Silentium141 - Kommentare

Alle Kommentare von Silentium141

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    Silentium141 04.07.2021, 21:54 Geändert 05.07.2021, 21:09

    Spannende Vampir-Hetzjagd in eisiger Kälte! Das bricht diesen Film ganz gut herunter. Das ganze kränkelt allerdings ein wenig an Vorhersehbarkeit, und klischeehafter Charakterzeichnung. Der Film ist halt im Ablauf sehr klassisch und bietet wenig Überraschungen. Wen das nicht stört bekommt genau das was er erwartet wenn er sich einen modernen Vampirfilm in den Player schiebt. Aber nun genug gemeckert. Das Setting ist extrem atmosphärisch und düster, die Vampire sehen schön fies aus, die passend über die Laufzeit verteilten Splatter-Effekte kommen gut rüber und sehen schön handmade aus. Auch die Spannung wird konsequent und geschickt gesteigert, und das Böse bleibt eine gewisse Zeit lang im Dunkeln bzw. erfährt man nicht zuviel darüber (was ich gut fand) Allgemein das Versteckspiel und die daraus resultierende Spannung fand ich gut bei diesem Streifen. Die Musik war immer passend und hat einen großen Teil zur Stimmung beigetragen. Der
    Showdown und das Ende sind gefällig und nichts besonderes.

    Alles in allem ein guter moderner Horrorfilm mit Vampiren. Wobei ich doch lieber bei den klassischen Vampiren ala Dracula bleibe. Schlösser, Spinnweben und Särge assoziiere ich einfach mehr damit.

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      Silentium141 30.06.2021, 12:02 Geändert 30.06.2021, 12:08

      Alone ist ein Verfolgungs-Survival-Thriller wie er im Buche steht. Wenn man auf genau sowas Bock hat ist man hier goldrichtig. Der Film ist nicht mehr, aber auch definitiv nicht weniger! Er ist zwar recht vorhersehbar, schafft es aber geschickt an der ein oder anderen Stelle mit ein paar Klischees zu brechen und die Charaktere handeln größtenteils recht glaubwürdig (bis auf 1 bis 2 Ausnahmen). Wir haben wunderschöne Landschaftsaufnahmen die sich durch den ganzen Film ziehen. Das schafft eine sehr gute Atmosphäre. Die Musik ist dezent und eigentlich immer passend zum Geschehen. Das Ende kommt etwas abrupt und man erfährt wenig über die Hintergründe. Auch die Unterteilung in Kapitel erscheint mir recht überflüssig.
      Alles in allem ist dieser Film absolut nichts was man nicht schon mal gesehen hat, weiß aber dennoch zu unterhalten. Solide

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        Silentium141 09.06.2021, 19:43 Geändert 09.06.2021, 19:44

        Man kann diesen Film durchaus als Edel-Trash bezeichnen. Die schauspielerische Leistung aller Beteiligten ist nicht sonderlich gut was ab und an unfreiwllig komisch wirkt. Ebenso ist die Story welche oftmals vor sich hinplätschert zu dünn um durchweg unterhalten zu können. Ich will nicht von Langeweile sprechen, aber es ging schon etwas in diese Richtung...Es gibt auch seltsame Logiklücken die mich gestört haben.
        Auf der Haben-Seite haben wir jedoch tolle Kostüme, einen passenden und stimmungsvollen Soundtrack der eine tolle Retro-Atmosphäre verbreitet. Es gibt eine handvoll dramatischer Momente, ebenso gut durchchoreogeafierte Kampfszenen.

        Im Endeffekt ist hier weder etwas innovativ noch sonderlich kultig. Conan der Barbar ist kerniges und grundsolides Abenteuer-Fantasy-Trash Kino im klischeehaften "Gut gegen Böse" Schema das man sich mal anschauen kann. Aber man sollte nicht zuviel, geschweige denn ein Meisterwerk erwarten.

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          Silentium141 16.05.2021, 18:33 Geändert 19.02.2022, 09:17

          Dieser Film stellt sozusagen die Quintessenz der Filmografie des Regisseurs dar und es kursieren viele Gerüchte über die Entstehung dieses Werkes, z. B. dass bei Regisseur und Darstellern Drogen im Spiel gewesen sind. Bei dem höchst ungewöhnlichen, aufwändig konstruiertem Setting, den vielen Fiebertraum-ähnlichen Bildern und moralischen Entgleisungen kann man das auch durchaus glauben. Auch geizt der Film nicht mit visueller Gewalt die jedoch nie selbstzweckhaft scheint. Montana Sacra ist allgemein auch höchst religions- und gesellschaftskritisch was mir als Religionskritiker natürlich sehr gut gefallen hat. Aber nicht nur die Religion, Esoterik und die Abgründe der Menschen kriegen hier ihr Fett weg, nein, der Film kritisiert mit seiner metaphorischen Art auch Lobbyismus und Kapitalismus, und ist somit auch politisch höchst interessant. Man muss die bizarre und groteske Bilderflut die Montana Sacra über einen ergießt einfach gern haben, denn über sehr lange Zeiträume lässt der Regisseur eher die Bilder für sich sprechen, und der Film gestaltet sich als sehr dialogarm was ich ebenfalls sehr gut fand. Die Musik ist oft recht mystisch gehalten was den spirituell angehauchten Duktus des Films sehr schön unterstreicht. Das schöne ist hier auch wieder das man quasi in jede Szene die uns die innovative Kameraarbeit zeigt etwas hineininterpretieren kann, und man bei jeder Sichtung wieder etwas neues für sich entdecken kann. Das geniale Ende von Montana Sacra klatscht einem die komplette Botschaft des Films nochmal direkt ins Gesicht. Großartig!
          Interessant wäre noch zu erwähnen dass dies einer der Lieblingsfilme von Helge Schneider und Marilyn Manson ist.

          Wer also Lust auf eine symbolhafte und spirituelle Reise hat bzw. auf einen Film der absolut Einzigartig ist, sollte sich den heiligen Berg DEFINITIV anschauen! Sowas erlebt ihr nur einmal!

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            Heute widmen wir uns meinem absoluten Lieblingsfilm! Antichrist ist für mich nicht nur ein Film! Er ist für mich filmgewordene Philosophie! Ich habe mich noch nie von einem Film so verstanden gefühlt, und ich muss immer wieder über ihn nachdenken! Die Handlung um ein trauerndes Ehepaar, welches ihr Kind verloren hat und in einer einsamen Waldhütte versucht Trauerarbeit zu leisten ist für mich eigentlich nur Nebensache, denn der Film bietet inhaltlich so viel mehr! Ich weiß garnicht wo ich Anfangen soll dieses Meisterwerk zu besprechen. Fangen wir bei den Darstellern an. Der Film ist unglaublich gut gespielt. Willem Dafoe und Charlotte Gainsbourg verleihen ihren Figuren absolute Glaubwürdigkeit und niemand kann eine gebrochene Frau so gut darstellen wie Charlotte. Einfach nur überragend. Es geht weiter mit dem genialen Prolog, der in Schwarz-Weiß und Ultrazeitlupe präsentiert wird. Dabei ertönen die Klänge der Arie "Lascia ch'io Pianga", welche diese metaphernreiche Einführung stilvoll untermalt. Bereits in diesen ersten Minuten verbreitet der Film eine Melancholie und Hoffnungslosigkeit welche kaum greifbar ist und mich immer wieder zu Tränen rührt! Auch die Bilder des Waldes die eingefangen werden sind einfach nur Schönheit pur und gleichen einem Gemälde. Auch wenn der Film im Wald spielt ist er ein dunkles Kammerspiel voller Poesie und Nihilismus. Die Natur (Satans Kirche) gestaltet sich als grausam und unbarmherzig. Totgeburt eines Rehes, ein Fuchs welcher sich selbst verspeist, Eicheln die auf das Dach prasseln, Zecken. Antichrist spielt mit menschlichen Urängsten und konfrontiert den Zuschauer mit Vergänglichkeit und der Endlichkeit allen Seins. Triers Opus Magnum ist in seinem schier unbeschreiblichen Facettenreichtum, in seinen brillanten Anspielungen und Symbolen vor allem auch ein erstickendes, nervenzerreissendes und explizites Horror-Psychodrama, zu dem jeder seinen eigenen Zugang finden wird, wenn er sich völlig der dunklen und unheilvollen Faszination hingibt. Das ganze endet in einem Strudel aus Angst, Hass, Blut und Schmerz.
            Antichrist hat irgendwas in mir ausgelöst und ich kann einfach nicht beschreiben was es ist. Ich glaube da ich selbst mit Depressionen zu kämpfen habe habe ich so einen guten Zugang zu diesem Werk gefunden. Lars von Trier leidet nämlich ebenfalls an Depressionen und zum Zeitpunkt der Dreharbeiten des Films waren sie sogar so schlimm das die arbeiten öfter abgebrochen werden mussten. Jedenfalls ist Antichrist für mich persönlich der grausamste und zugleich auch schönste Film den ich jemals gesehen habe, und ich empfehle ihn mit ganzem Herzen weiter. Das hier ist wahre Kunst!

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              Der Schriftsteller und Filmemacher Alain Robbe-Grillet, der unter anderem auch schon das Drehbuch zum absolut grandiosen "Letztes Jahr in Marienbad" geschrieben hatte präsentiert uns 1970 mit diesem Kleinod seinen ersten Farbfilm und gleichzeitig auch sein faszinierendstes Werk. Eden und Danach handelt von einem Café namens "Eden". Hauptsächlich Studenten treffen sich dort. Die jungen Leute scheinen schrecklich gelangweilt. Mit teils bizarren Spielen lenken sie sich vom tristen Alltag ab. Aber da ihnen dies nicht genügt, werden im Club Eden oft auch diverse Drogen konsumiert...
              S/M-Softerotik-Szenen hinter blassen Gebäudefassaden, eine düstere Lagerhalle, eine Wasserleiche in einem schmutzigen Flussbett, dies sind nur einige Szenen die einem hier präsentiert werden. Dabei wirkt die ganze absurde und groteske Inszenierung so als wäre sie dem feuchten Alptraum eines Jess Francos entsprungen, da der Film aufgrund seiner Thematik und seiner Kulissen sehr die Merkmale dieses Regisseurs aufweist. Schon allein das Cafè "Eden" gleicht einem kunstvollen Irrgarten. Jedoch ist Eden und Danach noch um EINIGES experimenteller, ausschweifender und surrealer als die Filme des Herrn Franco. Wer hier einen roten Faden oder gar eine dramaturgische Entwicklung erwartet wird extrem enttäuscht werden. Aber gerade das fand ich so grandios. Man muss seinen eigenen Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen, ebenso seiner Fantasie. Man merkt hier auch die gesamte Spielzeit über den Zeitgeist der wilden 70er den ich so sehr liebe. Der Score ist teilweise sehr simpel und verstörend ausgefallen was wunderbar zu den gezeigten Bildern passt. dieser tolle, ungewöhnliche Soundtrack trägt auch viel zu dieser mystischen, und geheimnisvollen Fiebertraum-ähnlichen Inszenierung bei. Egal wie verwirrend der Film für viele sein mag. Es steht immer Sinnlichkeit, Erotik, und Ausschweifung im Fokus des Geschehens. Aber auch Gewalt wird nicht vernachlässigt und einige Visionen zeigen einem auch grausame, blutige Bilder die jedoch auch mit diesem gewissen anspruchsvollen Charme belegt sind. Also wer wie ich Lust auf einen intelligenten, kunstvollen, frei von jeglichen cineastischen Konventionen entstandenen Film hat sollte hier unbedingt einen Blick riskieren!

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              • 7 .5

                Heute mal ein Film aus dem asiatischen Bereich. Ein Bereich mit dem ich so meine Schwierigkeiten habe. Aber Ab-Normal Beauty ist so ganz anders als alle anderen Filme die sonst aus dieser Sparte auf einen losgelassen werden. Allein die Story ist schon sehr Innovativ und auch psychologisch höchst interessant: Es geht um 2 Fotografinnen, von denen eine mit ihrer Arbeit nicht sonderlich zufrieden ist. Sie wird dann Zeuge eines Autounfalls und fotografiert die Leiche des Verunglückten. Seit diesem Vorfall wächst ihr Interesse am Tod und sie findet immer mehr gefallen daran tote Tiere etc. zu fotografieren, das ganze steigert sich immer mehr, und es wird eine regelrechte Obsession...
                Mehr sei mal nicht zur Story gesagt.
                Vom Stil/Genre her könnte man das ganze als emotionales Sicko-Psychodrama/Thriller bezeichen, wobei der Film ab der Hälfte dann eher zu einer Art Torture-Porn wird.
                Ab-Normal Beauty hat ein unglaublich gutes Gespür für ästhetische und melancholische Bildsprache. Allein die Optik des Films ist sehr hochwertig und die Ausleuchtung erinnert teilweise sogar etwas an einen Argento-Streifen. Das ganze hat einfach eine wahnsinnig schöne, morbide Faszination, wenn zum Beispiel die Hauptprotagonistin, hervorragend gespielt von Race Wong (sehr schöne Frau <3 ) bei einem Malkurs eine rote Blutlinie auf ihrem Portrait zieht, oder über einen Balkon gelehnt mit dem Suizid flirtet, oder sie sich Tiere schlachten lässt um sie dabei zu fotografieren. Auch die musikalische Untermalung ist absolut grandios und unterstreicht die Melancholie und die virtuose Kameraarbeit einfach nur Perfekt! (Allein die Titelmelodie!) Unbedingt in den Soundtrack reinhören! Ab-Normal Beauty ändert zwar ab der Hälfte etwas den Stil der Inszenierung und schneidet auch das Thema Snuff-Filme an, es bleibt aber trotzdem immer spannend, interessant und kurzweilig. Neben diesen ganzen Aspekten berührt einen der Film emotional sehr! Man fühlt einfach mit dieser gebrochenen Frau die immer mehr den Bezug zur Realität verliert mit, und ich muss an einer Stelle des Films immer wieder weinen. Ein gänsehauterzeugendes Erlebnis! Ab-Normal Beauty ist für mich was ganz besonderes und sticht aus der Masse der vielen Sicko und Splatterschinken aus Fernost ganz klar heraus und braut sein ganz eigenes innovatives Süppchen und versteht es morbide und ästhetische Bilder von Zerfall, Tod und Leid zu zeichnen, so gut wie es heutzutage fast kein Film schafft.

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                • 8 .5

                  Man kann das ganze als eine Art groteske "Alice im Wunderland-Uminterpretierung" betrachten, in der es um das Verdrängen des Erwachsenwerdens geht bzw. der Flucht davor, um den ewigen Geschlechterkampf und unterdrückte Sexualität. Das ganze Geschehen begleitet die gesamte Laufzeit über komplett absurde Dialoge und nicht nachvollziehbare Handlungen der Charaktere, vor einer wirklich wunderschönen Kulisse. Man muss sich auf den Rhythmus und die einzigartige Erzählweise dieses Filmes einlassen und vollständig hingeben. Ansonsten ist es unmöglich die skurrilen Auswüchse die in diesem kleinen Mikrokosmos stattfinden nachzuvollziehen. Abgerundet wird das Ganze durch sehr schöne Bilder des ehemaligen Bergman-Kammeramannes Sven Nykvist, und die wunderbare Cathryn Harrison, die es schafft ihrer Figur diese leicht kindlich anmutende Naivität zu verleihen. Man sollte hier schon einen SEHR aufgeschlossenen Filmgeschmack besitzen! Ich für meinen Teil fand ihn wirklich hervorragend und einzigartig in seiner Machart!

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                    Silentium141 16.05.2021, 17:55 Geändert 16.05.2021, 18:01

                    Was für ein liebloser Müll! Der Film hat NICHTS zu bieten was man sich von einer Robin Hood-Verfilmung erwarten würde.

                    Der Film hat eine verwirrende und uninteressante Story, unsymphatische Charaktere die einem scheißegal sind, kein Charme, keine Atmosphäre oder gar so etwas wie Spannung... Ich musste MEHRFACH gegen die Müdigkeit kämpfen und sah ständig auf die Uhr, bzw fand ich keinerlei Zugang zu diesem Streifen oder konnte in die Geschichte eintauchen...

                    Lieber zum 20. mal die gute alte Verfilmung mit Kevin Costner gucken, oder den Zeichentrickfilm. 1000 mal besser!

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                    • 7 .5
                      Silentium141 13.03.2021, 23:44 Geändert 14.03.2021, 00:01

                      Ein Film der sich komplett den heutigen Sehgewohnheiten verweigert und dem Zuschauer ein extrem ruhiges und sinnliches Liebes-Drama präsentiert! Dass hier fast keinerlei Filmmusik eingesetzt wird ist ein sehr wirkungsvolles Stilmittel und stützt das hervorragende und intensive Schauspiel der beiden Hauptdarstellerinnen. Es gibt verführerische Blicke, knisternde Erotik und ECHTE Intimität, welche man in dieser Form wohl schon lange nicht mehr auf der Leinwand sah, und die vermutlich viele in Zeiten von Internetpornos leider eher belächeln werden. Etwas befremdlich fand ich nur dass trotz der Liebe die sich zwischen Beiden entwickelt sie sich immer noch "gesiezt" haben🤷‍♂️ Ansonsten ist vom Setting und den Kostümen alles hervorragend in Szene gesetzt. Auch die Kameraarbeit weiß zu überzeugen und geschickt pompöse und aussagekräftige Bilder zu kreieren! Besonders wenn sich die Bilcke beider Frauen treffen und diese mehr als 1000 Worte sprechen!
                      Ein sehr sehenswerter Film der sich angenehm von heutigen Filmen abhebt und sich voll auf seine Schauspieler und die Bildsprache verlässt. Man kann hier durchaus von einem kunstvollen und ästhetischen Werk sprechen. Sehr gut!

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                      • 8 .5
                        Silentium141 02.03.2021, 19:33 Geändert 03.03.2021, 14:11

                        Genialer Endzeitfilm im klaustrophobischen Kammerspiel-Gewand! Hier hat man im Gegensatz zu "The Divide" alles richtig gemacht! Wir haben eine hoffnungslose, sich immer mehr zuspitzende Situation. Ein tolles atmosphärisches Setting in Form eines unterirdischen Bunkers, eine ständig lauernde Bedrohung und andere Konflikte welche bewältigt werden müssen, sympathische Charaktere, und eine tolle mitreißende musikalische Untermalung! Abgesehen von diesen ganzen positiven Aspekten bietet der Film einige krasse Twists mit denen man absolut nicht rechnet bzw. wird die ganze Geschichte geschickt in eine andere Bahn gelenkt! Gegen Ende wird er auch recht blutig.

                        Alles in allem ein mehr als gelungenes Endzeit-Survival-Horror-Drama! Jeder der atmosphärische, aber auch spannende Kammerspiele liebt: Zuschlagen! 👍

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                          Silentium141 01.03.2021, 22:10 Geändert 01.03.2021, 22:21

                          Ich habe selten so einen erbärmlichen Müll gesehen! In der Hoffnung eine coole vielleicht etwas surreal angehauchte Trash-Komödie zu sehen ging ich an diesem Film ran. Er hat ja offenbar durchaus aus seine Fans. Und was habe ich letztendlich bekommen?! Einen Flickenteppich aus völlig zusammenhanglosen Szenen. Charaktere die mir scheißegal waren, und ich oft nichtmal wusste inwiefern sie für die Geschichte relevanz haben. Ein Story welche völlig wirr, langweilig und ohne roten Faden verfolgt wird.... Und ein paar Möchtegern-Trash Ansätze z.B. in Form eines riesigen Fleisch-Monsters.
                          Wenn ihr euch schon Brainfuck-Material reinziehen wollt schaut lieber ein hundertstes mal "Eraserhead" oder auch ganz aktuell "Die obskuren Geschichten eines Zugreisenden". Denn DIE zeigen wie das RICHTIG geht!

                          Dieser Film ist Dreck! Und ich will meine verlorene Lebenszeit die ich hiermit verschwendet habe wieder zurück.....😢

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                            Silentium141 25.02.2021, 22:05 Geändert 01.03.2021, 22:15

                            Man merkt sofort die Handschrift von Verhoeven! Dieses etwas comichafte, drastische, und auch sozialkritische kommt gut zur Geltung. Auch diverse Gewaltspitzen sind wieder sehr krass und man denkt sich so WTF?!
                            Die Story ist mit den ganzen verschiedenen Wahrnehmungsebenen auch recht interessant aufgebaut und man weiß auch wenn der Abspann läuft nicht so recht was ist jetzt Real und was nicht! Die Actionszenen sind gut gemacht. Allerdings wirkten diese streckenweise etwas selbstzweckhaft. Schauspielerisch natürlich alles wunderbar. Es kamen auch ein paar Sachen vor mit denen ich nicht gerechnet habe. Musikalisch ist jetzt nichts charismatisches hängengeblieben. Da hab ich schon bessere Soundtracks gehört. Allerdings untermalt die Musik das Geschehen immer recht passend! Hier und da gibts auch was zum schmunzeln was ganz cool war (z.B. die Drei-Titten-Tussi) Der Showdown war mir fast ein wenig zu Over the Top .

                            Alles in allem ein recht unterhaltsamer, stellenweise humorvoller Sci-Fi Action-Thriller. Nicht Verhoevens bester. Da hat meiner Meinung nach Basic Instinct oder Robocop die Nase vorn. Trotzdem eine gelungene Nummer!

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                              Silentium141 02.02.2021, 21:55 Geändert 02.02.2021, 23:13
                              über Swallow

                              Warum dieser Film oftmals als Horrorfilm deklariert wird...keine Ahnung 🤷🏻‍♂️Wir haben es hier mit einem lupenreinen Psychodrama zu tun! Der Film ist durchweg hochdramatisch und auch spannend inszeniert. Man folgt der Geschichte stets aufmerksam und begleitet diese Frau auf ihrem Leidensweg. Man sieht auch die Faktoren die zusammentreffen warum sie ihre psychische Störung entwickelt hat. Teils Vergangenheit, teils falsches Umfeld.
                              Die Szenen in denen die Hauptprotagonistin Gegenstände schluckt waren für mich teilweise kaum zu ertragen und die Trauer die ihr ins Gesicht geschrieben stand rührte mich ebenfalls an einer Stelle zu Tränen...
                              Schauspielerisch auf sehr hohem Niveau von allen Beteiligten.
                              Die Musik ist dezent aber hervorragend gewählt und schafft eine nervöse Anspannung. Einziger Wehrmutstropfen war das etwas unbefriedigende Ende. Vorher macht der Film extrem viel richtig und die Zeit verging wie im Flug.
                              Tolles und auch emotional hartes Drama über eine unverstandene und zutiefst verletzte Frau.

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                                Silentium141 15.12.2020, 16:55 Geändert 15.12.2020, 16:58

                                Paul Verhoeven ist ein Regisseur der mich immer wieder überzeugt! Letztens erst entdeckte ich die Robocop Filme für mich. Und jetzt wagte ich mich an diesen perfiden Erotik-Thriller den ich Bruchstückhaft noch aus meiner Jugend kannte, und der damals für mich so den verführerischen Hauch des Verbotenen entfaltete!
                                Ich ging also quasi völlig aufgeschlossen an diesen Streifen. Bereit mich überzeugen zu lassen. Und das hat er definitiv! Basic Instinct ist zu keiner Minute langweilig! Michael Douglas und Sharon "Beinüberschlag" Stone brillieren in ihren Rollen absolut. Vorallem Stone als Femme Fatale ist verführerisch bis zu letzt❤Der Plot beschäftigt sich nicht mit unnötigen Nebenhandlungssträngen und fokussiert sich zum Glück auf die Hauptstory was der Spannung natürlich enorm zuträglich ist! Auch der Score von Jerry Goldsmith überzeugt natürlich absolut und schafft eine angenehm unbehagliche, dramatische Atmosphäre! Über weite Strecken kann man Basic Instinct eigentlich schon mehr als Krimi denn Thriller ansehen was aber sehr effektiv inszeniert wurde und durch die falschen Fährten die gelegt werden immer dynamisch ist! Es gibt auch 2 wirklich heftige blutige Szenen bei denen man in Kombination mit der Soft-Porno Freizügigkeit natürlich die Kontroversen verstehen kann die der Film in den 90ern ausgelöst hat! Der Showdown bzw. auch das Ende sind interessant und lassen angenehmerweise ein bisschen was zum nachdenken übrig.

                                Fazit: Perfider und abgründiger Psycho-Erotik-Krimi-Thriller mit hervorragender schauspielerischer Leistung! Definitiv eine Empfehlung wert!

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                                • 5 .5

                                  Ganz netter Verteter der guten alten charmanten 80er-Slasher. Im Prinzip kriegt man hier nicht viel Neues zu sehen. Kennt man einen kennt man alle! Eine interessante Abwechslung ist natürlich die Weihnachtsthematik, und dass unser mordender Psychopath hier ein traumatisierter Weihnachtsmann ist!
                                  Atmosphäre kommt schnell auf. Der Soundtrack ist stimmig und schön Synthie-lastig, so wie es sich für einen Film dieser Sparte gehört! Die Gore-Effekte sind rein technisch nicht sonderlich gut gelungen, aber stellenweise schön saftig!
                                  Die von einigen angesprochene Kritik am heuchlerischen Weihnachtstreiben hab ich jetzt persönlich eher weniger erkennen können. Hier wird meiner Ansicht nach zu viel in einen im Grunde stumpfen Film hineininterpretiert.

                                  Sollte man sich als Fan von 80er Slashern auf jedem Fall mal geben! Nichts besonderes aber charmant und grundsolide!

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                                    Silentium141 11.12.2020, 23:05 Geändert 11.12.2020, 23:13

                                    Ein ziemlich schwacher Vertreter aus dem Hause Disney. Ich bin allgemein nicht der größte Fan dieser Sparte. Allerdings gibt es doch einige Glanzstücke und ich lasse mich auch gern immer mal wieder auf einen dieser Filme ein.
                                    Am Anfang zieht sich das ganze etwas und es dauert bis man sich in den etwas hektischen Geschehnissen zurechtfindet.
                                    Kaum spürbare Dramatik, keine wirklich symphatischen Figuren, ein unlustiger Schneemann-Sidekick, und das schlimmste: Das ständige Gesinge! Wenn hier und da mal gesungen wird hab ich persönlich nichts dagegen einzuwenden, schon garnicht wenn die Lieder gut sind. Aber hier bleibt nichts im Ohr und nervt einfach nur. Das ganze erweckte bei mir den Eindruck als wolle man dadurch die sowieso schon sehr sehr dünne Story künstlich strecken! Es gibt auch noch ein paar Ungereimtheiten (Stichwort: Schneemonster)
                                    Im letzten Drittel wird versucht auf die Schnelle, und durch einen an den Haaren herbeigezogenen Twist, einen bis dato noch fehlenden Antagonisten zu etablieren. Es folgt dann noch die obligatorische Zuspitzung der Ereignisse mit anschließendem Friede-Freude-Eierkuchen Ende. Fertig ist die vorhersehbare Laube. Was man dem Film aber zugute halten muss, ist die sehr stimmungsvolle und technisch gute Umsetzung der Animationen. Auch das letzte Drittel hat wie vorher schon erwähnt durchaus einige charmante und unterhaltsame Passagen.

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                                    • 7 .5
                                      Silentium141 07.12.2020, 20:28 Geändert 08.12.2020, 15:26

                                      Herrlich satirisch überzogene Sekten-Thriller-Groteske mit einem überragenden Michael Parks als fanatischem Pfarrer. Dieser Mann spielt das nicht nur. Er verschmilzt quasi mit dieser Rolle!

                                      Kevin Smith, der ja allgemein eher für seine zotigen Jersey-Komödien bekannt ist (welche ich persönlich sehr mag) serviert uns hier einen Film der gnadenlos mit religiös-ideologisch Verblendeten abrechnet! Allerdings kommt hier und da noch Smith's alte Handschrift durch. Dies merkt man besonders in einigen doch sehr pubertären Dialogen. Dies tut dem ganzen aber keinen Abbruch, da einfach das Gesamtpaket stimmt. Die Schauspieler agieren durch die Bank weg hervorragend, wir haben coole Schusswechsel, interessante Twists, und immer mal wieder derb schwarzen Humor, der wie vorher schon erwähnt Religionen in die Weichteile haut! Allein wegen der genialen 10 Minütigen Ansprache von Michael Park's Charakter lohnt es sich diesen Streifen zu sehen. Wie auf einer Theaterbühne präsentiert er uns einen Psychopathen wie er im Buche steht! Diese Szene wissen hier anscheinend viele nicht zu schätzen🤷‍♂️
                                      Der Showdown und das Ende sind genial! 😁🤘

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                                        Silentium141 04.12.2020, 18:14 Geändert 04.12.2020, 18:20

                                        Ich muss sagen ich wurde überraschend gut unterhalten! Ich bin hier von einem total schlechten und billigen Machwerk der übelsten Sorte ausgegangen, was dieser Film zweifelsfrei auch ist, jedoch auf erstaunlich hohem Niveau! Der Streifen belästigt einen nicht mit großartigem Vorgeplänkel und taucht gleich erfrischend schnell in die Haupthandlung ein was dem ganzen Film eine tolle Kurzweiligkeit verleiht. Die Dialoge der beiden Hauptprotagonisten sind oft ziemlich dämlich, aber dennoch überraschend witzig an der ein oder anderen Stelle. Auch gibt es allgemein ein paar kreative lustige Einfälle. Die Synchro ist erstaunlich gut und absolut nicht auf Trash-Niveau! An die Kameraführung muss man sich am Anfang ein wenig gewöhnen da der Film im Found Footage/Ego-Shooter Stil gedreht ist und dieses Stilmittel auch voll ausreizt. Die Location des Bunkers an sich ist auch sehr atmosphärisch und klaustrophobisch gestaltet. Das Zombie Make Up bewegt sich auf einem schlechten bis mäßig gutem Niveau. Hier wäre mehr drin gewesen. Splatter und Gore gibt es vereinzelt ein paar coole Szenen, jedoch sollte man auf diesem Sektor nicht ZUVIEL erwarten. Solides Mittelmaß würd ich behaupten.

                                        Als Fazit sage ich dass wir es hier mit einem erfrischend kurzweiligem und lustigen Survival-Zombie-Trash Spektakel zu tun haben welchem man sein niedriges Budget manchmal zwar anmerkt, jedoch sehr gut unterhält, und wenn man mit den richtigen Erwartungen rangeht wird man für 80 Minuten seinen Spaß haben. Empfehlung!

                                        6,5/10

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                                          Silentium141 27.11.2020, 22:07 Geändert 27.11.2020, 22:11
                                          über Siberia

                                          Wow, was für ein Trip! Also ich muss gleich zu Beginn sagen: Wer mit Experimentalfilmen oder Arthouse nichts am Hut hat braucht gar nicht erst weiterlesen. Es ist definitiv das sperrigste und unzugänglichste Werk das ich mit Willem Dafoe je sah. Selbst der Leuchtturm ist im Vergleich normales Erzählkino... Der Film besteht fast ausschließlich aus Erinnerungsfetzen aus dem früheren Leben der Hauptfigur und arbeitet mit enorm vielen Metaphern welche unmöglich zu entschlüsseln sind. Man muss sich hier fallen lassen und darf gar nicht erst versuchen diese spirituelle Reise zu verstehen, welche mit großer Wahrscheinlichkeit auch autobiographische Elemente des Regisseurs aufweist. Es reihen sich hier groteske und verstörende sowie sinnlich erotische Szenarien aneinander welche mal mehr mal weniger passend musikalisch untermalt werden. Der Soundtrack reicht von melancholischen Pianoklängen über Rock n Roll von Del Shannon bis hin zu Death Metal (welchen ich zwar mag, hier aber nicht wirklich reingepasst hat) Dafoe spielt sich mal wieder die Seele aus dem Leib und ich finde es toll dass er sich momentan dem unkonventionellen Kino verschrieben hat.
                                          Viele Leute werden diesen Fiebertraum als Langweilig empfinden und kritisieren das man die Handlung nicht versteht oder "das nichts passiert". Diese Leute haben das wilde Kino nicht verstanden! Es geht nicht darum immer alles zu verstehen! Das Leben begreift man auch oft nicht! Es geht um Gefühle die die Kunst in einem weckt! Es geht um Sinneseindrücke die einem vielleicht neue Perspektiven aufzeigen!

                                          Abel Ferrara hat es neben "The Driller Killer" und "Die Frau mit der 45er Magnum" erneut geschafft mich zu faszinieren. Und dieses mal noch stärker als zuvor! DAS ist mutiges Kino welches den Zeitgeist der wilden 70er atmet!

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                                            Silentium141 26.11.2020, 01:06 Geändert 09.12.2020, 07:44

                                            Ein Biopic welches weniger daran interessiert ist alle Eckdaten möglichst genau abzuarbeiten, sondern passenderweise ein Bild der Gefühlswelt von Van Gogh zu zeichnen. Willem Dafoe brilliert wie üblich als grenzgenialer Charakterdarsteller, und bringt die innere Zerissenheit, den Schmerz, und die Leidenschaft glaubhaft und authentisch rüber! Es ist beeindruckend zu sehen wie er in einem Rausch förmlich mit der Natur verschmilzt! Wir haben hier oft eine sehr eindringliche Kameraarbeit, welche sich oft viel Zeit nimmt, und durch eine wunderschöne melancholische Bildsprache zu überzeugen weiß. Die Landschaftsaufnahmen in Kombination mit Dafoes Schauspiel erzeugen eine sehr sentimentale Atmosphäre. Das ganze wird durch den oft im Vordergrund stattfindenden Soundtrack stilvoll untermalt. Der Score besteht hauptsächlich aus wilden Pianoklängen und Streichern was sehr gut zur Grundausrichtung des Films passt. Auch der Plot an sich kann sehr gut unterhalten und weißt keinerlei Längen auf.

                                            Alles in allem ein sehr gelungenes Drama welches es schafft sensibel und doch eindringlich das Leben eines von der Gesellschaft missverstandenen Mannes zu zeigen. Man sollte einen Hang zum Arthouse-Kino mitbringen!

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                                              Silentium141 24.11.2020, 08:36 Geändert 10.04.2022, 20:21

                                              WTF?! Was ist mit Rob Zombie los?! Ich LIEBE so gut wie alle Filme von ihm. Selbstverständlich auch Haus der 1000 Leichen und The Devils Rejects. Die Reihe wäre mit dem zweiten Teil gut abgeschlossen gewesen. 3 From Hell fühlt sich an wie ein unausgegorener Aufguss. Wie liebloser Fan-Service! Sid Haig ist hier leider zum letzten mal zu sehen (RIP)😢

                                              Dieser Film kommt nichtmal ANSATZWEISE an die Klasse seiner Vorgänger ran! Die Story ist an Einfallslosigkeit nicht zu überbieten, Sheri Moon Zombie overacted so heftig dass es einfach nur noch peinlich ist, es fehlen die kreativen und lustigen Einlagen, und der Film dümpelt vor sich hin ohne irgendetwas interessantes zu bieten oder spannend zu sein. Auch Richard Brake's Charakter besitzt keine eigene Handschrift und man wird das Gefühl nicht los dass er einfach nur als "Captain Spaulding-Ersatz" dienen soll.

                                              Scheiß ins Bett! Das war nix Rob! Bitte reiß dich für den nächsten Film wieder etwas zusammen!

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                                                Silentium141 13.11.2020, 23:36 Geändert 15.11.2020, 08:40

                                                Eventuell LEICHTE Spoiler!

                                                Hier ist er: Der BESTE Horrorfilm aller Zeiten! Kein Film im Genre hat mich jemals so sehr beeindruckt wie dieses kreative und detailverliebte Meisterwerk! Ich kann weder mit den Fortsetzungen was anfangen (lächerliche Blödel-Komödien) geschweige denn mit dem seelenlosen Kack 2013er Remake/Reboot/Fortsetzung whatever! Nur Original ist Legal! Rein Storytechnisch ist das ganze natürlich kalter Kaffee, aber wenn es so fucking wirkungsvoll wie hier umgesetzt ist....scheiß auf die Story!
                                                Auch muss ich sehr oft lesen dass dieser Film gerne in die "Horror-Komödien" Schiene eingeordnet wird, wo er MEINER Meinung nach definitiv nicht reingehört! Ich finde diesen Film alles andere als lustig. Für mich ist es ein Bierernster und saumäßig gruseliger Trip! Wer mir erklären kann was an diesem gnadenlosen und atmosphärischen Meilenstein lustig sein soll: Schreibt mir bitte. Hat mir bisher noch niemand genau beantworten können 🤷‍♂️

                                                Ich werde versuchen bei meiner Aufzählung der Punkte die diesen Streifen in den Horrorhimmel heben nicht zu sehr in Begeisterung auszubrechen und nichts zu vergessen😅
                                                Also, wir fangen an bei der Fahrt zur Hütte, bei der schon allerhand unheimliches passiert, seien es eine fast einstürzende Brücke, oder aber eine Art Hollywood-Schaukel welche immer wieder bedrohlich gegen die Hüttenwand schlägt so als wollte die Protagonisten jemand warnen umzukehren! Und genau diese Bedrohlichkeit ist es die wie ein Schleier über dem ganzen Film liegt, was natürlich dazu führt dass die Spannungsschraube konsequent angezogen wird! Das Böse bleibt hier lange Zeit im Verborgenen, und lauert auf unsere Protagonisten! Eine ganz große Stärke! Die Kameraarbeit ist stets intelligent und der unbehaglichen Stimmung angepasst! Auf den letzten Metern zur Hütte sieht man die ganze Zeit das Auto von hinten. Nur untermalt mit einer leisen creepy Melodie. Extrem wirkungsvoll! Auch später im Film wurde die Kamera in verschiedenste kreative Positionen gebracht, unter anderem mal ein 360° Schwenk, oder auch die legendäre "Shaky Cam"! Die Charaktere sind allesamt symphatisch und handeln relativ glaubhaft! Allen voran Bruce Campbell spielt großartig und wirkt hier mit der Situation mit der er konfrontiert wird sichtlich überfordert, was viel besser zu ihm passt als sein späteres arrogantes Macho-Aufschneider-Gebären. Das Setting wirkt schön abgeschottet und hoffnungslos weit weg von der Zivilisation! Man hat ständig das Gefühl "Hier stimmt etwas nicht"... Zu diesem unbeschreiblichen Gefühl trägt natürlich auch der beklemmende und einfach nur geniale Soundtrack bei welcher mit mal dysharmonischen Geigen-Tönen oder anderen verstörenden Elementen das makabere Treiben stets passend untermalt! Auch sollte in diesem Zusammenhang hier das berühmte "Augen-Duell" erwähnt werden. Großartig! Eine weitere legendäre Szene ist natürlich die Baum-Vergewaltigung. Eine sehr eindringliche Sequenz bei der man sich natürlich erstmal denkt WTF?! Auf lange Sicht ist das jedoch sehr geschickt inszeniert. Denn dadurch dass der Wald selbst schon zum Feind wird steigert das die Gefahr natürlich NOCHMAL! Auch hat man einfach das Gefühl ALLES will verhindern unsere Charaktere gehen zu lassen! Wenn dann mal die Maske fällt und das Böse sich zeigt wird es richtig fies, und wir werden mit bösartigen und dämonischen Psychospielchen konfrontiert! ("Wir kriegen dich, wir holen dich, denn du kannst uns nicht entkommen") Das Make Up der Besessenen ist sehr grotesk und bizarr geraten, und durch deren fieses Gegrinse verfehlt natürlich auch dies seine Wirkung nicht! Auch die wirklich sehr brutalen und zahlreichen handgemachten Gore-Effekte sind hervorragend umgesetzt. Wenn man das Budget und die Dreh-Umstände bedenkt wage ich hier fast von einer Meisterleistung zu sprechen! Was diesem Höllentanz hier NOCH einen Pluspunkt bringt ist dass ab der zweiten Filmhälfte noch eine fast schon surreale Komponente dazukommt. (Der Spiegel, Die rücklaufende Uhr, Blut kommt aus den Rohren etc) dies verleiht dem ganzen gegen Ende noch eine Art Mindfuck-Flow welcher wunderbar hinein passt! Der Showdown ist actionreich und sehr eklig gemacht! Mit einer legendären Dämonen-Zersetzung. Die Machart dieser Szene dürfte für manche heutzutage möglicherweise etwas überholt wirken. Ich finde das ganze äußerst plastisch und geil gemacht! Auch das Ende ist super und lässt Potenzial für eine tolle Fortsetzung, welches leider nicht genutzt wurde.... man hätte hier so viel drauß machen können! 😢

                                                Unterm Strich! Der fucking beste Horror-Grusel-Splatter-Streifen den es je gab! Wer den noch nicht gesehen hat....Stellt euch in die Ecke und schämt euch!

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                                                  Silentium141 09.11.2020, 21:38 Geändert 09.11.2020, 22:22
                                                  über Shame

                                                  Shame ist ein wirklich deprimierendes und runterziehendes Erlebnis! Hier wird ein deutliches Problem unserer schnelllebigen Konsumgesellschaft aufgezeigt! Sex an allen Ecken und Enden, aber keine Nähe, keine Intimität! Wir sind leere Hüllen. Der Selbstwert zerfällt Stück für Stück! Wir suchen Bestätigung im Außen, in dieser kalten trostlosen Welt! Und wir bekommen sie nicht, sondern nur einen kurzen Kick, bevor wir in unsere einsame Welt die wir als Schutz um uns herum aufgebaut haben zurückkehren! Sexsucht ist nichts was ein Leben in Genuss verspricht. Es ist genau wie andere Süchte eine Flucht vor der Realität. Vor dem Leben welches uns enttäuscht und kaputt gemacht hat!

                                                  Im Grunde haben wir es hier mit einer intensiven Charakterstudie zu tun. Michael Fassbender spielt den kalten, unnahbaren Sex und Selbstbefriedigungs-Junkie richtig gut und betreibt die Jagd nach dem nächsten Orgasmus tatsächlich wie ein Junkie auf der Suche nach Stoff! Der Film lässt sich sehr viel Zeit die wirklich deprimierende pessimistische Atmosphäre aufzubauen. Es gibt lange statische Kameraeinstellungen welche man wunderbar metaphorisch für das nicht mehr vorhandene Seelenleben der Protagonisten deuten kann, einen epischen, düsteren Soundtrack mit Streichern und sonstigem Bombast welcher das Geschehen stilvoll aber auch melancholisch untermalt, und eine hervorragende Mimik von Fassbender. Diese kommt besonders gut zum tragen als er Sex mit 2 Prostituierten hat und sich beim Höhepunkt sein Gesicht nicht in Genuss verliert, sondern in purer Verzweiflung! Großartig!

                                                  Ein entlarvender Film, der unsere Konsumgesellschaft bzw. die kalte Übersexualisierung anprangert! Ein Drama welches das Leben schreibt! Großes Kino! ❤

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                                                    Silentium141 08.11.2020, 21:53 Geändert 25.11.2020, 16:22

                                                    Wow! Der hat mich echt mal überrascht! I See You ist ein Film der es schafft endlich mal etwas Innovation in seinen Plot zu bringen! Man kann das ganze als interessanten Genre-Hybriden bezeichnen welcher munter Psychothriller, Krimi, Home Invasion, und diverse Mystery-Elemente miteinander kombiniert! Wir haben hier auf der Haben-Seite eine wirklich geile verstörende, dysharmonische Sound-Untermalung welche eine unangenehme Anspannung beim Zuschauer auslöst, fiese Stalker-Psychospielchen, eine geschickt miteinander verwobene Story, und unmöglich vorherzusehende Twists! Der Punkt mit den Twists ist allerdings Fluch und Segen zugleich, denn nicht alle Wendungen funktionieren gut! Etwa ab der Hälfte macht der Streifen einen harten Schnitt und die Handlung nimmt einen Verlauf der zwar erfrischend neu ist, jedoch in eine gänzlich andere Richtung geht wie ich es mir persönlich gewünscht hätte! Auch die Schauspieler agieren etwas hölzern, allen voran Helen Hunt welche offenbar durch diverse OPs ihre Gesichtsmimik komplett zerstört hat! Gegen Ende geht der Film auch zunehmend konventionellere Wege was ich etwas schade fand. Allgemein ist die erste Filmhälfte um WEITEN besser als die Zweite!

                                                    Abgesehen von den paar Negativ-Punkten bleibt ein wirklich interessanter und sehenswerter Film der spannend ist, eine bedrohliche Atmosphäre zu entfalten weiß, es jedoch nicht schafft über die gesamte Laufzeit hinweg sein hohes Niveau zu halten! Trotzdem spreche ich auf jeden Fall eine Empfehlung aus! 👍

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