OUROBOROS - Kommentare
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Alle Kommentare von OUROBOROS
Horrorctober 2024 Film #4
Terrifier 3
Ich wundere mich nicht, dass ein low-budget Film auf 1 geht, obwohl er eigentlich auch nicht wirklich gut ist. Soziale Medien können einen Film auch puschen. Schüler der 9. Klasse haben mich schon vor ein paar Wochen gefragt, ob ich Terrifier kenne, also war das vorher schon bei Snapchat oder tiktok unterwegs.
Der dritte Teil von Terrifier ist dieses Mal gegenüber dem zweiten Teil kein Quantensprung mehr besser, wie es beim zweiten gegenüber dem ersten war. Auf die bisherige Hauptdarstellerin LaVera hat man sich weiter verlassen und ihre Geschichte weitergesponnen. Wo ich kürzlich noch die mangelnde Kreativität von Art dem Clown bemängelt habe, gibt es hier tatsächlich zwei neue Ideen.
####SPOILER####
Da wäre seine Stickstoff-Eismaschine um Körperteile in Eis zu verwandeln und kaputtzuschlagen und dann schiebt er einer Frau ein Glasrohr durchen den Mund in den Hals und lässt eine Ratte reinschlüpfen, die er von hinten mit Feuer behandelt, damit sie auch schön in den Körper eindringt.
Dafür gebe ich 0,5 Punkte mehr als beim Vorgänger.
####SPOILERENDE####
Man hat hier nix verpasst, wenn man nicht gerade Splatter-Nerd ist.
Horrorctober 2024 Film #3
Apartment 7A
Was man diesem Film vorwerfen könnte, ist dass er sich an "Rosemaries Baby" bedient. Schon alleine deshalb haben viele Kritiker den Film niedergeschrieben, dabei gibt es doch heute soviele Prequels und Sequels oder gar Neuinszenierungen, die auch sehr gut oder besser sein können, dass das Etikett "Prequel" nicht gleichbedeutend mit schlecht sein muss. Aber "Apartment 7a" scheint hier einfach ein Opfer geworden zu sein, bei welchem jeder ein bisschen draufrumhauen will, denn ich fand den Film sehr gut. (8 Punkte und für das Original 10 Punkte)
Schaut man sich den Anfang des Originals an, nachdem man "Apartment 7a" geschaut hat, dann sieht man wie schön verwoben die beiden Erzählungen sind. Man hat also nicht viel dazu erfunden, denn die Hauptfigur taucht im Original auf, genauso wie die verrückte alte Dame, in deren Wohnung das Pärchen aus "Rosemaries Baby" einzieht.
Horrorfilme mit Tänzerinnen gibt es schon, wie etwa "Black Swan" oder "Susperia", weshalb es für mich jetzt ebenfalls kein Negativpunkt ist, dass es auch hier um eine Tänzerin geht. Das sind für mich immer diese typischen pseudo-kritischen Stimmen, denn "es gibt nichts neues unter der Sonne". Ich ziehe "Apartment 7a" jedenfalls "Black Swan" und "Susperia" vor.
Der Film ist sehr schön in Szene gesetzt, auch wenn die Hauptdarstellerin wohl nicht jedem gefällt. Sie macht ihre Sache sehr gut. Das alte Pärchen ist sehr gut getroffen. Man könnte meinen sie wären die aus dem Original. Die Kulissen sind zwar nicht genau wie im Original, aber sie sind sehr ähnlich und es gibt einige neue Kulissen dazu, wie mehrere Theaterbühnen und das Brenton-Haus hat einen coolen Keller. In manchen Szenen, bei denen man die Stadt sieht, erkennt man im Hintergrund jedoch, dass es eine künstliche Kulisse ist. Aber man muss schon genau die Hintergründe betrachten, um das zu sehen. Dafür gibt es aber Abzüge, aber das 60er Jahre Setting ist trotzalledem schön geworden.
An der Story, beim Spannungsaufbau und der Darstellung der Paranoia kann ich jetzt nicht wirklich Fehler erkennen. Das ist alles sehr gut, aber Polanski ist hier eben der Meister.
Ich kann "Apartment 7a" nur jedem empfehlen anzuschauen, wer "Rosemary's Baby" mochte und gleich dahinter Polanskis Original zu schauen.
Horrorctober 2024 - Film #2
Terrifier Teil 2
Art der Clown begeht erneut lustvoll Femizide und dieses Mal ist das filmhandwerkliche Niveau gestiegen.
Hauptdarstellerin Lauren LaVera zieht von Anfang an in den Bann mit ihrer sexy Ausstrahlung, die aber doch im Laufe des Films etwas verloren geht. Als die 17-jährige Sienna lebt sie mit ihrer alleinerziehenden Mutter und ihrem 12-jährigen Bruder zusammen in einem Haus und das Familienleben ist ganz realistisch dargestellt. Sie ist kreativ und hat sich ein Halloween-Kostüm gebastelt, was nach einer Zeichnung ihres verstorbenen Vaters entstanden ist. Sie stellt eine griechische Göttin mit Flügeln und Schwert dar, was sehr sexy aussieht.
Natürlich leidet sie psychisch darunter, dass ihr Vater gestorben ist. Ein Sonnenschein ist sie derzeit also gerade nicht, auch wegen der Psychopharmaka, die sie nehmen muss. Sie hat Freundinnen an der High School, weshalb man auch eine High School Szene sieht. Im Gegensatz zu Teil 1 gibt es also auch andere Kulissen, die zum Leben dazu gehören und es gibt auch Szenen, die am Tag spielen. Zu Halloween gehört die Nacht natürlich dazu. Der alte Rummeplatz ist auf jedenfall eine gute Kulisse.
Die Erzählung hier hat schon viel mehr Substanz als Teil 1, dass man ihn nicht wirklich mehr als reinen Trash bezeichnen kann. Trotzdem haut mich der Film nicht vom Hocker. Nachdem ich mich an der Hauptdarstellerin satt gesehen habe, die auch nicht wirklich in der 1. Liga spielt, kommt es dann zu den sinnlosen Splatterszenen. Art ist nicht so kreativ wie sein Name vermuten lässt. Da haben mir ja die ersten beiden Teile der Neuverfilmung von "Spit on your Grave" eher zugesagt, was die Tode betrifft. Art lässt sich nicht viel Zeit mit dem was er tut. Im Ergebnis sieht das alles aber besser aus, als in Teil 1. In einer Köpfungszene fällt mir deutlich auf, dass das Latex bzw. Gummi aus dem Hals hängt. Wenn man genauer hinschaut wird man mehr solcher Fehler entdecken, aber ich bin gut in der "suspension of disbelieve".
Trotzdem hat mich das alles nicht geekelt oder berührt und wie auch im ersten Teil, nimmt die Story immer die erstbeste Abfahrt, die einem einfällt.
Was mir gut gefallen hat ist, wie die Bezüge zu Teil 1 eingeflochten wurden.
Horrorctober 2024 - Film #1
Terrifier Teil 1
Für den Horrorctober lasse ich es mir mal gefallen und schaue mir einen Splatter-Film an. Die Faszination an Ekelszenen kann ich zwar verstehen, aber nicht fühlen. In den 90ern hatte ich mal einen Kumpel, der war da voll der Nerd. Den Begriff "uncut" kenne ich seit ihm. Wenn ich mal reingeschaut habe bei seinen Filmen war mir das doch immer zu unrealistisch oder die Stories übertrafen die von einem Pornofilm inhaltlich nicht. Ihm ging es aber nur darum den bestmöglich realistisch aussehenden Splatter zu erleben und natürlich die Techniken dabei.
Es ist schon mindestens 20 Jahre her, dass ich einen echten Splatterfilm gesehen habe, weshalb mit den heutigen technischen Möglichkeiten wohl viel realistischere Szenen drin sein müssen. So sahen manche Szenen tatsächlich sehr realistisch aus. Über die Story muss ich hier ja auch nicht sprechen. Ein Clown beginnt an Halloween bevorzugt Frauen zu schlachten, Männer nur, wenn sie ihm im Weg stehen.
Die Schauspielerinnen sind jetzt nicht talentlos, aber sie interessieren mich nicht wirklich so. Aber Art der Clown ist schon eine tolle Figur, der für den Terrifier Kult die Ursache ist. Ich war überrascht, dass mich keine der Szenen zum Ekeln gebracht hat, während ich bei X/Pearl einen zweiten Anlauf brauchte. Das waren aber nicht so typische Splatterfilme.
Terrifier Teil 1 hat mich sehr gelangweilt. Die Kulisse war zudem uninteressant.
Das wars also, die von mir am meist unerwünschteste Fortsetzung der Filmgeschichte. Immerhin hat es für ein "gar nicht so schlecht" mit 7,5 Punkten gereicht, was der Note "befriedigend" entspricht. Das Können des Regisseurs ist vorhanden, aber es ist leider nur an ein paar Stellen auf hohem Niveau.
DAS HANDWERKLICHE
Irgendwie fühlte ich mich bei der Kulisse von Gotham an die Serie "Gotham" erinnert, was die Gefängnisinsel mit Arkham betrifft. Doch in der Serie gibt es sowohl eine Gefängnisinsel, als auch die forensische Psychiatrie Arkham. Diesen Mangel an Differenzierung, muss ich Todd Philipps schon vorwerfen. Zurück zur Kulisse: Mit der Kulisse der Serie "Gotham" kann Joker 2 nicht mithalten. Die Serie schlägt den Film, was die Kulissen betrifft und wie sie in Szene gesetzt wurden. Das ist echt selten. Gerichtssaal und Treppe reichen da nicht, um es für Joker 2 rauszureißen. Ein Szene, die mir aber dann als ästhetisch in Erinnerung geblieben ist, das ist die mit den vier Regenschirmen von oben. Der Comic im Intro ist im Stile von Looney Tunes inszeniert und ich finde ihn ebenfalls toll.
Was ich nicht so toll finde, sind die Musicaleinlagen. Erstens mag ich so gut wie keine Musicals, wenn nur einzelne ausgewählte Songs und zweitens lässt der Gesang von Joaquin Phoenix sehr zu wünschen übrig. Er schwankt zwischen Note 2 und 5, ist also teilweise kaum zu ertragen, wenn man auch einzelne Momente durchaus als talentiert bewerten kann. Bei "Walk the Line" muss er wohl super imitiert haben, aber ein guter Imitator, muss kein guter Sänger sein oder sein Talent ging über die Jahre verschütt. Aber auch die Leistung von Lady Gaga schwankt, bei der natürlich über die Hälfte der Darbietung erkennen lässt, dass sie eine ausgezeichnete Sängerin ist. Umso überraschter war ich über ein paar Performance-Probleme bei ihr.
DIE MESSAGE
Klar, ging es in dem Film nicht um Gotham als Kulisse, sondern der Fokus liegt auf der Persönlichkeit des Jokers. In wiederholt karikaturesker Manier inszeniert Todd Philipps nun die Gerichtsverhandlung. Dabei wird hier, das was Kennern der Psychologie schon im ersten Teil glasklar war, groß und breit ausgepackt und wiederholt durchgekaut, damit es auch der Allerletzte verstehen soll.
Die Message bleibt nämlich die gleiche:
Unsere Gesellschaft versteht das Konzept von "Schuldunfähigkeit" nicht.
Während die Fans Joker feiern und es ihnen egal ist, warum er das gemacht hat, nämlich aus einer unverschuldeten psychischen Versehrtheit heraus (einem Trauma, das seine Ursache in psychischer und physischer Misshandlung hat und zu einer dissoziativen wahnhaften Störung geführt hat) verurteilen sie andere Betroffene, z. B. Kriegsflüchtlinge, die ebensolche traumatischen Dinge erlebt haben.
Nicht nur, dass einige "Messermänner" bzw. "Amokläufer bzw. "Terroristen" durch gleiche unverschuldete Ursachen zu Tätern wurden findet hier seine Parallelen, sondern auch die Unfähigkeit des Staates und seiner Institutionen psychisch kranke Menschen angemessen zu betreuen, vorausschauend zu handeln und vorzubeugen, sind Parallelen mit aktuellem Kontext. Schon im ersten Teil konnten wir sehen, dass das Jugendamt total versagt hat.
Kurz gesagt: Willkommenskultur, aber man hat vergessen genug Psycho-Therapeuten bereitzustellen, die sich um die Traumatisierten kümmern.
Ich spreche jetzt nicht von Personen, die aus religiösen und kulturellen Gründen bzw. aus Rache Gewalttaten begehen, sondern von jenen, die psychisch labil sind und die von unserer Gesellschaft medial abgeräumt werden mit Phrasen wie:
"ach wieder ein sog. Traumatisierter der für schuldunfähig erklärt wird und dann in eine Luxus-Psychiatrie kommt".
DAS FAZIT
Menschen, die solche Phrasen dreschen, verstehen weder den impliziten ersten, noch den expliziten zweiten Teil von "Joker", d. h. sie verstehen nicht, warum Joker genauso schuldunfähig ist, warum der Staat versagt, sich um diese Menschen so zu kümmern, dass sie keinen Schaden anrichten. Sie verstehen nicht, dass die Gesellschaft angeklagt ist, weil sie die einen als Revoluzzer feiert und die anderen als Terroristen verdammt. Zwischen diesen Extremen gibt es ganz viele Graustufen.
Ich arbeite an einer Gemeinschaftsschule mit hohen Migrationsanteil, aber auch mit einem Anteil armer und bildungsfernen Kinder und Jugendlichen, wobei die ethnische Herkunft nicht die Ursache ist. Man merkt deutlich, das bei einigen Talent, Kreativität und Intelligenz da ist, aber sie in einer Situation leben, bei der sie mehr Förderung bräuchten, weil sie von Hause nicht zu erwarten ist. Es geht nicht um Fälle, bei denen das Jugendamt versagt. Die gibt es tatsächlich nur ab und zu, aber das ist bei weitem nicht so schlimm vom Ausmaß, wie der Mangeln an Teilhabe und Förderung von benachteiligten Kindern. Es gehen Abertausende verloren und werden später delinquent.
Oder wie es der Pädagoge Al-Mafaalani sagte:
"Bei der Bildung sparen, bedeutet Menschen schlechter auszubilden, die dann schlechtere oder kein Jobs bekommen, so dass wir weniger Steuern einnehmen und mehr Unterstützung zahlen. Klingt dumm. Ist es auch! Sparen ist die falsche Investition."
Die staatlichen Institutionen, bei welchen es am wichtigsten wäre sie mit Geld auszustatten, dort wird am meisten meisten gespart, weil unsere Gesellschaft nur von 12 bis mittags denkt. Mangelnde Investition in die Bildung und auch die psychische Gesundheit unserer Bürger führt erst in 10 oder mehr Jahren zu Kosten, aber Kosten, die die damals notwendigen Investitionen übersteigen.
"Joker" ist eine Parabel auf die Kurzsichtigkeit der Gesellschaft, wenn es um die Bedeutung von Psychologie und die Notwendigkeit frühzeitigen psychotherapeutischen Handelns geht. Warum kann ich nicht fassen, dass kaum jemand versteht, worum es in "Joker" eigentlich geht.
Nach langer Superhelden-Abstinenz bin ich zu meinem alten Helden Batman zurückgekehrt. Eigentlich wollte ich auf WOW den Pinguin sehen, aber da kommt halt pro Woche nur eine Folge. Ein Kollege hat mir GOTHAM empfohlen, was ich seit fast 2 Jahren vor mir herschiebe.
GOTHAM kenne ich von Batman. Ich habe die Comics in meiner Kindheit geliebt. Die waren etwas härter als die eher lustige Serie "Batman hält die Welt in Atem". Die Tim Burton Verfilmungen fand ich ganz nett damals, aber so richtig haben sie mich nicht gepackt. Erst die Neuauflage Nolans hat mich absolut begeistert, jedoch nur Teil 1 und Teil 2. Bei ihm war es auch seine Kunst als Regisseur, dass es einschlug. Ansonsten sind mir die Superhelden-Filme überdrüssig und nerven mich, weil es um eine Welt geht, die völlig unrealistisch ist. Ich bin halt der Meinung, dass Filme bzw. Serien mir mehr bringen, wenn sie in der Realität spielen, denn ich begehre prodesse et delectare.
Aber dann hatte ich doch mal Lust auf ein bisschen Eskapismus von der Realität und startete GOTHAM.
In der ersten Staffel gibt es eigentlich keine Superhelden oder Superschurken, alles scheint eher realistisch, es gibt nichts übernatürliches. Der architektonische Stil von GOTHAM ist sehr stark mit Neo-Gothik Elementen angereichert und da ich die alte Gothik in der Architektur sehr mag, gefällt mir auch das gepimte New York sehr gut. Ob das Polizeirevier, die Skyline oder Arkham Asylum alles ist nicht nur schön anzuschauen, sondern die Kulissen wirken wie ein einem Blockbustermovie.
Was mich anfang stört ist, dass die Autos eher aus den 60ern, 70ern und 80ern sind, die Kleidung teilweis aus den 90ern, wie auch die Computer oder die Klapphandys, die gar nicht sooft eingesetzt werden. Es gibt noch genug Telefonzellen und überhaupt hat man hier mehrere Modepochen vermischt. Aber es wirkte eben auch teilweise sehr stylisch.
Die Frauen sind auch hübsch anzuschauen, obwohl sie mir teilweise zu High Society glamourmässig aussehen. Aber es macht das Schauen attraktiv.
Was mich total genervt hat anfangs, war die Polizeiarbeit. Die ist so kindlich naiv und klischeehaft dargestellt, dass ich mir Augen und Ohren zuhalten muss. Damit habe ich immer noch ein paar Schwierigkeit, aber ich wette, dass die Comics, die als Kind gelesen habe, genauso so einfältig und naiv waren. Oh wie ekelhaft dümmlich ist das manchmal. Naja. Infantil ist auch dieser Pseudoadel. Bruce Wayne und sein Butler, Wayne Manor und seine Architektur das erscheint mir in New York USA doch sehr fehl am Platz. Es wirkt total Britisch. Aber das ist auch nur pseudo, denn wenn man die Wappen an den Fensterscheiben und sonst wo im Manor sieht, dann sehen sie aus wie kreative Interpretationen echter royaler Wappen von Grundschülern.
Was mich völlig ablenkt von der Negativkritik ist die Entwicklung des jungen Pinguin Oswald Kapelpott. Er spielt das fast so klasse und irre wie Ledger den Joker. An Pinguin habe ich viel Spaß. Interessant an der Serie ist, dass man zukünftige Superschurken und Superhelden sehen kann, bevor sie es werden. Man hat praktisch eine Biografie und GOTHAM entwickelt sich ja auch vom realistischen Ansatz zur Fantasie, wenn Dr. Strange auftaucht und tote Schurken wiederbelebt zu Superschurken und GOTHAM in der Kriminalität untergeht.
Ich schwanke derzeit zwischen 7 und 8. Es unterhält mich gerade so ein bisschen mehr, dass ich dranbleibe. Ich habe auch schon hin und wieder ein zwei Episoden übersprungen.
Was im Namen der katholischen Kirche wieder einmal angestellt wird. Na gut, wenn man so manche Kinder-Mütter-Massengräber in Irland findet, dann traut man irgendwann dem Verein alles zu. Damit will ich aber die Gläubigen herausnehmen, die sich für soziale Gemeindearbeit einsetzen und wichtige Arbeit leisten.
In diesem Film geht es um eine junge Nonne. Sie ist aus den USA, hat aber wohl italienische Wurzeln. In den USA hat sie ihre Zelte abgebrochen. Man hat den Eindruck, dass sie keine Familie (mehr) hat. Schon von Anfang an, hat man das Gefühl, dass sie irgendwie auserwählt ist. Ich dachte, dass die Aufmerksamkeit, die man ihr in dem römischen Nonnenkonvent entgegenbringt, etwas mit ihrem lieblichen Aussehen zu tun hat.
Sydney Sweeney, wow ja, sie ist der Hammer, aber das ist mir früher nie aufgefallen, weil sie sonst immer überschminkt ist. Hier sieht man sie (fast) ungeschminkt und das macht schon einen tollen Eindruck. Aber außer der Beschau ihres Gesichts und des Körpers unter weißdurchsichtigen Gewändern beim Baden, hat mir der Film nicht viel Unterhaltungswert gegeben.
Die Psycho-Thriller bzw. Mystery-Thriller artigen Szenen waren sehr solide, aber es gibt da berühmte Kultklassiker, die mehr Suspense haben und eine feinere psychologische Ebene. Zu schnell bemerkt man hier, dass es sich um nichts übersinnliches handelt.
Was mir an dem Film gefallen hat, ist dass unterschiedliche sexuelle Identitäten Freundschaft geschlossen haben, was aber auch nur eine Scheinebene ist zu der Person, die nicht weiß welche sexuelle Identität sie hat bzw. sich nicht traut es herauszufinden, aus Angst von der Gesellschaft geschnitten zu werden.
Die poetisch-parabelartige Ebene spielt sich in einer Fernsehserie ab mit dem Namen "Pinker Nebel". Dort geht es um seichte Horrorgeschichten mit weiblichen Protagonisten. Das ein Junge sich das anschaut, scheint sehr ungewöhnlich, denn einmal sagt der Vater "Das ist doch so eine Mädchenserie".
Für die poetische Ebene bin ich bereit ein paar Punkte dazulassen und weil sich die Freundschaftsentwicklung zwischen den beiden Protagonisten für mich echt angefühlt hat. Aber ich fühle mich von dem Film insgesamt nur wenig angesprochen.
Bei "The Strangers: Chapter 1" erinnert nichts, aber auch gar nichts an den namengebenden nervenaufreibenden Erfolgsfilm aus dem Jahr 2008 mit Liv Tyler.
Hier zur Story: Ein wokes Pärchen aus der Stadt, auf dem Weg nach Portland, beschließt nach langer Autofahrt in einem Diner im Hinterland von Oregon zu speisen. Ein Wunder ist, dass bei einem 300-Einwohner-Ort der Diner so gut besucht ist. Das Pärchen kommt herein und scheint geschockt von den Leuten. Als sie reinkommen grüßen sie nicht. Wer reinkommt der grüßt. Das finde ich unhöflich. Als sie ein veganes Essen bestellen, bekommen die Gäste des Diners das natürlich mit und es bleibt auch nicht lange verborgen, dass das Pärchen schon Jahre zusammen aber in wilder Ehe lebt. Das reicht für die Charakterzeichnung der beiden Figuren wohl aus.
So ein Pech, dass bei der Abreise der Wagen streikt.
Sofort ist der Mechaniker der Dorf-Autowerkstatt bereit sich darum zu kümmern. Allerdings kann die fehlende Lichtmaschine erst am nächsten Tag da sein und eingebaut werden. Also sucht man eine Unterkunft. Ein Diner-Mädchen weiß Rat. Eine Airbnb-Hütte ist frei und diese ist auch ganz schön gemütlich.
Die Leute vom Land sind doch gastfreundlicher als gedacht. Man sollte nicht alle über einen Kamm scheren.
Es sieht so aus, als sei der Film eine versuchte Parabel auf die entzweite und zerstrittene USA, wo sich Trump MAGA Wähler und Demokraten auf den Tod nicht ausstehen können. Wenn dann solche modernen Städter ins Hinterland reisen, dann muss man damit rechnen gelyncht zu werden. Wow, das klingt nach einer zeitgeschichtlich aktuellen und anspruchsvollen Bearbeitung des Konflikt Stadt-Landbevölkerung, aber ich bin mir sicher, dass ich da gerade sehr viel hineingedichtet haben.
Leider wird es dann ungemütlich für die Beiden und die Story bietet dabei werden neues, noch ist sie wirklich spannend und schon gar nicht so grausam wie im Intro angepreist ist es auch nicht, so dass hier die Fans von Blut und Splatter einen Bogen herum machen sollten. Mir hätt eine Psycho-Thriller gereicht, aber es blieb langweilig, ohne Suspense und der Tod trat schnell ein.
Da schau ich mir lieber noch mal einen Teil von "Wrong Turn" an oder "Deliverance".
Wie ein gemeinsames Kind der Meister Lynch und Cronenberg präsentiert "The Substance" eine absolut edel naturalistische Ästhetik in Bild und Schnitt. Die Geschichte sucht ihresgleichen und trotzdem entlehnt sie Motive aus literarisch hochklassigen Werken wie "Dorian Gray".
Es gibt einen gewissen Deutungsrahmen für das was da geschieht, was auf keinen Fall übernatürlich oder fantastisch ist, sondern eine Parabel auf die Kritik am Körperkult und mit der Antithese des Körperhorror. Ich fühle mich ein wenig an den Lynchs "The Elephant Man" erinnert im Abgang, während die knallige Bouquet reinhaut wie bei Nicolas Winding Refns "The Neon Demon". Im weiteren Sinne auch eine Kritik am Showgeschäft in Hollywood, sehe ich ähnliche Aspekte wie in "Mulholland Drive", aber brutal splatterhaft mit Cronenberg Ästhetik oder Carpenter "The Thing" Momenten. Das hört sich jetzt wirklich nach einem Mashup an, aber dafür ist die Story einfach zu eigenständig, so besonders, so ästhetisch anzuschauen.
Die Hauptrolle spielt Demi Moore und mehr Selbstreferenz zu ihrer eigenen Biografie wie sie, kann man nicht haben.
Ich weiß, dass Demi Moore das Sexsymbol schlechthin "war", aber sie nicht meins gewesen. Das spreche ich aber nur vom Gesichtstyp. Bei mir ist das Gesicht ein wenig stärker gewichtet als der Körper. Demi Moore sieht heute noch erotisch aus und trotzdem kann sie mit ihrer Schauspielkollegin Margaret Qualley und derem jugendlichen Körper nicht mithalten. Demi Moore zeigt ihren ganzen Körper außer ihre Vagina. Ich finde ihren Körper toll, doch sieht man Margaret Qualley vollständig nackt, dann sieht man die turgeszenten Rundungen, Brüste die fast zu platzen scheinen, groß, wohlgeformt, fruchtig, genauso prall wie die Lippen. Ich kann sagen, dass es perfekt aussieht. Auch Margaret Qualley finde ist vom Gesichts-Typ nicht mein Fall, aber das vergisst man ganz schnell, wenn sie massiv geschminkt wird und man jeden Millimeter nackte Haut von ihr im close-up gesehen hat.
Die absolute Sexyness an Körperkult wird hier abgefeiert, nur um später Körperhorror zu präsentieren, der sich so steigert, dass man für die Fluten von Blut schon Vergleiche zu "Shining", "Carrie", "Piranha" oder "The Cabin in the Woods" ziehen muss.
Das ich trotz Blut und Splatter zu so einer hohen Wertung greife, liegt daran, dass der Film ein audiovisuelles Kunstwerk ist, das seine Message hat. Aber am Ende lernen wir nichts daraus, ich jedenfalls nicht. Ich kann nichts dafür, ich bin Mensch, ich bin Mann, ich begehre erotische Frauen. Und ich bin nicht allein. Da haben wir noch am meisten vom Tier.
afrAId - AI Horror
Während sich MEGAN nach kurzer Zeit in einen blutigen Action-Thriller verwandelte geht AFRaiD einen schwarzhumorigen Weg, nach bester britischer BLACK MIRROR Tradition.
Die KI zeigt wirklich was sie alles in den nächsten Jahren können wird in komprimierter Form. AFRaiD enthält ein zwei Horrorszenen, die ich ausnahmsweise mal spannend finde, teilweise auch ohne Jumpscare. Der wahre Horror ergibt sich aber in der Ausgeliefertheit gegenüber einer Künstlichen Intelligenz und deren zukünftigen Fähigkeiten. Wer hier einen Horrorfilm sehen will ist also falsch.
Ganz gar war der Film für mich aber noch nicht, dass ich ihn als ausgezeichnet bewerten würde, hat er eben auch das episodenhafte von BLACK MIRROR, wie wenn man früher eine Kurzgeschichte in GESPENSTER gelesen hat. Besser hat es meiner Meinung bei diesem Thema KI-Horror, aber auch kein anderer Film hingekriegt.
so
1. Raumschiff Enterprise und Star Trek TNG
2. Captain Future
3. Die dreibinigen Herrscher
4. Der rosarote Panther
5. Tom und Jerry
6. Heidi
7. Transformers
8. Master of the Universe
9. Jack Holborn
10. Tim Thaler
11. Michel aus Lönneberga
12. Knight Rider
13. Biene Maia
14. Muppets Show
15. Luzie der Schrecken der Straße
16. Pipi Langstrumpf
17. Die Märchenbraut
18. Flipper, Fury, Black Beauty, Lassie
19. Unsere kleine Farm
20. Tammy - Das Mädchen vom Hausboot
21. Western von Gestern
22. Als die Bilder laufen lernten (Harold LLoyd, Charlie Chaplin etc.)
23. Der Mann aus dem Meer
24. Bonanza
25. Neues aus Uhlenbusch
Ich habe keine Lust die Serie weiterzuschauen nach fast 3 Episoden. Eine Wirkung hatte die Serie auf mich, die ich gerne mitnehme, nämlich das Gefühl der totalen Überwachung zu erleben, wenn du ständig überlegst was du sagen kannst und was nicht, damit die KI dich nicht als Bedrohung sieht. Früher dachten die Gläubigen, das Gott einen die ganze Zeit beobachtet und jede schlechte Tat mit dir abrechnet, aber da heute soviele Menschen nicht mehr an Gott glauben, fühlen sie sich unbeobachtet und frei, teilweise mit negativen Konsequenzen. Brauchen wir also wieder einen über uns, den wir nicht kontrollieren können, der unser Handeln überwacht? Mir wäre ganz schön mulmig dabei sämtliche moralischen Verfehlungen von einer KI überwachen zu lassen. Aber die Serie setzt das alles mangelhaft um und ich habe mehr mitgenommen, als eigentlich vorhanden war. Auf eine Wertung verzichte ich.
Ich habe mich tatsächlich von der MP-Werbung für diesen Film fangen lassen. Er war ja nicht schlecht, aber aufgrund der superlativen Ankündigungen bin ich jetzt so verärgert, dass ich den Film weder kommentieren noch gut bewerten kann. Reicht es netflix, wenn die Filme gesehen werden oder interessieren sie sich auf für die Wertung. Das einzige was mir jetzt übrig bleibt, ist dass ich mein Facebook-Abo für MP-News kündige. Ich weiß, manche konnten die Artikel schon seit mehreren Jahren nicht mehr ertragen, aber bei Facebook kann man die Artikel weiterhin kommentieren! Und jetzt kille ich mein MP Abo bei Facebook!
Jack Delroy kämpft in den 70er Jahren um Einschaltquoten mit seiner Late-Night-Show. Johnny Carson ist einfach unerreicht und wer kennt schon Jack Delroy oder die "Night-Owl-Show"?!
Das Intro ist mächtig in dem was es an zeitgeschichtlichen Bildern aus dieser Zeit präsentiert. Es ist so super geschnitten, musikalisch vertont und kommentiert, wie man eine Dokumentation nur machen kann. Teil des Intros ist der dokumentarische Rückblick auf die Late-Night-Show "Night-Owl", so dass ich erstmal google nach den Hintergründen zur Show befragte.
Seine Show schaffte es zwar mal in die Top 5 mit einzelnen Episoden, aber insgesamt gibt es auf Dauer einen Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Auch mit der Vermarktung des Krebstotes seiner Frau, mit Interviews der dahinsichenden Ehefrau, bringt ihn nicht an die Spitze. Danach verschwindet Delroy von der Bildfläche. Schließlich meldet er sich mit einer Halloween-Special-Show zurück und die wird die Einschaltquoten sprengen.
Der Film besteht aus Originalaufnahmen der Show und ungeschnittenen Teilen aus den Werbepausen, zum Teil hinter den Kulissen. Wenn man das Genre "Found-Footage" hier benutzt, dann hat man bestimmt eine falsche Vorstellung, denn es geht nicht um eine Wackelkamera oder Amateuraufnahmen. Es handelt sich um einen vollwerten professionellen Film.
Jack Delroy lädt für das Halloween-Special Magier, Parapsychologen und Okultisiten ein. Der erste Gast, ein Medium namens Christou, ist für den Zuschauer der heutigen Zeit leicht als Scharlatan entlarvt. Man muss schon sagen, dass bestimmte psychologische Manipulationen in den letzten 50 Jahren aufgeklärt und zum Populärwissen gehören. Nur noch eine Minderheit glaubt an so etwas. Dafür sind die manipulativen psychologischen Methoden zu bekannt. Heute gibt es weitaus komplexere Tricks von Mentalisten, die auch offen bestätigen, dass es keine Parapsychologie sondern Psychologie ist. Trotzdem wirkt das schon sehr magisch.
Während das Publikum der Show aus den 70ern also authentisch leichtgläubiger wirkt, als das heute der Fall wäre und sie mit billigen Effekten hinter die Fichte geführt werden können, mehren sich auch bald bei Zuschauern des Films "Late Night with the Devil" Zweifel, ob in der fiktiven Show alles was passiert von den Produzenten der Show so geplant war. Denn unglaublich echt wirkt die Verwirrrung des Moderators und Co-Moderators, als sich ein paar seltsame Phänomene ereignen, von denen keiner weiß, wer sie in die Show eingeplant haben könnte. Die Macher der Show verdrängen diese Frage schnell, denn es bringt ja Einschaltquoten, aber der Ex-Magier Carmichael "the Conjurer" hat es sich zur Aufgabe gemacht alles als Humbug zu entlarven.
In der Show scheidet Christou bald wegen gesundheitlichen Problemen aus. Moderator und Produzent denken, das wäre Teil der Show, aber sie ahnen nicht, dass das Medium Christou hinter den Kulissen einen Zusammenbruch erlitten hat und auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben ist. Dem Moderator wird langsam mulmig.
Die Zuschauer werden darüber nicht informiert. Stattdessen kommt man zum Höhepunkt der Show, nämlich der Vorführung eines Mädchens namens Lilly D'Abo, welches Sektenmitglied gewesen ist und von einem Dämon besessen sein soll. Mit dabei ist June Ross-Mitchel, die quasi ihre Ärztin ist und sich als studierte Parapsychologin ausgibt.
Für mich ist klar, dass es Parapsychologie nicht gibt, denn alle solchen kognitiven Phänomene gehören in die Psychologie. Alles andere ist Aberglauben und Okkultismus. Normalerweise würde ich den Film deshalb nicht sehen wollen, aber die Auflösung ist interessant. Mir hat sie gefallen, weil sie für mich rational erklärbar ist. Das ist schon ein Grund warum ich eine höhere Wertung anbringen möchte. Ich möchte aber nicht spoilern, damit jeder diese mysteriöse Erfahrung machen kann. Die wissenschaftliche Erklärung folgt jetzt separat.
***********************SPOILER*****************************
Alles was in der Show passiert ist nicht real, sondern entstammt der dissoziativen Wahrnehmung des Moderators Jack Delroy. Das ist auch der Grund warum scheinbar wissenschaftlich unmögliche Dinge passiert sind.
Besonders merkt man dies am Schluss, als er vollends das real wirkende Studio verlässt und in eine Wahnvorstellung gerät, bei der man ihn sieht, wie er seine dahinsiechende Frau umarmt und ihre Hand hält bis sie tot ist während die Produzenten ihn feiern, weil er endlich den Jimmy Carson Einschaltquoten-Rekord gebrochen hat. Nach Ende der Halluzinationen sieht man das Studio wieder. Jack Delroy hat gerade Lilly D'Abo getötet und man muss annehmen, dass er auch alles anderen getötet hat, die blutend herumliegend.
Die Ursache für Jack Delroys dissoziativen Wahns ist mit einer Überforderung seiner Resilienz erklärbar. So sieht die Diagnose folgendermaßen aus. Seine persönliche Vulnerablitätsschwelle wurde überschritten. Einfach gesagt wurde alles auf einmal zu viel für ihn, erstens weil er seine geliebte Frau verloren hat und er zweitens erfolglos blieb mit seiner Show. Drittens hat sein Leistungsdruck bei dieser Show nicht zu scheitern bzw. Jimmy Carson zu schlagen endgültig einen Burn-Out bewirkt. Danach folgt die Psychose, Angstzustände, Realitätsverlust, Wahnvorstellung, Halluzinationen, ein Amoklauf.
Ja, so muss es sein in so einer psychischen Zustand. Man ist abgekoppelt von der Realität.
+++++++++++++++++++++SPOILER ENDE++++++++++++++++++++++++++++++++
Für eine höhere Wertung spricht die innovative Idee und der Schnitt, mit 4:3 Kodak und 4:3 schwarz-weiß. Man hat wirklich den Eindruck man sieht eine Show aus den 70ern. Die Kostüme, Frisuren, Kulissen sind herausragend gut getroffen. Wie ich schon erwähnt habe, hat man auch das Verhalten von Menschen aus den 70er Jahren glaubhaft imitiert, nicht nur wegen der Leichtgläubigkeit, auch wegen der Sprache und dem nonverbalen Ausdruck. Jack Delroy wird von David Dasmalchian perfekt gespielt, wie er verzweifelt alles aus sich herausholen will.
Die ganz hohe Wertung kann ich nicht vergeben, da es sich für mich bei diesem Film nicht um einen weltverändernden Film handelt mit einer gesellschaftlich wichtigen oder brisanten Aussage. Aber ich habe mich etwas gegruselt bei der Darstellung der Dämonenbesessenheit und die Wahnvorstellung fand ich klasse umgesetzt.
Ein interessanter Fakt ist für mich, dass diese angebliche geheime Wald-Sekte nicht echt ist, sondern Teil seiner Wahnvorstellung. Die Erklärung dafür ist, dass Menschen im Wahn ganz schnell an solche angeblichen Geheimbünde glauben.
Mich hat der Film sehr gut unterhalten. Ich hatte nie Langeweile und brannte darauf zu sehen was als nächstes passiert.
Unser Wandertag fiel ins Wasser, also machten wir mit der Klasse ein Frühstück und die Mädchen konnten sich mit einer Mehrheit durchsetzen "Twilight" zu schauen.
Ich mag Dramen, aber auch Romanzen, bei letzteren wünsche ich mir schon eine beschwingtere Art. Für ein Drama hat dieser Film zuwenig Tiefe. Die Protagonistin ist ein Scheidungskind, aber sie sieht aus wie 18 und wie suizidgefährdet, bleich als hätte sie 3 Jahre im Keller gelebt, aber das ist alles so aufgesetzt wie die weißgeschminkten Gesichter.
Da kommt ein anderer halbtotausehender Untoter und verliebt sich in sie und sie sich in ihn. Positiv hervorzuheben ist, dass die beiden keinen Sex haben - jedenfalls sieht man es nicht - und sie sich mit der Anbahnung doch sehr viel Zeit lassen. Jugendliche könnten daraus lernen, dass sie sich mehr Zeit lassen für Romantik.
Mir gibt aber auch die Romanze überhaupt nichts, weil ich keinen Entwicklungsprozess entdecken kann, so dass man den Film in die Coming-of-Age Kategorie stecken könnte.
Der Film bedient rein den Schauwert und da finde ich die Kulissen im Bundesstaat Washington sehr schön. Das hat was Romantisch. Die Schauspieler gefallen mir nicht bzw. ihr Stil, was aber Geschmacksache ist. Kristen Stewart spielt für mich eine Frau, die sehr konservativ und aus der Zeit gefallen wirkt, so total abhängig von einem Mann. Eine eigene Vision vom Leben, mit Ausbildung und Beruf hat sie nicht. Sie will nur ihren Traummann bis zum Lebensende lieben. Robert Pattinson habe ich aber in seriösen Filmen mögen gelernt. Hier geht es nur um Aussehens-Kult von Sex-Symbolen im Suizid-Stil und Pseudo-Liebespoesie. Gedichte fehlen jedoch, aber dafür gibt es klassische Musik und solche hochsensitiven Sprüche wie "Magst du den Regen?"
Das ist alles für mich mehr Schein als Sein.
Diese übernatürlichen Kräfte und mystischen Fraktionen wie Werwölfe und Vampire sind nicht historisch-kanonisch, d. h. man hat sich etwas anderes einfallen lassen, damit Vampire auch Tag unterwegs sein können. In der Sonne glitzern sie, aber sie haben bis auf dass sie Untote sind und Blut trinken nicht mit dem Vampirmythos gemein. Mit "Interview mit einem Vampir" konnte ich doch sehr viel mehr anfangen, aber ich kann mittlerweile diese übernatürlichen Dinge nicht mehr sehen, weil es sie einfach nicht gibt. Und wenn sie nicht Teil einer Allegorie oder Parabel sind, tangieren sie mich peripher. Ganz selten finde ich den Einsatz von Wesen aus der Mythologie passend, so dass man trotzdem dran glauben könnte etwas aus den Legenden hätte einen wahren Kern. Das ist hier nicht der Fall.
Ich kann verstehen warum hier andere höher werten, aber mir ist das zu trashig. Mit 6 Punkten nehme ich darauf Rücksicht, dass der Film auch Geschmacksache ist, aber das geringe Niveau leider nicht.
Matthew Nolan weiß nicht wie ihm geschieht, als er am Airport Heathrow von den Behörden festgesetzt wird, nachdem er etliche Stunden im Flugzeug von Peking nach London verbracht hat. Er verhält sich sehr unkooperativ und verdächtig. Man wirft ihm vor die Tötung der Tochter eines hochrangigen chinesischen Generals verschuldet zu haben. Da er offiziell noch nicht britischen Boden betreten hat, wird er nochmal ins Flugzeug gesetzt und soll an die Chinesen überführt werden.
Begleitet wird er von Hana Li, Tochter chinesischer Migranten in England. Ihr ist es sehr unangenehm nach China reisen zu müssen. Warum das so ist, erfährt man später. Gegenüber dem Verdächtigen Dr. Nolan verhält sie sich professionell, doch ihr Bauchgefühl sagt ihr, dass Nolan etwas im Schilde führt. In Rückblenden erfährt man zu mindestens schon, dass er nach einem Autounfall in Peking überstürzt abgereist ist. Seine Wunde in der Flanke hat er mit einer Heftmaschine getackert.
Mit an Bord sind auch 4 weitere Ärzte, die mit Dr. Nolan zusammen am Ärztekongress in Peking teilnahmen. Sie sollen als Zeugen aussagen. Ein fünfter konnte sich der Festsetzung entziehen.
Während des Fluges geschehen Morde. Ein Teil der Besatzung scheint etwas im Schilde zu führen, denn offenbar ist Dr. Nolan einer Vergiftung durch sein Essen entgangen. Ein chinesischer Air Marshall gibt sich zu erkennen. Hana glaubt mehr und mehr an die Unschuld Nolans, doch als sie Plot auf die Spur kommt, wird es richtig gefährlich für alle. Am Ende geht es nicht nur um den Tot der Tochter des Generals, sondern um eine globale Verschwörung, bei der bis zum Ende nicht klar ist, wer mit welchen Motiven dahintersteckt.
Die ganze Inszenierung erinnert mich sehr an die von der BBC produzierten Serie "Vigil - Tod auf hoher See", welche von Morden und einer Verschwörung handelt, die sich auf dem britischen U-Boot HMS Vigil zutragen. Während bei "Vigil" der MI5 involviert ist, kommen bei "Red Eye" der MI6, der CIA und der chinesische Geheimdienst hinzu. Obwohl die Serie vom britischen Sender ITV1 produziert wurde, sind die beiden Serien von gemeinsamer höherwertigen britischen TV Qualität mit seriöserem Anklang, also bei US-amerikanischen Produktionen. In Cast und Crew lassen sich aber keine Gemeinsamkeiten finden.
Wem "Vigil" gefallen hat, dem wird "Red Eye" in sehr ähnlicher Weise gefallen, denn die Erzählung ist sehr durchdacht und spielt vor einem global-politisch realistischem Hintergrundszenario.
Noch eine Survivalserie, gefunden bei Netflix. Spiel in Alaska. 16 Leute wissen vorher nicht, dass die Hauptregel ist: "Du kannst nur gewinnen, wenn du zu einem Team gehörst". Maximal 24 Stunden darf man ohne Team sein. Das ist für viele Einzelgänger schon anfangs ein Schock.
Aber was unterscheidet "Alone", "7 vs. Wild" und "Outlast" voneinander. Von den dreien ist mir jedenfalls "7 vs. Wild" nach der ersten Staffel ein Graus, weil man ständig mit Z-Promis und irgendwelchen veganen Bodybuilder Survival Influencern genervt wird, die eigentlich mit dem Rauchen aufhören wollen und was sie für Probleme haben interessant zu bleiben. Ich mag keine Promis sehen, nicht mal A-Promis. Viel zu sehr rückt das in den Fokus und der Survival-Aspekt in den Hintergrund.
"Alone" und "Outlast" gehen da andere Wege. Man bekommt unbekannte Kandidaten präsentiert und mehr als deren Beruf und Hobbies, vielleicht noch Familienhintergrund erfährt man nicht. Wie bei "Alone" erhält man auch bei "Outlast" eine minimale Ausstattung, Feuerstahl, ein Messer, ein Beil, Bogen und Pfeile, eine Abdeckplane sowie einen Schlafsack. Bei "Outlast" kommt ein Teil der Ausrüstung erst drei Tage später, so dass bei einem 4er Team zwei Personen keinen Schlafsack haben.
Bei "Outlast" besteht die zusätzliche Schwierigkeit darin allein zu sein. Da bekommt man sehr viel Monologe und Leidensgeschichten zu hören. Aber wenn man sieht, wie manche Gruppen bei "Outlast" intern miteinander umgehen, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass man dafür andere Probleme hat. Wie sowas in 4er Teams funktioniert habe ich noch nie gesehen, deshalb hat die Serie meiner Meinung nach eine Berechtigung.
Eigentlich habe ich mit Staffel 2 angefangen, doch da sind noch nicht alle Folgen online. Also bin ich dann zur Staffel 1 und die ist ganz anders. Da geht es heftig zu. Da ist nämlich ein Team dabei, das bei einem anderen ins Lager schleicht und ihnen Ausrüstung klaut. Die Anführerin hat etwas Psychopathisches, so dass das Geschehen teilweise ethisch ganz schön holprig ist. Es entwickeln sich Feindschaften, Allianzen und es gibt Überläufer.
Das ist alles sehr spannend. Ich wurde richtig davon mitgerissen, aber so wie die Kamera oft in den dramaturgisch krassesten Momenten vor Ort ist, zweifele ich daran, dass der Zufall der Dramaturg ist. Es ist nicht unrealistisch, aber es wäre verdammt gut geschnitten. Moralische Reden werden auch geschwungen, die es in sich haben. Egal, ob jetzt echt oder nicht, es gibt der Staffel 1 eine Würze, durch die Möglichkeit Menschen zu beobachten, die entweder friedlich sind, unvorsichtig oder extrem berechnend und absolut fies.
Ähnlich ist allen o. g. drei Serien, dass es viele Großmäuler gibt, die sehr früh ausscheiden. Dazwischen gibt es auch Challenges, wie etwas Floß bauen, Angel bauen, Krebse fangen etc. Das kommt noch zusätzlich zu den Intrigen, die sowieso schon laufen und der täglichen Suche nach Nahrung. Ich glaube, dass die erste Staffel von "Outlast" für mich die beste Staffel aller o. g. Serien ist. Das Zwischenmenschliche gibt hier sehr viel her.
Auch wenn teilweise die niedersten Instinkte bedient werden, bekam ich glücklicherweise zu sehen, dass die Richtigen gewinnen. Ob hier der Zufall der Dramaturg war oder die Realität. So genau kann ich es nicht sagen.
Es gibt sie endlich, die Alternative zum Moviepilot. Filme und Serien kommentieren. Magazin und eine gepflegte website. Sie gut aus, mal testen.
https://www.filmtoast.de
Einen Podcast gibt es auch "Filmfrühstück"
https://open.spotify.com/show/25XnUvPcYC2KtSRBd4n7Ss?si=98925e4c68a6497e
Was waren doch die 3 Teile von "Der Herr der Ringe" für monumentale Filme, die recht nah an der Buchvorlage waren. Es fehlte einiges zum Beispiel Tom Bombadil und seine Frau, aber das war zu verschmerzen. Herausragend waren die CGI-Effekte nicht nur in der Qualität, sondern auch in der künstlerischen Gestaltung.
"Der kleine Hobbit" ging mir schon auf die Nerven. Die Geschichte hätte man zuerst verfilmen sollen. Sie ist zu klein und man hat sie trotzdem zu drei Teilen aufgebläht. Die CGI-Effekte waren nur noch Geisterbahn auf der Dorfkirmes und die Kunst erschöpfte sich auf total ultra-unrealistisch überdrehten Mash-Up-Mist für 3D-Brillen.
Jetzt kommt "Die Ringe der Macht" und eigentlich hätte das Niveau nicht mehr tiefer sinken dürfen für diesen literarischen Edelstoff, doch die Serie ist absoluter "Hochglan-Kitsch" - da schließe ich mich meinem Vorredner JONLETH an - bei dem die Story inhaltlich flach, aber dramaturgisch so melodramatisch inszeniert ist, dass sie episch wirken soll. "Die Ringe der Macht" hat mit "Der Herr der Ringe" ebenso wenig zu tun wie "Star Dreck: Discovery" mit "Star Trek".
Schade um die schönen Bilder, denn die Story ist ein künstlich gestrecktes Derivat.
Die letzte Staffel besteht aus 5 Folgen, wurde nicht gestreckt und man ist sichergegangen, dass die Geschichte jetzt völlig auserzählt ist. Christopher Walken hat hier nur einen Kurzauftritt, aber die anderen Charaktere habe ich alle so liebgewonnen und die Handlung ist so spannend und urkomisch, dass ich froh bin bis zum Ende geschaut zu haben. Der Schauplatz ist hauptsächlich Bristol. Wusste gar nicht wie schön diese Stadt in der Landschaft liegt, mit einer tollen Hängebrücke über ein tiefes Tal. Die Landschaft ist sehr besonders. Ich könnte mir vorstellen dort zu wohnen. Das Meer ist auch nicht weit.
Hat da jemand kommentiert, dass man die 2. Staffel nicht bräuchte?!
Hey, da geht es doch erst richtig los mit dem Business. Ich habe die Charaktere liebgewonnen. Ist kein Guy Ritchie Style von der Brutalität, aber vom Witz absolut genial, sogar mit sozialkritischen Untertönen. Bin auf 9 Punkte hoch gegangen.
2 Staffeln gibt es in der Mediathek und MP listet noch eine Dritte. Da wäre ich dabei. Ich geh mal auf die Suche, wo man die streamen kann.
1. BIRTH - von Alexandre Desplat - "Prologue"
https://youtu.be/4L-0zud1acU?si=l6mSUekkEPhjT4A4
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2. AVALON - von Kenji Kawaii - "Voyage to Avalon"
https://www.youtube.com/watch?v=0lbc0pSVr6g
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3. SUNSHINE - von John Murphy - "Kaneda's Death Part 2" aka "Adagio in D Minor"
https://www.youtube.com/watch?v=tuvdcb41OU4
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4. PREMONITION - von Klaus Badelt - "Linda und Jim"
https://www.youtube.com/watch?v=KtsZFpvP1SQ&t
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5. THE SPACE BETWEEN US - von Andrew Lockington - "Hand on Knee"
https://youtu.be/3qppZNYdBYs?si=dgjfWvqAi4GxKIWY
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6. DER LETZTE MOHIKANER - von Trevor Jones - "Promentory"
https://www.youtube.com/watch?v=9tjdswqGGVg
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7. RAVENOUS von Michael Nyman & Damon Albarn - Diverse
https://www.youtube.com/watch?v=2LDECDHjA3s&list=PLeXpfq8jysn3DI3sKWv18UlAQjgf536yE&index=1
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8. DIE SÄULEN DER ERDE - von Trevor Morris - Diverse
https://youtu.be/TqlgSfgsA7Y?si=8HskkX8p5HJcNl0z
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9. PERFECT SENSE - von Max Richter - "Luminious"
https://www.youtube.com/watch?v=gcEW9jXvsNw
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10. SHUTTER ISLAND - von Max Richter - "The Nature of Daylight"
https://www.youtube.com/watch?v=iDyPERLVgJA
hier: Spezialversion Mashup mit Dinah Washingtons "This bitter Earth"
Dinah Washingtons Song "This bitter Earth" wurde eigentlich als Up-Tempo Song veröffentlicht, aber jemand hat den Gesang von Song getrennt und ihn mit Max Richters "The Nature of Daylight" verbunden.
Herausgekommen ist ein völlig neues Musikstück.
Dinah Washington wurde bekannt durch den Song "What Difference a Day Made". Den dürften einige direkt im Ohr haben. Im Alter von 39 Jahren nahm Dinah sich das Leben. Der Text von "This bitter Earth" lässt Rückschlüsse darauf zu, dass sie sich sehr einsam und unverstanden gefühlt hat und es wird klar, warum die Entscheidung der Plattenfirma einen Up-Tempo-Song daraus zu machen so verrrückt ist.
Meine Übersetzung:
This bitter earth
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Diese bittere Erde,
welche Frucht gebärt sie?
Für was ist Liebe gut,
wenn sie niemand teilt?
Und wäre mein Leben wie der Staub
er überdeckte das Glühen einer Rose
Für was ich gut bin,
weiß nur der Himmel.
Gott, diese bittere Erde,
kann so kalt sein.
Heute bist du jung,
kurze Zeit später, bist du alt.
Doch während die Stimme in mir laut weint,
bin ich sicher, dass irgendjemand meine Stimme hören wird.
Und diese bittere Erde
wird dann nicht mehr so bitter sein.
Bei mir fällt "The Deliverance" durch, weil er die gute psychologische Ebene verlässt und auf die paranormale Ebene wechselt. Man könnte nämlich "The Deliverance" sonst als schwarzen "Babbdock" bezeichnen, denn der Film zeigt die psychologischen Folgen von sozialer Abgehängtheit, Überforderung und Drogenkonsum.
Nach mehreren Umzügen hat Ebony mit ihren drei minderjährigen Kindern ein kleines Haus gefunden. Sogar ihre krebskranke "White Trash" Mutti (Glenn Close) zieht mit ein, die aufgrund ihrer Sexsucht und Kindesmisshandlung kein gutes Bild einer Mutter abgab. Aber eine Art Altersweisheit, unterstützt durch den neu gewonnenen Glauben an Gott, hilft ihr dabei eine neue Verbindung zu ihrer Tochter aufzubauen.
Ebony kann den Alkohol nicht lassen und sie raucht auch noch Cannabis in ihrer psychisch labilen Verfassung. Was mit der neuen Wohnung so freudig beginnt und ihren Kindern gut tut, ändert sich bald. Irgendwas geht nachts im Haus vor, eine Präsenz schleicht herum. Ihr kleinster Sohn, gerade 6 Jahre als, schlafwandelt und Ebony findet ihn in lebensgefährlichen Situationen. Er redet mit sich selbst bzw. als würde er mit einem anderen Jungen reden. Die Familienhelferin vom Jugendamt kommt zu einem Besuch und stellt fest, dass die drei Kinder alle Verletzungen haben, zum Beispiel Brandmale von Zigaretten, blaue Flecken etc. Die Kinder scheinen sich Stories auszudenken, wie das passiert ist, um wohl ihre Mutter zu schützen.
Als Zuschauer ist man jedenfalls auch nicht Zeuge davon geworden, dass die Mutter ihren Kindern so etwas antäte. Man sieht sie eigentlich fast nur in Situationen, wo sie ihren Kinder helfen will. Aber das ist wohl ihre eigene Wahrnehmung.
Bis zu diesem Punkt der fragwürdigen Selbstwahrnehmung Ebonys macht der Film sehr viele Punkte, doch dann driftet er in einen Exozismusfilm ab mit abergläubisch-religiösem Gewandt. Der kleine Sohn ist plötzlich besessen, die staatlichen Institutionen und die Ärzte bescheinigen aber Misshandlungen durch die Mutter. Ebony fühlt sich missverstanden, aber religiös ist sie nicht. Dann taucht eine sog. Apostelin auf, eine Priesterin einer protestantischen Freikirche und redet Ebony ein, dass hier ein Dämon im Spiel sei, wenn der kleine Sohn sich schüttelt wie bei einem epileptischen Anfall oder Schimpfworte ausruft, wie beim Tourette-Syndrom und Überkräfte hat.
Das ist eben das übliche Besessenheits-Schauspiel.
Plötzlich zweifelt auch die Frau vom Jugendamt, ob es da nicht mit übernatürlichen Dingen zugeht. Da steige ich aus. Was bei Filmen wie "Pelikanblut", "Heriditary" oder "Babbadock" mit psychologischen Hintergrundwissen dechiffriert werden kann, das geht hier ins abstrus Paranormale und wird eher solche ansprechen, die naiv gläubig/abergläubig sind.
Das war wohl jetzt eine Überraschung aus der ZDF Mediathek und das Beste daran ist, dass ich noch eine weitere Staffel sehen darf. Kreiert wurde die Serie von Stephen Merchant, der auch zusammen mit Ricky Gervais bekannt wurde für Idee zu "The Office" (UK).
THE OUTLAWS sind 7 Leute, die Sozialstunden ableisten müssen.
Was sie auf dem Kerbholz haben, das erfährt man nach und nach.
Beginnend mit Rani, einem indisch-polnischen Mädchen, Klug und mit einem Stipendium für Oxford in der Tasche wird sie beim Diebstahl erwischt. Dumm. Mehr will ich nicht darüber sagen, denn die Art und Weise ist nur allzu lustig.
Lady Gabby, adelige Koksnase und Influencerin, stellt auch immer wieder Dummheiten an, weil sie mit ihren "Freunden" nicht klarkommt. Auch hier sieht man sich besser an, wie sie es in der Club der 7 geschafft hat, denn den Humor kann man schlecht beschreiben.
Clare ist Aktivistin für die Rechte von Schwarzen. Was andere BLM-Gedöns nennen, das wird in einer Folge intensiver behandelt, wie bei den anderen auch. Es gehört zu ihrem Background.
Ihr Gegenspieler ist John, ein Unternehmer, der für den Brexit war und jetzt in Geldschwierigkeiten ist. Er bringt die populistischen Altherrensprüche und zieht über Clares links-liberale "woke" Haltung her.
Greg ist ein ziemlicher Versager, aber er hat einen Beruf mit höherer Bildung. Sein Weg in den Sozialstunden-Club ist ebenso amüsant, wie der von Frank, gespielt von Christopher Walken. Der alte Sack hat die trockensten Sprüche auf Lager. Er kommt aus dem Knast, muss eine Fußfessel tragen und lebt vorübergehend bei seiner Tochter, die ihn sehr lange nicht mehr gesehen hat.
Die coolen Sprüche gibt es nicht andauernd, es bleibt noch Zeit für Drama und Gangsta-Thrill, aber wenn die Sprüche losgehen, dann gibts Schick am Stück.
Der Dramenanteil hat seine größte Tiefe bei dem Christian, einem schwarzen Türsteher. Christian hat es nicht leicht, in seinem Block, der von vielen sozial Schwachen, Bildungsfernen und Migranten bewohnt wird, kann er einer Drogengang nicht aus dem Weg gehen. Seine Schwester, die das Zeug für eine höhere Bildung hat, möchte unbedingt Teil der Gang sein. Um sie herauszulösen bietet er dem Boss an etwas für ihn zu erledigen, damit er dessen Schwester davonschickt.
Aber die größte Überraschung ist als der Sozialstunden Club der 7 ihre Aufpasserin kennenlernen, die viele wohl aus "Rentierbaby" kennen, nämlich MARTHA (Jessica Gunning), die hier genauso weiterspielt als Diane Pemberly.
Der Humor ist köstlich, schwarz und politisch nicht immer korrekt. Am Ende wird noch ein original Kunstwerk von BANKSY enthüllt, hatte sich das ja schon aufgrund des Vospanns angedeutet.