OUROBOROS - Kommentare

Alle Kommentare von OUROBOROS

  • 7 .5

    Bevor ich diese Geschichte annähernd geglaubt habe, musste ich sogar mal bei Fox News nachlesen.

    https://www.foxnews.com/media/marine-friends-extraordinary-story-inspired-jake-gyllenhaal-covenant-movie

    Auch Fox News machen mit, wenn es darum geht den ehrenhaften GI darzustellen, auch wenn es nicht zur Migrationspolitik der USA passte, dass sie nach dem schnellen Abzug aus Afghanistan vermieden haben afghanische verbündete Dolmetscher und Mittler aus dem Krisengebiet zu retten und in den USA Asyl zu gewähren. Hunderte "Verräter" haben die Taliban im Anschluss getötet. Auch Deutschland will eine rigidere Flüchtlingspolitik und das beträfe wohl auch solche Verbündeten in Afghanistan, die so um ihren Lohn gebracht und schließlich geopfert würden. Ich denke es ist die Debatte um subsidär Schutzbedürftige und den Familiennachzug solcher Betroffenen.

    Der Film hat was zu bieten, aber mir ist er zu übertrieben. Ich kann das nicht glauben, was dieser afghanische Dolmetscher getan haben soll.

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    • 9
      OUROBOROS 25.02.2025, 21:00 Geändert 25.02.2025, 21:08

      "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"

      - Thomas de Maizière

      Ein plötzlicher Black-Out in allen Teilen der USA fordert tausende Tote. Es wird schnell klar, dass es ein terroristischer Anschlag war.

      Das Szenario ist nicht neu.

      "Leave the World behind" etwa, war im Prinzip die individualistische Perspektive einer Familie und Zufallsbekanntschaften abseits der Großstädte auf ein sehr ähnliches Szenario, wie man es hier in "Zero Day" sehen kann. Haben wir bei ersterem nicht erfahren, was dahinter steckt, sind wir nun bei "Zero Day" mitten in der Metropole von New York und Washington DC und sehen den Politikern und Behörden beim Kampf gegen einen unsichtbaren Feind zu.

      Wer damit rechnet, dass hier viel Leid und Elend aus den Terrorattacken gezeigt wird, der wird enttäuscht werden, denn für Gaffer wird hier wenig geboten. Man braucht also nicht auf den nächsten und nächsten und nächsten Anschlag zu warten, um Tourist beim menschlichen Leid zu sein. Auch bleibt hier der "Civil War" aus.

      Schnell hat die US-Regierung die Russen als Schuldige des Hackerangriffs ausgemacht und plant einen Hacker-Gegenangriff auf russische Ölraffinerien. Der Leiter der gerade gegründeten Zero-Day-Kommission (der Tag des Anschlag ist der "Zero Day"), Expräsident George Mullen (Robert de Niro), welcher mit den Ermittlungen betraut ist, kann dies gerade noch verhindern. Zu riskant wäre eine Eskalationsspirale, die in eine nukleare Auseinandersetzung münden würde.

      Mullen fühlt sich der Wahrheit verpflichtet, also konterkariert er alle politischen Bemühungen der Politik einen schnellen Sündenbock zu finden, um die Bevölkerung zu besänftigen. Hilfreich ist dabei nicht, dass es zu einem Hackerangriff auf das Bankensystem kommt und die US-Präsidentin für 3 Tage alle Bank-Transaktionen sowie die Börse aussetzt. Das Volk ist wütend, es hat Hunger und Durst, es braucht Medikamente, hat aber kein Geld.

      Verschwörungs-Influencer und auch ein Tech-Gigant (ein weiblicher Elon Musk) greifen George Mullen an, dass die Zero-Day-Kommission die verfassungsgegebenen Rechte der Amerikaner beschneiden würde. Mullen lässt auch wenig Zweifel, dass er bei manchen Methoden seiner Ermittlungen diese Rechte mit Füßen tritt. Trotzdem behindern die Verschwörungs-Influencer und Tech-Giganten eher die Ermittlungen und verbreiten Hysterie. Vielleicht ist die negative Darstellung von Verschwörungs-Influencern ein Grund, warum "Zero Day" eine große Gegnerschaft hat, aber wenn sie den Film zuende schauen, dann kommt er ihnen eigentlich entgegen.

      Zwei Drittel der Lauflänge der Miniserie ist nicht klar, wer hinter den terroristischen Hackerattacken steckt und im Laufe der Zeit werden immer wieder Bedrohungen aus vielerlei Richtungen gehandelt. Natürlich könnte es ein Angriff aus dem Ausland sein, zudem ist die USA von inneren Machtkämpfen zwischen Ultralinken und Ultrarechten zerrissen, welche schon in der Vergangenheit Anschläge verübt haben. Ein Katz- und Mausspiel führt auf viele falsche Fährten, was die Ermittlungen in die Länge zieht und die Bürger immer viel wilder werden lässt.

      Durch Angst und Hysterie brodelt kommt immer wieder zu Ausschreitungen. Das wird jedoch, wie vorher bemerkt, seltener gezeigt. Die Konsequenzen dieser Krise, werden aus Sicht der Normalbürger absichtlich kaum gezeigt. Umso wichtiger fanden sich die Filmemacher der moralischen Aufarbeitung von politischem Handeln verpflichtet, liegt hier das Augenmerk auf den politischen Vorgängen und der Bewertung des Handeln der politischen Akteure im Machtzentrum der USA.

      Der Fall wird vollständig gelöst! Ein solches Szenario ist heute leider denkbar und hier wird ein Alternativ-Szenario von vielen wahrscheinlichen dargestellt, wie es passieren könnte. Doch die Enthüllung für den Zuschauer ist nicht der Höhepunkt. "Zero Day" gipfelt in der moralischen Auseinandersetzung mit der folgenden suggestiven Frage:

      Sollte aus staatspolitischer Verantwortung die Wahrheit in Teilen verschwiegen werden, um das Vertrauen der Bevölkerung in den Staat zu wahren?

      Auch die Gegenfrage sollte formuliert werden, genauso suggestiv:

      Verunsichert es die Bevölkerung oder vermindert es ihr Vertrauen, wenn man ihnen die Wahrheit sagt?

      Viele weiteren Fragen entstehen z. B.

      Hängt es vom individuellen Fall ab? Wann gilt das Argument, wann nicht? Wie verhält sich das Szenario im Film zum Eingangszitat von Thomas de Maizière, der der Überzeugung war, dass er nicht die ganze Wahrheit öffentlich sagen darf?

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      SPOILER - SPOILER - SPOILER
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      Überraschend für mich ist die Kritik an Verschwörungs-Influencern nicht, aber überraschend finde ich, dass sie am Ende Recht behalten. Auf diesem Weg werden aber Verschwörungs-Gläubige aufgeklärt darüber, wie oft sie sich irren, wenn sie solchen Narrativen glauben, weil es so schön einfach ist. Man hält ihnen den Spiegel vor, aber am Ende sehen sie, dass alles viel komplexer war. Ich weiß aber nicht, ob Verschwörungs-Gläubige das hier so reflektieren können, ob sie zur Selbstkritik fähig sind.

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        OUROBOROS 27.01.2025, 17:48 Geändert 27.01.2025, 18:12

        Warum schau ich überhaupt den TATORT. Na klar, weil sich die Drehorte nur 5 Gehminuten von meiner Wohnung befinden. Ich mag das Team ja schon und Lena Urzendowsky aka Klar sehe ich immer gerne, zum ersten Mal in der Miniserie "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo".

        Das gute Schauspiel-Team täuscht nicht über die erheblichen Schwächen der Story hinweg. Mir waren die jugendlichen Täter irgendwie zu harmlos, es wirkte abstrus, genauso wie die schnell gebastelte Biographie von Karla, deren Eltern berüchtigt im Raub-Geschäft waren, sogar europaweit. Das ist alles ziemlich dünn.

        Die älteren Saar-Tatorte waren nicht so clean. Ist jemand aufgefallen, dass es nirgendwo Fußgänger gab oder andere Bewohner in einer Stadt mit fast 200.000 Einwohnern. Die Szenenbilder, vorallem der Drohnenflug über die Wilhelm-Heinrich-Brücke in der Nacht gefielen mir schon und man sah doch einiges von meiner Heimatstadt. An den Kamerabildern habe ich wenig auszusetzen. Internationales Niveau kann man nicht erwarten.

        Aber als Fan des Lokal-Kolorit hat mich die penetrante Darstellung der französischen Lebensart gestört, die so nicht der Realität entspricht. Ja das Saarland atmet französische Kultur und Tradition, vielmehr lothringisch-elsässische, was schon einen Unterschied macht. Da waren die alten Saar-Tatorte authentischer. Dass gerade die Apothekerin fieses Platt gesprochen hat, ist unglaubwürdig hoch Zehn. Die Verkehrssprache in saarländischen Apotheken ist Hochdeutsch. Das hätte doch besser zum Imbiss gepasst, bei dem Karla arbeitete.

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        • 7

          Mein Eindruck der ersten Staffel möchte ich folgendermaßen beschreiben. Die Landschaftaufnahmen sind toll gelungen, wobei mich an der ersten Episode noch so der milchige Eindruck einer TV-Produktion-Optik gestört hat. Klar ist Fiktion von einer Zeitreise, geprägt von neoheidnisch-esoterisch-romantischem Quatsch, irgendwo unappetitlich, aber da mir Zeitreisen gefallen, lasse ich mich in so eine Fiktion gerne entführen.

          Und ja, ich muss sagen, dass das ganze schon sehr feminin inszeniert ist, also vom heimlichen Eskapismus einer Frau. Das schadet überhaupt nicht, denn als empathischer Mann kann man hier mindestens etwas dazulernen. Die wenigen historischen Hintergründe - ohne das fiktionale Beiwerk - entsprechen der historischen Forschung, aber es ist halt verdammt wenig. Authentisch beschrieben finde ich jedoch die Lebensweise im späteren 18. Jahrhundert.

          Dass Frauen, auch adelige, in dieser Zeit kaum etwas zu sagen hatten in der Öffentlichkeit, das war zu erwarten, weshalb das Verhalten von Claire ja schon ziemlich gewagt ist. Glaubhaft gelingt es ihr aber sich in vielen Situationen damit durchzusetzen, doch das gelingt nicht immer, weshalb sie mehrere Vergewaltigungs-Versuche über sich ergehen lassen muss und es zu erwarten ist, dass im Verlauf der Geschichte der ein oder andere Versuch erfolgreich sein wird.

          Claire hat da mit Jamie einen für die Zeit atypischen Mann gefunden. Aber solche Männer gab es zu jeder Zeit, nur sind sie heute wahrscheinlicher. Die Illusion, dass Jamie wie ein moderner Mann von heute handelt, wird aber dadurch zerstört, dass er seiner 27-jährigen Ehefrau den Hintern versohlt mit einem Gürtel. Sie hat wirklich Mist gebaut und nach damaligen Maßstäben war es verdient, weil auch andere für sie Schmerzen erlitten und ihre Leben einsetzen mussten, für ihre Dummheit. Komisch, dass ich das sage, dass ich dafür Verständnis habe, nicht allgemein, aber für diese Situation, doch Gewalt ist ein NoGo aus heutiger Sicht und auch richtig.

          Trotzdem hat das Paar viele Momente, wo ich Jamie bewundere, dass er so empathisch ist. Sogar ihre sexuelle Beziehung entwickelt sich weiter und irgendwann übertreffen sie auch die Qualität vieler heutiger Paar-Beziehungen.

          Was die Serie noch so bietet ist viel Erotik. Brüste sind des Öfteren zu sehen und ich fühle mich ästhetisch abgeholt bei dem Anblick der Sexszenen. Abartig finde ich jedoch die sadistischen Szenen, doch sie gehören wohl zu der Wahrheit dazu. Claire hat mir in ihrem 1945er Aussehen gar nicht gefallen, aber mit ihrem Aussehen im 18. Jahrhundert - was sich nicht auf die Kleidung bezieht - finde ich sie auf einmal attraktiv wie die Hölle. Es mag wohl an der Frisur liegen. Claire aka Caltrione Balfe hat wirklich besondere Augen und ist auf der Höhe der jugendlichen Reife. Für Jamie gilt das wohl auch. Wäre ich eine Frau, wäre er wohl auch einer meiner Traum-Männer, aber das geht nicht soweit, dass ich mir körperlichen Kontakt vorstellen könnte, ohne zu würgen.

          Eigentlich habe ich die Serie nur ausgewählt, weil ich gesehen habe, dass es auch später in Nordamerika spielen wird. Und jetzt habe ich noch gelesen, dass es in der Karibik spielt. Mal schauen, ob ich mich auf die Serie länger einlassen kann und mir irgendwann der pilchereske Anklang zu viel wird. Es gab die Momente schon, aber irgendwie ist es auch bis jetzt eine gute Story.

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          • Hmm, nach dem Trailer der 7. Staffel bin ich ein bisschen angefixt. Es geht in die neue Welt, Unabhängigkeitskrieg. 6 Staffeln müsste ich erstmal nachholen oh oh oh Holla die Waldfee. So schlecht wird sie ja nicht bewertet, so mit Schulnoten eine 2. Ob das reicht. Soll übermäßig viel Romanze drin sein. Ob das mir nicht zu viel ist. Weiß jemand, ob es da auch historisch interessante Themen gibt, also reale Geschichte?

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            • 8

              Star Wars ist schon immer etwas für Kinder gewesen mit seinen märchenhaften Elementen. Mit dieser Miniserie hat man aber das Alter noch weiter runtergesetzt, denn die Protagonisten sind 10-12-jährige Kinder ohne Anzeichen der Pubertät.

              "Es gibt nichts neues unter der Sonne", sprach der Weise König Salomon, weshalb ich mich nicht darüber beschwere, dass man Versatzstücke aus "Die Schatzinsel", "Fluch der Karibik", "The Goonies", "Der Schatzplanet" etc. in SKELETON CREW wiederfinden kann.

              Wenn man sich die Serie anschaut, dann muss man sich auf einen absoluten Kinderspaß gefasst machen, also nicht wie bei Star Wars Themen. Wenn man kein inneres Kind hat oder keine eigenen Kinder, mit denen man es schauen kann, dann sollte man SKELETON CREW auch in Ruhe lassen.

              Mir hat es Super gefallen.

              Eventuell hätte ich da noch weitere Ideen für kommende Star Wars Serien. Wie wäre es mit einer Adaption von "Der Seewolf", könnte dann "Der Allwolf" heißen oder "Leia: Schicksalsjahre einer Kaiserin", nein im Ernst. Wie wäre es mir "Meuterei auf der Bounty" oder "Odysee", also die von Homer. Manche Star Trek Folgen haben die Odysee aufgegriffen, aber bei Star Wars passt es prächtig. "Ben Hur" wäre doch auch was, etwa statt Sträflingsgaleere ein Strafgefangen-Raumschiff und ein Planet mit Gladiatoren-Kämpfen, natürlich futuristisch.

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              • 8 .5
                über Silo

                Wow, ich hab die 2. Staffel hinter mich gebracht. Es gab zwar wieder einige Längen, weil man die Handlung im Nachbar-Silo immer wieder für das Geschehen im altbekannten Silo unterbrochen hat. 3 Minuten im Nachbar-Silo und schon wechselte man wieder für 20 Minuten zum alten Silo, gefühlt 5 Cliffhanger in einer Episode und zum Schluss der Staffel wieder ein übler Cliffhanger Marke Vierkantholz auf den Schädel.

                Ich habe es mal mit dem Hörbuch versucht um die Geschichte gleich zuende zu hören, aber im zweiten Buch, da geht es nur um das Nachbar-Silo. Hier hat man die Geschichte des Nachbar-Silos so gekürzt, dass man nicht noch mal einen ganz neuen Cast kennenlernen muss. Das hätte mich völlig abgenervt und so bekam ich ein paar Rückblenden geliefert. Das Hörbuch hat sich nämlich gezogen und so war es möglich die Handlung etwas zu straffen.

                Vor zwei Tagen habe ich die 2. Staffel zuende geschaut und das Setting hallt in mir immer noch nach. Mit FALLOUT hat das ganze wenig zu tun. Aber der End-Cliffhanger nach einer langen schwarzen Blende hat mich umgehauen. Rätsel über Rätsel. Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es weitergeht, aber wann wird das sein? Ich versuche die schmerzende Neugier zu verdrängen.

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                  OUROBOROS 19.01.2025, 19:57 Geändert 19.01.2025, 20:03

                  1860, die USA ist in Bewegung. Der Goldrausch hat begonnen. In einer Stadt an der Ostküste treffen sich die Blumenverkäuferin Vivienne und der Reisende Holger. Schnell hat es zwischen den beiden gefunkt, also machen sie sich auf Richtung Westen in eine Bergarbeiterstadt im Nirgendwo. Eine Romanze im wilden Westen inmitten von viel Natur hat begonnen.

                  Soviel Geld hat in der Produktion wohl nicht dringesteckt, aber der Film hat alles was er braucht und ist mehr als die Summe seiner Teile. Vicky und Viggo haben so eine gute Chemie. Der Film hat poetische Momente und ich bin überrascht, dass Mortensen nicht nur Holger spielt, sondern auch die Musik komponiert und Regie so führt, dass die Inszenierung zum Genuss wird. Ja es gibt Schießereien und Tote, doch insgesamt ist das ein ruhiger Western. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen Vivienne und Holger.

                  Vivienne ist sehr emanzipiert, was aber für eine Frau mit französischen Wurzeln in dieser Zeit keine Seltenheit ist. Es gab in Frankreich viele Frauen, die alleine lebten und selbst ihr Geld verdienten. Man nannte sie Grisetten. Vievienne trifft auf den dänischen Auswanderer Holger, der von Beruf eigentlich Soldat ist. Für einen raubeinigen Mann, der schießen kann, pflegt er seine Bildung doch sehr. Häufig liest er und manchmal schreibt er auch, beschäftigt sich mit Gedichten und anderer Literatur. Diese beiden Charaktere sind auch für Western schon etwas besonderes, gerade weil Vivienne einen anderen Mann abweist, der sich ihr aufdrängt und denkt, weil er reich ist, dass er sie einfach so haben kann. Holger bekommt mit, wie sie ihn fortschickt und schließlich ist es auch Vivienne, die auf Holger zugeht.

                  Angekommen im Nirgendwo, in der Nähe einer Kleinstadt, mit einem Saloon, schätzungsweise 100 Einwohner, haben sie ein Häuschen bzw. Hütte in einem abgelegenen Tal. Die Kleinstadt wartet auf die Bergleute, die kommen sollen, hat man in der Nähe eine Mine mit Silber entdeckt. Doch das erlebt man in diesem Film nicht mehr. Der Bürgerkrieg bricht los. Holger fühlt sich verpflichtet auf Seiten der Nordstaaten zu kämpfen, für die Befreiung der Sklaven und so lässt er Vivienne allein. Die nimmt einen Job als Bedienung im Saloon an. Alles scheint schön zu werden, nur ein wenig warten und Holger wird schon wieder kommen.

                  Während Holger weg ist - und man sieht nicht, was er dieser Zeit tut - macht sich der schreckliche Sohn des Bergbauunternehmers an sie ran und vergewaltigt sie. Es ist so erschütternd, aber dennoch könnte es überwunden werden, hätte es nicht solche weitreichenden Folgen.

                  Viggo Mortensen hat mich überrascht, denn er hat ein sensibles Liebesdrama in den Wilden Westen eingebaut und selbst in mehreren Bereichen entscheidend zu seinem Werk beigetragen. Ist es auch kein epischer Western mit viel Budget, hat er mich berührt und ich achte diese Leistung und habe die Chemie zwischen Vicky und Viggo geliebt. Ich mag Vicky Krieps. Auch wenn sie nicht mein Typ ist, erreicht sie mein Herz mit ihrer warmen anmutigen Art.

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                    Eine alte wohlhabende Tante möchte ihren Neffen auf die letzten Tag unterstützen und sichert ihm das Erbe zu, wenn er sie mit seiner schwangeren Ehefrau in ihrem Heim bis zum Lebensende beherbergt. Man kann schon im Voraus sagen, dass man da vielen dazu abrät oder zu mindestens rät genau zu überlegen, was man da auf sich nimmt.

                    Ich habe schon reale Erfahrungen mit solchen Konstellationen sehen dürfen. Das kann voll der Terror sein.

                    THE FRONT ROOM ist ein guter Horror-Psycho-Thriller. Es gibt also nichts übernatürliches. HEREDITARY und ROSEMARY's BABY setzten ebenfalls darauf, aber hier ist es sparsamer umgesetzt. Trotzdem ist das genau mein Horror, denn er bleibt erklärbar.

                    Gefallen haben mir ein paar schräge Horrorszenen. Die "Alte" spielt wirklich klasse.

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                    • 6 .5
                      OUROBOROS 19.01.2025, 15:46 Geändert 19.01.2025, 15:49

                      Soviel Budget steckt in dem Film hier nicht drin, weshalb alles etwas durchschnittlich geraten ist. Der Anfang ist recht interessant, die sie haben sich ein KI-Thema - Backdoors - genommen und daraus einen ganzen Film gemacht.

                      Was wäre, wenn man zu seinem Haushaltsroboter sagt "Wenn du einem Menschen etwas gutes tun willst, dann musst du manchmal etwas tun, was er eigentlich nicht will, hier: den Alkohol wegnehmen." Dafür, dass die KI ständig ihren Hauptbenutzer analysiert auf seine körperlichen Status, muss sie erst von der Ehefrau darauf hingewiesen werden auf die Verhinderung der Alkoholsucht bei ihrem Gatten.

                      Das erscheint mir dann doch etwas seltsam.

                      Ansonsten hat Megan Fox ihr komplettes erotische Talent eingesetzt, dass es schon Momente gab, die auf dem erzählerischen Niveau von Pornofilmen waren.

                      Dass man noch das Thema "KI verdrängt menschliche Arbeitskraft" aufgenommen hat, ändert nichts daran, dass Serien wie "Real Humans - Echte Menschen" das viel glaubwürdiger, detaillierter und spannender umgesetzt haben. Eigentlich müsste ich die Serie mal wieder schauen und richtig rezensiert, denn da waren sehr viele KI-Themen drin, die jetzt tröpfchenweise in Filmen umgesetzt werden.

                      REAL HUMAS ist von 2012 und ist seiner Zeit weit voraus gewesen.

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                      • 8
                        OUROBOROS 12.01.2025, 22:16 Geändert 18.01.2025, 09:36

                        AMERICAN PRIMEVAL kommt für mich von der Kunst der Inszenierung nicht an Sheridans 1883 heran, schlägt jedoch Costners HORIZON deutlich. Die Abwechslung der Landschaften von Tiefland, Hochland und schneebedeckten Gebirgswäldern gefallen doch sehr. Die Atmosphäre im Schneesturm ist wirklich außergewöhnlich gut gelungen.

                        Inhaltlich hat mir AMERICAN PRIMEVAL einen völlig neuen Aspekt der US-Geschichte näher gebracht, nämlich die Landnahme der Mormonen in Utah. Ich habe mich immer schon gefragt, warum Salt Lake City das Zentrum der Mormonen ist. Um ein Haar hätten sie einen Gottes-Staat errichtet, doch nach dem Utah-Krieg ist der Säkularismus eingezogen.

                        War 1883 schon schonungslos brutal, ist das hier fast schon ein Splatterfilm. Skalpieren im Detail, Pfeile durch den Kopf etc. ultrabrutal. Aber die Realität sah wohl so aus. Kam man zu dieser Zeit Schoschonen und Mormonen in die Quere, konnte man - egal wo man stand - nicht wissen, ob man das überlebt.

                        Mitten durch diesen Kriegswirren flüchtet eine Mutter mit ihrem 12-jährigen Sohn Richtung Westen, verfolgt von Kopfgeldjägern. Sie hat ihren Mann umgebracht, nach eigenen Angaben in Notwehr. Die Rechtsprechung sah das anders. Interessant ist, dass sich Kopfgeldjäger gegenseitig ausschalten, um möglichst große Kasse zu machen. Das erinnert an LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG und ist auch nicht weniger brutal.

                        Die Bezüge zu THE REVENANT kann ich nachvollziehen, aber das spielt fast ein halbes Jahrhundert früher. Von der Inszenierung darf man THE REVENANT hiermit meiner Meinung auch nicht vergleichen, denn der Regisseur Alejandro González Iñárritu steht schon für eine gewisse Veredelung der Regiekunst.

                        Trotzdem ist AMERCIAN PRIMEVAL keine Sekunde langweilig und wirkt wie ein Monumental-Kinofilm.

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                          Ich habe die Dokumentation genossen, denn intensiver hat man noch keine Dokus über Blau- und Pottwale gesehen.

                          Wie ein Mensch ein Verhältnis zu einem wilden Tier aufbaut, dass so groß ist wie ein Sattelschlepper ist schon phänomenal, aber auch gefährlich. Die Tiere sind so wuchtig, dass sie einen mit einem Ruck totschlagen können, vorallem mit der Schwanzflosse können sie einen Menschen zerschmettern.

                          Interessant fand ich, dass der Dokufilmer seine Tiere erkannte, wo ich absolut keinen Unterschied sah. Die Schwanzflossen sind sehr individuell und daran kann man Familien und Individuen erkennen. Ansonsten gibt noch es noch andere Charakteristika wie Narben.

                          Anders als der Typ mit der Krake geht dieser Dokufilmer mit mehr Distanz heran, aber mehr als ein Biologe das tun würde. Berührungen gibt es eigentlich nicht und wenn dann wurde es kritisch. Schön war es zu sehen, wie die Walfrau freudig auf ihn zu schwamm und welche Art der Kommunikation es gab, die natürlich nur nonverbal geschehen konnte. Selbst nach einem Jahr oder mehr erkannte die Walfrau den Dokufilmer noch.

                          Was ich nicht nachvollziehen kann, ist die Liebe die er empfand. Aber das liegt sicher daran, dass ein persönliche Interaktion notwendig ist. Habe ich das mit Tieren auch schon erlebt. Bei einem Wal kann man es sich halt schwer vorstellen, der ist nach Hunde- oder Katzen-Begriffen nicht so niedlich.

                          Derzeit gibt es im ZDF eine Doku "Schatzinseln im Pazifik". Da geht es um Mensch, Tier und Umwelt und Politik. Die bietet außergewöhnliche Informationen, die man sonst nirgendwo gehört hat. Es gibt mehrere Teile.

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                            Wow, das könnte mal nach langer Zeit wieder ein Film für mich werden, der Liebesbeziehungen realistisch darstellt, wie sie in der heutigen Postemanzipation geführt werden, aber vor dem Hintergrund von Schicksalsschlägen.

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                              OUROBOROS 07.01.2025, 20:53 Geändert 07.01.2025, 21:12

                              Ich bin dem ZDF dankbar für diesen Film in der Mediathek: noch bis 29.01.25

                              https://www.zdf.de/filme/spielfilm-highlights/pleasure-100.html

                              Was Pornographie betrifft, da kenne ich mich aus, also kannte ich auch alle Darstellerinnen. Das Problem ist nur, dass ich gerade diese Darstellerinnen , Studios (Kink etc.) und Spielarten nicht mag.

                              Es gibt da sehr viel Make-Up, für mich auf einer Skala bis 10 etwa 8 Punkte. 10 Punkte sind die Studios bei denen es noch falsche Brüste und dick aufgespritzte Lippen gibt. Hier war es mir aber trotzdem noch viel zu viel.

                              Leider bildet der Film für mich nur das ab, was ich sowieso nicht mag. Gut erkennen konnte man das Studio "Kink" mit seinem Bondage Programm. Dort ist SM angesagt, aber wie man im Film sieht, noch recht moderat bzw. ist es das Studio, das wirklich darauf achtet, dass die Darstellerinnen das wirklich wollen. Ich kann Unterwürfigkeit weder bei mir noch bei meiner Partnerin als angenehm empfinden, aber wenn jemand das so liebt, warum nicht. Ich muss da jetzt auch keine psycho-sexuelle Debatten anfangen. Ich habe ein Paar unter meinen Bekannten, von denen wollte ich herausfinden, warum sie so sind. Das brachte nichts. Sie sind keine dummen oder verrückten Menschen, ganz lieb, im normalen Leben sympathisch. Ich will nicht eine Küchen-Diagnose fällen, dass sie etwa krank sind. Ihre Rollenspiele finde ich aber sehr cool, die mag ich z. B. Sexy Typ/Frau im Bahnabteil, Lehrer/Schüler, Stiefschwester, zwei Jogger im Wald, Umkleidekabine.... Also ließ ich das sein, bevor ich sie krank nenne.

                              Übrigens hat der Film eine Stelle, wo darüber gewitzelt wird, dass sie deshalb Pornodarstellerin werden wolle, weil ihr Vater sie als Kind missbraucht hat. Es ist nicht wahr, es ist Küchen-Psychologie. Wenn der Job als Pornodarstellerin Spaß macht, muss man da nichts psycho-sexuell hinterfragen. Es ist wohl eher ein moralisch-ethische Frage, wie man dazu steht.

                              Aber diesen Brutalsex mit Deep-Throat bis zum Kotzen, regelrecht verprügeln, was die Protagonistin Bella im Film abbrechen wollte, da denke ich, dass ein Maß überschritten ist. Bella konnte nicht abbrechen. Sie war von 3 Männern gefangen, in der Mangel, völlig verängstigt. Ich habe solche Filme schon gesehen. Ich finde das ernsthaft krank. Und es gibt noch viel schlimmeres, was gefilmt wird. Das in "Pleasure" Gezeigte war mir aber schon zu viel. Ich habe mit Bella mitgelitten. Es war fürchterlich.

                              Ihr Manager hatte aber Recht, dass sie sich vorher hätte informieren sollen. Ich meine, ich kenne das Spektrum, aber sie hatte 0 Ahnung. Vielleicht braucht es da bessere Manager, die das gleich am Anfang sagen, denn so ist das gefährlich, denn sie irrt auf diese Weise umher. Den interracial BBC Akt kann ich auch nicht nachvollziehen. Sie machte das nicht, weil es ihr gefiel. Das konnte man sehen - selbst wenn es geschauspielert war. Es war also wollte sie eine Highscore knacken. Sie schafft es dann in die Edelabteilung, aber das ist mir dann genauso künstlich. Das mag schemenhaft ästhetisch sein, aber die Natur turnt mich mehr an.

                              Mein Verlangen geht eher in Richtung Amateur-Darstellerinnen und Amateurstudios bzw. Studio oder Einzelfilmern (ATK-Girlfriend). Und ich behaupte differenzieren zu können ob eine Frau oder ein Mann tatsächlich Spaß hatten. Es gibt da sehr viele Unterschiede und natürlich sind die Filme, bei denen beide Spaß haben schwerer zu finden und auch in einem bestimmten Segment. Aber auch bei Amateuren gibt es Überschminken, Brutalsex etc. Man muss die Studios kennen und sich Film anschauen, bevor man sich bewirbt.

                              Es gibt auch interessante Studios, nicht unbedingt Lustery - finde ich schlecht gefilmt - bei denen man sieht, dass es Spaß macht und es gibt auch wenig Schnitte und wenig Schauspiel. Teilweise merkt man, dass Darsteller und Darstellerinnen Lieblingspartner haben und sich freuen, wenn sie sich wiedersehen. Es gibt schon unterschiedliche Porno-Communities, aber die guten sind keine der Big Studios. Häufig sind es einfach Ehepartner, die die Kamera ausgepackt haben, wie bei ImMeganLive der hübschen 50-jährigen mit ihren Roleplays oder die deutschen Pornfluencer YOUNGCOUPLE, von denen es sogar eine Doku gibt. Da ist nicht zwanghaftes, da ist Zärtlichkeit, wobei ich die beiden ein bisschen zu bieder finde, da ohne Rollenspiele. Es ist zumindestens ein leicht positives Beispiel für Porno auf realistischem Niveau. Da wird auch kein Jugendlicher verdorben oder fehlgeleitet.

                              Ich fände es wichtig, wenn im Sexualkundeunterricht das Spektrum gezeigt würde, im Internet. Mittlerweile hat unsere Schule überall Smartboards. Die Frage ist nur, wann man damit anfängt. Legal wäre es erst ab 18 sowas zu zeigen, aber die Kids fangen schon mit etwa 12 damit an und das die Realität der man begegnen muss!

                              Die Mädels im Film hätte ich zwar nicht von der Bettkante geschubst im realen Leben, aber im Film verschmähe ich sie aus oben genannten Gründen: übertriebene Unnatürlichkeit. Ich suche lange bis mir etwas gefällt und ganz selten ist mal eine dabei, die vom Typ so ist, dass ich sie nie vergessen werde bzw. nicht die Lust verliere. Da gibt es in 38 Jahren schon eine Reihe. Bevor man mir vorwirft ich würde nur die Schönste der Schönsten suchen und optimieren, im Prinzip die Rosinen rauspicken, dann muss ich sagen, dass mein Geschmack sehr individuell ist und so manche keine Misswahl gewinnen würde. Es geht nicht um das Superlativ der Massen-Ästhetik. Von daher ist es einfach die nette Nachbarin und kein Glamour-Girl oder Escort-Girl. Ein Charakter-Gesicht stört mich nicht. Es spielt soviel mehr eine Rolle als nur das oberflächliche Aussehen, das in diesem Film ganz weit herausgestellt wird.

                              Trotzdem gebe ich 7 Punkte, weil ich denke, dass Mädchen und Frauen mit Ambitionen sich mindestens diesen Film als Aufklärung anschauen, um zu sehen, was schief gehen kann. Aber mir gefällt halt nicht, dass der Film von den meisten Zuschauern so wahrgenommen wird, als wäre das ganz Pornogeschäft genau so. Wer das glaubt, der hat nicht tief genug reingeschaut, vielleicht aus religiös-moralischen Gründen oder dem ist Selbst-Beglückung vielleicht nicht so wichtig, weil er vielleicht einen Partner hat, der alles erfüllen kann. Das ist leider nicht regelmäßig der Fall und beide Partner brauchen Selbstbefriedigung. Viele machen sich auch was vor. Manche entdecken dann schon im betagten Alter plötzlich ihre Sexualität und merken, dass es da noch mehr zu erfahren gibt.

                              Ich fand den Vorstoß von Michelle Hunzicker hier sehr wichtig, weil viele Frauen bei dem Thema bisher negativ eingestellt sind oder sich schämen darüber zu reden bzw. schlimmer ihre Männer des Fremdgehens beschuldigen, wenn sie sich selbst befriedigen. Aber auch Männer schämen sich für Selbstbefriedigung, weil man ihnen nachsagen könnte, sie bringen es nicht auf die Reihe eine Frau zu finden.

                              https://www.brisant.de/stars/michelle-hunziker-masturbation-118.html

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                              • 6 .5

                                Eine Serie wie eine Kurzgeschichte um Dolores Roach, einer Frau, die nach 16 Jahren aus dem Knast entlassen wird, weil sie Gras gedealt hat. Nach dieser Zeit muss sie sich zuerst in der gentrifizierten Welt nicht zurechtfinden, woraus man hätte mehr machen können.

                                Sie will es ehrlich versuchen aber die Umwelt macht es ihr schwer. Schließlich findet sie Zuflucht in einem Empanada-Laden, dessen Besitzer Luis sie schon als kleiner Junge verehrt hat. Sie darf unter dem Laden wohnen und schon bald hat sie ein florierendes Geschäft mit ihren Massagekünsten. Sie träumt sogar ein Studium finanzieren zu können, aber irgendwie spürt man schon, dass es Unheil geben könnte.

                                Vermieter, Anwohner und Kunden machen es ihr letztlich so schwer, dass sie aus der Fassung gerät und jemanden tötet, wie sie es von Tabitha aus dem Knast gelernt hat, mit rohen Händen. Ihr Liebhaber wider Willen kümmert sich um die Leiche. Ab diesem Zeitpunkt floriert sein Empanada-Geschäft mit einer neuen traditionellen Rezeptur, á la Sweeny Todd.

                                Ich musste unbedingt alle Folgen der Miniserie mit 8 x 30 min sehen. Insgesamt bin ich zufrieden, aber das Ende kam sehr überhastet. Da hätte man noch zwei drei Folgen reinpacken können um es noch weiter auf die Spitze zu treiben. Realistisch war das nämlich nicht, sondern eh schon überzogen. Also warum nicht noch weiter übertreiben. Schließlich habe ich mich ganz gut unterhalten gefühlt und die verrückte und hübsche Dolores fand ich sympathisch, trotz ihrer unkontrollierten Auswüchse.

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                                • 5 .5
                                  über Cuckoo

                                  CUCKOO durchzuhalten, war schon eine Herausforderung. Nach dem 4. Anlauf habe ich es dann geschafft den Film ganz zu sehen.

                                  Ich weiß nicht woran das genau lag, aber in vielen Momenten kam mir die Inszenierung vom dramaturgischen Tempo unausgegoren vor. Die Kulissen bzw. Requisiten fand ich merkwürdig, irgendwie unreal, so wie ein Lost-Place Ressort mit stilvoll überladenen Elementen aus vergangenen Dekaden. Too much. Das Schauspiel war teilweise mehr gewollt als gekonnt. Hunter Schafer - die ich aus EUPHORIA mochte - agierte jedenfalls am besten. Die anderen Rollen waren mir zu aufgesetzt. Das alles mag einem geringen Budget geschuldet sein.

                                  Ich mag ja solche Paranoia-Filme, aber die ganzen Effekte und Gruselmomente kann man nur als fragmentarisches Experiment betrachten neue Wege des Horrors zu finden. Das hat mir sehr wohl gefallen. Es waren die Szenen, die mich aus dem Schlaf gerissen haben.

                                  Wenn ich die Geschichte richtig verstanden habe, geht es um das Problem, dass die Kinder aus der alten Ehe, den neuen gemeinsamen Kindern hintenanstehen und hier als Kuckuckskinder betrachtet werden. So ganz durchsichtig war das nicht. Jedenfalls kamen die Eltern mir eher wie Rabeneltern vor, denn die Halbschwester Gretchen war noch am besten zu Alma.

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                                  • 6 .5
                                    OUROBOROS 04.01.2025, 10:26 Geändert 04.01.2025, 10:26
                                    über Abigail

                                    Ein Kidnapping-Film der etwas anderen Art durfte ich mit ABIGAIL erleben. Die Kulisse mit dem kleinen Herrenhaus macht was her, von innen mehr, als von außen gedacht. Überrascht bin ich, dass so ein Schmuckstück ein Lost Place ist, der renoviert gehört. Angenehm gruselig, blutig und ein bisschen witzig.

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                                    • 6

                                      Solide Unterhaltung ohne Langeweile. Spannend und in manchen Momenten gnadenlos. Die Kulissen sind mit ein wenig Fantasie nachvollziehbar für ein Meer ohne Wasser und eigentlich schon episch. Nur die Monster aus der Tiefsee fand ich blöd.

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                                      • 8 .5
                                        OUROBOROS 03.01.2025, 03:49 Geändert 03.01.2025, 03:52

                                        Villeneuves DUNE war schon ein audiovisueller Augenschmaus, aber das Worldbuilding und die Story kam mir etwas zu kurz. Zu klein ist der Ausschnitt aus diesem Riesen-Werk. Also habe ich von DUNE:Prophecy wenig erwartet, missliebig nach der ersten Episode abgebrochen und jetzt doch noch die ganze Staffel am Stück geschaut.

                                        Für mich war nun die Serie ein Erlebnis, das mich fast an GAME OF THRONES erinnert hat, denn plötzlich gibt es hier mehr Fraktionen, Politik, Intrigen und alles vom Feinsten. Die Story der zwei Harkonnen-Schwestern hat mich tief bewegt, aber um die beiden zu lieben, sind die Figuren zu differenziert. Sie tun nicht wirklich gutes, sondern sind in diesen Ränkespielen ebenso böse, wenn nicht noch böser als ihre Gegner. Die beiden Mädchen Valya und Tula sind toll anzuschauen und erreichen mich gefühlsmäßig. Ihre älteren Alter-Egos sind perfekt ausgewählt, vor allem Emily Watson.

                                        Audiovisuell kann die Serie locker mit Villeneuves Trilogie mithalten und zu meiner Freude ist sie weniger meditativ. Das kann nur Villeneuve, aber dafür litt meines Erachtens bei ihm die Dramaturgie, die ich sonst an seinen Werken schätze. Hier habe ich eine epische Dramaturgie erlebt und zudem ganz viel über das DUNE-Universum erfahren können.

                                        Davon habe ich noch lange nicht genug.

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                                          OUROBOROS 01.01.2025, 14:12 Geändert 01.01.2025, 14:13

                                          Die Bezüge zu FARGO von den Coen-Brüdern sind unverkennbar.

                                          Im nördlichen Amerika, kalt, karg und ländlich, genauer gesagt in der Nähe des kanadisch-französischen Quebec liefern sich die Ahorn-Sirup-Bauern einen grotesken Schlagabtausch. Dabei gibt es illegale Geschäfte, Korruption und eine Hand voll zufällige Tode.

                                          Skurril sind die Figuren schon, aber an FARGO oder den Coen-Humor reicht es nun bei weitem nicht heran. Unterhalten wird man trotzdem ganz gut und sollte die Mini-Mini-Serie mitnehmen.

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                                            OUROBOROS 31.12.2024, 22:53 Geändert 31.12.2024, 23:00

                                            Mit der zweiten Staffel erleben wir die Schicksalsjahre der Lombardei. Ich habe gar nicht gewusst, dass Österreich auch Mailand und Venedig in sein Kaiserreich eingliederte. Bisher wusste ich nur von Ungarn und einigen Reichen auf dem Balkan. Wenn dann heute immer noch in Süd-Tirol provoziert wird, dann ist das nur der letzte Zipfel, den Österreich besessen hatte.

                                            Ganz Italien hätte es gerne assimiliert. Doch die Lombarden wehren sich gegen die Unterdrückung ihrer Sprache und Kultur. Mit Mailand sieht sich Wien einem reichen Stadtstaat gegenüber, der eigene Armeen mobilisieren kann. Vielleicht kann Frankreich helfen. Und in diesem Konflikt steht Kaiser Franz. Seine Sissi - wie sie hier überhaupt nicht genannt wird - und sein Bruder raten zu Zugeständnissen. Der junge Kaiser ist um Stabilität bemüht, er scheut den Krieg, aber er wird von seinem Rat auch gedrängt, doch eher hart und unnachgiebig zu sein.

                                            Nicht nur Elisabeth kämpft mit Hofstaat und persönlicher Reife, sondern auch ihr Gemahl. Das bringt so manchen Streit, auch dass Elisabeth bisher zwei Töchter geboren hat, aber man für die Thronfolge einen Jungen braucht, am besten zwei, für den Ersatz. Kaiserin Schwiegermutter Erzherzogin Sophie vertritt eine harte Linie. Außerdem versucht sie Elisabeth die Kinder vorzuenthalten. Die Bösartigkeit, die die ältere schöne Dame dabei ausstrahlt ist nicht wirklich Bösartigkeit, sondern viel mehr das Ergebnis einer harten Schule des Lebens, weshalb ich Raum für Mitgefühl zu ihre gefunden habe. Melika Foroutan ist eine absolut klasse Schauspielerin. Sie erinnert mich an die ganz großen.

                                            Es stellt sich die Frage, ob Elisabeth, die jetzt noch jung und kraftvoll für eine Welt kämpft in der Moral und Wahrhaftigkeit Platz haben, einmal so wird wie ihre Schwiegermutter die Erzherzogin. In Staffel 2 erlebt sie schon üble Schicksalsschläge und die werden so tragisch episch ausgebreitet, dass ich nicht an mir halten konnte. Die junge Liebe hat einen gewaltigen Schatten bekommen und wenn man sich die reale Historie anschaut, dann wird es nicht besser werden.

                                            Audiovisuell bleibt die Serie ein Genuss, nicht nur durch ihre mondänen Kulissen, feinen Requisiten und der opulenten Mode, sondern auch wegen der großartigen Inszenierung im Gesamten. Eine Berg- und Talfahrt der Dramaturgie trifft auf wirklich toll anmutende Bilder.

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                                            • OUROBOROS 31.12.2024, 22:01 Geändert 31.12.2024, 22:02

                                              Zweite Staffel ist so zäh wie ein Autoreifen, aber im Staffelfinale wurde was geboten. Ich weiß nicht, ob man bei solchen Serien überhaupt mehr als eine Staffel braucht. So hinterlässt man eher frustrierte Menschen.

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                                                Gegen Ende der zweiten Staffel kam Freude auf, nachdem es sich zog wie ein Kaugummi. Das half beim Start in die dritte Staffel, aber spätestens nach 4 Episoden zieht es sich wieder. Ich hoffe, dass man mit der vierten Staffel ein Ende finden wird, hoffentlich ein interessantes.

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                                                  OUROBOROS 29.12.2024, 13:23 Geändert 29.12.2024, 19:13

                                                  Familienvater Herb Simon hat eine neue sehr gut bezahlte Anstellung in New Jersey gefunden, also müssen Mutter Barbara und Tochter Margaret New York verlassen, um in die neue Wohnung einzuziehen. Für Margaret klingt das gar nicht gut, denn sie muss ihre Großmutter und Freunde verlassen und sie liebt ihren Stadtteil in New York. Barbara, die als Kunstlehrerin tätig war, muss in dem wie ein Dorf erscheinenden New Jersey das Hausmütterchen spielen.

                                                  Aber schnell finden Mutter und Tochter Anschluss. Barbara übernimmt gleich drei Tätigkeiten für den Elternrat an Margarets Schule. Margaret lernt Nancy kennen, die sehr auf das Äußerliche fixiert ist und am liebsten Model wäre. Doch sie hat einen kleinen Mädchenclub gegründet, mit dem sie sich auf die Achterbahn der Pubertät vorbereiten.

                                                  Nancy kleidet sich sehr freizügig und es scheint, dass das schon in ihrem Alter Ego, der jungen Schauspielerin Elle Graham, so angelegt ist, denn die zeigt sich auch auf Instagram & Co. genau so. Auf der anderen Seite finde ich die Mode der beginnenden 70er niedlich. Besonders Mutter Barbara aka Rachael McAdams hat es mir angetan. Sie spielt so eine empathische und verständnisvolle progressive Mutter. Aber auch Vater Herb ist ein sympathischer Mensch.

                                                  Weil Herb Jude ist, haben Barbaras Eltern sie verstoßen. Margaret ist fast 11 und hat ihre Großeltern mütterlicherseits nie kennengelernt. Ihre andere Großmutter liebt Margaret sehr, obwohl ihr deren jüdischer Glauben - so wie er im Tempel gelebt wird - nicht zusagt. Margaret ist auf spiritueller Selbstfindung. So oft sie auch zu Gott spricht, er antwortet nicht und er erhört ihre Bitte nicht wirklich. Das ist auch kein Drama, weil Margaret ein gutes Leben hat, na jedenfalls noch ohne Brüste und Periode, auf die sie sehnsüchtig wartet, um nicht die letzte ihn ihrer Mädchen-Clique zu sein.

                                                  Eines Tages schreibt Barbara ihren Eltern Neujahrsgrüße und unverhofft kündigen die an sie besuchen zu wollen. Margaret muss deshalb ihren Besuch bei Oma Sylvia in Florida absagen. Eigentlich hat sie verstanden, dass ihre Großeltern ihrer Mutter sehr weh getan haben. Aber jetzt muss sie sie kennenlernen und es gibt keinen Ausweg. Am Tag des Besuchs der Großeltern erscheinen die Großeltern von beiden Seiten. Ist das die perfekte Szenerie für einen Religionskrieg?

                                                  Mich hat der Film gut unterhalten, weil er eher so ein feel-good Film ist bei der die 70er Jahre von ihrer besten Seite gezeigt werden. Das betrifft die Ausstattung wie auch die Filmmusik. Es fehlt für mich aber auch ein bisschen politische und geschichtliche Umwelt der Zeit, was der Erzählung mehr Tiefe gegeben hätte. Auch ist die Suche nach dem Spirituellen etwas oberflächlich geworden und wird nur pointiert durch den Konflikt der Großeltern, dass Margaret einer Religion zugehörig sein sollte.

                                                  Wahrscheinlich wäre es viel besser gewesen, man hätte Margaret in einer Serie durch ihre Pubertät begleiten dürfen, so wirkt der Film fragmentarisch und das Ende ist viel zu weit offen, dass man sich für Margaret irgendwie tiefer und nachhaltig interessieren könnte. Es wirkt wie ein Kapitel von Dutzenden.

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                                                    OUROBOROS 22.12.2024, 19:30 Geändert 22.12.2024, 19:31

                                                    Ein paar Jungs müssen im Internat bleiben über die Weihnachts-Feiertage, weil es bei den Eltern unerwartet zu Problemen kommt. Auf sie aufpassen MUSS ausgerechnet der griesgrämige Schinder von Lehrer Paul Hunham (Paul Giamatti). Selbst in den Ferien schleift er sie mit Sport und Geschichtsunterricht.

                                                    Aber dann werden einige doch noch abgeholt und er bleibt mit dem Schüler Angus Tully allein. Mit im Haus ist auch die Haushälterin und Chefköchin Mary Lamb, die immer noch unter dem Verlust ihres Sohnes leidet, der in Vietnam gestorben ist. Die drei leisten sich gegenseitig Gesellschaft.

                                                    Was sich anhört wie ein Erzählung von Gemeinheit und Trübsal verändert sich ganz langsam, denn Mary kann Paul etwas auftauen. Es warten ein paar interessante Erlebnisse auf alle.

                                                    Was ist das für ein gemütlicher Weihnachtsfilm, genauso wie ich es mir wünsche. Das Tempo ist gemächlich, es schneit und das College sieht von innen fast aus wie Hogwarts. Giamatti passt absolut perfekt in die Rolle des saufenden Geschichtslehrer, der unentwegt intellektuelle Sprüche abfreuert, auch in nicht so passenden Situationen zu den falschen Leuten.

                                                    Mit der Serie "Evil" hat das sehr wenig zu tun, außer dass es teilweise in einem Internat spielt. Man bekommt auch noch das weihnachtliche Boston zu sehen. Und alles ist so perfekt von der Bildgestaltung, dass man meint der Film sei wirklich aus dem Jahr 1970.

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