Simbod - Kommentare
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Alle Kommentare von Simbod
Kein "The Master"? Oder zählst du den noch zu 2012?
Naja... cheesy... ich hoffe der Film hat nen anderen Grundton.
Die Todesstrafe ist noch immer eines der meistumstrittensten Themen in den USA.
Werner Herzog machte sich für seinen Dokumentarfilm "Into the Abyss" auf nach Texas, um dort Menschen zu einem Mordfall zu interviewen, bei dem zwei Jugendliche drei Menschen getötet haben sollen, weil sie das Auto einer der ermordeten Personen stehlen wollten.
Michael Perry, der damals erst 17 war, wurde dafür zum Tode verurteilt, sein Freund Jason Burkett als Komplize zu lebenslanger Haftstrafe.
Herzog befragte dazu bewusst nicht nur eine Seite, sondern ließ alle Beteiligten zu Wort kommen. Die Täter selbst, Jasons Vater, der ebenfalls im Gefängnis sitzt, die Angehörigen der Opfer, einen ehemaligen Angestellten des Todestrakts, einen Priester, der bei den Exekutionen anwesend ist, und eine Frau, die an Jasons Unschuld glaubt und ihn schließlich sogar heiratete.
Dabei stellt Herzog sich nicht demonstrativ auf eine Seite. Zwar sagt er schon ganz zu Beginn im Gespräch mit Michael Perry, dass er die Todesstrafe für falsch hält, jedoch hält er sich den gesamten Film über mit Urteilen zurück und lässt die Betroffenen sprechen. Herzog erschafft so ein zutiefst ehrliches, die Tat von allen Seiten beleuchtendes und differenziertes Gesamtbild. Seine Fragen sind klug und direkt, aber nie reißerisch oder verurteilend. Er lässt die meiste Zeit über die Menschen selbst sprechen und greift nur mit einer Frage ein, wenn das Gespräch ins Stocken gerät.
Bisweilen wünscht man sich, dass Herzog mehr mit den Tätern gesprochen hätte, denn Jason und Michael wird insgesamt weniger Zeit eingeräumt als den Angehörigen der Opfer. Auch hätte Herzog manchmal eingreifen müssen, wenn das Gespräch zu sehr vom Thema abschweift. Aber das alles hat natürlich keinen Einfluss auf die Wichtigkeit seines Werkes.
"Into the Abyss" ist sicherlich einer der besten und unvoreingenommensten Beiträge zu diesem Thema, hinterfragt er doch ungeschönt und unbeeinflusst, wie Menschen solch grausame Taten begehen können und ob trotz allem einem Menschen das Leben genommen werden darf. Er zeigt Emotionen aller Beteiligten und lässt die Menschlichkeit für sich sprechen.
Eine finale Antwort findet er nicht. Er lässt letztenendes ebenso die Forderungen einiger der Involvierten zur Abschaffung der Todesstrafe unkommentiert, als auch die Aussage einer der Angehörigen, dass ihr bei der Exekution ein Stein vom Herzen gefallen sei und dass einige Menschen es einfach nich verdienen würden zu leben. Herzogs Film wird sicherlich weder Befürworter der Todesstrafe zu Gegnern machen und umgekehrt. Aber er schafft es einen Einblick in einen solch komplexen Fall zu geben, bei dem nicht mit vorgefertigten Meinungen verurteilt, sondern sich die Zeit genommen wird, die Menschen zu verstehen und erreicht so vielleicht, die Zuschauer dazu anzuregen, über dieses Thema mehr nachzudenken.
Es wird ja von Zeit zu Zeit immer wieder bei Filmneuerscheinungen behauptet, dass man das, was man dort zu sehen bekommt, noch nie in irgendeinem anderen Film so sehen konnte. Und meistens stellt sich dann heraus, dass dieses Einzigartige, das Besondere, so selbstzweckhaft ist, dass der Film mehr oder weniger nur die Plattform für diese Effekte oder diese Inszenierung bildet.
Ähnliches ließ sich bei "Gravity" befürchten, bei dem schon im Vorfeld von der einzigartigen Kameraführung geschwärmt wurde, die im Film zum Einsatz kommt.
"Gravity" jedoch ist kein selbstzweckhafter Film. "Gravity" ist nicht weniger als einer der am beeindruckendsten inszenierten im Weltraum spielenden Filme überhaupt.
Der Film schafft das beinahe Unmögliche: in mehreren minutenlangen, offenbar schnittlosen Sequenzen vergisst man als Zuschauer, dass man hier eigentlich einen Film sieht. Die Kamera schwebt schwerelos um die Raumstationen und die Astronauten herum, als würde sie selbst von einem Astronauten geführt werden. Die konsequente und glaubwürdige Inszenierung der Schwerelosigkeit ist so atemberaubend und realistisch, dass anfangs tatsächlich leichtes Schwindelgefühl auftritt, da der Film sogar über fast die gesamte Spielzeit hinweg darauf verzichtet, dem Zuschauer ein festes Oben und Unten zu geben. Das gibt es nunmal im Weltraum nicht. Gerade im großartigen 3D und auf einer möglichst großen Kinoleinwand entfaltet der Film eine mitreißende Wirkung, wie sonst kaum ein anderer Film.
Inmitten dieser Szenerie bekommt man nun in "Gravity" den Überlebenskampf zweier Astronauten zu sehen, die mitten in Reparaturarbeiten von herumfliegenden Trümmerteilen getroffen werden. Die Ereignisse spielen sich dabei größtenteils in Echtzeit ab. Die geniale optische Inszenierung kombiniert mit dem absolut realistisch wirkenden Szenario schafft es tatsächlich, dass für den Zuschauer die Grenzen zwischen Kinosaal und Film verschwinden. Selten zuvor hatte man das Gefühl, wirklich im Szenario selbst dabei zu sein. Gerade in den Momenten der Katastrophe lassen die Bilder in Kombination mit der nicht weniger atemberaubenden musikalischen Untermalung ein Gefühl des bedrückenden Schreckens entstehen, die einem Schauer über den Rücken jagen.
Ein Jahrhundertmeisterwerk also? Nein, leider nicht. Denn so beeindruckend dieser packende Überlebenskampf auch umgesetzt wurde, kann er leider trotzdem nicht über alle Drehbuchschwächen hinwegtäuschen.
------------------------- SPOILER!!!! ---------------------------
Dass die Trümmerstürme immer genau dann aus dem Nichts auftauchen, wenn gerade die Raumstation gewechselt bzw. außen etwas repariert werden muss (insgesamt 3 mal), wirkt einfach zu konstruiert. Ebenso verwundert es, dass offenbar alles Technische ohne ersichtlichen Grund genau in dem Moment versagt, wenn es gebraucht wird (Treibstoffanzeige, Auswerfen des Fallschirms, ...).
Zudem wirkt Bullocks Figur so inkompetent, dass man sich fragt, wie sie es geschafft hat, jemals dort hochgeschickt zu werden. Clooneys Astronaut dagegen scheint es nicht im geringsten zu kümmern, dass er gerade dem sicheren Tod entgegenschwebt, und lässt es sich nicht nehmen, währenddessen ein paar lustige Sprüche zu klopfen und mit Bullock zu flirten.
Leider verzichtet Cuaron auch nicht ganz auf platte symbolische Bilder, die man einfach inzwischen schon zu oft gesehen hat. So lässt er Bullock nach ihrer Rettungsaktion erst einmal in Fötusstellung in der Raumstation umherschweben (sogar mit Schlauch als Nabelschnur, damit es auch jeder erkennt). Derartiges stört den packenden, nervenzerreibend realistischen Überlebenskampf in seiner Spannung immer mal wieder.
------------------------- SPOILER ENDE!!!! -----------------------
Das ist natürlich sehr schade, mindert aber trotz allem nicht die Begeisterung über die unfassbar geniale und mitreißende Inszenierung des Films. Zweifellos einer der besten und spannendsten Filme des Jahres, auch wenn noch ein wenig mehr dringewesen wäre, hätte man sich mehr um besagte Drehbuchschwächen gekümmert.
Man sollte "Gravity" unbedingt in 3D und vor allem im Kino anschauen. Egal wie toll, groß und modern der Fernseher daheim ist, er wird niemals dazu imstande sein, diese unglaublich realitische Nähe zu erschaffen, die man im Kino erlebt.
Unaufregender Actionfilm über einen der uninteressantesten Superhelden überhaupt. Mit pathetischem, nationalistischem Patriotismus-Blabla nervt Captain America (Chris Evans) den Zuschauer durch einen Film hindurch, dessen Handlung eigentlich nicht der Rede wert ist.
Was dabei am meisten stört, ist die unreflektierte Wiedergabe amerikanischer Kriegspropaganda, die in Form von Moralpredigten immer wieder von den Beteiligten Charakteren in den Film eingeworfen wird.
Vereinzelte Satireversuche (Captain America als Promifigur auf viel zu offensichtlichen Army-Werbeveranstaltungen) und komplettes Abrutschen in ulkigen Trash ("Heil Hydra!") retten den Film dann doch gerade noch vor der Totalkatastrophe. Schafft man es, die ärgerlichen Dialoge nicht ernstzunehmen, dann wird man wenigstens einigermaßen unterhalten. Bisher aber der schwächste Film aus der Avengers-Reihe.
Cliff Burton, 10/02/62
Und Metallica sind nach wie vor großartig. Bin schon gespannt auf das, was noch von ihnen kommt.
Eine ganz kurze Zeit lang ist "Rocky" tatsächlich sehenswert, nämlich dann, wenn Rocky und Adrian sich näher kommen. Da zeigt sich tatsächlich so etwas wie Charaktertiefe. Rocky, der sich offensichtlich seine Intelligenz betreffend minderwertig fühlt und Adrian, die sich nicht für besonders hübsch hält und daher schüchtern und introvertiert wirkt, ergänzen sich in ihrer Zuneigung zueinander.
Kaum ist diese recht einfühlsame Szene jedoch vorbei, nervt der Film, genau wie zuvor, wieder mit pathetischen Dialogen und der vor Kitsch triefenden, komplett vorhersehbaren Handlung. Wie dieser platte, strunzdoofe und hundsmiserabel gespielte 08/15-Sportfilm zum Kult-Boxerdrama werden konnte, ist mir ein Rätsel.
Irgendwann in der zweiten Hälfte des Films sagt Tony Montanas Ehefrau Elvira genervt zu ihm: "Can't you stop saying fuck all the time? Can't you stop talking about money? It's boring Tony. You're boring."
Und insgeheim dankt man ihr dafür, dass sie ausspricht, was der Zuschauer sowieso schon seit über einer Stunde denkt.
"Scarface" ist lang, vor allem aber ist er dank seiner unerträglich unsympathischen Hauptfigur ziemlich nervig. Nach einer vielversprechenden ersten Stunde versinkt der Film in einem Handlungsvakuum, nur noch komplett auf seine Hauptfigur Tony Montana (ebenso gut wie unausstehlich gespielt von Al Pacino) und seine ach so coolen und kultigen Monologe, Dialoge und One-Liner fixiert. Wenn der Film dann in einem der dämlichsten und pathetischsten Ballerfinale aller Zeiten endet, hat er den Zuschauer schon längst auf dem Weg dorthin verloren.
Sicherlich handwerklich alles andere als schlecht gemacht, aber mal wieder so ein Kultfilm, der diesen Status eigentlich gar nicht verdient.
Sinn- und aussageloses Blödsinnsexperiment, das eine idiotisch unrealistische Prämisse bis zum selbstverständlich eskalierenden Ende weiterführt. Die Methoden, mit denen die Eltern ihren Kindern die Welt falsch erklären, wecken anfangs noch ein gewisses Interesse, das aber aufgrund fehlender inhaltlicher Weiterentwicklung schnell wieder verloren geht.
Was der Film dabei sagen will bleibt unklar, denn dass ein solches Experiment nicht gut enden kann, sollte vermutlich jedem Menschen klar sein, ohne dass es dazu einen Film benötigt. Auch sonst bringt "Dogtooth" weder irgendwelchen interessanten Erkenntnisse zu Tage, noch entlarvt er irgendetwas oder hat sonst eine Funktion. Die Parallelen zum Faschismus, die der Film offensichtlich ziehen will, scheitern an der Konstruiertheit der Ausgangssituation und sind zudem allzu offensichtlich und platt, als dass sie in irgendeiner Weise funktionieren könnten.
Somit erschließt sich leider der Existenzgrund des an sich solide inszenierten und gespielten Films nicht und stellt sich letztenendes als Zeitverschwendung heraus.
Was als interessante Interpretationsvariation und die Bibelversion weitestgehend ignorierende Geschichte um Jesus beginnt, verliert sich im weiteren Laufe des Films nach und nach in typisch blinder Heroisierung und 1:1-Nachstellung der Bibelgeschichte. Dass der Jesusfigur hierbei mehr Menschlichkeit zugestanden wird und zu diesem Zweck Situationen dazuerfunden werden, vermag wohl höchstens noch stark konservativ katholische Menschen zu empören. Spätestens wenn "die letzte Versuchung" beginnt, Jesus Gott flehend um Verzeihung bittet und sich dann doch bereit erklärt, schmerzvoll am Kreuz zu sterben, ruft der Film nur noch Augenverdrehen hervor.
Nicht schlecht gemacht, aber in seiner unhinterfragten Inszenierung uninteressant, stellenweise sogar richtig ärgerlich. Von Scorsese erwartet man mehr Mut.
Nun ist er also endlich da, Teil 3 der bisher genialen Blood-and-Ice-Cream-Trilogy. Die Erwartungen waren hoch, doch was bietet The World's End denn nun? Nunja, leider nicht so viel wie die Vorgänger.
Sicher, die Gags in "The World's End" sitzen noch immer, den Klamauk beherrscht das Team im Schlaf, und auch die üblichen brillanten Dialoge sind - wenn auch deutlich seltener - vorhanden.
Die große Begeisterung blieb aber aus, anders als bei "Shaun of the Dead" und "Hot Fuzz". Doch warum?
Die beiden Vorgängerfilme kombinierten clever die Eigenheiten ihrer Genres mit Slapstickhumor und konnten sowohl durch Humor, als auch durch Intelligenz punkten. Letzteres ist aber leider bei "The World's End" etwas in den Hintergrund getreten. Ab und zu stechen zwar ein paar wenige gute Ideen hervor (Höhepunkt: die finale Diskussion), doch insgesamt bleibt der Film unter seinen Möglichkeiten, der schon zu oft erzählten Geschichte etwas neues hinzuzufügen. Bei zu vielen Szenen hat man das Gefühl, dass man das so schon viel zu oft gesehen hat.
Wo "Shaun of the Dead" brillant Parallelen zwischen Zombies und den Menschen im Alltagstrott zog, da fehlt eine solche clevere Ebene in World's End leider komplett.
Auch den Fehler, den Personen zu viel dramatischen Hintergrund zu geben, so wie es noch in "Shaun of the Dead" der Fall war, wiederholt das Team hier, nur leider sogar noch störender. Die Konflikte wirken aufgesetzt und unterbrechen immer wieder den Fluss des Films.
Aber natürlich muss man bei all der Kritik auch sagen, dass man hier immer noch eine Komödie geboten bekommt, die in Sachen Unterhaltungswert locker 90-95% des Jahresoutputs an Komödien in die Tasche steckt.
Sehenswert ist er also allemal, aber wer vorher solche klugen Komödien wie "Shaun of the Dead" und "Hot Fuzz" produziert, von dem erwartet man nunmal mehr als nur gute Unterhaltung. Schade.
Spider-Man für Generation Teenie. Peter Parker (angesichts seiner grandiosen Leistung in "Boy A" geradezu erstaunlich schlecht gespielt von Andrew Garfield) wird der Einfachheit halber als arroganter Hipster präsentiert, was natürlich dazu führt, dass man ihm seine soziale Außenseiterrolle nicht eine Sekunde lang abkauft, die "Story" ist kaum der Rede wert und generell wiederholt Webb nur, was Raimi bereits um ein Vielfaches besser mit seinen Spider-Man Filmen gemacht hat. Martin Sheens gutes Schauspiel wirkt angesichts seiner Screen-Time sowieso verschenkt. Einziger Lichtblick: Emma Stone, die als Einzige versucht, aus ihrer schlecht geschriebenen Rolle noch das Maximum an Glaubwürdigkeit herauszuholen.
Dieser Spider-Man ist vielleicht näher an der Comic Vorlage, aber dafür weiter davon entfernt, ein guter Film zu sein. Tja, Andrew Garfield ist eben kein Tobey Maguire und Marc Webb kein Sam Raimi...
Wie stellt man sich die Verfilmung eines Kinderbuchs vor? Eines Kinderbuchs, dessen Geschichte mit einer für Kinder verständlichen Message über einen Rabaukenjungen, der in eine Fantasiewelt mit wilden Monstern reist, dann aber Heimweh bekommt und nach Hause zurückkehrt, in nur wenigen Worten erzählt ist?
Nunja, als Kinderfilm. Doch Spike Jonzes "Where the Wild Things Are" ist kein Film für Kinder geworden. Ganz und gar nicht. Es ist ein wahnsinnig komplexer, hochsensibler und teilweise wirklich depressiver Film über die Psyche und Probleme eines Kindes geworden, das sich von seiner Umgebung missverstanden und alleingelassen fühlt. Einem Kind, das die Welt mit ihren Problemen nicht akzeptieren und wahrhaben möchte.
Der Film begleitet Max in die Tiefen seiner Psyche und seiner Fantasie.
Dabei trifft er auf die wild und gefährlich wirkenden, aber doch recht friedlich miteinander lebenden Monster. Sie machen ihn zu ihrem König, nachdem er ihnen von seinen angeblichen Kräften erzählt, und er freundet sich mit ihnen an. Anfangs hat er viel Spaß mit ihnen, doch schon bald beginnt diese schöne Scheinwelt in sich zusammenzufallen. Diese Monster sind ganz und gar nicht glücklich, sie selbst leiden unter den Problemen, mit denen Max auch in der realen Welt konfrontiert ist. Dabei offenbart sich die unfassbare Stärke des Films. Anders als in vielen Filmen, die solche Parallelwelten als Metapher für die reale Welt nutzen, projeziert der Film seine Einzelprobleme nicht auf bestimmte Monster. Es gibt nicht ein Monster, das Max' Gefühl des Missverstandenwerdens darstellt, auch stellt kein Monster eine bestimmte Person aus Max' leben dar. Vielmehr sind die Kreaturen hochkomplexe Mischungen aus den Eindrücken, Ängsten, Wünschen und Erfahrungen, die Teil von Max' Leben sind. Max beginnt also, sich seinem eigenen Ich zu stellen. Er zwingt sich, die Perspektiven seiner Mitmenschen einzunehmen, sich in sie hineinzuversetzen, ihre Gefühle und Handlungen nachzuvollziehen. Es ist ein Prozess der Empathiebildung, den Max da durchlebt und der zum Erwachsenwerden dazugehört. Er beginnt zu begreifen, dass die Welt eben nicht problemfrei ist, so sehr er sich das auch wünscht, und auch, dass er daran mit seiner Trotzhaltung nichts ändern kann, sondern lernen muss, sich damit abzufinden oder diese Probleme anzupacken.
Der Film hat nicht besonders viel Handlung, und wenn man sich nicht auf diesen emotionalen Trip in die Tiefen von Max' Gefühlswelt einlässt, wird man ihn als albern, ja vielleicht sogar verwirrend empfinden. Doch lässt man sich darauf ein, darf man den wohl wundervollsten und einfühlsamsten Film seit einer Ewigkeit miterleben, darf mit den Monstern lachen und leiden und sich an seine eigene Kindheit zurückerinnern. Und kann manche Dinge vielleicht sogar auch für sein eigenes Leben aus dem Film mitnehmen.
Jonzes "Where the Wild Things Are" ist ein fast unbegreifliches Meisterwerk geworden, ein Appell an das einander Zuhören und sich in sein Gegenüber Einfühlen. Im Grunde genommen ist der Film viel zu vielschichtig, um ihn auf eine bestimmte Kernaussage herunterzubrechen. Es ist ein Film, den man selbst gesehen haben muss, und aus dem wohl jeder für sich etwas anderes mitnimmt.
Das war er also, der ach so gruselige "Insidious". Der endlich mal wieder auf Gruselatmosphäre und nicht nur auf Jump-Scares setzende moderne Horrorfilm. Soso...
Gleich mal vorweg: Wirklich schlecht ist "Insidious" nicht. Der Film hat einige wirklich beängstigende Szenen. Er ist gerade immer dann am stärksten, wenn er seine ruhigen, verstörenden Gruselbilder auskostet. Doch das tut er leider insgesamt zu selten.
Anfangs funktioniert noch alles prima. Das Setting ist zwar wirklich nichts neues (Familie wird in neuem Haus von Geistern heimgesucht), aber Wan versteht es, Atmosphäre aufzubauen, auch wenn er dabei nur die üblichen bewährten Horrorfilmklischees abklappert. Und solange er den Zuschauer im Dunklen darüber lässt, was die Familie da heimsucht, baut sich auch eine unheimliche Stimmung auf.
Doch dann macht Wan den Fehler, den leider so viele modernere Horrorfilme machen: Er zeigt, was hinter dem Spuk steckt, er erklärt. Und spätestens ab dann ist es - bis auf 2-3 noch ganz gelungene Szenen - erstmal vorbei mit dem Grusel. Denn über die Wand krabbelnde CGI Monster sind nunmal leider einfach nicht gruselig.
Viel zu sehr auf eine clevere Auflösung seiner Geistergeschichte fokussiert, vermag der Film spätestens dann nicht mehr zu erschrecken. Und auch zuvor verliert er sich zu oft in den leider nur kurz wirkenden Jump-Scares, auf die Wan offensichtlich doch nicht ganz verzichten wollte.
Insgesamt ein nett gemachter Horrorfilm, und sicherlich besser als viele andere, die zur Zeit erscheinen, aber der wirklich große Grusler, der einen noch nach dem Schauen weiter verfolgt, ist er definitiv nicht. Dabei sollte man dann doch lieber auf weitaus effektivere Beiträge, wie beispielsweise Ti Wests "The Innkeepers" oder das Psycho-Gruseldrama "Das Waisenhaus" zurückgreifen, die verstehen es besser, eine wirklich beängstigende Atmosphäre aufzubauen, ohne sich der üblichen Klischees oder Jump-Scares zu bedienen.
Unanstrengend erzählter Emanzipations- und Coming-of-Age-Film über eine 16-jährige Schülerin, die ihre Ausbildung und die Aussicht auf ein Studium in Oxford aufgibt, um ihren deutlich älteren Freund und erste richtige Liebe zu heiraten. Der Film punktet vor allem durch die wunderbar bezaubernd spielende Carey Mulligan. Die schwierigen Grundthemen, die der Geschichte zu Grunde liegen, greift der Film gekonnt und mit einer angenehmen Leichtigkeit auf, ohne dabei zu oberflächlich zu bleiben. Das überhastete Ende bricht dann leider die starke Grundaussage des Films auf eine etwas zu platte und einseitige Moral herunter, was dem unterhaltsamen und einfühlsamen Film aber letztenendes dennoch nicht viel anhaben kann.
Sehr gut: Alfred Molina als konservativer, sich aber vom Charme Davids einwickeln lassender Vater.
Sympathischer und schöner Film.
Anstrengend. Nervtötend. Langweilig. Sinnlos.
Vermutlich muss man selber etwas eingeworfen haben, um mit diesem zwanghaft auf Kultstatus abzielenden 2-stündigen Drogenrausch etwas anfangen zu können.
Unerträglich...
12 Distrikte, 24 Jugendliche, nur einer wird am Ende überleben: Das sind die Hunger Games, die im dystopischen Panem jährlich stattfinden.
Ein reichlich grausames Spektakel und schwieriger Stoff für einen Film.
Der Zuschauer folgt dabei der Figur Katniss Everdeen (stark: Jennifer Lawrence), die sich freiwillig als "Tribut" meldet, um ihre Schwester zu retten, die für diese Kämpfe ausgewählt wurde.
In der ersten Hälfte, der deutlich besseren, erfährt man dabei mehr über diese Hunger Games. Ein Riesenspektakel ist das, vor allem für die reichen Menschen, die an diesen Spielen selbstverständlich nicht teilnehmen müssen. Diese schrill gekleideten, überdrehten Bürger bilden den interessantesten Entwurf des Films, über den man eigentlich gern viel mehr erfahren würde, als man es letztenendes tut.
Nach einem mehrtägigen Training beginnen dann die eigentlichen Hunger Games, und damit auch die fragwürdigen Elemente des Films. Fast schon präzise weicht der Film sämtlichen Moralfragen aus, indem er manipulativ den Zuschauer des Films zum Zuschauer der Hunger Games werden lässt. Unsere Heldin bleibt dabei immer die Sympathieträgerin. Ist sie gezwungen jemanden zu töten, dann nur aus Notwehr, oder um denjenigen zu erlösen, dabei ist jeder dieser Jugendlichen vorher mindestens in einer Situation als Riesenarschloch aufgetreten, um den Tod in den Augen des Zuschauers auch "zu verdienen". Die Entscheidung, die neutraleren oder sogar ihr freundlich gesinnten Jugendlichen zu töten, wird ihr gleich ganz abgenommen, indem diese durch andere Jugendliche oder andere Gründe ums Leben kommen. Das verteilt die Rollen und Sympathien klar und nimmt dem Zuschauer jegliche Antrengungen ab, über dieses menschenverachtende Ereignis weiter nachzudenken, regt ihn sogar stattdessen zum mitfiebern an.
Das alles macht den Film leider fast schon bedenklich, weil er nicht hinterfragt, sondern nur den Wunsch nach einem spannenden Kampf bedient. Letztenendes überwiegen die interessanten Aspekte und die wirklich gute Inszenierung inklusive einiger guter Schauspielleistungen (besonders gut: Woody Harrelson als Mentor) dann doch, jedoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Es bleibt trotz allem genug Interesse für die Fortsetzungen, in denen hoffentlich mehr auf den dystopischen Zukunftsentwurf eingegangen wird.
Ein schönes Haus mit großem Garten und Swimming-Pool, saubere Luft und Sonnenschein, ein Gerät in jedem Haus, das einen von sämtlichen Krankheiten heilt und den Körper bei groben Beschädigungen wiederherstellt: Klingt nach einer schönen Zukunft. Dass es diese nur für reiche Menschen geben wird, damit beschäftigt sich Neill Blomkamps neuer Film "Elysium".
Die Ausgangssituation ist denkbar simpel: Auf der zugemüllten, überbevölkerten Erde verbringt die soziale Unterschicht ihr unschönes Leben, von der reichen Bevölkerung schon fast wie Sklaven gehalten, während jeder, der genug Geld für ein Ticket besitzt, auf der Raumstation "Elysium" ein unbeschwertes Luxusleben führen kann. Klar, dass es bei solch einer Ungerechtigkeit zu Problemen zwischen den beiden Schichten kommt. Eine gar nicht mal uninteressante - wenn auch natürlich nicht gerade innovative - Grundidee für einen Film.
Jedoch schon nach kurzer Zeit werden die Probleme des Films erkennbar: Blomkamps Entwurf ist von schwarz-weiß-Denken der primitivsten Sorte geprägt. Die Rollen sind klar verteilt, der arme und durch einen Unfall todkranke Max (Matt Damon) auf der einen Seite, die geradezu lächerlich böse und machtgierige Delacourt (ihrer Rolle entsprechend blass und eindimensional: Jodie Foster) auf der anderen Seite. Blomkamp fällt dabei nichts besseres ein, als gängige Klischees aneinanderzureihen, sei es der Undergroundkämpfer als Helfer für Max, der illegale Brutalo als Auftragskiller für Delacourt, die übermäßig groben Polizeiroboter und fiesen, unbarmherzigen Chefs auf der Erde oder so mancher Dramaturgiekniff, der die Sympathien überdeutlich, aber leider eben auch viel zu offensichtlich verteilen soll. Nicht fehlen darf dabei natürlich auch Max' obligatorische Love-Interest inklusive ebenfalls todkrankem Kind, das geheilt werden muss. Für differenzierte Charakterzeichnung ist kein Platz vorhanden, und offensichtlich auch keine Zeit, denn der Film hangelt sich von einem wichtigen Handlungspunkt zum nächsten, ohne sich um tiefergehende Inszenierung zu bemühen. So beginnt der Film schnell zu nerven und wird rasch vorhersehbar.
An einer kritischen Auseinandersetzung mit der arm/reich-Aufspaltungsproblematik, an der wachsenden Überbevölkerung durch niemals krank werdende Menschen und daran, dass es auch logische Gründe haben könnte, warum sich diese extremen Welten überhaupt so entwickeln konnten, ist Blomkamp offenbar kein bisschen interessiert. Ihm reicht es, viel zu oberflächlichle Parallelen zur Einwanderungsproblematik und dem Klassenkampf zu ziehen, solange am Ende sein Held die vermeintliche Ordnung wiederherstellt und damit ein fragwürdiges Happy End beschert.
Auch optisch bietet der Film nichts neues. Kampfanzüge, Roboter oder die beiden Welten (Erde und Elysium) hat man so in der Art schon des öfteren in anderen Science Fiction Filmen sehen können und schaffen es daher nicht zu beeindrucken.
Blomkamp gelingt es letztlich allerdings trotzdem den Film so zu inszenieren, dass keine größere Langeweile aufkommt, was jedoch angesichts der verschenkten Ausgangsidee keinen großen Trost darstellt.
Nach "District 9", der zwar auch overhyped, aber dennoch weitaus gelungener und durchdachter war, stellt "Elysium" leider eine überraschungsarme Enttäuschung dar.
Interessante Idee. Nachdem der erste "Amazing Spider-Man" ja sowieso nur eine stinklangweilige und ziemlich schlecht umgesetzte Neuauflage von Raimis tollen Spider-Man Filmen war, würde mir diese Idee zumindest wieder einen Grund geben, doch mal in den zweiten Teil reinzuschauen.
SPOILER!
Der perfekt inszenierte Tod von Nate in Six Feet Under war mit Abstand das traurigste, was ich je in einem Film oder einer Serie gesehen habe. Platz 6 dafür ist ja wohl ein Witz, v.a. mit Scrubs auf der 1. Scrubs kann allein durch die Tatsache, dass es mehr eine oberflächliche und überzogene (was jetzt nicht generell negativ gemeint ist, ich schaus ja auch ab und zu ganz gerne) Comedyserie mit gelegentlichen dramatischen Einschüben ist, niemals mit einem Tod einen so emotionalen Moment erschaffen wie Six Feet Under, wo das über 5 Staffeln sorgfältig und realistisch vorbereitet wird.
Klassiker immer vor den Ferien war bei uns in kath. Religion "Das Leben des Brian". Wir hatten so ziemlich den unkatholischsten Religionslehrer überhaupt :D
Ein alter Mann mit seltsamem Dialekt faselt unterm Sternenhimmel vor sich hin und ehe man sich versieht, wird man in sechs grundverschiedene Geschichten hineingeworfen, die alle zu einer anderen Zeit spielen, aber irgendwie dann doch alle miteinander verbunden sind.
So, oder so ähnlich zumindest, ließe sich "Cloud Atlas" zusammenfassen, wenn man versuchen würde, den Inhalt dieses fast dreistündigen, nichtssagenden und inhomogen Filmmischmaschs unter einen Hut zu bringen.
Auch inhaltlich behandeln die Geschichten verschiedene Themen. 1849 - Ein amerikanischer Anwalt freundet sich mit einem Sklaven an, 1936 - ein homosexueller Komponist wird von einem älteren, bekannten Komponisten angestellt und ausgenutzt, 1973 - eine Journalistin versucht im Erin Brockovich-Stil einen Skandal aufzudecken und wird dabei von einem Auftragskiller gejagt, 2012 - ein Buchverleger in Geldnot wird von seinem Bruder ins Altersheim gesteckt und plant dort seinen Ausbruch, 2144 - In einer hochtechnologischen Dystopie wird ein entkommener weiblicher Klon gejagt, noch weiter in der Zukunft - in einem Holzhüttendorf mit primitiven Einwohnern versucht eine dem technisierteren Volk angehörige Frau ihren eigenen Untergang zu verhindern.
Das klingt nun alles erst einmal so, als hätten die Geschichten nichts miteinander zu tun - und tatsächlich haben sie das auch nicht. Bis auf die Tatsache, dass die Geschichten über die einzelnen Personen irgendwie verknüpft sind, funktionieren sie nur als unzusammenhängende Einzelepisoden.
Doch auch hier werden die Probleme des Films schnell klar: Zunächst einmal sind die Stories zum Teil furchtbar uninteressant (Sklaven-Geschichte), zu slapstickhaft (Verleger-Geschichte), zu unoriginell (beide Sci-Fi-Dystopien) oder zu langweilig (Journalistin-Geschichte). Einzig die Episode mit den Komponisten kann auf inhaltlicher und stilistischer Ebene überzeugen.
Die Fehler der einzelnen Episoden ist dabei nicht einmal das größte Problem, es ist vielmehr der sprunghafte Wechsel zwischen den Episoden, der einem Kopfzerbrechen bereitet. Man kann einfach nicht blitzschnell im Minutentakt zwischen dramatischer, actionreicher und mit Gewalt gespickter Sci-Fi Action irgendwo zwischen Matrix und die Insel zu einer von billigem Slapstick durchzogenen Geschichte über einen Opa im Altersheim wechseln, ohne dass der Zuschauer dabei Probleme bekommt, sich auf alle Geschichten wirklich auch emotional einzulassen. Alles wirkt durcheinander, nichts passt zusammen.
Gegen Ende bekommt man dann im Sekundentakt noch irgendwelche wahllosen philosophischen One-Liner an den Kopf gepfeffert, welche die Regisseure wohl beim durchblättern ihrer alten Deutsch-Schulbücher entdeckt haben.
Was der Film einem letztenendes sagen will... ich weiß es nicht. Vielleicht irgendwas in Richtung "unsere Schicksale sind alle miteinander verbunden"? Wer weiß... Es ist mir auch ehrlich gesagt ziemlich egal.
Was den Film davor rettet von mir als uninteressant abgestempelt zu werden, ist die Tatsache, dass ich mich trotz allem in den beinahe drei Stunden nicht gelangweilt habe. Das liegt wohl vermutlich daran, dass die Geschichten, obgleich sie alle nicht gerade vor Originalität sprühen, dennoch zu großen Teilen recht ordentlich inszeniert sind. Anders kann ich mir das nicht erklären, denn auf sämtlichen anderen Ebenen betrachtet versagt der Film komplett.
Kann man sich anschauen, man verpasst aber auch nicht viel, wenn man es einfach sein lässt. Als Unterhaltungsfilm ist "Cloud Atlas" ganz passabel, aber als philosophisches Kunstwerk, das er offensichtlich sein will, scheitert er.
Ich wähle Ralph Wiggum, weil sein Lächeln mich glauben macht, dass alles in Ordnung ist, auch wenn es das nicht ist. Und weil er immer ein braver Junge war. :)
Ist das Video spiegelverkehrt oder sind die tatsächlich beide Linkshänder?
Also da fand ich den TDKR Trailer aber wesentlich besser gemacht... der hier is ja mal richtig öde.