OUROBOROS - Kommentare

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    OUROBOROS 27.08.2024, 20:47 Geändert 27.08.2024, 22:45

    Erwartet habe ich nicht viel, denn die Geschichte klingt schon in ihrer Beschreibung nach altbekannten Erzählmustern. Trotzdem mag ich die Art dieser Survival-Stories.

    Diese ist ganz solide umgesetzt, wobei es einiges an Verhalten gibt, das nicht glaubwürdig oder nachvollziehbar erscheint. Bedauerlich ist, dass häufig einfache Handlungsszenen ausgelassen werden, so dass der Film oftmals fragmentarisch wirkt. Wer den Film schaut, weil er menschenfressende Bestien sehen will, mit mehr oder weniger expliziten Szenen, der wird enttäuscht sein. Das wird völlig ausgeblendet und macht den Film noch fragnentarischer.

    Oft wird das in Filmen ausgeblendet, die einen Fokus auf ein seriöses Drama legen, doch das kann hier nicht kompensieren.

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      OUROBOROS 27.08.2024, 14:48 Geändert 27.08.2024, 14:52
      über X

      X-PEARL-Double-Feature

      Auch im Sequel zu "Pearl" ist es Mia Goth, von der ich die Augen nicht lassen kann, dabei spielen Britanny Snow und Jenna Ortega mit. Mit Goth ist so sexy in Szene gesetzt, dass ich Gänsehaut bekommen habe. Es gibt soviele Fotos von ihr im Netz, aber nur in den beiden Filmen nehme ich sie so begehrenswert wahr.

      Für mich mach das den Film gleich besser. Und weil ich Slasher nicht so gewohnt bin schockt mich die Brutalität um so mehr. Die ekligste Szene ist für mich nicht der Sex zwischen den Alten (wobei Mia Goth auch die zerknitterte Granny-Pearl super spielt), sondern als der Kameramann unter der Dusche heult und dann später von Granny-Pearl bearbeitet wird. Wie würde ich mich fühlen, wenn jemand meine geliebte Freundin in einem Hardcore-Porno bumst und ich das Ganze noch filmen muss. Das hat mich übel runtergezogen.

      Über die Geschichte lässt sich weniger sinnvolles sagen, als über das Prequel "Pearl", wo es tatsächlich noch um eine Charakterzeichnung ging. Hier treffen zwei Pearls aufeinander, die mittlerweile gealterte Pearl und das fremde Mädchen, dass genauso aussieht wie Pearl früher.

      Was will der Film mir über das Alter sagen, was über die Jugend? Dass die alten wieder Sex haben finde ich nicht schön anzusehen, aber gefühlsmäßig gönne ich es ihnen. Von der Warte betrachtet, dass die Alten sich wiedergefunden haben, hat der Film etwas rührendes. Der Pornodreh erinnert an die "Schmuddelfilme", aber es wird auch gesagt, dass man Pornos aus der Schmuddelecke herausholen will und darin die Zukunft sieht. Der Film spielt wohl in den 60ern und man kann heute sagen, dass Pornos zwar nicht mehr als "Schmuddelfilme" bezeichnet werden, aber trotzdem ein großer Teil der Gesellschaft darüber schweigt z. B. in Runden mit Arbeitskollegen und Arbeitskolleginnen. Geschaut werden sie wohl häufiger als früher.

      Was der Slasher-Anteil betrifft ist für mich "X" grenzwertig, aber auch kunstvoll. Ich kenne aber auch nicht soviel Gore-Filme, bin also kein Experte. Mir fällt noch "Ambulance" ein, bei dem ich Szenen nicht mehr aus dem Kopf bekommen, wenn alle Innerreien eines Menschen im OP an der Decke mit Fäden aufgehängt sind, während der leblose KÖrper auf dem OP-Tisch liegt, wie in einem Anatomie-Schaubild. Mir reicht das was ich hier gesehen habe für die nächsten Jahre.

      Ein Gore-Rekord wird nicht erzielt aber, alles ist filmisch exzellent ästhetisch in Szene gesetzt, nicht nur Mia Goth auf erotische Weise.

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        OUROBOROS 27.08.2024, 14:30 Geändert 27.08.2024, 14:54
        über Pearl

        PEARL-X-Double-Feature

        "Pearl" kam zwar nach "X" heraus, aber da es ein Prequel ist, wollte ich es vorher schauen. Für mich ist die Hauptattraktion des Film, die mir vorher unbekannte Mia Goth. Nach der Sichtung von "Pearl" habe ich mir angeschaut, wie sie außerhalb des Films aussieht. Ich war überrascht, dass sie mir nicht gefällt. Im Film war das ganz anders, von ihrem Auftritt in "X" ganz zu schweigen.

        "Pearl" handelt von dem Farmermädchen Pearl, wobei man sagen muss, dass es eine sehr kleine Farm ist mit ein paar Ziegen und nicht mal 10 Kühen. Die Familie lebt außerhalb der Stadt, der Vater sitzt im Rollstuhl, vegetiert vor sich hin, kann nicht sprechen, muss gefüttert und gewaschen werden. Das übernehmen Mutter und Tochter gemeinsam. Auch im Jahr 1918, war das für ein Mädchen nicht etwas, was ihr half in Gesellschaft Gleichaltriger zu kommen. Die Schule hatte sie wohl schon hinter sich. Von Beruf wäre sie gerne Tänzerin, aber ihre Mutter ist streng. Sie lässt ihre Tochter nicht ausgehen, sie hat keine schönen Kleider und sie hat kein Verständnis für den Narzissmus ihrer Tochter, die gerne von vielen Menschen bewundert werden will, wenn sie tanzt. Pearl ist verheiratet, das ging sehr schnell, denn ihr Mann ging als Soldat nach Europa in den 1. Weltkrieg. Pearl hat natürlich auch sexuelle Bedürfnisse. Ihre Mutter hält sie an der kurzen Leine, deshalb hasst Pearl ihre Mutter. Aber ihren Vater liebt sie. Sie liebt wohl auch ihren Alligator im Weiher, den sie mit Lebendmaterial füttert. Eine größere Rolle spielt er aber erst in "X". Pearl hat sadistische Züge. Oft denkt man, dass sie ihre Mutter töten wird. Es kommt der Moment, wenn Pearl immer mehr ausbricht.

        Sie lernt einen jungen Filmvorführer aus dem städtischen Kino kennen, als sie eigentlich nur die Medizin für den Vater in der Apotheke abholen soll. Diese Verbindung entwickelt sich sehr ungut.

        Der Film endet mit der totalen Eskalation von Pearl.

        Mir hat der Film gefallen, der sich jedoch hauptsächlich auf Schauwerte konzentriert und nicht besonders tiefsinnig oder dramaturgisch ernst ist. Dafür lässt er sich mit einem Amüsement bzw. Lächeln genießen, wahrscheinlich ein Charakterzug des Regisseur Ti West oder von Mia Goth, denn immerhin hat sie das Drehbuch verfasst.

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          "Making of a Cyborg" - KENJI KAWAII

          in >>> GHOST IN THE SHELL (ANIME) <<<

          https://www.youtube.com/watch?v=-u77XdL8_B4

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          "Mar Adentro" - CARLOS NUNEZ

          in >>> DAS MEER IN MIR <<<

          https://www.youtube.com/watch?v=eHviaM6j0Xs

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          "Something I can never have" - NINE INCH NAILS

          in >>> NATURAL BORN KILLERS <<<

          https://www.youtube.com/watch?v=N9EmmqUsMak

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          "In my Mind" (awareness remix) - WALLNERS

          in >>> ROTER HIMMEL <<<

          https://www.youtube.com/watch?v=85d70WcSr4s

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          "Quelqu'un m'a dit" - CARLA BRUNI

          in >>> 500 DAYS OF SUMMER <<<

          https://www.youtube.com/watch?v=nOV-FSXmbME

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          "Llorando" - REBEKAH DEL RIO

          in >>> MULHOLLAND DRIVE <<<

          https://www.youtube.com/watch?v=vI8c3eSIkQY

          wer möchte, kann hier meinen Elektro-Remix LLORANDO hören

          https://www.youtube.com/watch?v=DPm57FPunfY

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          "Colorblind" - COUNTING CROWS

          in >>> EISKALTE ENGEL <<<

          https://www.youtube.com/watch?v=byqZ-rSRczs

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          "Yulunga" - DEAD CAN DANCE

          in >>> BARAKA <<<

          https://www.youtube.com/watch?v=DHddPhQpuJU

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          "Really want to stay at your House" - LET'S EAT GRANDMA

          in >>> CYBERPUNK:EDGERUNNERS <<<

          https://www.youtube.com/watch?v=KvMY1uzSC1E

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          "Paint it Black" - ROLLING STONES

          in >>> FULL METAL JACKET <<<

          https://www.youtube.com/watch?v=eRsI4NjOZo0

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            OUROBOROS 25.08.2024, 14:26 Geändert 25.08.2024, 14:48

            Was habe ich alles im Vorfeld über den Film gehört an Superlativen, was den Horror betrifft: "grandios", "verstörend", "der gruseligste Film des Jahrzehnts".

            Die Realität ist eine andere. Handwerklich und von der düsteren Atmosphäre, da hat der Film alles richtig gemacht. Aber er ist bei weitem nicht so gruselig und das sage ich als jemand, dem ganz schnell die Haare zu Berge stehen. Nicolas Cage spielt richtig klasse. Da gibt es wirklich drei verstörende Szenen, bei denen ich angefixt bin. Aber Gänsehaut entsteht dadurch nicht. "Hereditary", "The Ring" oder "Der Babbadock" sind da um Längen besser.

            Mein Vorredner DnaGobbo hat es bestens in Worte gefasst:

            "unheimlich aber nicht spannend"

            Die FBI-Ermittlerstory ist das Herz der Erzählung, aber ich ahne schon ziemlich früh, wie es ausgeht. Normalerweise werfe ich anderen immer vor, dass man das nicht wissen kann, weil sich ja jeder Film noch in entsprechende Richtungen entwickeln kann und man vielleicht Glück hatte, den richtigen Ausgang gewählt zu haben (s. psych. Bestätigungsfehler). Aber kaum hatte ich eine Vermutung, bestätigt diese sich zwei Drittel des Film, ohne anders abzubiegen. Der Standardausgang wird genommen.

            Hätte ich dieses Ende nicht schon unzählige Mal in anderen Filmen gesehen, würde es mich absolut umhauen. Wer also noch ein Film-Anfänger ist, der kommt hier voll auf seine Kosten und wird es nicht vergessen.

            Ich gebe zu, dass ich zu alt und erfahren bin, dass ich hier überrascht werden könnte. Mehr Punkte hätte ich aber gegeben, wenn es spannend gewesen wäre.

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            • 6 .5

              Ein Sci-Fi aus Tschechien, den musste ich mir unbedingt anschauen. Um Cyborgs oder Androiden geht es hier nicht, weshalb ich den Film weder in die Nähe von Cyberpunk noch "Blade Runner" rücken will. Der Style am Anfang hat so etwas wie eine ARD-Produktion für den Sonntagabend, aber mit zunehmender Spieldauer bekommt man einige futuristische Dinge zu sehen und die Handlung wird cooler. Leider hat die Serie "Altered Carbon" das Thema Wiederherstellung der Ich-Bewusstseins extrem gut in allen Facetten behandelt, weshalb der Kriminalfall hier auch nicht unbedingt so gelungen ist. Handwerklich ist der Film nicht schlecht. Action gibt es auch ein wenig. Es steigert sich alles auch hinten raus, aber verpassen tut man hier nicht wirklich was.

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                Da ich ein Coming-of-Age Drama erwartet habe und keinen Psycho-Thriller mit einem übertriebenen Psychopathen sowie Mord- und Totschlag, bin ich auch nicht enttäuscht, dass das Drama möglichst realistisch war. Es gab hier nichts zu gaffen, man sollte etwas lernen. Leider hat das der Film nicht gut genug gemacht.

                Zuvorderst will ich schon hervorheben, dass der Film handwerklich schön gemacht ist. Die ganze Atmosphäre an dem See mit Wiesen und Wäldern in dem schönen Häuschen, das versprüht sommerliches Urlaubsfeeling.

                In der Geschichte geht es um eine Beziehung, bei der das Pärchen am Anfang sehr stark miteinander verbunden ist. Für mich war schon zu sehen, dass diese Bindung zu wenig Freiräume für beide Partner lässt. Was man jedoch nicht erkennen kann, dass das für die Partner eine Belastung wäre.

                Als jedoch ihre zwei besten Freundinnen mit ihr einen Urlaub am See machen möchten, dann wird die Beziehung instabil. Sie hat das Gefühl, dass sie ihn nicht alleine lassen will, entscheidet sich aber doch den Urlaub zu machen. Dabei belügt sie ihn und erzählt es wäre eine Geschäftsreise.

                Da man vorher nicht weiß, was der Hintergrund der Beziehung ist, erlebe ich diese Lüge als unreife Entscheidung. Am Ferienort schreibt er ihr ständig Nachrichten, dass er sie liebt und vermisst. Dadurch bekommt sie ein schlechtes Gewissen und fühlt sich unter Druck gesetzt früher abzureisen. Ich glaube, dass sie sich hier falsch verhält, denn ich frage mich, was das Problem ist, die Liebesschwüre ihres Freundes auszuhalten.

                Die Freundinnen nehmen ihr das Handy weg. Sie beäugen die Beziehung die ganze Zeit schon kritisch, meiner Meinung nach zu viel. Das zeigt sich auch noch später. Sie findet das gut, denn wie sie sich von ihrem Freund lenken lässt, so lässt sich sich auch von ihren Freundinnen lenken. Sie hat einfach keine Selbstkontrolle und verhält sich wie ein Opfer. Richtig fände ich es in der Situation, dass sie ihrem Freund schreibt, dass sie bei ihren Freundinnen bleibt und es einen Freundinnen-Reise ist, bei der sie unter sich bleiben wollen.

                Ihr Freund hat inzwischen herausgekriegt, dass sie ein Versteckspiel betreibt. Wer fühlt sich davon nicht gereizt. So fährt er zu dem Haus am See um seine Freundin zu besuchen, mit allerlei Einkäufen. Die Freundinnen behandeln ihn nicht gut, obwohl er sich bemüht. Und seine Freundin schweigt einfach nur.

                Irgendwie versucht man ihm zu verstehen zu geben, dass er nicht erwünscht ist. Aber ich finde, dass man hier gleich vor der Reise hätte mit offenen Karten spielen sollen. So kann man sich nicht beschweren, wenn er doch auftaucht mit einer Überraschung. Er vermisst halt seine Freundin, die nicht in der Lage war Grenzen zu setzen. Die Freundinnen werfen ihm aber vor, dass er nur vorgibt sich Sorgen zu machen, weil sie tagelang nicht antwortet und es in der Gegend ein vermisstes Mädchen gibt.

                Die Stimmung wird nicht besser. Die Freundinnen verhalten sich schroff und jetzt kommt die vorher angesprochene Szene. Als die Freundinnen hören, dass das Pärchen Sex hat, überlegen sie einzugreifen, weil sie Angst haben, es könnte etwas schlimmes geschehen. Ich halte das für hysterisch und ich muss dazu sagen, dass die Freundinnen selbst keine Beziehungen haben und mir erscheint, dass sie neidisch sind und die Beziehung unbewusst zusätzlich sabotieren, weil sie ihre Schwächen zeigt.

                Vor dem Sex, der nicht so verläuft wie sonst, denn sie hat jetzt die Oberhand, spielt er den Narzissten, wirft ihr vor, dass sie egoistisch ist etc. An dieser Stelle muss man die Rückblenden sehen, wo es meistens er ist, der in der Beziehung sehr viel Beistand verlangt und sich viel rausnimmt. Die Rückblenden sind mir aber zu unpassend eingesetzt und reichen für mich nicht aus, das Verhalten der Freundinnen zu rechtfertigen. Man kann mit der Situation anders umgehen, denn die Rückblenden sind eine subjektive Sicht von ihr.

                Diese subjektive Sicht verschleiert, dass sie sich wie ein Opfer verhält und sie authentisch die Rolle spielt, dass sie das alles so möchte. Im Prinzip passt ihr Verhalten auf seines. Er bestimmt, sie folgt, aber die beiden lieben sich innig. Das kann man im Vorfeld auch sehen. Das ändert sich erst nachdem die Freundinnen so lange an ihr herumreden bis sie eine Distanz zu ihrem Freund aufbaut und sich gegen ihn stellt.

                Ich halte den Film für sehr unausgegoren und man kann nicht genau sagen, was objektiv gespielt ist. Ich sehe auf alle Seiten Fehlverhalten, aber der Film endet so, als hätten die Freundinnen ihre Freundin aus einer Beziehungsfolter befreit.

                Das ist nur die halbe Wahrheit. Und es kommt dazu, dass ihre Freundin diesen Schritt völlig fremdbestimmt gemacht hat. Am Ende wechselt sie von einem narzisstischen Freund zu narzisstischen Freundinnen.

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                  OUROBOROS 23.08.2024, 13:21 Geändert 23.08.2024, 13:24

                  So ironisch wie der Titel "Warten auf die Barbaren" so pointiert ist der Film nicht. Die Hauptmessage kommt aber an.

                  Ein Empire sieht sich an seinen Grenzen einer Bedrohung durch vermeintliche Barbaren ausgesetzt. Also schicken sie paramilitärische Polizeieinheiten an die Grenze, um den Feind auszukundschaften, Kollaborationen mit dem Feind zu ermitteln und den Feind in seine Grenzen zu weisen. Dahinter steht wohl eine riesige Bürokratie, die leider nicht so zur Geltung kommt. Jedenfalls sind es Schreibtischtäter, die beginnen vermeintlich Schuldige zu foltern und zwar auf die sadistischste Weise.

                  Von Anfang an fragt man sich, welches Empire das wohl ist. Vom Stil könnte es England oder Frankreich sein, aber auch Italien, jedenfalls ein europäischer imperialistischer Staat, der Kolonien besitzt. Erkennbar ist auch nicht, um welche Kolonie es sich handelt. Es stecken Stilelemente und ethnische Marker von Afrika bis Afghanistan darin. Dahinter steckt natürlich die Absicht des Literaten, dass die mit der Kritik Adressierten dem Dichter nicht unterstellen können, es wäre gegen sie gerichtet.

                  Aber das Problem ist das der Autor des Originals sich nicht wirklich soviel dabei gedacht hat, wie man hier reininterpretieren könnte. Deshalb erscheint die Erzählung auch nicht so wirklich pointiert. Natürlich steckt das Kritik an Folter, Bürokratie und Imperialismus mit drin und der Titel ist ironisch, weil diejenigen die man als Barbaren bezeichnet eigentlich die Zivilisierten sind und man als Empire, wo man sich als Herrenmenschen wähnt, die eigentlichen Barbaren sind.

                  Der Protagonist, Magistrat genannt, ist ein seltsamer Fall. Er genießt das Leben auf Kosten des Staates, aber eigentlich ist er Soldat. Doch auch seine untergebenen Soldaten leben ein ruhiges Leben. Er beschäftigt sich damit archäologische Artefakte auszugraben und lässt die Bevölkerung in Frieden leben.

                  Unruhe bringt nur Colonel Joll, der in den Nomaden eine Bedrohung sieht und gegen sie in den Kampf zieht. Flüchtlingsströme sind die Folge und viele Gefangene. Der Magistrat nimmt sich einer jungen Frau an, der man durch Folter die Fußgelenkte gebrochen hat. Er pflegt ihre Füße gesund, aber mit dem Hintergrund des Fußfetisches. Sie hat sich in ihn verliebt, aber aufgrund seines Fetisches ist er unfähig sie zu lieben.

                  Diese Nebenhandlung trägt nicht wirklich dazu bei dem Werk eine höhere Bedeutung zu verleihen.

                  Johnny Depp lockt bei dem Film schon. Man will ihn in einer diabolischen Rolle sehen. Optisch passt das, aber von der Performance fehlt da soviel wie inhaltlich bei der ganzen Erzählung. Das gab es alles schon radikaler.

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                    OUROBOROS 23.08.2024, 09:14 Geändert 23.08.2024, 09:26

                    Der Titel "Sound of Freedom" sagte mir nichts und der Film zeigte sich als eine Wundertüte.

                    „Gottes Kinder stehen nicht zum Verkauf.“

                    Am Anfang hat der Film eine Schwere und geht in eine Richtung, bei der man die ganze Zeit hofft nicht mehr davon sehen zu müssen. Es reicht zu sehen, wie erschüttert Polizisten darauf reagieren, wenn sie sich Kinderpornographie ansehen müssen, um sie auszuwerten und wenn sie Menschen gegenübertreten müssen, von denen sie wissen, was sie welchen Kinder angetan haben. Dann muss man noch den Kindern gegenübertreten, die missbraucht wurden, sie befragen, um den Tätern auf die Spur zu kommen, ohne in den Wunden der armen Geschöpfe zu bohren.

                    Wenn ich denke, jetzt lassen die Ermittler und Gefängniswärter ihren freien Lauf, dann kommt es ganz anders. Ab einem bestimmten Punkt wird die Geschichte größer als gedacht, es wird auf einmal unterhaltsam, auf eine gute Art, und mit etwa der Hälfte des Films denkt man, dass es nicht mehr zu steigern gibt, doch aus dem Film wird ein Abenteuerfilm.

                    Bezüglich des Ausgangs kann ich ihn empfehlen.

                    Problematisch finde ich allerdings die Figurenzeichnung der Pädosexuellen. Es wird zu mindestens am Anfang so getan, als könne man solche Menschen von ihrer Erscheinung her erkennen und als sei es entscheidend, dass sie selbst keine Väter sind. In den überwiegenden Fällen sind pädosexuelle Missbrauchstäter selbst Väter und die meisten Missbräuche passieren innerhalb von Familien. Oft genug hört man, wie Eltern ihre Kinder an Kunden verkauft haben, wie Eltern Fotos und Videos selbst aufgenommen haben. Das fällt bei diese Film etwas unten durch, weshalb ich bei der Wertung nicht ganz hoch in das Regal greife.

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                      OUROBOROS 22.08.2024, 20:07 Geändert 22.08.2024, 20:10

                      Tatsächlich nimmt der Film sich die Zeit, die er braucht, doch als der Film zuende ist, war mir der Abgang doch ein bisschen schnell. Der Anfangsteil hat etwas von "Raum", doch das Thema, was nach der Flucht geschieht, wird um ein Jahrzehnt übersprungen. Der Fokus von "Das Erwachen der Jägerin" liegt auf dem Verhältnis von Vater und Tochter. Ob sich das in der Realität wirklich so auflösen ließe wie in dieser Geschichte bezweifele ich. Der Film nimmt sich ernster, als er tatsächlich liefern kann. So ist das Filmerlebnis mehr der Unterhaltung geschuldet als wirklicher Authentizität. Herausgekommen ist ein Slasher-Survivall-Thriller mit etwas über dem Durchschnittsniveau. Wahrscheinlich hat man die Romanvorlage eher oberflächlich umgesetzt, weil die inneren Konflikte der Protagonistin nicht ausgearbeitet scheinen.

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                      • OUROBOROS 22.08.2024, 14:55 Geändert 22.08.2024, 15:16

                        Ihr seid ja verrückt, das ist echt Hardcore. Alleine aus einzelnen Ländern könnte ich eine Top 10 machen. Ich finde es ein bisschen unfair, dass nicht jedes Land vertreten ist, wenn es eine Top 10 ist. Andererseits habe ich es nicht geschafft für jedes europäisches Land einen Vertreter zu finden, der für mich gleichzeitig zu meinen Lieblingsfilmen gehört. Aber ich versuche Ordnung reinzubringen.

                        1. IT: Das Leben ist schön - 1998
                        2. HU: Körper und Seele - 2017
                        3. ES: Das Meer in Mir - 2004
                        4. TÜ: Zimt und Koriander - 2003
                        5. RU: Komm und sieh - 1985
                        6. SE: Evil - Ondskan - 2004
                        7. NO: Kings of Devil's Island - 2010
                        8. BE: Ben X - 2007
                        9. FR: Die Teuflischen - 1955
                        10. NL: Borgman - 2013
                        11. PL: Corpus Christi - 2019
                        12. IE: The Banshees of Inisherin - 2022
                        13. PT: Painless - 2012
                        14. AT: Funny Games - 1997
                        15. FI: Helden des Polarkreises - 2010
                        16. IS: Lamb - 2021
                        17. CZ: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel - 1973
                        18: DK: Dancer in the Dark -2000
                        19. CH: Sennentuntschi - 2010
                        20. BA-Sl: No Man's Land - 2001

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                          OUROBOROS 22.08.2024, 13:52 Geändert 22.08.2024, 13:53

                          Ich stimme meinem Vorredner TommyBarin absolut zu. Ähnliche Beobachtungen wollte ich schreiben. Die erste Episode der dritten Staffel ist außergewöhnlich exzellent. Sie wabert wie ein Werk von Terrence Malick in einem tranceartigen Zustand. Auch Folge zwei finde ich herausragend, die Gewerbetreibende und Arbeiter in Chicago vorstellt, so dass man ein wenig Lokalkolorit verspürt.

                          Aber dann flacht die Serie ab. Statt die Schicksale der Figuren zu vertiefen und die Dramatik anzuheben, gibt es bei den Nebenhandlungen nichts neues. Es scheint schon fast wie Absicht, denn Carmin kommt an seine Grenzen. Das kennen wir schon, aber seine Traumata und teils wahnhaften Zustände, hevorgerufen durch krankhaften Perfektionismus lähmen seine Kreativität und Empathie.

                          Vor 10 Jahren hätte mich der psychologische Hintergrund mehr interessiert. Es ist sehr gut dargestellt, wohin Perfektionismus und Stress führen kann, aber mir ging es auf den Geist. Es zieht mich mehr runter, weil mir sonst zuwenig geboten wird.

                          Angesprochen hat mich - auch wenn ich sowas nicht esse - die Kunst auf dem Teller. Hätte nicht gedacht, dass man da solche Werke schaffen kann. Für mich hat das allerdings mit Essen wenig zu tun.

                          Von der Wertung gehe ich noch auf eine gute 6,5 runter, aber das Finale deutet auf eine interessante Wende hin.

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                            Was man direkt von Beginn an merkt ist, dass man versucht hat hier mehrere Generationen anzusprechen. Das hier ist halt schon stark an die Fans gerichtet.

                            Anders wäre der Irrsinn mit mechanischen Schaltschränken, Massen an Kippschaltern und farbverwaschenen Röhrenbildschirmen mit teilweise nur 2 Farbdiagrammen und 80er Primitiv-Grafik nicht zu erklären. Es wäre ja perfekt das 80er Jahre Setting, was die Technik betrifft, gäbe es dann nicht doch Touchscreens, Androiden und KI gesteuerten Zielhilfen für Gewehre usw.

                            Bei Fallout kann man das ja verstehen, weil die Geschichtsschreibung kontrafaktisch ist, aber Alien spielte schon immer in unserem Universum und nicht in einer anderen Zeitlinie. Das ist nicht künstlerische Freiheit, dass ist zielgruppenorientierter Mash-Up-Neoliberalismus.

                            Wie die Technik ungefähr aussehen müsste, das kann man in der Serie "The Expanse" sehen, denn dort hat man ungefähr den gleichen Zivilisationsgrad wie in diesem Alien-Film, nämlich mit interstellaren Bergbaukolonien.

                            In Sachen Worldbuilding macht "Alien: Romulus" aber gegenüber "Alien: Prometheus" einen Rückschritt und im Prinzip geht es nur um das Aufwärmen der alten Story:

                            "Eine Frau kämpft gegen das Alien, nachdem alle anderen Tod sind, stirbt fast dabei und Nein, jetzt kommt was ganz anderes: im Abspann überlebt kein Ei."

                            Joa es hat mir gefallen, würde sagen es war sehenswert und unterhaltsam von der Spannung und der Optik, aber damit stürzt man eben keine Legende wie das Original vom Sockel.

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                            • OUROBOROS 20.08.2024, 23:41 Geändert 20.08.2024, 23:43

                              1. Ghost in the Shell
                              2. Ghost in the Shell II - Innocence
                              3. Das letzte Einhorn
                              4. Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH
                              5. Heavy Metal
                              6. Akira
                              7. Waltz with Bashir
                              8. Jin Roh
                              9. Your Name
                              10. Wenn der Wind weht

                              -------
                              Vaiana, Madagascar, Unten am Fluss

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                              • Geschichte, Kultur, alltägliches Leben, das suchte ich hier vergebens. Auch nach 7 Episoden wird es nicht besser. Es bleibt eine Gewaltorgie und diejenigen, die sich über das CGI bei "Those about to die" beschweren, aber das hier besser finden, was soll ich dazu sagen. Hier ist ja alle Außenwelt total künstlich und unecht, eher so wie bei einem Anime. Wenn man halt das Blut spritzen sehen will und Splatter mag, dann kommt man hier auf seine Kosten. Die sexuelle Freizügigkeit hat mir sogar gefallen. Für mich ist "Those about to die" dagegen ein Meisterwerk.

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                                • OUROBOROS 17.08.2024, 11:23 Geändert 17.08.2024, 12:12

                                  An heiße Sommer erinnern mich oft u.a. Kinder- und Jugendfilme

                                  1. Krieg der Knöpfe
                                  2. Pippi Langstrumpf
                                  3. Ich seh, ich seh
                                  4. Kings of Summer
                                  5. Stand by Me
                                  6. Wildwasser Sommer
                                  7. Tschick
                                  8. Roter Himmel
                                  9. Little Miss Sunshine
                                  10. Almost Famous

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                                    OUROBOROS 17.08.2024, 11:09 Geändert 17.08.2024, 12:37

                                    Hiob 41,25 „Keine Macht auf Erden ist mit der seinen vergleichbar“

                                    Hobbes’ Leviathan herrscht über Land, Städte und deren Bewohner. Er ist der Souverän, er vereint weltliche und geistliche Gewalt in einer Person. Er ist "absolutus legibus". Gegen seine Allmacht ist jeder menschliche Widerstand vergebens.

                                    Russland mag in Moskau oder Sankt Petersburg recht modern und aufgeklärt sein, doch in den anderen Winkeln des Riesenlandes - das müssen keine kleine Dörfer sein, sondern können auch Städte wie Wolgograd sein - herrschen noch andere Sitten. Dima, ein Anwalt aus dem fernen Moskau, ist herbei gekommen um seinem alten Freund Kolya gegenüber dem Bürgermeister eines Provinzstädtchens an der Barentsee, zu seinem Recht zu verhelfen. Immerhin geht es um Haus und Grundstück mit guter Lage.

                                    Doch wie soll man gegen einen Menschen ankommen, in dessen Büro Polizeichef, Staatsanwalt und Patriarch verkehren?

                                    Die Gegend ist trist, einfach und dünn besiedelt. Jeder kennt jeden. Es gibt keine großen Erlebnisse in den nördlichen Gefilden Russlands, wo das kalte quecksilbrig gefärbte Meer die Wellen an eine mit Felsen zerklüftete graue Küste schlägt und das Land Stein für Stein langsam abnagt. In diesem Tempo spielt sich auch das Leben hier ab. Einzig der Seegang, Sturm und Wetter mögen etwas Abwechslung bringen, so dass man froh sein kann, wenn ein warmes Feuer brennt und man ein Dach über dem Kopf hat. Arbeit gibt es hier nur in der Fischereiindustrie und in der Verwaltung. Wo könnte solch ein Szenario besser angesiedelt sein, als dort wo die Zivilisation ihre Boten als letztes hinschickt.

                                    Dima schlägt, mit seiner Moskauer Stimmung, bei seinen von der Tristesse betäubten Freunden, ein wie eine Bombe. Er ist nicht mehr so ganz trinkfest wie früher, es gibt eben für ihn auch kein Grund, denn Moskau ist lebendig und motiviert zum leben. Er macht gute Mine zu bösem Spiel, denn Kolya hat sich nicht im Griff. Es ist auch der Alkohol. Er ist cholerisch und versaut Dima jede Möglichkeit die Dinge diplomatisch für ihn zu richten. Aber auch Dima wird an seine eigenen Grenzen geführt. Hier kann er nicht walten wie in Moskau. Hier hat er keine Verbündete in der Regierung. Dann begeht er einen Fehler nach dem anderen und das Unheil nimmt seinen Lauf...

                                    "Gottes Wege sind unergründlich"

                                    Diese Aussage von traditionalistischen Apologetikern zur Theodizeefrage "Wie kann es Leid geben, wenn Gott gut ist?" wird uns hier von einem Dorfpriester präsentiert, als Kolya ihm sein Leid schildert. Ich habe diese Antwort noch nie gemocht, denn ich kann nur an einen Gott glauben, der sich mir ehrlich offenbart und nicht in Rätseln spricht, denn er ist allwissend und allmächtig, er ist also fähig sich verständlich mitzuteilen. Gott ist kein Quizmaster der uns mit Rätseln traktiert. Unergründliche Wege Gottes sind kein Trost und auch keine Antwort auf die Frage wie ein guter Gott das Leid zulassen kann. Es ist die Vermeidung einer Antwort.

                                    Aber die ehrliche Antwort auf die Frage ist auch kein Trost. Die ehrliche Antwort wäre, dass die Natur und der Mensch von uns Menschen abverlangen dass wir das Leid bewältigen und Lösungen schaffen. Für das von Menschen verursachte Leid können wir keinen Gott verantwortlich machen. Und für das Leid durch natürliche Katastrophen können wir Gott auch nicht verantwortlich machen, denn wenn wir Menschen den Anspruch auf einen freien Willen erheben, dann können wir uns nicht von einem Gott bemuttern und bevormunden lassen. Schließlich war das Paradies angerichtet und Gott hat für die Menschen gesorgt. Doch der Mensch gab sich mit dem Paradies nicht zu frieden. Der Mensch trägt auch heute noch den Wesenszug der Unersättlichkeit, denn der Mensch ist das einzige Tier, das tötet obwohl es bereits satt ist. Der Mensch muss sich bewähren, er muss reifen, Selbstverantwortung erlangen und würde ein Gott helfen sobald man ihn herbeiruft, dann wäre das wie Cheaten bei FIFA-Soccer.

                                    Der Höhepunkt der geistlich traditionellen russisch-orthodoxen Seelsorge ist schließlich der Moment als der Dorfpriester Kolya ihm rät sich mit dem Leid Hiobs in im Alten Testament auseinanderzusetzen. Der hätte es einfach durchgehalten und wäre dann später glücklich mehrere Hundert Jahre alt geworden. Ob dieser Ratschlag Kolya in seiner Situation helfen kann? Was kann Kolya überhaupt tun? Reicht der Glauben aus, dass alles irgendwann einmal besser wird? Jesus gab jedenfalls die Antwort

                                    "Hilf dir selbst...".

                                    Aber da er seinen Freund Dima bei der Arbeit noch behindert erschwert er die Lösung, aber auch Dima schafft nicht gerade gute Bedingungen für ein Gelingen.
                                    Doch all das Wirken von Kolya und Dima spielt eigentlich keine Rolle, denn der Gegner ist der Leviathan.

                                    Mir ist schon klar, dass manche Russen diesen Film nicht mögen, denn er zeigt strukturell verursachtes Leid. Er zeigt die dunklen Ecken Russlands, von denen man in Moskau nichts wissen will und wo auch Putin keine Macht hat. Russland ist tatsächlich so groß, dass es von Putin alleine nicht beherrscht werden kann. Es wird also von Oligarchen beherrscht die Putin in Moskau als Vorturner dulden, solange er auf der nationalen und faschistischen Linie bleibt und das Land nach außen in Eintracht repräsentieren kann. Doch Russland wirkt nur nach außen so einträchtig, die Russen geben auch auch was auf ihr "russisches Blut" und ihre "Familienehre", die man nicht ungestraft beschmutzen darf, aber im Innern gibt es große Ränkespiele.

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                                      OUROBOROS 17.08.2024, 11:06 Geändert 17.08.2024, 12:19

                                      „Ich habe mich immer sehr definiert über meinen Intellekt, meine Sprache, meine Ausdrucksfähigkeit und jetzt hängen die Wörter manchmal direkt vor mir in der Luft aber ich kann sie nicht erreichen und ich weiß nicht wer ich bin und nicht was ich als nächstes verliere.“ Dr. Alice Howland - Julianne Moore

                                      Die Fallhöhe für Dr. Alice Howland, eine Dozentin der Sprachwissenschaft, könnte größer nicht sein. Stets ist sie in ihrem Leben bemüht gewesen rhetorisch und inhaltlich zu glänzen, hat sich selbst als schlagfertige und objektive Denkerin und Akteurin wahrgenommen. In jeder Sekunde ihres Lebens hat sie dies trainiert und sich stark gefordert, damit sie geistig rege und intakt bleibt. Manchmal denkt man in der Anfangsphase des Films, dass sie sich einfach viel zu viel Stress macht. Dann geschieht es trotz all des Trainings, ein Moment in dem sie an sich selbst zweifelt, als ihr in einer Vorlesung ein Wort nicht einfallen will, welches sie nach verkrampftem Suchen endlich findet.

                                      Kann diese Kleinigkeit zum Auslöser eines seelischen Zerfalls in diesem Ausmaß werden oder steckt etwas anderes dahinter?

                                      Der hohe Anspruch den sie an sich selbst stellt ist möglicherweise schon krankhafter Perfektionismus, eine psychische Krankheit, deren sich viele Menschen nicht bewusst sind und deren Folgen ähnlich sein können, wie es hier zunächst den Anschein hat. Man sieht ihr nach diesem kleinen Vorfall deutlich an, dass sie von sich selbst enttäuscht ist. Der Zweifel an ihrer Leistungsfähigkeit steht ihr ins Gesicht geschrieben. Immer wieder überprüft sie wie wahnsinnig ihre Leistungsfähigkeit und stellt immer mehr Fehler fest. Beim Joggen ist sie plötzlich orientierungslos an einen Ort den sie schon sehr gut kennt. Beim familiären Weihnachtsessen kann sie sich nicht den Namen der neuen Freundin ihres Sohnes merken. Bei Vorlesungen fällt sie durch Unorganisiertheit und Wirrnis auf. Bis zu diesem Zeitpunkt geht der kritische Beobachter davon aus, dass sie aufgrund einer selbst-erfüllenden Prophezeiung, also indem sie sich ständig negativ selbst bestätigt, mental abwirtschaftet, ihre Angstzustände nur vergrößert, die Handlungsfähigkeit verliert und dadurch in eine Psychose abdriftet.

                                      Sie lässt sich von einem Neurologen untersuchen, welcher sie auf Demenz testet und auch recht schnell fündig wird, natürlich mit der Einschränkung, dass erst weitere Test gemacht werden müssten um sicher zu sein. Wenn man Alice jetzt beim Neurologen sitzend genau beobachtet, erkennt man einerseits die Erleichterung darüber, dass sie nun eine Bestätigung ihrer Ängste erhält, andererseits erfüllen sich damit die schlimmsten Befürchtungen und Alice fällt auf ihren persönlichen Tiefpunkt. Als sie in der Nacht nicht schlafen kann offenbart sie ihrem Ehemann endlich ihre Vermutung. Dieser entgegnet, dass solche Vorfälle normal sind wenn man älter wird, aber man sich darum keinen Sorgen machen müsste. Sie antwortet damit, dass sie sich selbst schon genau genug kenne, um das sagen zu können.

                                      Zusammen erscheinen sie nun beim Neurologen, der das Ergebnis der Computertomographie und des genetischen Test parat hat. Das medizinisch positive Ergebnis für eine Früh-Demenz nimmt Alice sehr gelassen hin, denn es war für sie längst klar. Einzig auf die genetische Weitervererbung reagiert sie noch emotional, aus Sorge um ihre Kinder. Aber schon vor diesen Tests ging es rapide Abwärts mit ihrer geistigen Leistungsfähigkeit, eigentlich viel zu schnell. Der Ehemann, selbst Mediziner, zweifelt das Ergebnis an, denn es könne ja nicht plötzlich so schnell bergab gehen. Doch der Neurologe entgegnet, dass ein solch schneller Verfall auch vorkomme, was beide kritiklos hinnehmen.

                                      Von nun an geht es noch schneller bergab und der Film entwickelt sich in die Richtung des üblichen Demenz-Dramas, bei dem man konstatieren muss: So sieht zweifellos echte Demenz aus.

                                      Die Frage, die sich einem bei diesem Verlauf stellt, ist doch jene, ob der Abbau der Leistungsfähigkeit nicht auch größtenteils das Resultat einer Psychose sein könnte, denn Menschen in einer akuten Psychose zeigen oft die gleichen Symptome vom Ausfall der geistigen Leistungsfähigkeit, Gedächtnisverlust, Orientierungsstörung bis hin zur totalen Aufgabe des Ichs. Würde man sie nicht beruhigen, durch Medikamente und Therapie und die Ängste als irreal ausräumen würden sie sich genauso in eine solche Situation hineinsteigern.

                                      Persönliche Erfahrungen

                                      Ich möchte nicht behaupten, dass es Demenz nicht gibt, aber ich möchte bezweifeln, dass Demenz immer eine rein neurologische Angelegenheit ist. Vielmehr möchte ich vermuten, dass psychische Probleme Demenz erzeugen bzw. übermäßig verstärken können.

                                      Ein wenig spreche ich aus Erfahrung, denn ich habe sowohl Psychotiker in der Psychiatrie besucht und gesprochen als auch, in Form einer Nachbarschaftshilfe von Studenten, Demenzkranke im Seniorenheim betreut. Besonders am Herzen lag mir ein nicht mal 70 jähriger Bewohner der Lehrer war. Er wurde von der Leitung als sehr dement eingestuft. Vor allem am Anfang glaubte ich das auch, aber ich bemühte mich mit diesem Mann und ein paar anderen Studenten darum immer ein Wissensquiz zu spielen, weil ich wusste, dass Demenzkranke darin häufig keine geistige Einbußen haben, was daran liegt, dass ihr Langzeitgedächtnis meist hervorragend funktioniert, sie jedoch Problem mit dem Kurzzeitgedächtnis und neu erlebten Erinnerungen haben. Nicht nur, dass der Mann durch die Betreuung wieder aus dem Bett aufstehen konnte, sondern er sprach wieder Latein, Griechisch und Arabisch, weil er u.a. im Orient in der Entwicklungshilfe tätig war. Er gewann das Quiz sehr häufig und schließlich gab es eine Situation die mir zu denken gab. Er beklagte sich, dass eine Uhr verschwunden war. Ich fragte ihn, ob so etwas öfter gestohlen wird. Er nickte zustimmend und zynisch mit dem Kopf und verdrehte die Augen dabei, doch dann sagte er „Es könnte sein, dass sie mir beim Waschen ausgezogen wurde und sie noch auf der rechten erhöhten Ablage bei der Badewanne liegt.“ Nicht nur, dass der Mann allgemein eher wenig so deutlich sprach, ich konnte es nicht glauben, dass er das noch wissen konnte, denn er wurde Stunden vorher gewaschen. Aber als ich dort nachsah, lag die Uhr an Ort und Stelle.

                                      Auf der anderen Seite habe ich auch viele Demenzkranke erlebt, die der Krankheit und ihrer Symptombeschreibung alle Ehre machten und denen kaum zu helfen war, doch diesen konnte ich auch nicht so eine intensive Hilfe zukommen lassen wie dem alten Mann. Da erlebte ich einen Neuzugang im Heim, ein Mann dem man gerade mitgeteilt hat, dass er Dement ist. Das hat ihn in eine seelische Krise gestürzt, die ihn mehr verwirrt hat, als die eigentliche Krankheit. Tagelang rannte er orientierungslos über den Flur und wollte nachhause. Die Pflegekräfte meinten, dass er sich beruhigen würde. Ich jedenfalls denke, dass er nicht die richtige Therapie bekam, sondern vernachlässigt wurde.

                                      Die Heimleitung und alle Pflegekräfte waren übrigens verwundert, welche Fortschritte der Mann durchgemacht hatte, welchen ich betreute, den man schon bald tot glaubte, da er 3 Monate nicht mehr aus Bett aufgestanden war und plötzlich wieder selbst in den Rollstuhl steigen konnte. Auf die Frage von mir, wie es sein könne, dass er als dement eingestuft wurde, sagte man mir, dass Demenz eben viele Erscheinungsformen habe und er wohl einen klaren Moment gehabt habe.

                                      Mir erschien es eher so, als leugneten sie die Möglichkeit, dass Menschen geistig individuell gefördert werden könnten und sie lieber den Verfall in Kauf nehmen. Schließlich sind bettlägerige Bewohner in einer höheren Pflegestufe und können wehrlos wie Kühe gemolken werden.

                                      Diese Erfahrungen zeigen mir, dass Menschen als dement bezeichnet werden und auch so behandelt werden bis sie sich so verhalten. Da nicht alle Psychopharmaka bei allen Menschen gleich positiv wirken, kann es auch zu Wirkungen kommen die Psychose oder Demenz ähnliche Symptome fördern, was unter Umständen dazu führen kann, dass Menschen in eine Mühle geraten. Nicht jeder Patient weiß was mit ihm geschieht und dass eventuell die falsche Einstellung mit Medikamenten der Grund für sein Leid ist.

                                      Der Film zeigt für mich jedenfalls einen Umgang mit schnellem Abbau und Demenz dessen Behandlung unprofessionell in die Falle Rosenthal-Effekts führt.

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                                        über Lucy

                                        Dass "Lucy" als Film viel mehr hergibt als Action, zeige ich anhand folgender Analyse.

                                        Das defizitäre Wesen des Menschen, sein All-Anspruch und die nahezu unendliche Kapazität unseres Gehirns (SPOILER-ALERT) ==============================================================

                                        Als der Mensch die Erkenntnis erlangte, reflektierte er und begann sich vom Tier zu unterscheiden. Er strebte nach Allwissen und Allmacht. Als der Mensch die Schöpfung erforschte, entdeckte er die Evolution und stellte fest und stellte fest, dass seine Erkenntnisfähigkeit angeblich von einer 10%-Barriere im Gehirn begrenzt sei. Schließlich gelingt im Film „Lucy“ mit Hilfe einer Droge namens CPH4 die (R)evolution:

                                        Die 10% Barriere wird überschritten.

                                        Hierzu sei angemerkt, dass die 10%-Hirnleistungs-Barriere eine obsolete Theorie ist, eine Alltagstheorie, welche eine solch starke Verbreitung hat, dass man sie in der Wissenschaft „Zehn-Prozent-Mythos“ nennt.

                                        https://de.wikipedia.org/wiki/Zehn-Prozent-Mythos#Wissenschaftliche_Gegenargumente

                                        Obwohl es also die 10%-Hirn-Leistungs-Barriere nicht gibt, weil nach Aussage vieler Neurologen alle Bereiche des menschlichen Gehirn unter dem CT sichtbar aktiv seien, könnte man einwenden, dass sie nicht alle gleichzeitig die volle Aktivitätsrate aufweisen, denn sonst wäre der Mensch zum Multitasking fähig. Das ist zwar in "Lucy" nicht gemeint, aber dass sehr wohl noch mehr Potential für die Steigerung der Gehirnleistungen besteht, zeigen uns Doping-Substanzen. Dopingmittel wie Amphetamine führen dem Körper kein Adrenalin oder Dopamin zu, sondern sie lösen eine schnellere Ausschüttung von Dopamin und Adrenalin aus, was zu erheblichen Leistungssteigerungen führt.

                                        Zunächst hat man den Eindruck es handele sich bei „Lucy“ um ein weiblich dominiertes Remake von „Crank“, denn die unfreiwillige Konsumentin von CPH4 beginnt ihre körperliche Leistungssfähigkeit ins Übermenschliche zu steigern. Plötzlich agiert sie schmerzlos und zeigt eine Reaktionsfähigkeit mit welcher sie, als eher zartes weibliches Wesen, reihenweise Männer umlegt. Das ist noch nicht alles, denn ähnlich wie bei „Ohne Limit“ steigt auch ihre geistige Leistungsfähigkeit in von Menschen noch nie erreichte Sphären.

                                        In Phase 1 erinnert Lucys Leistungsdoping stark an die Wirkweise von Amphetaminen. wie MDMA oder Speed, bei welchen klinisch nachgewiesen ist, dass der Konsument effizientere körperliche und geistige Resultate vollbringt. Überdies kann sein sozialer Umgang einerseits durch eine empathogene Wirkung verbessert werden, andererseits ist eine gesteigerte Aggressivität die Folge.

                                        Bei Sportlern und Studenten beliebt, aber verboten, beim Militär seit dem letzten Jahrhundert bis heute eingesetzt, ist die Weiterentwicklung leistungsteigernder Substanzen so wichtig, dass die, zeitweise wohl von der Telekom gesponserte, Pharmazie-Fakultät der Uni-Freiburg diesen Forschungsgegenstand in den Mittelpunkt ihrer Forschungstätigkeit stellte. Am Ende hat man ein paar Bauernopfer gefunden, darunter Jan Ullrich.

                                        Zurück zu Lucy. sie beschreibt nach der unfreiwilligen Einnahme von CPH4 ihr Gefühl als völlige Kontrolle, als sei sie in den Stand gesetzt worden Zugriff auf das zu erhalten, was vorher begrenzt war. Viele philosophisch „anmutende“ Aussagen werden getätigt und jetzt ist auch ziemlich klar, warum sich Scarlett Johannsen für die Real-Verfilmung von „Ghost in the Shell“ so empfohlen hat, welcher in puncto Philosophie anspruchsvoller und pointierter ist. Lucy beginnt nun ihre Pheromone bewusst zu steuern, um Menschen mir ihrer Ausstrahlung anzulocken und zu manipulieren. Das entspricht der empathogenen Wirkung von Amphetaminen. Ihre Lerngeschwindigkeit steigt drastisch und so lernt sie Inhalte für welche man sonst Tage bräuchte in ein paar Stunden, später sogar Minuten. Einen ähnlichen Effekt haben auch Amphetamine, nur nicht so vollends übertrieben wie in diesem Film. Im Gegenzug verliert sie ihr (sexuelles) Verlangen, ebenfalls eine Folgewirkung von Amphetaminen. Zudem verliert sie das Schmerzempfinden, was bei Amphetaminen ähnlich ist, da mehr Adrenalin ausgestoßen wird.

                                        Man orientiert sich also während der Anfangsphase haarklein an der Wirkweise von Amphetaminen. Das der Nachteil dieses Erlebnisses, ob drogeninduziert oder nicht, ein anderes biologisches Hindernis ist, nämlich unser Serotoninhaushalt, welcher nachhaltig gestört wird und wir dadurch Stress und Depressionen entwickeln, wird hier ausgelassen.

                                        Die Phase 2 der Wirkung hebt sich jedoch von allen bisher bekannten Dopingsubstanzen ab. Zwar ist das Gefühl auf Amphetaminen ähnlich, dass der Konsument sogar glaubt, er wäre ein Übermensch, quasi mit Zugriff auf den unbegrenzten Kosmos, mit Übernatürlichen Kräften wie Psikräften, doch in der Realität ist der Effekt von Amphetamin eine für uneingeweihte Beobachter nicht auffällige Leistungsteigerung, während bei Lucy maßlos übertrieben wird. Es ist ja auch kein MDMA sondern CPH4. Sie verliert jetzt nicht nur das Schmerzempfinden, sondern sie läuft auch mit offenen Wunden herum, die nicht mehr bluten. Natürlich bewirkt dies auch Adrenalin, aber nicht über eine solche Zeitspanne.
                                        Morgan Freeman hält als Professor für Neurologie in Harvard zeitgleich eine Vorlesung über die 10% Hirn-Leistungs-Barriere und schweift für einen Naturwissenschaftler stark in philosophisch, metaphysische ja sogar spirituelle Sphären ab. Unter anderem führt er eine Hypothese an, dass es asiatischen Spirituellen gelungen sei den Schmerz abzustellen, womit es ihnen eventuell gelungen sei durch Körperkontrolle auf spirituellem Weg die Hirn-Leistungs-Barriere zu überwinden. Zu den Techniken, die hier gemeint sind, zählen das „Eisenhemd-Chi-Gong“ und die „Nichtidentifikation von Schmerz“, welche durch Meditation eingeübt werden können soll.

                                        Lucy beginnt nun in Phase 3 Psi-Kräfte einzusetzen, hört Nachrichten über Funksignale und Radiowellen, kann über sie kommunizieren und kann in die Gedanken von anderen Menschen eindringen. Es folgen weitere Phasen, die durchaus spannende Momente enthalten, weil sie wenigstens teilweise auf philosophischen bzw. metaphysischen Hypothesen fußen. Da wäre noch ihr Denkvermögen, das sich in Richtung Quantencomputer entwickelt, doch ich mache nun einen Sprung zur letzten Phase 4:

                                        Die Vollendung
                                        In dieser letzten Phase gelingt ihr durch die Aufgabe des Zellverbunds ihres Körpers eine Art Omnipräsenz, wodurch sie Raum und Zeit überwindet. Beim Sterben des Menschen ist es ähnlich. Die Zellen des menschlichen Körpers sterben nicht, denn sie sind potentiell unsterblich, sondern sie geben bei seinem Verfall nur die Form des Zellverbunds auf, um neue Organismen zu bilden. Das ist für den Menschen nicht ohne weiteres sichtbar, aber bei Lucy hat man dies optisch so gestaltet, dass die Zellen Nanoteilchen gleichen.

                                        Nach einer Irrfahrt durch die Zeit, reist sie an den Anfang der Menschheit und steht „Lucy“ gegenüber, die in der Paläontologie als weiblicher Vertreter des ersten Menschen gilt. Das Zusammentreffen des vollendeten Menschen „Lucy“ mit der noch affenähnlichen „Lucy“ hat durchaus Symbolkraft.

                                        Letztlich ist die biblische Analogie, welche einen Verweis auf Michelangelos Deckenfresko „Die Erschaffung Adams“ im Film als besonderen Clou (in your face) eher der „Eva“ darstellt, deutlich erkennbar.

                                        Im letzten Schritt der Vollendung auf Basis der „Soul-Making-Theodicy“ zu 100% Gehirnnutzung, reist Lucy an ihren Anfang und an den Anfang der Schöpfung zurück zum Ursprung des Kosmos, wird allmächtig, allwissend und schließlich zu einer Art pantheistischen Gottwesen. Es sind die genau diese Maximen bzw. göttlichen Prinzipien Allmacht und Allwissen, welche die Menschheit aufgestellt hat, die uns immer wieder aufzeigen, dass wir Menschen keine vollkommene, sondern in höchstem Maße defizitäre Wesen sind.

                                        Ob Gott uns nach seinem Bild (= Potential) geschaffen hat bzw. irgendwelche intelligenten Konstrukteure oder wir Gott erschufen nach unserem Bild, „Lucy“ verkauft uns unseren menschlichen Traum, ein allmächtiges, allwissendes und omnipräsentes also vollkommenes Wesen werden zu können, welches der Definition von Gott entspricht, sehr gut.

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                                          OUROBOROS 17.08.2024, 10:38 Geändert 17.08.2024, 12:22
                                          über 7 Days

                                          "Finden Sie, dass Rache, immer noch die richtige Lösung ist? - "NEIN"
                                          "Also bereuen Sie was sie getan haben?"- "NEIN"

                                          Dieses paradoxe Zitat ist der Kernaspekt von "7 Days", denn es geht in diesem Film nicht zuvorderst um Selbstjustiz, sondern darum, dass sich Menschen auf ein hohes moralisches Podest erheben, wenn sie einen Triebtäter wegen seiner krankhaften ekelhaften Triebe verurteilen, aber selbst bei der nächsten Gelegenheit ihren Trieben zum Ekelhaften freien Lauf lassen.

                                          Es ist hier völlig egal, ob es sich hier um Kinderschändung, Tötung oder Folter handelt, denn man mag das eine schlimmer finden als das andere, aber alle drei sind krankhafte Triebe, unmoralisch und zudem ekelhaft, wenn man dabei Spaß oder Lust empfindet.

                                          Am Chirurgen und Familienvater Bruno Hamel kann man am Anfang noch das Rachemotiv entdecken, aber es gibt einen Punkt, an dem es ihm selber Spaß macht und er seinen eigenen krankhaften Triebe freien Lauf lässt, wo es nicht mehr um Rache geht.

                                          Natürlich hält niemand eine Schild in die Kamera, um darauf aufmerksam zu machen, damit man spürt wo der Übergang ist. Das ist schon recht subtil verpackt, aber man kann es bemerken, wenn die Lust an der Rache schwindet. Berthold Brecht hätte in seinem epischen Theater den Zuschauer in die Handlung mit hinein genommen, im Film funktioniert das über die vierte Wand, wenn der Zuschauer von einem Schauspieler direkt angesprochen wird und gefragt wird "Sollen wir ihm auch noch sein Teil abschneiden?" (z.B. in Funny Games "Was denken Sie, haben sie eine Chance zu gewinnen?" - Paul) Brecht bezieht sich auch auf Schillers Ästhetik, wenn er vom Zuschauer eine Distanz zum Schauspieler verlangt indem er ihn aktiviert, statt ihn in seiner Identifikation mit den Schauspieler zu belassen. Durch die Distanz könne der Zuschauer eine eigene moralische Position einnehmen statt den Helden zu vergöttern, zu folgen und mit ihm unterzugehen. Leider fehlt dies in dieser Deutlichkeit bei "7 Days".

                                          Hier bedeutet es, dass der Zuschauer eine Distanz zu Bruno Hamel aufbauen müsste, statt sich völlig mit ihm zu identifizieren. Das wird dem Zuschauer erschwert, weil auch das soziale Umfeld Hamels Verständnis zeigt, was zu konformen Handeln (Konformismus-Experimente, Ash) beeinflusst. Einem Zuschauer, welcher das nicht verurteilt, ist also nicht klar, dass er seine eigene moralisch höhere Position verlassen hat, wenn er die Triebabfuhr Hamels in Sachen Folter rechtfertigt oder gar herbeifiebert, gleich ob es aus Rache geschieht und schon gar nicht als es Hamel beginnt Lust zu bereiten.

                                          Ob ich nun einen vermeintlich Schuldigen foltere oder einen Unschuldigen, spielt dann keine Rolle mehr, denn eine solche Folter aus Lust an der Freude ist in jedem Fall ekelhaft und inhuman.

                                          Ist es dann wirklich noch als Rache zu verstehen, wenn Hamel dabei Lust empfindet? Hamel gibt sich selbst die Antwort:

                                          "Finden Sie, dass Rache, immer noch die richtige Lösung ist? - "NEIN"

                                          Rache ist Selbstjustiz, er lehnt sie nun ab, doch

                                          "Also bereuen Sie was sie getan haben?"- "NEIN""

                                          Diese Aussage ist nun nicht mehr widersprüchlich, da wir jetzt sicher wissen, dass es ihm Lust bereitet hat den vermeintlichen Mörder seiner Tochter zu foltern und er sich dessen bewusst ist, dass dies über Rache hinausgegangen ist.

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                                            OUROBOROS 17.08.2024, 10:31 Geändert 17.08.2024, 10:33

                                            Diese Verwandtschaft König Henrys II. erinnert an das Exposé eines G8 Gipfels. Verwandt sind letztere zwar nicht, aber wie schnell die Wahlverwandtschaften wechseln, zeigt und dies Beispiel aus dem Mittelalter.

                                            "Am runden Tisch" sitzen

                                            - der König von England, Henry II., nebst Prinzessin Adela von Champagne (Alais, Alix)
                                            - der König der Nordfranken, Philip II.,
                                            - der Herzog von Aquitanien, Richard I., 1. Prinz von England
                                            - der Herzog der Bretagne, Goeffrey II., 2. Prinz von England
                                            - der Lord von Irland, Herzog der Normandie und Graf von Anjou, John, 3. Prinz von England
                                            - die Herzogin Aquitaniens Eleanor und Ex-Königin Henrys II.

                                            An dieser illustren Aufstellung lässt sich erkennen, dass unter den Verhandlungspartnern, um die politische Situation in West-Mitteleuropa im 12. Jh., 3 Söhne des König von Englands beteiligt waren. König Henry II. hat jedoch das Vorrecht genossen Prinzessin Alais zur Bedingung für seine Herrschaftsnachfolge zu machen. Also begehren seine Söhne Richard, Goeffrey und John die Heirat mit ihr, aber der Vater genießt auch die Liebe zu der Alais.

                                            Ebenso erhebt Philip, aus dem gleichen Haus wie die Ex-Königin Henrys, Anspruch auf ein größeres Reich. Philip sieht möglichweise einen Nutzen aus dem Zwist der Brüder ziehen zu können. Wir befinden uns historisch also inmitten der Vorgeschichte des angevinischen Krieges. Wie dieser ausgehen wird, erfahren wir nicht, aber wir erfahren, dass er sich spätestens nächste Weihnachten fortsetzen wird.

                                            Wollte man diesen Verhandlungsmarathon über die Feiertage in einem News-Beitrag kommentieren, könnte er so lauten:

                                            ---Henry II. entlässt Ex-Königin für Feiertage aus dem Gefängnis ----

                                            London. Soeben eingetroffen konnte Eleonore von Aquitanien an den Verhandlungen teilnehmen. Es ist damit zu rechnen, dass sie sowohl territoriale als auch mütterliche Belange einbringen könnte, damit der richtige Sohn als Nachfolger erwählt wird.
                                            Paris und London dominieren das Parkett. Die Verhandlungen gingen in den Auftakt zwischen den beiden Mächtigsten: Henry und Philip. Sie sind jene, die ihr Territorium am besten abgesichert haben und die Krondomäne erlangt haben. Unter den Prinzeps Henrys, sind ebenso Richard, Geoffrey und John an den Verhandlungen beteiligt. Richard gilt als bereits mit der Adela verlobt, doch der Löwe Henry hält sich diese Katze im Winter als die seine, das erzählt jedenfalls ein "altes" Gerücht.

                                            Politisches Paktieren trifft Blutfehde. Henry wird seine Adela nicht so einfach herausgeben. Hat er sich schon längst eingestanden hat, dass er die Frau als Pfand an einen Sohn hergeben muss um seiner Kronwürde Gunst zu erweisen? Philip gesteht er sie nicht zu.

                                            Aber welcher Sohn könnte ein starker Nachfolger werden?
                                            John ist der Jüngste und scheint an einer frühkindlichen Entwicklungsstörung zu leiden, er kann sich geistig nicht seinen Brüdern entgegensetzen, weshalb Richard und Goeffrey sich der Herrschaft gebärden und selbst für seine Mutter Eleonore ist er nicht die erste Wahl.

                                            Ihre Interessen gelten gegen Henry, der sie auf einer Burg gefangen hält, seit sie sich voneinander schieden. Sie führte ein Heer gegen ihn, England zu erobern war ihr Sinn, doch konnte Henry sie schlagen. Diese Scheidung, hatte also vielen Soldaten ein Opfer gekostet, nach welcher sie sich wieder ihrer Familie im Frankenreich und Aquitanien besann. Das ist nun der Anlass ihrer Gegnerschaft zu England. Sie erhofft durch geschickte Intrigen ihre Kinder von England zu lösen und sie gegen ihren Vater aufzubringen. Die gleichen Interessen verfolgt Philip.

                                            Nun wird es spannend, was die Verhandlungen ergeben und wer mit Frankreich paktiert um die Thronnachfolge in England zu bestimmen, denn die militärische Überlegenheit Englands zu einer möglichen Gegenkoalition ist nicht geklärt.
                                            Aus der Auflösung dieses Gerüchts ist also ein wahres Tauziehen um die Vormachtstellung geworden, in welchem nun einige um eine Frau buhlen. Die Verschwörungsszenerie könnte nicht komplexer sein, denn die Allianzen wechseln minütlich und sogar sekündlich und jeder hat seine geheimen Gründe.

                                            ///Live///: " Paris und Bretagne in Koalition gegen London."
                                            ...
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                                            Durch die Länge des Spiels wird der gespielten Zeit, welche eine Vielzahl kleinster dynamischer Prozesse enthält, eine höhere Dichte verliehen. Eine Vielzahl von Deutungsmotiven ist enthalten, welche auch von Relevanz bei einer historischen Betrachtung der Begleitumstände ist.

                                            Zusätzlich ist die Fiktion in ihrer Feinheit betrachtet einem möglichen Verlauf in der Realität sehr nahe kommend. Doch seine Auswirkungen auf den Geschichtsverlauf müssen sehr schwach bis nicht vorhanden gewesen sein, denn ich darf das vorwegnehmen, was man in der gespielten Zeit nicht erfahren haben kann:

                                            Es kam wohl zu Intrigen unter den Brüdern gegenüber dem Vater, doch bis auf Geoffrey wurden alle Prinzen von England Nachfolger Henry II. "The Lion in the Winter" deutet es also an wie die Karten verteilt sind und wer mit wem paktiert, doch am Ende der wahren Historie erhält Philip die Hand der Adela.

                                            +++Spoiler+++

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                                              OUROBOROS 15.08.2024, 09:31 Geändert 15.08.2024, 10:20

                                              Bei der Serie "Rome" habe ich es nie wirklich weit geschafft, obwohl sie nur 2 Staffeln hat, eigentlich will ich sie immer noch zuende schauen, aber "Those about to die" habe ich komplett am Stück durchgeschaut.

                                              Im Gegensatz zu "Rome" hat man hier fast völlig auf detailierte geschichte Fakten verzichtet, weshalb man auch nicht viel falsches erzählen kann, aber dazu später. Der Fokus der Serie liegt hier auch völlig woanders und die Zielgruppe sind keine Geschichtswissenschaftsstudenten oder Latein-Nerds.

                                              Der Rennzirkus im damaligen Rom, das ist wirklich plausibel, wird begleitet von einem riesigen Machtkampf, zwischen den Politikern, denn Rennställen und dem Wettgeschäft. Scheinbar hat man versucht ein "Peaky Blinders" im antiken Rom zu kreieren, doch in der ersten Staffel spielt die Konkurrenz im Wettgeschäft noch keine große Rolle, beschäftigt man sich zuerst mit den Schicksalen der Charaktere.

                                              An vorderster Stelle geht es um die Rivalität innerhalb der flavischen Dynastie. Vespasian (Anthony Hopkins) als Vater von Titus und Domitian, die beide Kaiser werden, wählt er zunächst als Nachfolger seinen Sohn Titus, der sich als Feldherr ausgezeichnet hat. Domitian, der politisch Begabte, ist damit gar nicht einverstanden und versucht seinen Bruder schlecht aussehen zu lassen, trachtet ihm letztendlich nach seinem Leben. Zunächst versucht er unter anderem ihn dadurch beim Volk unbeliebt zu machen, indem er Titus Ehe mit einer jüdischen Adeligen mit dem Namen Tertulla öffentlich anprangert. Die Herkunft Tertullas ist frei erfunden, denn geschichtlich liegt ihre Herkunft im Dunkeln.

                                              Historisch passt aber schon vieles. Es gab da wohl eine Konkurrenz zwischen den Brüdern und man munkelt, dass Domitian seinen Bruder Titus auf dem Gewissen hatte, um selbst Kaiser zu werden. Diese Geschichte so zu erzählen ist legitim, da sich die Erzählung fiktiver Elemente bedient, um Spannung zu erzeugen.

                                              Domitian wird als verkorkste Person gezeigt, verweichlicht und deshalb besonders brutal, einer der gerne Menschen quält und auch sonst inhumane Entscheidungen trifft. Tatsächlich wird auch sein Bruder Titus in der Geschichtsschreibung positiver dargestellt, weil er sofort Hilfsmaßnahmen einleitet, als der Vesuv ausbricht. Domitian sind Titus Wohltätigkeiten ein Dorn im Auge. Er baut lieber, um das Volk mit blutigen Spielen zu unterhalten. Vor der Fertigstellung ist das Kolosseum, das tatsächlich auf ihn zurückgeht. In den letzten beiden Episoden sieht man es in seiner ganzen Pracht, so wie ich es in Dokumentationen gesehen habe.

                                              Kaiserfamilie, Politiker und Patrizier sind sehr engagiert darin unterschiedliche Rennställe zu unterstützen. Es geht um viel Geld, welches in Pferde, Wagen, Fahrer und Wetten investiert wird, leider auch in Sabotage und Mord.

                                              Einer der größten Wettanbieter für Wagenrennen, wie auch Gladiatorenkämpfe, ist Tenax, gespielt von Iwan Rheon, der sich durch GoT in der Rolle als sadistischer Ramsay Bolton für mich unvergesslich gemacht hat. Hier spielt er einen Charakter, der das Herz schon am richtigen Fleck hat, aber die Brutalität des Geschäftes und sein Kindheittrauma haben sein Herz verschüttet. Das entspricht auch dem Charakter von Tommy Shelby (Cillian Murphy) aus Peaky Blinders. Trotzdem ist Tenax Geschichte eine völlig andere. Sie teilen sich also nur das Wesen einer in sich zerrissenen Person. Damit spielt Iwan Rheon mit Tenax einen differenzierteren Charakter als mit Ramsay Bolton in GoT.

                                              Drei Brüder spielen noch eine wesentliche Rolle. Sie kommen aus Spanien nach Rom, um dort ihre andalusischen Pferde an einen Rennstall zu verkaufen und wieder nachhause zurückzukehren. Tenax hat seine Finger im Spiel, denn die Pferde sind außergewöhnlich. Für die Brüder kommt es deshalb anders und ihr Aufenthalt in Rom zieht sich in die Länge. Was viel Ehr verspricht, bringt auch viel Leid für die Brüder mit sich. Die Bewährungsproben könnten einen tödlichen Ausgang finden.

                                              Ein weiteres Feld ist die Sklaverei. Römische Sklavenhändler rauben die Kinder der nubischen Großhändlerin Cala, darunter ihre beiden Töchter Aura und Jula sowie ihren Sohn Kwame. Kwame gerät in die Sklaverei, weil er seine Schwestern befreien will. Sie werden nach Rom verschleppt. Ihre Mutter Cala folgt ihnen, mit viel Geld und Wertgegenständen, um sie in Rom freizukaufen. Cala ist eine gewiefte Geschäftsfrau, aber die Metropole Rom ist nicht Nubien. Ihr Vorhaben scheitert. Um weiterzukommen strebt sie eine Kollaboration mit Tenax an, während ihre Tochter Jula an eine reiche Familie als Bettgespielin verkauft und ihr Sohn Kwame sich in Gladiatorenkämpfe bewähren muss.

                                              Am Ende verstricken sich die Schicksale aller ineinander und die Serie steigert sich hier bis ins melodramatische. Teilweise ist das sehr spannend, an manchen Stellen ist mir das auch ein bisschen dick aufgetragen, wie es halt manchmal in spanischen Serien und Filmen so anklingt. Doch auch damit kann ich leben.

                                              Bemängelt werden historische Ungenauigkeiten, zum Beispiel:

                                              Die Homosexualität Domitians - Man vermutet, dass die Werke von Tacitus und Sueton ihn nur schlecht dastehen lassen wollten, weil Homosexualität in Rom nicht gesellschaftlich akzeptiert gewesen sei.

                                              Die Hungeraufstände - Sie waren eher ein Problem der späten Republik.

                                              Der Thronfolgestreit - Dieser ist nicht gesichert, genauso wenig wie die Verschwörung im Senat.

                                              Die Büsten von Ostia - Kaiser Caracalla und Commodus lebten erst ein Jahrhundert später.

                                              Einen persönlichen Kritikpunkt habe ich aber auch. Mir hätte gefallen, wenn man die Mysterienkulte Roms mehr gezeigt hätte. Es gab zwar einige Schreine und Tempel z. B. die vestalischen Flammenwahrerinnen, aber mir fehlten Mithraskult, Sol Invictus, Esoteriker, Kaiserkult, mal eine Tauroktonie oder eine Isisprozession und viele andere Religionen und Aberglauben, die es im damaligen Rom gab. Im vorchristliche Rom gehörte es zum Schick irgendeinem Kult anzugehören. Die Stadt war ein Schmelztiegel, auch für neu kreierte Kulte.

                                              Ich kann aber auch damit sehr gut leben, weil auf der anderen Seite die Vielfältigkeit von Rom sehr gut gezeigt wird, auch wie die Plebejer in der Subura lebten. Vieles vom Leben ist authentisch dargestellt. Die epischen Kamerafahrten über Rom werden von Folge zu Folge bombastischer, so dass ich mich recht schnell an die komische Farbgestaltung der CGI gewöhnt habe.

                                              Philosophisch oder religiös tiefgründig ist die Serie nun aber nicht, genauso wenig wie es hier um komplexe politische Entscheidungen geht. Die Serie dient der bloßen Unterhaltung. Sie hat Leben in das alte Rom gebracht. Ich hatte meine Freude dran und werte mutig mit 8 Punkten.

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                                              • OUROBOROS 13.08.2024, 10:13 Geändert 13.08.2024, 10:16

                                                Absolut nicht als Ranking zu verstehen, habe ich die Liste nach Gemeinsamkeit geordnet, einfach wegen des interessanten Aspektes.

                                                Weniger Gemeinsamkeiten bieten zwar mehr Konfliktpotenzial, aber sie bieten dafür mehr erfreuliche Zumutungen, so dass ich mit Filmen und Serien konfrontiert werde, die ich sonst nicht gewählt hätte, welche sich aber nach Sichtung als wertvoll herausstellen können. "Zumutung" kann man nämlich auch im positiven Sinne gebrauchen, er steht als pädagogischer Fachbegriff für einen Impuls, die gewohnte Komfortzone zu verlassen, quasi als Aufruf

                                                "Tue das Unerwartete"

                                                Unter dem Strich sind anscheinend abgeschlagen die letzten 4 Kandidaten, doch für mich auch Institutionen bei MP, die ich schon länger kenne und vermissen würde.

                                                90% UbikPlus
                                                81% Miss_Jupiter
                                                78% Jannanas
                                                77% DerDed
                                                76% Intemporel
                                                75% DnaGobbo
                                                74% Yumiko
                                                73% Reli
                                                73% Deciuscaecilius
                                                72% EudoraFletcher68
                                                -----------------------
                                                67% GlorreicherHalunke
                                                67% dazlious
                                                61% The Woman
                                                57% Jelli

                                                22
                                                • Wie ein Wilder Stier
                                                  Shaolin Kickers
                                                  I, Tonya
                                                  Die Indianer von Cleveland
                                                  Rocky
                                                  Rocky II
                                                  Rocky III
                                                  Rocky IV - Der Kampf des Jahrhunderts
                                                  Der ganz große Traum
                                                  Rush - Alles für den Sieg

                                                  20
                                                  • 6 .5

                                                    Staffel 2 ist eine absolute Frechheit. Zuerst zieht es sich ewig hin und es passiert kaum was, Ausnahme Bruderkampf von Aemon und Aegon, auch sieht man wenig von der ganzen Welt und in der letzten Episode wird auf einmal alles hinter dem Ofen hervorgezogen, so dass die große Schlacht mit einem Cliffhanger zur nächsten Staffel endet. Ich vermisse die ganzen Fraktionen mit ihren Personen, die mystischen Orte, die fesselnden Reden, die ausgedehnten Schlachten.

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