Professor Chaos - Kommentare

Alle Kommentare von Professor Chaos

  • 10

    SPOILER MÖGLICH!

    Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen.
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    Liebes Tagebuch,

    ich, Charles Foster Kane, bin am Ende. Mein Lebenslicht schwindet mit jedem Atemzug den ich tätige. Daher möchte ich der Nachwelt etwas vermachen. Kein Testament. Keine ausschweifenden Memoiren. Sondern eine Erzählung. Über mein Leben. In gewisser Weise handelt es sich dabei um meine Memoiren, doch ich werde bloß einige Phasen meines Lebens beschreiben, die wichtigen Momente, Momente an die ich mich erinnern kann, Momente die ich teilweise positiv, teilweise negativ in Erinnerung habe. Bereuen tue ich nichts. Außer Rosebud.
    Es beginnt mit einer kurzen Erzählung aus meinen Kindheitstagen. Meine Eltern waren keine reichen Menschen, sie waren arm, ich war ihnen scheinbar eine Last. Es war Winter, als ein Mann vorbeikam. Thatcher war sein Name. Meine Mutter war durch einen Zufall an Geld gekommen, ein riesiges Vermögen. Sie wollte mir eine teure Ausbildung verschaffen und gab mich deshalb in die Hände dieses Mannes und so erfuhr ich eine elitäre Ausbildung und wurde der Mensch, der ich später war und möglicherweise immer noch bin. Dabei wollte ich bloß ein Kind sein, wie jeder Andere.
    Einige Zeit später, ich war 25, wurde mir die Verfügung über das enorme Vermögen meiner Mutter zugesprochen. Ich investierte in eine seriöse Zeitung, der New York Inquirer, und machte aus ihr eine Boulevard-Zeitung. Boulevard Presse ist genau das, was die Masse möchte. Ich habe einen intelektuellen Anspruch an eine Zeitung, wusste aber genau, dass die Masse sich über Skandale und mir unwichtige Themen amüsiert. Und so vermehrte sich mein Vermögen. Durch die Einfachheit der Unterhaltung. Durch primitive Unterhaltung. Aber ist das nicht egal, wenn ich somit zu Geld komme? Ist das skrupellos? Heute bin ich anderer Meinung als damals. Meine Entscheidung bereue ich aber nicht. Ich hätte auch heute die selben Entscheidungen getroffen.
    Zeitsprung. Ich habe eine Frau kennengelernt. Sie ist nicht reich wie ich. Wir führten eine sehr intime Beziehung. Zeitgleich bereitete ich mich auf die Wahl zum Gouverneur vor. Mein erbitterter Rivale Jim Gettys führt einen ebenso skrupellosen Wahlkampf wie ich. Er erfährt von der Affäre. Er stellt mich vor die Wahl. Politischer Erfolg oder Liebe. Hätte ich mich heute, mit dem Wissen der nachträglichen Ereignisse anders entschieden? Eine Frage die ich nicht beantworten kann. Ich wurde somit Opfer meines eigenen Instruments. Ich entschied mich, niemals einer Erpressung zu erliegen und wurde Opfer der Presse. Meine Ehe war zerbrochen. Ich war am Boden.
    Nach Emilys plötzlichem Tod heiratete ich Susan, meine Affäre. Aus heutiger Sicht erkenne ich meinen Werdegang und wie ich mit der Zeit Veränderung durchlebte. Keine positive Veränderung. Ich zwang Susan zu einer Karriere, die sie ablehnte, weil sie abgelehnt wurde. Bin ich deswegen ein schlechter Mensch? Vielleicht, aber ist nicht jeder irgendwann ein schlechter Mensch? Gibt es perfekte Menschen? Nein. Und ich bin ebenfalls nicht perfekt. Bereue ich diese Taten? Bereue ich meinen späteren Werdegang? Das was ich geworden war? Ich kaufte einen Palast, Xanadu. Ich war größenwahnsinnig. Und nur eines schwirrte mir im Kopf. Rosebud. Wieso bin ich so geworden wie ich heute bin? Wurde ich beeinflusst? Oder habe ich andere Menschen beeinflusst? War es meine Affäre oder war es meine fehlende Kindheit? Ich bin ein missverstandener Mensch. Ich bin nicht perfekt, das weiß ich. Ich habe Fehler gemacht, das weiß ich. Aber das tut jeder. Würde ich etwas ändern, wenn ich es könnte? Ja und zwar Rosebud.
    Für die Menschen, die sich dieses Tagebuch durchlesen und hoffen Aufschluss über mich zu finden, diesen Menschen kann ich sagen, alles was über mich geschrieben wurde ist wahr, alles was ich hier niederschreibe ist wahr, aber alles ist bekannt. Keine Geheimnisse. Ich gebe euch nur eine letzte offene Frage über mich. Was ist Rosebud?
    Erstickt dran!

    6
    • 8

      Zuallerst: Der Titel ist nicht unbedingt der Beste. Aber was die Deutschen dann wieder verbrechen ist unmöglich "Nackt und Zerfleischt". Was für ein Müll.
      Egal, wollte das kurz loswerden, weil mich das echt aufgeregt hat. Nun zum Film.
      Ich habe im Vorfeld so Einiges gelesen. Von "Meisterwerk" bis zu "menschenverachtendes Schundwerk" hab ich eigentlich alles zu lesen bekommen. Aber was ist Cannibal Holocaust denn nun? Kontrovers. Der Film schlägt einem auf den Magen, verstört und schockiert. Klar das ist nicht für alle Gemüter. Aber das ist auch genau das Ziel von Exploitation und Horrorfilmen. Schockieren, Verstören. Wer solch einen Streifen in den DVD-Player legt, weiß genau was ihn erwartet. Und die Erwartungen werden definitiv erfüllt. Ich bin immer noch etwas durch den Wind. Der Film weiß mit einer atemberaunden Atmosphäre zu überzeugen, mit heftigen Splatter-Einlagen, mit schockierenden Bildern und Tier-Snuff.
      Hierzu ein paar Worte. Der Tier-Snuff wurde schon ausgiebig diskutiert. Was mir dazu einfällt: Ich bin kein Greenpeace Aktivist und esse sehr gerne Fleisch. Und ob ein Tier nun in Massenhaltung ein grausames Dasein fristet und dann per Bolzen (schmerzlos) stirbt oder ein Tier in freier Wildbahn lebt und dann (grausam) geschlachtet wird, macht keinen Unterschied. Beides ist äußerst grausam, ändern kann ich das aber nicht. Ob man das nun zeigen muss oder nicht, ist eine andere Frage.
      Was den Film außer der Atmosphäre noch auszeichnet, ist die kritische Auseinandersetzung mit der Sensationslust und der Bestie Mensch. Jeder Mensch ist in gewisser Hinsicht eine Bestie. Ob die Kannibalen, die Reporter, die für gute Aufnahmen über Leichen gehen, oder die Zuschauer. Das ist wie im alten Rom. Die damaligen Gladiatorenkämpfe sind heute Filme wie Cannibal Holocaust, mit dem Unterschied, dass Deodato in gewisser Hinsicht mit dem Zuschauer spielt. Keiner wird gezwungen den Film zu schauen, Viele tun dies aber und regen sich danach über den Film auf, obwohl sie ganz genau vorher wissen was sie erwartet und so hält er uns den Spiegel vor. Vielleicht gefällt uns nicht was wir sehen, aber wir sehen es und zwar nicht zufällig, sondern bewusst. Ein grausames und gleichzeitig grandioses Werk.
      Was dann noch hinzukommt ist ein perfekter Soundtrack. Der beruhigende und wohlklingende Opening Score ist ganz groß und die beklemmende, bedrohliche Synthesizer Musik, die oft im Wechsel zum Opening Theme statt findet, unterstreicht die großartige Atmosphäre. Abgerundet wird das alles mit einem Satz am Ende, den ich aus Spoiler-Gründen nicht zitieren werde, der den Film aber perfekt zusammenfasst.
      Wer sich Cannibal Holocaust angucken möchte, sollte vorher wissen was ihn erwartet, wer mit solch verstörenden Werken nichts anfangen kann, soll gar nicht erst einschalten. Ich wurde nicht unterhalten. Ich wurde schockiert. Aber das ist ja auch eine Art der Unterhaltung, oder?

      PS: Ich hoffe mein Kommentar wird nicht missverstanden oder ärgert Leute, wer diskutieren möchte, den bitte ich eine Antwort zu schreiben, bin für jede Diskussion offen :)

      7
      • 10

        Komödie. Tragödie. Anti-Kriegs(drama). Sportfilm. Eine eher ungewöhnliche Ansammlung an verschiedenen Genres. Aber das auch ungewöhnliche Ansammlungen außergewöhnliche Filme hervorbringen, zeigt uns Zemeckis hier eindrucksvoll. Zuallererst ist Forrest Gump ein sehr amerikanischer Film. Die Geschichte des Landes ab Mitte 20. Jahrhundert wird hier auf ironische Art durchgespielt. Vietnam, Kennedy, Woodstock bzw. die Hippie-Ära. Zemeckis schneidet viele Themen an, bringt kleine Verweise (bspw. John Lennon) und lässt seinen Hauptdarsteller Tom Hanks durch die amerikanische Geschichte streifen. Und auch wenn Forrest Gump nicht der klügste Mann ist, ja sogar einen IQ von (bloß) 75 hat, erreicht er (gelegentlich auch eher zufällig) so ziemlich alles was erstrebenswert klingt. Kriegsheld, Mulitmillionär, Sport-Held, Ikone, Vorbild. Und dabei immer unglaublich sympathisch. Eine der sympathischsten Filmfiguren aller Zeiten. Während er in der Schule jedoch Probleme hat Freunde zu finden (bis auf Jenny), ändert sich das mit kommendem Alter. Durch seine Heldentaten im Krieg und seine sportlichen Erfolge wird Forrest Gump eine echte Berühmtheit und später als "Jogger" ein Vorbild für Viele. Und mit seinem ehemaligen Lieutenant, Lt. Dan, wird er gemeinsam sogar zum Mulitmillionär. Das ist das was Forrest auszeichnet, seine endlose Motivation und sein Wille, nie aufzugeben, sodass er trotz seiner eingeschränkten Intelligenz alles erreicht. In den USA ist alles möglich. Doch das sind nicht seine Ziele. Geld, Macht und Frauen strebt er nicht an. Er möchte ein einfaches Leben führen. Mit Jenny. Die amerikanischen Phasen, die Forrest nicht durchlebt, erlebt Jenny, sodass alles abgedeckt wird was in den letzten Jahren(zehnten) passiert ist und gleichzeitig gezeigt wird, wie sie sich von ihm entfernt, sich ihm wieder nähert, währed Forrest's einziges Ziel ist: Jenny. Er liebt sie und sie ihn. Nur dass sie sich darüber erst später im Klaren ist. Und da kommt die Genialität von Forrest Gump. Während der Kern recht einfach gestrickt ist, wird das drumherum so liebevoll erzählt, Vietnam wird kritisiert, der American Way of Life wird dargelegt, man lacht, man weint, man wird belehrt, Themen wie Freundschaft und Liebe werden abgedeckt und man vergisst beinahe, dass es sich um eine einfache Liebesgeschichte handelt.
        Weiterhin kommen beeindruckend gute Darstellerleistungen, ein großartiger Tom Hanks, zurecht mit dem Oscar bedacht, Gary Sinise, der kein bisschen blass wirkt neben Tom Hanks und auch Robin Wright und Sally Fields machen ihre Sache großartig.
        Dann ist noch der super zusammengestellte Soundtrack zu erwähnen. Von Klassikern wie "American Pie", "Mrs Robinson" uvm. die immer zur rechten Zeit(dekade) eingespielt werden und die Atmosphäre und Zeit perfekt einfangen. Der Sound von Silvestri ist ebenfalls sehr passend und musikalisch ausgereift. Schöne Melodien, die traurig wirken, motivierend, immer passend.
        Das alles macht Forrest Gump zu einem der besten Filme aller Zeiten, spannend, witzig, traurig, intelligent und unglaublich sympathisch. Tränen fließen ebenso wie Schmunzler bei Verweisen auf Apple, John Lennon und weitere, gesichert sind. Wenn es perfekte Filme gibt: Forrest Gump ist einer davon!

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        • Ich bin erschüttert, welche Perlen ich hier vorfinde!
          Hör mal wer da hämmert ist sicherlich kein Comedy-Highlight, für zwischendurch aber durchaus sehenswert. Und Beavis und Butthead ist ja wohl mal einer der Comedy Klassiker aus Jugendtagen.
          Mit dem Rest kann ich leben, außer dass Star Wars: The Clone Wars 4 Punkte zu viel hat.

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          • Bedanke mich für die positive Aufnahme meines Kommentars :)

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            • Ist es gut, wenn ich keinen dieser Filme gesehen habe?

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              • 10

                Anfangs noch etwas kindisch und (sehr extrem) auf "böse" getrimmt, viele Ausdrücke, skurrile Handlungsabläufe, aber immer mit einem gewissen Charme. Doch mit der Zeit ist South Park erwachsener geworden, aber irgendwie auch nicht. Die Massen an Ausdrücken schwanken immer mal wieder (siehe Rekordfolge 162x Schei**e), die skurrilen Handlungen bescheren einem immer wieder "What the Fu**"- Momente und immer schwingt dieser gewisse Charme mit. Das wohl Beste an South Park ist, das kein Blatt vor den Mund genommen wird. Alles, aber wirklich ALLES und JEDER kriegt hier sein Fett weg. Ob Hitler, Juden, Amis, Politiker, Saddam Hussein, Schauspieler, Musiker, Homosexuelle, Homosexuellen-Feindliche, Rassisten, niemand wird ausgelassen. Natürlich immer sehr ironisch, extrem sarkastisch und sehr sehr schwarz im Humor, aber trotzdem nie respektlos. Es ist zu übertrieben, zu überspitzt, als dass es ernst genommen werden kann. Und trotzdem kommt die Message (meistens) an. Das mein ich voll ernte. Aber nur außergewöhnliche Storys und schwarzer Humor ist nicht alles. Dafür sind noch die Charaktere da. Und ich bin jedes mal am Überlegen. Wie zur Hölle kommen Kyle, Stan, Cartman, Kenny und co. mit all' dem (entschuldigt meine Worte:) Scheiß zu recht? 8 Jährige die mit Außerirdischen in Kontakt treten, nahezu täglich ihren Freund sterben sehen, gegen Monster aus anderen Dimensionen kämpfen, zwischen einem Rieseneinlauf und einer Kotstulle als Schulmaskottchen wählen müssen, im Fantasieland von Terroristen angegriffen werden, ... ich könnte hier jetzt ewig weiter machen. Der Punkt ist: 8 Jährige Kinder erleben täglich unglaublich viel Leid und gehen durch die Hölle, sind dabei aber immer wieder cool und stürzen sich blindlings ins nächste Abenteuer. Und wenn sich dazu noch die möglicherweise beste Ansammlung an Nebencharakteren dazu gesellt, ist endgültig Schluss für die Bauchmuskeln. Wenn man sich zum Delphin umoperieren lässt, im Krankenhaus landet, weil man von einem Tänzer bedient wurde, als Polizist bemerkt, dass die rechte Hand verkehrt herum aussieht wie die linke Hand oder als Professor Chaos die Weltherrschaft anstrebt, dann ist bei mir einfach Ende. Dann kann ich nicht mehr aufhören zu lachen. South Park ist (für mich) die beste Zeichentrick Serie, eine der besten Serien überhaupt, bringt mich immer zum Lachen, mal durch Stumpfsinniges, mal durch tolle, gesellschaftskritische Ironie, mal durch sehr amüsante Filmparodien (Absolutes Highlight: Inception!) und auch wenn ich sicherlich viele Folgen schon unzählige Male gesehen habe, bin ich doch immer froh, wenn South Park bei mir abends über den Fernseher flimmert. Ich bin froh, weil ich weiß, ich werde gut, bissig und intelligent unterhalten und sowas gibt es heutzutage nur sehr sehr selten.
                Danke an Trey Parker und Matt Stone für eine unvergessliche Serienschöpfung und auf weitere kommende Staffeln!

                10
                • Neben Choi Min-Sik vielleicht der bekannteste und beste südkoreanische Schauspieler. Ob als stummer, gewalttätiger (Anti)-Held in "I saw the Devil" oder als Racheengel im stylishen "A bittersweet Life" oder als cooler Bösewicht in "The Good, the Bad, the Weird". Immer wieder schön ihm zu zusehen. Und auch wenn sein Sprung nach Hollywood bis jetzt nicht so gelungen ist (was aber nicht an ihm direkt, sondern an seiner Rollenauswahl liegt... GI Joe) wünsche ich ihm noch viel Erfolg. Hoffentlich vergisst er aber seine filmischen Wurzeln nicht und steigt demnächst wieder mal in eine düstere Rolle und beschert uns die nächste südkoreanische Thriller Perle.
                  In diesem Sinne alles erdenklich Gute zum Geburtstag Herr Lee.

                  8
                  • Ein unnötiges Remake, der Trailer mutet aber nicht so schlecht an, wie einige hier schreiben. Fertigen Film abwarten und dann urteilen.

                      • 8

                        Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen.
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                        Liebes Tagebuch,

                        in meinen täglichen Streifzügen durch die unendlichen Weiten von Wisconsin hab ich Einiges gesehen. Am meisten gefiel mir aber so eine Art Kleinstadt-Theater. Es spielt in einem fiktiven Vorort von Kenosha, die Kulissen bestehen zum Großteil aus verschiedenen Zimmern der Protagonisten. Das Haus der Forman's, vorallem der Keller in dem der Sohn der Familie seine meiste Zeit mit seinen Freunden verbringt, gehört zu den Hauptkulissen. Die Art des Theaters ist irgendetwas zwischen Sketch-Parade, Comedy und Love-Story. 3 bis 4 Stunden pro Tag spielten die Schauspieler eine durchlaufende Story, alle 3 Wochen war die Handlung durch und nach 2 Wochen Pause ging's wieder von vorne los. Was wohl den meisten Reiz ausmachte war die Tatsache, dass sich das Geschehen in den 70er Jahren abspielt. Kostüme, Frisuren, Kulissen, Popkulturelle Hinweise, alles wurde sehr gut umgesetzt. Auch wenn ich in den 70er Jahren noch nicht einmal geplant war und somit keine Ahnung habe wie es damals war, hatte ich irgendwie das Gefühl in den 70er Jahren zu sein. Zumindest in den 3-4 Stunden (täglich) in denen ich mir das Theater angeguckt habe.
                        Auf jeden Fall hatte ich viel Spaß beim Zuschauen. Die verrückten Charaktere, über den dünnen Star Wars Nerd, einen perversen Ausländer, wobei keiner weiß welches Ausland, ein cooler Rebell, eine Cheerleaderin, ein Vollidiot, eine starke (physisch) Frau, bis hin zu strengen Eltern. Irgendwie war alles vorhanden, alles etwas überspitzt, aber immer charmant und unglaublich witzig. Was natürlich nicht fehlen darf bei einer Jugendgruppe basierenden Story, ist 'ne Menge an Alkohol, Drogen und Sex. Sex Drugs and Rock'n'Roll eben. Vorallem die Kiffer Kreise ließen mich laut loslachen. Wenn ein vom Schicksal mit gutem Aussehen aber einem sehr geringen IQ gesegneter (oder verfluchter?) Kerl (Michael Kelso war sein Name) mit seinen Freunden, die immer wieder mit verschiedenen Problemen zu kämpfen haben, kifft und über irgendwelchen Schwachsinn palavert, meist komplett zusammenhanglos, ist das einfach unglaublich komisch! Und auch wenn es natürlich eine Sketchparade war, bin ich überrascht wie gut die fortlaufende Geschichte doch funktioniert hat. Es gab immer mal wieder Wendungen, emotionale Momente und die Charaktere wuchsen mir echt ans Herz. Ich kann wirklich nur allen empfehlen dieses Theater zu besuchen, vorallem wenn man gerade in Wisconsin ist. So jetzt werde ich meine Reise erstmal fortgesetzt. 2 Wochen bleib ich noch in den großen USA, dann gehts wieder nach Europa.

                        Ich melde mich wieder, wenn etwas Spannendes passiert.

                        Bis dahin Tüdelü liebes Tagebuch

                        In Liebe dein Autor

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                          Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen.
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                          Liebes Tagebuch,

                          ich befinde mich in Wisconsin, habe gerade eine unglaubliche, jedoch wahre Geschichte hinter mir, die ich dir erzählen möchte. Eine wunderschöne, ländliche, von Landwirtschaft und großen Traktoren geprägte Gegend. Das ist Iowa. Vereinzelt sind kleine Städte (oder eher Dörfer) zu finden inmitten von riesigen Getreide-Feldern. Wenn morgens die Sonne langsam aufgeht, alles in ein glänzend-scheinendes Licht taucht, eine leichte Brise durch die Felder weht und nichts außer Geräusche der Natur zu hören sind, wird einem die Essenz des Lebens auf dem Lande verdeutlicht. Es gibt hier scheinbar keine Probleme. Es ist stets ruhig, kein Verkehrslärm, die eingeatmete Luft ist sauber. Das hier trotzdem nicht alles so sorglos ist, wie ich mir vorgestellt hatte, zeigte mir ein neugewonnener Freund auf. Alvin Straight. Alvin Straight ist ein Mann der schon einige Jahre hinter sich hat, der mit seiner Tochter gemeinsam in Iowa in einem Haus wohnt, in einem kleinen Dorf, wo jeder jeden kennt. Dort traf ich den alten Haudegen allerdings nicht. Es war irgendwo auf der Landstrasse, ich schritt langsam über die Straße, ließ mir die Sonne ins Gesicht strahlen und genoss die Atmosphäre. Dann erblickten meine Augen einen Mann auf einem Rasenmäher, der einen Anhänger zog und mit gemächlicher Geschwindigkeit die Straße entlang tuckerte. Mein Interesse am Werdegang dieses Rasenmäherfahrers war geweckt. Und so bat ich ihn, mich mit auf seine Reise zu nehmen, ein Ziel hatte ich sowieso nicht. Was kann ich über diesen Mann sagen? Alvin ist ein Held. Kein Held wie Batman, oder jemand der kleine Kinder aus einem brennenden Hochhaus rettet oder jemand der sich zwischen eine Person und eine herannahende Kugel wirft. Alvin hat die Menschen auf andere Art gerettet. Mit seiner Weisheit, seiner Erfahrung und seines durch und durch guten Herzens. Und so streiften wir gemeinsam durch den Mittleren Westen, saßen abends am Lagerfeuer und blickten in die Sterne, die so klar und zahlreich am Himmelszelt standen, wie sie es nur auf dem Lande können. Seinen Bruder wollte er wieder sehen, nach 10 Jahren ohne jeglichen Kontakt. Er zeigte mir auf, wie wichtig die Familie ist, ein Bündel, dass niemand zerstören kann. Und selbst wenn das letzte Treffen mit einer geliebten Person in Streit endete, so muss man darüber hinwegsehen können, denn die Liebe für eine Person, die einen ein Leben lang begleitet hat, ist wichtiger als jeder Streit. Alvin gab mir wirklich viele Ratschläge mit auf meinen Weg, er war mir ein guter Freund und ich wünsche ihm und seinem Bruder alles erdenklich gute für die Zukunft. Und während Alvin sein Ziel erreicht hat, bin ich immer noch am Zweifeln wohin mich meine Reise führen wird. Ich weiß nur eines mit Sicherheit, Alvin hat mir geholfen und meine Reise positiv beeinflusst.

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                          • Wieso macht man für einen perfekten Film überhaupt ein Remake? Ich glaube nicht, dass Spike Lee dem irgendwas Neues abgewinnen kann. Das muss einfach scheitern. Schade um die Talentverschwendung.

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                            • Zu aller erst: Eklig...
                              Dann: Sie hätten wenigstens eine hübsche Hauptdarstellerin engagieren können.
                              Letztens: Selbst wenn sie hübsch wäre, der Trailer sieht so unglaublich lahm, unlustig und schlecht aus, dass daraus nichts werden kann. Ganz großer Schwachsinn.

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                              • 8

                                Um mir hier keine Feinde zu machen: Ich weiß, streg genommen ist "28 Days Later" kein "echter" Zombiefilm. Die "Zombies" sind hier lediglich Virusinfizierte, also keine Untoten. Ich bewerte ihn hier aber trotzdem als Zombiefilm (und verwende auch den Begriff).

                                Es beginnt erstmal mit einer kurzen Einleitung. Es handelt sich um eine Art Virus, der Primaten wütend und scheinbar auch unberechenbar und blutdürster werden lässt. So viel dazu.
                                Dann geht es los. Ein Mann, ganz alleine in London, nichts und niemand scheint anwesend zu sein. Eine unfassbar großartige Atmosphäre baut sich in den ersten 20 Minuten auf. Die Kamera fängt die Einsamkeit, die den Protagonisten umgibt, der allein gelassen wurde, perfekt ein. Bis dann der erste Kontakt mit Infizierten und Menschen kommt und dem Protagonisten die Lage klar wird.
                                So viel zur Geschichte.
                                Wie in so vielen Endzeitfilmen, dreht sich auch hier Vieles um die kleinen Dinge. Die Dinge, die einem bei all der Bedrohung, kurze Zeit Zuflucht gewähren. Dinge die einen die schreckliche Zeit (wenn auch nur für kurze Zeit) vergessen lassen. Und diese andauernde Bedrohung, Angespanntheit, die melancholisch depressive Grundstimmung fängt 28 Days Later perfekt ein. Die spärlich eingesetzten Instrumentals, die alle traurig-ruhige Klänge von sich geben. Die Trostlosigkeit der Bilder, die Farblosigkeit. Und spätestens wenn das Theme zum ersten Mal anläuft, das Piano die unverkennbar einfache Melodie spielt, unterstützt von Gitarren-Akkorden, sich immer weiter steigern, während die Bilder immer grausamer und brutaler werden, steigt die Spannung enorm und Gänsehautfaktor ist garantiert.
                                Im Endzeitfilm-Genre bietet 28 Days Later inhaltlich eigentlich nicht viel Neues. Menschen töten Menschen, Menschen sind grausam, Menschen helfen sich nicht immer gegenseitig, selbst in solch aussichtslosen Momenten, wo Zusammenhalt fast alles bedeutet. Das ist alles sehr gut umgesetzt, aber nicht wirklich neu.
                                Was dem Film fehlt, wäre die letzte Konsequenz für das Ende. Ich habe nichts gegen Happy-Ends, wenn ein Film aber so derart düster und deprimierend rüberkommt, wünsche ich mir Radikalität im Abschluss.
                                Ansonsten gibt es nichts was mich stört. Der Film ist inszenatorisch und atmosphärisch extrem dicht, sehr spannend, brutal, radikal, ein Zombiefilm, wie ich ihn mir wünsche.

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                                • Das klingt einfach so schlecht, dass es einfach nicht gut sein kann. Wird auf jeden Fall geguckt.

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                                  • 10

                                    Jahrelang ausgebildete Soldaten, die in Ganzkörperrüstungen gekleidet sind und trotzdem bei einem Treffer (eigentlich egal wohin) das Zeitliche segnen, die in endlos vielen Gefechten nicht einen Treffer landen, ein großer haariger Kerl, der bloß Geräusche von sich gibt, die von den Protagonisten trotzdem verstanden werden, ein Imperium, das einen planetgroßen Todesstern baut und den "Selbstzerstörungsknopf" verdammt offensichtlich und schutzlos lässt. Klingt Charmant? Ist es auch. Und zwar unglaublich. Abertausende Male zitiert, in der Popkultur fest verankert und in der Filmhistorie einen wertvollen Platz einnehmend. Star Wars ist nicht bloß ein Weltraumabenteuer. Star Wars ist so Vieles mehr. Es hat meine Kindheit und meinen Werdegang geprägt, mit unvergesslichen Charakteren, weitgreifenden Themen. Es geht um Freundschaft, Vertrauen, Liebe, Selbstfindung, Gut, Böse. Star Wars ist alles. Und bei all den Lehren ist Star Wars auch unglaublich unterhaltend. Ich bin immernoch am schmunzeln wenn C3PO und R2D2 durch die Gegend latschen, der eine mutig, der andere eher feige, irgendwie immer am diskutieren. Ich bin immer noch angespannt wenn unsere Helden im Müllschlucker landen und gegen die immer näher kommenden Wände kämpfen. Ich bin immer noch beeindruckt wenn Darth Vader mit Obi Wan (oder mit Luke) die Lichtschwerter schwingt. Ich träller immer noch die Melodie der Cantina Band mit. Es ist die Liebe fürs Detail, die Mühe, die in heutigen Blockbustern selten noch zubemerken ist. Die Kulissen, die Darsteller. Alles passt einfach perfekt. Ich will immer noch Jedi-Ritter werden oder zumindest mit Lichtschwertern kämpfen (wer weiß, vielleicht wird diese Technologie bald verwirklicht, ich hoffe zumindest darauf). Ich will im Milleniumfalke mit Han und Chewi zusammen in Lichtgeschwindigkeit durch die Galaxie fliegen. Ich könnte hier vermutlich stundenlang weiter schwadronieren warum Star Wars zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehört, den ich WIRKLICH IMMER sehen kann und der mich immer wieder packt und die Realität vergessen lässt. Aber Worte reichen dafür (vermutlich) nicht aus. Daher hör ich jetzt auch damit auf und sage: Schaut euch Star Wars an, auch wenn ihr ihn schon gesehen habt. Und dann schaut ihn noch unzählige weitere Male, ein Film der immer besser wird (was eigentlich kaum möglich ist). Zum Abschluss noch ein Zitat: „Tue es oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen.“ Also tut es. Liebt Star Wars!

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                                    • 8

                                      Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen.
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                                      Liebes Tagebuch,

                                      ich habe einige Tage gebraucht um mich in New York zurecht zufinden. Eine wirklich sehr große Stadt. Und jetzt wo ich einigermaßen klar komme, muss ich eigentlich schon wieder aufbrechen, es geht irgendwohin, nach Iowa vermutlich. Doch vorher berichte ich noch von meinem Aufenthalt hier. Ich habe einen netten, wenn auch sehr neurotischen Mann hier getroffen, Alvy war sein Name, aber sein Freund nannte ihn fortwährend Max. Auf jeden Fall ist Max, ich meine Alvy, sehr neurotisch, verdammt intellektuell und sehr witzig, ein Komiker eben. Er hat auch seine Probleme, so ist er sehr egozentrisch, besucht schon ewig einen Theraupeten, sieht in Vielem antisemitische Prägungen und Vieles mehr. Ein sehr verrückter Kerl. Aber ich mochte ihn seit der ersten Minute. Und dann war da noch Annie Hall. Sie war seine Freundin, eine sehr nette Frau mit einem großartigen Gesangstalent. Sie glichen sich nicht wirklich, aber irgendwie doch ein wenig. Sie passten auf jeden Fall großartig zusammen. Ihre Beziehung war zwar nicht von Problemen verschont, aber welche Beziehung ist das schon? Die Beiden unterhielten sich viel mit mir, wir waren gemeinsam unterwegs, aßen, tranken und amüsierten uns. Die Erinnerungen aus vergangenen Tagen, sei es Alvys Kindheit oder seine beiden Ehen oder auch die Geschichte ihres Kennenlernens, erzählten mir die Beiden so lebhaft, ich hatte echt das Gefühl dabei gewesen zu sein. Ich sah die Bilder direkt vor mir. Eine Sache war allerdings etwas merkwürdig. Alvy wandte sich einige Male von uns ab und sprach in den leeren Raum. Als ob er in eine Kamera sprechen würde um den Zuschauer ins Geschehen zu ziehen und seine Gedanken zu äußern. Irgendwie war ich wohl der Einzige, der das etwas merkwürdig fand, bzw. bemerkte. Auch sprach er gelegentlich wahllos Passanten an und befragte diese zu Themen wie Beziehungen. Ansonsten hatte ich eine wunderbare Zeit mit den Beiden. Ich habe viel gelacht, vor allem als Alvy versuchte eine Spinne in Annies Apartement zu erledigen. Alle Witze des Komikers konnte ich allerdings nicht nachvollziehen, vermutlich fehlt mir noch etwas die intellektuelle Reife, ein wirklich sehr kluger und eloquenter Mann. Ich werde weiterhin über seine Witze nachdenken, vielleicht kommt mit dem Alter das Verständnis für seine (bissigen) politischen Kommentare. Was aus Annie und Alvy geworden ist, weiß ich leider nicht. Sie waren verliebt, aber ich bemerkte wie sie sich mit der Zeit voneinander entfernten. Beziehungen sind eben irrational und verrückt, aber die meisten von uns machen mit. Weil sie es brauchen. An diese Worte (oder so ähnlich) von Alvy werde ich mich immer erinnern.
                                      Jetzt muss ich aber Schluss machen. Mein Rasenmäher, äh ich meine mein Flug nach Iowa startet in 15 Minuten.

                                      Ich melde mich wieder, wenn etwas Spannendes passiert.

                                      Bis dahin Tüdelü liebes Tagebuch

                                      In Liebe dein Autor

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                                      • Wow bin beeindruckt. Hat mir durchaus zugesagt was ihr da produziert habt, sowas hät' ich auch gern in der Schule gemacht ;)
                                        Monolog ist tatsächlich etwas lang geraten, die Musik ist aber großartig ausgewählt (Hier meine Frage: Wie heißt der Song der ab ca. 11 min. läuft?) "in a house in a heartbeat" passt sehr gut :)
                                        Viel Erfolg bei weiteren Projekten (wär sicherlich interessant diese auch bei moviepilot entdecken zu können).

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                                        • Den meisten wohl als Hannibal Lecter (der mit Norman Bates gemeinsam den besten Psychopathen der Filmgeschichte darstellt) bekannt, die Rolle, die ihn unsterblich gemacht hat. Aber Anthony Hopkins ist nicht "nur" Hannibal Lecter. Er gehört zu den besten und vielseitigsten Charakterdarstellern unserer Zeit, hat in vielen Meisterwerken mitgewirkt, wie bspw. im grandiosen "Der Elefantenmensch", in dem er auch gleichzeitig seine (für mich) beste Rolle spielt, die des Frederick Treves, ein Charakter, den ich als Plädoyer für mehr Menschlichkeit sehe.
                                          Es sind sicherlich auch schwächere Werke in seiner Filmographie zu finden (bspw. Die Legende von Beowulf, Mission: Impossible II), was bei so vielen Filmen aber auch mal vorkommen kann. Und wenn ich mir das großartige Psychoduell mit Agent Starling zu Gemüte führe, kann ich über Fehltritte hinwegsehen. Eine der besten Performances aller Zeiten (das meine ich auch so, gehört für mich in die Top 5 der besten Schauspielleistungen). In diesem Sinne: Danke Mr. Hopkins für viele sehr gute Filme, Filmrollen, Performances und auf weitere Meisterleistungen eines Meisters!
                                          Am Ende noch ein Zitat: "A census taker once tried to test me. I ate his liver with some fava beans and a nice chianti."

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                                            Kim Jee-Woon, der in Süd-Korea mit großartigen Werken wie "Bittersweet Life", "I saw the devil" oder dem spaßigen "The Good the Bad the Weird" bekannt wurde und Arnie, der seit 10 Jahren wieder in einer Hauptrolle zu sehen ist. Klingt schonmal nicht schlecht. An den Kinokassen gefloppt, die Frage ist nur: Warum? The Last Stand ist genau das, was man erwartet. Action. Kim Jee Woon hat einen humorvollen, brutalen Action-Film ohne viel Logik inszeniert, der nicht mit einer herausragenden Story unterhält, sondern eben mit Action und Humor. Ein trockener One-Liner nach dem anderen, ein Feuergefecht nach dem anderen, Blut, verrückte Figuren, wie ein Redneck-Waffennarren, gespielt von Johnny Knoxville, ein selbstironischer Arnie, was will man mehr? Die Handlung ist natürlich vorhersehbar, nach 5 Minuten ist klar, wie die Sache hier ausgeht. Das ist aber egal, weil ich 107 Minuten großartig unterhalten wurde, und mehr wollte ich nicht und mehr will der Film auch nicht sein. Lediglich Unterhalten. Also schnappt euch 'n Sixpack (oder auch 2, 3, ...), 'n paar gute Kumpels, schmeißt die DVD in den Player und lasst euch unterhalten.

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                                            • Gute Liste, die beste Kampfszene ist für mich aber immer noch aus Oldboy. Ein enger Korridor, alle gegen Einen. Perfekte Szene.

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                                                Ich könnte jetzt hier irgendwelche Barney-Sprüche zitieren oder Aktionen von eben diesem, aber HIMYM ist nicht NUR Barney Stinson. HIMYM ist eine sehr witzige, ironische und auch intelligente Tv-Serie. Sicher, nicht jeder Gag sitzt und in der deutschen Synchro geht Vieles vom genialen Wortwitz verloren. Es sind vorallem die Charaktere und die skurillen Situationen, immer etwas überspitzt, aber doch irgendwie realitätsnah. Die Eigenschaften der 5 New Yorker Freunde sind etwas überzogen, kennt aber sicherlich jeder auch aus seinem Freundeskreis in gewisser Weise. Hinzu kommen tolle Ideen, die sich durch die ganze Serie ziehen, wie die Doppelgänger, die immer wieder für aberwitzige Momente sorgen. Auch kleine Verweise und Einfälle, wie SPOILER!! der Countdown für den Tod von Marshalls Dad !!SPOILER Ende!
                                                Auch die Geschichte, die sich durch die ganze Serie zieht, die Entwicklung der Charaktere ist über dem Niveau anderer Sitcoms wie Two and a half men oder der Gleichen. Es gibt natürlich auch "Filler-Folgen", doch selbst diese erfüllen stets einen Zweck, wie die Folge "Der perfekte Burger". Mit Herz, einem Hauch von Genialität erzählen Carter Bays und Craig Thomas eine schöne, witzige Geschichte, die vorallem auch in den traurigen Momenten zu punkten weiß. Man freundet sich mit den Charakteren an und erlebt die Geschichten quasi mit. Einer der wohl besten Momente ist der Abschluss der 2. Staffel. "It's gonna be Legen wait for it" Cut! Verdammt, jetzt hab ich doch noch Barney zitiert. Aber egal, worauf ich hinaus will: HIMYM gehört mit Friends zum besten was ich im Comedy Bereich je gesehen habe, verdammt witzig, legendär (verdammt schon wieder!), tiefgründig und vorallem spannend. Ich freue mich schon auf das Serienfinale, doch damit wird HIMYM für mich kein Ende finden. Ich werde wieder und wieder die Abenteuer der 5 New Yorker sehen und erleben. Und hoffentlich werde ich meinen Kindern später eine ebenso grandiose Geschichte erzählen können.

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                                                  bin gut im Hotel angekommen. Hab 'ne sehr schöne Aussicht auf New York und werde mich nachher noch auf den Weg machen und die Gegend erkunden. Erstmal erzähl ich dir aber von meinem Traum den ich im Flugzeug hatte. Es war etwas merkwürdig. Irgendwie war alles aus Knete, teils farblos. Ganz komisch. Da waren zwei ulkige Gestalten. Der eine lebte in so einer Art dystopischen Schwarz-Weiß Version von New York. Er hatte 'ne lange Nase und war etwas übergewichtig. Die andere Gestalt war eine kleine, süße aus Australien. Dort war irgendwie alles in Farbe. Hat dieser Gegensatz etwas zu bedeuten? Naja auf jeden Fall schrieben sich diese beiden Knetfiguren nette und witzige Briefe, sie hatten wohl beide keine Freunde und so wurden diese Briefe eine Art Austausch auf freundschaftlicher Ebene. Der Inhalt der Briefe war teils skurill, es ging irgendwie um Babys die in Bierkrügen gefunden werden, aber nur in Australien. In den USA hat es irgendwas mit Nonnen und Priestern zu tun. Sehr seltsam. Dann gab es noch Fragen wie: "Schrumpfen Schafe wenn es regnet?" und "Bezahlt der Taxifahrer seinen Fahrgast, wenn er rückwärts fährt?" Fragen auf dich ich keine Antwort finden kann. Es war wunderbar den Beiden und ihrer Brieffreundschaft zu folgen. Ab und an kam es vor, dass so eine Art auktorialer Erzähler (kennen wir ja alle aus dem Deutsch-Unterricht) die Lage beschrieb und auf die Figuren einging. Es vergingen scheinbar Jahre, denn das kleine Mädchen, dass keine Freunde hatte ausser dem New Yorker, heiratete irgendwann einen netten Griechen, der sich später als schwul herausstellte. Alles wirklich sehr merkwürdig. Am Ende besuchte unsere kleine Australierin, die jetzt Mutter und erfolgreiche Autorin (ein Buch über irgendwas psychologisches, kann mich nicht mehr erinnern) war. Doch der kauzige Herr, Max hieß er, weilte nicht mehr unter den Lebenden. Schade, ich hatte mich wie Mary, die Australierin, mit dem alten Herren angefreundet. Dann bin ich aufgewacht. Mit Tränen in den Augen und einem Lächeln im Gesicht. Es war ein außergewöhnlich schöner Traum. Ich werde mal einen Drehbuch-Entwurf fertig machen, sowas muss in die Kinos und nicht nur in mein Kopfkino. Ich hab letzt Woche irgendetwas von so einem Adam Elliot gelesen, der hat wohl den Oscar für den besten Kurzfilm erhalten, Harvie Krumpet heißt der Streifen, 2004 war das, der wird mir meine skurrile Idee sicherlich abkaufen. Und wenn nicht, hab ich immer noch die schöne Erinnerung.
                                                  So jetzt geht's aber erstmal in den Central Park, dann ins Central Perk (so ein nettes Café) und ins MacLarens (Pub), hat mir ein guter Freund empfohlen, mal schauen.

                                                  Ich melde mich wieder, wenn etwas Spannendes passiert.

                                                  Bis dahin Tüdelü liebes Tagebuch

                                                  In Liebe dein Autor

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                                                    ich sitze im Flieger nach New York. Ich bin schon ganz aufgeregt. Wien war schön, es hat mir geholfen über die seltsamen Geschehnisse der letzten Tage nachzudenken und sie zu verarbeiten. Was den Ausschlag gab, waren wohl Jesse und Celine. Ich traf sie im Speisewagon, nachdem wir vor einem streitenden Ehepaar in unserem Abteil geflüchtet waren. Wir 3 hatten sofort einen Draht zueinander, auch wenn Jesse und Celine scheinbar eine besondere Verbindung entwickelten, und unterhielten uns. Celine wollte zurück nach Paris, wo sie studiert und Jesse wollte nach Amerika zurück fliegen, leider nicht im gleichen Flieger wie ich. Als wir in Wien ankamen, überredeten wir Celine den Tag, bzw. die Nacht, mit uns zu verbringen und so streiften wir durch Wien, eine wundervolle Stadt, erlebten viele eigenartige, viele witzige und schöne Momente. Wir beobachteten einen Geburtstanz, ließen uns von einer Wahrsagerin die "Hand lesen" und bezahlten für ein Gedicht in dem das Wort "Milchshake" vorkam. Mit der Zeit bemerkte ich eine immer stärker werdende Bindung zwischen den beiden, ich fing an mich langsam in den Hintergrund zu begeben, den Beiden Momente der Zweisamkeit zu bescheren, verschwand aber nie. Auch wenn sie sich erst im Zug kennen gelernt hatten, kamen sie mir wie ein eingespieltes Team vor, wie ein sich liebendes (Ehe)paar. Wir redeten über alles, über unsere Kindheit, unsere erste Liebe. Doch was mir immer noch im Kopf schwirrt war wohl Folgendes. Unser Gespräch über die Liebe ansich. Die Liebe ist egoistisch, sie ist lediglich eine Möglichkeit für zwei einsame Individuen die Einsamkeit zu vergessen. Man flüchtet sich mit einer anderen, ebenso einsamen Person in eine im Endeffekt egoistische Beziehung, es geht in erster Linie nicht um die Anderen, sondern um einen Selbst. Diese Gedanken gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Als die Nacht langsam auf ihr Ende zuging, der Sonnenaufgang schon bereit stand, spazierten wir zum Bahnhof. Ich verabschiedete mich von den Beiden mit der Hoffnung, dass ich sie wiedersehen werde und dass sie sich auch wiedersehen, denn solch wunderbare Liebesgeschichten gibt es selten und wenn dann nur im Kino.

                                                    Jetzt werde ich erstmal eine Runde schlafen, die Nacht war sehr anstrengend und ich bin sehr müde, mein Flieger landet in 6 Stunden, mal schauen was mich in den großen USA so alles erwartet.

                                                    Ich melde mich wieder, wenn etwas Spannendes passiert.

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                                                    In Liebe dein Autor

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