Professor Chaos - Kommentare

Alle Kommentare von Professor Chaos

  • Sehr schöne Antworten. Vorallem bei Herr der Ringe und Digimon kann ich dich verstehen. Digimon schaue ich immer noch alle 2 Jahre Staffel 1 und 2. Im Gegensatz zu Pokemon eine Serie die man auch im erwachsenen Alter lieben kann.

    1
    • 8

      Blue Valentine ist ein äußerst schwerer und intensiver Film. Kein Feel-Good Movie mit Happy End, sondern ein unglaublich realer und klischeefreier Liebesfilm. Eine Widerspiegelung des Alltages, der resultierenden Probleme einer, eher gezwungenen, Eheschließung und deren Entwicklung. Blue Valentine verläuft in 2 Handlungssträngen, die das Ende und den Anfang einer Beziehung Zweier normaler Menschen zeigt. Menschen wie du und ich, mit Problemen mit Gefühlen und Verpflichtungen. Da hätten wir Dean, ein einfach Arbeiter mit Potential, der aber nicht mehr aus sich macht, manchmal etwas kindisch und engstirnig, aber mit viel Liebe für seine Frau und sein Kind, seinen Problemen aber nicht (immer) gewachsen. Und Cindy, eine Frau die mehr aus sich hätte machen können/wollen, eingeschränkt durch die Geburt ihres Kindes, verlassen von Glück und positiven Gefühlen. Während der Anfang ihrer Beziehung (bis zur Schwangerschaft) beinahe traumhaft schön erzählt wird, steht das "Präsens" im starken Kontrast. Hier läuft nichts glatt, mit der Zeit hat sich die schöne Beziehung in eine bröckelnde Ehe verwandelt. Blue Valentine ist melancholisch und deprimierend, schwer zu verdauen und großartig gespielt. Wenn mir jemand erzählt Ryan Gosling gucke in allen seinen Filmen/Rollen immer gleich und sei (somit) ein schlechter Schauspieler, dann verweise ich auf diesen Film. Es ist beeindruckend wie intensiv sein Spiel ist, glaubwürdig, mitreißend. Neben ihm glänzt Michelle Williams als unglückliche Mutter/Ehefrau, zurecht mit einer Oscar Nominierung bedacht. Die Chemie zwischen den Beiden passt zu 100%. Die beiden Darsteller tragen den Film die gesamte Laufzeit über, es entstehen keine Leerlaufstellen oder langweilige Passagen. Abgerundet wird das mit einem passenden, realistischen Ende ohne viel Drama.
      Blue Valentine ist rundum gelungen, ergreifend und großes Schauspielkino, ein Film den man nicht missen sollte.

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      • 3

        Angetrieben durch gar nichts und mit niedriger Erwartungshaltung, habe ich heute 10,000 BC in den DVD Player geschoben. 109 Minuten, die ich sinnvoller hätte nutzen können, mit Auto reinigen oder Toiletten schrubben oder sowas Ähnliches.
        Aber darum geht's jetzt nicht. Es geht um Roland Emmerichs Werk. Die Story ist dünner als 'ne Rasierklinge von Gilette, ihr wisst schon, die Klingen die sogar dünner als ein Skalpell sind. Es geht darum so viele Klischees wie möglich aneinander zu reihen, zwischendurch mittelmäßige CGI-Tiere auf den Bildschirm zu bringen und das alles spielt irgendwie vor 10.000 Jahren. Da gibt's ne Gruppe die in eisigen Hügeln, jagend durch die Landschaft streicht. Dann kommt eine Frau. Eine Prophezeihung, ein Außenseiter, usw. Kennt man alles. Dann gibt's eine sinnlose Mammut-Jagd, wobei die Mammuts hier Mannaks heißen (wieso auch immer...). Dann geht's 08/15-mäßig weiter. Böse Menschen entführen Dorf-Angehörige, unser Protagonist wird zum Außerwählten, alles langweilig und vorhersehbar. Weil die Story schon rein gar nichts hergibt, spekuliert man bei solchen Filmen auf wunderbare Schauwerte. Uns wurde ja bewiesen, dass sowas möglich ist, aber 10,000 BC hat nichteinmal das. Die Landschaftsaufnahmen wissen nicht zu faszinieren, die verschiedenen Orte, wir haben tropischen Regenwald, Wüste, Eislandschaften, werden nicht genutzt für schöne Aufnahmen, selbst das pyramiden-ähnliche Gebilde am Ende und die darauf statt findenden Arbeiten werden lieblos eingefangen. Die Actionszenen sind zwar in ihrer Anzahl angemessen für solch einen Storylosen Nobrainer, sind aber so dermaßen lahm inszeniert, dass man verzweifeln möchte. Die Einen rennen mit Holzspeeren rum, die anderen auf gesattelten Pferden mit Metallschwertern, die Kämpfe öden trotzdem an. Auch wenn dann mal ein Urzeittier kommt und die Meute etwas dezimiert, was niemanden stört, da nicht auch nur ein, vor Klischees nur so triefender, Charakter zu gefallen weiß, kommt keine Spannung auf. Die Szenen sind so unübersichtlich gefilmt und geschnitten, das mag in manchen Filmen/Szenen passen, wenn ich aber nach der Szene keine Ahnung habe, wer und ob überhaupt irgendwer über den Jordan gegangen ist, dann bringt mir solch eine Szene einfach nichts. Dann ist das alles noch in eine sinnfreie und emotional so ungemein flache Liebesgeschichte getaucht, dass einem schlecht wird. Ein bisschen Pathos wird am Ende auch noch zelebriert, wir haben hier ja schließlich einen Blockbuster. Da braucht man Liebe und Pathos. Was den Film in seiner Sinnlosigkeit und bei all seinen Schwächen aber noch abrundet, ist der möglicherweise überflüssigste Erzähler der Filmgeschichte. Ab und an erzählt uns irgendeine Stimme aus dem Off etwas über die Hintergrundgeschichte oder den Werdegang unserer mutigen Abenteurer. Immer extrem unpassend, komplett sinnbefreit und einfach nur doof. Die Schauspieler tun dann ihr Übriges dazu und spielen diesen eh schon toten Film komplett in den Sand. Dass die Dialoge keine große Herausforderung sind und nicht anspruchsvoll, ist sicher jedem klar, wenn diese aber so unglaublich lieblos runtergerattert werden, verdirbt es diesen verdorbenen Film. Aber bekanntlich ergibt "Minus x Minus" ja "Plus". Aber Trashfaktor ist leider nicht gegeben. Der Film nimmt sich viel zu ernst, und genügend Geld war ja auch da, billig sieht der Film nicht aus, das muss man zu Gute halten, auch wenn ich die CGI-Tiere (vorallem den Tiger) eher schwach fand. Also gibts auch nichts zu schmunzeln. Nur zum Stirn runzeln. Nächste mal investiere ich die 10€ für die DVD in Putzmittel. Und wasche mein Auto oder putze die Toiletten, das macht wenigstens ein bisschen Spaß.

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        • 7

          Only God Forgives stellt keinen Unterhaltungsfilm dar. Selten waren 90 Minuten so lang, so extrem. Lange Kameraeinstellungen, Surreale Szenen, wenig Dialog, im Schein flache Charaktere. Doch bei genauerer Betrachtung verleiht Refn ihnen irgendwie Tiefe. Goslings Blick währt 90 Minuten im selben Stile. Innere Zerissenheit, Trauer, Melancholie und Enttäuschung. Boogers666 (ich hoffe es stört dich nicht, wenn ich dich erwähne) bezieht sich in seiner (sehr lesenswerten) Rezension auf den großartigen Oldboy. Ein schwerer Vergleich, der auf seine Art aber doch recht treffend ist. Only God Forgives ist gezeichnet von einer unglaublichen Kälte, die trotz der in Rotlicht getauchten Lichtgestaltung, fortlaufend den Film begleitet. Rache ist nun einmal kalt, nicht gefühllos, im Gegenteil, die präsentierte Gewalt, getrieben durch tiefen Hass und Verachtung, wird von Refn bis zum Limit zelebriert. Der Film mag in manchen Augen gewaltverherrlichend sein, abstoßend wirken, aber die Figuren verleihen all dem einen gewissen Sinn. Sicher, Rechtfertigung für Gewalt dieser Art ist schwierig und der Racheansatz ist in meinen Augen verwerflich. Rache treibt Menschen voran, treibt Menschen zu Taten, die sie später bereuen. Aber in diesem einen Augenblick, in dem man Gerechtigkeit fordert, für diesen einen kurzen Moment, besteht ein gewisser Sinn. Julian, unser Protagonist, wird zu dieser Rache getrieben, er sträubt sich dagegen, lehnt sich dagegen auf, aber am Ende bleibt die Frage wer denn überhaupt der Teufel ist, der am Anfang angesprochen wird. Ist es sein Bruder? Der kaltblütig und auf grausamste Art seine Fantasien auslebt und dafür mit dem Leben bezahlt. Dieser Mord löst eine Lawine aus, eine immer tiefer schraubende Spirale der Gewalt, die im obersten Limit sein Ende findet. Nach unzähligen grausamen Gewaltakten weiß der Zuschauer nicht mehr wer "böse" ist und wer "gut" ist. Gibt es überhaupt "gut" in diesem Film? In einem kurzen Moment am Ende schimmert soetwas wie Vergebung bzw. Gerechtigkeit durch. Gosling verhindert einen (sinnlosen) Mord. So bleibt der Film für mich erträglich, da repräsentiert wird, dass es eine bestimmte Grenze existiert, die es nicht zuüberschreiten gilt, wenn es denn überhaupt einen Sinn für (rachegetriebene) Gewalt gibt.
          Um nocheinmal auf den Oldboy-Vergleich zurück zukommen. Beide Filme steigern sich in die Rachefantasie hinein, um am Ende die Sinnlosigkeit und die Erlösung zu zeigen, die solch angetriebene Gewalt verursacht.
          Only God Forgives ist kein einfacher Film, er ist auf seine Art aber trotzdem bedeutungsvoll. Voller Metaphern, surreal und ein Mindfuck-Film. Ob ich den Film in seiner Gänze verstehe, bezweifel ich. Ich weiß lediglich, dass ich ein visuell herausragendes Werk gesehen habe, welches dem Rachefilm keine (wirklich) neuen Facetten abgewinnt, einige Facetten aber auf gewisse Weise fortführt und in einem grausamen, extrem schweren Film präsentiert, den ich mehrfach schauen muss um ihn zu verstehen und der mich vermutlich lange Zeit nicht mehr loslassen wird.

          Anmerkung: Ich bin kein Freund der deutschen Freigabe, was Filme und Videospiele angeht. Ich finde viele Bewertungen übertrieben, diesen Film allerdings mit einer "blauen 16" zu markieren, ist völlig fehl am Platz. Der Film ist äußerst brutal und mag Viele abstoßen. Eine 18er Freigabe wäre völlig in Ordnung gewesen.

          9
          • 6

            "Bill fu**ing Murray" sagte einst ein sehr weiser Mann auf der Suche nach Twinkies. Bill fuck**g Murray, der sich mit Filmen wie "...und täglich grüßt das Murmeltier" und "Ghostbusters" unsterblich gemacht hat, spielt in "Lost in Translation" den schlaflosen Schauspieler Bob Harris. Ich habe von "Lost in Translation" eigentlich nur positives gehört, "wunderschön", "ein modernes Märchen",...
            Was halte ich vom Film? Ich weiß es nicht so recht.
            Erstmal das Positive: Bill Murray spielt grandios ebenso wie die junge Scarlett Johansson. Der Film ist wunderschön bebildert, vorallem die Bilderflut am Anfang ist unglaublich faszinierend. Das Setting ist toll, die schrillen Farben, alles ist bunt, während unsere Darsteller farblos sind, sie passen nicht, aber sie passen gemeinsam nicht in diese Stadt, in diese Welt. Und das verbindet sie. Der ruhige Grundton gefällt ebenfalls. In einer Stadt in der alles so schnell abläuft, braucht es nebenbei etwas Ruhe. Das Hotel, die Hotelbar, stehen irgendwie im Kontrast zu der "Welt außerhalb". Es ist ruhig, steril.
            Außerdem sind einige Lacher dabei, die einen zwar nicht vom Sofa fallen lassen, aber durch Bill Murrays Spiel wunderbar funktionieren. Vorallem wenn er einen Spot über Whiskey dreht und nicht in der Lage ist sich mit seinem Regisseur zu verständigen.
            Nun zum Negativen: Eigentlich kann ich hierzu nichts sagen. Der Film hat nichts Negatives an sich. Er ist auf seine Art amüsant, er sieht wunderschön aus, ist super gespielt und das Ende ist doch recht schön, und entschwindet, ebenso wie der gesamte Verlauf, den gängigen Klischees. Wir haben hier also einen witzigen, charmanten, außergewöhnlichen Film. Warum dann nur 6 Punkte? Ich weiß es nicht, aber der Film hat mich nicht so geflasht wie ich gehofft hatte. Er hat mich nicht wirklich mitgerissen. Daher gebe ich nur 6 Punkte und hoffe, dass ich irgendwann bei einer Zweitsichtung auf eine höhere Punktzahl aufstocken kann.

            8
            • 9

              Earthlings ist ganz harter Tobak. "Wenn Schlachthäuser Glaswände hätten, wären wir alle Vegetarier". Ob das zu 100% zutrifft, glaube ich eher nicht. Und ob ich jetzt zum Vegetarier werde, kann ich auch noch nicht sagen. Die Lust auf Fleisch ist mir aber erst einmal vergangen. Dass in Schlachthäusern Grausamkeiten an der Tagesordnung sind, weiß sicherlich jeder. Aber wer macht sich darüber wirklich Gedanken? Wer informiert sich darüber? Eigentlich niemand. Weil man es gar nicht wissen will. Daher ist ein Film wie Earthlings auch nicht so berühmt, wie er sein müsste. Ein Film der aber sehr wichtig ist und als Schullektüre eingeführt werden sollte, wobei ich den Film gewissenhaft erst ab 16 oder sogar ab 18 freigeben würde, denn die gezeigten Bilder sind so unglaublich grausam und verstörend, weil sie wahr sind. Vorallem die koschere Schlachtung schlägt auf den Magen. Wie Tiere behandelt werden, obwohl sie, so wie wir Erdlinge (großartiges Wort und perfekter Filmtitel) sind, ist unmenschlich. Sie erleiden Qualen, werden gefoltert, erniedrigt, gefangen und leben bloß um zu sterben, damit wir jeden Tag Fleisch essen können. Um hier eines klar zu stellen, ich esse sehr gerne Fleisch und Fleisch essen ist in der Natur durchaus vorgesehen. Es gibt genug Fleischfresser. Löwen, Tiger und auch Menschen. Wie das "Fleisch" aber entsteht und wie häufig wir Fleisch konsumieren, war von der Natur nicht vorgesehen.
              Aber ich glaube auf die gezeigten Bilder kommt es nicht zu 100% an, sondern darauf, dass sich die Menschen in die Tiere, die zu Forschungszwecken missbraucht werden, in Käfige gesteckt werden, grausam geschlachtet werden, erniedrigt werden, hineinversetzen sollten. Wollen die Schlachter so behandelt werden? Wollen sie so leiden? Wollen die Forscher, die Zirkus-Leute so leiden? Wollen die Konsumenten durch übermäßigen Konsum solch Verhalten unterstützen?
              Der Film hat ein (wenn auch etwas zu langes) Schlussplädoyer, dass perfekt passt: Wir sollten uns alle als Erdlinge betrachten.
              Was ich noch anmerken möchte, der Film steht natürlich sehr direkt für eine Position, ist sehr manipulierend, weswegen ich einen Punkt abziehe.
              Ansonsten kann ich den Film nur weiterempfehlen, aber mit Vorsicht: Das Gezeigte ist nichts für schwache Gemüter.

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              • 8

                Lange habe ich keine so bedrückende und düstere Dystopie gesehen. Children of Men zeichnet ein erschütterndes Bild einer Zukunft ohne Zukunft. Düster, dreckig, ohne Hoffnung, deprimierend. Da scheint es auch kaum außergewöhnlich zu sein, wenn das Restaurant, das man gerade verlassen hat, in die Luft geht. Man geht trotzdem zur Arbeit. Die Menschen sind verzweifelt. Menschen werden unterdrückt, Ausländer haben keine Chance, werden als niedere Menschen behandelt. Gewalt ist an der Tagesordnung, und das einzige was der Masse einen Funken Hoffnung/Glück bescherte, verstirbt. Der jüngste Mensch der Erde, ein echter Promi, wird von einem Fan erstochen. Doch dann erscheint eine schwangere Frau. So viel zur Geschichte. Der Film zeichnet sich vorallem durch seine düstere Atmosphäre aus, die geniale Kameraarbeit, die dem Film, vorallem in den Actionszenen, eine beinahe dokumentarische Echtheit verleiht und durch sein dystopisches Weltbild. Die Umgebung, die Graffitis, die Städte, die Menschen. Jedes Bild strahlt eine gewisse Echtheit aus, zeigt uns klar und eindeutig wie unsere Welt aussehen würde. Dystopien sind immer eine schwere Sache, sie müssen echt genug wirken um zu verschrecken, dürfen aber nicht zu sehr nach "Fiction" aussehen. Children of Men schafft das. Vorallem auch durch seinen Hauptdarsteller. Clive Owen verkörpert einen "Jedermann". Er hat keine außergewöhnlichen Fähigkeiten. Das hilft dem Film. Es gibt keine außergewöhnlich, übertrieben choreographierten Kampfszenen. Keine over-the-top Schusswechsel. Die Gewalt ist roh, brutal, radikal, verkommt aber nicht zum Selbstzweck, kurz (und schmerzlos). Die Welt ist ebenso brutal.
                Children of Men funktioniert als düstere Dystopie, als Drama, als Film, dank großartiger Atmosphäre, eine der besten Kameraarbeiten seit Ewigkeiten und wegen seiner Geschichte, die nach längerem Überlegen gar nicht so sehr "Fiction" ist.

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                • 8

                  Riesige Roboter die riesigen Aliens die Fresse polieren. Das kann eigentlich gar nicht schief gehen. Michael Bay bewies uns mit seiner Transformers Trilogie das Gegenteil. Aber da waren es ja riesige (gute) Roboter-Aliens gegen riesige (böse) Roboter Aliens umringt mit blöden Klischees und nervigen Charakteren.
                  Pacific Rim macht nicht alles richtig, meidet nicht alle Fehler der Transformers Filme, aber er funktioniert und zwar wunderbar. Die Einleitung ist schon großartig. Wir werden schnell ins Geschehen eingeführt, gute 3D Effekte (Ja! Tatsächlich), atemberaubende Effekte und Fights und ein sinnvolles Setting. Dass der Film nicht frei von Pathos ist, diesen am Ende auch etwas zu sehr ausreizt, war zu erwarten, es hält sich aber in Grenzen. Auch die recht einfache Geschichte, wir haben hier einen ehemaligen Kämpfer, der wegen eines verlorenen Kampfes in dem eine ihm wichtige Person aus dem Leben trat, geflohen ist, eine rachedürsterne Anfängerin und einen erfahrenen Befehlshaber, ein Arschloch und zwei durchgeknallte Wissenschaftler, ist nicht neu. Alles bekannt, alles schon mehrfach gesehen, trotzdem baut Pacific Rim irgendwie Spannung auf, weiß sogar ein ums andere Mal etwas zu überraschen und macht einfach höllisch viel Spaß. Die Kämpfe sind nicht zu sehr over-the-top, krachen aber gewaltig, Vieles wird zerstört, viel explodiert, es macht einfach Laune. Die Charaktere haben sicherlich keine enorme Tiefe, wir haben hier kein Charakterprotait alá Scorsese oder Kubrick, aber das erwartet auch niemand (hoffe ich zumindest). Die Protagonisten sind trotzdem überzeugend, cool, lässig, keine unnötig-eingebaute Love Story, keine unnötig überreizten Charakterklischees. Alles wunderbar. Die Wissenschaftler und vorallem der saucoole Ron Perlman als Untergrundboss bringen immer wieder Lacher, machen den Film aber nicht lächerlich. Pacific Rim nimmt sich nicht 100% ernst, übertreibt es mit dem Humor aber nicht. Es ist alles sehr episch, die Musik unterstreicht das sehr gut. Nicht durch musikalische Finesse, sondern einfach durch epische Streicher Sounds, gut eingesetzt und fördernd für die Kampfszenen. Logiklöcher findet man sicherlich auch, wenn man zwingend danach sucht, aber den Zweck, den Pacific Rim verfolgt. Den erfüllt er einfach. Bombastische Action, coole Sprüche, Charaktere, gute Effekte und ein vergnügliches Ende (unbedingt den Abspann abwarten!). Also Leute. Schnappt euch ein ums andere Mal die 3D Brillen, zahlt (eigentlich) viel zu viel für einen Kinobesuch und lasst euch bombastisch unterhalten und 130 Minuten die hohen Kosten vergessen. Es lohnt sich und zwar gewaltig!

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                  • Ich kann den Nachnamen des Regisseurs nicht aussprechen. Ich kann dem Film bis jetzt nichts Gutes abgewinnen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das ändert.

                    • 10

                      Und schon wieder ein Eastwood, diesmal aber lediglich als Darsteller in einem Italowestern. Und typisch für einen Italowestern ist das alles sehr episch und schwarzhumoristisch inszeniert. Man kann dem Film sicherlich ankreiden, dass die 3 Stunden Laufzeit für die doch recht einfach gestrickte Rahmenhandlung zu lang ist. 3 Männer wollen 200.000$. Wie und mit wem sie dabei zusammen arbeiten ist egal. Sie haben alle das selbe Ziel, brauchen aber einander. Denn keiner weiß alles. Eli Wallach ist andauernd am plappern, bzw. fluchen, während Eastwood mit zusammengekniffenen Augen und Zigarillo im Mund durch die Gegend stolziert und Lee van Cleef ist eben der Böse. Brutal und skrupellos. Wie der Film. Die Gewalt ist doch recht radikal, durch den humoristischen Grundton aber erträglich, auch wenn der Film zur Zeit des Sezessionskrieges angesetzt ist, diesen auch ab und an kritisiert, aber eher hintergründlich. Im Vordergrund stehen die Charaktere. Eastwood ist wie immer unglaublich cool, spricht wenig, haut aber einen One-Liner nach dem anderen raus, von deren Qualität heutige Produktionen nur träumen können. Eli Wallach als quasselnder Bandit agiert etwas übertrieben, verleiht seinem Tuco aber so viel Charme und Witz, dass es einfach Spaß macht ihm dabei zuzusehen. Lee van Cleef als Gegenspieler funktioniert ebenso gut, auch wenn er weniger Leinwandzeit hat. Diese nutzt er aber. Er ist nicht ganz so cool wie Eastwood, dafür aber radikaler und brutaler.
                      Was für einen (Italo)Western neben der Musik, die Ennio Morricone natürlich wieder einmal perfekt komponiert, dem Film angepasst und eingesetzt hat, ist natürlich der Showdown. Wenn man von Western-Showdown hört, denken die meisten an Charles Bronson und Henry Fonda oder auch an Gary Cooper. Beides hervorragende Showdowns, und ersterer ist durch seine grandiose Musik natürlich auch völlig zurecht DER Showdown. Doch ich persönlich favorisiere den Trio-Showdown. Die epischen Klänge von Morricones Musik, die Trompeten, der ruhige Aufbau, die zalhreichen Schnitte, die Beschleunigung des Themes und der Schnitte. Der beste Showdown den ich kenne, unglaublich intensiv, spannend und einfach nur verdammt episch.
                      Sergio Leone ist ein Meister auf seinem Gebiet, Geschichten perfekt in Szene zu setzen, leicht humorvoll, intensiv, episch, ausufernd und spannend. Ob Zwei glorreiche Halunken (Gott, welcher Idiot hat diesen Titel vergeben?) der beste Western ist, kann man nicht mit Bestimmtheit sagen, in seiner Wichtigkeit für das Genre, für den Regisseur, die Darsteller und für die Zuschauer, die selten so gut unterhalten wurden, hat er aber einen festen Platz. In der Filmgeschichte und in meinem Herzen.

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                      • 9

                        Der Altmeister hat es wieder vollbracht. Er hat mich fassungslos zurück gelassen. Wieder einmal klingt die Rahmenhandlung recht einfach. Ein alter, rassistisch-veranlagter, Amerikaner, der neue Nachbarn bekommt. Asiaten. Anfänglicher Gräuel seinerseits wandelt sich in Zuneigung, Freundschaft und Vorbildfunktion. Was die Filme von Eastwood so besonders macht, ist die Wahrheit. Die Filme sind leicht klischeebeladen. Auch Gran Torino. Die Charaktere sind etwas überspitzt. Aber es sind eben Filme. Keine Dokumentationen oder Sachgeschichten. Er möchte den Zuschauer belehren, ihm neue Wege eröffnen, ihm die Wahrheit vor Augen führen, dabei den Zuschauer aber auch unterhalten. Man sieht die Filme, man erlebt die Filme, man erlebt die Figuren, man wird mitgerissen. Wie auch schon in Million Dollar Baby hat Eastwood auch hier wieder den selben Blick. Zweifel, Schuldgefühle, angestaute Wut, Glaubensverlust. Sein Schauspiel spiegelt all das wieder. Ein gebrochener Mann, der durch den jungen Thao und seine Schwester Sue wieder zum Leben findet. Seine Frau ist tot, seine Kinder bedeuten ihm wenig, ebenso wie er ihnen wenig bedeutet. Die Nachbarn werden zur Ersatzfamilie. Zu Freunden. Der Aspekt der Rassendiskriminierung ist aber nicht das einzige Thema. Freundschaft, Glaube, Vergeltung, Verarbeitung spielen eine ebenso wichtige Rolle.
                        Das der Film so gut funktioniert ist seiner Echtheit, seiner schon erwähnten Wahrheit zu verdanken. Das Ende ist sicherlich drastisch. Aber es ist echt, radikal und ein sinnvoller Abschluss eines grandiosen Filmes. Ein Ende der besonderen Art.
                        Die Charaktere sind allesamt sympathisch, die Schauspieler machen einen sauberen Job, auch wenn keiner an Clint Eastwood herankommt. Man kann behaupten, dass er immer wieder die selben Rollen spielt, immer gleich spielt, Mal um Mal den selben Gesichtsausdruck beibehält. Das stimmt auch in gewisser Weise, aber es stört nicht, wenn er es mit solch einer Hingebung, mit einer unglaublichen Intensität spielt. Sein Wandel vom grantigen, verbitterten Kriegsveteran, zum sympathischen Vorbild funktioniert. Die Szenen in Gran Torino, die aber am besten funktionieren sind diese in denen er den undurchschaubaren, skurpellos-wirkenden Veteranen mimt. Wenn er die Flinte auf die Gangmitglieder richtet, wenn er Sue vor der Straßengang beschützt, wenn er eine Botschaft versendet. "Wenn ich nochmal kommen muss, wird's hässlich". Viele Dialogzeilen bleiben im Gedächtnis. Die Dialoge mit dem Priester, vorallem das Gespräch am Ende ist so wirkungsvoll und intensiv. Eastwood vollbringt wieder einmal ein wahres Wunder. Ein Meisterwerk über Rassismus, Freundschaft, den Glauben an Gott, über Gerechtigkeit und über Vergebung. Und über ein schönes Auto, dass am Ende sogar noch seine Bedeutung erhält und den Film perfekt abrundet, vorallem wenn Clint die ersten Zeilen des Soundtracks haucht:
                        "So tenderly
                        Your story is
                        Nothing more
                        Than what you see [...] Whispers through
                        My Gran Torino"

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                        • 9

                          Spoiler auf eine Episode aus Staffel 5!

                          Scrubs ist oft überzeichnet, Slapstick wird manchmal zu oft zelebriert, die Charaktere sind alle etwas überspitzt, die Comedy Einlagen funktionieren nicht immer. Oft funktionieren sie aber. Und dann richtig gut. Die Tagträume, die Bosheiten des Hausmeisters, die Predigten von Dr. Cox. Doch was Scrubs vom Comedy Allerlei abhebt sind die dramatischen Momente. Die emotionalen Szenen, mit einer großartigen Soundtrack-Auswahl unterlegt. In diesen Momenten brillieren die Darsteller, vorallem John C. McGinley, in diesen Szenen ist Scrubs wirklich intelligent, charmant und auf die eigene Art auch weise. Lebensweisheiten, die im Krankenhausalltag vermittelt werden. Jeder 3. Patient stirbt im Krankenhaus, statistisch gesehen, doch Statistiken sind nicht direkt anwendbar. So sterben die Patienten aller Protagonisten, weil das Leben manchmal ungerecht ist. Man darf sich für Todesfälle nicht verantwortlich fühlen. Man darf sich dafür nicht die Schuld geben. Wenn es passiert, dann ist es zu spät. Diese Szene, in der Dr. Cox versucht die Transplantationspatienten zu retten, ist wohl die beste Szene der Serie. Während "The Frays" grandioses "How to save a life" im Hintergrund spielt, versterben die Patienten, einer nach dem Anderen. So ist das Leben, sie brauchen die Organe, die Organe sind da und nach der Transplantation erfahren wir, die Patientin hatte Tollwut, die Organe repräsentieren nicht das Leben, retten nicht das Leben, sondern besiegeln den Tod. Doch hätten es die Patienten geschafft länger zu überleben? Vermutlich nicht, es war also die einzig richtige Entscheidung. Doch das Leben spielt ein ums andere Mal nicht so wie man es erhofft. So stirbt auch der letzte Patient. Ein Patient, der auch noch einen Monat hätte warten können. Diese Szene ist auf aller höchstem Niveau, emotional inszeniert, perfekt gestaltet und einfach wahr.
                          Das ist Scrubs, trotz der locker-leichten Atmosphäre, der humorvollen Inszenierung, den Lachern, wird nie die Wahrheit vergessen. Man kann vieles mit Humor nehmen, man kann alles richtig machen und am Ende läuft nichts wie es soll. Tragikömodien sind nie leicht, ein schmaler Grad zwischen Humor und Trauer, der nicht immer funktioniert. Scrubs schafft das. Zwar nicht immer, aber wenn, dann extrem effektvoll.

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                          • 10

                            Filmbewertung Nr. 600 und Kommentar Nr. 100.
                            Angetrieben durch das titanische Trio (oder Quartett? Klärt mich bitte auf...), habe ich mir ganz fix die DVD aus der Videothek geliehen. Eigentlich bedarf es nach solch schönen Kommentaren kaum noch weiterer Worte, aber Million Dollar Baby hat mich wie kein zweiter Film in der letzten Zeit berührt und umgehauen. 10 Punkte nach der 1. Sichtung vergebe ich sehr ungerne und tue ich auch sehr selten, aber verdammt dieser Film hat es einfach verdient. Ich als großer Fan von Eastwood als Cowboy, als Dirty Harry und als Regisseur und Darsteller frage mich: Wieso habe ich den Film solange vor mir hergeschoben?
                            Das Grundgerüst ist schnell erzählt. Clint Eastwood spielt das, was er am Besten kann. Einen gealterten Mann mit vielen Problemen, der seine Träume nie vollkommen ausleben konnte und dieses nun durch seinen Schützling (Willie) erleben möchte. Morgan Freeman spielt einen ebenfalls gealterten und gescheiterten Mann, der nichts mehr hat. Gleichzeitig ist er die Schnittstelle, der auktoriale Erzähler. Und Hilary Swank, die Frau aus dem Armenviertel, erfolglos, nur ein Ziel: Boxerin zu werden. Eastwood wird nach anfänglicher Ablehnung der Trainer von Hilary Swank und trainiert sie zur guten Kämpferin. Maggie (Hilary Swank), deren einzige familiär-funktionierende Beziehung zu ihrem verstrobenen Vater war und Frankie (Eastwood) der keinen Kontakt mehr zu seiner Tocher hat, entwickeln eine Vater-Tochter Beziehung. Eddie (Freeman) gilt als Berater, Freund, als die verlorene Seele, der Gescheiterte, für dessen Scheitern sich Frankie verantwortlich führt, auch wenn er es nie laut ausspricht. Bis dahin ist der Film sehr gut, spannend, sehr gut inszeniert, auch die Boxkämpfe wissen zu überzeugen und zu gefallen. Doch dann haut uns der Film einen so dermaßen brutalen Twist rein, der wie ein Haken, oder einen Schlag in die Magengrube wirkt (beabsichtige Metapher/Idee der Drehbuchautoren?). Von da an wird aus dem Aufsteiger-Film ein berührendes Drama, emotional ergreifend.
                            Was den Film ebenso trägt wie die Handlung und dieser unsagbar großartige Twist sind die Darsteller. Ja, Eastwood schaut die meiste Zeit mit dem selben Blick in die Kamera, aber verdammt, das ist genau was den Film ausmacht. Dieser Blick, die verlorene und wieder aufkeimende Hoffnung, die Unsicherheit, die Trauer. Faszinierend. Morgan Freeman tut als Nebendarsteller sein Bestes. Wie immer überzeugt er mit seinem ruhigen Spiel, seinem Ausdruck, seiner Stimme (Oh Gott diese Stimme... unglaublich). Und wenn das nicht schon ausreichen würde, bringt Hilary Swank hier eine wahre Energieleistung. Die hoffnungsvolle, starke, selbstsichere Frau. Eine ausnahme Performance. Der Film nimmt einen gefangen, lässt nicht mehr los, ja rührt sogar zu Tränen, lässt den Zuschauer fassungslos vor dem Bildschirm sitzen. Das alles reicht schon aus für einen grandiosen Streifen, einen Film der den Zuschauer begeistert. Doch dann folgt ein Schlusssatz. Ein Satz, mit dem ich nicht gerechnet hatte, der dem Film noch mehr Wirkung verleiht. Ein (junger) Klassiker.

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                            • 10

                              SPOILER!!

                              Tränen rollen über die Wangen, wenn die Streicher das Ende des Films und eines Lebens bekunden, ja regelrecht betrauern. Im Hintergrund erklingen leise Cembalo (artige) Klänge, ein Bruder, überfordert mit einer Aufgabe, die Jeden überfordert hätte. Aussicht auf Hoffnung gibt es keine einzige Sekunde. Wir wissen seit Beginn, es gibt keine Hoffnung, es gibt kein Happy End, es gibt keine Versöhnung. Es wird Niemand kommen um irgendwen zu retten, keiner kann helfen, denn Jeder ist damit beschäftigt sich selber zu helfen. Krieg hat viele Facetten. Jede davon ist auf grausamste Art und Weise zu verabscheuen. Soldaten die (heroisch) für ihr Land, wenn auch nicht freiwillig, in den Tod gehen, Menschen die auf Grund von Hungersnot, Angriffen oder anderen Grausamkeiten flüchten müssen, sterben müssen. Doch warum? Wozu das alles? Es gibt in der Geschichte des Films genügend herausragende Werke, die die Sinnlosigkeit des Krieges aus Sicht der "direkten" Teilnehmer bekunden, beklagen. Platoon, Komm und Sieh, Apocalypse Now. Doch wie es den Menschen ergeht, die nicht in den Kampf ziehen. Diese die sich nicht wehren können. Diese, die in ihrem Zuhause zu Grunde gehen, leiden, um ihr Überleben kämpfen. Diese Seite wurde selten beleuchtet. Und womöglich nie so gut wie in "Die letzten Glühwürmchen". Ein Film der in die Magengrube schlägt und zwar mehrmals. Es braucht bloß ein unschuldiges Geschwisterpaar. Der Vater ist in den Krieg gezogen, die Mutter während eines Angriffes gestorben. Zwei unschuldige Kinder, die nichts außer Spiel und Spaß im Kopf haben, sind auf sich gestellt. Anfangs gibt es Zuflucht bei ihrer Tante. Doch bald flüchten sie. Sie wissen nicht mit dieser Situation umzugehen. Aber wer kann das? Wer kann in solch einer grausamen Situation rational denken, das Beste herausfiltern? Unmöglich. Und so kommt das Unabwendbare. Die Kinder leben weiter. Alleine. Sie werden es nicht schaffen. Es gibt keine Chance für sie. Es existieren lichte Momente. Der im Titel besagte Teil der Glühwürmchen ist äußerst effektiv. In dieser Szene vergisst der Zuschauer, ebenso wie die Kinder, die Grausamkeiten. Die Probleme. Wunderschön. Doch das solche Momente rar sind, ja sogar einzigartig, zeigt uns dieser Film. Das Leiden geht weiter und endet im Tod. Gibt es also keine Hoffnung? Wieso leiden die Unschuldigen? Wieso leiden die Hilfsbedürftigen? Weil die Welt grausam ist. Weil die Menschen grausam sind, Menschen die für solches verantwortlich sind. Der Film ist Antikriegsfilm, Familiendrama, ein Film über existentielle Fragen "wieso trifft es die, die es am Wenigsten verdient haben?", ein Film der die Sinnlosigkeit des Krieges einfängt, auf den Zuschauer überträgt, Emotionen weckt. Ein perfekter Film. In seiner Wirkung, in seiner Art, in seinem Genre, auf seine ganz eigene, traurige, emotionale, wegweisende, intelligente, unschuldige Art und Weise. Ein Meisterwerk.

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                              • Und mal wieder etwas gelernt. Dankeschön :)

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                                • 7

                                  SPOILER (Before Sunset & From Paris with Love)
                                  Letzter Absatz SPOILER FREI, Bitte lesen. Danke :)

                                  Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen...
                                  ___________________________________________________________

                                  Liebes Tagebuch,

                                  heute werde ich meinen letzten Eintrag verfassen. Es war eine schöne Reise und ich hoffe sie hat dir gefallen (ja, ich vermenschliche mein Tagebuch). Ich bin wieder gut in Berlin angekommen, was aufgrund der Geschehnisse der letzten Tage doch ein echtes Wunder ist.
                                  Ich war 2 Wochen in Paris und die erste Woche verlief auch echt super. Ich besuchte die Touristenattraktionen und dann sah ich ein Schild. Jesse, der Mann den ich in Wien zusammen mit der französischen Studentin Celine getroffen hatte (dieses nette Pärchen), sollte nächste Woche einer Lesung seines Romans in einer netten Buchhandlung beiwohnen. Das Buch fand ich großartig, nur das ich irgendwie nicht darin auftauchte. Sehr merkwürdig. Auf jeden Fall wollte ich mich am nächsten Tag auf den Weg zu dieser Buchhandlung begeben. Dann passierte etwas Merkwürdiges. Ich aß zu Mittag in einem chinesischen Restaurant als ein Mann plötzlich anfing die Köche niederzuschießen. JA! Das ist wirklich passiert. Dann nahm ein anderer Mann eine Vase mit und sammelte Staub von der Decke. Schnee nannte er das. Komisch. Schnee im Sommer?
                                  Auf jeden Fall waren diese beiden Männer knallhart, erschossen mehrere Chinesen. Das Seltsame war, der eine sah aus wie John Travolta, der eine aus Pulp Fiction. Nur er hatte keine Haare, sondern eine Glatze. Es war wohl nicht John. Wieso sollte John auch irgendwelche Chinesen in Paris erschießen? Da ich nun Zeuge war, nahmen mich die beiden Verrückten mit. Und schon wieder saß ich in der Tinte. Wieso immer ich? Zwangsweise begleitete ich diese blöden (entschuldigt meine Ausdrucksweise) Wichser durch halb Paris, wie sie grausam mordend durch die Dealerlandschaft zogen. Ein Schuss 3 Leichen, während die Beiden unbeschadet davon kamen. Es ging wohl um einen Terroranschlag, ich war wieder mittendrin in einer Verschwörung von Selbsmordattentätern, amerikanischen Politikern, amerikanischen, skrupellosen "Weltenretter". Dann offenbarte sich uns eine schockierende Wendung. Die Freundin des Mannes mit der Vase voll Schnee entpuppte sich als Terroristin. Er, als Berater des Botschafters in Paris, diente bloß zur Tarnung. War ich in einem mittelmäßigen Actionfilm oder was? Terroristen, unbesiegbare "Helden", die die Bösen aufhalten und natürlich dabei nur Drogendealer und "Terroristen" erschießen, welche natürlich alle keine Amerikaner sind, sondern Chinesen oder Pakistani, eine Intrige, Schießereien die so unwirklich erschienen, immer ein cooler Spruch auf den Lippen, der eigentlich gar nicht so cool war. Ich bin auf jeden Fall unbeschadet davon gekommen, was für ein Wunder.
                                  Dann machte ich mich auf den Weg in die Buchhandlung. Endlich. Dort traf ich dann Celine und Jesse. Die Beiden waren so überrascht mich zu sehen, wie sie auch überrascht waren sich zu sehen. Sie waren wohl doch kein Paar. Sie wollten sich eigentlich an einem verabredeten Datum in Wien wieder treffen, Celine war allerdings verhindert. Ihre Oma war verstorben. Mich störte eher, dass die Zwei mich nicht eingeladen hatten. Aber das war mir egal, denn die nächste Stunde verbrachten wir dann zu 3. Wir unterhielten uns wieder über alles Mögliche. Religion, Politik, Spirituelles. Die größte Frage war aber: Was wäre wenn? Was wäre passiert, wenn sich die Zwei getroffen hätten? Jesse war nun verheiratet, hat einen Sohn der 4 Jahre alt ist (Merkwürdig, ich dachte es war bloß einige Wochen her, seit ich die Beiden getroffen hatte, sie wirkten auch viel reifer und erwachsener...). Celine war ebenfalls in einer Beziehung. Doch scheinbar waren sie für einander bestimmt. Nicht für ihre derzeitigen Partner. Nur für einander. Als Jesse sie dann nach Hause brachte, gab er seinem Chauffeur 5€ und schickte mich mit ihm zum Flughafen. Sie wollten unter sich sein. Das verstehe ich. Hauptsache, sie laden mich dieses Mal ein, wenn sie sich wieder verabreden. Und hoffentlich werd' ich in seinem nächsten Buch erwähnt. Aber ich kann den Beiden nicht böse sein. Sie sind einfach ein so tolles Paar, so verliebt, so intelligent, so liebenswürdig, so tolle Menschen. Ich wünsche den Beiden alles erdenklich Gute, wieder einmal. Vielleicht sehe ich sie ja nocheinmal?
                                  Also Tagebuch. Ich hatte eine wunderbare Zeit, eine unvergessliche Reise und werde meine Erlebnisse demnächst in ein Buch zusammenfassen, vielleicht werde ich ja ebenfalls ein reicher Autor. Drück' mir die Daumen!

                                  Ansonsten war das mein letzter Eintrag, wahrscheinlich für immer, daher melde ich mich nicht mehr, aber ich bedanke mich für's zuhören.

                                  So hier sei nochmal dem guten Lieber_Tee gedankt dessen großartige Idee es war dieses Reisetagebuch zu verfassen. Weiterhin bedanke ich mich bei allen Mitteilnehmern, ich habe viele tolle Tagebücher lesen dürfen. Dann bedanke ich mich bei Allen die bescheuert genug waren, meine lyrischen Ergüsse zu lesen.

                                  http://www.moviepilot.de/forums/film-forum/threads/wenn-einer-eine-reise-macht?page=1

                                  Hier kann man dann übrigens die anderen Beiträge lesen. Sehr lesenswert.

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                                  • 8

                                    Scorcher, der schon 5 mal die Welt retten konnte und dabei ist, es ein 6. mal zu tun, ein mehrfacher Oscarpreisträger, ein Rapper, ein Anfänger und ein abgestürzter Comedy-Star drehen einen Kriegsfilm. Irgendwie passt das kein bisschen zusammen, klingt lächerlich und genau deswegen ist Tropic Thunder so unglaublich witzig. Weil die Ausgangssituation schon so bescheuert ist und dann sogar noch ins Absurdere abdriftet. Ein Film im Film der dann doch kein Film ist. Alleine die Trailer am Anfang lohnen. Tobey Maguire nimmt sich auf die Schippe, Ben Stiller zeigt die Sinnlosigkeit von etlichen Fortsetzungen auf. Lacher sind garantiert. Dann geht's los. Ein überforderter Regisseur, arrogante Schauspieler, alles geht schief. Eine Riesenexplosion wird in den Sand gesetzt. Dann taucht das erste Mal das Highlight des Films auf. Les Grossmann bzw. Tom Cruise. Fett, eine halbe Glatze, selbstironisch, extrem aggressiv und mit Schimpfwörtern nur so um sich werfend. Ich bin kein Tom Cruise Fan, diese Rolle ist aber einfach nur großartig. Wenn er zu Ludacris' "get back" tanzt, die "Terroristen" beleidigt und zwar aufs aller Übelste oder einfach nur "Cola Light" brüllt, dann kann ich einfach nicht mehr. Weiterhin ist der Film voller absurder Situationen, Gespräche über Behindertenrollen in Filmen, Parodien auf etliche Kriegsfilme, auf Hollywood, eigentlich auf so ziemlich alles im Bereich Film.
                                    Spannung, Anspruch oder emotionale Szenen sind zwar nicht sonderlich vertreten, aber wer will sowas bei solch einem Gagfeuerwerk?
                                    Also einfach einschalten, lachen und noch mehr lachen.

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                                    • 9

                                      Wenn das Genre Actiondrama existiert. Bittersweet Life ist definitiv als das einzuordnen. Ein Soundtrack wie kein Zweiter, melancholisch, wunderschön, deprimierend, perfekt. Eine einfache, wirklich sehr einfach gestrickte Geschichte. Aber um die Geschichte geht es in diesem Film nicht. Dem Rachefilm wurden schon genug innovative Filme geschenkt (Oldboy), da braucht Bittersweet Life nicht mit einer herausragenden Handlung aufzuwarten. Warum ist Bittersweet Life trotzdem einer der stärksten Filme aus Südkorea und gleichzeitig einer der besten Filme die ich kenne? Die Bildkompositionen die Kim Jee-Woon hier verwendet, die Versinnbildlichung der inneren Zerissenheit unseres Protagonisten, einfach die Melancholie, die Atmosphäre und die gesamte Stimmung des Films. Auf den ersten Blick scheint die Charakterzeichnung oberflächlich zu wirken. Tauchen wir aber tiefer in den Film hinein, tiefer in den Protagonisten, tiefer in die Bilder, die Musik, dann wird uns eines vermittelt. Der Grundton, die Beweggründe unseres Protagonisten. Unentschlossenheit. Liebe oder "Job"? Wahrheit oder Lüge? Warum passiert all das? Die Antwort die im Film genannt wird, scheint einfach zu sein. Aber es steckt mehr dahinter. Wer in Bittersweet Life einen Actionfilm sieht, dem sei es gegönnt, denn die Action ist sehr gut inszeniert und sehr stylish. Wer den Film aber häufiger sieht, dem wird auffallen, dass Bittersweet Life eben mehr ist. Ich finde dieses eine Zitat am Ende beschreibt den Film perfekt. (Für alle Leser: Kein Spoiler auf Handlung oder Charaktere)

                                      One late autumn night, the disciple awoke crying.

                                      So the master asked the disciple, "Did you have a nightmare?"
                                      "No."
                                      "Did you have a sad dream?"
                                      "No," said the disciple.
                                      "I had a sweet dream."
                                      "Then why are you crying so sadly?"
                                      The disciple wiped his tears away and quietly answered,

                                      "Because the dream I had can't come true."

                                      Ob der Film einen zu Tränen rührt kann ich nicht sagen, dass aber Gänsehaut garantiert ist durch diese meisterliche Inszenierung und den Soundtrack, das kann ich versichern. Die Musik und die Bilder sagen mehr als tausend Worte. Und ist das nicht einer der Gründe warum wir Filme schauen?

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                                      • Danke, du hast mir den Sonntag gerettet :)
                                        Sehr schöne Antworten.

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                                        • Umso mehr ich über diesen Film lese, desto mehr möchte ich ihn gucken. Und am Ende bin ich noch enttäuscht, weil er nicht so schlecht ist, wie ich erwarte.

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                                          • Zum 1. Mal ein Kommentar den ich schon kenne :)
                                            Gefällt mir, sehr schöner und guter Kommentar, auch wenn ich den Film echt grandios fand.

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                                            • Ich gestehe: Ich bin Adam Sandler Film. Danke Vega, dass du dir die Mühe machst und dieser Art von Humor einen Artikel widmest :)
                                              Und gleichzeitig Danke für die Empfehlung, werd' wohl doch ins Kino gehen.
                                              PS: Seth Rogen ist komisch!

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                                              • Ich frage mich, wer in Game of Thrones als Hauptdarsteller gilt, oder werden alle als Nebendarsteller eingestuft?
                                                Ansonsten gönn' ich Aaron Paul den Emmy. Beeindruckend, was er in Breaking Bad abliefert und er wirkt kein bisschen blass neben Bryan Cranston, wie es am Anfang noch der Fall war (So empfand ich das zumindest.)!

                                                • Hier auch nochmal: Danke für eine tolle und spannende Reise (und gleichzeitig den ein oder anderen Filmtipp ;) )
                                                  Hoffe es wird weiterhin solche Community-Ideen geben. Wenn dir was einfällt, bin ich zur Stelle :)

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                                                  • Da schwindet dann irgendwann auch ein sinnvolles Verhältnis. Eine Putzkraft, die sicher nicht weniger Mühe/Arbeitsaufwand betreibt, erhält nicht einmal 1/10000 davon.

                                                    Diskussion erwünscht!