natedb - Kommentare

Alle Kommentare von natedb

  • 6 .5

    Um Berserker Liam Neeson wurde mal wieder eine hanebüchene Story herumkonstruiert. Schauplatz: ein Flugzeug. Da macht er sie alle fertig. Das ist geradlinig und spannend inszeniert, gegen Ende sehr actionreich und man sieht ihm immer wieder gerne dabei zu.

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      natedb 09.10.2014, 13:36 Geändert 13.11.2014, 14:27

      "Misslungen" ist gar kein Ausdruck. "Einer Nach Dem Anderen" ist bisher der erste und einzige Film, bei dem ich vorzeitig den Kinosaal verließ. Weshalb? Dieser Film ist inhaltlich so unfassbar platt, dramaturgisch so schlecht und befremdlich, dass die eigentlich guten Darsteller vollkommen deplatziert in dem frostigen Ambiente wirken. Figurenzeichnung? Nö. Reicht zu wissen, dass Stellan Skarsgard Bürger des Jahres ist und Schnee schippt. Dann wird sein Sohn gekillt und ohne wirkliche Einführung geht das sinnfreie Gemetzel los. Ich hab mich wirklich sehr auf den Film und Stellan Skarsgard als Gangster-Killer gefreut. Leider musste ich feststellen, dass der Film um Dimensionen dümmer als "96 Hours", auch noch sehr viel langweiliger, unlustiger und Stellan Skarskard kein Liam Neeson ist. An mir ging der "tiefschwarze Humor" (Wo??? Bei mir zündete nicht ein einziger, jämmerlicher Witz) jedenfalls völlig vorbei und ich nahm nur schlechtes Timing, bemühte Lakonie und furchtbar dämliche Dialoge wahr, die ans Groteske grenzten. Gegen dünne Handlungen habe ich nichts, sofern sie gut verpackt sind. War hier nicht der Fall und mir ist auch unbegreiflich, wie hier eigentlich soviel schiefgehen konnte... Fazit: "Fargo" für (ganz, ganz) Arme. (übrigens im O-Ton mit Untertiteln gesehen, an der Synchro liegts also nicht.)

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      • 6

        David Dopkin hat Janusz Kaminski seine Kameras aufstellen lassen, dafür gesorgt dass die amerikanische Flagge oft genug durchs Bild flattert und wahrscheinlich die Brötchen geschmiert, während seine A-Riege von Schauspielern brav ihren Text aufsagte. Weltklasse Schauspieler wie Robert Downey Jr, Robert Duvall, Billy Bob Thornton oder Vera Farmiga wissen schließlich was sie tun und bedürfen keiner größeren Regieanweisungen, um einwandfrei zu spielen... Dopkins Film lebt von einem gut geschriebenen Drehbuch und dem hervorragenden Spiel seiner Darsteller, ist dabei jedoch weit davon entfernt, eine eigene Handschrift zu besitzen. Seine Regie ist vollkommen einfallslos und austauschbar, leider. Neben Robert Duvall und Robert Downey Jr. in den Hauptrollen sticht besonders Billy Bob Thornton als gegnerischer Anwalt hervor, der mit argwöhnischer Zurückhaltung die einprägsamste, moralisch gesehen unbedenklichste und damit erinnerungswürdigste Figur des Filmes verkörpert. In den Gerichtsverhandlungen hat "The Judge" seine zweifellos stärksten Momente. Doch in jenen, als auch in manchen dramatischen Familienszenen, schwingt untergründig immer ein Hauch von amerikanischem Narzissmus mit, der mitunter etwas anstrengt. Nichtsdestotrotz ist "The Judge" top gespieltes Kino und trotz der langen Laufzeit fesselnd von Anfang bis Ende.

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        • 2 .5

          James Wans Horrorfilme sind ja schon nicht sonderlich originell, doch dafür beherrscht der Mann sein Handwerk und inszeniert diese mit (heutzutage) ungewohnter Raffinesse, was "The Conjuring" und "Insidious" in meinen Augen zu zwei der gelungensten Genrevertreter der letzten Jahre macht. John R. Leonetti wurde der Ableger zu James Wans Heimsuchung anvertraut. Im Zentrum steht ein Dämon, der mittels einer liebreizenden Puppe ein niedliches Pärchen heimsucht. Die Schauspieler sind so charismatisch wie Barbie und Ken, und ihre Darstellungen sind "bad acting" deluxe. Leonetti kopiert Wans Stil, leider mehr schlecht als recht. Neben der einzigen gelungenen Sequenz in einem Fahrstuhl lässt Leonetti das altbekannte Horror-Tohuwabohu auf einen niederrasseln und zeichnet sich dabei durch ineffektive Kameraführung (reichlich verwirrend, wenn man bedenkt, dass Leonetti üblicherweise als Kameramann agiert), sowie äußerst billigem Planting&Payoff aus. Was Produzent James Wan wohl zu dieser misslungenen Hommage an seine eigene Arbeit sagen würde? Aber wahrscheinlich ist es ihm eh latte, denn "Annabelle" wird trotz des enormen Qualitätsunterschiedes sicherlich einigermaßen viel Geld in sein Portmonee spülen.

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          • 7

            Ohne die Romanvorlage zu kennen: Bei den "romantischen" Szenen im ersten Filmdrittel versagt Fincher in meinen Augen, zu gekünstelte Dialoge, zu schmierig. Letztendlich fügen diese sich jedoch passend ins aalglatte große Ganze ein. Als der Thrill beginnt, merkt man Fincher jedoch an, dass er sich auf gewohntem Terrain befindet und Spannungskino kann der Mann schließlich gut. Es ist nur schade, dass Fincher sich mal wieder nur für seinen ultracoolen Look, sowie die unendlich vielen Twists interessiert, als für die eigentlichen Figuren und seine Schauspieler. Rosamunde Pike ist gut, aber Ben Affleck demnächst bitte lieber wieder hinter, als vor der Kamera. Insgesamt betrachtet ist "Gone Girl" ein gelungener, solider Thriller mit einer klug verschachtelten Story, die man jedoch sehr viel intensiver und mit mehr Tiefgang hätte erzählen können.

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            • 8

              Philippe Claudel wählte für diese Geschichte eine schlichte Inszenierung und fokussiert sich insbesondere auf seine Schauspieler, wobei der Film mehr von den unausgesprochenen Dingen und bloßer Mimik, sowie Andeutungen zehrt, als von Dialogen oder ausufernder Bildsprache. Dabei bleibt Claudel ein zutiefst feinfühliger Beobachter, der jeder einzelnen seiner Figuren ein gleiches Maß an Verständnis entgegenbringt und lässt diese nie zu bloßen Stereotypen verkommen, sondern gestaltet ihr Handeln stets nachvollziehbar. So verkommt Kristin Scott Thomas´ Charakter, den sie hier fesselnd portraitiert, nie bloß zur belogenen Ehefrau, sondern zu einer sehr vielschichtigen und würdevollen Figur . Stets schwebt ein Schleier in der Luft, ein untergründiges Geheimnis, welches diesem Ehedrama zusätzliche Suspense und Züge eines kühlen Thrillers verleiht. Daniel Auteuil, Kristin Scott Thomas und Leila Bekthi sind atemberaubend und machen diesen Film zu purem Schauspielkino in seinen aufregendsten Formen. Claudels zweite Regiearbeit ist ein psychologisch komplexes, empathisches Werk über zwischenmenschliche Entfremdung.

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              • 7

                "Indochine" ist ein großes, klassich erzähltes Liebesepos vor dem Hintergrund des Indochinakrieges und besticht durch malerische Aufnahmen, sowie einer erstklassigen Catherine Deneuve, die hier als kühle und berechnende Großgrundbesitzerin Elaine, die den Wirren der eigenen Emotionen erliegt, einen famosen Auftritt gibt. Auch die Nebendarsteller Vincent Perez und Linh Dan Pham spielen ausgezeichnet. Und eben die Leistungen der Darsteller retten den zwar wunderschön anzusehenden, jedoch recht konventionell inszenierten Film vor seiner eigenen Langatmigkeit und der oftmals ins Pathetische abgleitenden Romanze.

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                • 6

                  Cindy, ein pummeliges Mädchen aus dem Berliner Vorort Schönefeld, wo der Bau des geplanten Großflughafens BER stagniert, fristet ein unglückliches Dasein. Von falschen Freundinnen gehänselt, vom eigenen Vater als "Rosinenbomber" bezeichnet und selbst der beste Freund Danny, ihr Nachbar seit Kindertagen, redet ihr ein, dass ihre Eltern ihr ihren hässlichen Hund Werner nur gekauft hätten, weil dieser von ihrem eigenen Aussehen ablenken würde. Als Danny sich der Bundeswehr anschließt und nach Afghanistan geht, fühlt auch Cindy, deren Existenz am Tiefpunkt zu einer Art Stillstand kam, dass die Zeit für einen Umbruch reif ist und nimmt somit ein neues Leben in Angriff. Mit ihrer unbeholfenen Art und dürftigen Englischkenntnissen schmeißt sie sich mit Erfolg an den finnischen Bauingenieur Leif ran, meistert anschließend überraschenderweise ihr Abitur und findet zugleich im Koreaner Park einen neuen Freund. Als Danny aus Afghanistan zurückkehrt, beobachtet er die zunehmende Emanzipation Cindys skeptisch und mit Neid, was schließlich Komplikationen und Streitereien aufkommen lässt, welche die langjährige Freundschaft auf eine harte Probe stellen. Regisseurin und Drehbuchautorin Sylke Enders ("Kroko", ausgezeichnet mit dem Deutschen Filmpreis in Silber) inszenierte mit "Schönefeld Boulevard" eine tragikomische Coming-of-Age-Geschichte in einem tristen Ambiente, dessen ambivalentes Flair einer faszinierenden Trostlosigkeit sie gekonnt verbildlicht. Getragen wird der Film von Julia Jendroßek, die in der wenig schmeichelhaften Rolle der anfangs naiven Cindy eine ernstzunehmende Debüt-Performance gibt. Der eigentliche Hingucker ist allerdings Daniel Sträßer in der Rolle des besten Freundes Danny, der Julia Jendroßek in gemeinsamen Szenen beinahe die Show stiehlt. Sylke Enders´ Drehbuch zeichnet sich insbesondere durch die interessanten Verknüpfungen zum Schönefelder Flughafen, liebevolle Charakterzeichnung, sowie charmante und humorvolle Dialoge aus, die vor allem in den Szenen zwischen Cindy und dem finnischen Bauingenieur Leif ihre volle Wirkung entfalten. Stilistisch ist der Film einfach gehalten und wirkt vor allem durch die Atmosphäre des Ambientes, dessen Tristesse die Träumereien Cindys bereits im Keim zu ersticken scheint. Und auch wenn der allgemeine Tonfall von "Schönefeld Boulevard" insgesamt schwankt und unentschlossen scheint, bleibt Enders´ Film durch die sympathischen Darstellungen und besonders aufgrund gelungener komödiantischer Sequenzen in positiver Erinnerung.

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                  • 8
                    über Shelter

                    "Shelter" ist so simpel, so locker und einfühlsam erzählt, dabei unaufdringlich und herzerwärmend, fernab von jeglichem Kitsch und Schwulst, dass es mich beinahe gruselt. Trevor Wright in der Hauptrolle ist fantastisch! Ein Film, der die kleinen alltäglichen Dinge, die Liebe, die Familie und die Freundschaft ehrt. Entweder hat man am Schluss ein Lächeln im Gesicht, oder man ist unsensibel und doof.

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                    • 7

                      "I Am Love" besticht an erster Stelle durch die Einzigartigkeit seiner Fotographie - Bildkompositionen, welche die Darsteller beinahe zu Nebensächlichkeiten in einem weit komplexeren Lebenskosmos degradieren. Tilda Swinton ist superb und wie sie ihre Rolle ausfüllt, beweist nur einmal erneut, dass sie sich zurecht als eine der führenden Charakterdarstellerinnen der Gegenwart etabliert hat. Leider muss man sagen, dass dieser Kunstfilm visuell zwar ein wahrer Meisterwurf ist, inhaltlich gesehen allerdings erdrückende Längen aufweist und mitunter anstrengend wird. Dies wird glücklicherweise von feinsinnig inszenierten Details, als auch von einem furiosen Schlussakt opernhaften Ausmaßes entschädigt.

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                      • 6 .5

                        Liam Neeson haut alles kurz und klein - die Zweite.
                        Erst wurde Paris verwüstet, jetzt wird Istanbul dem Erdboden gleichgemacht.
                        Wie "Taken" ist auch "Taken 2" ein dummer Film. Da muss man nicht groß rumdiskutieren, das ist so. Aber wie "Taken" macht auch "Taken 2" eine ganze Menge Spaß, denn Liam Neeson ist ´ne coole Sau (cooler als Jason Statham, Steven Seagal und ähnliche Haudegen, wenn man mich fragt) und es ist einfach toll, wie er sich durch böse, gemeine, rachsüchtige Menschenhändler metzelt. Die Handlung, sofern man hier von einer Handlung sprechen kann..., ist sogar noch ein bisschen platter als im Vorgänger, aber darum geht es hier schließlich nicht. Wenn man hinterfragt, was genau man sich da gerade anguckt, hört der Spaß leider auf. Daher meine Empfehlung: Hirn ausschalten, zurücklehnen und die packend inszenierte Action genießen.

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                        • 6

                          Och ja... Der Pattinson gehört optisch zwar mehr in das Gehege, als an die Seite einer grazilen Dame wie Reese Witherspoon, aber dieses Melodram ist letztendlich weniger schlimm, als anfangs befürchtet. Der von mir erwartete, immense Schmalzfaktor blieb größtenteils aus und ließ sich halbwegs ertragen. Ausstattung und Fotographie können sich blicken lassen und der Film hat zudem ein sehr angenehmes Tempo, sodass, anders als bei den meisten Genre-Konsorten, die meiste Zeit über keine Langeweile aufkeimt, obwohl der Plot natürlich wenige Überraschungen bietet. Christoph Waltz fesselt als cholerischer Zirkusdirektor und die Elefantendame Rosie muss man auch liebhaben. "Wasser für die Elefanten" ist insgesamt betrachtet zwar trotzdem eher weniger mein Fall, aber "Titanic" und "Jenseits von Afrika" habe ich schließlich auch überlebt, von daher wäre eine niedrigere Wertung irgendwie unfair...

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                          • 7

                            Zugegeben: Logik ist nicht gerade die größte Stärke des Films. Dafür überzeugt "Double Jeopardy" umso mehr auf emotionaler Ebene, was insbesondere dem starken Spiel der Leading Lady, Ashley Judd, zu verdanken ist, die es schafft diesen Film zum packenden Erlebnis zu machen und auch meinetwegen zahlreiche inhaltliche Defizite vergeben lässt. Nebenbei ist "Double Jeopardy" auch optisch ein wahrer Leckerbissen, denn die Kameraführung ist exzellent und verleiht diesem Thriller eine seltene, altmodische Eleganz. Parallelen zu "The Fugitive" lassen sich nicht leugnen, aber wie sagt man noch gleich? "Besser gut geklaut, als schlecht kopiert."

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                            • 7 .5
                              über Boyhood

                              Zuallerst muss man einmal sagen, dass "Boyhood" ein sehr angenehm anzusehendes, wirklich ambitioniertes und originelles Projekt ist, welches sichtlich mit sehr viel Herzblut und Wärme umgesetzt wurde. Besonders in der ersten Hälfte macht Linklater vieles richtig und ihm gelingt ein Kindheits- und Familienportrait, welches in seiner Schlichtheit und ganz einfachen, ehrlichen Momenten mitreißt und aufs Tiefste zu berühren versteht. Leider gelingt es Linklater nicht den Höhen und Tiefen seines pubertierenden Hauptdarstellers gerecht zu werden, denn Oberthemen wie erste Liebe, Sexualität und Zurechtfindung innerhalb neuer Gruppenkonstellationen etc. werden hier wie nebenbei abgehakt. Hier hätte man so viel mehr herausholen können, weswegen ich mir beim Schlussbild des Filmes eine leichte Enttäuschung nicht ganz verkneifen konnte. Der Hauptdarsteller, Ellar Coltrane, ist in seinem Spiel die meiste Zeit über sehr zurückhaltend und verblasst dadurch natürlich etwas neben Größen wie Ethan Hawke, oder Patricia Arquette. Es ist auch schade, dass man oft eher das Gefühl hat, Linklater würde die Geschichte Letzterer erzählen und nicht die des Jungen, denn die Mutter steht die meiste Zeit über eindeutig im Fokus der Handlung. Dies ist zwar nur halb so wild, weil Patricia Arquette eine ganz fantastische Darbietung gibt, wird dem Filmtitel jedoch nicht so ganz gerecht. Das Resultat dieses filmischen Experiments ist trotz der enormen Länge besonders in der ersten Hälfte fesselnd und intensiv, gegen Ende hin jedoch leider ein wenig mutlos und irgendwie ein bisschen lasch. Trotzdem lohnt es sich diesen Film anzusehen, allein weil es einfach Freude macht, dem Protagonisten beim Wachsen zuzusehen!

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                              • Wow, namhafter Cast! Bin gespannt :)

                                • 2

                                  "Horsemen" eifert großen Vorbildern nach, ohne jemals auch nur ansatzweise deren Klasse zu erreichen und verfängt sich in einem abgehackt wirkenden Erzählfluss, in dem man den ohnehin schon schablonenhaft angelegten Charakteren nicht einmal den nötigen Raum zur Entfaltung gewährt, sodass man das Geschehen irgendwann einfach nur noch desinteressiert mitverfolgt. Das Hintergrundgedudel zählt mit großem Abstand zu den schlechtesten Filmmusiken, die mich je aus der Fassung gebracht haben. Selten empfand ich einen Score als so penetrant und unpassend, dass er bei gewissen "hochdramatischen" Szenen sogar unfreiwillige Komik bewirkte. Dennis Quaid und alle anderen Darsteller scheinen kapiert zu haben, dass sie sich unter der Fuchtel eines miserablen Regisseurs befinden und leiern lustlos ihren Text herunter, oder verziehen ihre Gesichter zu gequälten Grimassen. Wie Ziyi Zhang hier den Psycho mimt, ist wirklich die Lachnummer schlechthin. Der Plot selbst ist so vorhersehbar und dämlich, dass es schon beinahe gruselig ist, dass es tatsächlich Menschen gab, die wirklich Geld in diesen Schrott investiert haben... Das klärte sich dann aber für mich auch schon bei den Credits, als ich las, dass Michael Bay Produzent war. Nun, ein David Fincher hätte aus dieser Scheiße vielleicht Gold gemacht, oder zumindest Silber. Jonas Akerlund ist dieses Kunststück leider nicht gelungen, weswegen die Scheiße leider Scheiße bleiben musste.

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                                  • 5

                                    "Ironclad" ist ein einfach gestrickter, straighter B-Movie, der ohne großen Firlefanz direkt zur Sache kommt. Die politischen Intrigen um König John (schön fies: Paul Giamatti) stehen hier klar im Hintergrund und es wird sich auf bloße Haudrauf-Action konzentriert. Die Figuren sind so schablonenhaft angelegt, dass es beinahe an Dreistigkeit grenzt, doch irgendwie schaffen es die namhaften Darsteller das Möglichste aus ihren Rollen herauszuholen, weswegen der Film nie zu sehr zum peinlichen Affentheater verkommt. "Ironclad" weiß genau, was er ist - nämlich ein billig produziertes Spektakel mit lächerlichen Effekten. Durch diese Selbstironie entwickelt er eine beinahe unerklärliche Anziehungskraft, sogar für mich als Nicht-Trash-Fan, die einen von Anfang bis Schluss bei der Stange hält. Die Kämpfe, um die es hier vordergründig geht, hätten durchaus ein bisschen mühevoller inszeniert werden können. Einerseits schafft die miese Wackelkamera es dem Zuschauer weitgehend die Illusion teurerer Sets und Kostüme aufzudrängen, versagt jedoch oftmals in den sehr unübersichtlichen Schlacht-Sequenzen, die zwar blutrünstig und auf gewisse Weise unterhaltsam sind, jedoch nur bedingt die schlechten Choreographien vertuschen. Das Gesamtergebnis ist im Großen und Ganzen irgendwie annehmbar, doch ein besserer Regisseur hätte das mit etwas mehr Hingabe und Liebe zum Detail auch vorteilhafter hinbekommen. So ist "Ironclad" zwar noch okay für zwischendurch, aber ernst zu nehmen sicherlich nicht.

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                                    • 1
                                      über Noah

                                      Ich weiß nicht so recht, was für einen Irrsinn ich mir da angesehen habe. Aber ich habe mich geschämt. Sehr geschämt.

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                                      • 8
                                        über Chicago

                                        Ich glaube ich spinne. Kritiker und Community geben hier Wertungen ab, die zu einem lachhaften Durchschnitt von 5.9/6.1 führen? Das ist absolut unverständlich und wird diesem großartigen, mit viel Esprit und Liebe zum Detail inszenierten Musical in keinster Weise gerecht! "Chicago" saugt einen allein mit dem flotten Vorspann sofort in das Geschehen. Was hier von fehlenden Identifikationsmöglichkeiten und unsympathischen Charakteren gefaselt wird, ist mir auch nicht gänzlich klar. Dieses Musical ist eine Satire! Der ultimative Bitchfight! Und aus einer gewissen Distanz kann auch das durchaus unterhaltsam sein. Der Gesang überzeugt und die Tanzeinlagen sind ebenfalls hervorragend choreographiert. Und auch wenn ich mich im Musical-Genre eher weniger zuhause fühle, konnten mich die scharfzüngige Velma und die leicht stupide Roxie, dank ihrer charmanten Darstellerinnen, schnell für sich gewinnen. Rob Marshall gelang hier mit präzisem Timing, stimmiger Atmosphäre und insbesondere dank seiner gut aufgelegten Schauspieler ein kurzweiliges, schwarzhumoriges Kleinod des Genres, welches ich jedem hier nur zu gerne ans Herz lege.

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                                          Ach bäh. Ich hasse sie einfach, diese Glückskeks-Weisheiten und brutalen Sentimentalitäten. Die ersten Filmminuten gingen mir herbe auf den Sack und ließen mich grübeln, ob ich in Zukunft lieber doch nicht so sehr auf hohe MP-Bewertungen vertraue. Aber zugegebenermaßen macht "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" nicht alles falsch. Das größte Problem des Films ist, dass sich die Regie nie gänzlich zu entscheiden weiß, ob sie lieber Schnulzen- und "Das Leben meiner Schwester"-Fans beglücken möchte, oder aber doch auf subtilere Mittel vertraut, was schlussendlich zur Folge hat, dass der Film teils wirklich sehr schön anzusehen, teils aber auch echt, echt plump und scheiße ist (hier verweise ich zum Beispiel auf sämtliche Zeitlupen-Sequenzen) und man sich fragt, von welch unheiligem Irrsinn Josh Boone während solcher Szenen befallen wurde, da er ja oft genug beweist, dass er es durchaus eleganter inszenieren kann. Sehr gut gefallen haben mir die Darstellungen von der zuckersüßen Shailene Woodley, die hier wirklich steinerweichende Blicke draufhat, und Laura Dern als ihre Mutter. Es ist auch ihr Verdienst, dass der Film insgesamt erträglich ist und ich manchmal wirklich den Tränen nah war, obwohl der Kitsch-Faktor meistens hart an der Schmerzgrenze vorbeidriftet. Schön ist, dass der Film nachwirkt und zum Nachdenken über die eigene Sterblichkeit anregt. Fazit: Ich habe es überlebt und weil ich irgendwo auch noch ein Herz habe, drücke ich ein Auge zu. Ist okay.

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                                          • 7 .5

                                            (Staffel 1)
                                            Auch wenn die ersten Folgen eher bedingt überzeugen, steigert sich die Spannungskurve von "Hannibal" konstant mit jeder verstreichenden Folge. Storytechnisch bleibt das Ganze eher durchschnittlich und relativ vorhersehbar, wird aber aufgefangen von starken Darstellungen seitens Mr. Charisma Mads Mikkelsen, sowie dem einnehmenden Hugh Dancy, der seine undankbare und mit Labilität überfrachtete Rolle noch überraschend gut rüberbringt. Die Serie schöpft leider nie vollständig ihr Potential für Suspense aus, hält aber bei der Stange und macht durchaus neugierig auf weitere Staffeln.

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                                            • Auch wenn Game of Thrones in den Hauptkategorien wahrscheinlich wieder leer ausgehen wird... David Benioff und Dan Weiss hätten durchaus mal einen Preis für ihre Drehbücher verdient! Mich wundert, dass Lena Heady erst jetzt ihren Weg unter die Nominierten gefunden hat, wurde mal Zeit.

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                                              • Cooler Typ. Soll sich aber trotzdem mal beeilen xD

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                                                • Moses wird hier ja zum richtigen Badass! Vormerken

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