OUROBOROS - Kommentare
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Horrorctober 2024 - Film #12
Imaginary
Jessica, eine Kinderbuchautorin und Zeichnerin, hat mit Max eine Patchworkfamilie gegründet. Max bringt zwei Kinder mit in die Ehe, die 8-jährige Alice und die 15-jährige Taylor. Jessica hat ihr Elternhaus geerbt, also ziehen alle freudig in das geräumige Haus in friedlicher Gegend ein.
Alice entdeckt im Keller, hinter einer versteckten halbhohen Tür einen Teddybär, der wohl einst Jessica gehört hat, als sie noch im gleichen Alter war. Schon bald entwickelt sich zwischen dem Teddybär Chauncey und Alice eine unheimliche Verbindung. Was als imaginäre Freundschaft beginnt mit kreativer Unterhaltung hat bald schlimme Auswirkungen. Chauncey schickt Alice auf Schnitzeljagd, mit zunächst ermutigenden Aufgaben, bis sie sich bei einer Aufgabe selbst verletzten soll. Das ist der Auftakt des bösen Spiels. Folgerichtig konsultiert Jessica eine Psychologin, die Alice untersuchen soll.
Ich finde, dass der Film zu unrecht schlecht bewertet wird, denn der Film ist nicht nur unheimlich, sondern er arbeitet mit psychologischen und tiefenpsychologischen Ebenen, welche komplex mit surrealistischen Elementen verknüpft sind. Dadurch wird eine ganzes Haus zur Kulisse für eine Reise durch das ES, welches hier Fantasiewelt genannt wird. Weil sowohl im Bewusstsein der Protagonisten, als auch im Unterbewusstsein Aspekte verborgen liegen, finde ich es spannend diese durch Dechiffrierung so aufzuschlüsseln, damit jeder sehen kann, wie interessant und geistreich der Film doch ist.
Die folgende tiefenpsychologische und psychologische Analyse enthält massive Spoiler, weshalb man hier aufhören sollte zu lesen, wenn man den Film noch sehen will.
####SPOILER-WARNUNG####
Der imaginäre Freund als Spiegel der Seele
Alice hat eine Entwicklungsaufgabe, die für ein Kind in diesem Alter der wahre Horror ist. Sie muss die Trennung von ihrer primären Bindungsperson, ihrer Mutter, verarbeiten. Der Verlust einer Bindung zur Mutter ist emotional sehr schwer zu verkraften und führt in den meisten Fällen zu einer Bindungsstörung.
Wenn man Alice beobachtet, dann fällt natürlich auf, dass sie sehr zurückgezogen ist und keine realen Freunde hat. Ihre Bindungsverhalten ist also schon gestört und durch den imaginären Freund versucht sie den Mangel an Bindungspersonen zu kompensieren. Der Teddybär Chauncey ist hier mehr als nur ein Spielzeug für Alice. Er fungiert als Spiegel ihrer inneren Konflikte und als Türöffner in ihre tiefsten Ängste und Wünsche.
Chauncey ist Ausdruck der magischen Phase (nach dem schweizer Biologen Entwicklungspsychologen Jean Piaget), in der Kinder ihre Umwelt oft noch nicht realistisch wahrnehmen und Fantasie und Realität verschwimmen. Während der magischen Phase ist in der kindlichen Vorstellung alles möglich. Alles, was das Kind sich wünscht und denkt – Schönes wie auch „Schreckliches“ –, könnte tatsächlich eintreten. Es kann dann Dinge sehen, die es nicht gibt. Es halluziniert quasi. Was es selbst denkt und tut, sieht es als wichtige Ursache für Vieles, was passiert. Gleichzeitig ahnt oder befürchtet das Kind, dass andere Kinder und Erwachsene, aber auch Hexen, Feen und Monster auf die gleiche Weise etwas geschehen lassen könnten.
Normalerweise endet die magische Phase mit fünf Jahren, kann sich aber auch in Einzelfällen Jahre hinziehen z. B. bei Entwicklungsstörungen, etwa durch traumatische Erlebnisse, wie etwas Bindungsbrüche. Genau das ist der Fall bei Alice.
Projektion unbewusster Ängste und Konflikte
Die Abwesenheit der leiblichen Mutter und die schwierige Beziehung zu Jessica führen zu einer starken emotionalen Belastung. Die dysfunktionale Familiensituation verstärkt Alices innere Konflikte. Chauncey bietet Alice einen Schutzraum, in dem sie sich ihren Ängsten stellen kann, ohne sich dabei direkt konfrontieren zu müssen.
Es gibt einen Moment als Alice mit Chauncey am Kinderkaffeetisch sitzt und noch eine Person da ist. Es ist die leibliche Mutter. Es liegt nahe, dass die leibliche Mutter von Alice die andere Stimme im Kopf von Alice erzeugt, die sie dann auf auf den Teddybären projiziert. Als der Teddybär also versucht Alice einzureden, dass Jessica böse und gefährlich ist, entspricht das dem Kampf von Alice mit sich selbst, ob es ihre Stiefmutter akzeptieren soll oder nicht. Immerhin hat sie Alices leibliche Mutter verdrängt, die psychisch schwer krank ist.
Für Alice hat Jessica gute Eigenschaften, die sie liebenswürdig findet, aber in ihr drin ist die Wut und die Enttäuschung über den Verlust der Mutter so riesig, dass sie in dieser Situation zu positiven Gefühlen und einer neuen Bindung nicht fähig ist. Chauncey wird zum Sprachrohr ihrer im Unterbewusstsein unterdrückten Gefühle. Indem sie dem Teddybären negative Eigenschaften zuschreibt, kann sie ihre eigenen negativen Emotionen und Handlungen externalisieren. Wenn Chauncey also das Familienleben stört, indem er Zwietracht und Misstrauen sät, dann schütze Alice auf diese Weise ihr Gewissen.
Jessicas ungelöste Konflikte kommen aus dem ES hoch
Jessica wünscht sich so sehr eine gute Stiefmutter zu sein, doch egal was sie versucht, sie kommt an Alice nicht ran. So kommt es zu der Situation als Chauncey von Alice verlangt sich einen rostigen Nagel in die Hand zu rammen. Jessica kann gerade noch das schlimmste verhindern. Als Beobachter bekommt man den Eindruck, dass Chauncey es auf Alice abgesehen hat, aber die versuchte Selbstverletzung soll Jessica zur Verzweiflung treiben. Das einzig richtige was sie hier machen kann, ist eine Psychologin einzuschalten.
Nachdem die Psychologin sich Alice eingehend angeschaut und angehört, macht sie Jessica darauf aufmerksam, was es mit dem imaginären Freund auf sich hat. Jessica möchte den Teddybär zerstören aber die Psychologin offenbart ihr, dass es den Teddybären als reales Spielzeug gar nicht gibt. Chauncey existiert nur in der Fantasie von Jessica und Alice. Er ist eine Halluzination.
Es stellt sich also heraus, dass bereits Jessica in ihrer Kindheit einen imaginären Freund hatte, wohl auch um eigene Traumata zu verarbeiten. Man muss Vermutungen darüber anstellen, warum Jessicas Mutter verstorben ist, da der Film keine Infos darüber gibt, außer dass sie einen alleinerziehenden Vater hatte. Jedenfalls muss das ebenso früh in ihrer Kindheit passiert sein.
Sie hat das Problem so verdrängt, dass sie völlig ahnungslos in ihr Elternhaus zieht, wo Probleme auf sie lauern, mit denen sie noch nicht abgeschlossen hat. Doch die werden erst dadurch wachgerufen, dass sie daran verzweifelt eine gute Stiefmutter zu sein. Alle Stressoren zusammen, etwa die Angst bei Alice nicht richtig aufzupassen oder das Verhältnis mit Taylor zu verschlechtern, überschreiten irgendwann ihre Vulnerabilitätsschwelle. Im Prinzip erleidet sie einen Burn-Out. Hilfe hat sie nicht wirklich, denn ihr Freund ist auf Tour und die alte Nachbarin hat ihre eigenen egoistischen Ziele.
Jessicas verdrängtes Problem mit ihrem imaginären Freund dem Teddybär kommt aus dem Unterbewusstsein hoch, jedoch angesteckt von Alice, in Form einer folie à deux, einer induzierten wahnhaften Störung. Das wird klar, als die Psychologin, die eigentlich Alice untersuchen soll, Jessica darauf aufmerksam macht, dass es den Teddybären gar nicht gibt.
Bei Jessica ist die magische Phase abgeschlossen, aber sie besitzt viel Kreativität und arbeitet als Kinderbuchautorin und Zeichnerin von Fabelwesen. Bei Erwachsenen kann es zu einem Rückfall in die magische Phase kommen, etwa durch einen Burnout mit Psychosen oder gar Wahnvorstellungen.
Durch ihre unbewussten negativen Gefühle für Jessica, hat Alice sie in den Nervenzusammenbruch geführt, an dem sie nun zerbrechen soll. Das eigentlich Opfer ist also nicht Alice, denn diese lässts sich gerne in die Anderswelt entführen. Das eigentliche Opfer ist also Jessica. Alice ist quasi der Lockvogel, sich den Entwicklungsaufgaben nicht zu stellen.
Das Haus als Symbol des Unbewussten
Nachdem Jessica und Taylor erfolglos draußen nach Alice suchen, versucht Jessica Taylor davon zu überzeugen, dass die Polizei nicht helfen wird, sondern die Tür in die Anderswelt "Never Ever" geöffnet werden müsse. Durch ein Ritual - wobei das Ritual nicht das wichtig ist, sondern das was man glaubt - schaffen sie es die Tür zu "Never Ever", in das Unterbewusstsein zu öffnen. Ab diesem Moment wird der Film surreal bzw. beschreitet eine metafiktionale Ebene.
Das Haus, in dem die Familie lebt, ist mehr als nur ein Gebäude. Es ist ein Spiegelbild ihrer inneren Welt. Die dunklen Ecken und versteckten Räume symbolisieren die unbewussten Konflikte und Ängste der Bewohner. Jessica hat sich entschieden Alice zu retten und versucht damit ihre eigenen Ängste zu bewältigen.
Das Herzstück des Filmes ist die Durchwanderung des Unterbewusstseins, welche im Film "Never Ever" genannt wird. Nicht zufällig trägt das kleine Mädchen den Namen Alice, denn die halbhohe Tür im Keller ist so etwas wie der Kaninchenbau, der in die Anderswelt führt. Der Begriff der Anderswelt stammt aus der antiken keltischen Mythologie und entspricht heute wohl am ehesten dem psychologischen Begriff des Unterbewusstsein bzw. ES. Dort ist natürlich auch das Reich der Fantasie zu finden. Bei Alice im Wunderland ist das Kaninchen und der Kaninchenbau der Zugang in diese Welt, während es für Alice in "Imaginary" Teddybär Chauncey ist.
Der Konflikt wird dann nicht mehr in der Realität und verbal ausgetragen sondern es gipfelt gerade zu darin, dass alle Charaktere in ihrem Unterbewusstsein aufräumen müssen, um zusammenwachsen, statt sich zu bekriegen. Jessica kämpft nicht nur bei Alice um Anerkennung sondern auch bei Taylor, die sowieso in der Pubertät auf Protest aus ist und Interessen hat, die Eltern nicht so gefallen.
Gerade weil die Erzählung in das Unterbewusstsein der Protagonisten eindringt entsteht eine unendliche Tiefe. Das Haus, in dem die Familie lebt, ist mehr als nur ein Ort. Es ist ein Spiegelbild der inneren Welt der Bewohner und birgt dunkle Geheimnisse. Und es ist wie ein Kosmos mit einem Labyrinth. Man kann dort keinen Wegweisern trauen, sondern muss besonders gerüstet sein, weil jeder Weg in die Irre führen kann. Es hat Wege, Treppen, Türen, die es nur zum Schein gibt, von denen die einen zu nichts führen und die anderen nicht dorthin, wo man eigentlich hin wollte. Ideen und Handlungen können etwas anderes oder das Gegenteil von dem Bewirken, was man eigentlich vorhatte, weil es im Unterbewusstsein Strömungen gibt, die einem Vorgaukeln, dass alles okay ist.
Der Zensor - Beschränkter Zutritt ins ES.
Bei gesunden resilienten Menschen funktioniert das Gehirn so, dass es alles verdrängt was Ängste auslösen können. Würden wir uns die wahren Risiken und Gefahren vor Augen halten, würden wir wahrscheinlich keinen Schritt mehr wagen, aus Angst es könnte der letzte sein. Die letzte Gewissheit über alles haben wir Menschen nicht. Wir leben täglich mit Logiklücken, die wir irgendwie überbrücken, fernab vom Bewusstsein. Man nennt es Kontigenzbewältigung. Eine wichtige Funktion hat dabei die kognitive Dissonanz, zum einen verhindert, dass wir zu oft unser Wissen updaten, aber uns zum anderen dazu verführt, die Realität zu leugnen. Unser Gehirn verhindert regelrecht, dass uns viele Dinge bewusst werden und hält sie im Unterbewusstsein. Die Frage, warum es das tut liegt darin, dass unser Gehirn von der Evolution her mit einem Energiesparmodus ausgestattet wurde.
In Träumen, im Rausch und in der Kreativität unserer Fantasie stehen wird auf der Schwelle zum Unterbewusstsein, aber bleibt uns der Zugang versperrt. Zuviel hängt davon ab, dass wir unsere aktuelle Situation meistern, damit kein Mangel entsteht und alles so bleibt. Nachdenken, im Unterbewusstsein forschen, kann ein evolutionärer Nachteil sein, wenn es um das Überleben geht.
Es gibt Techniken sich das Unterbewusstsein zu öffnen, sowohl Techniken aus der Magie, als auch Techniken aus der Psychologie. Auf letzteres sollte man Vertrauen, denn Magie ist teilweise fehlerhaft und kann dazu führen, dass wir alles noch schlimmer machen. Das Unterbewusstsein sollte man nicht mit gläubigen und abergläubigen Haltungen öffnen, sondern mit einer rationalen Einstellung. Dann ist es möglich die Ursachen für manche Problem zu finden, die sich nicht gut verdrängen lassen. Oft wird die Technik des Verdrängens kritisiert, dabei kann sie sehr wirkungsvoll und auch richtig sein. Das ist aber ein andere Thema.
Der Kampf im ES, als Entwicklungsaufgabe.
In "Imaginary" wird das Unterbewusstsein der Protagonisten geöffnet und alle betreten diese Welt gemeinsam. Dabei kommt es zu wahrhaftigen Aussprache. Jessica und Taylor werden sich einig ihre Spannungen ruhen zu lassen, um alles gemeinsam dafür zu tun Alice aus ihrer Lage zu befreien.
Sie finden Alice in ihrem Kinderzimmer, das voller Geschenke ist. Sie ist angezogen wie eine Prinzessin und sitzt auf einen Kinderthron. Sie versuchen sie gemeinsam davon zu überzeugen, dass dies kein Leben ist und mit Kreativität finden sie einen Ausgang an Ort und Stelle. Erst als die leibliche Mutter von Alice und Taylor erscheint und quasi die böse Hexe gibt (Alice im Wunderland: rote Königin) und verhindern will, dass sie mit ihrer Schwester in die reale Welt zurückkehrt, wird ihr bewusst, dass ihre Mutter gefährlich ist. Taylor stößt ihre Mutter weg, als sie das erkennt. Das Drama findet hier seine Peripetie. Denn jetzt wird auch Alice klar, dass sie lieber ihrer Schwester und ihrer Stiefmutter folgt.
Die Dysfunktionalität der Stammfamilien von Alice und Jessica tritt offen zutage. Auch Jessica hat keine Mutter, wobei wir nicht erfahren warum. Gemeinsam lösen sie ein ähnliches Problem, nämlich den Wegfall der primären Bindungsperson.
Es war mir nur klar, dass ein Vater mit seiner Tochter ein Konzert von Lady Raven besucht und dass es dort ganz schön unheimlich abgehen soll. Eigentlich habe ich mit einer völlig anderen Story gerechnet, viel interessanter, brutaler und actionreicher, vielleicht auch etwas grausam dämonisch, wenn ich so manche Cover gesehen habe, doch ich bin mental flexibel und kann mich dann auch schnell auf etwas völlig anderes einstellen.
Es kam also dazu, dass Vater Cooper (Josh Hartnett) mit seiner Tochter Riley (Ariel Donoghue) ein Konzert besucht und sich dann ziemlich seltsam verhält. Irgendwie ahne ich schon warum, aber schließlich kann man es nicht sicher sagen. Man kann es einfach nicht sicher festmachen und das hält die Spannung tatsächlich hoch. Noch auf dem Konzert wird klar, was dahinter steckt.
Gefallen hat mir die Kulisse des Konzertes, welche so auch Beyoncé oder Taylor Swift erinnert. Die Sängerin Lady Raven wird von M. Night Shyamalans Tochter Saleka gespielt und das finde ich total gelungen, auch wenn RnB-Pop-Musik nicht wirklich mein Style ist. Saleka ist als Singer-Songwriter und tänzerisch begabt. Sie spielt also keine Rolle sondern sich selbst, was die Konzertatmosphäre sehr authentisch macht. Man könnte das jetzt als Vetternwirtschaft abwerten, aber ich finde, dass das hier eine Familienproduktion ist. Und da habe ich nichts auszusetzen, wenn der Vater mit der Tochter zusammen was auf die Beine stellen kann. Saleka ist sicher eine gute Künstlerin und hat eine Zielgruppe.
Saleka macht ihre Sache Spitze, der Vater hingegen verärgert mich wieder. Das hat weniger mit der Konzertepisode zu tun, sondern eher etwas mit dem vielfach herausgezögerten Ende. Ein zwei Retardierungen lasse ich mir gefallen, vielleicht noch die dritte, aber dann wird es einfach absurd.
Ich bin da nicht alleine, denn ich bemerke, dass viele Kommentatoren hier ebenfalls das Problem haben, dass ihr Interesse nach dem Konzert eher auf Talfahrt geht, weil es zu absurd wird. Bis zur Mitte hat Shyamalan wieder viele bei der Stange halten können mit einer interessanten Story, bei der man mehr wissen will. Aber dann kommt irgendwann der Punkt an dem er es wieder versaut.
Horrorctober 2024 - Film #11
House of Spoils
"House of Spoils" kann mich anfangs gruseln, wenn die Köchin einen alten Landgasthof bezieht und es allen Ecken knarckst und der Wind durch alle Ritzen zieht in der Nacht. Schockierend sind auch all die Käfer und der Schimmel.
Eigentlich habe ich mit einer Verstärkung des Psychodrama und der Gruseleffekte gerechnet, doch dann entwickelt sich die Geschichte anders.
Ein wenig bin ich begeistert, was man sich hat einfallen lassen in Bezug auf die angebotenen Speisen, deren Zutaten vom Grundstück selbst stammen. Wie in "The Menu" gibt es eine Kritik an der High Society Gourmet-Küche nur eben nicht so sarkastisch böse.
Handwerklich ist das alles nicht so schlecht.
Horrorctober 2024 - Film #10
kann leichte ###SPOILER### enthalten
The Hole in the Ground
Erzählungen, die in Irland spielen, haben oft schon eine interessante Kulisse zu bieten. So ist es auch hier ein alter Forst, im Prinzip eine Baumplantage in der Mitte von Irgendwo. Sarah O'Neill möchte sich mit ihrem kleinen Sohn eine neue Existenz in der abgelegenen Gegend im Hinterland aufbauen.
Schon bei der Hinfahrt hätten sie fast eine verwirrte alte Dame über den Haufen gefahren. Von ihr sagt man, dass sie ihr eigenes Kind mit dem Auto überfahren habe, weil sie glaubte es sei nicht ihr Kind. Man führte das auf das Capgras-Syndrom zurück, bei dem der Betroffene glaubt, nahestehende Personen seien durch identisch aussehende Doppelgänger ersetzt worden.
Als ihr Sohn Chris bei einem Streit in den Wald hinausläuft, geht Sarah besorgt auf die Suche. Der Wald ist sehr unheimlich in Szene gesetzt, vor allem ein riesiges Senkloch erscheint gespenstisch. Unmittelbar in der Nähe taucht Christ wieder auf. Der wirkt auf einmal verändert, eher wie ein Kind aus dem autistischen Spektrum. Erinnerungen an "Das Dorf der Verdammten" werden wach. Ein Mutter bemerkt solche Veränderungen an ihrem Kind, die sich schwer beschreiben lassen.
Es ist ein Bauchgefühl, doch ich frage mich, ob dieses Bauchgefühl nicht doch eher durch eine folie à deux, also eine induzierte wahnhafte Störung verursacht wird. Sarah nimmt auch Psychopharmaka und sie könnte bloß falsch eingestellt sein. Sie offenbart ihre Befürchtungen Bekannten und dem man der verwirrten Dame und schließlich einem Arzt, der auch meine Vermutung diagnostisch hinterfragt. Auf der anderen Seite wäre da noch da Capgras-Syndrom, welches aber sehr selten ist. Es kann doch unmöglich bei zwei Menschen im gleichen Dorf aufgetreten.
Jedenfalls ist das Verhältnis zu ihrem Sohn Chris massiv gestört, denn Sarah entwickelt eine regelrechte Abscheu gegenüber Chris. Es entwickelt sich eine gefährliche Situation, die zu eskalieren droht.
Dem Regisseur ist es gelungen ein Unbehagen vor dem Unbekannten auszulösen, das sehr lange anhält. Im alten Irland gab es keltische Mythen und Legenden, weshalb das genau der Platz ist, um einen solche Geschichte zu erzählen, die zwischen Realität und Mythen hin und her wabert.
Horrorctober 2024 - Film #9
The Room
Kate und Matt ziehen von New York in eine ländliche Gegend bei Durham. Viel Geld haben sie nicht, denn er ist Maler und sie verdient Geld mit Übersetzungen. Aber es hat zu einem alten Herrenhaus gereicht, das sehr günstig zu haben war. Eigentlich sollten sie ein Kind haben, doch es gab Fehlgeburten. Kate scheint die schwere Zeit überwunden zu haben.
Alles hört sich nach einer haunted House Story an, doch sehr schnell finden die beiden einen versteckten Raum mit einer schweren Eisentür und einem riesigen Schloss. Matt hatte beim Renovieren den Schlüssel dazu gefunden, aber beide trauen sich nicht in den Raum zu gehen.
In der Nacht, als Kate schläft und er beim Malen nicht vorwärts kommt, beschließt er den Raum zu betreten. Im Suff leert er die letzte Spirituose aus. Als er bedauert, dass es die letzte Flasche war und sich wünschte, dass er noch eine hätte, erscheint wie durch ein Wunder eine weitere Flasche Whiskey. Am nächsten Morgen versucht er Kate davon zu überzeugen, dass der Raum alles erzeugen kann was man sich wünscht.
Der Film ist weniger Horror, sondern eher ein Mystery-Film, bei dem man sich sogar einige platonisch-philosophische Gedanken machen könnte bezüglich Ideen und dem Sein, was die Ewige Existenz bzw. das Vergehen des Unbeständigen betrifft. Mir gefällt die Idee dieses Raumes, der Wünsche erfüllt bzw. Dinge erzeugt, die man gerne hätte, sehr gut. Da bekomme ich sofort eigene Ideen, aber ich ahne, dass das ganze einen Haken hat.
####SPOILER####
Der Haken ist meiner Meinung gar nicht so groß, denn man darf die Sachen bloß nicht nach draußen bringen. Matt macht die Erfahrung, als das Bargeld draußen zu Staub zerfällt. So passiert es mit allem. Man kann also auch keine Gegenstände verkaufen, denn sobald sie das Haus verlassen zerfallen sie.
Mir sind da aber ein zwei Ideen gekommen. Also die erste Idee ist, dass Kate sich die Übersetzungen vom Raum anfertigen lassen kann und dann tippt sie diese einfach ab. Damit kann sie ganz viele machen und spart Zeit, kann Geld verdienen. Aber noch krasser wäre es, wenn man in dem Haus ein Restaurant einrichtet. Der Raum wird zur Gourmet-Küche und die Gäste lassen echtes Geld da in einem Sterne-Restaurant.
Doch Kate kommt aber auf die blöde Idee sich ein Baby zu wünschen, bevor Matt sie davor warnen kann, dass dieses Kind niemals rausgehen können wird. Überhaupt muss man sich mal klar machen, was es bedeutet, wenn man so unvorbereitet Mutter wird. Daraus ergeben sich dabb zahlreiche negative Konsequenzen für die Entwicklung des Kindes. Manche sind aus Sicht der Entwicklungs-Psychologie sehr unrealistisch, aber okay, einen solchen Raum der Dinge erzeugt, der ist eben auch nicht realistisch. Es zählt die Idee. Dafür entwickelt das Kind dann nachvollziehbar eine sexuelle Liebe zur Scheinmutter, was für Matt gefährlich wird, aber auch für Kate, denn sie ist davon auch nicht begeistert.
Es dauert sehr lange bis Kate realisiert, dass die Idee vollkommener Bullshit war und keinen Bestand haben kann. Als gute Mutter zeigt sie sich eh nicht und das Kind strapaziert ihre Nerven mehr als sie wahrhaben wollte. Aber das erkennt sie erst, als ihr Raum-Sohn Shane ihr schaden zufügen will.
Viel Horror ist in dem Film nicht, eher Mystery und Thriller-Momente, aber der positive Schwangerschafts-Test hat mich am Schluss doch noch gegruselt, erstens wegen ihrer kaum vorhandenen Muttereigenschaften, zweitens wegen der Frage, wer das Kind gezeugt hat. So hat am Ende die Idee, die keinen Bestand hatte in dieser Welt, doch etwas zurückgelassen.
Es gibt bestimmt noch weitere Ebenen der Deutung, die man hier finden kann.
Einige werden sich mächtig ärgern, denn der Film ist ganz anders, eher ein intimes Mikrodrama.
####SPOILER####
Es handelt sich um ein kleines Kammerspiel mit einer sehr intimen Abrechnung der Protagonistin mit sich selbst und ihrem alten selbst. Es dauert aber eine zeitlang bis sie herausfindet, das es hier nicht um eine Alien-Verschwörung geht, sondern um ein Kunstartefakt, dass sie der Tochter ihrer Haushälterin weggenommen hat. Das war für die Haushälterin das wertvollste was sie besaß. Die Erzählung hat etwas Sci-Fi Anteile, die aber in der fehlenden Realitätswahrnehmung der Protagonistin gründen. Als Kind reicher Eltern muss sie sehr eifersüchtig auf die Tochter der Haushälter gewesen sein, denn ihre Eltern bezahlten dem Mädchen das Schulgeld und sie hatte die besseren Noten. Dann kam es aber zu einem Zwischenfall, bei dem die Tochter der Haushälterin Sachbeschädigung begangen haben soll. Es stellt sich heraus, dass es die Protagonistin selbst war, die sich nicht mehr daran erinnern kann und die Tochter der Haushälterin dafür büßen lässt. Deren Mutter verliert die Stelle als Haushälterin, das Schulgeld wird nicht mehr bezahlt. Es war also ein sehr existenzieller Schaden, nur weil die Protagonistin eifersüchtig war.
Ich deute den Schluss so, dass sie mit ihrem alten Ich abrechnet und Einsicht zeigt.
Wem das Ende des dänisch-niederländische Originals von "Speak no Evil" so überhaupt nicht gefallen hat, der findet hier ein ganz anderes Ende, weniger Horror, dafür mehr Thriller.
Die Neuinszenierung finde ich von den Kulissen und dem Szenenbild um einiges besser als das Original.
Auch hier trifft eine akademische Städterfamilie auf ein Pärchen vom Lande aus wenig kompatiblen Milieu. Und wären sie aufmerksamer gewesen, hätten sie sich nie auf diese andere Familie einlassen dürfen, Ich weiß aus leidvoller Erfahrungen als Party-Geber, dass ich bestimmte Milieus nicht mischen sollte, wenn ich nicht heftige Streit riskieren will. Ich kenne leider sehr sehr unterschiedliche Milieus, die sich gegenseitig verachten. Wie das hier ausgeht, wann Geduld und Toleranz roher Gewalt weichen, das sollte man sich anschauen.
Da ich auch das Ende des Original sehr besonders und vielsagend finde, vergebe ich die gleiche Punktzahl.
Trotz der oberkrassen Tornado-Szenen, für die ich hier rein werte, hat mich der Film total gelangweilt. Außer ein paar junger Leute, die Tornados hinterherfahren aus meteorologischen Gründen, wird hier nichts großartiges an Handlung geboten. Das ist bloß Katastrophen-Tourismus. Aber lieber Fiktion gaffen als Realität.
Horrorctober 2024 - Film #8
Tide
Die völlig unsympathischen Mitglieder der Band "Olivia und die Wichser" aus England wollen auf einer Hochzeit eines Freundes in Frankreich spielen. Aber am Vortag entscheiden sie sich den berühmten Mont-Saint-Michel zu besuchen.
Vorweg kann ich schon mal sagen, dass das eine entspannte und pittoreske Tour geworden wäre, hätten sich die zwei Pärchen nicht schon bei der Hinfahrt im Bus hysterisch und unreif verhalten. Das hört nicht auf. Aufgeregtes Gequatsche und ständige Streitereien um Kleinigkeiten begleiten die ganze Tour und man wünscht sich, dass es bei diesem Film allen schnell die Sprache verschlägt.
Positiv kann ich an dem Film sagen, dass der Tour-Guide ein Profi ist und ich mein Wissen bezüglich Wattwanderungen erweitern konnte. Es ist nicht nur wichtig auf die Uhrzeit zu schauen um nicht von der Flut mitgerissen zu werden, sondern es gibt auch flache Wasserflächen, die zu durchqueren sind, in denen Feuerquallen lauern. Außerdem gibt es Treibsand und Nebel, welcher einem Sicht nehmen kann. Man unterschätzt auch die Entfernung vom Strand zum Mont-Saint-Michel. Es sieht so nah aus, aber es sind 7 Kilometer und mit einer Stunde Wanderung muss man rechnen.
Ein großer Teil der Spielzeit ist der Film kein Horrorfilm, allenfalls leichter Grusel als Omen des Kommenden, es sei denn man empfindet das asoziale Miteinander der vier Endzwanziger als Horror. Charlotte ist psychisch angeschlagen und ihre Wahrnehmung spielt ihr oft einen Streich. Den Grund dafür erfährt man. Sie wirkt noch am sympathischsten, obwohl sie schräg drauf ist. Und als würde es den Idioten recht geschehen, sind sie bei der Rückwanderung nicht pünktlich am Treffpunkt. Der Tour-Guide ist mit der Gruppe schon weit weg, aber man kann sie wohl noch in der Ferne sehen. Also beschließen die vier schnell hinterherzulaufen. Das gelingt nicht richtig, weil wieder Streit entsteht und endlose Diskussionen.
Dann wird hier die Natur - wie angekündigt und erwartet - zum größten Horror selbst.
Horrorctober 2024 - Film #7
Knock Knock Knock
Klopf Klopf Klopf, da hat der Horror doch noch bei mir angeklopft. Ich weiß nicht wie lange ich schon keinen Horrorfilm mehr gesehen habe, bei dem ich mich so gespannt war. Ist bestimmt schon 10 Jahre her.
Dabei ist die Story hier schon ziemlich altbacken. Der süße kleine Peter, gerade eingeschult und in der Schule schon gemobbt, hat sehr seltsame Eltern. Das macht einem schon Albträume genug. Aber dann gibt es plötzlich Klopfgeräusche hinter der Wand von Peters Kinderzimmer. Er klopft zurück und irgendwann kommt noch eine Kinderstimme dazu. Sofort gehen mir mehere Szenarien durch den Kopf, die jetzt daraus zu folgern wären. Von den zwei Möglichen Abbiegungen, die ich mir gedacht habe, wird eine genommen. Es dauert lange, bis man zu sehen bekommt, was hinter der Wand war.
Bis dahin ist mein Puls gerast. Gänsehaut wie bei "The Crudge" oder "The Ring" hatte ich nicht, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich mich noch mal so auf die Folter spannen lassen. Antony Starr (Homelander aus "The Boys") und Lizzy Caplan spielen ganz schön furchterregende Eltern. Ein paar Gore-Effekte dürfen nicht fehlen.
Deshalb bekommt "Knock Knock Knock" von mir Extrapunkte.
Horrorctober 2024 - Film #6
Suitable Flesh
Mit H. P. Lovecraft hat das wenig zu tun, jedenfalls so wie ich ihn gerne mag, aber trotzdem war die Story recht kurzweilig und Heather Graham wird als MILF mit allen ihren körperlichen Vorzügen in Szene gesetzt. Es gibt sehr viele Sexszenen, bei denen man weniger sieht als bei Softcorepornos und es gibt den Versuch viel Erotik reinzubringen. Es bleibt bei dem Versuch, denn Klasse hat es nicht. Der Horror ist auch auf seichtem Niveau und auch ein zwei Gore-Splattereffekten reihen sich in die Beschaulichkeit ein. Den zwei blonden Psychologinnen-MILFS nimmt man nicht unbedingt ab, dass sie das auch studiert haben. Für eine Budget-Produktion geht es gerade so, weil die Boshaftigkeit ganz nett ist.
Horrorctober 2024 Film #5
Das erste Omen
Ein Fan der "Das Omen" Filmreihe war ich eigentlich nie. Umso überraschter war ich, dass das Prequel so gut geworden ist. Wie man Rom in den End-60ern zum Leben erweckt hat, ist doch schon sehr umfangreich. Es gibt ein zwei krasse Splatterszenen, die Paranoia und Horror-Effekte sind super gelungen. Vielleicht könnte man sagen, dass der Film sehr lange dauert und seine ruhigen Phasen hat, wenn zum Beispiel gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sehr viel Raum gegeben wird. Das macht den Film aber glaubhafter im Setting.
Was stellt der Vatikan da bloß wieder an. Ohje.
####SPOILER####
Vor ein paar Wochen sah ich "Immaculate" und dachte beim Anschauen von "Das erste Omen" direkt daran, dass sich die Stories sehr ähneln, aber "Das erste Omen" ist in allen Belangen der bessere Film und liefert die perfekte Vorgeschichte für den "Omen"-Horror.
Horrorctober 2024 Film #4
Terrifier 3
Ich wundere mich nicht, dass ein low-budget Film auf 1 geht, obwohl er eigentlich auch nicht wirklich gut ist. Soziale Medien können einen Film auch puschen. Schüler der 9. Klasse haben mich schon vor ein paar Wochen gefragt, ob ich Terrifier kenne, also war das vorher schon bei Snapchat oder tiktok unterwegs.
Der dritte Teil von Terrifier ist dieses Mal gegenüber dem zweiten Teil kein Quantensprung mehr besser, wie es beim zweiten gegenüber dem ersten war. Auf die bisherige Hauptdarstellerin LaVera hat man sich weiter verlassen und ihre Geschichte weitergesponnen. Wo ich kürzlich noch die mangelnde Kreativität von Art dem Clown bemängelt habe, gibt es hier tatsächlich zwei neue Ideen.
####SPOILER####
Da wäre seine Stickstoff-Eismaschine um Körperteile in Eis zu verwandeln und kaputtzuschlagen und dann schiebt er einer Frau ein Glasrohr durchen den Mund in den Hals und lässt eine Ratte reinschlüpfen, die er von hinten mit Feuer behandelt, damit sie auch schön in den Körper eindringt.
Dafür gebe ich 0,5 Punkte mehr als beim Vorgänger.
####SPOILERENDE####
Man hat hier nix verpasst, wenn man nicht gerade Splatter-Nerd ist.
Horrorctober 2024 Film #3
Apartment 7A
Was man diesem Film vorwerfen könnte, ist dass er sich an "Rosemaries Baby" bedient. Schon alleine deshalb haben viele Kritiker den Film niedergeschrieben, dabei gibt es doch heute soviele Prequels und Sequels oder gar Neuinszenierungen, die auch sehr gut oder besser sein können, dass das Etikett "Prequel" nicht gleichbedeutend mit schlecht sein muss. Aber "Apartment 7a" scheint hier einfach ein Opfer geworden zu sein, bei welchem jeder ein bisschen draufrumhauen will, denn ich fand den Film sehr gut. (8 Punkte und für das Original 10 Punkte)
Schaut man sich den Anfang des Originals an, nachdem man "Apartment 7a" geschaut hat, dann sieht man wie schön verwoben die beiden Erzählungen sind. Man hat also nicht viel dazu erfunden, denn die Hauptfigur taucht im Original auf, genauso wie die verrückte alte Dame, in deren Wohnung das Pärchen aus "Rosemaries Baby" einzieht.
Horrorfilme mit Tänzerinnen gibt es schon, wie etwa "Black Swan" oder "Susperia", weshalb es für mich jetzt ebenfalls kein Negativpunkt ist, dass es auch hier um eine Tänzerin geht. Das sind für mich immer diese typischen pseudo-kritischen Stimmen, denn "es gibt nichts neues unter der Sonne". Ich ziehe "Apartment 7a" jedenfalls "Black Swan" und "Susperia" vor.
Der Film ist sehr schön in Szene gesetzt, auch wenn die Hauptdarstellerin wohl nicht jedem gefällt. Sie macht ihre Sache sehr gut. Das alte Pärchen ist sehr gut getroffen. Man könnte meinen sie wären die aus dem Original. Die Kulissen sind zwar nicht genau wie im Original, aber sie sind sehr ähnlich und es gibt einige neue Kulissen dazu, wie mehrere Theaterbühnen und das Brenton-Haus hat einen coolen Keller. In manchen Szenen, bei denen man die Stadt sieht, erkennt man im Hintergrund jedoch, dass es eine künstliche Kulisse ist. Aber man muss schon genau die Hintergründe betrachten, um das zu sehen. Dafür gibt es aber Abzüge, aber das 60er Jahre Setting ist trotzalledem schön geworden.
An der Story, beim Spannungsaufbau und der Darstellung der Paranoia kann ich jetzt nicht wirklich Fehler erkennen. Das ist alles sehr gut, aber Polanski ist hier eben der Meister.
Ich kann "Apartment 7a" nur jedem empfehlen anzuschauen, wer "Rosemary's Baby" mochte und gleich dahinter Polanskis Original zu schauen.
Horrorctober 2024 - Film #2
Terrifier Teil 2
Art der Clown begeht erneut lustvoll Femizide und dieses Mal ist das filmhandwerkliche Niveau gestiegen.
Hauptdarstellerin Lauren LaVera zieht von Anfang an in den Bann mit ihrer sexy Ausstrahlung, die aber doch im Laufe des Films etwas verloren geht. Als die 17-jährige Sienna lebt sie mit ihrer alleinerziehenden Mutter und ihrem 12-jährigen Bruder zusammen in einem Haus und das Familienleben ist ganz realistisch dargestellt. Sie ist kreativ und hat sich ein Halloween-Kostüm gebastelt, was nach einer Zeichnung ihres verstorbenen Vaters entstanden ist. Sie stellt eine griechische Göttin mit Flügeln und Schwert dar, was sehr sexy aussieht.
Natürlich leidet sie psychisch darunter, dass ihr Vater gestorben ist. Ein Sonnenschein ist sie derzeit also gerade nicht, auch wegen der Psychopharmaka, die sie nehmen muss. Sie hat Freundinnen an der High School, weshalb man auch eine High School Szene sieht. Im Gegensatz zu Teil 1 gibt es also auch andere Kulissen, die zum Leben dazu gehören und es gibt auch Szenen, die am Tag spielen. Zu Halloween gehört die Nacht natürlich dazu. Der alte Rummeplatz ist auf jedenfall eine gute Kulisse.
Die Erzählung hier hat schon viel mehr Substanz als Teil 1, dass man ihn nicht wirklich mehr als reinen Trash bezeichnen kann. Trotzdem haut mich der Film nicht vom Hocker. Nachdem ich mich an der Hauptdarstellerin satt gesehen habe, die auch nicht wirklich in der 1. Liga spielt, kommt es dann zu den sinnlosen Splatterszenen. Art ist nicht so kreativ wie sein Name vermuten lässt. Da haben mir ja die ersten beiden Teile der Neuverfilmung von "Spit on your Grave" eher zugesagt, was die Tode betrifft. Art lässt sich nicht viel Zeit mit dem was er tut. Im Ergebnis sieht das alles aber besser aus, als in Teil 1. In einer Köpfungszene fällt mir deutlich auf, dass das Latex bzw. Gummi aus dem Hals hängt. Wenn man genauer hinschaut wird man mehr solcher Fehler entdecken, aber ich bin gut in der "suspension of disbelieve".
Trotzdem hat mich das alles nicht geekelt oder berührt und wie auch im ersten Teil, nimmt die Story immer die erstbeste Abfahrt, die einem einfällt.
Was mir gut gefallen hat ist, wie die Bezüge zu Teil 1 eingeflochten wurden.
Horrorctober 2024 - Film #1
Terrifier Teil 1
Für den Horrorctober lasse ich es mir mal gefallen und schaue mir einen Splatter-Film an. Die Faszination an Ekelszenen kann ich zwar verstehen, aber nicht fühlen. In den 90ern hatte ich mal einen Kumpel, der war da voll der Nerd. Den Begriff "uncut" kenne ich seit ihm. Wenn ich mal reingeschaut habe bei seinen Filmen war mir das doch immer zu unrealistisch oder die Stories übertrafen die von einem Pornofilm inhaltlich nicht. Ihm ging es aber nur darum den bestmöglich realistisch aussehenden Splatter zu erleben und natürlich die Techniken dabei.
Es ist schon mindestens 20 Jahre her, dass ich einen echten Splatterfilm gesehen habe, weshalb mit den heutigen technischen Möglichkeiten wohl viel realistischere Szenen drin sein müssen. So sahen manche Szenen tatsächlich sehr realistisch aus. Über die Story muss ich hier ja auch nicht sprechen. Ein Clown beginnt an Halloween bevorzugt Frauen zu schlachten, Männer nur, wenn sie ihm im Weg stehen.
Die Schauspielerinnen sind jetzt nicht talentlos, aber sie interessieren mich nicht wirklich so. Aber Art der Clown ist schon eine tolle Figur, der für den Terrifier Kult die Ursache ist. Ich war überrascht, dass mich keine der Szenen zum Ekeln gebracht hat, während ich bei X/Pearl einen zweiten Anlauf brauchte. Das waren aber nicht so typische Splatterfilme.
Terrifier Teil 1 hat mich sehr gelangweilt. Die Kulisse war zudem uninteressant.
Das wars also, die von mir am meist unerwünschteste Fortsetzung der Filmgeschichte. Immerhin hat es für ein "gar nicht so schlecht" mit 7,5 Punkten gereicht, was der Note "befriedigend" entspricht. Das Können des Regisseurs ist vorhanden, aber es ist leider nur an ein paar Stellen auf hohem Niveau.
DAS HANDWERKLICHE
Irgendwie fühlte ich mich bei der Kulisse von Gotham an die Serie "Gotham" erinnert, was die Gefängnisinsel mit Arkham betrifft. Doch in der Serie gibt es sowohl eine Gefängnisinsel, als auch die forensische Psychiatrie Arkham. Diesen Mangel an Differenzierung, muss ich Todd Philipps schon vorwerfen. Zurück zur Kulisse: Mit der Kulisse der Serie "Gotham" kann Joker 2 nicht mithalten. Die Serie schlägt den Film, was die Kulissen betrifft und wie sie in Szene gesetzt wurden. Das ist echt selten. Gerichtssaal und Treppe reichen da nicht, um es für Joker 2 rauszureißen. Ein Szene, die mir aber dann als ästhetisch in Erinnerung geblieben ist, das ist die mit den vier Regenschirmen von oben. Der Comic im Intro ist im Stile von Looney Tunes inszeniert und ich finde ihn ebenfalls toll.
Was ich nicht so toll finde, sind die Musicaleinlagen. Erstens mag ich so gut wie keine Musicals, wenn nur einzelne ausgewählte Songs und zweitens lässt der Gesang von Joaquin Phoenix sehr zu wünschen übrig. Er schwankt zwischen Note 2 und 5, ist also teilweise kaum zu ertragen, wenn man auch einzelne Momente durchaus als talentiert bewerten kann. Bei "Walk the Line" muss er wohl super imitiert haben, aber ein guter Imitator, muss kein guter Sänger sein oder sein Talent ging über die Jahre verschütt. Aber auch die Leistung von Lady Gaga schwankt, bei der natürlich über die Hälfte der Darbietung erkennen lässt, dass sie eine ausgezeichnete Sängerin ist. Umso überraschter war ich über ein paar Performance-Probleme bei ihr.
DIE MESSAGE
Klar, ging es in dem Film nicht um Gotham als Kulisse, sondern der Fokus liegt auf der Persönlichkeit des Jokers. In wiederholt karikaturesker Manier inszeniert Todd Philipps nun die Gerichtsverhandlung. Dabei wird hier, das was Kennern der Psychologie schon im ersten Teil glasklar war, groß und breit ausgepackt und wiederholt durchgekaut, damit es auch der Allerletzte verstehen soll.
Die Message bleibt nämlich die gleiche:
Unsere Gesellschaft versteht das Konzept von "Schuldunfähigkeit" nicht.
Während die Fans Joker feiern und es ihnen egal ist, warum er das gemacht hat, nämlich aus einer unverschuldeten psychischen Versehrtheit heraus (einem Trauma, das seine Ursache in psychischer und physischer Misshandlung hat und zu einer dissoziativen wahnhaften Störung geführt hat) verurteilen sie andere Betroffene, z. B. Kriegsflüchtlinge, die ebensolche traumatischen Dinge erlebt haben.
Nicht nur, dass einige "Messermänner" bzw. "Amokläufer bzw. "Terroristen" durch gleiche unverschuldete Ursachen zu Tätern wurden findet hier seine Parallelen, sondern auch die Unfähigkeit des Staates und seiner Institutionen psychisch kranke Menschen angemessen zu betreuen, vorausschauend zu handeln und vorzubeugen, sind Parallelen mit aktuellem Kontext. Schon im ersten Teil konnten wir sehen, dass das Jugendamt total versagt hat.
Kurz gesagt: Willkommenskultur, aber man hat vergessen genug Psycho-Therapeuten bereitzustellen, die sich um die Traumatisierten kümmern.
Ich spreche jetzt nicht von Personen, die aus religiösen und kulturellen Gründen bzw. aus Rache Gewalttaten begehen, sondern von jenen, die psychisch labil sind und die von unserer Gesellschaft medial abgeräumt werden mit Phrasen wie:
"ach wieder ein sog. Traumatisierter der für schuldunfähig erklärt wird und dann in eine Luxus-Psychiatrie kommt".
DAS FAZIT
Menschen, die solche Phrasen dreschen, verstehen weder den impliziten ersten, noch den expliziten zweiten Teil von "Joker", d. h. sie verstehen nicht, warum Joker genauso schuldunfähig ist, warum der Staat versagt, sich um diese Menschen so zu kümmern, dass sie keinen Schaden anrichten. Sie verstehen nicht, dass die Gesellschaft angeklagt ist, weil sie die einen als Revoluzzer feiert und die anderen als Terroristen verdammt. Zwischen diesen Extremen gibt es ganz viele Graustufen.
Ich arbeite an einer Gemeinschaftsschule mit hohen Migrationsanteil, aber auch mit einem Anteil armer und bildungsfernen Kinder und Jugendlichen, wobei die ethnische Herkunft nicht die Ursache ist. Man merkt deutlich, das bei einigen Talent, Kreativität und Intelligenz da ist, aber sie in einer Situation leben, bei der sie mehr Förderung bräuchten, weil sie von Hause nicht zu erwarten ist. Es geht nicht um Fälle, bei denen das Jugendamt versagt. Die gibt es tatsächlich nur ab und zu, aber das ist bei weitem nicht so schlimm vom Ausmaß, wie der Mangeln an Teilhabe und Förderung von benachteiligten Kindern. Es gehen Abertausende verloren und werden später delinquent.
Oder wie es der Pädagoge Al-Mafaalani sagte:
"Bei der Bildung sparen, bedeutet Menschen schlechter auszubilden, die dann schlechtere oder kein Jobs bekommen, so dass wir weniger Steuern einnehmen und mehr Unterstützung zahlen. Klingt dumm. Ist es auch! Sparen ist die falsche Investition."
Die staatlichen Institutionen, bei welchen es am wichtigsten wäre sie mit Geld auszustatten, dort wird am meisten meisten gespart, weil unsere Gesellschaft nur von 12 bis mittags denkt. Mangelnde Investition in die Bildung und auch die psychische Gesundheit unserer Bürger führt erst in 10 oder mehr Jahren zu Kosten, aber Kosten, die die damals notwendigen Investitionen übersteigen.
"Joker" ist eine Parabel auf die Kurzsichtigkeit der Gesellschaft, wenn es um die Bedeutung von Psychologie und die Notwendigkeit frühzeitigen psychotherapeutischen Handelns geht. Warum kann ich nicht fassen, dass kaum jemand versteht, worum es in "Joker" eigentlich geht.
Nach langer Superhelden-Abstinenz bin ich zu meinem alten Helden Batman zurückgekehrt. Eigentlich wollte ich auf WOW den Pinguin sehen, aber da kommt halt pro Woche nur eine Folge. Ein Kollege hat mir GOTHAM empfohlen, was ich seit fast 2 Jahren vor mir herschiebe.
GOTHAM kenne ich von Batman. Ich habe die Comics in meiner Kindheit geliebt. Die waren etwas härter als die eher lustige Serie "Batman hält die Welt in Atem". Die Tim Burton Verfilmungen fand ich ganz nett damals, aber so richtig haben sie mich nicht gepackt. Erst die Neuauflage Nolans hat mich absolut begeistert, jedoch nur Teil 1 und Teil 2. Bei ihm war es auch seine Kunst als Regisseur, dass es einschlug. Ansonsten sind mir die Superhelden-Filme überdrüssig und nerven mich, weil es um eine Welt geht, die völlig unrealistisch ist. Ich bin halt der Meinung, dass Filme bzw. Serien mir mehr bringen, wenn sie in der Realität spielen, denn ich begehre prodesse et delectare.
Aber dann hatte ich doch mal Lust auf ein bisschen Eskapismus von der Realität und startete GOTHAM.
In der ersten Staffel gibt es eigentlich keine Superhelden oder Superschurken, alles scheint eher realistisch, es gibt nichts übernatürliches. Der architektonische Stil von GOTHAM ist sehr stark mit Neo-Gothik Elementen angereichert und da ich die alte Gothik in der Architektur sehr mag, gefällt mir auch das gepimte New York sehr gut. Ob das Polizeirevier, die Skyline oder Arkham Asylum alles ist nicht nur schön anzuschauen, sondern die Kulissen wirken wie ein einem Blockbustermovie.
Was mich anfang stört ist, dass die Autos eher aus den 60ern, 70ern und 80ern sind, die Kleidung teilweis aus den 90ern, wie auch die Computer oder die Klapphandys, die gar nicht sooft eingesetzt werden. Es gibt noch genug Telefonzellen und überhaupt hat man hier mehrere Modepochen vermischt. Aber es wirkte eben auch teilweise sehr stylisch.
Die Frauen sind auch hübsch anzuschauen, obwohl sie mir teilweise zu High Society glamourmässig aussehen. Aber es macht das Schauen attraktiv.
Was mich total genervt hat anfangs, war die Polizeiarbeit. Die ist so kindlich naiv und klischeehaft dargestellt, dass ich mir Augen und Ohren zuhalten muss. Damit habe ich immer noch ein paar Schwierigkeit, aber ich wette, dass die Comics, die als Kind gelesen habe, genauso so einfältig und naiv waren. Oh wie ekelhaft dümmlich ist das manchmal. Naja. Infantil ist auch dieser Pseudoadel. Bruce Wayne und sein Butler, Wayne Manor und seine Architektur das erscheint mir in New York USA doch sehr fehl am Platz. Es wirkt total Britisch. Aber das ist auch nur pseudo, denn wenn man die Wappen an den Fensterscheiben und sonst wo im Manor sieht, dann sehen sie aus wie kreative Interpretationen echter royaler Wappen von Grundschülern.
Was mich völlig ablenkt von der Negativkritik ist die Entwicklung des jungen Pinguin Oswald Kapelpott. Er spielt das fast so klasse und irre wie Ledger den Joker. An Pinguin habe ich viel Spaß. Interessant an der Serie ist, dass man zukünftige Superschurken und Superhelden sehen kann, bevor sie es werden. Man hat praktisch eine Biografie und GOTHAM entwickelt sich ja auch vom realistischen Ansatz zur Fantasie, wenn Dr. Strange auftaucht und tote Schurken wiederbelebt zu Superschurken und GOTHAM in der Kriminalität untergeht.
Ich schwanke derzeit zwischen 7 und 8. Es unterhält mich gerade so ein bisschen mehr, dass ich dranbleibe. Ich habe auch schon hin und wieder ein zwei Episoden übersprungen.
Was im Namen der katholischen Kirche wieder einmal angestellt wird. Na gut, wenn man so manche Kinder-Mütter-Massengräber in Irland findet, dann traut man irgendwann dem Verein alles zu. Damit will ich aber die Gläubigen herausnehmen, die sich für soziale Gemeindearbeit einsetzen und wichtige Arbeit leisten.
In diesem Film geht es um eine junge Nonne. Sie ist aus den USA, hat aber wohl italienische Wurzeln. In den USA hat sie ihre Zelte abgebrochen. Man hat den Eindruck, dass sie keine Familie (mehr) hat. Schon von Anfang an, hat man das Gefühl, dass sie irgendwie auserwählt ist. Ich dachte, dass die Aufmerksamkeit, die man ihr in dem römischen Nonnenkonvent entgegenbringt, etwas mit ihrem lieblichen Aussehen zu tun hat.
Sydney Sweeney, wow ja, sie ist der Hammer, aber das ist mir früher nie aufgefallen, weil sie sonst immer überschminkt ist. Hier sieht man sie (fast) ungeschminkt und das macht schon einen tollen Eindruck. Aber außer der Beschau ihres Gesichts und des Körpers unter weißdurchsichtigen Gewändern beim Baden, hat mir der Film nicht viel Unterhaltungswert gegeben.
Die Psycho-Thriller bzw. Mystery-Thriller artigen Szenen waren sehr solide, aber es gibt da berühmte Kultklassiker, die mehr Suspense haben und eine feinere psychologische Ebene. Zu schnell bemerkt man hier, dass es sich um nichts übersinnliches handelt.
Was mir an dem Film gefallen hat, ist dass unterschiedliche sexuelle Identitäten Freundschaft geschlossen haben, was aber auch nur eine Scheinebene ist zu der Person, die nicht weiß welche sexuelle Identität sie hat bzw. sich nicht traut es herauszufinden, aus Angst von der Gesellschaft geschnitten zu werden.
Die poetisch-parabelartige Ebene spielt sich in einer Fernsehserie ab mit dem Namen "Pinker Nebel". Dort geht es um seichte Horrorgeschichten mit weiblichen Protagonisten. Das ein Junge sich das anschaut, scheint sehr ungewöhnlich, denn einmal sagt der Vater "Das ist doch so eine Mädchenserie".
Für die poetische Ebene bin ich bereit ein paar Punkte dazulassen und weil sich die Freundschaftsentwicklung zwischen den beiden Protagonisten für mich echt angefühlt hat. Aber ich fühle mich von dem Film insgesamt nur wenig angesprochen.
Bei "The Strangers: Chapter 1" erinnert nichts, aber auch gar nichts an den namengebenden nervenaufreibenden Erfolgsfilm aus dem Jahr 2008 mit Liv Tyler.
Hier zur Story: Ein wokes Pärchen aus der Stadt, auf dem Weg nach Portland, beschließt nach langer Autofahrt in einem Diner im Hinterland von Oregon zu speisen. Ein Wunder ist, dass bei einem 300-Einwohner-Ort der Diner so gut besucht ist. Das Pärchen kommt herein und scheint geschockt von den Leuten. Als sie reinkommen grüßen sie nicht. Wer reinkommt der grüßt. Das finde ich unhöflich. Als sie ein veganes Essen bestellen, bekommen die Gäste des Diners das natürlich mit und es bleibt auch nicht lange verborgen, dass das Pärchen schon Jahre zusammen aber in wilder Ehe lebt. Das reicht für die Charakterzeichnung der beiden Figuren wohl aus.
So ein Pech, dass bei der Abreise der Wagen streikt.
Sofort ist der Mechaniker der Dorf-Autowerkstatt bereit sich darum zu kümmern. Allerdings kann die fehlende Lichtmaschine erst am nächsten Tag da sein und eingebaut werden. Also sucht man eine Unterkunft. Ein Diner-Mädchen weiß Rat. Eine Airbnb-Hütte ist frei und diese ist auch ganz schön gemütlich.
Die Leute vom Land sind doch gastfreundlicher als gedacht. Man sollte nicht alle über einen Kamm scheren.
Es sieht so aus, als sei der Film eine versuchte Parabel auf die entzweite und zerstrittene USA, wo sich Trump MAGA Wähler und Demokraten auf den Tod nicht ausstehen können. Wenn dann solche modernen Städter ins Hinterland reisen, dann muss man damit rechnen gelyncht zu werden. Wow, das klingt nach einer zeitgeschichtlich aktuellen und anspruchsvollen Bearbeitung des Konflikt Stadt-Landbevölkerung, aber ich bin mir sicher, dass ich da gerade sehr viel hineingedichtet haben.
Leider wird es dann ungemütlich für die Beiden und die Story bietet dabei werden neues, noch ist sie wirklich spannend und schon gar nicht so grausam wie im Intro angepreist ist es auch nicht, so dass hier die Fans von Blut und Splatter einen Bogen herum machen sollten. Mir hätt eine Psycho-Thriller gereicht, aber es blieb langweilig, ohne Suspense und der Tod trat schnell ein.
Da schau ich mir lieber noch mal einen Teil von "Wrong Turn" an oder "Deliverance".
Wie ein gemeinsames Kind der Meister Lynch und Cronenberg präsentiert "The Substance" eine absolut edel naturalistische Ästhetik in Bild und Schnitt. Die Geschichte sucht ihresgleichen und trotzdem entlehnt sie Motive aus literarisch hochklassigen Werken wie "Dorian Gray".
Es gibt einen gewissen Deutungsrahmen für das was da geschieht, was auf keinen Fall übernatürlich oder fantastisch ist, sondern eine Parabel auf die Kritik am Körperkult und mit der Antithese des Körperhorror. Ich fühle mich ein wenig an den Lynchs "The Elephant Man" erinnert im Abgang, während die knallige Bouquet reinhaut wie bei Nicolas Winding Refns "The Neon Demon". Im weiteren Sinne auch eine Kritik am Showgeschäft in Hollywood, sehe ich ähnliche Aspekte wie in "Mulholland Drive", aber brutal splatterhaft mit Cronenberg Ästhetik oder Carpenter "The Thing" Momenten. Das hört sich jetzt wirklich nach einem Mashup an, aber dafür ist die Story einfach zu eigenständig, so besonders, so ästhetisch anzuschauen.
Die Hauptrolle spielt Demi Moore und mehr Selbstreferenz zu ihrer eigenen Biografie wie sie, kann man nicht haben.
Ich weiß, dass Demi Moore das Sexsymbol schlechthin "war", aber sie nicht meins gewesen. Das spreche ich aber nur vom Gesichtstyp. Bei mir ist das Gesicht ein wenig stärker gewichtet als der Körper. Demi Moore sieht heute noch erotisch aus und trotzdem kann sie mit ihrer Schauspielkollegin Margaret Qualley und derem jugendlichen Körper nicht mithalten. Demi Moore zeigt ihren ganzen Körper außer ihre Vagina. Ich finde ihren Körper toll, doch sieht man Margaret Qualley vollständig nackt, dann sieht man die turgeszenten Rundungen, Brüste die fast zu platzen scheinen, groß, wohlgeformt, fruchtig, genauso prall wie die Lippen. Ich kann sagen, dass es perfekt aussieht. Auch Margaret Qualley finde ist vom Gesichts-Typ nicht mein Fall, aber das vergisst man ganz schnell, wenn sie massiv geschminkt wird und man jeden Millimeter nackte Haut von ihr im close-up gesehen hat.
Die absolute Sexyness an Körperkult wird hier abgefeiert, nur um später Körperhorror zu präsentieren, der sich so steigert, dass man für die Fluten von Blut schon Vergleiche zu "Shining", "Carrie", "Piranha" oder "The Cabin in the Woods" ziehen muss.
Das ich trotz Blut und Splatter zu so einer hohen Wertung greife, liegt daran, dass der Film ein audiovisuelles Kunstwerk ist, das seine Message hat. Aber am Ende lernen wir nichts daraus, ich jedenfalls nicht. Ich kann nichts dafür, ich bin Mensch, ich bin Mann, ich begehre erotische Frauen. Und ich bin nicht allein. Da haben wir noch am meisten vom Tier.
afrAId - AI Horror
Während sich MEGAN nach kurzer Zeit in einen blutigen Action-Thriller verwandelte geht AFRaiD einen schwarzhumorigen Weg, nach bester britischer BLACK MIRROR Tradition.
Die KI zeigt wirklich was sie alles in den nächsten Jahren können wird in komprimierter Form. AFRaiD enthält ein zwei Horrorszenen, die ich ausnahmsweise mal spannend finde, teilweise auch ohne Jumpscare. Der wahre Horror ergibt sich aber in der Ausgeliefertheit gegenüber einer Künstlichen Intelligenz und deren zukünftigen Fähigkeiten. Wer hier einen Horrorfilm sehen will ist also falsch.
Ganz gar war der Film für mich aber noch nicht, dass ich ihn als ausgezeichnet bewerten würde, hat er eben auch das episodenhafte von BLACK MIRROR, wie wenn man früher eine Kurzgeschichte in GESPENSTER gelesen hat. Besser hat es meiner Meinung bei diesem Thema KI-Horror, aber auch kein anderer Film hingekriegt.
so
1. Raumschiff Enterprise und Star Trek TNG
2. Captain Future
3. Die dreibinigen Herrscher
4. Der rosarote Panther
5. Tom und Jerry
6. Heidi
7. Transformers
8. Master of the Universe
9. Jack Holborn
10. Tim Thaler
11. Michel aus Lönneberga
12. Knight Rider
13. Biene Maia
14. Muppets Show
15. Luzie der Schrecken der Straße
16. Pipi Langstrumpf
17. Die Märchenbraut
18. Flipper, Fury, Black Beauty, Lassie
19. Unsere kleine Farm
20. Tammy - Das Mädchen vom Hausboot
21. Western von Gestern
22. Als die Bilder laufen lernten (Harold LLoyd, Charlie Chaplin etc.)
23. Der Mann aus dem Meer
24. Bonanza
25. Neues aus Uhlenbusch
Ich habe keine Lust die Serie weiterzuschauen nach fast 3 Episoden. Eine Wirkung hatte die Serie auf mich, die ich gerne mitnehme, nämlich das Gefühl der totalen Überwachung zu erleben, wenn du ständig überlegst was du sagen kannst und was nicht, damit die KI dich nicht als Bedrohung sieht. Früher dachten die Gläubigen, das Gott einen die ganze Zeit beobachtet und jede schlechte Tat mit dir abrechnet, aber da heute soviele Menschen nicht mehr an Gott glauben, fühlen sie sich unbeobachtet und frei, teilweise mit negativen Konsequenzen. Brauchen wir also wieder einen über uns, den wir nicht kontrollieren können, der unser Handeln überwacht? Mir wäre ganz schön mulmig dabei sämtliche moralischen Verfehlungen von einer KI überwachen zu lassen. Aber die Serie setzt das alles mangelhaft um und ich habe mehr mitgenommen, als eigentlich vorhanden war. Auf eine Wertung verzichte ich.