Silentium141 - Kommentare

Alle Kommentare von Silentium141

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    Silentium141 16.01.2024, 17:30 Geändert 18.01.2024, 20:06

    Im Herzen der See ist eine wirklich wunderbare Abenteuergeschichte die hier flott und dynamisch erzählt wird. Die Story rund um Moby Dick ist seit jeher etwas das mich fasziniert. Der Klassiker mit Gregory Peck bleibt selbstverständlich unerreicht und hat seinen ganz eigenen Charme. Trotzdem wurde das ganze sehr gut in die Moderne übertragen, und es ist die zweitbeste Verfilmung dieses Stoffes die ich bis jetzt sah! Die Schauspieler machen allesamt einen hervorragenden Job! Allen voran natürlich Chris Hemsworth und Cillian Murphy. Auch die Dramaturgie bleibt konsequent glaubhaft und mitreißend, da die Situation auf hoher See immer prekärer und aussichtsloser wird! Ein interessanter Aspekt ist hier auch dass der komplette Film eine Rückblende darstellt. Die Musik, die Kostüme und das Setting wirken absolut hochwertig und authentisch. Der gelegentliche Einsatz von CGI ist natürlich ein kleiner Wermutstropfen über welchen ich aufgrund der spannenden Inszenierung hinwegsehen kann.

    Episches und hochwertig gemachtes Blockbuster/Popcorn Kino welches eine klare Dramaturgie verfolgt und unterhaltsam erzählt wird. Dem Menschen fliegt seine Arroganz der Natur gegenüber um die Ohren! Wird der literarischen Vorlage absolut gerecht! Wer nach einem akustischen Pendant zur Moby Dick Story sucht, dem sei das Album "Call of the wretched Sea" der Funeral-Doom Metal Band AHAB empfohlen!

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      Silentium141 15.01.2024, 17:12 Geändert 15.01.2024, 17:29

      Nachdem mich Robert Pattinson schon mehrfach überzeugt hat, und er sein Twilight-Damoklesschwert erfolgreich abgelegt hat wagte ich mich mal an diesen Beitrag der doch sehr kontrovers diskutiert wird.

      Ich muss gleich zu Beginn sagen dass High Life ein äußerst sperriger, und auch entschleunigter Film ist. Wer hier packendes Sci-Fi Kino ala Sunshine, oder Alien erwartet sollte sich definitiv woanders umsehen. Das ganze ist mehr eine Art meditatives Kammerspiel welches sehr arthousig daherkommt. Die Atmosphäre ist bedrückend und depressiv. Die Figuren wirken allesamt desillusioniert und suizidal. Auch der Ambient-Soundtrack wabert ruhig im Hintergrund. Das sind schonmal gute Voraussetzungen für ein Filmerlebnis nach meinen Geschmack!
      Leider so muss gesagt werden ist High Life trotz seiner interessanten Grundprämisse und der interpretierfähigen Story alles andere als packend oder gar mitreißend! Sicher könnte man hier philosophisch einiges hineininterpretieren. Seien es die Themen Schuld, Vergebung, oder der zwanghafte menschliche Drang nach Reproduktion. Das Problem ist nur dass die Intentionen der Figuren oft extrem verwirrend und nicht nachvollziehbar wirken. So wird man als Zuschauer nie in den Film hineingesogen und man fühlt sich distanziert vom Geschehen. Die fragmentarisch eingesetzten Rückblenden machen diesen Umstand auch nicht besser. Die Kulisse beschränkt sich größenteils auf das innere des Raumschiffs, wobei es doch gelegentlich auch Aufnahmen des Weltraums bzw. des schwarzen Lochs gibt.

      Abschließend kann ich über High Life sagen dass es meiner Ansicht nach kein sonderlich gelungener Film. Er lässt einen ratlos zurück ohne irgendwas erinnerungswürdiges zu bieten, mag dem Film auch an manchen Stellen durch seine klaustrophobische und bizarre Atmosphäre eine gewisse Faszination innewohnen

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        Silentium141 12.01.2024, 15:53 Geändert 02.02.2024, 01:14

        Ein klares Manifest gegen Diskriminierung von Menschen die anders sind. Sei es körperlich oder psychisch. Und das war zu der Zeit als der Film erschien auch noch dringend notwendig. Nicht wie heutzutage, wo man sich Probleme und Diskriminierung künstlich herbeiredet.

        Grundsätzlich würde ich Freaks nicht als Horrorfilm (wie er ja oft bezeichnet wird) klassifizieren sondern eher als Drama und Gesellschaftsstudie. Die Inszenierung setzt vorallem in der ersten Hälfte sehr stark auf Dialoge und die Etablierung der Charaktere, was ich grundsätzlich gut fand. Jedoch braucht der Film dadurch trotz seiner kurzen Laufzeit etwas um Fahrt aufzunehmen bzw. das man überhaupt erkennt wo der Plot hin will. Spätestens mit Beginn der zweiten Hälfte wird es bitter, zynisch, und das Szenario geht in die Richtung einer etwas anderen Form von Erbschleicherei. Das ist perfide und auch spannend umgesetzt worden. Auch das Ende ist ein toller Denkzettel in Richtung der hässlichen Fratze der Oberflächlichkeit. Gleichzeitig legt die Botschaft des Filmes aber auch offen dass sich die Menschen niemals gänzlich ändern werden.

        Ein starker Film, mit starken Figuren, der anprangert und demaskiert. Für die Zeit in der er entstanden ist herausragend. Ein Klassiker den man nicht verpasst haben sollte. Insbesondere wenn man sich als Cineast bezeichnet

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          über Crawl

          Ich habe diesen Film lange Zeit konsequent ignoriert. Zu übersättigt war mein geschundenes Auge von durchschnittlichem Horror-Quark. Die Story hatte auf mich auch einen sehr beliebigen Eindruck gemacht. Letztendlich hatte ich mich aber dann doch durchgerungen dieser Kroko-Jagd eine Chance zu geben. Immerhin ist der Regisseur kein unbeschriebenes Blatt und hat durchaus brauchbare Genre-Ware kreiert.

          Zu Beginn des Film fällt es einem erstmal echt schwer sowas wie Mitleid mit der Hauptprotagonistin zu empfinden. Aller Warnungen zu Trotze begibt sie sich in allerhöchste Gefahr. Aber das kennen wir ja zu Genüge aus dem Horrorfilm-Einerlei. Das Set-Design ist echt gelungen, und der Sturm wird glaubhaft und bedrückend inszeniert, mit allem was dazugehört. Was den Score betrifft gibt es zwar nichts außergewöhnliches, aber durchaus wirkungsvolle Unbehaglichkeit! Die Krokodile selber sind leider mal wieder CGI-animiert, das gibt natürlich Punktabzug. Zum Glück muss aber gesagt werden dass der Film ein recht spannendes und auch packendes Survival-Szenario aufbaut. Die ständige Bedrohung durch die urzeitlichen Gegenspieler, fiese Bisswunden, und die ungemütliche Kulisse machen Crawl durchaus konsumierbar! Die Schauspieler machen einen durchweg guten Job und die Hauptdarstellerin ist wirklich schön anzuschauen. Auch der Kammerspiel-Aspekt hat mich angesprochen und Filme die so agieren haben grundsätzlich schonmal gute Karten bei mir. Sicherlich kann man dem Film einen gewissen unrealistischen Duktus nicht absprechen. Wenn Leute von einem Alligator fast das Bein abgebissen bekommen, glaub ich nicht dass sie noch zu marathonartigem Schwimmen in der Lage wären. Das ist in diesem Fall meiner Meinung nach jedoch zu vernachlässigen da Crawl seine Gundintention erfüllt.

          Unterm Strich ist dieser Streifen absolut nichts innovatives oder großartig neues. Aber er macht trotz Konserven-Krokos, der unrealistischen Gegebenheiten, und der vorhersehbaren Struktur seine Sache sehr solide und unterhaltsam, und mir ist sowas 1000 mal lieber als irgendein übertriebener hingerotzer Trash-Kack von Asylum.

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            Silentium141 09.01.2024, 15:23 Geändert 09.01.2024, 15:28

            Ganz seltsame und auch konfuse Mischung aus Fantasy und Horror,
            wobei der Fantasy-Anteil bei weitem überwiegt. Das hat mich dann doch etwas verwundert. Man merkt Barkers Handschrift in der Inszenierung auf jeden Fall. Und auch von der Musik, den Kostümen und Masken her erinnert das ganze sehr an Hellraiser und die Cenobiten. Gute Kostüme und Make Up reichen jedoch nicht aus um einen guten Film zu kredenzen. So krankt der Film leider an völliger Spannungsfreiheit. Es fesselt einen einfach überhaupt nicht was auf dem Bildschirm passiert bzw. ist der Streifen ein verwirrender Wust aus verschiedensten Prämissen und Elementen ohne ein homogenes Gesamtpaket zu ergeben. Das wird auch mit fortschreitender Laufzeit nicht besser, sondern immer schlimmer. Cabal ist einfach komplett übertrieben, und man hat den Eindruck der Film konnte sich nicht entscheiden was er sein wollte. Auch auf der effekttechnischen Seite gibt es leider sehr sehr wenig zu sehen. Es passiert viel im Off oder aber es wird sehr schnell weggeblendet. Da hätte ich mir doch etwas mehr davon versprochen nach allen Kritiken die ich diesbezüglich gelesen habe.

            Es fiel mir wirklich schwer diesen Quark bis zum Ende zu gucken. Bis auf eine gelegentlich schöne 90er Atmosphäre, ein paar Latexmonster, und meinem Freund Baphomet ist in diesem komischen Streifen nichts los, außer Langeweile. Die Story ist wirrer und übertriebener Fantasy-Zauber der sich als Horrorfilm tarnt. Auch eine oftmals erwähnte sozialkritische Ebene konnte ich nicht erkennen. Wenn man in dieser Richtung in den Film etwas hineininterpretieren möchte braucht man noch mehr Fantasie als einen Cabal um die Ohren haut. Lieber nochmal Hellraiser 1-4

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              Talk to Me hatte von vornherein keine guten Karten bei mir. Dies gebe ich auch offen und ehrlich zu. Der Trailer sah einfach wieder nach typischem Besessenen-Kram aus womit ich grundsätzlich schon meine Probleme habe. Dann kamen noch die sich vor Lob überschlagenden Reviews sei es von renommierten Filmkritikern oder Zuschauern dazu. Dies ist in der heutigen Zeit in 90% der Fälle kein gutes Zeichen. Doch was ist Talk to Me nun. Es ist im Grunde genau das was ich erwartet habe. Allerdings in etwas abgewandelter Form...

              Der Film beginnt mit unnötig langwierigem Vorgeplänkel ohne Mehrwert, da der Versuch Interesse oder Mitgefühl für irgendeinen der Charaktere oder deren klischeehaften Familiengeschichten aufzubauen kläglich scheitert. Ständig wird mit dem Smartphone rumhantiert oder mit pseudocooler Jugendsprache kommuniziert.
              Keine Sekunde fiebert man mit diesen degenerierten, und komplett unsympathischen Flaschen der Generation TikTok mit. Im Gegenteil.
              Man wünscht ihnen einfach nur einen baldigen und äußerst unschönen Filmtod.

              Aber allein das Grundkonzept bzw. die Prämisse des Films an sich sind einfach unglaubwürdiger und hanebüchener Schwachsinn welchen man nicht Ernst nehmen kann, geschweige denn die durch die Bank weg unlogischen Verhaltensweisen aller Beteiligten. Talk to Me ist weder innovativ, noch in irgendeiner Form gruselig oder gar spannend. Man kann dem Film jedoch zugute halten dass wenn denn mal Effekte zu sehen sind sehen diese wenigstens gut gemacht sind und nicht nach Konserve aussehen bzw. ist es auch kein Dauer-Jumpscare-Fest wie ich es ursprünglich befürchtet hatte. Auf diese Stilmittel des heutigen Zeitgeistes zu verzichten macht allerdings noch keinen guten Film. Und so quält man sich durch Talk to Me auf der Suche nach irgendetwas was vielleicht einen Hauch Interesse hervorrufen könnte. Doch zwischen versucht metaphorischen Visionen, Gruselgestalten die man so oder in ähnlicher Form schon zigmal gesehen hat, und einer Story die einen einfach KOMPLETT kalt lässt bleibt da nicht viel übrig...

              Mir ist der Hype um diesen Murks jedenfalls komplett unverständlich. Ein Möchtegern-Grusel-Drama das vorgibt anders zu sein, jedoch genau die selben Knöpfe drückt die der Mainstream so geil findet...

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                Silentium141 15.12.2023, 08:41 Geändert 15.12.2023, 09:52

                Ein Film in den ich große Hoffnung legte. Und mit meiner Prognose sollte ich voll und ganz richtig liegen! Speak no Evil ist Beklemmung in Filmform gegossen! Ich wage hier schon von einem Meisterwerk der Moderne zu sprechen! Der Film wird größenteils als Horrorfilm vermarktet, was jedoch nur teilweise zutrifft bzw. gegen Ende. Die restliche Laufzeit ist das lupenreiner, perfider Psychothrill der oftmals mit der Erwartungshaltung des Zuschauers spielt!

                Die große Stärke von Speak no Evil liegt in seinem Foreshadowing. Man weiß zwar wo die Reise hingehen KÖNNTE, ist sich dessen aber nie richtig bewusst da die Quelle der Verunsicherung bzw. die Motive bis zum Finale nicht richtig greifbar werden! Ein wichtiger Punkt dieser allumfassenden Anspannung die beim empfänglichen Zuschauer entsteht ist die musikalische Untermalung die oftmals geschickt konträr zum Gezeigten eingesetzt wird. Dies ist ein Stilmittel welches bewusst so gesetzt wurde und nicht "unpassend" ist wie es manche Kritiker schreiben.
                Auch die Schauspieler sind hervorragend gewählt und verkörpern glaubwürdig ihre Rollen. Der einzige Kritikpunkt den man aus meiner Sicht anführen könnte sind ein paar kleinere Logiklücken. Diese sind aufgrund des gelungenen Gesamtpakets jedoch zu vernachlässigen.
                Ein besonderer und intelligenter Schachzug bei Speak no Evil ist die sehr sozialkritische Komponente die die ganze Zeit mitschwingt und am Ende zur vollen Entfaltung kommt. Viel zu oft lassen wir unsere persönlichen individuellen Grenzen einreißen und uns mehr gefallen als wir sollten. Das ist eine bittere, unbequeme Message vor der viele im Leben wie auch bei diesem Film gerne die Augen verschließen oder einfach nur schauen aber nicht sehen...
                Als der Abspann über den Bildschirm flimmerte musste ich mich erstmal sammeln und das hoffnungslose und sehr melancholische Ende verdauen!

                Ich spreche eine absolute Empfehlung für diesen verstörenden Brocken aus. Die gemischten Kritiken bzw dass diesen Film viele Leute als "langweilig" bezeichnen spricht Bände über die heutigen Sehgewohnheiten und die Unfähigkeit Bedrohung und Atmosphäre wahrzunehmen...
                Wer mal wieder durchgehend ein ungutes Gefühl in der Magengegend haben möchte sollte sich Speak no Evil schleunigst zu Gemüte führen!

                PS: Wer auf Streifen wie diese steht lege ich "The Invitation - Die Einladung" oder auch "Midsommar" ans Herz! Check it out!

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                  Für mich persönlich war dieser sogenannte Klassiker eine sehr enttäuschende Angelegenheit. Aufgrund der überragenden Kritiken war meine Erwartungshaltung natürlich auch dementsprechend hoch.
                  The Wicker Man ist vorhersehbar as fuck und hat einen der unsympathischsten Hauptprotagonisten die ich je sah. Dieser Typ ist ein spießiger und verklemmter Moralapostel. Insofern war es mit meinem Mitgefühl ihm gegenüber nicht weit her. Der Film schafft es keine Spannung aufzubauen und zieht sich in vielen Szenen unnötig in die Länge. Da kann auch ein wie immer natürlich hervorragend agierender Christopher Lee nichts mehr retten.

                  Ich persönlich kapier nicht was alle an diesem biederen, seichtem Machwerk so geil finden

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                    Silentium141 02.10.2023, 01:34 Geändert 02.10.2023, 01:48

                    Für alle Splatter-Kiddies die sabbernd vor dem Cover dieses Filmes sitzen: Nein, dies ist KEIN erneutes Remake des 2007er Terror-Franzosen!

                    Willem Dafoe, Kammerspiel, Arthouse. Was soll da noch schiefgehen? Und tatsächlich geht das Konzept recht gut auf. Allerdings muss man schon Freude an besonderen Filmen haben. Von den Grundattributen ist Inside eine Mischung aus Psychothriller und Survival-Drama. Und so beobachtet man die wie immer brilliante Performance von Dafoe wie er versucht zu Überleben und einen Ausweg aus seinem Gefängnis zu finden. Dies passiert auf mal mehr, mal weniger kreative Art und Weise.
                    Das Setting des luxuriösen Penthouses ist sehr gelungen, auch wie es sich über die Laufzeit immer mehr verändert und im Chaos versinkt. Das Thema Kunst dient hier als Dreh und Angelpunkt der Story welche zwar einfach gehalten, aber dennoch (gerade im letzten Drittel) einen gewissen Tiefgang bietet. Aber gerade von diesem Tiefgang hätte ich mir hier noch etwas mehr gewünscht bzw. eine etwas surrealere Ausrichtung der Inszenierung, welche über weite Strecken doch recht konventionell gehalten ist. Der Wahnsinn wird nicht richtig und ausgiebig zelebriert. Auch gibt es hier und da kleinere Logiklücken zu verzeichnen.

                    Das klingt jetzt wahrscheinlich alles negativer als es letztendlich ist. Grundsätzlich muss man sagen dass Inside ein gut gemachter, hervorragend gespielter, und auch interessanter Film ist, der hier und da Potential liegen lässt, und sein Haupthema etwas mehr in den Fokus hätte stellen können, insgesamt für Freunde des speziellen und auch ruhigen Filmes aber dennoch empfehlenswert ist!

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                      Silentium141 31.08.2023, 21:43 Geändert 31.08.2023, 21:57

                      Krasser Sekten-Thriller der auf einer wahren Geschichte basiert und aufzeigt was Religion und ähnliche Ideologien mit Menschen veranstalten können. Die anfängliche Skepsis die ich bei dem Namen Eli Roth verspürt habe ist schnell verschwunden. Er hat hier ja zum Glück nicht Regie geführt sondern präsentiert das ganze lediglich.

                      Im Found-Footage Stil daherkommend baut der Film schnell eine gute und dynamische Dramatik auf. Passend mit einem unheilvollen Soundtrack unterlegt tauchen wir mit dem Reporter-Team in die dunklen Geheimnisse einer Kommune ein, die unter der Oberfläche natürlich alles andere als ein erfülltes Leben führt.
                      Die Schauspieler machen durch die Bank weg einen hervorragenden Job und aufgrund der beklemmenden, verstörenden Atmosphäre sind bei mir ziemlich schnell Midsommar-Vibes aufgekommen! Großartig! Auch zieht The Sacrament die Spannungsschraube ordentlich an und versteht es dem Zuschauer permanent ein ungutes Gefühl in der Magengegend zu bereiten.
                      Zum Showdown hin wird der Film auch sehr kompromisslos was dem Szenario die nötige Intensität verleiht!

                      Wirklich ein gelungener, gut gemachter und auch harter Film für den ich eine absolute Empfehlung ausspreche für alle die sich nicht an der Found-Footage Optik stören. Das hier ist wirklich einer der besten Streifen innerhalb dieses doch etwas speziellen Subgenres

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                        Silentium141 08.08.2023, 21:57 Geändert 31.08.2023, 22:59

                        Ich denke mal "The Hole in the Ground" wurde sehr stark von diesem Film inspiriert. Die Story und die Ausgangssituation sind eigentlich identisch. "The New Daughter" macht als Gruselfilm mit einem konstanten Spannungsbogen eine gute Figur. Auch Kevin Costner den ich ja sehr gerne sehe legt wieder mit Sympathie eine hervorragende Performance hin! Ebenfalls überzeugt die bedrohliche Soundkulisse und das Creature-Design, welches sehr handwerklich und plastisch aussah.
                        Allerdings muss man dem Film eine gewisse Vorhersehbarkeit attestieren, da es solch ähnliche Filme schon zuhauf gab und gibt. Für Horroranfänger könnte dies aber ein gefundenes Fressen sein.
                        Der Film agiert größenteils sehr subtil und mit Feingefühl für eine gute Atmosphäre.

                        Solider Oldschool-Grusler mit ordentlichem Mystery-Einschlag welchem es aber um sich von der Masse abzuheben etwas an Originalität mangelt

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                          Silentium141 05.08.2023, 19:20 Geändert 05.08.2023, 19:26

                          Nach einiger Zeit mal wieder ein Aronofsky der mich überzeugt. "The Whale" ist ein extrem gut gespieltes Drama und gleichzeitig auch ein Kammerspiel um einen von der Welt abgekapselten Mann der viel Schuld auf sich geladen hat und diese durch seine Sucht zu kompensieren versucht. Wiedereinmal zeigt sich das Händchen von A24 für starke und mutige Filme.
                          Die Inszenierung ist schlicht und bodenständig was mir sehr gut gefallen hat. Brendan Fraser spielt hier die beste Rolle die ich seit langem von ihm gesehen habe. Auch die Allegorie des Filmtitels, der Geschichte rund um Käptn Ahab, und dem Hauptprotagonisten bezeichne ich als Innovativ und clever konstruiert. Musikalisch überzeugte mich der Film durch seinen melancholischen Grundton ebenso. Leider wurde in der Dramaturgie der Schwerpunkt manchmal zu sehr auf Nebensächlichkeiten oder die sehr unsympathische Tochter gelegt wodurch "The Whale" ab und zu etwas von seiner Intensität einbüßt. Auch kratzt das ganze gelegentlich an der Grenze zum Kitsch.
                          Der Film erinnert stellenweise auch ein wenig an "Gran Torino". Auch hier haben wir einen religiösen Schwurbler der zum Glück gelegentlich sein Fett wegkriegt.

                          Nichtsdestotrotz ist Aronofsky hier ein starkes, emotionales Drama gelungen welches man als Fan dieses Genres definitiv mal gesehen haben sollte. Kein Meisterwerk aber definitiv gute Unterhaltung

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                            Silentium141 24.07.2023, 12:49 Geändert 24.07.2023, 13:05

                            Wow! Sick of Myself ist ein äußerst gelungener Streifen welcher auf so vielen Ebenen einfach nur genial ist. Zum einen handelt es sich hierbei um ein sehr tiefgehendes Arthouse-Drama, welches jedoch dezent hier und da auch einen beißend zynischen schwarzen Humor innehat. Zudem ist es eine verstörende Charakterstudie einer krankhaften Narzisstin die alles dafür tun würde um Aufmerksamkeit zu generieren, um die vermeintliche Leere in sich zu füllen. Sogar einige blutige Sequenzen die man durchaus als Body-Horror bezeichnen kann werden einem dargeboten. Das alles vermischt sich zu einem Seherlebnis welches man wohl so schnell nicht wieder vergessen dürfte...

                            Schauspielerisch ist der Film (besonders die Hauptprotagonistin) hervorragend! Auch die Musik weiß zu überzeugen und bildet mit sanftem Klavier, aber auch sehr unangenehmen disharmonischen Klängen die perfekte Untermalung des verstörenden Geschehens. Die Inszenierung wird ab und zu von den wahnhaften und überzogenen Wunschträumen der Hauptdarstellerin unterbrochen welche man erst nach und nach als solche wahrnimmt, und welche einen fassungslos machen aufgrund der Gedankenwelt die ihr innewohnt... Die Message des Films ist klar! Social Media fördert selbstzerstörerischen Narzissmus und generell die Aufmerksamkeitsgeilheit der Menschen. Ein wichtiger Beitrag der hilft diese schwierig zu behandelnde Form einer Persönlichkeitsstörung besser greifen und verstehen zu können. Sick of Myself ist wirklich sick und ich verstehe die FSK 12 an dieser Stelle nicht wirklich. Ich plädiere für FSK 16!

                            Diffiziler, böser, aber auch trauriger Film den ich von ganzem Herzen empfehlen kann. Großartig! Wer sich für Filme mit ähnlicher Thematik interessiert sollte auf jeden Fall auch bei "Swallow" und "Die Klavierspielerin" reinschauen

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                              Silentium141 17.07.2023, 21:19 Geändert 17.07.2023, 21:23

                              Ich finde ja die Filme von Refn grundsätzlich interessant. Seine Filme sind meistens sehr entschleunigt und kryptisch. Leute die Arthouse nicht mögen sollten einen weiten Bogen um seine Werke machen. "The Neon Demon" ist da keine Ausnahme. Der Plot ist für Leute die in diesem Sektor selten unterwegs sind einfach schwer greifbar, und diese könnten deswegen abgeschreckt sein bzw. dies dem Film zum Vorwurf machen. Ich fand "Walhalla Rising" und "Only God Forgives" aus Refn's Filmografie sehr gut. Der von vielen geliebte "Drive" hat mir jedoch zu meinem erstaunen garnichts gegeben. Umso gespannter war ich auf "The Neon Demon".

                              Man könnte den Film von der Ästhetik her als einen Hybriden aus Gaspar Noe und Dario Argento bezeichnen. Refn's Werke setzen immer auf eine enorm gesättigte Farbgebung, und ich würde Epileptikern abraten seine Werke zu konsumieren. Von der Story her gewinnt das ganze keinen Innovationspreis, und die Thematik rund um industriellen Schönheitswahn, in dem sich wunderhübsche Frauen unters Messer legen nur um einem leeren Ideal hinterherzujagen ist für mich nur schwer mit anzusehen. Allerdings ist es immer schön wenn dieser Selbstverstümmelungs-Kultur der Spiegel vorgehalten und auch angeprangert wird. Das ist hier jedoch selten bis nie der Fall. Man hätte die Kritik diesbezüglich um einiges bissiger und galliger gestalten können. Nichtsdestotrotz versteht es "The Neon Demon" stellenweise eine tolle psychedelische und grelle Bilderflut zu erzeugen die mir sehr zugesagt hat. Der Soundtrack ist passend und interessant gemacht. Erinnert an die 80er! Hier und da gibt es auch mal eine etwas verstörende Sequenz die sich gut ins Geschehen einreiht. Insgesamt fehlte mir hier aber trotzdem ein konsistenter Spannungsbogen bzw. das gewisse Etwas um mich vollends überzeugen zu können.

                              Stylisch, Ästhetisch, Unkonventionell. Aber in seinem Subgenre wenig visionär.

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                                Silentium141 13.07.2023, 21:08 Geändert 02.10.2023, 01:53

                                Und erneut ein bitterer und schmerzhafter Dolchstoß in mein Fan-Herz... Spätestens jetzt ist es besiegelt: Der Horror ist tot!

                                Ich habe noch nie ein Geheimnis daraus gemacht dass ich den Rotz von 2013 beschissen fand.
                                Dieses lieblos heruntergekurbelte O8/15 Pseudohorror-Gedöns reiht sich nun munter ein und vermurkst diese sogenannte "Reihe" immer mehr und mehr. Im Endeffekt hat dieser Zirkus mit Tanz der Teufel endgültig GARNICHTS mehr zu tun. Die Inszenierung ist an Vorhersehbarkeit und Klischees nicht mehr zu überbieten. Es wirkt fast so als hätte man da mit Strichliste gearbeitet.

                                Jumpscares ✔️
                                CGI ✔️
                                Final Girl ✔️
                                Fanservice ✔️

                                Evil Dead Rise begeht genau den gleichen Fehler wie 2013. Das "Böse" zeigt sich gleich zu Beginn und macht damit sämtliche Spannung zunichte! Auch das Setting in der Stadt trägt dazu bei dass überhaupt keine Atmosphäre oder Bedrohlichkeit aufkommt. Evil Dead hat im Wald zu spielen...Punkt! Der Film klaut auch viele Elemente aus anderen Filmen weil er es nicht zustande bringt was eigenständiges zu machen und lieber auf Nummer sicher geht. Da gibt's ne Anspielung auf Shining, dann kommt noch n bisschen Resident Evil dazu, und vorallem ganz viel Exorzist... Es wird wieder das alte Gut gegen Böse-Priester-Blablabla ausgegraben, und die Besessenen krabbeln an den Wänden wie Spinnen (Wou ist das gruselig...😴) Es fühlt sich einfach größenteils wie irgendein generischer Exorzismus-Film an! Auch das Necronomicon sieht aus als wäre es eine Requisite aus Hogwarts... WTF?!
                                Die Charaktere sind zwar nicht GANZ so Unsympathisch wie im 2013er Ableger, und es wird krampfhaft versucht irgendwie Sympathie aufzubauen, was jedoch absolut nicht funktioniert. Es ist einem schlicht egal was mit den Protagonisten passiert...
                                Splattermäßig wars ok, aber nichts was man nicht schon mal besser gesehen hat. Auch der Soundtrack hätte aus jedem X-beliebigen Horrorfilm stammen können. Natürlich gibt es ebenfalls die obligatorische Kettensägen-Szene. Einfach ALLES an diesem Film schreit nach Beliebigkeit und Mainstream! Es ist zum Haare ausreißen! Wenn sie wenigstens die Eier in der Hose gehabt hätten und die Szene im LKW durchgezogen hätten hätten sie zumindest den Hauch von Respekt verdient. Aber dann hätten ja gleich wieder die Moralaposteln geweint und das ganze wäre "gecancelt" worden, wie es heutzutage mit allem gemacht wird was nicht der Norm entspricht.
                                Falls da nochmal was kommen sollte wird es DEFINITIV nicht mehr angeguckt.

                                Lieber zieh ich mir zum 10.000 mal mein geliebtes Original rein❤️

                                #meinemeinung..... Wenn es nicht eure ist ist das ok. Muss man heutzutage ja immer dazuschreiben

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                                  Silentium141 08.06.2023, 19:49 Geändert 08.06.2023, 19:54

                                  Wieder Cat III, wieder Anthony Wong, und wieder Krimi-Splatter-Trash. Von der vielgelobten und skandalträchtigen Untold Story war ich ja alles andere als begeistert. Mir war der ganze Käse einfach ZU trashig und stellenweise auch zu langweilig. Hier und da mal ein paar Gewaltausbrüche reichen nunmal nicht für einen guten Film.

                                  Wie sieht es denn jetzt mit Ebola Syndrome aus? Ich kann nicht mal selbst sagen warum ich mich auch auf den eingelassen habe, aber die ganze Chose funktioniert zumindest einen kleinen Hauch besser als Untold Story. Im Grunde ist es der selbe Aufbau. Wir haben eine billig zusammengeschusterte Story, grenzdebile Dialoge, eine grottige Pornosynchro und völlig unglaubwürdige Verhaltensweisen aller Beteiligten. Der Krimi-Plot wird immer wieder von ein paar Gewalteinlagen unterbrochen welche effekttechnisch ordentlich in Szene gesetzt wurden. Auch die Ebola-Thematik wurde ganz gut und stellenweise recht fies zelebriert.
                                  Die Schauspieler overacten natürlich Asia-typisch oftmals. Es war aber soweit noch ok. Ab der zweiten Hälfte geht dem Film meiner Meinung allerdings auch ziemlich die Puste aus und es wird Splattertechnisch etwas auf die Bremse getreten.

                                  Zusammenfassend kann man sagen: Wer Untold Story geil fand dürfte hier auch auf seine Kosten kommen. Wenn man es genau betrachtet ist es eigentlich der gleiche Film, nur ein wenig unterhaltsamer. Ernst nehmen, geschweige denn "Schocken" kann einen dieser unfreiwillig komische Zirkus aber zu keiner Zeit

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                                    Silentium141 06.06.2023, 09:11 Geändert 22.06.2023, 10:49

                                    Ein Film der leider nicht gerade dazu beiträgt einen aufgeklärten Nihilismus in der Gesellschaft zu integrieren. Hier wird die Thematik automatisch mit Dekadenz, Desillusionierung und Gewalt in Kontext gebracht. Ein aufgeklärter Nihilist erkennt jedoch dass das Nichts kein "Gut" oder "Böse" kennt, es IST einfach. Deswegen gibt es einen fetten Punktabzug.
                                    Ansonsten haben wir es hier mit einer Mischung aus Drama und Thriller zu tun. Handwerklich ist das sehr ordentlich umgesetzt. Sei es von der schauspielerischen Performance, oder der extrem gelungenen unbehaglichen Musikuntermalung die hauptsächlich im Dark-Ambient Bereich angesiedelt ist. Die Dramaturgie wird meiner Meinung nach etwas schnell und unrealistisch aufgebaut, da die Charaktere einfach viel zu unglaubwürdig und primitiv handeln, was den Film zeitweise etwas konstruiert wirken ließ. Auch das Umfeld der Teenager, seien es die Bezugspersonen oder die Medien handeln komplett dumm und kurzsichtig.
                                    Auch Tierfreunde die nah am Wasser gebaut sind sollten das ganze eher meiden. Allgemein versucht der Film auf Teufel komm raus verstörend zu sein und Kontroversen auszulösen, was ihm natürlich aufgrund der von mir genannten Punkte nicht so recht gelingen mag.
                                    Das alles klingt jetzt wahrscheinlich negativer als beabsichtigt. Freunde von unangenehmen Dramen/Thrillern welche nicht so tief in der Thematik involviert sind können durchaus einen Blick riskieren und sollten nicht enttäuscht werden

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                                      Silentium141 04.06.2023, 18:46 Geändert 04.06.2023, 18:54

                                      Wenn wir Storm Warning auf die Kerninhalte herunterbrechen ist er nicht viel mehr als ein generischer Backwood-Terror-Schinken. Die Frage ist nur ob er das ganze einigermaßen unterhaltsam und wirkungsvoll umsetzt. Und diese Frage kann man durchaus mit "Ja" beantworten. Schauspielerisch ist der Film absolut überzeugend, und vorallem die schmierigen Assi-Bösewichte kommen mit ihren fiesen Psychospielchen sehr glaubhaft rüber. Dies erzeugt auch eine schön unheilschwangere und bedrohliche Atmosphäre welche natürlich essentiell für diese Gattung von Subgenre ist.
                                      Reine Gorebauern schauen die erste Filmhälfte in die Röhre. Dann kommen 2-3 splattrige Höhepunkte. Hier hat mir vorallem die Schwanz-Falle von der Idee am besten gefallen. Der Score ist ok, aber nichts besonderes, und auch ansonsten ist der Plot leider viel zu vorhersehbar.
                                      Das Setting (gerade zu Beginn) und auch allgemein hat mir gut gefallen. Alles wirkt sehr abgelegen, und der Name "Wrong Turn" hätte hier als Titel eigentlich auch ganz gut gepasst.

                                      Kurzum, dieser Film ist solide Hausmannskost und perfekt geeignet wenn man auf so eine Art Film gerade Bock hat. Ansonsten wird einem hier weder was neues, noch sonderlich erinnerungswürdiges geboten.

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                                        Silentium141 28.05.2023, 10:12 Geändert 02.01.2024, 09:45

                                        Haben wir den gleichen Film gesehen?!?!

                                        The Conjuring von James Wan ist ein typischer klischeehafter Haunted-House Gruselfilm wie man ihn dutzendfach gesehen hat und er klaut sich aus allen möglichen Filmen dieses Genres etwas und setzt sich dann aus diesen Versatzstücken letztendlich zusammen. Hier werden unter anderem Elemente aus Poltergeist, Amitiville Horror, Der Exorzist, Chucky - Die Mörderpuppe und sogar von Alfred Hitchcocks Die Vögel übernommen. Eigenständigkeit? Fehlanzeige...
                                        Der recht atmosphärische Beginn der sich über ca. 15 Minuten erstreckt wird ab dort einer biederen und komplett unglaubwürdig religiösen Herangehenweise geopfert welche dem Film eine fast schon unfreiwillig komische Komponente verleiht. Es wird pausenlos über Geister, Dämonen und Priester philosophiert, so ensteht schon fast der Eindruck das der Film in Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche realisiert wurde um so der hohen Kirchenaustrittsrate entgegenzuwirken. Da die "Geisterjäger" das Grauen welches in dem Haus lauert anscheinend kennen und auch ständig genau erklären um was es sich handelt, verblasst natürlich auch der letzte Funken Angst vor dem Unbekannten. Subtiler Grusel oder Atmosphäre kann sich leider nur in den besagten ersten 15 bis 20 Minuten aufbauen, im späteren Filmverlauf häufen sich die selbstzweckhaften Jumpscares und es fliegen Leute durch die Gegend und die Bilder von den Wänden was natürlich alles andere als glaubwürdig bzw. subtil ist und so verliert der Film auf diesem Bereich auch komplett seine Intention.Von der Schauspielerischen Leistung her bewegt man sich im Bereich des erträglichen, jedoch wäre auch hier von Mimik und Gestik weitaus mehr drin gewesen. Der Showdown ist von der Inszenatorischen Seite her viel zu hektisch und aufgrund der übertriebenen Effekthascherei und den ermüdenden Exorzismusritualen auch sehr vorhersehbar und wie der Rest des Film bar jeder Eigentständigkeit. Gekrönt wird das ganze durch das zuckersüße "Friede, Freude, Eierkuchen" Ende in welchem alle Beteiligten nochmal in die Kamera lächeln dürfen.

                                        The Conjuring ist ein lieblos zusammengeklauter Haunted-House Gruselfilm der keinerlei eigene Ideen beinhaltet und es lediglich zu Beginn schafft so etwas wie Atmosphäre enstehen zu lassen. Der Film suhlt sich in christlicher Propaganda und zelebriert diese als einzige Lösung was man als nichtreligöser Zuschauer einfach nicht Ernst nehmen kann. Subtilität wird viel zu oft drögen "Hau-Drauf-Effekten" und Jumpscares geopfert. Der überladene Showdown sowie das Bilderbuch-Happy End sind an Klischeehaftigkeit nicht zu überbieten! Das alles unter dem Deckmantel "Wahre Begebenheit".... Ich kann die überbordernde Begeisterung für den Streifen überhaupt nicht nachvollziehen!

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                                          Silentium141 11.05.2023, 17:10 Geändert 11.05.2023, 17:16

                                          Aus nostalgischen Gründen hab ich mir diesen Schinken mal wieder angesehen und ich musste feststellen wie gering meine damaligen Ansprüche wohl waren...Denn vor vielen Jahren fand ich diesen Quark sogar recht geil. Von dieser Sichtweise ist nicht viel übrig geblieben.
                                          Dead Meat ist Low-Budget Zombie Trash von der Stange. Ausgestattet mit einem zugegebenermaßen recht guten Soundtrack, und auch die Synchro ist alles andere als pornolastig. Allerdings ist eine Story quasi nicht vorhanden.
                                          Die Amateur-Billig Optik verursacht Augenkrebs, und von der schauspielerischen Seite bekleckert man sich auch nicht gerade mit Ruhm...
                                          Andererseits sind die Effekte alle handgemacht und kommen auch recht saftig rüber. Es hätten aber ruhig noch ein paar mehr sein können. Das Ende ist unbefriedigend und viel zu abrupt.

                                          Uninspirierter Wühltisch-Ramsch den man sich zwar mal anschauen kann, aber das wars dann auch.

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                                            Silentium141 23.04.2023, 19:42 Geändert 17.07.2023, 21:49

                                            Was für ein geiler, abgefahrener Shit! The Wolf of Wall Street hat sich mittlerweile zu einem meiner Alltime-Favourites gemausert. An und für sich ist das Thema Börse und Aktien garnicht mein Fall, aber wenn es so verdammt unterhaltsam wie hier präsentiert wird immer her damit! Der Film dauert um die 3 Stunden und ist nicht eine Minute langweilig! Der Schnitt ist flott und dynamisch, der rabenschwarze, beißend zynische Humor und die Gags zünden ausnahmslos ALLE, und die schauspielerischen Leistungen, allen voran Leonardo Di Caprio sind überragend! Was er hier mit seiner Mimik und Gestik transportiert ist die beste Performance die ich seit LANGER Zeit sah.
                                            Ich muss bei jeder erneuten Sichtung des Filmes lauthals lachen, allerdings mehr aufgrund dessen wie Martin Scorsese hier entlarvend aufzeigt was Geld, Gier und Dekadenz aus charakterlosen Menschen macht. Wenn man es genau nimmt ist dieses Biopic eigentlich eine Tragödie und zugleich eine gnadenlose, aber auch intelligente Abrechnung mit dem Turbo-Kapitalismus. Die derben Dialoge und der oftmals auch auf Minderheiten zielende Humor sind wahrscheinlich heutzutage der Woke-Polizei mal wieder ein Dorn im Auge, und mich wundert es dass The Wolf of Wall Street noch nicht "gecancelt" wurde. Und genau deswegen mag ich den Film so gerne. Er scheißt einfach auf alles und jeden bzw. ist ihm nichts heilig! Wer sich tiefer mit dem ganzen befasst wird auch den philosophischen Mehrwert und die eigentliche Message erkennen!

                                            Wer eine intelligente, Tragödie in Form eines Biopics sehen will, bei der man jedoch pausenlos lacht, wo Sex, Drogenexzesse und Ausschweifungen sich die Klinke in die Hand geben, und geldgeilen Säcken ein Spiegel vorgehalten wird der MUSS sich dieses böse und groteske Meisterwerk einfach geben. Und wer die zahlreichen bewussten Übertreibungen etc nicht versteht, oder verstehen will soll zum lachen in den Keller gehen. Viel Spaß da unten!

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                                              Silentium141 18.04.2023, 10:25 Geändert 24.04.2023, 10:08

                                              Grandioser Mix aus Fantasy und Horror. Das Kindermädchen hat eine wunderbare 80/90er Atmosphäre und er hat mir um ein ganzes Stück besser gefallen als "Der Exorzist" vom gleichen Regisseur, was aber meine fehlende Affinität bezüglich der Exorzismus-Thematik zu verschulden hat
                                              Die Inszenierung ist stets spannend und unheilvoll, und wird mit ein paar gezielt eingesetzten Splattermomenten zusätzlich aufgelockert. Dies ist auch auf der effekttechnischen Seite toll umgesetzt!
                                              Schauspielerisch ist das ganze ziemlich gut und auch der Score wusste zu überzeugen. Der einzige Wermutstropfen den man dem Film vielleicht vorhalten könnte ist dass er ein wenig vorhersehbar ist. Dies hat eine Szene gleich zu Beginn zu verschulden. Ansonsten haben wir wie Eingangs schon erwähnt ein paar Fantasy-Elemente welche eingearbeitet wurden und dem Film eine schöne, leicht surreale Note verpassen. Das ganze wirkt zum Glück auch nicht aufgesetzt, sondern funktioniert im Gesamtpaket hervorragend. Gegen Ende kriegt das ganze Szenario sogar einen leichten "Tanz der Teufel"-Vibe

                                              Ein wirklich mehr als gelungener Film der definitiv den Weg als physisches Medium in meine Sammlung verdient hat. Jeder der Spaß an gutem Retro-Horror hat sollte zugreifen

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                                                Silentium141 03.04.2023, 18:54 Geändert 11.07.2023, 11:06

                                                Die Verfilmung der gleichnamigen Videospielreihe ist eine der wenigen in diesem Sektor die recht gut gelungen ist. Im Grunde ist es zwar nicht viel mehr als gewöhnlicher Sci-Fi-Horror mit ordentlichem Cheese-Faktor durch die klischeehaften Charaktere. Aufgewertet wird das muntere Treiben allerdings durch hervorragende Schauspieler, gut gemachte Effekte, ordentlich Tempo und einer verdammt geilen Ego-Shooter Sequenz die natürlich die Brücke zu den Spielen schlägt. Versteht mich nicht falsch, man bekommt hier weder sonderlich was neues zu sehen, noch hat man großartig etwas verpasst wenn man sich Doom nicht ansieht.
                                                Aber wenn man Bock auf schön actionreiches No-Brainer Geballer auf dem Mars hat fährt man mit diesem Film recht gut.
                                                Die Monster und Zombies sind vom Make Up her gut gemacht und das gelegentliche CGI fällt zum Glück nicht großartig ins Gewicht. Goremäßig gibt es einige schöne Momente, wobei man hier nicht mit zuviel rechnen sollte. Atmosphärisch kann der Film auch durchaus überzeugen, durch die sehr sparsame Ausleuchtung und den beengten Gängen und Laboren durch die sich die Protagonisten bewegen.

                                                Also zusammengefasst kann man sagen. Wer auf von maskulinen Sprüchen durchzogenen und primitiven Sci-Fi-Ballerhorror mit ordentlich Action steht sollte sich Doom - Der Film zu Gemüte führen.
                                                Die Zeit vergeht wie im Flug und das Ding ist echt schwer unterhaltsam muss ich sagen. Aber die Ansprüche sollten definitiv niedrig gehalten werden

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                                                  Silentium141 28.03.2023, 21:53 Geändert 29.03.2023, 05:08

                                                  Triangle of Sadness gibt sich als Satire sowohl im Bezug auf Kapitalismus als auch Kommunismus, und vermag durchaus sowohl sehr böse und plakative, aber eben auch subtile Gags zu liefern. Jedoch erreicht der Film durch die fehlende Beständigkeit in seiner Kritik niemals den Grad an Zynismus den ich mir hier gewünscht hätte. Zum einen sind die Dialoge nicht beißend genug, zum anderen ist die Inszenierung auch nicht gerade unterhaltsam. Und genau das ist die eigentliche hohe Kunst bei so einem Film. Dass man das ambivalente Treiben zwischen tiefster Wohlstands-Dekadenz und dem Drama das daraus resultiert sauber herausarbeitet und gleichzeitig den Zuschauer bei der Stange hält. Die Kapitelunterteilung von Triangle of Sadness macht alleine schon Sinn aufgrund der verschiedenen Settings. Im dritten Akt kommt es zu einer interessanten jedoch auch vorausberechenbaren Kehrtwende in der die Hierarchie bzw. die vorhandenen Machtstrukturen komplett verschoben werden und die Botschaft des Film nochmal verdeutlicht wird. Jedoch ist insbesondere der dritte Akt leider am ereignislosesten. Da kann auch die schöne Inselkulisse nicht mehr viel retten. Der Soundtrack war super und hat das bizarre Geschehen stilvoll untermalt. Das Ende war eine Frechheit.

                                                  Als Fazit kann man sagen dass Triangle of Sadness kein schlechter Film ist und philosophisch sowie politisch durchaus interessant. Man sollte auch definitiv Arthouse-Filmen nicht abgeneigt sein wenn man ihn sich geben möchte. Leider wirkt er beizeiten etwas zerfahren, orientierungslos und in seiner Kritik nicht konsequent genug. Schaut euch lieber "Wolf of Wall Street" oder "Cheap Thrills" an. Die zeigen wie es gemacht wird!

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                                                    Silentium141 05.03.2023, 18:55 Geändert 05.03.2023, 18:56
                                                    über Bite

                                                    Body-Horror auf den Spuren von Cronenberg's Fliege? Immer her damit.
                                                    Leider so muss gesagt werden ist Bite eine ziemlich laue Nummer. Nicht nur dass die Pornosynchro ziemlich beschissen ist, auch die Charaktere haben mich nicht die Bohne interessiert. Wir haben hier die typischen Blödel-Blondchen bei denen man lacht wenn sie in einem Slasher zerschnetzelt werden. Die Story könnte ebenfalls nebensächlicher nicht sein und beinhaltet mit dem ganzen Beziehungsgedöns ordentlich Soap-Opera Tendenzen. Das einzige was diesen Film vorm Totalabsturz rettet sind die handgemachten Schleim- und Schmoddereffekte welche wirklich nicht übel in Szene gesetzt wurden. Genau dieser Punkt hievt die Chose hier auch leicht über den Durchschnitt, ist aber natürlich WEIT davon entfernt den Ekel und die Qualität von "Die Fliege" zu erreichen. Die Musik war soweit auch stimmig und passend zum Geschehen.

                                                    Abschließend kann man sagen dass man es hier mit einem lupenreinen B-Movie zu tun hat der seine ganze Daseinsberechtigung lediglich aus Effekthascherei bezieht und ansonsten nichts zu bieten hat. Wem dieser Aspekt genügt könnte eventuell einmalig ganz gut unterhalten werden.

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