OUROBOROS - Kommentare

Alle Kommentare von OUROBOROS

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    OUROBOROS 17.03.2025, 14:17 Geändert 17.03.2025, 14:23

    Kulissen, Farben, Szenenbilder, Schnitt und Schauspiel haben internationalen bzw. französischen Flair. Wusste auch nicht, dass Fahry Yardim Rollen so ernsthaft spielen kann.

    Aber nach einer Stunde hatte ich einfach keine Lust mehr und bin eingeschlafen. Die Geschichte beginnt ja interessant, aber dann passiert einfach zu lange nichts besonderes. Für mich zog es sich so hin, dass es unerträglich wurde. BARRY LYNDON darf so schleppend sein, aber das hier nicht.

    Warum schon wieder auf deutsche Produktionen geschimpft wird, verstehe ich absolut nicht. Dass der Film nicht gefällt, hat nichts mit "deutsch" zu tun. Es gibt auch sehr gute deutsche Filme.

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      über Ghosts

      Nach eine Episode werte ich mal vorsichtig. Die erste Episode der deutschen Version hat mich nicht dazu gebracht eine weitere Folge sehen zu wollen. Die US Version macht jedenfalls einen hochwertigeren Eindruck und ich finde sie witziger, auch die Geister-Charaktere sprechen mich an. Ich bleibe dran.

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      • 5 .5
        über Ghosts

        Da Halunke die deutsche Version von GHOSTS der US Version vorzog, habe ich mit dieser begonnen. Ich kannte Bause auch schon von DOPPELHAUSFOLGE und hatte Vertrauen, dass es schon was sein wird. Aber ich muss sagen, dass ich nach einer Folge von den Geister-Charakteren nicht angesprochen wurde und ich es einfach nicht witzig fand. Also schaue ich jetzt die US Version, die ein Remake des britischen Original sein soll. Normalerweise bevorzuge ich die britischen Versionen, aber die kann ich gerade finden.

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          OUROBOROS 16.03.2025, 17:02 Geändert 16.03.2025, 17:38

          Der Auftakt der Serie ist ein Sturm, der sich so nicht wiederholt. Doch das was angestoßen wurde bleibt spannend und wenn die Spannung abebbt wird es sehr emotional.

          Die Miniserie kann nicht punkten mit einem riesigen Setting, spielt sie eher in einem uninteressanten Teil Englands, in einer ganz normalen Gegend also. Der Aufwand für Kulissen und Szenenbild ist auf dem Niveau eines soliden TATORTS. So sticht auch niemand aus dem dem Cast heraus, was nicht heißt, dass alle ihre Rollen ernst und authentisch spielen. Gerade dieses normale unspektakuläre eher kleinstädtische Setting macht Platz für das auf was es wirklich ankommt: moralische Abgründe und emotionale Ausnahmezustände, die deutlich über dem Niveau von seichten TV-Filmen und TATORTen liegen.

          Diese Mini-Serie macht etwas mit einem.

          Das Thema ist Mord an einer Mitschülerin durch einen 13-jährigen Jungen. Es wird ganz schnell deutlich für den Zuschauer, dass da nur sehr geringe Zweifel bestehen. Zweifel gibt es aber und deshalb ist es besonders interessant zu beobachten, wie es den Eltern und dem Anwalt sowie dem 13-jährigen mutmaßlichen Täter bei den Befragungen durch Polizisten und Psychologen ergeht. Auf der anderen Seite ist die Perspektive von Vater, Mutter und Schwester so echt dargestellt, dass ich in manchen Situationen auch den Tränen nahe war. Die Stärken der Mini-Serie sind die Perspektivwechsel und die intensiven Befragungen.

          Eine Empfehlung an EUDORAFLETCHER geht raus.

          Fazit: Schweres authentisches Kaliber in einem Alltags-Setting.

          #########SPOILER-WARNUNG##############

          Das Thema Mobbing, Ausgrenzung, sexuelle Bedürfnisse in der beginnenden Pubertät ist ein Thema mit dem ich täglich konfrontiert bin, zum Glück noch nicht in diesen drastischen negativen Ausmaßen. Aber das Thema "unglücklich verliebt" ist in in dieser Form ist sehr häufig anzutreffen in Gesellschaften auf der ganzen Welt, überall dort wo Pubertierende Schwierigkeiten haben mit ihrem Selbstwertgefühl. Ein Phänomen, das sich daraus gebildet hat und das wohl mit der Pubertät eingeleitet wird und bis in das Erwachsenenalter reicht ist das sog. Incel-Phänomen.

          Die Erzählung kann nicht mit einem Thema punkten, das sehr unerwartet oder selten ist, trotzdem ist die Beschäftigung - so wie sie hier stattfindet - unheimlich wichtig und selten. Es ist aber gelungen das Thema abseits von ausgetretenen Pfaden so komplex zu bearbeiten, dass man daraus Schlüsse und Lehren ziehen kann. Zudem wird durch Perspektivwechsel in der Erzählung - Polizisten, Lehrer und Schüler, Psychologen, Beschuldigter, Eltern - eine Differenzierung möglich. Da man die Eltern des Opfers überhaupt nicht zu Gesicht bekommt, mag für viele der Eindruck entstehen, es ginge hier darum zu viel Verständnis für den Täter zu vermitteln. Es geht aber nicht um Rache oder Bestrafung, sondern explizit darum auszuloten, warum so etwas passiert.

          Ich kann sagen, dass ich zu keiner Zeit Mitleid mit dem Täter hatte. Ich war darüber verwundert und erschrocken und ging nüchtern wie Polizei und Psychologen an die Sache heran. Es ist allgemein schwer für viele Menschen analytisch, ohne Vorurteile - selbst wenn 99%ige Beweise vorliegen - und sachlich an die Ermittlung heranzugehen. Mir war deshalb viel daran gelegen seine Persönlichkeit zu erfassen, die Schuldfähigkeit zu erkennen und seine Motive zu erfahren. Besonders hart ist dabei die Situation mit der Befragung durch die Psychologin. Das Kind fühlt sich natürlich total kontrolliert/manipulier/ohnmächtig und es weiß, dass die Psychologin an sein innerstes will, Dämonen mit denen es selbst kämpft. Sie will ihm seine Dämonen entlocken und ich erlebte diesen Vorgang als sehr emotional belastend, genauso wie die Psychologin selbst. Manche würden ihr vorwerfen, dass sie emotional zu sehr dabei war, aber so ganz kann man sich in so einer Situation nicht freimachen. Sie wird einige Tage brauchen um das Erlebte zu verdauen. Teilweise hatte sie Angst vor dem Jungen, aber immer wieder kam sie zurück um sich ihm zu stellen.

          Er ist ein Kind, eines das sehr unschuldig und liebenswürdig aussieht. Es ist kein Erwachsener mit einer ausgeprägten Lebenserfahrung und emotionalen Stabilität. Wenn einem ein Kind gegenübersitzt, dem Dinge vorgeworfen wird, von dem man bisher nur glaubte, das machen nur Erwachsene, dann ist das was ganz schräges. Das muss man sich auch klar machen. Und der Junge weiß, dass er falsch gehandelt hat, weshalb er sich selbst belügt. Er versteht nicht, wie er sowas tun konnte. Er glaubt selbst, dass er es nicht war, weil er diesen inneren Konflikt nur durch Verdrängung auflösen kann.

          Ich habe für mich die Schuldfrage beantwortet, denn die Serie tut es nicht. Es wird vom Zuschauer verlangt, sie sich aus den gezeigten Befragungen und Verhaltensbeobachtungen selbst zu beantworten.

          Das finde ich unglaublich mutig. Auf eine Gerichtsverhandlung wird auch verzichtet. Ich finde es sehr gewagt eine solchen Kriminalfall ohne Gerichtsverhandlung zu zeigen, denn die meisten Menschen erwarten, dass jemand ein Urteil spricht, eines das sie eben bestätigt. Es wird also von vielen Zuschauern große Ablehnung geben, weil sie erwarten, dass eine höhere Autorität ein Urteil spricht.

          Aber damit bestätigt sich meine These davon, dass die Macher vom Zuschauer die Reife abverlangen, ja die Bürde sich selbst in die Situation der angebotenen Perspektivwechsel zu versetzen, wie er als Richter oder Richterinn bzw. Geschworene oder Geschworener urteilen würde und nicht in die eines Medienkonsumenten oder Nachbarn, der eigentlich kaum etwas weiß, um sich ein Urteil bilden zu können, aber trotzdem oft eines parat hat.

          Wer das alles reflektiert, wird wie ich zu dem klaren Ergebnis kommen, dass man den mutmaßlichen Täter schuldig sprechen muss. Am Ende gesteht er ja auch die Tat.

          Aber der Fokus liegt mehr auf den Begleitumständen, so dass es kein Urteil aus Rache ist, sondern im Prinzip ein nach der Analyse bitteres Urteil über ein Kind, das niemand sprechen möchte. Aber es muss gesprochen werden. Der Täter fühlte sich tief gedemütigt und hat das Mädchen deshalb erstochen und zwar geplant. Trotzdem muss man sich klar machen, dass der Täter keine Impulskontrolle hatte, dass er eben ein Kind ist, dass in seinem Leben einen Fehler machte, einen der sehr groß ist und für den die Bestrafung ein Freiheitsentzug ist und hoffentlich eine Förderung seiner sozial-emotionalen Entwicklung beinhaltet, so dass er - wenn er entlassen wird - ein normales leben führen können wird. Er wird höchstens 30 Jahre alt sein. Da kann man sein Leben noch vollkommen gestalten.

          Da die Opferfamilie ausgespart ist, besteht die Möglichkeit sich mit der langanhaltenden Verzweiflung-Situation der Familie des mutmaßlichen Täters auseinanderzustehen, wie sie sich fragen, was sie bloß falsch gemacht haben!

          Auch hier soll sich der Zuschauer ein Urteil bilden, ob und in wieweit er den Eltern ein Schuld oder Verantwortung zurechnet, dass deren Sohn so etwas getan hat.

          Ich sehe keine Fehler bei den Eltern und trotzdem hat ihr Sohn so etwas gemacht. Wo ist die Ursache, wo ist die Schuld oder Verantwortung? Warum ist der Junge so?

          Die Serie ermöglicht einen intensiven Blick auf ein komplexes soziales Geflecht an dem viele einen Beitrag leisten zu dem was am Ende geschieht.

          Viele Außenstehenden werden in ähnlichen realen Fällen behaupten, dass es wohl an den Eltern gelegen hat, aber ich fühle mich bestätigt, dass man als Eltern einfach nicht alles verhindern oder kontrollieren kann. Manches Unheil ist nicht zu verhindern, auch wenn man alles richtig gemacht hat. Alles richtig zu machen schützt einen nicht davor, von den plötzlichen Plänen anderer Menschen durchkreuzt zu werden. Man kann sich selbst perfekt kontrollieren, aber dass unkontrollierbare Aktionen von anderen Menschen einen sabotieren, das kann man nicht wirklich verhindern.

          Aber das interessiert Außenstehende, die alles über die Medien mitverfolgen oder die Nachbarn nicht. Die bilden sich Urteile aufgrund von noch weniger sicherem Wissen. Bezeichnend ist die Szene, als der Vater des Täters sich eingesteht, dass sein Sohn ein Mörder ist, aber ein Verkäufer im Baumarkt meint "Ich stehe auf der Seite ihres Sohnes".

          Das ist pure Tragik, das ist kaum auszuhalten und am Ende heult der Vater bittere Tränen im leeren Kinderzimmer seines Sohnes.

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            OUROBOROS 09.03.2025, 18:11 Geändert 14.03.2025, 21:29

            Milan Peschel braucht ja kaum was zu tun, dass man über ihn lacht. Seine ganze Ausstrahlung ist schon skurril genug. Mittlerweile habe ich die Wertung auf 7,5 angehoben und jetzt auch meine Kritik an dieser episodenhaften Inkohärenz gelöscht.

            Das hat sich nämlich alles doch sehr gut entwickelt. Die Erzählung kommt jetzt etwas dichter und das episodenhafte ist jetzt ein Qualitätsmaßstab. Dadurch müssen sich die Drehbuchautoren immer was neues einfallen lassen und können sich nicht auf alten Pfaden ausruhen. Zuerst dachte ich, dass die 3. Staffel nur 2 Folgen hätte, aber das war das Halloween-Doppel-Special. Gefallen hat mir auch die Episode mit dem Spiele "Die Werwölfe von Düsterwald". Schließlich dauern die Episoden in Staffel 3 länger und es gibt 8 an der Zahl.

            Ich kann nur hoffen, dass die Serie noch eine weitere Staffel bringt. Die letzte Episode - die in der Vergangenheit spielt - hat mir nicht so gefallen. Habe ich bei der ersten Staffel eher geschmunzelt, ist mir nun bei Staffel 2 regelmäßig herzhaft das Lachen ausgebrochen.

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              OUROBOROS 08.03.2025, 23:03 Geändert 08.03.2025, 23:08

              Lasst euch nicht spoilern, denn ein Wort reicht schon aus bzw. der Name einer einzigen Filmreferenz - von denen es derzeit zahllose gibt und schon macht es weniger Spaß.

              Aber trotz der spoilerfreien Überraschung, die ich genossen habe, landete ich in einer Horror-Komödie (ein Genre wird aus spoilertechnischen Gründen nicht genannt), die sich aus komplexen Serien-Vorbildern bedient und wieder einmal von ernstgemeinter Kritik Richtung blutigem Thriller abdriftet.

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              Wenn der Roboter mittels Tablet seine eigene Steuerung übernimmt, fühle ich mich stark an WESTWORLD erinnert, wenn Maeve die Steuerungskonsole für ihren Charakter entdeckt und 100 von Werte tuned. Bei COMPANION beschränkt sich das auf Intelligenz und Aggression. Dabei war der Beginn doch so gut und erinnerte an eine Indie-Romanze. Stattdessen driftet man in einen Horror-Thriller, wie M3GAN ab. Zumindestens fand ich Sophie Thatcher sehr hübsch anzusehen.

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                OUROBOROS 08.03.2025, 10:19 Geändert 08.03.2025, 10:22

                Mehr als die Hälfte des Films werden die Klischees bedient und irgendwann verliere ich die Lust an dem Prozedere, aber dann kommt etwas in Bewegung. Dabei brennt die Lunte leise und lange, doch schließlich platzt eine Bombe vordergründig und hintergründig um so krasser.

                Traditionalisten werden den Film verabscheuen.

                Höher kann ich nicht werten, weil mir die tieferen moralisch-dialektische Debatten gefehlt haben, die man bei dem Bildungsstand der Kardinäle erwarten kann. So bleibt der Film ein rein emotionales Erlebnis, quasi durch eine Art Schadenfreude.

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                • 7 .5

                  NÁUFRAGOS ist ein Film, der mir über Jahrzehnte in Erinnerung geblieben ist. Ob RED PLANET oder MISSION TO MARS, damals hat mich kein Film mehr überzeugt. Es gibt zwar noch die Serie MARS, aber die geht technisch-wissenschaftliche vor. Bei NÁUFRAGOS gibt es eine Mysterium zu bestaunen, das mich in Fantasien hat schwelgen lassen, wie es mal auf dem Mars gewesen sein könnte.

                  Der Flug mit dem Raumschiff ist schon eine mühselige Angelegenheit. Die Strapazen der kleinen Crew wurden fast dokumentarisch in Szene gesetzt und weichen von den üblichen Storyboards ab. Die Ecken und Kanten des Kammerspiels nehme ich hin, denn ich genoss die Atmosphäre dieser lang(weilig)en Reise. Ich konnte mich in das Drama hineinversetzen gestrandet zu sein, ohne Hoffnung auf Hilfe. Dafür wird man mit einer Enthüllung konfrontiert, die mein Herz erobern konnte.

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                  • 7 .5
                    OUROBOROS 28.02.2025, 21:35 Geändert 28.02.2025, 21:49

                    Die Story machte so den Eindruck, als würde sie von einem Computer- oder Konsolenspiel stammen, weil sie so verrückt war. Das Zuschauen hat auch sehr unterhalten. Trotzdem wär das ein richtig geiles Erlebnis gewesen dieses Abenteuer zu spielen und das Geheimnis herauszufinden. Anya Taylor-Joy zieht meine Blicke magisch an, so dass ich mich gerne in den Mann hinein versetzt habe, der von ihr geliebt wurde. Die Kulissen sind schon episch und das Tempo des Films lies auch mal stille Momente zu. Für mich war es die richtige Mischung für eine Action-Horror-Abenteuer-Romanze, ohne jetzt unbedingt was Tiefsinniges haben zu wollen. Ich hätte es schon gerne gespielt, aber jetzt brauch ich es nicht mehr als Game, da ich das Geheimnis ja schon kenne.

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                    • 8 .5

                      🎥 PORTRÄT EINER FRAU IN FLAMMEN
                      2019 ‧ Romanze/Drama ‧ 2 h 01 min

                      Frankreich im Jahr 1770: Die junge Malerin Marianne reist auf eine abgelegene Insel in der Bretagne. Sie hat von einer verwitweten italienischen Gräfin den Auftrag erhalten, ein Porträt von deren Tochter Héloïse anzufertigen. Diese soll mit einem Adeligen aus Mailand verheiratet werden, das Gemälde soll die Verbindung der beiden besiegeln.

                      Meine Filmanalyse beschäftigt sich mit der Kritik am Idealismus und findet sich unter folgendem Link:

                      https://ouroborosforum.wordpress.com/2025/02/27/film-portrat-einer-frau-in-flammen/

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                      • 6
                        OUROBOROS 27.02.2025, 00:01 Geändert 28.02.2025, 21:49

                        In der letzten Zeit gibt es vermehrt Filme zu KI und Androiden. Eigentlich wurde mir bei "Real Humans" schon fast alles an Facetten geboten. CASSANDRA kommt anfangs daher wie M3GAN oder afrAId, aber versucht sich mit mehr Tiefe. Das Setdesign ist wirklich sehr hübsch und ich finde es Reif für eine Auszeichnung. Die KI mit ihrem Bildschirmen und beweglicher Einheit erinnern an das Design der Hausroboter aus FALLOUT. Die 70er Jahre im Kontrast zur heutigen Zeit sind super inszeniert. Das Problem ist das langsame Tempo bei einer eigentlich interessanten Story. Ich bin ein paar Mal eingeschlafen, aber gerade dann verpasst man wichtige Fortschritte. Der Anspruch gruselig zu sein hat gute Momente reicht aber an eine internationale Klasse nicht heran. Am Ende hat man die Inszenierung trotz ausgezeichneter Komponenten vergeigt.

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                        • 5 .5

                          Nicole Kidman begehre ich schon seit 30 Jahren. Sie ist 7 Jahre älter als ich und selbst in ihrem gehobenen Alter schaue ich sie gerne an. Die Zahl derer, die das überhaupt nicht nachvollziehen können ist hoch.

                          "Babygirl" war für mich also von der erotischen Seite schon mal ganz gut zu sehen. Aber mich hat der Film gar nicht unterhalten. Ich wüsste nicht, was man hier als höhere Lehre verbreiten könnte, außer dass er das Rollenbild der sexuell verklemmten Frau sprengt, wie etwas die Masturbations-Szene, nach dem Sex mit dem Ehemann, der wohl wenig befriedigend war. Ich erinnere noch an Michelle Hunsicker, die letztens noch die weibliche Masturbation feierte und dazu rät nicht einzurosten. Auch geht es darum mit der Konvention zu brechen, dass nur Männer auf jüngere Partner stehen, sondern auch Frauen jüngere bevorzugen.

                          Es passiert einiges Zwischenmenschliches, was auch relativ realistisch ist, aber es reicht nicht, um mich zu begeistern.

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                          • 6 .5
                            OUROBOROS 26.02.2025, 21:48 Geändert 26.02.2025, 21:52

                            Dunkle Nacht, eisige Weiten umsäumt von Bergen, am Rande der Zivilisation. So kann Schweden sein. Von der Atmosphäre bin ich begeistert, auch wenn es hierzulande wieder längere Tage gibt.

                            Inhaltlich und von der Aufklärung hat mir die Story gefallen, aber ich hätte mir gewünscht, dass es sich ein wenig länger hingezogen hätte, eher wie so ein Slowburner. Ich bin hier nicht der Einzige, dem es zu schnell ging. Andere wiederum finden das "stoisch und zäh" erzählt. Da gibt es ganz andere nordische Krimis, die den Attributen eher entsprechen z. B. Die Brücke, Snow Angel.

                            Nach 4 Episoden war der Fall gelöst und für die verbleibenden zwei Episoden soll ein neuer Fall kommen. Ich verzichte darauf. Ich bin nicht satt und leicht verärgert.

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                            • 7 .5

                              Bevor ich diese Geschichte annähernd geglaubt habe, musste ich sogar mal bei Fox News nachlesen.

                              https://www.foxnews.com/media/marine-friends-extraordinary-story-inspired-jake-gyllenhaal-covenant-movie

                              Auch Fox News machen mit, wenn es darum geht den ehrenhaften GI darzustellen, auch wenn es nicht zur Migrationspolitik der USA passte, dass sie nach dem schnellen Abzug aus Afghanistan vermieden haben afghanische verbündete Dolmetscher und Mittler aus dem Krisengebiet zu retten und in den USA Asyl zu gewähren. Hunderte "Verräter" haben die Taliban im Anschluss getötet. Auch Deutschland will eine rigidere Flüchtlingspolitik und das beträfe wohl auch solche Verbündeten in Afghanistan, die so um ihren Lohn gebracht und schließlich geopfert würden. Ich denke es ist die Debatte um subsidär Schutzbedürftige und den Familiennachzug solcher Betroffenen.

                              Der Film hat was zu bieten, aber mir ist er zu übertrieben. Ich kann das nicht glauben, was dieser afghanische Dolmetscher getan haben soll.

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                                OUROBOROS 25.02.2025, 21:00 Geändert 25.02.2025, 21:08

                                "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"

                                - Thomas de Maizière

                                Ein plötzlicher Black-Out in allen Teilen der USA fordert tausende Tote. Es wird schnell klar, dass es ein terroristischer Anschlag war.

                                Das Szenario ist nicht neu.

                                "Leave the World behind" etwa, war im Prinzip die individualistische Perspektive einer Familie und Zufallsbekanntschaften abseits der Großstädte auf ein sehr ähnliches Szenario, wie man es hier in "Zero Day" sehen kann. Haben wir bei ersterem nicht erfahren, was dahinter steckt, sind wir nun bei "Zero Day" mitten in der Metropole von New York und Washington DC und sehen den Politikern und Behörden beim Kampf gegen einen unsichtbaren Feind zu.

                                Wer damit rechnet, dass hier viel Leid und Elend aus den Terrorattacken gezeigt wird, der wird enttäuscht werden, denn für Gaffer wird hier wenig geboten. Man braucht also nicht auf den nächsten und nächsten und nächsten Anschlag zu warten, um Tourist beim menschlichen Leid zu sein. Auch bleibt hier der "Civil War" aus.

                                Schnell hat die US-Regierung die Russen als Schuldige des Hackerangriffs ausgemacht und plant einen Hacker-Gegenangriff auf russische Ölraffinerien. Der Leiter der gerade gegründeten Zero-Day-Kommission (der Tag des Anschlag ist der "Zero Day"), Expräsident George Mullen (Robert de Niro), welcher mit den Ermittlungen betraut ist, kann dies gerade noch verhindern. Zu riskant wäre eine Eskalationsspirale, die in eine nukleare Auseinandersetzung münden würde.

                                Mullen fühlt sich der Wahrheit verpflichtet, also konterkariert er alle politischen Bemühungen der Politik einen schnellen Sündenbock zu finden, um die Bevölkerung zu besänftigen. Hilfreich ist dabei nicht, dass es zu einem Hackerangriff auf das Bankensystem kommt und die US-Präsidentin für 3 Tage alle Bank-Transaktionen sowie die Börse aussetzt. Das Volk ist wütend, es hat Hunger und Durst, es braucht Medikamente, hat aber kein Geld.

                                Verschwörungs-Influencer und auch ein Tech-Gigant (ein weiblicher Elon Musk) greifen George Mullen an, dass die Zero-Day-Kommission die verfassungsgegebenen Rechte der Amerikaner beschneiden würde. Mullen lässt auch wenig Zweifel, dass er bei manchen Methoden seiner Ermittlungen diese Rechte mit Füßen tritt. Trotzdem behindern die Verschwörungs-Influencer und Tech-Giganten eher die Ermittlungen und verbreiten Hysterie. Vielleicht ist die negative Darstellung von Verschwörungs-Influencern ein Grund, warum "Zero Day" eine große Gegnerschaft hat, aber wenn sie den Film zuende schauen, dann kommt er ihnen eigentlich entgegen.

                                Zwei Drittel der Lauflänge der Miniserie ist nicht klar, wer hinter den terroristischen Hackerattacken steckt und im Laufe der Zeit werden immer wieder Bedrohungen aus vielerlei Richtungen gehandelt. Natürlich könnte es ein Angriff aus dem Ausland sein, zudem ist die USA von inneren Machtkämpfen zwischen Ultralinken und Ultrarechten zerrissen, welche schon in der Vergangenheit Anschläge verübt haben. Ein Katz- und Mausspiel führt auf viele falsche Fährten, was die Ermittlungen in die Länge zieht und die Bürger immer viel wilder werden lässt.

                                Durch Angst und Hysterie brodelt kommt immer wieder zu Ausschreitungen. Das wird jedoch, wie vorher bemerkt, seltener gezeigt. Die Konsequenzen dieser Krise, werden aus Sicht der Normalbürger absichtlich kaum gezeigt. Umso wichtiger fanden sich die Filmemacher der moralischen Aufarbeitung von politischem Handeln verpflichtet, liegt hier das Augenmerk auf den politischen Vorgängen und der Bewertung des Handeln der politischen Akteure im Machtzentrum der USA.

                                Der Fall wird vollständig gelöst! Ein solches Szenario ist heute leider denkbar und hier wird ein Alternativ-Szenario von vielen wahrscheinlichen dargestellt, wie es passieren könnte. Doch die Enthüllung für den Zuschauer ist nicht der Höhepunkt. "Zero Day" gipfelt in der moralischen Auseinandersetzung mit der folgenden suggestiven Frage:

                                Sollte aus staatspolitischer Verantwortung die Wahrheit in Teilen verschwiegen werden, um das Vertrauen der Bevölkerung in den Staat zu wahren?

                                Auch die Gegenfrage sollte formuliert werden, genauso suggestiv:

                                Verunsichert es die Bevölkerung oder vermindert es ihr Vertrauen, wenn man ihnen die Wahrheit sagt?

                                Viele weiteren Fragen entstehen z. B.

                                Hängt es vom individuellen Fall ab? Wann gilt das Argument, wann nicht? Wie verhält sich das Szenario im Film zum Eingangszitat von Thomas de Maizière, der der Überzeugung war, dass er nicht die ganze Wahrheit öffentlich sagen darf?

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                                SPOILER - SPOILER - SPOILER
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                                Überraschend für mich ist die Kritik an Verschwörungs-Influencern nicht, aber überraschend finde ich, dass sie am Ende Recht behalten. Auf diesem Weg werden aber Verschwörungs-Gläubige aufgeklärt darüber, wie oft sie sich irren, wenn sie solchen Narrativen glauben, weil es so schön einfach ist. Man hält ihnen den Spiegel vor, aber am Ende sehen sie, dass alles viel komplexer war. Ich weiß aber nicht, ob Verschwörungs-Gläubige das hier so reflektieren können, ob sie zur Selbstkritik fähig sind.

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                                  OUROBOROS 27.01.2025, 17:48 Geändert 27.01.2025, 18:12

                                  Warum schau ich überhaupt den TATORT. Na klar, weil sich die Drehorte nur 5 Gehminuten von meiner Wohnung befinden. Ich mag das Team ja schon und Lena Urzendowsky aka Klar sehe ich immer gerne, zum ersten Mal in der Miniserie "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo".

                                  Das gute Schauspiel-Team täuscht nicht über die erheblichen Schwächen der Story hinweg. Mir waren die jugendlichen Täter irgendwie zu harmlos, es wirkte abstrus, genauso wie die schnell gebastelte Biographie von Karla, deren Eltern berüchtigt im Raub-Geschäft waren, sogar europaweit. Das ist alles ziemlich dünn.

                                  Die älteren Saar-Tatorte waren nicht so clean. Ist jemand aufgefallen, dass es nirgendwo Fußgänger gab oder andere Bewohner in einer Stadt mit fast 200.000 Einwohnern. Die Szenenbilder, vorallem der Drohnenflug über die Wilhelm-Heinrich-Brücke in der Nacht gefielen mir schon und man sah doch einiges von meiner Heimatstadt. An den Kamerabildern habe ich wenig auszusetzen. Internationales Niveau kann man nicht erwarten.

                                  Aber als Fan des Lokal-Kolorit hat mich die penetrante Darstellung der französischen Lebensart gestört, die so nicht der Realität entspricht. Ja das Saarland atmet französische Kultur und Tradition, vielmehr lothringisch-elsässische, was schon einen Unterschied macht. Da waren die alten Saar-Tatorte authentischer. Dass gerade die Apothekerin fieses Platt gesprochen hat, ist unglaubwürdig hoch Zehn. Die Verkehrssprache in saarländischen Apotheken ist Hochdeutsch. Das hätte doch besser zum Imbiss gepasst, bei dem Karla arbeitete.

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                                    Mein Eindruck der ersten Staffel möchte ich folgendermaßen beschreiben. Die Landschaftaufnahmen sind toll gelungen, wobei mich an der ersten Episode noch so der milchige Eindruck einer TV-Produktion-Optik gestört hat. Klar ist Fiktion von einer Zeitreise, geprägt von neoheidnisch-esoterisch-romantischem Quatsch, irgendwo unappetitlich, aber da mir Zeitreisen gefallen, lasse ich mich in so eine Fiktion gerne entführen.

                                    Und ja, ich muss sagen, dass das ganze schon sehr feminin inszeniert ist, also vom heimlichen Eskapismus einer Frau. Das schadet überhaupt nicht, denn als empathischer Mann kann man hier mindestens etwas dazulernen. Die wenigen historischen Hintergründe - ohne das fiktionale Beiwerk - entsprechen der historischen Forschung, aber es ist halt verdammt wenig. Authentisch beschrieben finde ich jedoch die Lebensweise im späteren 18. Jahrhundert.

                                    Dass Frauen, auch adelige, in dieser Zeit kaum etwas zu sagen hatten in der Öffentlichkeit, das war zu erwarten, weshalb das Verhalten von Claire ja schon ziemlich gewagt ist. Glaubhaft gelingt es ihr aber sich in vielen Situationen damit durchzusetzen, doch das gelingt nicht immer, weshalb sie mehrere Vergewaltigungs-Versuche über sich ergehen lassen muss und es zu erwarten ist, dass im Verlauf der Geschichte der ein oder andere Versuch erfolgreich sein wird.

                                    Claire hat da mit Jamie einen für die Zeit atypischen Mann gefunden. Aber solche Männer gab es zu jeder Zeit, nur sind sie heute wahrscheinlicher. Die Illusion, dass Jamie wie ein moderner Mann von heute handelt, wird aber dadurch zerstört, dass er seiner 27-jährigen Ehefrau den Hintern versohlt mit einem Gürtel. Sie hat wirklich Mist gebaut und nach damaligen Maßstäben war es verdient, weil auch andere für sie Schmerzen erlitten und ihre Leben einsetzen mussten, für ihre Dummheit. Komisch, dass ich das sage, dass ich dafür Verständnis habe, nicht allgemein, aber für diese Situation, doch Gewalt ist ein NoGo aus heutiger Sicht und auch richtig.

                                    Trotzdem hat das Paar viele Momente, wo ich Jamie bewundere, dass er so empathisch ist. Sogar ihre sexuelle Beziehung entwickelt sich weiter und irgendwann übertreffen sie auch die Qualität vieler heutiger Paar-Beziehungen.

                                    Was die Serie noch so bietet ist viel Erotik. Brüste sind des Öfteren zu sehen und ich fühle mich ästhetisch abgeholt bei dem Anblick der Sexszenen. Abartig finde ich jedoch die sadistischen Szenen, doch sie gehören wohl zu der Wahrheit dazu. Claire hat mir in ihrem 1945er Aussehen gar nicht gefallen, aber mit ihrem Aussehen im 18. Jahrhundert - was sich nicht auf die Kleidung bezieht - finde ich sie auf einmal attraktiv wie die Hölle. Es mag wohl an der Frisur liegen. Claire aka Caltrione Balfe hat wirklich besondere Augen und ist auf der Höhe der jugendlichen Reife. Für Jamie gilt das wohl auch. Wäre ich eine Frau, wäre er wohl auch einer meiner Traum-Männer, aber das geht nicht soweit, dass ich mir körperlichen Kontakt vorstellen könnte, ohne zu würgen.

                                    Eigentlich habe ich die Serie nur ausgewählt, weil ich gesehen habe, dass es auch später in Nordamerika spielen wird. Und jetzt habe ich noch gelesen, dass es in der Karibik spielt. Mal schauen, ob ich mich auf die Serie länger einlassen kann und mir irgendwann der pilchereske Anklang zu viel wird. Es gab die Momente schon, aber irgendwie ist es auch bis jetzt eine gute Story.

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                                    • Hmm, nach dem Trailer der 7. Staffel bin ich ein bisschen angefixt. Es geht in die neue Welt, Unabhängigkeitskrieg. 6 Staffeln müsste ich erstmal nachholen oh oh oh Holla die Waldfee. So schlecht wird sie ja nicht bewertet, so mit Schulnoten eine 2. Ob das reicht. Soll übermäßig viel Romanze drin sein. Ob das mir nicht zu viel ist. Weiß jemand, ob es da auch historisch interessante Themen gibt, also reale Geschichte?

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                                        Star Wars ist schon immer etwas für Kinder gewesen mit seinen märchenhaften Elementen. Mit dieser Miniserie hat man aber das Alter noch weiter runtergesetzt, denn die Protagonisten sind 10-12-jährige Kinder ohne Anzeichen der Pubertät.

                                        "Es gibt nichts neues unter der Sonne", sprach der Weise König Salomon, weshalb ich mich nicht darüber beschwere, dass man Versatzstücke aus "Die Schatzinsel", "Fluch der Karibik", "The Goonies", "Der Schatzplanet" etc. in SKELETON CREW wiederfinden kann.

                                        Wenn man sich die Serie anschaut, dann muss man sich auf einen absoluten Kinderspaß gefasst machen, also nicht wie bei Star Wars Themen. Wenn man kein inneres Kind hat oder keine eigenen Kinder, mit denen man es schauen kann, dann sollte man SKELETON CREW auch in Ruhe lassen.

                                        Mir hat es Super gefallen.

                                        Eventuell hätte ich da noch weitere Ideen für kommende Star Wars Serien. Wie wäre es mit einer Adaption von "Der Seewolf", könnte dann "Der Allwolf" heißen oder "Leia: Schicksalsjahre einer Kaiserin", nein im Ernst. Wie wäre es mir "Meuterei auf der Bounty" oder "Odysee", also die von Homer. Manche Star Trek Folgen haben die Odysee aufgegriffen, aber bei Star Wars passt es prächtig. "Ben Hur" wäre doch auch was, etwa statt Sträflingsgaleere ein Strafgefangen-Raumschiff und ein Planet mit Gladiatoren-Kämpfen, natürlich futuristisch.

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                                          Wow, ich hab die 2. Staffel hinter mich gebracht. Es gab zwar wieder einige Längen, weil man die Handlung im Nachbar-Silo immer wieder für das Geschehen im altbekannten Silo unterbrochen hat. 3 Minuten im Nachbar-Silo und schon wechselte man wieder für 20 Minuten zum alten Silo, gefühlt 5 Cliffhanger in einer Episode und zum Schluss der Staffel wieder ein übler Cliffhanger Marke Vierkantholz auf den Schädel.

                                          Ich habe es mal mit dem Hörbuch versucht um die Geschichte gleich zuende zu hören, aber im zweiten Buch, da geht es nur um das Nachbar-Silo. Hier hat man die Geschichte des Nachbar-Silos so gekürzt, dass man nicht noch mal einen ganz neuen Cast kennenlernen muss. Das hätte mich völlig abgenervt und so bekam ich ein paar Rückblenden geliefert. Das Hörbuch hat sich nämlich gezogen und so war es möglich die Handlung etwas zu straffen.

                                          Vor zwei Tagen habe ich die 2. Staffel zuende geschaut und das Setting hallt in mir immer noch nach. Mit FALLOUT hat das ganze wenig zu tun. Aber der End-Cliffhanger nach einer langen schwarzen Blende hat mich umgehauen. Rätsel über Rätsel. Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es weitergeht, aber wann wird das sein? Ich versuche die schmerzende Neugier zu verdrängen.

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                                            OUROBOROS 19.01.2025, 19:57 Geändert 19.01.2025, 20:03

                                            1860, die USA ist in Bewegung. Der Goldrausch hat begonnen. In einer Stadt an der Ostküste treffen sich die Blumenverkäuferin Vivienne und der Reisende Holger. Schnell hat es zwischen den beiden gefunkt, also machen sie sich auf Richtung Westen in eine Bergarbeiterstadt im Nirgendwo. Eine Romanze im wilden Westen inmitten von viel Natur hat begonnen.

                                            Soviel Geld hat in der Produktion wohl nicht dringesteckt, aber der Film hat alles was er braucht und ist mehr als die Summe seiner Teile. Vicky und Viggo haben so eine gute Chemie. Der Film hat poetische Momente und ich bin überrascht, dass Mortensen nicht nur Holger spielt, sondern auch die Musik komponiert und Regie so führt, dass die Inszenierung zum Genuss wird. Ja es gibt Schießereien und Tote, doch insgesamt ist das ein ruhiger Western. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen Vivienne und Holger.

                                            Vivienne ist sehr emanzipiert, was aber für eine Frau mit französischen Wurzeln in dieser Zeit keine Seltenheit ist. Es gab in Frankreich viele Frauen, die alleine lebten und selbst ihr Geld verdienten. Man nannte sie Grisetten. Vievienne trifft auf den dänischen Auswanderer Holger, der von Beruf eigentlich Soldat ist. Für einen raubeinigen Mann, der schießen kann, pflegt er seine Bildung doch sehr. Häufig liest er und manchmal schreibt er auch, beschäftigt sich mit Gedichten und anderer Literatur. Diese beiden Charaktere sind auch für Western schon etwas besonderes, gerade weil Vivienne einen anderen Mann abweist, der sich ihr aufdrängt und denkt, weil er reich ist, dass er sie einfach so haben kann. Holger bekommt mit, wie sie ihn fortschickt und schließlich ist es auch Vivienne, die auf Holger zugeht.

                                            Angekommen im Nirgendwo, in der Nähe einer Kleinstadt, mit einem Saloon, schätzungsweise 100 Einwohner, haben sie ein Häuschen bzw. Hütte in einem abgelegenen Tal. Die Kleinstadt wartet auf die Bergleute, die kommen sollen, hat man in der Nähe eine Mine mit Silber entdeckt. Doch das erlebt man in diesem Film nicht mehr. Der Bürgerkrieg bricht los. Holger fühlt sich verpflichtet auf Seiten der Nordstaaten zu kämpfen, für die Befreiung der Sklaven und so lässt er Vivienne allein. Die nimmt einen Job als Bedienung im Saloon an. Alles scheint schön zu werden, nur ein wenig warten und Holger wird schon wieder kommen.

                                            Während Holger weg ist - und man sieht nicht, was er dieser Zeit tut - macht sich der schreckliche Sohn des Bergbauunternehmers an sie ran und vergewaltigt sie. Es ist so erschütternd, aber dennoch könnte es überwunden werden, hätte es nicht solche weitreichenden Folgen.

                                            Viggo Mortensen hat mich überrascht, denn er hat ein sensibles Liebesdrama in den Wilden Westen eingebaut und selbst in mehreren Bereichen entscheidend zu seinem Werk beigetragen. Ist es auch kein epischer Western mit viel Budget, hat er mich berührt und ich achte diese Leistung und habe die Chemie zwischen Vicky und Viggo geliebt. Ich mag Vicky Krieps. Auch wenn sie nicht mein Typ ist, erreicht sie mein Herz mit ihrer warmen anmutigen Art.

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                                              Ich habe schon reale Erfahrungen mit solchen Konstellationen sehen dürfen. Das kann voll der Terror sein.

                                              THE FRONT ROOM ist ein guter Horror-Psycho-Thriller. Es gibt also nichts übernatürliches. HEREDITARY und ROSEMARY's BABY setzten ebenfalls darauf, aber hier ist es sparsamer umgesetzt. Trotzdem ist das genau mein Horror, denn er bleibt erklärbar.

                                              Gefallen haben mir ein paar schräge Horrorszenen. Die "Alte" spielt wirklich klasse.

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                                                Soviel Budget steckt in dem Film hier nicht drin, weshalb alles etwas durchschnittlich geraten ist. Der Anfang ist recht interessant, die sie haben sich ein KI-Thema - Backdoors - genommen und daraus einen ganzen Film gemacht.

                                                Was wäre, wenn man zu seinem Haushaltsroboter sagt "Wenn du einem Menschen etwas gutes tun willst, dann musst du manchmal etwas tun, was er eigentlich nicht will, hier: den Alkohol wegnehmen." Dafür, dass die KI ständig ihren Hauptbenutzer analysiert auf seine körperlichen Status, muss sie erst von der Ehefrau darauf hingewiesen werden auf die Verhinderung der Alkoholsucht bei ihrem Gatten.

                                                Das erscheint mir dann doch etwas seltsam.

                                                Ansonsten hat Megan Fox ihr komplettes erotische Talent eingesetzt, dass es schon Momente gab, die auf dem erzählerischen Niveau von Pornofilmen waren.

                                                Dass man noch das Thema "KI verdrängt menschliche Arbeitskraft" aufgenommen hat, ändert nichts daran, dass Serien wie "Real Humans - Echte Menschen" das viel glaubwürdiger, detaillierter und spannender umgesetzt haben. Eigentlich müsste ich die Serie mal wieder schauen und richtig rezensiert, denn da waren sehr viele KI-Themen drin, die jetzt tröpfchenweise in Filmen umgesetzt werden.

                                                REAL HUMAS ist von 2012 und ist seiner Zeit weit voraus gewesen.

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                                                  AMERICAN PRIMEVAL kommt für mich von der Kunst der Inszenierung nicht an Sheridans 1883 heran, schlägt jedoch Costners HORIZON deutlich. Die Abwechslung der Landschaften von Tiefland, Hochland und schneebedeckten Gebirgswäldern gefallen doch sehr. Die Atmosphäre im Schneesturm ist wirklich außergewöhnlich gut gelungen.

                                                  Inhaltlich hat mir AMERICAN PRIMEVAL einen völlig neuen Aspekt der US-Geschichte näher gebracht, nämlich die Landnahme der Mormonen in Utah. Ich habe mich immer schon gefragt, warum Salt Lake City das Zentrum der Mormonen ist. Um ein Haar hätten sie einen Gottes-Staat errichtet, doch nach dem Utah-Krieg ist der Säkularismus eingezogen.

                                                  War 1883 schon schonungslos brutal, ist das hier fast schon ein Splatterfilm. Skalpieren im Detail, Pfeile durch den Kopf etc. ultrabrutal. Aber die Realität sah wohl so aus. Kam man zu dieser Zeit Schoschonen und Mormonen in die Quere, konnte man - egal wo man stand - nicht wissen, ob man das überlebt.

                                                  Mitten durch diesen Kriegswirren flüchtet eine Mutter mit ihrem 12-jährigen Sohn Richtung Westen, verfolgt von Kopfgeldjägern. Sie hat ihren Mann umgebracht, nach eigenen Angaben in Notwehr. Die Rechtsprechung sah das anders. Interessant ist, dass sich Kopfgeldjäger gegenseitig ausschalten, um möglichst große Kasse zu machen. Das erinnert an LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG und ist auch nicht weniger brutal.

                                                  Die Bezüge zu THE REVENANT kann ich nachvollziehen, aber das spielt fast ein halbes Jahrhundert früher. Von der Inszenierung darf man THE REVENANT hiermit meiner Meinung auch nicht vergleichen, denn der Regisseur Alejandro González Iñárritu steht schon für eine gewisse Veredelung der Regiekunst.

                                                  Trotzdem ist AMERCIAN PRIMEVAL keine Sekunde langweilig und wirkt wie ein Monumental-Kinofilm.

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                                                    Ich habe die Dokumentation genossen, denn intensiver hat man noch keine Dokus über Blau- und Pottwale gesehen.

                                                    Wie ein Mensch ein Verhältnis zu einem wilden Tier aufbaut, dass so groß ist wie ein Sattelschlepper ist schon phänomenal, aber auch gefährlich. Die Tiere sind so wuchtig, dass sie einen mit einem Ruck totschlagen können, vorallem mit der Schwanzflosse können sie einen Menschen zerschmettern.

                                                    Interessant fand ich, dass der Dokufilmer seine Tiere erkannte, wo ich absolut keinen Unterschied sah. Die Schwanzflossen sind sehr individuell und daran kann man Familien und Individuen erkennen. Ansonsten gibt noch es noch andere Charakteristika wie Narben.

                                                    Anders als der Typ mit der Krake geht dieser Dokufilmer mit mehr Distanz heran, aber mehr als ein Biologe das tun würde. Berührungen gibt es eigentlich nicht und wenn dann wurde es kritisch. Schön war es zu sehen, wie die Walfrau freudig auf ihn zu schwamm und welche Art der Kommunikation es gab, die natürlich nur nonverbal geschehen konnte. Selbst nach einem Jahr oder mehr erkannte die Walfrau den Dokufilmer noch.

                                                    Was ich nicht nachvollziehen kann, ist die Liebe die er empfand. Aber das liegt sicher daran, dass ein persönliche Interaktion notwendig ist. Habe ich das mit Tieren auch schon erlebt. Bei einem Wal kann man es sich halt schwer vorstellen, der ist nach Hunde- oder Katzen-Begriffen nicht so niedlich.

                                                    Derzeit gibt es im ZDF eine Doku "Schatzinseln im Pazifik". Da geht es um Mensch, Tier und Umwelt und Politik. Die bietet außergewöhnliche Informationen, die man sonst nirgendwo gehört hat. Es gibt mehrere Teile.

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