Silentium141 - Kommentare
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Alle Kommentare von Silentium141
Was für ein genialer Arschtritt für alle Religionen! Heretic nimmt in feinsäuberlicher Kleinstarbeit sämtliche Widersprüche derjenigen auseinander die meinen durch den Konsum menschengemachter Texte aus grauer Vorzeit die Wahrheit für sich gepachtet zu haben!
Das alles ist eingebettet in einem spannenden, atmosphärischen Psychothriller der sich nicht scheut Elemente des Horrorfilms einzubeziehen. Der Plot entwickelt sich zwar durchaus vorhersehbar und erfüllt so manches Klischee, aber wenn eine bekannte und bewährte Formel so interpretiert wird wie hier will ich diesen Punkt gerne verzeihen. Hugh Grant spielt überragend und verkörpert den charmanten, aber auch bedrohlichen, wild philosophierenden Ketzer mit einer Inbrunst und Überzeugung dass es eine wahre Freude ist ihm zuzusehen und ich erwischte mich oft mit einem wohlwollendem Grinsen in Kombination mit Kopfnicken! Wie er die Überzeugungen der beiden gehirngewaschenen Frauen zerlegt ist einfach herrlich! Der Score besteht meist aus einem unheilsschwangeren Ambient-Wabern, was hervorragend gepasst hat. Hin und wieder gibt es auch mal einen Twist und Fragen die man sich während des Films stellt werden in einer Rückblende ala Saw beantwortet! Das Schlussbild war bewusst metaphorisch gehalten um den Zuschauer zum nachdenken anzuregen und ich habe das Ende durchaus nihilistisch interpretiert
Als Fazit muss ich sagen dass Heretic im Kern zwar ein relativ generischer Horrorthriller ist, mich allerdings durch seine Thematik, seine philosophische Inszenierung, und seine Religionskritik absolut überzeugt hat! Hugh Grant ist ab jetzt mein Best Buddy!
Das visionäre Regie-Duo welches vor einiger Zeit den ebenfalls genialen "Ich seh, Ich seh" hervorgebracht hat legt mit diesem pechschwarzen Juwel nach!
Des Teufels Bad ist eine niederschmetternde, desillusionierende und verdammt stark gespielte Charakterstudie über eine Frau die in der falschen Zeit und in eine falsche Welt hineingeboren wurde die weder die Empathie noch das nötige Wissen hat mit Depressionen und Suizidalität umzugehen. Hinzu kommt natürlich noch Religion welche die Menschen wie immer in der gesamten Historie wieder zu sämtlichen Abscheulichkeiten treibt.
Die Inszenierung ist unglaublich authentisch, was durch österreichische Mundart noch verstärkt wird. Ich kann die Kritik diesbezüglich von den anderen Rezensenten nicht nachvollziehen. So redet man halt in Österreich! Da kann der Film nichts dafür wenn man das nicht versteht! Ich hab alles hervorragend verstanden. Aber ich komme halt auch aus Bayern, da ist es natürlich kein Problem.
Des Teufels Bad ist unglaublich düster und wird mit fortschreitender Laufzeit auch immer hoffnungsloser und man geht den Leidensweg dieser armen Frau Minute für Minute mit. Gegen Ende zeigt Anja Plaschg, welche wohlgemerkt keine ausgebildete Schauspielerin ist, in einer herzzerreißenden Szene ihr ganzes Talent!
Es ist genau diese Art von Tiefe die die meisten Filme niemals erreichen und mich auf einer fundamentalen Ebene ansprechen, vorallem wenn man selbst mit Depressionen und Angststörungen zu kämpfen hat.
Die Musik die die Hauptdarstellerin selbst komponiert hat wirkt sehr bewusst platziert um Akzente zu setzen, was seine Wirkung nicht verfehlt...
Erschwerend hinzu kommen auch noch vereinzelte Gewaltspitzen und Schlachtungen von Tieren, was effekttechnisch äußerst versiert und radikal gezeigt wird. Hier wird der Zuschauer vor nichts verschont! Am Ende gibt es keine Erlösung und keinen Messias. Es gibt nur die Leere, den Tod, und Dogmen...
Diesen Film muss man erstmal verdauen, und ich kann ihn nur Leuten empfehlen die mit äußerst schwerer und verstörender Kost etwas anfangen können. Ein intelligentes und entlarvendes Drama welches zeigt was Ideologien in Menschen anrichten können!
Ein Meisterwerk in allen Belangen!
Logan's Run oder Flucht ins 23. Jahrhundert ist ein wirklich interessantes Sci-Fi Relikt welches mich von der Machart her etwas an den über ein Jahrzehnt zuvor erschienenen Klassiker "Die Zeitmaschine" erinnert hat.
Allein das äußerst gelungene Coverartwork bringt schon diese herrlich futuristische Stimmung rüber die der Film in Szene setzt. Es fließen allgemein sehr viele verschiedene Motive in die Story mit rein. Von einem autokratischen Gesellschaftssystem welches Erinnerungen an George Orwell's "1984" hervorruft, über eine kritische Auseinandersetzung mit KI, sowie post-apokalyptische und dystopische Elemente. Vom Setting her sieht man natürlich dass vieles Miniatur-Bauten sind. Aber gerade das macht diesen altmodischen Charme den ich so liebe aus! Ab der zweiten Hälfte macht der Film einen harten Cut, welchen ich aber äußerst gelungen fand, und dadurch wird der Film noch vielschichtiger als er sowieso schon ist. Auch empfand ich persönlich manche Einstellungen (Karussell, Sex-Raum) als recht surreal und kunstvoll gestaltet, was ich ebenfalls als Pluspunkt werte. Der Soundtrack war stets passend zum Geschehen und auch schauspielerisch ist alles soweit im grünen Bereich. Das einzige was ich dem Film ankreiden könnte ist dass er vereinzelt etwas gestrafft hätte werden können. Eine Verkürzung des Films um 10 Minuten ca. hätte ihm glaube ich gutgetan.
Als Fazit kann ich sagen dass ich mit "Flucht ins 23. Jahrhundert" erneut einen Sci-Fi Klassiker für mich entdeckt habe, der mich gut unterhalten hat und auch intelligent gemacht ist. Es wird definitiv nicht bei einer Sichtung bleiben!
Haben wir den gleichen Film gesehen?!
Der Marathon-Mann mit Dustin Hoffman wird ja regelmäßig aufs derbste abgefeiert und hat in gewissen Kreisen sogar absoluten Kultstatus. Nach dem Konsum dieses doch ziemlich zähen Streifens ist das für mich schlichtweg nicht nachvollziehbar. Ich liebe gute und vor allem auch ältere Beiträge im Thriller-Sektor. Es gibt allerdings aus den 70ern tausend mal bessere und SPANNENDERE Beiträge.
Der Film fängt muss man sagen zwar recht gut an, verliert sich aber sehr schnell in einem verwirrenden Plot der viele Charaktere einführt, aber deren Motivation und Hintergründe nicht genügend erklärt um in irgendeiner Weise einen roten Faden zu erkennen. Auch die Story tritt lange auf der Stelle und braucht eine geschlagene Stunde um mal ein wenig Fahrt aufzunehmen! Sowas wie Spannung kam erst ab der berühmten Zahnarzt-Szene auf. Die Schauspieler sind zwar solide (besonders Laurence Olivier) nützt aber in diesem Fall leider nicht viel. Die Musik war allerdings echt gut gewählt und verbreitete charmantes und teilweise auch morbides 70er Jahre Feeling wie man es aus anderen Streifen aus dieser Zeit kennt. Der Showdown war jetzt auch nichts was man nicht schon woanders besser gesehen hätte.
Alles in allem war Der Marathon-Mann für mich ein durchschnittlicher bis langweiliger Thriller der viel Potential auf der Strecke lässt und mich mit einem unbefriedigenden Gefühl zurücklässt. Schade!
Ein Film den ich mir aufgrund des interessanten Titels, ohne großartige Informationen vorab zu Gemüte führte. Und mit dieser Vorgehensweise lag ich goldrichtig! Strange Darling ist ein Streifen der stark mit der Erwartungshaltung des Zuschauers spielt, und wo jeder Spoiler tödlich wäre! Als langjähriger, leidenschaftlicher Filmkenner könnte man zwar trotz dessen bereits ab einem Viertel der Laufzeit die Lunte riechen, dennoch bietet der Film genug innovative und kreative Ansätze um zu überraschen! Wie bereits einige Vorredner geschrieben haben ist Strange Darling in 6 Kapitel welche nicht chronologisch geordnet sind plus Epilog unterteilt. Jedes Kapitel wird jeweils mit schönem Klavier eingeleitet. Ganz zu Beginn gibt es sogar eine coole Akustikversion von Love Hurts im Intro. Teile des Films spielen im Wald, diese sind wunderschön von der Kamera eingefangen. Auch der Rest konnte mit interessanten Shots und Winkeln punkten. Interessante Dialoge in Kombination mit hervorragenden Schauspielern und einer Story die zwar per se wenig hergibt, aber durch die interessanten Ideen hervorsticht machen diesen Film sehr sehr kurzweilig und sehenswert! Strange Darling beweist gerade auch im Kontext des heutigen Patriarchat-Geschwafels echt Eier, und steht je nachdem wie viel gesellschaftsrelevantes man in so eine Art Film hineininterpretieren will dem woken Zeitgeist konträr gegenüber! Auch vom Gewaltgrad her bekommt man ein paar Szenen zu bieten, die handwerklich echt gut umgesetzt sind bzw. gab es dem Titel entsprechend auch hier und da schön STRANGE Einfälle. Lediglich eine kleine Logiklücke ist mir aufgefallen, diese fällt allerdings nicht wirklich ins Gewicht.
Als Fazit kann ich für diesen wirklich gut gemachten, kurzweiligen, und interessanten Thriller nur eine fette Empfehlung aussprechen! Durch die Kapitelunterteilung funktioniert das ganze erst richtig gut!
Ein Film der wie viele andere einfach so aus dem Nichts erscheint und plötzlich in aller Munde ist. Ich ließ mich einfach auf das Geschehen ein ohne zu wissen mach mich erwartete.
Late Night with the Devil fährt die vielgenutzte Found-Footage Schiene, allerdings auf eine etwas andere Art als die meisten. Wir wohnen hier der letzten Aufzeichnung einer Late Night Show aus den 70ern bei welche aus dem Ruder läuft. Das ganze ist vom Feeling, von der Musik, von den Kostümen, und vom Setting her wirklich authentisch gemacht. Natürlich tat ich mich aufgrund der enthaltenen Besessenen-Thematik etwas schwer, dennoch schafft es der Film sehr gut Spannung zu erzeugen und es war interessant und unterhaltsam der sich immer weiter steigernden Spirale der Ereignisse beizuwohnen. So weit so gut. Leider will Late Night with the Devil gegen Ende ein wenig zu viel und beginnt plötzlich zu übertreiben und es wird mit zugegeben guten handgemachten Splatter-Effekten und anderem Humbug um sich geschmissen. Das reißt einen aus dem vorherigen subtilen Filmfluss leider etwas raus und es macht den Eindruck als wollte man auf biegen und brechen einfach nochmal richtig auf die Kacke hauen um die heutigen Sehgewohnheiten zu befriedigen. Das ganze wird dann zwar noch gut aufgelöst, aber trotzdem fand ich das Ende einfach zu drüber.
Ansonsten haben wir es hier mit einem vom Konzept her interessanten Film zu tun welcher seine ursprünglich eingeschlagene Richtung hätte beibehalten sollen.
Und wiedermal beweist mir Don Siegel sein herausragendes Talent Drehbücher zu schreiben die seine Filme kurzweilig und spannend gestalten, ohne in unnötige und langweilige Nebenhandlungsstränge abzudriften. Haben mich schon "Ein Fressen für die Geier" und "Flucht von Alcatraz" aus seiner Filmografie absolut überzeugt, brilliert dieser Polizei-Thriller ebenfalls mit einem genial aufspielenden Clint Eastwood welcher abermals den coolen Bad Ass raushängen lässt und einen wahnsinnigen Serienkiller mit Geldproblemen jagt.
Der Film schafft es über die gesamte Laufzeit hinweg den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen und kriegt dabei erstaunlich gut den Spagat zwischen klischeehaften Heldenmotiven und der menschlichen Seite des Hauptcharakters hin, so dass die Figur Dirty Harry nie zu übertrieben rüberkommt. Auch seine Sprüche und der allgemeine Duktus des Films ist herrlich politisch unkorrekt wie man es eben nur aus den glorreichen 70ern kennt, und es tat wirklich gut so etwas in der heutigen Zeit mal wieder zu sehen. Ich wage zu behaupten dass wenn Dirty Harry 2024 rausgekommen wäre, er sofort von der Woke-Polizei einkassiert worden wäre. Auch ist der Film erstaunlich brutal und blutig, wenngleich auch die Effekte nicht allzu gut gelungen sind. Einschusswunden, oder auch das Blut selbst wirken nicht sehr echt, was man allerdings bei vielen Filmen aus dieser Epoche kennt.
Der Bösewicht hier war auch sehr gut gespielt und es war schon ne fiese Drecksau. Vom musikalischen her konnte der Film mit seinem jazzigen Soundtrack eine tolle Atmosphäre aufbauen. Auch der Showdown war packend und gut gemacht.
Wirklich geiler Polizei-Thriller mit einem saucoolen Eastwood der mich auf ganzer Linie überzeugt hat!
Ich freue mich diesen Klassiker nun für mich entdeckt zu haben und ich werde mir mit Sicherheit auch noch die Fortsetzungen reinziehen.
Ein Beitrag aus den 60ern den ich jetzt erst nachgeholt habe. In klassischer Tradition der Jules Verne Stoffe kommt dieser wirklich gut inszenierte Abenteuerstreifen daher, und weiß mit seiner innovativen Story, beeindruckenden handgemachten Settings, und einer charmanten Atmosphäre zu überzeugen. Die Musik ist immer passend und bringt diesen Vibe der 60er 70er den ich so liebe und der auch ohne Nostalgiebrille hervorragend auf mich über ging. Sämtliche Schauspieler, allen voran natürlich Donald "Dr Loomis" Pleasence machen durch die Bank weg einen hervorragenden Job. Auch die Spezialeffekte wie die Verkleinerung des U-Bootes sind für die Zeit ihrer Entstehung herausragend und haben mich ähnlich beeindruckt wie in "2001 Odyssee im Weltraum". Die vorher bereits erwähnten Kulissen des Blutkreislaufs vermitteln vorallem zu Beginn der "phantastischen Reise" etwas herrlich surreales und man taucht einfach ein in diese "fremde Welt". Der Showdown war spannend und insgesamt muss man sagen dass dieser Film einfach herrlich nostalgische Unterhaltung für Freunde des Genres bietet! Von mir geht eine ganz klare Empfehlung raus!
Ein Klassiker den ich nun endlich aufholen konnte. Lautlos im Weltraum beginnt mit wirklich stimmigen Bildern und einer guten Performance aller beteiligten Schauspieler. Auch die Sichtweise unseres Helden hier fand ich äußerst sympathisch und ich konnte mit ihm mitfühlen. Die Story fand ich an sich auch sehr interessant und sie hätte auch enorm viel Potential gehabt. Leider so muss gesagt werden, bricht dem Film trotz seiner geringen Laufzeit seine behäbige Inszenierung das Genick. Das Augenmerk wird leider viel zu oft auf uninteressante Nebensächlichkeiten gelegt ohne die Haupthandlung voranzutreiben. Das fand ich extrem Schade, da der Film tolle gesellschaftskritische Ansätze hat, und mit der Kuppel die die schön anzuschauenden Pflanzen beherbergte auch eine tolle Kulisse bot. Auch die Musik war stellenweise etwas anstrengend und nicht wirklich passend.
Unterm Strich ein Film der durchaus seine Momente hat und technisch gesehen viel richtig macht, leider jedoch aus seiner Grundidee zuwenig herausholt und oft auf der Stelle tritt
Atmosphärischer Seemannsgarn von Carpenter! The Fog gehört zu den Streifen die mir von diesem Regisseur gut gefallen. Er hat zwar auch ein paar wirkliche Rohrkrepierer auf die Filmwelt losgelassen, aber hier schafft er es durch die klassisch gehaltene Story, und dem wirklich extrem stimmungsvollen Soundtrack einen Gruselfilm zu inszenieren der Retro-Freunden das Herz höher schlagen lässt. Die Charaktere bleiben zwar alle sehr blass und nichtssagend, aber dieser Kleinstadt-Charme den viele 80er-Streifen haben verbreitet einfach etwas wohlig vertrautes und macht The Fog zu einem hervorragenden Begleiter für verregnete Nachmittage/Abende. Splattermäßig darf man hier nichts erwarten aber das ist nicht die Intention dieses Filmes und auch absolut nicht nötig
Allerdings hätte dem Film ein etwas höheres Tempo nicht geschadet. Trotz der moderaten Laufzeit will nie so recht Spannung aufkommen. Allerdings ist das meckern auf hohem Niveau.
Insgesamt sollte man diesen Film auf jeden Fall gesichtet haben wenn man Freund von subtilem Grusel ist bzw. den Jumpscare-Mist der heutigen Horror/Gruselfilme satt hat und Retro-affin ist.
Ein kammerspielartiger Thriller der mir von der Grundintention her eigentlich hätte gefallen müssen. Der Plot war extrem dialoglastig, was an sich auf keinen Fall etwas schlechtes bedeuten muss. Allerdings waren die Dialoge oftmals sehr unspektakulär und wiederholten sich manchmal auch, was der Spannungserzeugung leider konträr entgegenstand. Das Setting an sich in Form einer abgefuckten Lagerhalle war zwar an sich schön siffig, aber durch die Ausleuchtung welche viel zu hell war konnte sich keine bedrohliche Atmosphäre aufbauen. Auch war mir der Film viel zu politisch, und das habe ich in der Form hier so einfach nicht erwartet. Ich hätte mir viel mehr ein Szenario gewünscht welches mit menschlichen Abgründen und den persönlichen Verwerfungen des Hauptprotagonisten spielt.
Alles in allem ein Psychothriller bzw. Verhörthriller der trotz seiner moderaten Laufzeit sehr langatmig ist. Definitiv kein Film den man gesehen haben muss. Auch nicht als Thrillerfan.
Da mir schon der quasi Nachfolger "X" von Ti West gut gefallen hat, und ich ihn auch für einen talentierten Regisseur halte war meine Neugier auf das Prequel in Form von "Pearl" natürlich gegeben. Bekommen habe ich diesesmal keinen Slasher der die Retro-Schiene fährt, sondern ein sehr interessantes Psychogramm bzw. eine Charakterstudie in Form eines Dramas.
Wir haben hier also eine ganz andere Herangehensweise als in "X" was mir jedoch sehr zugesagt hat. Es zeugt von Kreativität, wenn man eine Filmreihe erschaffen will und jeder Teil anders ist, aber dennoch eine gute Ergänzung zur erzählten Geschichte darstellt. Und genau das ist "Pearl". Mia Goth überzeugt als weibliches Joker-Pendant, die Story wird glaubhaft und auch mit der nötigen Portion Tiefe präsentiert, der Soundtrack ist gut gewählt, die Optik, die Dramaturgie, alles passt hier!
Vorallem Pearl selbst ist absolut glaubhaft gezeichnet. Allein der minutenlange Monolog von ihr gegen Ende ist großartig! Durch das erzkonservative Elternhaus und die komplizierte Beziehung zu ihrem Mann entwickelt sich eine schwerwiegende Persönlichkeitsstörung die zwar schwer psychotische Ausmaße annimmt, sich aber zum Glück nie in selbstzweckhafter Exploitation suhlt. Wenn man den Film an der ein oder anderen Stelle noch etwas gestrafft hätte wäre das Erlebnis noch ein wenig knackiger geworden, aber so ist das Teil eine wirklich gelungene Nummer die sich hinter "X" absolut nicht verstecken muss.
Frisch, Innovativ und unterhaltsam! Von mir geht eine Empfehlung raus.
Der Leichenverbrenner aka. Spalovac mrtvol ist ein Film den ich schon länger auf meiner Watchliste hatte. Es ist tatsächlich ein sehr fordernder Film wie ich jetzt nach der Erstsichtung berichten kann.
Im Kern haben wir es hier mit einem sehr beklemmendem Drama mit vereinzelt extrem bösem schwarzhumorigem Einschlag zu tun welches seine Botschaft langsam, aber beständig aufbaut und allein schon durch seine Inszenierung in Schwarz-Weiß mit der ständig präsenten, ekelhaften Stimme des Hauptcharakters Kopfrkingl im Voice Over seine Wirkung nicht verfehlt...
Der Film prangert (wenn auch ohne Holzhammer) ganz klar den Nationalsozialismus, sowie religiöse Ideologien, in diesem Fall den Buddhismus an. Gerade in diesem Kontext finde ich es gut, dass auch mal der Buddhismus sein Fett weg kriegt. Sonst trifft es ja meistens andere Religionen (ebenfalls völlig zurecht). Die grausamen und ethisch völlig fehlgeleiteten Taten von Kopfrkingl werden durch seinen Fanatismus legitimiert und in fast schon fieberhaftem Eifer genüsslich zelebriert... Die morbide Grundatmosphäre ist dadurch natürlich die ganze Zeit präsent. Dies wird durch den gespenstisch anmutenden Soundtrack zusätzlich verstärkt. Ich fand auch den tschechischen O-Ton mit Untertitel hier keineswegs störend, sondern es hat wie in einigen anderen Filmen der Drop-Out Collection von Bildstörung viel zur Authentizität beigetragen.
Ein extrem abgründiges Werk, das aber nie nötig hat in ein Blutbad auszuarten und seinen Horror perfide-hinterlistig in die Köpfe der Zuschauer pflanzt bzw. nachhaltig zu verstören weiß
Eine Psychothriller-Perle die zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist! Ich stelle diesen Film ganz klar auf eine Stufe mit den Werken des Altmeisters Hitchcock! Von der Art wie Mitternachtsspitzen inszeniert ist bin ich ursprünglich sogar davon ausgegangen dass es ein Film von ihm ist!
Die Story ist klassisch gehalten was absolut positiv gemeint ist. Allein der Anfang im Park wo eine unheimliche Stimme aus dem Nebel zu unserer Hauptprotagonistin spricht und sie bedroht verleiht bereits ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Man ist einfach sofort mitten in der Handlung. Doris Day bringt die Angst und die Verunsicherung bezüglich ihres Stalkers absolut glaubhaft rüber. Auch die restlichen Schauspieler machen einen hervorragenden Job. Der Soundtrack überzeugt mit Retro-Charme und gut akzentuierten Höhepunkten die mal bombastisch, mal perfide eingesetzt werden. Der Spannungsbogen wird genretypisch hier und da mal unterbrochen, was allerdings ein gut gewähltes (damals oft genutztes) Stilmittel ist um den Zuschauer in Sicherheit zu wiegen, nur um diese dann aus dem Nichts wieder zu zerschlagen. Man fühlt sich stellenweise selbst verfolgt, und wenn DAS ein Film schafft macht er verdammt viel richtig! Die Auflösung kommt mit ein paar schönen und unerwarteten Twists daher.
Ein wirklich starker Beitrag aus den 60ern der viel öfter in einem Atemzug mit Hitchcock genannt werden sollte.Für Fans des klassischen Psychothrillers ist "Mitternachtsspitzen" ein absolutes Muss.
Wir haben hier also ein Reboot des genialen 80er Horrorklassikers Antropophagus. Soweit so unspektakulär in der heutigen Zeit. Wie immer siegte aber bei mir letztendlich die Neugier wie sehr die Grundidee und die geniale Atmosphäre eines Kultfilmes mal wieder in den Sand gesetzt wurde...
Das Kanonenfutter besteht hier mal wieder aus den stereotypisch unerträglichen Zicken-Weibern denen man einen möglichst baldigen Filmtod wünscht. Ich verstehe einfach nicht warum in so gut wie JEDEM ähnlich gelagerten Film die Charaktere immer unsympathische oder strunzdumme Vollhonks sein müssen. Machen die das mit Absicht?!
Wie ein Kumpel von mir passend beschrieb ist der titelgebende Man Eater eine typische Gesichtskirmes irgendwo in der Schnittmenge zwischen dem U-Bahn-Gollum aus Creep, den Inzest-Rednecks aus Wrong Turn, und den Mutanten aus dem Hills Have Eyes Remake. Eigenständigkeit, Fehlanzeige... Auch interessant wieviel in einen einzelnen Magen passt bzw. wie ausgehungert der arme Kerl wohl gewesen sein muss...
Vom Soundtrack her ist das ganze durchschnittlich bis unpassend, und leider ist auch die Synchro wie so oft ziemlich kacke und sehr "pornös".
Der Film dauert lediglich 78 Minuten, aber trotz dieser Tatsache zieht sich das Ding ohne Ende weil das ganze so unglaublich vorhersehbar und unspektakulär inszeniert wurde dass man glaubt den gleichen Film wie schon dutzende Male zuvor zu sehen. Das Setting wurde von der wirklich schönen und Idyllischen Insel aus dem Original in einen verlassenen Atomschutzbunker verlegt was an und für sich zwar eine gute Kulisse darstellt, im Vergleich aber leider abstinkt. Der ganze Streifen ist sowieso nur dafür ausgelegt Effekte zu zeigen, die so muss man sagen doch recht liebevoll und handgemacht sind. Stellenweise vielleicht ein wenig billig, aber im großen und ganzen kommt denke ich genug vor um Gorebauern zufrieden zu stellen. Wobei man ruhig mehr hätte draufhalten hätte können wenn man an die reißerischen Werbesprüche denkt. Aber das kennt man ja zu genüge...
Unterm Strich ist das hier kalter Kaffee der mit Antropophagus ungefähr so viel zu tun hat wie das Christentum mit Nächstenliebe. Wer 08/15 Torture Porn Quark sehen will der absolut NICHTS neu oder gar innovativ macht der ist hier an der richtigen Adresse. Für alle anderen: Spart euch die Zeit und das Geld...
"Wie wilde Tiere" versteht sich laut Cover und Pressestimmen als Psychothriller. Das kann ich nicht ganz bestätigen. Vielmehr handelt es sich um ein schwermütiges Arthouse-Drama welches sich viel Zeit lässt und von der Inszenierung her ein typischer Film von Haneke sein könnte.
Die Story rund um eine sich zuspitzende Auseinandersetzung zwischen Nachbarn erinnert an ähnlich gelagerte Filme wie "Under the Tree" und bekommt durch die Thematik sogar eine dezent politische Ebene die im Subtext mitschwingt. Der Soundtrack erschafft durch melancholische Geigentöne eine triste und depressive Stimmung, die mit der blassen Farbgebung hervorragend harmoniert. Auch die Schauspieler machen einen sehr soliden Job.
Soweit so gut. Leider schafft es "Wie wilde Tiere" nicht den aufkeimenden Konflikt konsequent und vorallem spannend genug zu gestalten, und präsentiert über die zu lange Laufzeit zu viele Füllszenen die man definitiv hätte vermeiden können ohne dass die bedrohliche Atmosphäre darunter gelitten hätte. Auch das Ende ist äußerst unbefriedigend bzw. empfand ich es schon fast als Frechheit.
Zusammenfassend kann man sagen dass "Wie wilde Tiere" ein durchaus sehenswerter Film ist dem jedoch ein etwas konsequenteres Drehbuch sowie eine kürzere Laufzeit definitiv gut getan hätte
Ein interessanter Streifen mit einer interessanten Story! Luc Besson, den die meisten aufgrund seines Films "Leon - Der Profi" (Welchen ich etwas zu gehypt finde) kennen dürften kredenzt uns hier eine Mischung aus Psychothriller und Sozialdrama welche durchaus zu unterhalten weiß. Der Plot besteht zum Großteil aus Rückblenden, die die tragische Vergangenheit des titelgebenden Dogman beleuchten. Das ist zum Teil spannend und auch mitreißend umgesetzt, zum Teil aber leider auch etwas zerfahren. Mir hat die Religions- und Sozialkritik gefallen, hätte mir aber noch etwas mehr davon gewünscht. Auch die deutlich misanthropische Ausrichtung bzw. die Motive des gut gespielten Hauptprotagonisten wurden glaubhaft rübergebracht.
Kameratechnisch und von der musikalischen Untermalung gibt es nichts zu beanstanden. Alles ist wertig und professionell in Szene gesetzt. Vom logischen Standpunkt aus gesehen ist manches zwar grenzwertig, und wie die Hunde oftmals agieren ist schon etwas weit hergeholt, trotzdem sind die Tiere natürlich schön anzusehen und ich denke mal dass ihnen kein Leid zugefügt wurde.
Unterm Strich ein sehenswerter und vorallem hervorragend gespielter Film, der jedoch leider kein Meisterwerk darstellt, und auch etwas vorhersehbar ist
Ein Film über den man nicht viele Worte zu verlieren braucht. Pussycake ist belangloser Bullshit der außer ein paar brauchbaren Practicle Effects rein garnichts zu bieten hat. Schlimmer noch, er ist nicht mal lustig im Sinne von unfreiwilliger Komik oder Trash! Er ist einfach nur langweilig und die "Darstellerinnen", welche lediglich als unsymphatisches Kanonenfutter dienen gehen einem hart aufs Ei!
Mehr braucht man hier drüber nicht zu wissen. Jedes weitere geschriebene Wort bzw. investierte Zeit zu diesem Dreck wäre verschwendet. Lasst bloß die Finger davon!
Wow! Endlich mal wieder ein guter moderner Vampirfilm! Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Aber ich hatte von vornherein ein gutes Gefühl als ich hier rangegangen bin. Immerhin ist der Streifen vom Regisseur von "Autopsy of Jane Doe", einem der besten Horrorfilme der letzten Dekade!
Die letzte Fahrt der Demeter schafft es von vornherein einen authentischen Schauplatz mit einem hervorragenden Soundtrack und einer unheilsschwangeren Atmosphäre zu kombinieren. Auch die Charaktere bekommen Profil und ihre ganz eigenen Wesenszüge. Als kleinen Wermutstropfen empfand ich das Design von Dracula. Er sah aus wie eine Mischung aus Gollum und den Höhlen-Viechern aus "The Descent"... mit Flügeln. Allerdings war seine Fratze schön fies und er machte in Verbindung mit der guten Kameraarbeit und der Ausleuchtung stellenweise echt was her.
Man merkt finde ich hier auch deutlich die Handschrift des Regisseurs. Er hat einfach ein sehr gutes Gespür dafür Spannung zu erzeugen und auf unwichtige Sachen die dem Plot oder dem Filmfluss nicht dienlich sind wegzulassen. Es gibt zwar auch den ein oder anderen kleinen Jumpscare, dies ist jedoch zu verschmerzen.
Vom Gewaltgrad her hat der Film einen guten Weg gefunden brutale Effekte zu zeigen ohne die Stimmung zu vermiesen. Auch verenden Vampire hier so wie sie zu verenden haben. Anders als die Disco-Vampire in Twilight... *Würg*. In Punkto Gewalt gegen Kinder beweist "Die letzte Fahrt der Demeter" sogar weitaus mehr Eier als der grottige "Evil Dead Rise". Man kennt die Geschichte natürlich wenn man sich mit Dracula schon näher beschäftigt hat, dementsprechend weiß man auch wie die Sache ausgeht, allerdings stimmt hier halt einfach das Gesamtpaket!
Wirklich guter Horrorfilm der wieder die Kernqualitäten des Regisseurs zeigt. Ich bin gespannt was von ihm noch so kommen wird. Von meiner Seite aus geht eine Empfehlung raus!
Ein wirklich schöner Film der das Herz am rechten Fleck hat und nicht nur Kinder hervorragend unterhält! Dabei schafft "Ein Schweinchen namens Babe" die perfekte Gratwanderung zwischen familiengerechter Erzählweise und liebenswertem, aber unaufdringlichlichem Kitsch, mit symphatischen Figuren (bis auf die Ente).
Die Tiere haben alle ihren individuellen Charakter mit nachvollziehbaren Hintergründen, welche auch oft dargelegt und erklärt werden. Die Handlung verläuft offensichtlicherweise vorhersehbar. Damit muss man allerdings rechnen wenn man sich diese Art Film ansieht. Die Umsetzung des Sprechens der Tiere, teils durch Animatronic, wurde wirklich beeindruckend in Szene gesetzt und ich frage mich warum diese Technik in Filmen nicht öfter benutzt wird, da es wirklich sehr authentisch rüberkommt.
Den Film werden eh die meisten kennen. Wer ihn noch nicht kennt, dem sei gesagt: Es wird dramatisch, lustig und gefühlvoll. Man bekommt die ganze Bandbreite an Emotionen geboten, und die Zeit vergeht wie im Flug. Ein sehr gelungener Film den ich wirklich empfehlen kann!
"Das Grauen" ist ein recht charmanter Retro-Grusler der durchaus mit einer stellenweise sehr guten Atmosphäre punkten kann! Der Film arbeitet hauptsächlich mit der überaus gelungenen, unheimlichen Musik und den beunruhigenden Soundeffekten. Keine Jumpscares und eine gute Geschichte runden den positiven Ersteindruck ab.
Von der Inszenierung, dem Setting, und der allgemeinen Stimmung hatte mich der Streifen doch sehr an den 1976 erschienenen "Landhaus der toten Seelen" erinnert, wobei "Das Grauen" streckenweise schon fast eine Art übernatürlichen Krimi darstellt. Das hatte ich nicht unbedingt erwartet. Man erfährt durch diesen Genremix und der daraus resultierenden Ermittlungen der Charaktere zwar sehr viel über die Hintergründe des Spukhauses, leider gerät dadurch das was bei einem Gruselfilm das Hauptaugenmerk sein sollte in den Hintergrund... Der Grusel!
Der Film schafft es einfach nicht genug Spannung aufzubauen und zieht sich über viele Passagen leider wie Kaugummi. So gerne ich subtile Horrorfilme auch mag, hier hätte etwas mehr kommen müssen. Die Schauspieler machen einen guten Job und vorallem der Hauptdarsteller wurde sehr passend besetzt.
Kein schlechter Film. Vorallem die erste halbe Stunde, und der gruselige Soundtrack haben mir hier sehr zugesagt. Allerdings gibt es um einiges bessere und vorallem auch mitreißendere Filme in diesem Bereich. Einmal sehen reicht
LEICHTE SPOILER
Recht rasanter Hetzjagd-Thriller im Stile eines Unhinged oder The Call. Ich mag Filme in diesem Stil ja eigentlich recht gerne. Wenn man jedoch bereits mehrere solcher Filme gesehen hat wirkt so ein Szenario doch sehr berechenbar.
Hinzu kommen bei diesem Film die unsymphatischen Vollhonk-Charaktere. Es ist einem einfach scheißegal ob sie es schaffen zu entkommen oder nicht. Man ist hier eher noch auf der Seite des Antagonisten. Wo wir gerade bei eben diesem sind. Wir haben es hier mal wieder mit einer Art Superman zu tun. Nicht nur dass er übermenschliche Kräfte hat die es ihm erlauben alleine eine ganze Gruppe von abgebrühten Drogenvertickern zu verwursten, nein, er kann sich scheinbar auch wie von Geisterhand mit seinem Taxi von Ort zu Ort teleportieren. Das sind Logiklücken die neben den sowieso schon genannten Schwächen den Film auch noch komplett unglaubwürdig machen. Sicher, ich weiß dass hier wieder viele argumentieren werden dass man bei einem Film auch mal über solche Fehler hinwegsehen sollte. Wenn sie so gravierend sind wie hier kann ich das aber leider nicht...
Zugute halten kann man dem Film seine recht atmosphärische Kulisse der nächtlichen Straßen von Paris. Es wundert mich aber auch wie wenig Leute da unterwegs sind. Gegen Ende versucht der Film auf biegen und brechen noch etwas Innovation reinzubringen, dies wirkt aber mit den comichaften Einspielern eher erzwungen als gut durchdacht.
Night Fare ist ein Film der nicht weh tut, aber auch komplett ersetzbar ist, und einfach zu viele vermeidbare Fehler macht. Wird sehr schnell wieder aus meinem Gedächtnis verschwinden
Es fällt mir wirklich nicht leicht diesen Film zu bewerten. Auf der einen Seite weiß er stellenweise eine unheimliche und auch schwarzromantische Atmosphäre zu kreieren, die durchaus Richtung Gothic-Grusel tendiert. Hierzu trägt vorallem der wirklich gute und gespenstische Soundtrack bei. Mich hat auch das Setting der Küstenstadt, und der näheren Umgebung mit dem dezenten Nebel an ältere Beiträge der Hammer-Studios erinnert.
Auf der anderen Seite wird die eigentliche Story des Knabenmörders leider nicht wirklich konsequent verfolgt und die Motivationen der einzelnen Charaktere gehen oft nicht klar hervor. Auch pendelt das Szenario sehr oft zwischen verschiedenen Situationen hin und her, so dass es schwer fällt einen durchgehendend roten Faden zu erkennen. Die Schauspieler schwanken sehr zwischen ganz ok und dilettantisch. Dies trägt natürlich auch nicht unbedingt dazu bei dass man sich in den Film hineinfallen lassen kann.
Eine recht eigenwillige, aber stellenweise durchaus stimmungsvolle Schauermär vom schwarzen Mann, die trotz kurzer Laufzeit oft inhaltlich stagniert und es nicht schafft konsequent seine durchaus erkennbaren ästhetischen Qualitäten oder gar Spannung aufrechtzuerhalten. Dass viele Kritiker hier von einem "düsteren Juwel" sprechen erschließt sich mir nicht so ganz
Unterhaltsame Mischung aus Thriller und rabenschwarzer Komödie. Very Bad Things ist sozusagen die böse Stiefmutter von Hangover.
Die Story schreitet flott voran, und nachdem das Unglück passiert ist findet eine nicht unbeträchtliche Entwicklung der Charaktere statt, was dem Film auch noch etwas mehr Tiefgang verleiht.
Es wird an der ein oder anderen Stelle ein wenig blutig, aber der bitterböse Humor steht hier an erster Stelle. Auch einige Twists und nicht vorhersehbare Handlungen einiger Beteiligter wirken frisch und überrumpeln einen geradezu. Die Schauspieler, allen voran Christian Slater, hier als skrupelloser Drecksack, überzeugen durch die Bank weg. Auch Cameron Diaz als heiratswütige und geisteskranke Neurotikerin hat was! Der Soundtrack ist eine gut durchdachte Mischung die stets zum Geschehen passt.
Wer eine zynische und gallige Version einer sogenannten RomCom sehen will ist hier goldrichtig!
Im Herzen der See ist eine wirklich wunderbare Abenteuergeschichte die hier flott und dynamisch erzählt wird. Die Story rund um Moby Dick ist seit jeher etwas das mich fasziniert. Der Klassiker mit Gregory Peck bleibt selbstverständlich unerreicht und hat seinen ganz eigenen Charme. Trotzdem wurde das ganze sehr gut in die Moderne übertragen, und es ist die zweitbeste Verfilmung dieses Stoffes die ich bis jetzt sah! Die Schauspieler machen allesamt einen hervorragenden Job! Allen voran natürlich Chris Hemsworth und Cillian Murphy. Auch die Dramaturgie bleibt konsequent glaubhaft und mitreißend, da die Situation auf hoher See immer prekärer und aussichtsloser wird! Ein interessanter Aspekt ist hier auch dass der komplette Film eine Rückblende darstellt. Die Musik, die Kostüme und das Setting wirken absolut hochwertig und authentisch. Der gelegentliche Einsatz von CGI ist natürlich ein kleiner Wermutstropfen über welchen ich aufgrund der spannenden Inszenierung hinwegsehen kann.
Episches und hochwertig gemachtes Blockbuster/Popcorn Kino welches eine klare Dramaturgie verfolgt und unterhaltsam erzählt wird. Dem Menschen fliegt seine Arroganz der Natur gegenüber um die Ohren! Wird der literarischen Vorlage absolut gerecht! Wer nach einem akustischen Pendant zur Moby Dick Story sucht, dem sei das Album "Call of the wretched Sea" der Funeral-Doom Metal Band AHAB empfohlen!