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Alle Kommentare von OUROBOROS
Ich habe mich tatsächlich von der MP-Werbung für diesen Film fangen lassen. Er war ja nicht schlecht, aber aufgrund der superlativen Ankündigungen bin ich jetzt so verärgert, dass ich den Film weder kommentieren noch gut bewerten kann. Reicht es netflix, wenn die Filme gesehen werden oder interessieren sie sich auf für die Wertung. Das einzige was mir jetzt übrig bleibt, ist dass ich mein Facebook-Abo für MP-News kündige. Ich weiß, manche konnten die Artikel schon seit mehreren Jahren nicht mehr ertragen, aber bei Facebook kann man die Artikel weiterhin kommentieren! Und jetzt kille ich mein MP Abo bei Facebook!
Jack Delroy kämpft in den 70er Jahren um Einschaltquoten mit seiner Late-Night-Show. Johnny Carson ist einfach unerreicht und wer kennt schon Jack Delroy oder die "Night-Owl-Show"?!
Das Intro ist mächtig in dem was es an zeitgeschichtlichen Bildern aus dieser Zeit präsentiert. Es ist so super geschnitten, musikalisch vertont und kommentiert, wie man eine Dokumentation nur machen kann. Teil des Intros ist der dokumentarische Rückblick auf die Late-Night-Show "Night-Owl", so dass ich erstmal google nach den Hintergründen zur Show befragte.
Seine Show schaffte es zwar mal in die Top 5 mit einzelnen Episoden, aber insgesamt gibt es auf Dauer einen Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Auch mit der Vermarktung des Krebstotes seiner Frau, mit Interviews der dahinsichenden Ehefrau, bringt ihn nicht an die Spitze. Danach verschwindet Delroy von der Bildfläche. Schließlich meldet er sich mit einer Halloween-Special-Show zurück und die wird die Einschaltquoten sprengen.
Der Film besteht aus Originalaufnahmen der Show und ungeschnittenen Teilen aus den Werbepausen, zum Teil hinter den Kulissen. Wenn man das Genre "Found-Footage" hier benutzt, dann hat man bestimmt eine falsche Vorstellung, denn es geht nicht um eine Wackelkamera oder Amateuraufnahmen. Es handelt sich um einen vollwerten professionellen Film.
Jack Delroy lädt für das Halloween-Special Magier, Parapsychologen und Okultisiten ein. Der erste Gast, ein Medium namens Christou, ist für den Zuschauer der heutigen Zeit leicht als Scharlatan entlarvt. Man muss schon sagen, dass bestimmte psychologische Manipulationen in den letzten 50 Jahren aufgeklärt und zum Populärwissen gehören. Nur noch eine Minderheit glaubt an so etwas. Dafür sind die manipulativen psychologischen Methoden zu bekannt. Heute gibt es weitaus komplexere Tricks von Mentalisten, die auch offen bestätigen, dass es keine Parapsychologie sondern Psychologie ist. Trotzdem wirkt das schon sehr magisch.
Während das Publikum der Show aus den 70ern also authentisch leichtgläubiger wirkt, als das heute der Fall wäre und sie mit billigen Effekten hinter die Fichte geführt werden können, mehren sich auch bald bei Zuschauern des Films "Late Night with the Devil" Zweifel, ob in der fiktiven Show alles was passiert von den Produzenten der Show so geplant war. Denn unglaublich echt wirkt die Verwirrrung des Moderators und Co-Moderators, als sich ein paar seltsame Phänomene ereignen, von denen keiner weiß, wer sie in die Show eingeplant haben könnte. Die Macher der Show verdrängen diese Frage schnell, denn es bringt ja Einschaltquoten, aber der Ex-Magier Carmichael "the Conjurer" hat es sich zur Aufgabe gemacht alles als Humbug zu entlarven.
In der Show scheidet Christou bald wegen gesundheitlichen Problemen aus. Moderator und Produzent denken, das wäre Teil der Show, aber sie ahnen nicht, dass das Medium Christou hinter den Kulissen einen Zusammenbruch erlitten hat und auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben ist. Dem Moderator wird langsam mulmig.
Die Zuschauer werden darüber nicht informiert. Stattdessen kommt man zum Höhepunkt der Show, nämlich der Vorführung eines Mädchens namens Lilly D'Abo, welches Sektenmitglied gewesen ist und von einem Dämon besessen sein soll. Mit dabei ist June Ross-Mitchel, die quasi ihre Ärztin ist und sich als studierte Parapsychologin ausgibt.
Für mich ist klar, dass es Parapsychologie nicht gibt, denn alle solchen kognitiven Phänomene gehören in die Psychologie. Alles andere ist Aberglauben und Okkultismus. Normalerweise würde ich den Film deshalb nicht sehen wollen, aber die Auflösung ist interessant. Mir hat sie gefallen, weil sie für mich rational erklärbar ist. Das ist schon ein Grund warum ich eine höhere Wertung anbringen möchte. Ich möchte aber nicht spoilern, damit jeder diese mysteriöse Erfahrung machen kann. Die wissenschaftliche Erklärung folgt jetzt separat.
***********************SPOILER*****************************
Alles was in der Show passiert ist nicht real, sondern entstammt der dissoziativen Wahrnehmung des Moderators Jack Delroy. Das ist auch der Grund warum scheinbar wissenschaftlich unmögliche Dinge passiert sind.
Besonders merkt man dies am Schluss, als er vollends das real wirkende Studio verlässt und in eine Wahnvorstellung gerät, bei der man ihn sieht, wie er seine dahinsiechende Frau umarmt und ihre Hand hält bis sie tot ist während die Produzenten ihn feiern, weil er endlich den Jimmy Carson Einschaltquoten-Rekord gebrochen hat. Nach Ende der Halluzinationen sieht man das Studio wieder. Jack Delroy hat gerade Lilly D'Abo getötet und man muss annehmen, dass er auch alles anderen getötet hat, die blutend herumliegend.
Die Ursache für Jack Delroys dissoziativen Wahns ist mit einer Überforderung seiner Resilienz erklärbar. So sieht die Diagnose folgendermaßen aus. Seine persönliche Vulnerablitätsschwelle wurde überschritten. Einfach gesagt wurde alles auf einmal zu viel für ihn, erstens weil er seine geliebte Frau verloren hat und er zweitens erfolglos blieb mit seiner Show. Drittens hat sein Leistungsdruck bei dieser Show nicht zu scheitern bzw. Jimmy Carson zu schlagen endgültig einen Burn-Out bewirkt. Danach folgt die Psychose, Angstzustände, Realitätsverlust, Wahnvorstellung, Halluzinationen, ein Amoklauf.
Ja, so muss es sein in so einer psychischen Zustand. Man ist abgekoppelt von der Realität.
+++++++++++++++++++++SPOILER ENDE++++++++++++++++++++++++++++++++
Für eine höhere Wertung spricht die innovative Idee und der Schnitt, mit 4:3 Kodak und 4:3 schwarz-weiß. Man hat wirklich den Eindruck man sieht eine Show aus den 70ern. Die Kostüme, Frisuren, Kulissen sind herausragend gut getroffen. Wie ich schon erwähnt habe, hat man auch das Verhalten von Menschen aus den 70er Jahren glaubhaft imitiert, nicht nur wegen der Leichtgläubigkeit, auch wegen der Sprache und dem nonverbalen Ausdruck. Jack Delroy wird von David Dasmalchian perfekt gespielt, wie er verzweifelt alles aus sich herausholen will.
Die ganz hohe Wertung kann ich nicht vergeben, da es sich für mich bei diesem Film nicht um einen weltverändernden Film handelt mit einer gesellschaftlich wichtigen oder brisanten Aussage. Aber ich habe mich etwas gegruselt bei der Darstellung der Dämonenbesessenheit und die Wahnvorstellung fand ich klasse umgesetzt.
Ein interessanter Fakt ist für mich, dass diese angebliche geheime Wald-Sekte nicht echt ist, sondern Teil seiner Wahnvorstellung. Die Erklärung dafür ist, dass Menschen im Wahn ganz schnell an solche angeblichen Geheimbünde glauben.
Mich hat der Film sehr gut unterhalten. Ich hatte nie Langeweile und brannte darauf zu sehen was als nächstes passiert.
Unser Wandertag fiel ins Wasser, also machten wir mit der Klasse ein Frühstück und die Mädchen konnten sich mit einer Mehrheit durchsetzen "Twilight" zu schauen.
Ich mag Dramen, aber auch Romanzen, bei letzteren wünsche ich mir schon eine beschwingtere Art. Für ein Drama hat dieser Film zuwenig Tiefe. Die Protagonistin ist ein Scheidungskind, aber sie sieht aus wie 18 und wie suizidgefährdet, bleich als hätte sie 3 Jahre im Keller gelebt, aber das ist alles so aufgesetzt wie die weißgeschminkten Gesichter.
Da kommt ein anderer halbtotausehender Untoter und verliebt sich in sie und sie sich in ihn. Positiv hervorzuheben ist, dass die beiden keinen Sex haben - jedenfalls sieht man es nicht - und sie sich mit der Anbahnung doch sehr viel Zeit lassen. Jugendliche könnten daraus lernen, dass sie sich mehr Zeit lassen für Romantik.
Mir gibt aber auch die Romanze überhaupt nichts, weil ich keinen Entwicklungsprozess entdecken kann, so dass man den Film in die Coming-of-Age Kategorie stecken könnte.
Der Film bedient rein den Schauwert und da finde ich die Kulissen im Bundesstaat Washington sehr schön. Das hat was Romantisch. Die Schauspieler gefallen mir nicht bzw. ihr Stil, was aber Geschmacksache ist. Kristen Stewart spielt für mich eine Frau, die sehr konservativ und aus der Zeit gefallen wirkt, so total abhängig von einem Mann. Eine eigene Vision vom Leben, mit Ausbildung und Beruf hat sie nicht. Sie will nur ihren Traummann bis zum Lebensende lieben. Robert Pattinson habe ich aber in seriösen Filmen mögen gelernt. Hier geht es nur um Aussehens-Kult von Sex-Symbolen im Suizid-Stil und Pseudo-Liebespoesie. Gedichte fehlen jedoch, aber dafür gibt es klassische Musik und solche hochsensitiven Sprüche wie "Magst du den Regen?"
Das ist alles für mich mehr Schein als Sein.
Diese übernatürlichen Kräfte und mystischen Fraktionen wie Werwölfe und Vampire sind nicht historisch-kanonisch, d. h. man hat sich etwas anderes einfallen lassen, damit Vampire auch Tag unterwegs sein können. In der Sonne glitzern sie, aber sie haben bis auf dass sie Untote sind und Blut trinken nicht mit dem Vampirmythos gemein. Mit "Interview mit einem Vampir" konnte ich doch sehr viel mehr anfangen, aber ich kann mittlerweile diese übernatürlichen Dinge nicht mehr sehen, weil es sie einfach nicht gibt. Und wenn sie nicht Teil einer Allegorie oder Parabel sind, tangieren sie mich peripher. Ganz selten finde ich den Einsatz von Wesen aus der Mythologie passend, so dass man trotzdem dran glauben könnte etwas aus den Legenden hätte einen wahren Kern. Das ist hier nicht der Fall.
Ich kann verstehen warum hier andere höher werten, aber mir ist das zu trashig. Mit 6 Punkten nehme ich darauf Rücksicht, dass der Film auch Geschmacksache ist, aber das geringe Niveau leider nicht.
Matthew Nolan weiß nicht wie ihm geschieht, als er am Airport Heathrow von den Behörden festgesetzt wird, nachdem er etliche Stunden im Flugzeug von Peking nach London verbracht hat. Er verhält sich sehr unkooperativ und verdächtig. Man wirft ihm vor die Tötung der Tochter eines hochrangigen chinesischen Generals verschuldet zu haben. Da er offiziell noch nicht britischen Boden betreten hat, wird er nochmal ins Flugzeug gesetzt und soll an die Chinesen überführt werden.
Begleitet wird er von Hana Li, Tochter chinesischer Migranten in England. Ihr ist es sehr unangenehm nach China reisen zu müssen. Warum das so ist, erfährt man später. Gegenüber dem Verdächtigen Dr. Nolan verhält sie sich professionell, doch ihr Bauchgefühl sagt ihr, dass Nolan etwas im Schilde führt. In Rückblenden erfährt man zu mindestens schon, dass er nach einem Autounfall in Peking überstürzt abgereist ist. Seine Wunde in der Flanke hat er mit einer Heftmaschine getackert.
Mit an Bord sind auch 4 weitere Ärzte, die mit Dr. Nolan zusammen am Ärztekongress in Peking teilnahmen. Sie sollen als Zeugen aussagen. Ein fünfter konnte sich der Festsetzung entziehen.
Während des Fluges geschehen Morde. Ein Teil der Besatzung scheint etwas im Schilde zu führen, denn offenbar ist Dr. Nolan einer Vergiftung durch sein Essen entgangen. Ein chinesischer Air Marshall gibt sich zu erkennen. Hana glaubt mehr und mehr an die Unschuld Nolans, doch als sie Plot auf die Spur kommt, wird es richtig gefährlich für alle. Am Ende geht es nicht nur um den Tot der Tochter des Generals, sondern um eine globale Verschwörung, bei der bis zum Ende nicht klar ist, wer mit welchen Motiven dahintersteckt.
Die ganze Inszenierung erinnert mich sehr an die von der BBC produzierten Serie "Vigil - Tod auf hoher See", welche von Morden und einer Verschwörung handelt, die sich auf dem britischen U-Boot HMS Vigil zutragen. Während bei "Vigil" der MI5 involviert ist, kommen bei "Red Eye" der MI6, der CIA und der chinesische Geheimdienst hinzu. Obwohl die Serie vom britischen Sender ITV1 produziert wurde, sind die beiden Serien von gemeinsamer höherwertigen britischen TV Qualität mit seriöserem Anklang, also bei US-amerikanischen Produktionen. In Cast und Crew lassen sich aber keine Gemeinsamkeiten finden.
Wem "Vigil" gefallen hat, dem wird "Red Eye" in sehr ähnlicher Weise gefallen, denn die Erzählung ist sehr durchdacht und spielt vor einem global-politisch realistischem Hintergrundszenario.
Noch eine Survivalserie, gefunden bei Netflix. Spiel in Alaska. 16 Leute wissen vorher nicht, dass die Hauptregel ist: "Du kannst nur gewinnen, wenn du zu einem Team gehörst". Maximal 24 Stunden darf man ohne Team sein. Das ist für viele Einzelgänger schon anfangs ein Schock.
Aber was unterscheidet "Alone", "7 vs. Wild" und "Outlast" voneinander. Von den dreien ist mir jedenfalls "7 vs. Wild" nach der ersten Staffel ein Graus, weil man ständig mit Z-Promis und irgendwelchen veganen Bodybuilder Survival Influencern genervt wird, die eigentlich mit dem Rauchen aufhören wollen und was sie für Probleme haben interessant zu bleiben. Ich mag keine Promis sehen, nicht mal A-Promis. Viel zu sehr rückt das in den Fokus und der Survival-Aspekt in den Hintergrund.
"Alone" und "Outlast" gehen da andere Wege. Man bekommt unbekannte Kandidaten präsentiert und mehr als deren Beruf und Hobbies, vielleicht noch Familienhintergrund erfährt man nicht. Wie bei "Alone" erhält man auch bei "Outlast" eine minimale Ausstattung, Feuerstahl, ein Messer, ein Beil, Bogen und Pfeile, eine Abdeckplane sowie einen Schlafsack. Bei "Outlast" kommt ein Teil der Ausrüstung erst drei Tage später, so dass bei einem 4er Team zwei Personen keinen Schlafsack haben.
Bei "Outlast" besteht die zusätzliche Schwierigkeit darin allein zu sein. Da bekommt man sehr viel Monologe und Leidensgeschichten zu hören. Aber wenn man sieht, wie manche Gruppen bei "Outlast" intern miteinander umgehen, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass man dafür andere Probleme hat. Wie sowas in 4er Teams funktioniert habe ich noch nie gesehen, deshalb hat die Serie meiner Meinung nach eine Berechtigung.
Eigentlich habe ich mit Staffel 2 angefangen, doch da sind noch nicht alle Folgen online. Also bin ich dann zur Staffel 1 und die ist ganz anders. Da geht es heftig zu. Da ist nämlich ein Team dabei, das bei einem anderen ins Lager schleicht und ihnen Ausrüstung klaut. Die Anführerin hat etwas Psychopathisches, so dass das Geschehen teilweise ethisch ganz schön holprig ist. Es entwickeln sich Feindschaften, Allianzen und es gibt Überläufer.
Das ist alles sehr spannend. Ich wurde richtig davon mitgerissen, aber so wie die Kamera oft in den dramaturgisch krassesten Momenten vor Ort ist, zweifele ich daran, dass der Zufall der Dramaturg ist. Es ist nicht unrealistisch, aber es wäre verdammt gut geschnitten. Moralische Reden werden auch geschwungen, die es in sich haben. Egal, ob jetzt echt oder nicht, es gibt der Staffel 1 eine Würze, durch die Möglichkeit Menschen zu beobachten, die entweder friedlich sind, unvorsichtig oder extrem berechnend und absolut fies.
Ähnlich ist allen o. g. drei Serien, dass es viele Großmäuler gibt, die sehr früh ausscheiden. Dazwischen gibt es auch Challenges, wie etwas Floß bauen, Angel bauen, Krebse fangen etc. Das kommt noch zusätzlich zu den Intrigen, die sowieso schon laufen und der täglichen Suche nach Nahrung. Ich glaube, dass die erste Staffel von "Outlast" für mich die beste Staffel aller o. g. Serien ist. Das Zwischenmenschliche gibt hier sehr viel her.
Auch wenn teilweise die niedersten Instinkte bedient werden, bekam ich glücklicherweise zu sehen, dass die Richtigen gewinnen. Ob hier der Zufall der Dramaturg war oder die Realität. So genau kann ich es nicht sagen.
Es gibt sie endlich, die Alternative zum Moviepilot. Filme und Serien kommentieren. Magazin und eine gepflegte website. Sie gut aus, mal testen.
https://www.filmtoast.de
Einen Podcast gibt es auch "Filmfrühstück"
https://open.spotify.com/show/25XnUvPcYC2KtSRBd4n7Ss?si=98925e4c68a6497e
Was waren doch die 3 Teile von "Der Herr der Ringe" für monumentale Filme, die recht nah an der Buchvorlage waren. Es fehlte einiges zum Beispiel Tom Bombadil und seine Frau, aber das war zu verschmerzen. Herausragend waren die CGI-Effekte nicht nur in der Qualität, sondern auch in der künstlerischen Gestaltung.
"Der kleine Hobbit" ging mir schon auf die Nerven. Die Geschichte hätte man zuerst verfilmen sollen. Sie ist zu klein und man hat sie trotzdem zu drei Teilen aufgebläht. Die CGI-Effekte waren nur noch Geisterbahn auf der Dorfkirmes und die Kunst erschöpfte sich auf total ultra-unrealistisch überdrehten Mash-Up-Mist für 3D-Brillen.
Jetzt kommt "Die Ringe der Macht" und eigentlich hätte das Niveau nicht mehr tiefer sinken dürfen für diesen literarischen Edelstoff, doch die Serie ist absoluter "Hochglan-Kitsch" - da schließe ich mich meinem Vorredner JONLETH an - bei dem die Story inhaltlich flach, aber dramaturgisch so melodramatisch inszeniert ist, dass sie episch wirken soll. "Die Ringe der Macht" hat mit "Der Herr der Ringe" ebenso wenig zu tun wie "Star Dreck: Discovery" mit "Star Trek".
Schade um die schönen Bilder, denn die Story ist ein künstlich gestrecktes Derivat.
Die letzte Staffel besteht aus 5 Folgen, wurde nicht gestreckt und man ist sichergegangen, dass die Geschichte jetzt völlig auserzählt ist. Christopher Walken hat hier nur einen Kurzauftritt, aber die anderen Charaktere habe ich alle so liebgewonnen und die Handlung ist so spannend und urkomisch, dass ich froh bin bis zum Ende geschaut zu haben. Der Schauplatz ist hauptsächlich Bristol. Wusste gar nicht wie schön diese Stadt in der Landschaft liegt, mit einer tollen Hängebrücke über ein tiefes Tal. Die Landschaft ist sehr besonders. Ich könnte mir vorstellen dort zu wohnen. Das Meer ist auch nicht weit.
Hat da jemand kommentiert, dass man die 2. Staffel nicht bräuchte?!
Hey, da geht es doch erst richtig los mit dem Business. Ich habe die Charaktere liebgewonnen. Ist kein Guy Ritchie Style von der Brutalität, aber vom Witz absolut genial, sogar mit sozialkritischen Untertönen. Bin auf 9 Punkte hoch gegangen.
2 Staffeln gibt es in der Mediathek und MP listet noch eine Dritte. Da wäre ich dabei. Ich geh mal auf die Suche, wo man die streamen kann.
1. BIRTH - von Alexandre Desplat - "Prologue"
https://youtu.be/4L-0zud1acU?si=l6mSUekkEPhjT4A4
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2. AVALON - von Kenji Kawaii - "Voyage to Avalon"
https://www.youtube.com/watch?v=0lbc0pSVr6g
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3. SUNSHINE - von John Murphy - "Kaneda's Death Part 2" aka "Adagio in D Minor"
https://www.youtube.com/watch?v=tuvdcb41OU4
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4. PREMONITION - von Klaus Badelt - "Linda und Jim"
https://www.youtube.com/watch?v=KtsZFpvP1SQ&t
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5. THE SPACE BETWEEN US - von Andrew Lockington - "Hand on Knee"
https://youtu.be/3qppZNYdBYs?si=dgjfWvqAi4GxKIWY
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6. DER LETZTE MOHIKANER - von Trevor Jones - "Promentory"
https://www.youtube.com/watch?v=9tjdswqGGVg
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7. RAVENOUS von Michael Nyman & Damon Albarn - Diverse
https://www.youtube.com/watch?v=2LDECDHjA3s&list=PLeXpfq8jysn3DI3sKWv18UlAQjgf536yE&index=1
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8. DIE SÄULEN DER ERDE - von Trevor Morris - Diverse
https://youtu.be/TqlgSfgsA7Y?si=8HskkX8p5HJcNl0z
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9. PERFECT SENSE - von Max Richter - "Luminious"
https://www.youtube.com/watch?v=gcEW9jXvsNw
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10. SHUTTER ISLAND - von Max Richter - "The Nature of Daylight"
https://www.youtube.com/watch?v=iDyPERLVgJA
hier: Spezialversion Mashup mit Dinah Washingtons "This bitter Earth"
Dinah Washingtons Song "This bitter Earth" wurde eigentlich als Up-Tempo Song veröffentlicht, aber jemand hat den Gesang von Song getrennt und ihn mit Max Richters "The Nature of Daylight" verbunden.
Herausgekommen ist ein völlig neues Musikstück.
Dinah Washington wurde bekannt durch den Song "What Difference a Day Made". Den dürften einige direkt im Ohr haben. Im Alter von 39 Jahren nahm Dinah sich das Leben. Der Text von "This bitter Earth" lässt Rückschlüsse darauf zu, dass sie sich sehr einsam und unverstanden gefühlt hat und es wird klar, warum die Entscheidung der Plattenfirma einen Up-Tempo-Song daraus zu machen so verrrückt ist.
Meine Übersetzung:
This bitter earth
=============
Diese bittere Erde,
welche Frucht gebärt sie?
Für was ist Liebe gut,
wenn sie niemand teilt?
Und wäre mein Leben wie der Staub
er überdeckte das Glühen einer Rose
Für was ich gut bin,
weiß nur der Himmel.
Gott, diese bittere Erde,
kann so kalt sein.
Heute bist du jung,
kurze Zeit später, bist du alt.
Doch während die Stimme in mir laut weint,
bin ich sicher, dass irgendjemand meine Stimme hören wird.
Und diese bittere Erde
wird dann nicht mehr so bitter sein.
Bei mir fällt "The Deliverance" durch, weil er die gute psychologische Ebene verlässt und auf die paranormale Ebene wechselt. Man könnte nämlich "The Deliverance" sonst als schwarzen "Babbdock" bezeichnen, denn der Film zeigt die psychologischen Folgen von sozialer Abgehängtheit, Überforderung und Drogenkonsum.
Nach mehreren Umzügen hat Ebony mit ihren drei minderjährigen Kindern ein kleines Haus gefunden. Sogar ihre krebskranke "White Trash" Mutti (Glenn Close) zieht mit ein, die aufgrund ihrer Sexsucht und Kindesmisshandlung kein gutes Bild einer Mutter abgab. Aber eine Art Altersweisheit, unterstützt durch den neu gewonnenen Glauben an Gott, hilft ihr dabei eine neue Verbindung zu ihrer Tochter aufzubauen.
Ebony kann den Alkohol nicht lassen und sie raucht auch noch Cannabis in ihrer psychisch labilen Verfassung. Was mit der neuen Wohnung so freudig beginnt und ihren Kindern gut tut, ändert sich bald. Irgendwas geht nachts im Haus vor, eine Präsenz schleicht herum. Ihr kleinster Sohn, gerade 6 Jahre als, schlafwandelt und Ebony findet ihn in lebensgefährlichen Situationen. Er redet mit sich selbst bzw. als würde er mit einem anderen Jungen reden. Die Familienhelferin vom Jugendamt kommt zu einem Besuch und stellt fest, dass die drei Kinder alle Verletzungen haben, zum Beispiel Brandmale von Zigaretten, blaue Flecken etc. Die Kinder scheinen sich Stories auszudenken, wie das passiert ist, um wohl ihre Mutter zu schützen.
Als Zuschauer ist man jedenfalls auch nicht Zeuge davon geworden, dass die Mutter ihren Kindern so etwas antäte. Man sieht sie eigentlich fast nur in Situationen, wo sie ihren Kinder helfen will. Aber das ist wohl ihre eigene Wahrnehmung.
Bis zu diesem Punkt der fragwürdigen Selbstwahrnehmung Ebonys macht der Film sehr viele Punkte, doch dann driftet er in einen Exozismusfilm ab mit abergläubisch-religiösem Gewandt. Der kleine Sohn ist plötzlich besessen, die staatlichen Institutionen und die Ärzte bescheinigen aber Misshandlungen durch die Mutter. Ebony fühlt sich missverstanden, aber religiös ist sie nicht. Dann taucht eine sog. Apostelin auf, eine Priesterin einer protestantischen Freikirche und redet Ebony ein, dass hier ein Dämon im Spiel sei, wenn der kleine Sohn sich schüttelt wie bei einem epileptischen Anfall oder Schimpfworte ausruft, wie beim Tourette-Syndrom und Überkräfte hat.
Das ist eben das übliche Besessenheits-Schauspiel.
Plötzlich zweifelt auch die Frau vom Jugendamt, ob es da nicht mit übernatürlichen Dingen zugeht. Da steige ich aus. Was bei Filmen wie "Pelikanblut", "Heriditary" oder "Babbadock" mit psychologischen Hintergrundwissen dechiffriert werden kann, das geht hier ins abstrus Paranormale und wird eher solche ansprechen, die naiv gläubig/abergläubig sind.
Das war wohl jetzt eine Überraschung aus der ZDF Mediathek und das Beste daran ist, dass ich noch eine weitere Staffel sehen darf. Kreiert wurde die Serie von Stephen Merchant, der auch zusammen mit Ricky Gervais bekannt wurde für Idee zu "The Office" (UK).
THE OUTLAWS sind 7 Leute, die Sozialstunden ableisten müssen.
Was sie auf dem Kerbholz haben, das erfährt man nach und nach.
Beginnend mit Rani, einem indisch-polnischen Mädchen, Klug und mit einem Stipendium für Oxford in der Tasche wird sie beim Diebstahl erwischt. Dumm. Mehr will ich nicht darüber sagen, denn die Art und Weise ist nur allzu lustig.
Lady Gabby, adelige Koksnase und Influencerin, stellt auch immer wieder Dummheiten an, weil sie mit ihren "Freunden" nicht klarkommt. Auch hier sieht man sich besser an, wie sie es in der Club der 7 geschafft hat, denn den Humor kann man schlecht beschreiben.
Clare ist Aktivistin für die Rechte von Schwarzen. Was andere BLM-Gedöns nennen, das wird in einer Folge intensiver behandelt, wie bei den anderen auch. Es gehört zu ihrem Background.
Ihr Gegenspieler ist John, ein Unternehmer, der für den Brexit war und jetzt in Geldschwierigkeiten ist. Er bringt die populistischen Altherrensprüche und zieht über Clares links-liberale "woke" Haltung her.
Greg ist ein ziemlicher Versager, aber er hat einen Beruf mit höherer Bildung. Sein Weg in den Sozialstunden-Club ist ebenso amüsant, wie der von Frank, gespielt von Christopher Walken. Der alte Sack hat die trockensten Sprüche auf Lager. Er kommt aus dem Knast, muss eine Fußfessel tragen und lebt vorübergehend bei seiner Tochter, die ihn sehr lange nicht mehr gesehen hat.
Die coolen Sprüche gibt es nicht andauernd, es bleibt noch Zeit für Drama und Gangsta-Thrill, aber wenn die Sprüche losgehen, dann gibts Schick am Stück.
Der Dramenanteil hat seine größte Tiefe bei dem Christian, einem schwarzen Türsteher. Christian hat es nicht leicht, in seinem Block, der von vielen sozial Schwachen, Bildungsfernen und Migranten bewohnt wird, kann er einer Drogengang nicht aus dem Weg gehen. Seine Schwester, die das Zeug für eine höhere Bildung hat, möchte unbedingt Teil der Gang sein. Um sie herauszulösen bietet er dem Boss an etwas für ihn zu erledigen, damit er dessen Schwester davonschickt.
Aber die größte Überraschung ist als der Sozialstunden Club der 7 ihre Aufpasserin kennenlernen, die viele wohl aus "Rentierbaby" kennen, nämlich MARTHA (Jessica Gunning), die hier genauso weiterspielt als Diane Pemberly.
Der Humor ist köstlich, schwarz und politisch nicht immer korrekt. Am Ende wird noch ein original Kunstwerk von BANKSY enthüllt, hatte sich das ja schon aufgrund des Vospanns angedeutet.
Erwartet habe ich nicht viel, denn die Geschichte klingt schon in ihrer Beschreibung nach altbekannten Erzählmustern. Trotzdem mag ich die Art dieser Survival-Stories.
Diese ist ganz solide umgesetzt, wobei es einiges an Verhalten gibt, das nicht glaubwürdig oder nachvollziehbar erscheint. Bedauerlich ist, dass häufig einfache Handlungsszenen ausgelassen werden, so dass der Film oftmals fragmentarisch wirkt. Wer den Film schaut, weil er menschenfressende Bestien sehen will, mit mehr oder weniger expliziten Szenen, der wird enttäuscht sein. Das wird völlig ausgeblendet und macht den Film noch fragnentarischer.
Oft wird das in Filmen ausgeblendet, die einen Fokus auf ein seriöses Drama legen, doch das kann hier nicht kompensieren.
X-PEARL-Double-Feature
Auch im Sequel zu "Pearl" ist es Mia Goth, von der ich die Augen nicht lassen kann, dabei spielen Britanny Snow und Jenna Ortega mit. Mit Goth ist so sexy in Szene gesetzt, dass ich Gänsehaut bekommen habe. Es gibt soviele Fotos von ihr im Netz, aber nur in den beiden Filmen nehme ich sie so begehrenswert wahr.
Für mich mach das den Film gleich besser. Und weil ich Slasher nicht so gewohnt bin schockt mich die Brutalität um so mehr. Die ekligste Szene ist für mich nicht der Sex zwischen den Alten (wobei Mia Goth auch die zerknitterte Granny-Pearl super spielt), sondern als der Kameramann unter der Dusche heult und dann später von Granny-Pearl bearbeitet wird. Wie würde ich mich fühlen, wenn jemand meine geliebte Freundin in einem Hardcore-Porno bumst und ich das Ganze noch filmen muss. Das hat mich übel runtergezogen.
Über die Geschichte lässt sich weniger sinnvolles sagen, als über das Prequel "Pearl", wo es tatsächlich noch um eine Charakterzeichnung ging. Hier treffen zwei Pearls aufeinander, die mittlerweile gealterte Pearl und das fremde Mädchen, dass genauso aussieht wie Pearl früher.
Was will der Film mir über das Alter sagen, was über die Jugend? Dass die alten wieder Sex haben finde ich nicht schön anzusehen, aber gefühlsmäßig gönne ich es ihnen. Von der Warte betrachtet, dass die Alten sich wiedergefunden haben, hat der Film etwas rührendes. Der Pornodreh erinnert an die "Schmuddelfilme", aber es wird auch gesagt, dass man Pornos aus der Schmuddelecke herausholen will und darin die Zukunft sieht. Der Film spielt wohl in den 60ern und man kann heute sagen, dass Pornos zwar nicht mehr als "Schmuddelfilme" bezeichnet werden, aber trotzdem ein großer Teil der Gesellschaft darüber schweigt z. B. in Runden mit Arbeitskollegen und Arbeitskolleginnen. Geschaut werden sie wohl häufiger als früher.
Was der Slasher-Anteil betrifft ist für mich "X" grenzwertig, aber auch kunstvoll. Ich kenne aber auch nicht soviel Gore-Filme, bin also kein Experte. Mir fällt noch "Ambulance" ein, bei dem ich Szenen nicht mehr aus dem Kopf bekommen, wenn alle Innerreien eines Menschen im OP an der Decke mit Fäden aufgehängt sind, während der leblose KÖrper auf dem OP-Tisch liegt, wie in einem Anatomie-Schaubild. Mir reicht das was ich hier gesehen habe für die nächsten Jahre.
Ein Gore-Rekord wird nicht erzielt aber, alles ist filmisch exzellent ästhetisch in Szene gesetzt, nicht nur Mia Goth auf erotische Weise.
PEARL-X-Double-Feature
"Pearl" kam zwar nach "X" heraus, aber da es ein Prequel ist, wollte ich es vorher schauen. Für mich ist die Hauptattraktion des Film, die mir vorher unbekannte Mia Goth. Nach der Sichtung von "Pearl" habe ich mir angeschaut, wie sie außerhalb des Films aussieht. Ich war überrascht, dass sie mir nicht gefällt. Im Film war das ganz anders, von ihrem Auftritt in "X" ganz zu schweigen.
"Pearl" handelt von dem Farmermädchen Pearl, wobei man sagen muss, dass es eine sehr kleine Farm ist mit ein paar Ziegen und nicht mal 10 Kühen. Die Familie lebt außerhalb der Stadt, der Vater sitzt im Rollstuhl, vegetiert vor sich hin, kann nicht sprechen, muss gefüttert und gewaschen werden. Das übernehmen Mutter und Tochter gemeinsam. Auch im Jahr 1918, war das für ein Mädchen nicht etwas, was ihr half in Gesellschaft Gleichaltriger zu kommen. Die Schule hatte sie wohl schon hinter sich. Von Beruf wäre sie gerne Tänzerin, aber ihre Mutter ist streng. Sie lässt ihre Tochter nicht ausgehen, sie hat keine schönen Kleider und sie hat kein Verständnis für den Narzissmus ihrer Tochter, die gerne von vielen Menschen bewundert werden will, wenn sie tanzt. Pearl ist verheiratet, das ging sehr schnell, denn ihr Mann ging als Soldat nach Europa in den 1. Weltkrieg. Pearl hat natürlich auch sexuelle Bedürfnisse. Ihre Mutter hält sie an der kurzen Leine, deshalb hasst Pearl ihre Mutter. Aber ihren Vater liebt sie. Sie liebt wohl auch ihren Alligator im Weiher, den sie mit Lebendmaterial füttert. Eine größere Rolle spielt er aber erst in "X". Pearl hat sadistische Züge. Oft denkt man, dass sie ihre Mutter töten wird. Es kommt der Moment, wenn Pearl immer mehr ausbricht.
Sie lernt einen jungen Filmvorführer aus dem städtischen Kino kennen, als sie eigentlich nur die Medizin für den Vater in der Apotheke abholen soll. Diese Verbindung entwickelt sich sehr ungut.
Der Film endet mit der totalen Eskalation von Pearl.
Mir hat der Film gefallen, der sich jedoch hauptsächlich auf Schauwerte konzentriert und nicht besonders tiefsinnig oder dramaturgisch ernst ist. Dafür lässt er sich mit einem Amüsement bzw. Lächeln genießen, wahrscheinlich ein Charakterzug des Regisseur Ti West oder von Mia Goth, denn immerhin hat sie das Drehbuch verfasst.
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"Making of a Cyborg" - KENJI KAWAII
in >>> GHOST IN THE SHELL (ANIME) <<<
https://www.youtube.com/watch?v=-u77XdL8_B4
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"Mar Adentro" - CARLOS NUNEZ
in >>> DAS MEER IN MIR <<<
https://www.youtube.com/watch?v=eHviaM6j0Xs
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"Something I can never have" - NINE INCH NAILS
in >>> NATURAL BORN KILLERS <<<
https://www.youtube.com/watch?v=N9EmmqUsMak
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"In my Mind" (awareness remix) - WALLNERS
in >>> ROTER HIMMEL <<<
https://www.youtube.com/watch?v=85d70WcSr4s
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"Quelqu'un m'a dit" - CARLA BRUNI
in >>> 500 DAYS OF SUMMER <<<
https://www.youtube.com/watch?v=nOV-FSXmbME
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"Llorando" - REBEKAH DEL RIO
in >>> MULHOLLAND DRIVE <<<
https://www.youtube.com/watch?v=vI8c3eSIkQY
wer möchte, kann hier meinen Elektro-Remix LLORANDO hören
https://www.youtube.com/watch?v=DPm57FPunfY
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"Colorblind" - COUNTING CROWS
in >>> EISKALTE ENGEL <<<
https://www.youtube.com/watch?v=byqZ-rSRczs
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"Yulunga" - DEAD CAN DANCE
in >>> BARAKA <<<
https://www.youtube.com/watch?v=DHddPhQpuJU
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"Really want to stay at your House" - LET'S EAT GRANDMA
in >>> CYBERPUNK:EDGERUNNERS <<<
https://www.youtube.com/watch?v=KvMY1uzSC1E
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"Paint it Black" - ROLLING STONES
in >>> FULL METAL JACKET <<<
https://www.youtube.com/watch?v=eRsI4NjOZo0
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Was habe ich alles im Vorfeld über den Film gehört an Superlativen, was den Horror betrifft: "grandios", "verstörend", "der gruseligste Film des Jahrzehnts".
Die Realität ist eine andere. Handwerklich und von der düsteren Atmosphäre, da hat der Film alles richtig gemacht. Aber er ist bei weitem nicht so gruselig und das sage ich als jemand, dem ganz schnell die Haare zu Berge stehen. Nicolas Cage spielt richtig klasse. Da gibt es wirklich drei verstörende Szenen, bei denen ich angefixt bin. Aber Gänsehaut entsteht dadurch nicht. "Hereditary", "The Ring" oder "Der Babbadock" sind da um Längen besser.
Mein Vorredner DnaGobbo hat es bestens in Worte gefasst:
"unheimlich aber nicht spannend"
Die FBI-Ermittlerstory ist das Herz der Erzählung, aber ich ahne schon ziemlich früh, wie es ausgeht. Normalerweise werfe ich anderen immer vor, dass man das nicht wissen kann, weil sich ja jeder Film noch in entsprechende Richtungen entwickeln kann und man vielleicht Glück hatte, den richtigen Ausgang gewählt zu haben (s. psych. Bestätigungsfehler). Aber kaum hatte ich eine Vermutung, bestätigt diese sich zwei Drittel des Film, ohne anders abzubiegen. Der Standardausgang wird genommen.
Hätte ich dieses Ende nicht schon unzählige Mal in anderen Filmen gesehen, würde es mich absolut umhauen. Wer also noch ein Film-Anfänger ist, der kommt hier voll auf seine Kosten und wird es nicht vergessen.
Ich gebe zu, dass ich zu alt und erfahren bin, dass ich hier überrascht werden könnte. Mehr Punkte hätte ich aber gegeben, wenn es spannend gewesen wäre.
Ein Sci-Fi aus Tschechien, den musste ich mir unbedingt anschauen. Um Cyborgs oder Androiden geht es hier nicht, weshalb ich den Film weder in die Nähe von Cyberpunk noch "Blade Runner" rücken will. Der Style am Anfang hat so etwas wie eine ARD-Produktion für den Sonntagabend, aber mit zunehmender Spieldauer bekommt man einige futuristische Dinge zu sehen und die Handlung wird cooler. Leider hat die Serie "Altered Carbon" das Thema Wiederherstellung der Ich-Bewusstseins extrem gut in allen Facetten behandelt, weshalb der Kriminalfall hier auch nicht unbedingt so gelungen ist. Handwerklich ist der Film nicht schlecht. Action gibt es auch ein wenig. Es steigert sich alles auch hinten raus, aber verpassen tut man hier nicht wirklich was.
Da ich ein Coming-of-Age Drama erwartet habe und keinen Psycho-Thriller mit einem übertriebenen Psychopathen sowie Mord- und Totschlag, bin ich auch nicht enttäuscht, dass das Drama möglichst realistisch war. Es gab hier nichts zu gaffen, man sollte etwas lernen. Leider hat das der Film nicht gut genug gemacht.
Zuvorderst will ich schon hervorheben, dass der Film handwerklich schön gemacht ist. Die ganze Atmosphäre an dem See mit Wiesen und Wäldern in dem schönen Häuschen, das versprüht sommerliches Urlaubsfeeling.
In der Geschichte geht es um eine Beziehung, bei der das Pärchen am Anfang sehr stark miteinander verbunden ist. Für mich war schon zu sehen, dass diese Bindung zu wenig Freiräume für beide Partner lässt. Was man jedoch nicht erkennen kann, dass das für die Partner eine Belastung wäre.
Als jedoch ihre zwei besten Freundinnen mit ihr einen Urlaub am See machen möchten, dann wird die Beziehung instabil. Sie hat das Gefühl, dass sie ihn nicht alleine lassen will, entscheidet sich aber doch den Urlaub zu machen. Dabei belügt sie ihn und erzählt es wäre eine Geschäftsreise.
Da man vorher nicht weiß, was der Hintergrund der Beziehung ist, erlebe ich diese Lüge als unreife Entscheidung. Am Ferienort schreibt er ihr ständig Nachrichten, dass er sie liebt und vermisst. Dadurch bekommt sie ein schlechtes Gewissen und fühlt sich unter Druck gesetzt früher abzureisen. Ich glaube, dass sie sich hier falsch verhält, denn ich frage mich, was das Problem ist, die Liebesschwüre ihres Freundes auszuhalten.
Die Freundinnen nehmen ihr das Handy weg. Sie beäugen die Beziehung die ganze Zeit schon kritisch, meiner Meinung nach zu viel. Das zeigt sich auch noch später. Sie findet das gut, denn wie sie sich von ihrem Freund lenken lässt, so lässt sich sich auch von ihren Freundinnen lenken. Sie hat einfach keine Selbstkontrolle und verhält sich wie ein Opfer. Richtig fände ich es in der Situation, dass sie ihrem Freund schreibt, dass sie bei ihren Freundinnen bleibt und es einen Freundinnen-Reise ist, bei der sie unter sich bleiben wollen.
Ihr Freund hat inzwischen herausgekriegt, dass sie ein Versteckspiel betreibt. Wer fühlt sich davon nicht gereizt. So fährt er zu dem Haus am See um seine Freundin zu besuchen, mit allerlei Einkäufen. Die Freundinnen behandeln ihn nicht gut, obwohl er sich bemüht. Und seine Freundin schweigt einfach nur.
Irgendwie versucht man ihm zu verstehen zu geben, dass er nicht erwünscht ist. Aber ich finde, dass man hier gleich vor der Reise hätte mit offenen Karten spielen sollen. So kann man sich nicht beschweren, wenn er doch auftaucht mit einer Überraschung. Er vermisst halt seine Freundin, die nicht in der Lage war Grenzen zu setzen. Die Freundinnen werfen ihm aber vor, dass er nur vorgibt sich Sorgen zu machen, weil sie tagelang nicht antwortet und es in der Gegend ein vermisstes Mädchen gibt.
Die Stimmung wird nicht besser. Die Freundinnen verhalten sich schroff und jetzt kommt die vorher angesprochene Szene. Als die Freundinnen hören, dass das Pärchen Sex hat, überlegen sie einzugreifen, weil sie Angst haben, es könnte etwas schlimmes geschehen. Ich halte das für hysterisch und ich muss dazu sagen, dass die Freundinnen selbst keine Beziehungen haben und mir erscheint, dass sie neidisch sind und die Beziehung unbewusst zusätzlich sabotieren, weil sie ihre Schwächen zeigt.
Vor dem Sex, der nicht so verläuft wie sonst, denn sie hat jetzt die Oberhand, spielt er den Narzissten, wirft ihr vor, dass sie egoistisch ist etc. An dieser Stelle muss man die Rückblenden sehen, wo es meistens er ist, der in der Beziehung sehr viel Beistand verlangt und sich viel rausnimmt. Die Rückblenden sind mir aber zu unpassend eingesetzt und reichen für mich nicht aus, das Verhalten der Freundinnen zu rechtfertigen. Man kann mit der Situation anders umgehen, denn die Rückblenden sind eine subjektive Sicht von ihr.
Diese subjektive Sicht verschleiert, dass sie sich wie ein Opfer verhält und sie authentisch die Rolle spielt, dass sie das alles so möchte. Im Prinzip passt ihr Verhalten auf seines. Er bestimmt, sie folgt, aber die beiden lieben sich innig. Das kann man im Vorfeld auch sehen. Das ändert sich erst nachdem die Freundinnen so lange an ihr herumreden bis sie eine Distanz zu ihrem Freund aufbaut und sich gegen ihn stellt.
Ich halte den Film für sehr unausgegoren und man kann nicht genau sagen, was objektiv gespielt ist. Ich sehe auf alle Seiten Fehlverhalten, aber der Film endet so, als hätten die Freundinnen ihre Freundin aus einer Beziehungsfolter befreit.
Das ist nur die halbe Wahrheit. Und es kommt dazu, dass ihre Freundin diesen Schritt völlig fremdbestimmt gemacht hat. Am Ende wechselt sie von einem narzisstischen Freund zu narzisstischen Freundinnen.
So ironisch wie der Titel "Warten auf die Barbaren" so pointiert ist der Film nicht. Die Hauptmessage kommt aber an.
Ein Empire sieht sich an seinen Grenzen einer Bedrohung durch vermeintliche Barbaren ausgesetzt. Also schicken sie paramilitärische Polizeieinheiten an die Grenze, um den Feind auszukundschaften, Kollaborationen mit dem Feind zu ermitteln und den Feind in seine Grenzen zu weisen. Dahinter steht wohl eine riesige Bürokratie, die leider nicht so zur Geltung kommt. Jedenfalls sind es Schreibtischtäter, die beginnen vermeintlich Schuldige zu foltern und zwar auf die sadistischste Weise.
Von Anfang an fragt man sich, welches Empire das wohl ist. Vom Stil könnte es England oder Frankreich sein, aber auch Italien, jedenfalls ein europäischer imperialistischer Staat, der Kolonien besitzt. Erkennbar ist auch nicht, um welche Kolonie es sich handelt. Es stecken Stilelemente und ethnische Marker von Afrika bis Afghanistan darin. Dahinter steckt natürlich die Absicht des Literaten, dass die mit der Kritik Adressierten dem Dichter nicht unterstellen können, es wäre gegen sie gerichtet.
Aber das Problem ist das der Autor des Originals sich nicht wirklich soviel dabei gedacht hat, wie man hier reininterpretieren könnte. Deshalb erscheint die Erzählung auch nicht so wirklich pointiert. Natürlich steckt das Kritik an Folter, Bürokratie und Imperialismus mit drin und der Titel ist ironisch, weil diejenigen die man als Barbaren bezeichnet eigentlich die Zivilisierten sind und man als Empire, wo man sich als Herrenmenschen wähnt, die eigentlichen Barbaren sind.
Der Protagonist, Magistrat genannt, ist ein seltsamer Fall. Er genießt das Leben auf Kosten des Staates, aber eigentlich ist er Soldat. Doch auch seine untergebenen Soldaten leben ein ruhiges Leben. Er beschäftigt sich damit archäologische Artefakte auszugraben und lässt die Bevölkerung in Frieden leben.
Unruhe bringt nur Colonel Joll, der in den Nomaden eine Bedrohung sieht und gegen sie in den Kampf zieht. Flüchtlingsströme sind die Folge und viele Gefangene. Der Magistrat nimmt sich einer jungen Frau an, der man durch Folter die Fußgelenkte gebrochen hat. Er pflegt ihre Füße gesund, aber mit dem Hintergrund des Fußfetisches. Sie hat sich in ihn verliebt, aber aufgrund seines Fetisches ist er unfähig sie zu lieben.
Diese Nebenhandlung trägt nicht wirklich dazu bei dem Werk eine höhere Bedeutung zu verleihen.
Johnny Depp lockt bei dem Film schon. Man will ihn in einer diabolischen Rolle sehen. Optisch passt das, aber von der Performance fehlt da soviel wie inhaltlich bei der ganzen Erzählung. Das gab es alles schon radikaler.
Der Titel "Sound of Freedom" sagte mir nichts und der Film zeigte sich als eine Wundertüte.
„Gottes Kinder stehen nicht zum Verkauf.“
Am Anfang hat der Film eine Schwere und geht in eine Richtung, bei der man die ganze Zeit hofft nicht mehr davon sehen zu müssen. Es reicht zu sehen, wie erschüttert Polizisten darauf reagieren, wenn sie sich Kinderpornographie ansehen müssen, um sie auszuwerten und wenn sie Menschen gegenübertreten müssen, von denen sie wissen, was sie welchen Kinder angetan haben. Dann muss man noch den Kindern gegenübertreten, die missbraucht wurden, sie befragen, um den Tätern auf die Spur zu kommen, ohne in den Wunden der armen Geschöpfe zu bohren.
Wenn ich denke, jetzt lassen die Ermittler und Gefängniswärter ihren freien Lauf, dann kommt es ganz anders. Ab einem bestimmten Punkt wird die Geschichte größer als gedacht, es wird auf einmal unterhaltsam, auf eine gute Art, und mit etwa der Hälfte des Films denkt man, dass es nicht mehr zu steigern gibt, doch aus dem Film wird ein Abenteuerfilm.
Bezüglich des Ausgangs kann ich ihn empfehlen.
Problematisch finde ich allerdings die Figurenzeichnung der Pädosexuellen. Es wird zu mindestens am Anfang so getan, als könne man solche Menschen von ihrer Erscheinung her erkennen und als sei es entscheidend, dass sie selbst keine Väter sind. In den überwiegenden Fällen sind pädosexuelle Missbrauchstäter selbst Väter und die meisten Missbräuche passieren innerhalb von Familien. Oft genug hört man, wie Eltern ihre Kinder an Kunden verkauft haben, wie Eltern Fotos und Videos selbst aufgenommen haben. Das fällt bei diese Film etwas unten durch, weshalb ich bei der Wertung nicht ganz hoch in das Regal greife.
Tatsächlich nimmt der Film sich die Zeit, die er braucht, doch als der Film zuende ist, war mir der Abgang doch ein bisschen schnell. Der Anfangsteil hat etwas von "Raum", doch das Thema, was nach der Flucht geschieht, wird um ein Jahrzehnt übersprungen. Der Fokus von "Das Erwachen der Jägerin" liegt auf dem Verhältnis von Vater und Tochter. Ob sich das in der Realität wirklich so auflösen ließe wie in dieser Geschichte bezweifele ich. Der Film nimmt sich ernster, als er tatsächlich liefern kann. So ist das Filmerlebnis mehr der Unterhaltung geschuldet als wirklicher Authentizität. Herausgekommen ist ein Slasher-Survivall-Thriller mit etwas über dem Durchschnittsniveau. Wahrscheinlich hat man die Romanvorlage eher oberflächlich umgesetzt, weil die inneren Konflikte der Protagonistin nicht ausgearbeitet scheinen.
Ihr seid ja verrückt, das ist echt Hardcore. Alleine aus einzelnen Ländern könnte ich eine Top 10 machen. Ich finde es ein bisschen unfair, dass nicht jedes Land vertreten ist, wenn es eine Top 10 ist. Andererseits habe ich es nicht geschafft für jedes europäisches Land einen Vertreter zu finden, der für mich gleichzeitig zu meinen Lieblingsfilmen gehört. Aber ich versuche Ordnung reinzubringen.
1. IT: Das Leben ist schön - 1998
2. HU: Körper und Seele - 2017
3. ES: Das Meer in Mir - 2004
4. TÜ: Zimt und Koriander - 2003
5. RU: Komm und sieh - 1985
6. SE: Evil - Ondskan - 2004
7. NO: Kings of Devil's Island - 2010
8. BE: Ben X - 2007
9. FR: Die Teuflischen - 1955
10. NL: Borgman - 2013
11. PL: Corpus Christi - 2019
12. IE: The Banshees of Inisherin - 2022
13. PT: Painless - 2012
14. AT: Funny Games - 1997
15. FI: Helden des Polarkreises - 2010
16. IS: Lamb - 2021
17. CZ: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel - 1973
18: DK: Dancer in the Dark -2000
19. CH: Sennentuntschi - 2010
20. BA-Sl: No Man's Land - 2001
Ich stimme meinem Vorredner TommyBarin absolut zu. Ähnliche Beobachtungen wollte ich schreiben. Die erste Episode der dritten Staffel ist außergewöhnlich exzellent. Sie wabert wie ein Werk von Terrence Malick in einem tranceartigen Zustand. Auch Folge zwei finde ich herausragend, die Gewerbetreibende und Arbeiter in Chicago vorstellt, so dass man ein wenig Lokalkolorit verspürt.
Aber dann flacht die Serie ab. Statt die Schicksale der Figuren zu vertiefen und die Dramatik anzuheben, gibt es bei den Nebenhandlungen nichts neues. Es scheint schon fast wie Absicht, denn Carmin kommt an seine Grenzen. Das kennen wir schon, aber seine Traumata und teils wahnhaften Zustände, hevorgerufen durch krankhaften Perfektionismus lähmen seine Kreativität und Empathie.
Vor 10 Jahren hätte mich der psychologische Hintergrund mehr interessiert. Es ist sehr gut dargestellt, wohin Perfektionismus und Stress führen kann, aber mir ging es auf den Geist. Es zieht mich mehr runter, weil mir sonst zuwenig geboten wird.
Angesprochen hat mich - auch wenn ich sowas nicht esse - die Kunst auf dem Teller. Hätte nicht gedacht, dass man da solche Werke schaffen kann. Für mich hat das allerdings mit Essen wenig zu tun.
Von der Wertung gehe ich noch auf eine gute 6,5 runter, aber das Finale deutet auf eine interessante Wende hin.
Was man direkt von Beginn an merkt ist, dass man versucht hat hier mehrere Generationen anzusprechen. Das hier ist halt schon stark an die Fans gerichtet.
Anders wäre der Irrsinn mit mechanischen Schaltschränken, Massen an Kippschaltern und farbverwaschenen Röhrenbildschirmen mit teilweise nur 2 Farbdiagrammen und 80er Primitiv-Grafik nicht zu erklären. Es wäre ja perfekt das 80er Jahre Setting, was die Technik betrifft, gäbe es dann nicht doch Touchscreens, Androiden und KI gesteuerten Zielhilfen für Gewehre usw.
Bei Fallout kann man das ja verstehen, weil die Geschichtsschreibung kontrafaktisch ist, aber Alien spielte schon immer in unserem Universum und nicht in einer anderen Zeitlinie. Das ist nicht künstlerische Freiheit, dass ist zielgruppenorientierter Mash-Up-Neoliberalismus.
Wie die Technik ungefähr aussehen müsste, das kann man in der Serie "The Expanse" sehen, denn dort hat man ungefähr den gleichen Zivilisationsgrad wie in diesem Alien-Film, nämlich mit interstellaren Bergbaukolonien.
In Sachen Worldbuilding macht "Alien: Romulus" aber gegenüber "Alien: Prometheus" einen Rückschritt und im Prinzip geht es nur um das Aufwärmen der alten Story:
"Eine Frau kämpft gegen das Alien, nachdem alle anderen Tod sind, stirbt fast dabei und Nein, jetzt kommt was ganz anderes: im Abspann überlebt kein Ei."
Joa es hat mir gefallen, würde sagen es war sehenswert und unterhaltsam von der Spannung und der Optik, aber damit stürzt man eben keine Legende wie das Original vom Sockel.