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Alle Kommentare von OUROBOROS
Wo kriegt man eigentlich diese LED-Kreuze zu kaufen und gibt es die auch für Smart Home?
Von den prallen Farben und der Bildgestaltung ist das fast alles sehr hübsch in Technicolor gefasst. Salems Lot sieht aus wie ein 60er Jahre Museum. So richtig lebt die Stadt nicht, also auch schon bevor alle tot sind. In den USA ist man auf dem Land sehr gläubig und in den 60ern war das noch viel stärker. Doch hier trifft man nicht wirklich Gläubige. Man hat nicht das Gefühl, das hier eine christliche Gemeinde wohnt. Der Priester steht dann auch in einer leeren Kirche, was eher heutzutage so aussieht, aber nicht damals.
Im Kurzdurchlauf erfahren wir durch Vampir-Comics die ganze Überlieferung über Vampire, wie sie sich verhalten und wie man sie tötet. Hier verhalten sie sich eher wie Super-Schurken nach Behandlung von Doktor Strange. Den alten Charme hat diese Darbietung nicht.
Gefallen hat mir der kleine Junge Mark, der hier Dutzende Vampire zur Strecke bringt. Das brachte etwas STRANGE THINGS Feeling und ein bisschen Amüsement.
DIE HARD wird öfter genannt als Vergleich. Über den singt man ja Lobeshymnen, während das für mich bloß ein ganz unterhaltsamer Action-Film ist. Ich mochte Bruce Willis, aber in anderen Rollen (Pulp Fiction, Sixth Sense, 12 Monkeys). Für die alten Fans von DIE HARD, kann CARRY-ON natürlich nicht mithalten, wobei ich da eigentlich keine Vergleiche ziehen will. Am Ende kommen beide Filme bei mir auf eine ähnliche Wertungen, obwohl ich zugeben muss, dass die Stunts in DIE HARD krasser sind. CARRY-ON kann man sich eigentlich ganz gut anschauen, wenn man mal was auf der Höhe der Zeit sehen will. Da ist ordentlich Tempo drin und ich hatte keine Sekunde Langeweile. Aber Action, ohne tiefere Gesellschafkritik, politische oder philosophischen Inhalte vergesse ich ultraschnell. Von der DIE HARD Trilogie oder sind es vier Teile (?) erinnere ich mich nur noch an die Szene mit dem Wolkenkratzer. Vielleicht sind solche Actionfilme nur was für Menschen, die Spaß am Schießen und Prügeln haben. Da braucht es bei mir schon sowas wie Guy Ritchie oder Tarantino.
Wer kennt sie nicht, die Jungs und Mädels der Mormonenkirche auf Mission, meistens gut aussehend, adrett gekleidet, aber ähnlich religiös verwirrt wie die Zeugen Jehovas. Und wer oder wessen Bekannte hat sie nicht, die Fantasien von radikalen Abweisungen an der Haustür mit "Iiiich bin der Saaataaan und lade euch ein in meine Hölle".
Ein Kumpel von mir war so schräg drauf, wenn sie an die Haustür kamen, aber er hat sich mit positiven und negativen Seiten der Religion nicht wirklich auseinandergesetzt, ist also weniger ein Atheist als plumper Pseudoatheist. Als Gläubiger und Religionswissenschaftskundiger erfüllen mich die Gespräche mit Atheisten mehr, als mit naiven Gläubigen. So habe ich auch mal Zeugen Jehovas besucht, um mir den Gründonnerstag mit dem Letzten Abendmahl anzuschauen. Sie wollten mir sofort danach manipulieren, ja schon bei der Kommunion, durfte ich nicht vom Brot essen, wie ich es von der katholischen Kirche gewohnt bin. Das Brot und der Wein sei nur für die Auserwählten. Fast hätte ich reingebissen, hätte man es mir nicht mit Schrecken abgeraten. Ein andermal traf ich Zeugen Jehovas in der Einkaufsstraße und habe ihnen vorgemacht, dass es mir wie Abraham ging, der nicht seinen Sohn, sondern seine Schwester töten solle. "Gott hat mir gesagt, dass ich meine Schwester opfern soll. Ich will gehorsam sein und auf Gott hören." Sie waren völlig von der Rolle, aber was erwarte ich denn. Sie meinten, dass das nicht Gott gewesen sein könnte, aber ich wollte wissen, wie man das so genau wissen soll, denn sie hätten das ja nicht gehört und bei Abraham steht auch nicht woran man das erkennen kann, dass es nicht Satan ist. Sie meinten, ich solle es lassen, sowas würde Gott nicht wollen. Ganz geklärt war das Ganze logisch nicht, aber der Spaß war es wert meine Theologie-Kenntnisse so einzusetzen.
Eine weitere Episode war, dass ich für mein Theologiestudium ein Bachelor Praktikum suchte - nicht wirklich - denn es war ja für Lehramt. Also bin ich zu den Pius-Brüdern, bekannt durch die Holocaustleugnung Richard Williamsons und Züchtigung von Kindern im Don Bosco - Internat meiner Stadt. Sie haben sich von der katholischen Kirche abgespalten wegen des Zweiten Vatikanischen Konzils, das ihnen zu hippie-links-verseucht erschien. Ich sprach dort mit dem Prälat (normalerweise Bischofswürde), der in einer Sultane herumlief, wie vor 100 Jahren. Er fand mich sympathisch und alsbald zeigt er mir seine Geistlichen-Wohnung im Pfarrhaus, während er von den Kreuzzügen schwärmte. Über seinem Bett hing ein Gemälde mit Gottfried von Bouillon. Er verehrte ihn wie andere Spidermann oder Iron Man. Mein Erlebnis erzählte ich dann meinen Studienkollegen im Fachbereich katholische Theologie. Das war teilweise ein Gelächter.
Aus diesen Lausbubenzeiten bin ich nun raus und letztens habe ich sogar einen von den Zeugen Jehovas für sein Jahrzehnte langes Werk gelobt. Ich kenne ich seit mindesten 35 Jahren, denn er steht immer an der gleichen Stell in meiner Heimatstadt und hält den Wachturm hoch. Mittlerweile hat er einen Buckel und kann nicht richtig laufen. Er tut mir leid, weil er von seiner Glaubensgemeinschaft für dumm verkauft wird und das für billig Geld tut. Ich dankte ihm dafür, dass er sich für Gott und Jesus einsetzt (auch wenn ich von den beiden eine aufgeklärte Vorstellung habe). Jedes Mal wenn er mich sieht dankt er mir zurück. Ich denke, dass ich ihm echte Wertschätzung entgegengebracht habe, obwohl ich ganz andere Ansichten vertrete. Es ist für mich ein humanes Verhalten und am Ende will ich keinen Konflikt sondern Frieden. Jeder soll nach seiner Facon glücklich werden, solange er anderen damit nicht schadet.
Meine Oma war sehr bäuerlich katholisch und mindesten 3 mal pro Woche in der Kirche. Als Hausfrau mit 5 Kindern war sie immer zuhause und hatte nachmittags ein offenes Ohr für die Zeugen Jehovas. So konnte ich als gelebte Toleranz erfahren, wenn meine Oma sie gastfreundlich zu einem Plausch mit Kaffee und Kuchen einlud.
Jetzt zum Film:
In der ersten Hälfte wurde tatsächlich meine Lausbuben-Lust an religiösen Neckereien geweckt, denn als die beiden hübschen Mormonen-Mädchen an der Tür von Mr. Reed klopfen und ich das verrückte Gesicht von Hugh Grant erblicke, ahnen sie noch nicht, was ich schon durch den Spoiler-Text weiß. Hugh Grant hat Theologie studiert und Interesse an einer Konversation mit zwei naiv gläubigen Mädchen. Die lässt er auch nicht mehr gehen, sondern zieht sie immer weiter in die groteske Situation mit rein. Man merkt, dass Hugh Grant ein klasse Schauspieler ist, denn sogar in einer Rolle, fernab von den großen Werken, zeigt er seine Fähigkeiten. Seine Spielfreude und vorangestellte Gehässigkeit ist absolut irrwitzig.
Es geht sehr lange, dass ich richtig Spaß an seiner akademischen Religionskritik habe, denn ich kenne das alles, doch im letzten Drittel verliert sich für mich das ganze in ein simpel psycho-thriller-blutiges Werk, wo ich mir mehr Horror vorgestellt habe, der in die Richtung "Göttliche Komödie" geht, wenn es hinab in den Keller geht.
In der ersten Hälfte hatte es Niveau und Spannung, aber mit dem Blut geht das religionskritische Niveau gen Null. Und das Ende ist absolut nicht nachhaltig. Es gibt einem nichts mit.
Ich hatte schon Befürchtungen, dass wäre so etwas wie "Hai Alarm auf Mallorca", aber in den letzten Jahren hatten die Skandinavier sich an mehreren Katastrophenfilmen versucht und das mit "The Wave" und "The Quake" ganz schön geil hingekriegt. Mit "The Tunnel", "The Abyss" und "The North Sea" klappte das nur mäßig.
"La Palma" hat mir sehr gut gefallen. Von Anfang an herrschte Spannung, weil die Bedrohung ständig wuchs und die Protagonisten entweder nichts ausrichten konnten oder nichts ahnend waren.
Die Landschaft war genauso schön zu bewundern wie die beiden lesbischen Mädels, samt der Mutter. Ihnen habe ich gerne in die Gesichter geschaut, aber auch leidenschaftlich mitgelitten, mit ihrem Gefühlschaos. Die Eltern wollten sich wieder versöhnen, nach einer schweren Zeit, auch wegen des autistischen Sohnes. Der Vater konnte mich mit seinem Leid auch überzeugen. Das Drama setzt sich fort und eine Tragödie kündigt sich an, allerdings für alle Beteiligten. Da ist noch eine Vulkanologin. Sie hatte ihre Eltern bei dem Tsunami an Weihnachten 2004 in Thailand verloren. Nun lebt sie mit ihrem Bruder auf La Palma, der taucht, während sie am Vulkan forscht. Obwohl sie weiß, was kommen wird, will niemand von staatlicher Seite zu früh Evakuierungen anordnen. Ihr Chef hatte schon mal einen Fehlalarm ausgelöst und das hatte seine Karriere negativ beeinflusst. Er bremst genauso, wie die Behörden.
Der Vulkan bricht aus und der Tsunami kommt und man bekommt auch richtig viel zu sehen, an Effekten und unmenschlichen Szenen. Das ist schon mächtig. Den Tsunami aus "Der Schwarm" hatte ich am meisten an der Miniserie beklagt, war das im Buch viel bedrohlicher. Der Tsunami von "La Palma" bietet viel mehr, obwohl man nur die Zerstörung von La Palma und Teneriffa zu sehen bekommt. Die ganzen Atlantik-Anreiner-Staaten sind massiv betroffen, wie noch nie in der Geschichte der Menschheit, denn der Abgang des Berghangs auf La Palma hat die Größe von Manhattan.
Emotional und von der Spannung hat mich diese Miniserie also vollkommen mitgerissen. Die 7 Punkte sind auf jeden Fall wertvoll, für ein Szenario, das nicht "2012" ist. Den fand ich dann aber auch hoffnungslos überladen und übertrieben. Das hier ist schon fast ein realistisches Szenario.
🎥 Radical - Eine Klasse für sich
2023 ‧ Drama ‧ 2 h 05 min
Der Film Radical – Eine Klasse für sich (2023), unter der Regie von Christopher Zalla, erzählt die wahre Geschichte von Sergio Juárez Correa, einem Lehrer, der in einer Schule in Matamoros, Mexiko, eine Gruppe von benachteiligten Schülern unterrichtet. Dabei setzt er unorthodoxe und oft provokante Unterrichtsmethoden ein, um das Leben der Schüler zu verändern und ihnen neue Perspektiven zu eröffnen. Der Film beleuchtet nicht nur die Herausforderungen im mexikanischen Bildungssystem, sondern zeigt auch die wirkmächtige Kraft von Bildung in einem sozial und wirtschaftlich benachteiligten Umfeld.
Meine Filmanalyse findet sich unter folgendem Link:
https://ouroborosforum.wordpress.com/2024/12/14/radical-der-club-der-toten-drogendealer/
Zeitgleich mit dem Finale von "Yellowstone", ebenfalls mit Kevin Costner, war ich gespannt auf "Horizon". Leider bin ich ein wenig enttäuscht, was die Wertung von 7,5 aber für viele nicht verstehbar macht. "Yellowstone" ist bei mir eine 10.
Vergleichen lässt sich ein Neowestern eigentlich nicht mit einem klassischen Western, jedenfalls nicht inhaltlich. Trotzdem gibt es in beiden ein Kampf um Land, auch wenn unter anderen Bedingungen. Viel wichtiger war mir aber die Inszenierung und Erzählweise. Da hat Tylor Sheridan für mich die Nase weit vorn, sowieso auch mit "1883" und sogar mit "1923".
Costner hat für mich versagt eine Story so zu erzählen, dass so eine Atmosphäre wie in "Der mit dem Wolf tanzt" entsteht. Viel zu gehetzt ist das Erzähltempo und es macht Sprünge bei den Schauplätzen, so mies abgeblendet, dass man nicht immer weiß, wo und wann man ist. Einmal dachte ich sogar, dass etwas eine Rückschau sei, wars aber nicht, in anderen Fällen bemerkte ich nicht, dass es eine Rückschau ist, obwohl es eine wahr. Da ist beim filmischen Handwerk etwas schiefgelaufen. Wahrscheinlich wäre das Serienformat besser gewesen, aber das gleich das mangelnde Erzählhandwerk nicht aus.
Es gibt wirklich schöne Momente, auch unter grandiosen Kulissen, doch obwohl ich den Filmkomponisten John Debney mag, hat er hier und Costner als Regisseur von der Melodramatik übertrieben. Mir war das echt zu rührselig. Sheridan hat das mit der notwendigen Härte und mit Tritten in die Magengrube umgesetzt. Der Pathos bei "Horizon" bezüglich dem Patriotismus und der Union kommt so übel, wie wenn 50000 Deutsche in der Allianz-Arena beim NFL Gastspiel "Country Roads" singen, als wären sie in den USA geboren.
Costner hat rührselige Geschichten zu erzählen, meistens, und das ist nicht meine erste Wahl. Das führt nämlich dazu, dass ich über Inhalte kaum etwas schreiben kann, keine Filmanalyse, die es in sich hat. Die Story ist flach, langweilt jedoch emotional nicht. Sie ist eben gefällig.
Ein Moment möchte ich dennoch herausheben:
"Die Siedler hier, haben in ihrer Heimat Jahrzehnte lang Mühlsteine bewegt, bis zur Abnutzung. Deshalb sind sie hier. Und nichts bewegt sie dazu umzukehren."
Das erinnert mich an die Geschichte von "King's Land" (Bastarden), wo man sehen konnte, warum die Menschen zum Beispiel aus Nordeuropa abgehauen sind.
In "Yellowstone" wird mir Kevin Costner fehlen, aber die Serie ist mit ihm zu Ende.
1. Wer hat Angst vor Virgina Woolf (1966)
2. Im Westen nichts neues (alle Versionen)
3. Das verlorene Wochenende (1945)
4. Der letzte Mann (1924)
5. Die zwölf Geschworenen (alle Versionen)
6. Wer den Wind sät (1960)
7. Rat mal, wer zum Essen kommt (1967)
8. Moderne Zeiten, Der große Diktator, Goldrausch
9. M - Eine Stadt sucht einen Mörder (1931)
10. Fitzcarraldo (1982)
11. Mädchen in Uniform (alle Versionen)
... ach hör doch auf, ich kann mich nicht begrenzen, Rangliste ist das auch nicht.
Vor 20 Jahren sah ich einen Film, den ich bis heute nicht vergessen habe, dabei habe ich ihn nur einmal gesehen. Wenn auch der Schock in Erinnerungen geblieben ist, sind die konkreten Erinnerungen doch sehr verblasst. An eine Liebesgeschichte, wie in der Miniserie aus 2023 kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es gab sie.
Serien haben gegenüber Filmen die Möglichkeit Entwicklungen besser abzubilden und der Story mehr Tiefe zu geben. So war ich auf die Neuverfilmung in 6 x 45 min so gespannt, dass ich alle anderen Film- und Serienprojekte hintenanstellte und "Evil" an einem Stück durchgeschaut habe.
Internats-Stories mag ich sowieso, aber weniger die Zauber-Schule aus Harry Potter, sondern mehr die Abbildung des realen Bildung- und Erziehungssystems. Bei "Evil" begeben wir uns auf Zeitreise in das Schweden der 1950er Jahre.
Erik Ponti, so um die 17 Jahre alt, lebt in Stockholm bei seiner Mutter und seinem Stiefvater. Die Mutter ist eigentlich Anwältin, hat aber ihren Job für die Familie an den Nagel gehängt. Der Stiefvater ist Kellner und ernährt die Familie allein. Außerdem ist er ein übler Schläger, der seine Frau vermöbelt, wenn er seinen Stiefsohn nicht zu greifen bekommt. Mit einer Hundeleine, wahlweise Schuhlöffel, peitscht er ihn aus, bis sich die Hautfetzen lösen und es blutet.
Erik stellt auch eine Menge an, wohl eher wegen der Qualen, die er durch den Stiefvater erleiden muss. Mit seiner Gang begeht er kleinere Raubüberfälle und erpresst sich Schutzgeld von Mitschülern. Irgendwann wird es den Eltern zu viel und sie schicken in nach Stjärnsberg, ein Internat für Eliten.
Schon die Begrüßung durch die Primaner - er selbst ist Sekundaner - fällt ziemlich ungewöhnlich aus. Im Lauf der Zeit stellt sich heraus, dass der Primaner-Rat eine Terror-Herrschaft über die Mitschüler ausübt, während die Schulleitung weg schaut. Für Kleinigkeiten werden Mitschüler gedemütigt oder körperlich bestraft. Die härteste Strafe ist der Kampf im Boxring im Wald, wo die Primaner, die schon über eine erwachsene Körperkraft verfügen, auf die jüngeren Mitschüler eindreschen.
Erik versucht alles, um nicht das Missfallen des Primanerrats auf sich zu ziehen. Auch wenn er sich sehr diszipliniert zeigt, gibt es eine fortwährende Eskalation. Er versucht Freunde zu finden, aber alle gehen nur in Deckung. Das Dienstmädchen mit dem er ein verbotenes Verhältnis hat, ist hier auch keine Hilfe, dabei spricht einiges dafür, dass sie gut zusammenpassen.
"Evil" ist nicht mehr so dramatisch wie ich es in Erinnerung habe, aber es geht schon an emotionale Grenzen. Mittlerweile bin ich im fortgeschrittenen Alter auch einiges gewohnt. 20 Jahre verändern einen Menschen. "Evil" ist meist bitter, es gibt aber manch süßes. So richtig tragisch ist es nicht, da gibt es andere Filme über das Bildungssystem, aber es ist auch keine Feel-Good-Story und so ein Leben wünscht sich keiner.
Es fällt mir schwer die Geschichte als coming-of-age Story zu bezeichnen, weil sie individueller Natur und stark von den vorherrschenden Sitten der 1950er Jahre geprägt ist, so dass man daraus für ein heutiges coming-of-age wenig ableiten kann. Gewalt ist heute schon sehr verpönt, außer in den bildungsfernen Schichten, aber hier geht es doch mehr um die Gewalt im elitären Milieu, wie der Aspekt der "Gentlemen-Boxer" hier gut widerspiegelt.
Von der Spannung und vom Thrill sowie der politischen Aspekte ist das alles ganz ordentlich. Manches erinnert mich an Hitchcocks "Der unsichtbare Dritte", übertragen auf Medienkritik im Internet-Zeitalter. Aber um an Hitchcocks Klasse heranzureichen fehlen die besonderen und außergewöhnlichen Schauplätze.
So einen coolen Spinnenhorror habe ich seit "Mörderspinnen" aus dem Jahr 1977 mit William Shatner nicht mehr gesehen. Es spielt sich zwar alles in einem Pariser Hochhaus in den Banlieus ab, aber das ist sowieso schon eine gruselige Kulisse. Viel Budget steckt nicht in dem Film, aber er ist handwerklich schon sehr gut.
Die Schauspieler sind migrantische Franzosen, wie man sie aus "La Haine" oder "Athena" kennt, aber nicht von der schlauen Sorte. Ein sehr phlegmatischer arbeitsfauler Typ namens Kaleb mit Affinität zu Cannabis mag exotische Tiere und hält sie in seinem Zimmer. Man hört und liest immer öfter bei Blaulichtreporten von solchen Situationen, dass die im bekifften Kopf nicht richtig auf ihre Schlangen, Echsen oder Spinnen aufpassen und dann kriechen und krabbeln sie rüber zu den Nachbar. Die Polizei etc. muss kommen.
Das hier löst aber einen Lockdown im Hochhaus aus, denn es handelt sich um eine trächtige nordafrikanische Spinne, die aus dem Schuhkarton entwischt und sich schon bald sehr schnell vermehrt. Die Spinnen sind so krass gut animiert, von langsam bis schnell, dass ich öfter das Kribbeln bekam. Die Viecher werden dann immer noch größer. Ich kann sagen, das war echt ein recht nervenaufreibender Film. Die Animationen der Spinnen sind überaus sehenswert.
Mir hätte aber so ein Schluss wie bei "Mörderspinnen" besser gefallen, aber dieser Film setzt am Ende einen anderen Akzent, nämlich der des Tierschutzes.
🎥 King's Land (Bastarden)
2024 ‧ Historiendrama ‧ 2 h 7 min
KING'S LAND – Der epische Kampf der Geknechteten
Das historische Filmdrama King's Land (dänisch: Bastarden), basierend auf Ida Jessens Roman "Der Kapitän und Ann Barbara" (2020), entführt uns in die unerbittliche und zugleich im Wandel begriffene Welt des 18. Jahrhunderts. Im Zentrum der Geschichte steht der Kampf des ehemaligen preußischen Soldaten Ludvig Kahlen (Mads Mikkelsen), der sich dem scheinbar unmöglichen Ziel verschrieben hat, die karge Heidelandschaft Jütlands im Auftrag des Königs urbar zu machen.
Eine ausführliche Rezension mit ausdrucksstarken Bildern findet ihr hier in meinem Blog.
https://ouroborosforum.wordpress.com/2024/11/23/kings-land-der-epische-kampf-der-geknechteten/
Die USA werden von einer Flüchtlingswelle überrollt. Afghanische Flüchtlinge werden mit Flugzeugen gebracht, die Chinesen haben sich in den USA wie die Karnikel vermehrt und die Latinos stürmen die Grenzen.
Irgendwie erinnert das vielen an die Reden von Trump, aber es ist 28 Jahre her, dass der Film produziert wurde. Manchmal denke ich sogar: Krass, dass sich in fast 30 Jahren sowenig verändert hat. Wer Politik- und Medienkritik mit Weitblick sucht und Parallelen zu heute sehen will, etwa zu Filmen wie "Leave the World behind" oder "Civil War", der bekommt mit "The Second Civil War" übel die Leviten gelesen.
Aber "The Second Civil War" von 1997 hat teilweise unterirdische Kritken erhalten, doch schon die ersten paar Minuten entführen in ein Szenario, das von seiner prophetisch-zynischen Aussagekraft an "Idiocracy" erinnert.
Am Anfang ist der Humor schwer auszuhalten, denn die Inszenierung ist absolut humorlos, ja geradezu dilettantisch, obwohl das eigentlich stupid-pseudo-witzige Gerede mit dem Wort "übertrieben" nicht mal ausreichend charakterisiert werden kann. Die bloße Übertreibung hier ist einfach nicht lustig. Kein Wunder, dass viele Menschen das Kino nach 5 Minuten verlassen haben.
Dabei klingt der Inhalt doch sehr verlockend und der Cast ist ansprechend.
Wenn man den gewollten Dilettantismus der vordergründigen Satire aushält, dann entdeckt man in wiederkommenden einzelnen Szenen, oftmals weit im Hintergrund des Geschehens die Pointen aufblitzen oder zynisch heftige Aussagen niederdonnern, welche in einer Geschwindigkeit vorbeiscrollen, dass man den Punkt zum Lachen verpasst.
Über das Vordergründige lacht niemand, außer soziales Lachen, das einige wohl peinlicherweise beschäftigt und das Hintergründige lässt einem die Zeit nicht überhaupt zum Lachen anzusetzen. Man muss den Film schon stoppen, wenn man über zwischen den Zeilen zu lesende Aussagen nachdenken will, sonst lässt man sich einlullen wie der manipulierte Konsument vor den Screens. Für 1997 ist das schon eine sehr gute Simulation, wie der Nachrichtenkonsument solange bequatscht wird, bis er das Gehirn ausschaltet und mitmacht.
Dieser Film hier ist sehr unverstanden - weil cringe - und seiner Zeit voraus.
Staffel 4, Episode 13 und nach der zweiten und dritten Staffel, die mir eher vorkamen wie das für mich kaum zu ertragende "Sommerhaus der Stars", habe ich endlich eine Staffel, die ich vollkommen in Ordnung finde.
Dieses Mal ist man mit einem Flugzeug abgestützt, nicht in den Anden, sondern in den Mittelgebirgen Neuseelands. Mit dabei ein bunter Strauß von Leuten, die mir schon von Anfang an "nicht" angepriesen wurden, als irgendwelche Z-Promis.
ACHTUNG SPOILER
Joey Kelly und Julia Beautix sind für mich schon echte Promis, aber total angenehme Charaktere. Aber zunächst zu Stephan. Ich bin schon ein Freund von Nonkonformisten und Eigenbrötlern, die was tüfteln und der Gruppe irgendwie was besteuern, was sie sonst nicht hätte, aber Stephan hat das einfach nicht richtig gemacht. Er fühlte sich angegriffen und missverstanden, nicht gewertschätzt, aber was soll man denn sagen, wenn jemand verlangt das ganze Lager einen Kilometer den Berg hochzuschleppen. Das Flugzeugwrack hätte man doch nie bewegen können. Es war einfach klug. Joey hat es dann bewiesen, dass man die Grundidee von Stephan richtig umsetzen kann und hat einen Shelter in der Nähe gebaut falls es regnet.
Als Stephan dann weg war, konnte man mit der Gruppe was anfangen. Hugo war voll okay, aber irgendwie wie ein kleiner Welpe der lustig rumhüpft und sich verirrt, seine Energie verschwendet. Seine Psyche ist dann auch zusammengeklappt. Sandra war mich oft zu eklig unterwegs mit Sprüchen, aber sie hat schon das Herz am richtigen Fleck. Über Joey kann man nichts sagen, er ist eine Säule der Ruhe, wie auch Joe. Sogar mit Uwe komme ich klar, den ich so vom Anblick in eine Schublade gesteckt habe. Aber er fügt sich ein. Überrascht bin ich über Julia. Obwohl sie so eine Influencer-Tussi ist, konnte man mal sehen, wie gechillt und beruhigt sie ist. Auf mich macht sie einen gebildeten und sozial reifen Eindruck. Ich habe sie auch schon als Schauspielerin in "Gestern waren wir noch Kinder" gemocht. Klar finde ich sie schön, aber dafür, dass sie schön ist, hält sie ganz schön was aus.
Ich denke, dass die letzten 4 Tage alle dabei bleiben werden. Die sind jetzt zäh und zielstrebig und werden ums Verrecken nicht aufgeben, auch wenn es gerade zum Schluss einen heftigen Wintereinbruch gibt. Seit 10 Tagen hungern sie schon und ich denke nur "hey das geht doch nicht". Aber sie schaffen es. Was mir an "Alone" besser gefällt ist, dass man dort fast 3 Monate überleben muss. Dazu muss man dann auch jagen.
1. Major Kusanagi aus Ghots in the Shell (Anime), nicht Realverfilmung, denn da ist es ein Bewusstseins-Stack eines verstorbenen Menschen
2. Real Humans (alle vorkommenden Hubots)
3. Der 100 Jahre Mann (Robin Williams)
4. Ex-Machina
5. Blade Runner 2049
6. die Gott-KI am Ende in Westworld (Serie)
7. Blade Runner
8. Hal 9000
9. Eva (2011) mit Daniel Brühl als KI-Wissenschaftler
10. Ich bin dein Mensch
Überraschend gut die Serie. Mir hat auch gefallen, dass es nicht wirklich ein Achtsamkeits-Seminar war, sondern allgemeine Weisheiten, die einem helfen können. Einfach mal durchatmen ist so simpel, dass die Leute es nicht hören wollen. Einige Kritiker meinten, dass das sowas wie Dexter sein wolle und deshalb nicht gut sei. Für mich hat das nix mit Dexter zu tun, rein gar nix. Der Vergleich wäre mehr als unfair, aber tatsächlich hat er was von britischen Guy Ritchie Thriller-Komödien. Ich wünsch mir mehr davon.
Wem das gefallen hat, dem kann ich auch "Arthurs Gesetz" empfehlen, eine ebenso schwarze Komödie mit Josef Liefers - der normalerweise sehr langweilige Sachen macht.
https://www.moviepilot.de/serie/arthurs-gesetz
Was habe ich mich darauf gefreut, denn als ich die Adaptionen des Nibelungenliedes bzw. der Wagner Oper zum ersten Mal verfilmt gesehen habe in dem Film „Die Nibelungen“ von 1966 war ich fasziniert über den Stoff. Eigentlich habe ich als 5-jähriger nicht wirklich verstanden, warum Siegfried eigentlich ein Idiot war. Im Prinzip hat er zwei Frauen betrogen und das ziemlich unüberlegt und dumm. Auch war mir in der alten Verfilmung nicht klar, dass Siegfried sich einfach überheblich zeigte und deshalb nicht wirklich ein geliebter Held sein muss. Aus der heutigen ökologischen Perspektive muss ich auch sagen, dass der Tod des Drachens nichts anderes ist als das Ausrotten von Tieren, bis nix mehr auf dem Planeten gedeiht und wächst.
Jetzt habe ich von der Neuverfilmung gehört und bin ins Kino gehetzt sobald ich konnte. Hatte schon im Vorfeld mitbekommen, dass man einiges geändert habe und der Film mit dem Titel „Hagen“ vermutete ich mit einem Fokus auf Hagen von Tronje. Ich kann auch sagen, dass Hagen mir als Charakter vom Schauspiel über alle Maßen zugesagt hat. Seine Type erinnert mich sehr stark an Otto Hohenturm, der König Hand in „House of the Dragons“. Aber solche Typen gibt es halt standardmäßig. Geärgert habe ich mich über die brünette Milly Allcock Imitation, als die junge Rhaenyra Targaryen in der ersten Staffel von HotD. Milly Alcock hat kein typisches Gesicht, es wirkt wie ein genetisch Fehler, trotzdem finde ich sie hübsch. Gerade ihr seltenes Aussehen hat man hier kopiert und mit Lilja van der Zwaag eine Kriemhild gefunden mit einem sehr ähnlichen Gesicht wie Rhaenyra. Brunhild zu sehen war noch grausamer. In meiner Fantasie sieht sie viel hübscher aus, ich hätte sie Kriemhild vorgezogen, aber es geht nicht immer ums hübsch sein. Brunhild aka Rosalinde Mynster ist auf jeden Fall ein Monster mit ihrem Auftreten. Ihr nimmt man die Kämpferin voll ab. So könnte auch Queen Boudicca ausgesehen haben, die inselkeltische Königin deren Schwert ihr 10 Männer heranbringen mussten.
Natürlich gefällt mir Gunter nicht, aber auch er spielt ja nur den machtbesoffenen Deppen, der Siegfried zum Vasall erniedrigt. Passt also schon. Ein Vasall oder Hintersasse war früher schon ein Top-Rang, aber nicht wenn der Vasall selbst die Größe eines Königs hatte. Siegfrieds Vater Siegmund hatte bestimmt alles versucht ihn zu einem Edelmann zu erziehen, Obwohl Siegfried ein König werden soll haust er wie die Axt im Walde, ist ein Barbar, ein Unhold, mit dem IQ abgestorbener Baumrinde. Das ist ähnlich wie mit Sportstudenten. Da gibt es die, die eigentlich Sportmedizin studieren, andere bilden nur ihren Körper und man merkt bei Kurzgesprächen auf dem Campus ganz schnell, wer Sport studiert. Alberich hat mir sehr gut gefallen, aber irgendwie wurde die Tarnkappe nicht thematisiert. Das hat man irgendwie mystisch angehaucht. Der Konflikt der alten und neuen Götter also zwischen Paganismus und Christentum wird hier nicht so herausgekehrt. Den kann man hier aber zwischen Zeilen finden. Brunhild und Siegfried und eben der Zwerg Alberich, der zu einem mystischen Wesen wie Gollum mutiert und den Ringgeist gibt. Das ist schon eine seltsame Vermischung. Ein richtig krasser Kleinwüchsiger wie Tyrion Lanisster aka Peter Dinklage hätte hier gut getan oder wenigstens ein Zwerg wie in „Der Herr der Ringe“.
Was ich sehr an der Geschichte vermisst habe, war natürlich die Historizität. Eher gut waren die Rüstungen, denn sie entsprechen eher dem Frühmittelalter, als Eisenrüstungen. Kettenhemden gab es wohl schon. Siegfrieds Schwer Balmung gefällt mir nicht. Es wird heute weitgehend vermutet, dass der Schmied, der ihn anlernte Wieland der Schmied war, ein Noriker aus dem heutigen Südbayern bzw. Chiemgau. Das war ein keltischer Stamm und er war „weltweit“ - im ganzen römischen Reich - bekannt für seine langlebigen Schwerster. Historiker sind sich weitgehend einig, dass das römische Reich den größten Aufstieg durch den Import dieser „Zauberschwerter“ erlebte. Schmiede hat man ja fast als Magier vergöttert, musste der Schwertschmied ja auch ein guter Chemiker sein, um Stahl hinzukriegen, das von der Qualität sich noch mit heutigen messen kann. Vielleicht war es auch das Glück der Noriker, dass sie in einem Gebiet lebten, wo das Eisen im Boden sowieso schon einen hohen Kohlenstoffgehalt hatte. Es war also auch Glück.
Die Lehre Siegfrieds bei Wieland wird nur kurz von Siegfried erzählt. Was man wissen sollte ist, dass Wieland zeitgleich noch einen Lehrling hatte, der sein Schwert Mimung nannte. Der hieß Hildebrandt und diente im Herr des Dietrich von Bern (Theoderich), wie man in der Rolandsage lesen konnte. Es gibt also zwei „Magische Schwerter“. Auch die Schlacht gegen die Hunnen hätte man so schön historisch auf den Katalaunischen Feldern stattfinden lassen können, wo die Römer mit Germanenstämmen - auch die Burgunder - und skytischen Verbänden sowie den Franken Etzel (Attila) schlagen konnten. Er hatte im 5. Jahrhundert Germanen vor sich hergetrieben vom Ural bis nach Westeuropa. Ohne Attila hätte es wohl keine germanische Völkerwanderung gegeben. Bei dieser Schlacht war wohl zwei magische Schwerter im Einsatz, denn die Nibelungensage spricht davon dass man gegen Etzels Armee antritt, aber auch die Rolandsage spricht davon, dass Dietrich von Bern (Theoderich), wohl mit Hildebrandt dort war. Hildebrandt stirbt wohl auf den Katalaunischen Feldern. Das Magische Schwert eines Helden ist weltbekannt damals, also wird man versucht haben es als Kriegsbeute zu bekommen. Interessant ist, dass da noch ein Held aus Britannien dabei war, ein keltischer Römer, der das Schwert irgendwo herausziehen konnte, was keiner sonst konnte. Die Skythen hatten einen solchen Brauch, dass derjenige ein Schwert, das in den Boden gerammt wurde herausziehen könnten musste. Das war nicht so einfach. Ein Mann der später in der Artussage die Hauptrolle übernimmt, besaß so eine Magisches Schwert seiner heldenhaften Vorfahren, allerdings warf man diese ins Wasser oder Moor. Es wird wohl Hildebrandts Mimung gewesen sein. Schon lustig, dass drei Sagen auf den Katalaunischen Feldern spielen, ohne das es bisher irgendwie erwähnt wurde. Mir ist das irgendwann aufgefallen, nach Studium der Rolandsagen und dem Nibelungenlied, dass sie diese Gemeinsamkeit haben. Die Artussage und Artus Auftreten bei dieser „Völkerschlacht“, das ist auch nicht mein Werk, aber einer der Haupttheorien zu Artus/Pendragons Herkunft. Diese Schlacht gegen Attila war jedenfalls entscheidend für die Weltgeschichte, damit es heute England, Frankreich, Spanien, Deutschland und Italien überhaupt gibt. Die Burgunder sind verschwunden. Interessant sind auch die Sachen. Eigentlich sind die Sachsen in Ostdeutschland nicht verwandt mit den Sachen, mit denen nur die Obersachsen und Niedersachsen gemeint sind. Okay, das verwirrt jetzt nur. Wurde aber auch nicht falsch dargestellt in „Hagen“.
Ich hätte halt gerne gesehen, wie Siegfried in die Lehre bei Wieland geht und zuerst sein Schwert schmiedet und dann den Drachen damit tötet. Es ist ja gerade wichtig, dass es ein besonderes Schwert ist, dass die Drachenhaut durchdringen kann. Es gibt ja in der historischen Siegfriedforschung einen Bronzezeit-Siegfried und zwei Eisenzeit-Siegfrieds. Wie groß der Unterschied sein kann zwischen zwei Eisenzeit-Siegfrieds kann man sehen, wenn man „Hagen“ mit „Barbaren“ vergleicht, denn einer der beiden Söhne Segestes ist Armin (Siegfried), der andere Siegmund. Da sind schon Jahrhunderte dazwischen.
Bei „Hagen“ gibt es wirklich schöne Bildkompositionen und tolle Innenarchitektur. Die kann zwar nicht mit GoT mithalten, aber ist trotzdem schön, aber die Bilder von Burgen, Städten und Landschaften sieht man nur zwei Augenblicke, ansonsten nur Nahaufnahmen. Das zerstört mir mein visuelles Erlebnis total. Der Score hatte tolle Stellen, mit mystischem Sound. Trotzdem hätte ein wenig frühmittelalterliche Folklore gutgetan.
Hagen ist mein Lieblingscharakter, aber sonst bleibt bei mir bei diesem Film nicht viel hängen. Da retten die deftigen Kampfszenen nicht wirklich was. Er hebt sich aber von Deutschen Produktionen ab.
Sowas gabs noch nicht.. Halt! Es gab die Nibelungensage schonmal von RTL+.
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Nibelungen_(2004)
Benno Fürmann spielte Siegfried. Das war auch nicht schlecht, jedenfalls näher an der Historie was das norische Stahl betrifft.
Ein Pärchen überfährt fast einen Landstreicher. Kurzerhand nehmen sie den jungen Mann, wohl Student, mit. Sie haben vor einen Tour mit der Segelyacht auf den masurischen Seen zu machen und schließlich kommt der junge Mann auch mit an Bord.
Es ist keine besonders große Segelyacht, denn mehr als zwei Schlafplätze bietet sie nicht in der Kajüte. Die Sonne scheint, man verbringt also sowieso die Zeit an Deck. Krystyna ist schon ein Blickfang mit ihrem Bikini und dem engen Höschen. Sie scheint viel jünger als ihr Mann. Sind sie denn überhaupt verheiratet? Jedenfalls ist der Student auch scharf auf sie. Die Story besteht jetzt daraus, dass beide Männer sich teilweise subtil, immer öfter jedoch als Platzhirsche aufspielen, bis es dann richtig eskaliert. Bis dahin gibt es immer wieder kleine Spannungen, bei denen man schon denkt, dass es losgeht. Pannenfrei verläuft die Fahrt auch nicht. Der junge Mann überschätzt sich schon.
So erfahre ich auch etwas über das Segeln, alleine vom Zuschauen. Ich genieße die Aussicht der Landschaft und auch den Anblick von Krystina. Das ist so ein Film, den hätte man gerne in Farbe gesehen und hoher Auflösung, weshalb ich hier Punkte dafür abziehe, dass er nach heutigen Maßstäben eben visuell nicht genug bietet. Die Kamera war schon toll, deshalb hätte ich mir Farbe gewünscht. Gemütlich fand ich die Zeit in der Kajüte, als es regnete und dunkel wurde. Das hatte Atmosphäre. Es war auf jedenfall eine gerade noch interessante Zeitreise in das Polen Anfang der 60er Jahre.
Für mich war der Film jetzt kein herausragender Polanski, wie man ihn allgemein so kennt. Dafür war mir die Story einfach zu wenig aussagekräftig und psychologisch zu gewollt. Da konnte ich mit "Wenn Katelbach kommt" mehr anfangen.
NOCEBO – Ein sozio-ökologischer Horrorfilm
Mode-Designerin Christine ist die Arbeit über den Kopf gewachsen, zudem zeigt sie alle Symptome einer Meningoenzephalitis. Neben der Einstichstelle des Zeckenbisses im Nacken, leidet sie unter Muskel- und Kopfschmerzen sowie Tremor an der rechten Hand, Halluzinationen und Verwirrtheitszuständen.
Schließlich hat sie vergessen, dass sie das philippinische Hausmädchen Diana engagiert hat, die nun vor ihrer Haustür steht. Nichts ist vorbereitet, aber das Haus ist groß und schließlich kann Diana, nach ein bisschen Aufräumen, direkt in ein eigenes Zimmer in die oberste Etage der mehrstöckigen Villa einziehen.
Schon bald zeigt Diana, dass sie nicht nur sehr fleißig ist sondern auch sehr gut kochen kann, weshalb auch Christines Mann Felix besänftigt wird. Felix wollte Diana schon rausschmeißen, aber Wochen später, steht er wieder vor dieser Entscheidung.
Meine Rezension zu diesem Film gibt es hier in meinen Blog. Achtung Spoiler!
https://ouroborosforum.wordpress.com/2024/11/02/nocebo-ein-sozio-okologischer-horrorfilm/
DON'T MOVE hat mich solide unterhalten. Die Landschaftsaufnahmen mit Bergen, Seen und Wäldern haben sich wie Urlaub angefühlt. Wäre es nicht ein Psycho-Thriller, hätte ich mich über verträumtere und längerstehende Bilder der Landschaft gefreut. Aber so war es ein gelungenes visuelles Ambiente, das der Ausschmückung dient.
Optisch hat auch die Hauptdarstellerin überzeugt. Ich kenne sie bereits aus einen echten Dramenrolle in YELLOWSTONE, wo sie eine First Nations überzeugen spielt, wo ihre Rolle aber deutlich tiefer angelegt und von ihr auch authentisch gespielt wurde.
Von einem Thriller mit einem männlichen Psychopathen erwarte ich nicht soviel klasse, dafür ist das eher ein zu inflationär gebrauchtes Genre. Ja fast 90% der Irren, die dem anderen Geschlecht (und ihrem eigenen) etwas antun sind Männer. Mit Religion, Hautfarbe und ethnischer Herkunft hat das weniger zu tun, als der schimpfende Populist glaubenmachen mag. Frauen werden misshandelt, vergewaltigt und getötet, hauptsächlich von Männern, weshalb überproportional viele Filme der Filmgeschichte dieses Genre bedienen.
Diesem Genre kann ich nur dann etwas positives abgewinnen, wenn die Frau sich erfolgreich rächt, weshalb ich I SPIT ON YOUR GRAVE hier als Referenz für die Güte anführe. Das besondere am Vorgenannten ist die Art wie sie dann die Männer um die Ecke bringt. Aber das Genre kann bei mir eigentlich sonst nicht über 8 Punkte bekommen, weil es einfach oft nur Leid-Gaffen ist. Da müsste schon der Dramenanteil überwiegen. Doch selbst da gibt es einen Widerspruch. Gaspar Noés IRREVERSIBLE habe ich sehr hoch bewertet, obwohl außer zwei völlig übertriebenen Gewaltdarstellungen kein Inhalt vorzufinden war. Ich hinterfrage mich also selbst, was den Film so herausheben soll und weiß keine Antwort.
Wie es hier in dem Film verlaufen ist, das spar ich mir, will ja nicht spoilern, aber es war nett anzuschauen und niemals langweilig. Das Hintergrunddrama der Protagonistin Iris wirkt zwar fast genauso aufgesetzt, wie das des männlichen Gegenspielers, aber der Dramenteil ist eben nur Schmuck für die amüsante Hatz, die sich beide gegenseitig liefern. Da habe ich noch eher mit dem alten Bill mitgelitten und dem Polizisten.
So richtig böse war es allerdings auch nicht, hat mich aber auch nicht enttäuscht.
Bei meiner Liste habe ich beim Ranking darauf geachtet, dass ich die Bad Asses mehr gehasst als gefeiert habe. Ich hatte also den Drang, dass sie endlich verschwinden.
1. Javier Bardem als "Anton Chigurh" in NO COUNTRY FOR OLD MAN
2. David Carradine als "Justin LaMotte" in FACKELN im STURM (und KILL BILL)
3. Jack Gleeson als "Joffrey Baratheon" in GAME OF THRONES
4. Tim Roth als "Der Count" in KLONDIKE
5. Michael Emerson als "Benjamin Linus" in LOST (und EVIL)
6. Henry Fonda als "Frank" in SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD
7. Raimund Harmstorf als "Wolf Larson" in DER SEEWOLF
8. Christoph Walz als "Hans Landa" in INGLOURIOUS BASTERDS
9. Jack Nicholson als "Jack Torrance" in SHINING
10. Christopher Walken als "Vincenzo Coccotti" in TRUE ROMANCE (und JAMES BOND - IM ANGESICHT DES TODES)
zu interessant und komisch, um sie wirklich zu hassen oder auf sie zu verzichten:
Lorne Malvo (Billy Bob Thornton) in FARGO
Joker (Heath Ledger) in THE DARK KNIGHT
Walther White (Bryan Cranston) in BREAKING BAD
Gunnery Sergeant Hartman (R. Lee Ermey) in FULL METAL JACK
Gustavo Fring (Giancarlo Esposito) in BREAKING BAD
Q (John de Lancie) in STAR TREK: NEXT GENERATION
Das ist also die Verfilmung von "Die Werwölfe von Düsterwald", einem Kartenspiel mit verschiedenen Rollen und Gruppendynamik. Ich habe es schon häufiger gespielt oder zugeschaut in Schulen oder sozialpädagogischen Einrichtungen. Es gibt mehrere Version des Spiels. Eine habe ich mir selbst zugelegt.
Es ist schnell erklärt und deshalb könne es auch schon Grundschulkinder spielen. Man zieht eine Karte, bekommt damit eine Rolle und schweigt sich darüber aus. So könnte jeder ein Bürger sein. Dann müssen alle die Augen zumachen und der Spielleiter bittet die Werwölfe die Augen zu öffnen. Diese müssen dann im Kreise aller Bürger ein Opfer auswählen. Aber dabei müssen sie still sein und kein Geräusch machen, denn sonst hören die Bürger, von wo aus Geräusche kommen. Wurde das Opfer ausgewählt und und wurden die Sonderrollen (Hexe, Heiler...) ausgelassen, dann schließen auch die Werwölfe wieder die Augen. Und dann erwachen alle morgens und der Spielleiter teilt mit wer von den Werwölfen getötet wurde.
Jetzt geht das Spiel erst richtig los. Niemand weiß wer die Werwölfe sind, also versuchen die Bürger andere in ihren Kreis zu beschuldigen ein Werwolf zu sein. Diese müssen sich dann rechtfertigen. Das kann dazu führen, dass sie unverdächtig bleiben oder noch verdächtiger werden. Die Bürger stimmen nach dem Mehrheitsprinzip ab, wen sie als Werwolf des Mordes beschuldigen oder sie warten weitere Runden ab, bis sich der Verdacht erhärtet. Eine Sonderrolle, die man hier auch gut gebrauchen kann, ist die des Sehers oder der Seherin. Er oder Sie dürfen nämlich heimlich aus den Augen blinzeln, wenn nachts die Werwölfe aktiv sind. Aber die Bürger wissen nicht, wer Seher:in ist. Das ist auch gut so, denn wenn die Werwölfe den Seher bemerken, werden sie ihn töten. Also bleibt er inkognito. Ich verzichte auf die weitere Erklärung, denn ich wollte nur ein Einblick geben warum das Spiel so cool ist.
Der Film war hingegen durchschnittlich. Ich musste ein paar mal lachen, wegen den Alter-Weißer-Mann-Sprüchen, unterhalten hat er schon. Aber er war von den Kulissen jetzt nicht so aufwendig. Es hat gereicht, um das Spiele angemessen zu verfilmen. JUMANJI ist natürlich viel aufwendiger.
Während andere jeden neuen Teil schlechter bewerten, geht es mir völlig anders.
####SPOILER####
PLANET DER AFFEN: NEW KINGDOM war für mich ein cineastisch Blockbuster-Erlebnis und ich bin so begeistert, dass er mir nach PREVOLUTION am besten gefällt. Ein Affendiktator hat übernommen und die Ideologie Cesars so umgedichtet wie Stalin Marx' Kommunismus. Die Affen machen also die gleichen Fehler wie die Menschen.
Man kann natürlich darüber streiten, ob dann "Kingdom" die richtige Bezeichnung ist. Ich finde, dass es eine Diktatur ist. Königreiche basieren auf Gottheiten. Cesar ist kein Gott, er wird als Chef-Ideologe verehrt. Aber das zeigt auch, dass man Religion nicht abschaffen kann, denn Ideologien und Weltanschauungen sind das gleiche wie Religionen nur ohne Götter.
Der Cesarismus ist eine nahezu religiöse Weltanschauung geworden mit einer extremen Verklärung der Person Cesar. Cesar hat die Menschen verklärt und alle Affen glauben nun , dass die Menschen früher gut zu ihnen waren. Wir wissen es, denn wir sind dabei die Affen zu verdrängen und töten. Sie werden stück für Stück ausgerottet, weil der Mensch Platz braucht. Ich denke da zum Beispiel an das Bild mit den Palm-Öl-Plantagen und den Orang-Utan, der versucht den Bagger zu vertreiben. Schließlich sitzt er konsterniert im Kahlschlag.
Wären Affen intelligenter, dann würden wir sie wohl als Arbeitssklaven züchten und missbrauchen. Vielleicht war das der Grund warum die Regierung die Forschung in PREVOLUTION unterstützt hat, denn was hätte sie sonst davon. Der wissenschaftliche Wert, den haben nur die Wissenschaftler selbst.
In diesem Teil passiert etwas, was bei der gesellschaftlichen Entwicklung der Menschheit auch passiert ist. Die Stämme lösen sich auf bzw. werden versprengt und die ersten größeren Städte entstehen. Mit den Städten gehen Religionen unter und andere entstehen. So hat der Adler-Stamm Merkmale der Wildbeuter-Stufe bzw. das was man heute als Eingeborene bezeichnet. Sie arbeiten noch mit Holz und Stein. Metallverarbeitung ist mir nicht aufgefallen. Sie haben eine Religion, die mit den Adlern verbunden ist.
Dagegen entwickelt sich bei der Affenkultur die ersten Hochkultur, aber mit Hilfe von Menschen. Interessant ist, dass diese Affen-Diktatur in Teil 4 menschliche Technik einsetzt, aber noch nicht die Kenntnisse besitzt sie selbst zu bauen. Der junge Protagonist aus dem Adler-Stamm, Noa, ist der erste Affe, der es zu mindestens reparieren kann, weil er den Stromkreislauf verstanden hat.
Konsequenterweise muss es im nächsten Teil darum geht, dass die Affen eine Zivilisation aufgebaut haben, die technisch weiterentwickelt ist.
Bis zur Hälfte habe ich durchgehalten. Irgendwie wollte ich schon wissen, wie der Film ausgeht, also bin ich Szenenweise gesprungen, bis ich selbst beim Ende keine Lust mehr hatte zu wissen, wie es ausgeht.
Horrorctober 2024 - Film #14
Der Seelenfänger
DER SEELENFÄNGER (eig. SEELENFRESSER) ist eine Horror-Krimi. Die Kulisse dazu bieten die dünn besiedelten Vogesen, quasi das Pendant zum Schwar-Wald nur etwas düsterer und verlassener.
Eine Bergstrecke habe ich sofort wiederkannt, aber man hat vermieden Kulissen zu zeigen, die man schon von der Serie "Zone Blanche" kennt. Die Atmosphäre ist aber die gleiche, ich meine auch, dass das "Twin Peaks" hier der Prototyp für solche Gothic-Krimis ist.
Zwei Ermittler treffen in Roquenoir, einen Bergdorf in den Vogesen ein. Sie will die Morde aufklären, Er sucht die verschollenen Kinder.
Ich fand den Film atmosphärisch und spannend, aber weil ich eigentlich mittlerweile solche Stoffe in Serienform gewohnt bin, befriedigt mich das nicht wirklich. Der Film ist gut, aber an "Purpurne Flüsse" reicht er von der Inszenierung nicht ran.
###SPOILER###
Man meint wirklich, es ginge nicht mit rechten Dingen zu, doch die Wahrheit ist viel erschreckender. Gefallen hat mir nicht, dass bei einigen Szenen übernatürliche Kräfte im Spiel waren, obwohl die Erzählung auf ganz natürlichen Geschehnissen beruht.
Horrorctober 2024 - Film #13
NEVER LET GO hat mich von den Horroreffekten ganz gut unterhalten, aber weil am Ende nicht klar wird, warum die Familie so abseits gelebt hat und das Verhältnis zur Außenwelt so verwirrend ist, gab mir der Film keine tiefere Einsicht.