Simbod - Kommentare

Alle Kommentare von Simbod

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    Simbod 08.12.2017, 11:51 Geändert 29.09.2018, 17:49
    über Coco

    "Nothing is more important than family".

    Das ist die Kernbotschaft von Pixars neuestem Film "Coco". Es ist ein ungewohnt konservativer Film, der dem Zuschauer zu jeder Sekunde vermitteln will, dass die Familie immer an erster Stelle kommen sollte und dafür gegebenenfalls jeglicher Individualismus innerhalb der einzelnen Mitglieder zurückgestellt werden muss, um das Kernkonstrukt intakt zu halten. Protagonist des Geschehens ist Miguel. Miguel möchte Musiker werden, so wie sein großes Vorbild, der verstorbene Starmusiker Ernesto de la Cruz. Seine Familie dagegen verbietet ihm jeglichen Kontakt zu Musik wegen eines bereits Jahrzehnte währenden Traumas, bei dem einer seiner Vorfahren Frau und Kind (letzteres ist die titelgebende inzwischen Uroma Coco) verließ, um ein berühmter Musiker zu werden. Bereits hier zeigt sich deutlich, wie der Zusammenhalt einer Familie nur oberflächlich ein Mitglied schützen soll, das aber bereits seit einigen Generationen verstorben ist und somit objektiv gesehen kein Grund mehr dafür bestünde. Das strikte Musikverbot dient hier mehr als ideologisches Verbot, das die Familie vor einem erneuten Zerbrechen bewahren soll. Am mexikanischen "Día de los Muertos", an dem traditionell die Toten Vorfahren geehrt werden, reißt Miguel schließlich aus und stiehlt de la Cruz' Gitarre, woraufhin er als Lebender die Grenze ins Totenreich überquert und dort nun von seiner verstorbenen Familie zurück ins Reich der Lebenden geschickt werden muss. Da er dafür aber den Segen eines seiner Familienmitglieder braucht und die gekränkte, verlassene Ehefrau ihm diesen nur unter der Bedingung geben will, dass Miguel nie wieder Musik macht, sucht dieser nach de la Cruz, von dem Miguel glaubt, dass er besagter Musiker ist, der seine Frau und Kind damals verließ und mit dem Miguel demnach verwandt ist.
    Was an "Coco" sehr verärgert ist, wie penetrant die Verantwortlichen hinter dem Pixar-Projekt versuchen, dem Zuschauer ihren sentimentalen Familienkitsch aufzudrücken. Zu diesem Zweck werden auch immer wieder üble Klischees bedient, um der Message ein moralisches Fundament zu errichten, das aber von Anfang an massiv bröckelt. Wenn dann Miguel am Schluss sogar bereit ist für den Erhalt seiner Familie das Musizieren aufzugeben, da er letztlich erkennt, dass Familie ja das Wichtigste sei und über alles gehe, auch über persönliche Träume und Wünsche (die laut Pixar ja eh nur dann in Erfüllung gehen, wenn man die Wandlung zum skrupellosen, seine Familie im Stich lassenden Arschloch
    vollzieht), fragt man sich schon, ob das wirklich die gleiche Produktionsfirma ist, die sich für intelligente Filme wie "Inside Out" oder "Wall-E" verantwortlich zeigt.
    Es irritiert sehr, dass Pixar, die sonst immer ein eher progressives Weltbild zu vermitteln versuchten, auf einmal auf Traditionalismus und konservativen Familienstrukturen beharren. Viel mehr jedoch krankt der Film daran, dass er seine Geschichte schlicht sehr unoriginell erzählt. Sowohl die Abenteuerelemente als auch die einzelnen Plottwists und Auflösungen von Spannungssituationen gab es schon etliche Male zuvor, und das auch besser, zum Teil sogar in Pixars eigenen Filmen. Dass die Geschichte darüber hinaus an vielen Stellen mit plötzlichen Deus-Ex-Machina-Momenten viel zu konstruiert wirkt und dafür Kontinuitäts- und Glaubwürdigkeitsprobleme in Kauf nimmt, um den Plot irgendwie weiterspinnen und die Geschichte auf ein unpassend versöhnliches Ende zusteuern lassen zu können, hilft dem ganzen Schlamassel nicht wirklich.
    Was dem Film letztlich den Arsch rettet sind zum einen die erneut grandiose Optik und zum anderen die tolle mexikanische Musik, die im Film omnipräsent ist. Vor allem das Reich der Toten wirkt wie eine absurd detaillierte Stadt, über der ein Farbtopf ausgeschüttet wurde. Alles leuchtet, überall gibt es etwas zu sehen, sei es im Vorder- oder Hintergrund. Damit dürfte die Animationsfirma einen neuen Standard im Genre gesetzt haben. Auch der Soundtrack begeistert durch einige gelungene Musikeinlagen. Hätte sich Pixar mehr auf die Rolle und das Wesen der Musik fokussiert, hätte der Film wesentlich besser werden können. So jedoch erweist sich "Coco" als eines der schwächsten Pixar-Werke überhaupt.

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    • Simbod 09.11.2017, 17:17 Geändert 09.11.2017, 17:18

      "Wir wollten da nicht mithalten, weil es so eine überragende Leistung ist. Mir ist klar geworden, dass ich nach einer anderen Art von Anspannung suchte. Ich brauchte Suspense, und die Sprache von Suspense ist eine, bei der du deine Augen nicht von der Leinwand abwenden kannst. Die Sprache von Horror ist eine, bei der du deine Augen verschließt."

      Das ist genau das Hauptproblem des Films. Reale Kriegsereignisse für reinen Thrill und Nervenkitzel - und damit lediglich Entertainment - zu missbrauchen, ist, gelinde gesagt, sehr makaber. Spannung zu erleben ist für uns beim Sehen positiv besetzt. Horror, Schrecken, Ekel und Unbehagen dagegen nicht. Nicht, dass ich im Gegenzug "Saving Private Ryan" hier gänzlich verteidigen will, denn nach der Eröffnung wird der leider auch ziemlich doof, aber gerade dieses Opening ist für mich bis heute eine der essenziellen Szenen, wenn es um ANTI-Kriegsfilme geht. Eben weil Spielberg den Schrecken so einer Kriegsszenerie unbeschreiblich treffend erfasst.

      Wenn Nolan dagegen Flugzeugschlachten im POV-Stil inszeniert, bei denen das Menschliche in den Hintergrund rückt und der Zuschauer nur noch mitfiebert "erwischt er die Maschine jetzt oder nicht!?", dann hat er den Kern des Anitkriegsfilms nicht verstanden. Denn sowas ist, auch wenn mir da sicher viele widersprechen, im Zweifelsfall eher Werbung für Krieg. Er verharmlost die grausamen Aspekte und stellt ihn als Suspense-Erlebnis dar. Das hat mich als sonst leidenschaftlichen Vertidiger seiner Filme massiv enttäuscht und ich halte "Dunkirk" für seinen mit gewaltigem Abstand schwächsten Film.

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        Simbod 03.11.2017, 18:20 Geändert 04.11.2017, 14:30

        Abgesehen von der, trotz ausgelutschtem Orange-and-Teal-Look, seltsam stimmigen Optik und Kameraarbeit von Roger Deakins, ist der größte Verdienst dieses Sequels wohl, dass es der Originalgeschichte nachträglich keinen Schaden durch seltsame Erklärungsversuche für die offen gelassenen Fragen zufügt - nicht selbstverständlich heutzutage. Ansonsten greift der mindestens eine halbe Stunde zu lange BLADE RUNNER 2049 lediglich die philosophisch-ethischen Themen in Bezug auf das Menschsein auf, die der Sci-Fi-Klassiker “Blade Runner” von Ridley Scott bereits vor 35 Jahren cleverer verarbeitete, kann ihnen aber nicht viel Neues hinzufügen. Gelungen ist insbesondere, wie Villeneuve mit Hologrammwesen Joi (fantastisch: Ana de Armas) das Thema Beziehung zu einem Computerprogramm mal so eben beiläufig im Nebenhandlungsstrang klüger und feinfühliger kommentiert als Spike Jonze in seinem mäßig intelligenten "Her". Davon abgesehen darf man aber überwiegend dabei zusehen, wie Schauspielerniete Gosling mal wieder mit versteinertem Blick durch die Gegend wandelt und ebenso steif seine wenigen Textzeilen aufsagt, während man sich aber gleichzeitig viel lieber die wundervoll und kreativ gestaltete Welt um ihn herum ansieht. Zu zwei Dritteln funktioniert der Film erstaunlich gut (bis auf Jared Leto, dessen Figur man zu keiner Sekunde ernstnehmen kann, der für den Film aber glücklicherweise auch relativ egal ist) und spinnt Scotts "Blade Runner" überraschend angemessen auf hohem inszenatorischem und glücklicherweise auch intellektuellem Niveau fort. Ziemlich genau ab dem Moment, in dem Harrison Ford das erste Mal auftaucht, geht der Film dann aber leider plottechnisch den Bach runter.
        Kann man sich als eine Art modernes Update auf jeden Fall gut anschauen und ist dank des gelungenen Setdesigns auch wirklich hübsch anzusehen, im Gegensatz zu “Blade Runner” wird dieses Sequel aber mit großer Sicherheit nicht zu einem Meilenstein des Science-Fiction-Films avancieren.

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          Simbod 17.09.2017, 13:59 Geändert 17.09.2017, 19:46
          über mother!

          Nachdem Aronofsky ja gerne mal im Eso-Bereich fischt und Ästhetik über tatsächlichen Inhalt stellt, war (vor allem nach "Noah") definitiv nicht damit zu rechnen, dass sich "mother!" als ein derart vielschichtiger, fokussierter und beeindruckender Film entpuppen wird. Die Handlung und von ihm verwendete Symbolik ist auf diversen Ebenen (religiös, psychologisch, ökologisch, sozialkritisch, ...) mit verschiedenen Interpretationsansätzen lesbar, die jedoch alle nicht separat, sondern nur miteinander verwoben funktionieren.
          Am offensichtlichsten erscheint dabei das psychologische Grundgerüst der Geschichte: Er (Javier Bardem) ist ein Schriftsteller in einer Schaffenskrise, sie (überirdisch genial und nuanciert: Jennifer Lawrence) seine stets unterstützende, unterwürfige andere Hälfte. Während Er immer wieder neue Wege sucht, seine erloschene Inspiration wiederzufinden, kümmert sich die sexuell und emotional vernachlässigte Frau darum, das Haus zu ihrem persönlichen Paradies umzumodeln. Als plötzlich ungebetene Gäste auftauchen, wird das ohnehin schon fragile Verhältnis massiv gestört, weil Er die Gäste ohne Absprache ins Haus lässt. Was zunächst eher unangenehm, aber keinesfalls bedrohlich erscheint, eskaliert im weiterlaufenden Film komplett, als die Eindringlinge immer mehr werden und immer dreister, rücksichtsloser und destruktiver vorgehen.

          *DER FOLGENDE ABSCHNITT ENTHÄLT SPOILER*

          Ab da beginnt "mother!" dann plötzlich ins komplett Surreale abzudriften und lässt sich allein mit der psychologischen Ebene der bröckelnden Beziehung zwischen Ihm und ihr nicht mehr ausreichend begreifen. Immer mehr religiöse Ikonographie findet Einzug in Aronofskys apokalyptische Bilder. Erst nach dem Film werden die meisten Zuschauer zu erkennen beginnen, dass der komplette Film von der ersten bis zur letzten Sekunde eine Umsetzung der Bibel ist, in der Er Gott darstellt und sie Mutter Erde. Jedem seltsamen Moment ist ein wichtiges biblisches Ereignis zugeordnet: Die Erschaffung der Erde beginnt durch das Erwachen der Mutter. Die ersten beiden Gäste repräsentieren Adam und Eva, es kommt zum Sündenfall durch das verbotene Betreten des Arbeitszimmers und die Zerstörung des für Ihn wichtigen Kristalls. Ihre daraufhin auftauchenden Söhne entsprechen Kain und Abel, die in den tödlichen Streit geraten. Nach der ersten großen Invasion bricht eine Wasserleitung und setzt das Haus sinnbildlich unter Wasser (Sintflut), was zum Verschwinden der ersten Generation führt. Wechsel zum neuen Testament. Er vollendet endlich sein Meisterstück, sie wird unerwartet schwanger. Spätestens jetzt sollte der Groschen gefallen sein, wo das alles hinführt.

          Stellt man sich jedoch nun die Frage, worauf das religiöse Tamtam denn überhaupt abzielt, ist es nötig, vor allem die erste Invasion und den finalen Schnelldurchlauf des neuen Testaments bis zur Apokalypse zu betrachten. Aronofsky nutzt die christliche Religion als Fundament für seine Kritik an der Zerstörung des Planeten, die aktuell von den Menschen durch Kriege, Umweltverschmutzung und Rücksichtslosigkeit vorangetrieben wird. Dass Aronofsky Gott als narzistischen Künstler portraitiert, dessen Sucht nach Ruhm und Anerkennung letztlich zur Vernichtung seiner Frau (und Schöpfung) führt, außerdem religiöse Fanatismus angeprangert wird und dabei die Verlegerin von Bardem als Symbol für die katholische Kirche erst den fundamentalistischen Kult aufbaut und dann Ungläubige hinrichten lässt, dürfte vielen Christen sauer aufstoßen. Wenngleich der Film dadurch natürlich voraussetzt, dass auch unreligiöse Menchen bereit sein müssen diese Metapher als Basis des Films zu akzeptieren, lässt sich vor allem das Ende auch atheistisch bzw. universell verstehen: Die Menschheit hat genau einen Planeten zur Verfügung. Selbst wenn dieser irgendwann zerstört wird: Irgendwo im Universum wird immer neues Leben entstehen. Nur bleibt unsere eigene Chance dann ungenutzt. Ein eindringliches Plädoyer für einen besseren Umgang mit Natur und Erde. Quasi ein ur-grüner Film.

          *SPOILER ENDE*

          Wie auch immer man selbst als Zuschauer "mother!" versteht bzw. verstehen will, es führt kein Weg daran vorbei, sich mit allen Ansätzen zu beschäftigen, um nicht am Ende ratlos dazusitzen. Der ungemein starke, vielleicht sogar beste Film des bisherigen Jahres fordert im Gegensatz zu Aronofskys sonstiger Hipster-Arthouse-Vorgehensweise ungewöhnlich viel Offenheit und Mitdenken von seinen Zuschauern, was "mother!" sicherlich im Mainstreamkino auch letztlich das Genick brechen wird. Bereits jetzt tummeln sich unter etablierten Kritikern etliche Rezensionen, die sich mit dem Film nur oberflächlich auseinandersetzen und ihn folglich als wirren, unverständlichen Quatsch abtun. Das ist schade, denn Aronofsky hat mit "mother!" seinen besten, vor allem aber seinen reifsten und konzentriertesten Film seit langem abgeliefert.

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          • "Die Folgen werden wieder als einzelne, abgeschlossene Handlungen betrachtet, und auch die Geschichten selbst werden sich nicht mehr ausschließlich um Politik, sondern auch wieder vermehrt um die einzelnen Charaktere drehen."

            Na endlich... Dann gibt's vielleicht endlich mal wieder eine gute Staffel

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              Simbod 12.09.2017, 18:52 Geändert 13.09.2017, 01:12

              In gewisser Weise ist "Lesson of the Evil" eine Abwandlung von "We Need to Talk About Kevin". In beiden Filmen spielt der jeweilige Protagonist den ganzen Film hinweg ein auf seinem Charme basierendes Doppelspiel zwischen Vorzeigessohn-/lehrer und gewissenlosem Mörder. Der Unterschied ist jedoch: in letzterem nimmt die abschließende Bluttat einen kurzen Moment ein.
              In "Lesson of the Evil" hingegen kostet Miike den grausamen Schulamoklauf von Lehrer Hasumi genüsslich in einer nicht enden wollenden, etwa ein Drittel der Spielzeit einnehmenden, absolut durch und durch abscheulichen Gewaltorgie, in der jeder einzelne Schülermord bildlich gezeigt wird. Das Ausschmücken mit "humorvollen" Momenten und einem schmissigen, fröhlichen Jazz-Song macht das Ganze noch abartiger. So gut und diabolisch der Film in den ersten beiden Dritteln ist: Die Entscheidung das Schulmassaker so zu inszenieren bricht dem Film das Genick und dürfte lediglich für Gore-gierige Zuschauer von Interesse sein. Einer tiefergehenden Interpretationsebene verweigert der Film sich nämlich von Anfang an konsequent.

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                Simbod 11.09.2017, 10:41 Geändert 12.09.2017, 08:39

                Entgegen der Aufmachung und des gewählten, irreführenden Titels handelt es sich bei "It Comes at Night" um keinen Horrorfilm. Wer also in der Erwartung, einen coolen, stylischen Infizierten-Schocker zu sehen, wird letztlich enttäuscht sein. In ruhigen, düsteren Bildern erzählt der Film, was passieren würde, wenn die Pest heutzutage wieder epidemisch ausbrechen würde.

                Paul, Sarah und ihr Sohn Travis haben sich, wie die meisten Menschen nach Ausbruch des tödlichen, unheilbaren Virus, der Menschen Blut erbrechen und auf der Haut Eiterbeulen entstehen lässt, in ihrem Haus verschanzt. In ständiger Angst, dass infizierte Menschen oder Tiere nachts ihr Haus betreten, haben sie alles abgesichert, Notfallpläne und -regeln aufgestellt und versuchen nun mit ihren Vorräten zu überleben. Als dann ein Fremder namens Will mit der Hoffnung auf Wasservorräte nachts in ihr Haus einbricht, fesseln sie ihn und schlagen ihm am Folgetag nach einiger (natürlich eigennütziger) Beratung vor, dass er seine Frau und deren kleines Kind auch in die Hütte bringt.

                Über den ganzen Film hinweg interessiert sich Regisseur Trey Edward Shults kein Stück für Erklärungen und Hintergründe der Krankheit, auch für typische reißerische Horrorbilder findet er keinerlei Verwendung. Ihm geht es darum zu erzählen, wie Menschen in ständiger Angst tödlich infiziert zu werden ein gemeinsames Leben gestalten müssen, das von Misstrauen und Gewissensentscheidungen geprägt ist. Er greift teils zu sehr schwer verdaulichen, drastischen und bitteren realistischen Konstellationen, in denen sich zeigt, dass Zivilisation und Patriarchat in einer Zeit konstanter Lebensbedrohung letztlich keinen Bestand haben und auf das nötigste reduziert werden müssen, damit Leben gesichert werden kann. Sowohl Paul als auch Will versuchen Frau und Kind zu beschützen, müssen aber nach und nach erkennen, dass väterlicher Schutz gegen eine gesichtslose, virale Bedrohung machtlos ist.

                Bis zum bitteren Ende verläuft "It Comes at Night" als Kammerspiel in der Hütte, das in seiner moralischen und emotionalen Verrohung gleichermaßen spannend, bedrückend und niederschmetternd ist. Ein so konzentriertes und kluges Survival-Drama gab es schon lange nicht mehr. Stark!

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                  Simbod 11.09.2017, 09:35 Geändert 11.09.2017, 14:22

                  Langsam und leise erzählter Geisterfilm aus Island. In der Menge der lauten CGI-Horrorfilme der letzten Jahre wirklich eine schöne Abwechslung. Leider läuft die mysteriöse, sich zunächst komplex aufbauende Geschichte letztlich auf eine zu banale Auflösung zu. Die Welt der Geister und gequälten Seelen mit der Trauer, dem Schmerz und der Rastlosigkeit der Eltern zu verbinden, deren Sohn seit einiger Zeit vermisst wird (und wegen einer Erkrankung höchstwahrscheinlich tot ist), schafft der Film leider nicht ganz so gekonnt wie etwa der thematisch ähnliche "El Orfanato" [dt.: "Das Waisenhaus"]. Trotzdem: Die Romanverfilmung "Ég Man Þig" [engl.: "I Remember You"] beweist sich als schön erzähltes, atmosphärisches Drama, das eindrücklich zeigt, wie ruhelos Menschen sind, wenn sie Familienmitglieder vermissen.

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                    Simbod 09.09.2017, 08:44 Geändert 11.09.2017, 10:22

                    Eine zutiefst menschenfeindliche, widerliche, himmelschreiend blöde "Satire" von "Breaking-Bad"-Antagonist Giancarlo Esposito, die das, was sie kritisiert, nämlich das Zurschaustellen von Suiziden zu Unterhaltungszwecken, selbst tut. Dazwischen muss man sich durch miserabelste Dialoge, Klischees, erbärmliche Schauspielleistungen und realitätsferne Drehbucheinfälle quälen, die sogar noch unter Filmhochschulanfängerniveau geschrieben sind. Am Anfang darf dann James Franco drei Minuten lang ein paar Sätze sagen, damit man ihn zu Vermarktungszwecken im Trailer zeigen kann.
                    Ein massiver Fehlschlag von einem möchtegerncleveren Film, der leider nicht einfach nur in seiner Machart grottenschlecht und amateurhaft ist, sondern durch seine Arroganz und das Ausnutzen von etwas Tragischem wie Suizid auch noch extrem verärgert.

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                      Simbod 07.09.2017, 10:26 Geändert 08.09.2017, 10:57
                      über Es

                      Als 1990 die Fernsehproduktion von "It" erschien, wurde sie eher mit gemischten Gefühlen aufgenommen: Weil die Serie einerseits die ganzen zwischenmenschlichen Aspekte und Motive aus dem Buch für eine Fernseh-Miniserie ungewöhnlich gut verarbeitete und zusätzlich mit Tim Curry einen wahnsinnig starken und überzeugenden Pennywise für sich gewinnen konnte, waren viele Stephen-King-Fans, nicht zuletzt wegen der großen Zahl an misslungenen Romanverfilmungen, durchaus zufrieden. Ein Wunsch blieb jedoch damals unerfüllt. "It" ist trotz seiner Coming-Of-Age-Thematik dennoch im Herzen ein Horrorfilm. Und so creepy sich Tim Curry als Clown im richtigen Moment auch zeigte, es half alles nichts. Die Mittel, um die garstigen Horrorvisionen angemessen umzusetzen, waren damals einfach, allein schon vom Budget her, nicht gegeben und so blieb die Verfilmung in diesem Punkt sehr brav.

                      Sprung ins Jahr 2017. Andy Muschietti hat sich dem Stoff erneut angenommen und will das Buch angemessen umsetzen. Dieses Mal sollen es die Zuschauer, genau wie die Kinder im Film, vor Angst in den Sessel drücken, so gruselig soll der neue Pennywise sein. Erfreulicherweise ist ihm das tatsächlich gelungen. "It" schafft es, entgegen der Befürchtungen, die die Jump-Scare-Trailer im Vorhinein schürten, mit einigen der fiesesten, albtraumhaftesten Sequenzen der letzten Jahre im Bereich des Horrorfilms aufzuwarten. Es wirkt, als wolle Muschietti die fehlende Furcht aus der TV-Miniserie überkompensieren. "It" besteht überwiegend aus Begegnungen der Kinder mit dem Monster. Tatsächlich bekommt hier, wie im Buch beschrieben, jedes der sieben Kinder seine eigene, individuelle Erfahrung mit dem mörderischen Biest. Der Film lässt den Zuschauern zwischendurch kaum einmal 10-15 Minuten Zeit sich von der letzten Attacke des Wesens zu erholen, bis schon die nächste kommt. Diese Dauerreizung versetzt das Publikum in einen nicht endenden angespannten Zustand, so wie die Kinder im Film ihn auch erleben müssen. Nicht nur in den Kanälen, wo Es lebt, sondern auch in ihren eigenen Häusern sind sie nicht sicher vor der Kreatur, die sich physischen Gesetzen anscheinend nicht unterwerfen muss, sondern Dinge im Raum beliebig verändern kann und sich auch ganz im Stile von "The Ring" mal eben aus einem an die Wand projezierten Bild in die dreidimensionale Welt herauswinden kann.
                      Höhepunkt ist dabei aber der Versuch der sieben Außenseiter, das Wesen im Haus mit dem Eingang zu den Kanälen zu konfrontieren und zu töten. Erstmals bekommen sie es mit der geballten Macht von Es zu tun, das die Kinder erst geschickt separiert und dann die fieseste Geisterbahn auspackt, die man sich vorstellen kann.

                      An welchen Horrorvorbildern Muschietti sich dabei orientiert, macht er sehr offensichtlich. Wenn Es tötet, fährt es sekundenlang zuvor seinen reißzahnbesetzten Mund ganz im Stile von Ridley Scotts "Alien" aus, bevor es zuschnappt. In einer Szene im Badezimmer, der wohl blutigsten im Kinojahr 2017, streicht eine "Nightmare-On-Elm-Street"-Blutfontäne den kompletten Innenraum. Wes Cravens Reihe wird entsprechend gewürdigt, wenn die Kamera an einem Kino vorbeifährt, an dem der fünfte Teil gerade aufgeführt wird.
                      Hätte sich der Film jedoch auch in Sachen Inszenierung an diese Vorbilder gehalten, hätte der Film noch einmal ein ganzes Stück besser werden können. Auf zwei gelungene Albtraumszenarien folgt immer ein doof animierter Jumpscare, der die Interessen eines abgestumpften, modernen Horrorfilmpublikums bedienen möchte. Das ist unnötig und schade denn allein die visuellen Einfälle verleihen "It" eine enorm beängstigende Atmosphäre. Mäßig gelungene Szenen (wie die eröffnende Begegnung von Georgie mit Es im Straßenkanal) halten sich zwar viel stärker an die wesentlich detailliertere Romanvorlage, fallen dadurch aber unnötig bildlich, brutal und laut aus, statt den Schrecken im Kopf wirken zu lassen, so wie das Original es tat.
                      Überhaupt ist die Interpretation von Pennywise etwas seltsam ausgefallen. Dieser Clown ist von Grund auf so furchteinflößend, dass sich die Frage stellt, warum er sich überhaupt in diese Form verwandelt, denn kein Kind der Welt würde sich so einem geisteskrank wirkendenden Killerclown auf weniger als 30 Meter nähern.
                      Schön an der Verfilmung ist aber, dass er die tolle Coming-Of-Age-Geschichte nicht für billige Schockmomente opfert. Auch 2017 findet der wahre Terror in den Häusern Loser-Truppe statt. Sexueller Missbrauch, Münchhausen-Stellvertretersyndrom und Mobbing durch die Eltern machen den Kindern das Leben mehr zu Hölle, als die Horrorkreatur es je könnte.

                      Auch wenn die Neuverfilmung ganz klar die Begegnungen mit dem Monster in der Vordergrund rückt, erzählt sie letztlich Stephen Kings Geschichte (trotz einiger Kürzungen) trotzdem noch ausführlich genug. Nicht zuletzt, weil sie sich dabei auch insgesamt mehr Zeit nimmt als die Miniserie. Erst nach 135 Minuten ist die Geschichte der Kinder auserzählt. Der noch ausstehende zweite Teil wird sich dann auf die Erwachsenengeschichte konzentrieren. Damit ist Muschietti mit "It" zwar bei weitem kein perfekter, aber wohl einer der furchteinflößendsten Filme der letzten Jahre gelungen, gegen den übertrieben gehypte Horrorstreifen wie "The Conjuring" oder "Insidious" blass aussehen. Allein für den pennywise'schen Terror lohnt es sich ins Kino zu gehen. Welche filmische Umsetzung man persönlich bevorzugt, hängt wohl letztlich davon ab, welche Aspekte des Buches einem wichtiger sind. Die Miniserie konzentriert sich mehr auf die Dynamik zwischen den Charakteren, die Neuverfilmung hängt wesentlich stärker an der Vorlage und rückt den Horroraspekt in den Fokus. Gelungen sind beide Adaptionen gleichermaßen auf ihre Art und Weise. Und das ist schön, denn damit gibt es endlich wieder eine würdige Verfilmung eines Stephen-King-Werkes.

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                        über Dunkirk

                        Es war bereits im Vorfeld spannend, ob Christopher Nolan, dessen Heimat ja eher fantastische Geschichten sind, mit einem Kriegsfilm über reale Begebenheiten zurechtkommt.
                        Die Antwort ist leider: nein. "Dunkirk" leidet unter zahlreichen Problemen. Das größte davon ist wie so oft die Sinnfrage. Dunkirk weist weder die zwingend notwendige Drastik der ersten halben Stunde eines "Saving Private Ryan" auf, noch vermag er über die Message "Krieg ist Scheiße, Zusammenhalt ist gut" hinaus irgendetwas Relevantes zu erzählen. Zugegeben: Wie Nolan diverse Szenen inszeniert, ist adäquat unangenehm und bedrückend. Wenn eine Truppe durch die Straßen läuft und aus dem Hinterhalt niedergeschossen wird, wenn beim Bombardieren des Strandes alle auf den Boden liegen und die Bombeneinschläge sich Stück für Stück einem der Protagonisten nähern, wenn sich einige der Soldaten in einem Boot verstecken und dieses plötzlich von außen beschossen wird, dann wird für kurze Momente die Hilflosigkeit und Aussichtslosigkeit im Krieg deutlich. In diesen Augenblicken schafft es Nolan den Krieg für den Zuschauer ein Stück weit nachvollziehbar zu machen, allerdings eben auch nicht wirklich besser, als es etliche andere Filme zuvor schon schafften.
                        Da werden sterbende Menschen zur Normalität und nach einem Angriff stehen alle auf und führen ihre Arbeit oder das Warten fort, als wären gerade eben nicht viele ihrer Kameraden ums Leben gekommen. Nolan zeigt dabei im gesamten Film nicht ein einziges Mal bildlich einen deutschen Soldaten. Sämtliche Angriffe kommen von außen, aus dem Nichts, aus gesichtslosen Maschinen und Flugzeugen. Der menschliche Fokus liegt ausschließlich auf den Briten, die aus Dünkirchen evakuiert werden müssen.
                        Auch wenn sich "Dunkirk" erfreulicherweise mit einem Pathos, wie ihn viele Kriegsfilme pflegen, überwiegend zurückhält, stimmt er gegen Ende versöhnliche, optimistische Bilder an. Während des Films wird es zwar ab und zu brenzlig für die Protagonisten, aber wirklich passieren tut niemandem etwas, der als Sympathieträger in Frage kommt. Letztlich führt diese Art der Inszenierung zu einem unangenehmen Gefühl der familientauglichen Unterhaltung auf Basis von Krieg. Ein Thema, das auch bei vielen anderen Filmen unbedingt kritisch betrachtet werden muss. Verharmlosung war sicher nicht die Intention Nolans, nichtsdestotrotz vermittelt "Dunkirk" letztlich den Eindruck, dass sich ja doch alles zum Guten wendet, wenn man nur zusammenhält. Die geradezu unerträglich auf reinen Thrill getrimmten Flugzeug-Verfolgungsjagden, die sonst jeglichem Sinn entbehren, verleihen dem Ganzen darüber hinaus einen fragwürdigen Unterhaltungscharakter, den Kriegsfilme schlicht nicht haben sollten.

                        "Dunkirk" war sicherlich als gut gemeinte Ehrung der Involvierten bei der Evakuierungsaktion von Dünkirchen angelegt, entpuppt sich aber letztlich als verharmlosendes Unterhaltungsstück ohne tieferen Sinn. Dass Nolan aus der Geschichte nichts Klügeres herausholen konnte, ist schade und sehr enttäuschend. Science-Fiction-Plots scheinen tatsächlich eher das Gebiet zu sein, in dem er seine Stärken ausspielen kann.

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                          Simbod 27.05.2017, 10:59 Geändert 27.05.2017, 11:25

                          Qualitativ leider kein Vergleich zu den um Welten besseren Filmen "Naked Gun" und "Airplane!". Die Hälfte der Gags zündet wegen schlechtem Timing, Vorhersehbarkeit oder zu albernem Klamauk gar nicht, die andere entlockt meist eher ein Schmunzeln.

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                            Simbod 05.03.2017, 11:59 Geändert 24.06.2019, 13:53

                            "Breakfast Club", oder: Die Jugend, wie Erwachsene sie sich vorstellen. Erst dürfen fünf Teenies alle Klischees abarbeiten, die ihren zugeteilten Rollen entsprechen, um sich anschließend in gestelzten Dialogen gegenseitig zu analysieren und zu zeigen, dass der Schein trügt und unter dieser Oberfläche ja doch viel mehr steckt. Mit zwar gut gemeinter, aber heute mehr als nur angestaubter Psychologie werden da dann Wesenszüge und Traumata ganz simpel auf die Folgen fragwürdiger Erziehungsmethoden der Eltern reduziert, bevor anschließend kathartisch geweint werden darf. Zum Schluss wird dann Außenseiterin Allison noch vom Goth-Vorläufer zum konformen, hübschen Schulmädchen umgestylt (Hughes versteht ihre Abgrenzung als Ausdruck eines inneren Konfliktes, der am Ende aufgelöst und sie dadurch "geheilt" wird), sodass Sportler Andrew sie endlich küssen kann. Claire hingegen gibt sich plötzlich dem sie schon die ganze Zeit psychisch und verbal missbrauchenden und sexuell belästigenden, von seinen Eltern geschlagenen und vom überforderten Lehrer körperlich bedrohten John Bender hin und offenbart so das mehr als problematische Frauenbild des Films. Dass Hughes mit Teenagerklischees aufräumen und dabei Kommunikations- und Generationskonflikte überwinden wollte, mag eine gute Sache sein. Letztlich stapft jedoch auch er nur von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen.

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                              Simbod 24.02.2017, 23:45 Geändert 25.02.2017, 22:38

                              Es ist ein Jammer, dass ein so wichtiges Thema an so einen miesen Film verschwendet wurde. "Hidden Figures" inszeniert Rassismus und Frauenfeindlichkeit ganz ungeniert als familienfreundlich verpacktes, rein bürokratisches Problem, das mal eben durch den Gang zum Chef (der dann in einer besonders peinlichen Szene die Rassentrennung in den Toiletten im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Vorschlaghammer beseitigt) oder zum Richter gelöst werden kann. Polizisten werden natürlich sofort ganz freundlich, wenn man sich nur kooperativ und unterwürfig zeigt, Vorgesetzte wandeln sich einfach so aus dem Nichts heraus von diskriminierenden Fieslingen zu netten Kollegen/-innen und der misogyne, heimgekehrte Offizier hat's ja sowieso gar nicht so gemeint und taugt doch trotzdem ganz gut als Ehemann. Wann immer es unangenehm werden könnte oder der Film tatsächlich beginnt, sein Potential anzuzapfen, wird die entsprechende Situation schnell mit verharmlosenden Gags entschärft. So kann der Zuschauer am Ende mit dem guten Gefühl aus dem Kino gehen, dass das mit der Rassentrennung damals ja alles gar nicht so schlimm war, schließlich ist ja jeder total entgegenkommend, wenn man nur hart genug arbeitet und zudem klug und freundlich ist.
                              Die Geschichte der drei im Gegensatz zu den Astronauten weitestgehend unbekannten Wissenschaftlerinnen zu erzählen, ist eine ehrenwerte Idee. Der klischeebeladene Feel-Good-Streifen, der daraus wurde, wird der zugrundeliegenden Thematik leider so gar nicht gerecht und verärgert an vielen Stellen. Dass der Film darüber hinaus auch noch unterdurchschnittlich gut inszeniert ist, macht noch einmal deutlich, dass er seinen großen Erfolg und die Oscarnominierungen nur der aktuellen Debatte zu verdanken hat, denn ansonsten würde wohl kein Hahn nach diesem belanglosen Filmchen krähen.

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                              • Simbod 28.01.2017, 11:41 Geändert 28.01.2017, 14:50

                                Ein bisschen fühlt sich die diesjährige Staffel wie eine Staffel der verpassten Chancen an. Die Teilnehmer hatten eigentlich großes Potential, insofern kann man da nicht wirklich großartig Vorwürfe machen. Wer hätte ahnen können, dass beispielsweise ein Markus Majowski, DAS Musterbeispiel eines aktiv Aggressionen und negative Emotionen unterdrückenden Esoterikers, das so gut beherrscht, dass er bis zum Auszug nie wirklich geplatzt ist? Oder dass ein Ex-Paar sich in Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung suhlt statt anzugiften? Honeys Aktion war, neben den täglichen Kader-Momenten, das Highlight dieses Jahres, aber ja auch nur von kurzer Dauer. Stattdessen die ganze Zeit dieser La-familia-grande-Quatsch, dem sich, das muss man bei all dem Florian-Bashing oben trotzdem mal erwähnen, gerade er und Hanka widersetzt und damit auch für Spannungen gesorgt haben. Auch wenn Florian nun gegen Ende immer mehr auf die andere (langweiligere) Seite wechselt.
                                Ich muss sagen, dass ich mich von der letztjährigen Staffel allein durch Legat vs. Fürst um einiges besser unterhalten gefühlt habe und da ist der Einfluss der anderen Kandidaten wie Ricky oder Dschungelphilosoph David Ortega z.B. noch gar nicht mit eingerechnet. So etwas hat mir dieses Jahr gefehlt. Selbst die Prüfungen waren etwas langweiliger. Man vergleiche die höhepunktslose Autoprüfung dieses Jahr mit der superspaßigen mit Legat, Milski und Menderes letztes Jahr.
                                Dass man dann außerdem die vielversprechendsten Kandidaten, Kader <3, Honey oder Markus rauswählt, dafür aber Langweiler wie Jens, den ätzenden Häßler oder den leider vermutlich heute Abend wohl gewinnenden Marc drinlässt, hat der Staffel dann zusätzlich noch geschadet. Immerhin Hanka ist noch drin, es gibt also zumindest einen Grund, sich ein wenig auf heute Abend zu freuen. Auch wenn Hanka immer ruhiger wird, je weniger Leute noch drin sind und sie Marc und Flo ja eigentlich tendenziell nach Kader noch am sympathischsten zu finden scheint.
                                Ansonsten stimme ich Dachsman zu: Am erschreckendsten und traurigsten anzusehen war, wie wenig Verständnis Menschen für Leute mit psychischen Problemen aufbringen können, sobald diese nicht mehr in ihr Klischeebild einer Krankheit passen. Auf Facebook beherrschten von Anfang bis Ende Lügen- und Schauspielvorwürfe gegen Hanka als Topkommentare die Kommentarspalten. Wahlweise mit irgendwelchen angeblichen "Beweisen", weil sie sich ja damals bei Big Brother (dass sich in 17 Jahren viel tun kann, interessiert natürlich keinen) nicht so verhalten hätte und in ihrer eigenen Show auch nicht, außerdem ja auch im Camp widersprüchliches Verhalten an den Tag lege. Da sie nicht 24/7 zusammengekauert, heulend und jammernd in der Ecke saß, so wie sich das für eine Person mit solchen Phobien selbstverständlich gehört, war der Fall für all die Hobbypsychologen und Möchtgernärzte da draußen natürlich klar.

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                                • In Adventureland ist sie ebenfalls absolut grandios. Darüber hinaus habe ich eh nie verstanden, warum sie immer für eine schlechte Schauspielerin gehalten wurde. Ich empfand es immer so, dass ihre Figur in Twilight einfach so gedacht war und sie hat sie (in diesem Rahmen) perfekt verkörpert. Ob man mit der Figur an sich was anfangen kann, ist dann ja wieder eine andere Geschichte, aber das hat dann ja nichts mit schlechter Schauspielerei zu tun.
                                  Anyway, tolle Schauspielerin. <3

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                                    Simbod 30.12.2016, 12:55 Geändert 07.05.2017, 23:53

                                    Das Hauptproblem von "Doktorspiele" ist, dass der Film sich nie entscheiden kann, ob er lieber pubertäre Klamotte oder ernst gemeinte Teenieromanze sein will. Im Grunde interessiert sich Regisseur Marco Petry nämlich sehr wohl für die Problemchen und das Hin- und Her seiner Hauptcharaktere. Er klappert dabei die üblichen Rom-Com-Stationen ab: Junge trifft Mädchen, Junge interessiert sich für anderes, fieses Mädchen, das ihn nur ausnutzt um an anderen Jungen zu kommen, Junge erkennt, wenn es fast zu spät ist, dass das ursprüngliche Mädchen besser zu ihm passt - Happy End. Leider weiß "Doktorspiele" dieser superbanalen Thematik nicht wirklich etwas hinzuzufügen, das es nicht schon vorher unzählige Male in anderen, gleichartigen Filmen gab. Und so wurde mit Harry, einem der wohl nervigsten Charaktere in der Geschichte des Kinos und dem unverständlicherweise besten Freund des eher schüchternen Andi, ein zusätzliches, komödiantisch gemeintes Element eingebaut, das von der Einfallslosigkeit der Geschichte ablenken soll. Die Szenen mit ihm sind so unerträglich, dass man es als Zuschauer wirklich schwer hat, dranzubleiben und nicht genervt abzuschalten.
                                    Obwohl der Film mit ihm immer wieder in Richtung Teenie-Komödien wie "American Pie" bewegt werden soll, erreicht "Doktorspiele" niemals dessen vergleichsweise radikalen Humor und wirkt somit stets wie dessen bravere, noch verklemmtere Light-Version. Auf der anderen Seite stört er den ansonsten eher unschuldigen, teils wirklich knuffigen Charakter des Films in den wenigen liebenswerten Szenen. Obwohl Andis fehlendes Selbstbewusstsein durch die für ihn traumatischen Folgen seiner ersten Körpererkundungsversuche mit seiner Sandkastenfreundin Lilli immer wieder angedeutet wird, lässt Petry diesen interessanten Ansatz ständig fallen, um sich auf doofen Teenie-Humor zu stürzen. Wenn der Film sich also im letzten Drittel plötzlich entscheidet, nun doch süßlicher Coming-Of-Age-Streifen sein zu wollen, kommt dieser Sinneswandel, trotz wirklich niedlicher Schlussszene, leider eine gute Stunde zu spät.
                                    "Doktorspiele" ist - entgegen der Erwartungen - bei weitem nicht der schlechteste deutsche Teeniefilm. Zwischen all den peinlichen, obligatorischen Klischeeszenen mit Klemmie-Humor finden immer wieder kleine, gefällige Momente Einzug in den Film. Für über 90 Minuten, in denen sonst nichts Interessantes erzählt wird, ist das aber letztlich leider deutlich zu wenig. Dann doch lieber noch ein weiteres Mal "The Perks Of Being A Wallflower" einlegen.

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                                    • Simbod 25.12.2016, 19:27 Geändert 25.12.2016, 20:02

                                      Von den hier erwähnten habe ich (zum Glück?) dieses Jahr nur "Alice Through the Looking Glass" (vollkommen unnötig, mehr muss man zu dem Film eigentlich nicht sagen) und "Don't Breathe" gesehen. Letzterer blieb aber, trotz seiner wirklich schönen Ausgangsidee, tatsächlich so dermaßen weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, dass ich mich inzwischen frage, ob den meisten Kinogängern eine potentiell interessante Prämisse schon ausreicht, einen Film toll zu finden, auch wenn die Umsetzung totaler Mist ist. Zumindest begreife ich nicht, wie man einen Film, der fast durchgehend auf der Stelle tritt, sogar Szenen fast 1:1 wiederholt, weil ihm nichts anderes einfällt, wirklich so abfeiern kann, wie die Leute und auch meine Begleiter im Kino es dieses Jahr bei "Don't Breathe" taten.
                                      Ansonsten sehe ich es wie Dachsman. Das Jahr war so uninteressant, dass sogar die Liste der schlechtesten Filme eigentlich erschreckend egal ist. Wenn man so schaut, was nächstes Jahr alles ansteht, wird sich das aber voraussichtlich nicht bessern. Gefühlt 90% Sequels von Filmen, von denen keiner ein Sequel braucht, Remakes von Filmen, von denen keiner ein Remake braucht oder Superheldenfilme...

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                                      • Sehe ich auch so. Ich war 2016 so selten wie noch nie im Kino. Das lag zwar zum einen daran, dass ich dieses Jahr kaum Zeit dazu hatte, zum anderen gab es aber immer wieder Phasen, in denen ich wochenlang das Kinoprogramm durchforstet und einfach nichts gefunden habe, was mich tatsächlich ins Kino lockt. Und das ist tatsächlich bisher über so einen langen Zeitraum hinweg noch nie passiert.

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                                          Simbod 10.12.2016, 14:43 Geändert 14.12.2016, 17:19

                                          "South Park" ist endgültig am absoluten Tiefpunkt angelangt. Die Serie, die einst clevere Satire mit amüsantem Nonsense verband, hat sich nun 2016 in eine Sackgasse manövriert.
                                          Zeichneten sich die Probleme bereits in den beiden Vorgängerstaffeln ab, verschlucken sie in Staffel 20 tatsächlich alles, was die Serie ursprünglich sehenswert machte. Nie hat der fortlaufende Plot so schlecht funktioniert wie hier. Parker und Stone verrennen sich in einem vollkommen hirnrissigen und uninteressanten Kuddelmuddel aus Internet-Trolling, Memberberries - der wohl furchtbarsten Idee, die die beiden in ihren 20 Jahren der Serie hatten - und der Präsidentschaftswahl in den USA.
                                          In der aktuellen Staffel hat die Serie mit Satire absolut nichts mehr zu tun. Der Drang, immer sofort das Tagesgeschehen kommentieren zu können, nimmt hier so irrwitzige Dimensionen an, dass der Humor und ein halbwegs stimmiges Skript komplett auf der Strecke bleiben - alles zu Gunsten der Aktualität. Man merkt dieser 20. Staffel an, wie unausgearbeitet sie gewesen sein muss. Angefangene Storyideen werden einfach fallengelassen oder führen nirgendwo hin, die Serie dreht sich in ihren zehn Episoden immer um die gleichen Themen, weiß aber nicht wirklich, was sie zu diesen überhaupt sagen soll. Die Kommentare bleiben blass und kryptisch. Selbst in der letzten Staffel konnte das Duo immer noch jeder Episode ein eigenes Thema zugestehen, das zwar schon dort eher mäßig intelligent behandelt wurde, aber es verlieh der Serie immerhin ein Minimum an nötiger Abwechslung. In Staffel 20 dagegen fällt es schwer, einzelne Folgen überhaupt auseinanderzuhalten, da es effektiv immer um die gleichen Kernpunkte geht und die Serie ständig auf der Stelle tritt und nicht weiß, wie sie die Geschichte voranbringen soll.
                                          Nun war "South Park" ja noch nie dafür bekannt, tolle, stimmige Geschichten zu erzählen. So wäre das ganze ja auch kein derartiges Desaster, wenn es wenigstens unterhaltsame, witzige Momente und Einfälle gäbe. Doch auch hier zeigt sich "South Park" so unbeholfen wie nie zuvor. Zwar merkt man, dass die Serie ständig versucht, kultige, lustige Momente einzuführen, jedoch zünden diese überhaupt nicht. Wo es früher durchschnittlich zehn Lacher pro Episode gab, sind es nun vielleicht zwei oder drei auf die ganze Staffel verteilt. Schlicht zu wenig für eine Serie, die sich neben ihrer Gesellschaftskritik auch immer stark auf ihren absurden Humor stützte.
                                          Dass die beiden Köpfe hinter "South Park" die Kritik an ihrem neuen Kurs aufgriffen und sie in Form der Memberberries verarbeiteten, die als Metapher für das Schwelgen in der Vergangenheit und eine konservative Haltung dienen, mag zunächst clever wirken, ist aber letztlich mehr Trotzhaltung gegenüber berechtigter Einwände seitens der Zuschauer. Einen kurzen (wenn auch arg platt eingebauten) Moment der Einsicht haben die beiden dann doch in der vorletzten Episode der Staffel, wenn Kyle den Stadtbewohnern erklärt, dass "South Park" früher vielfältiger war und sich nun Woche für Woche alles nur um den gleichen Mist dreht, den keiner sehen will.
                                          Viel mehr Worte über diese Staffel zu verlieren wäre ebenso Zeitverschwendung, wie sie zu schauen. Parker und Stone haben "South Park" nun endgültig gegen die Wand gefahren und können nicht mal mehr ein Mindestmaß an Unterhaltung bieten. Die Satire, so man diesen Begriff für dieses hirnlose Stichwortgeben überhaupt noch verwenden kann, ist auf so ein erbärmliches Niveau heruntergeschraubt, dass es schon wehtut und nur noch auf die Nerven geht. Dass die Serie nun mehr Fans als je zuvor hat, verwundert im Gegenzug allerdings nicht. Staffel 20 ist Satire auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner und damit vollkommen uninteressant.
                                          Wenngleich man beim Aufgreifen dieses Witzes vermeintlich in die Falle der "South-Park"-Schöpfer tappt, gibt es dennoch kein treffenderes Fazit für Staffel 20 als den Ausspruch der Memberberries zu verwenden. Wenn das bedeutet, dass man in Parkers und Stones Augen mit der Kritik an ihrer neuen Formatidee rückwärtsgewandt und konservativ ist und sich bessere Zeiten zurückwünscht, dann ist man ausnahmsweise in diesem Fall gerne eine Memberberry:
                                          "'Member when 'South Park' was really clever and funny?" - "Ooohhh I 'member!"

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                                          • Wow... einfach nur... wow. Wenn ich mir die ersten 30 Sekunden anschaue... Ich habe bestimmt in den letzten zehn Jahren keinen so inkompetent umgesetzten Humor gesehen. Und ich dachte schon der erste Teil war doof, aber das unterbietet ja wirklich alles.

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                                              Simbod 07.11.2016, 11:14 Geändert 07.11.2016, 14:27

                                              Stellt in der ersten Hälfte einige interessante Fragen und bemüht sich, seine durchaus nicht unwichtigen und diskussionswürdigen Aspekte aufzuzeigen und erzählerisch brauchbar auszubreiten, verläuft sich in der zweiten Hälfte aber so schlagartig in einer nicht mehr in Worte zu fassenden Blödheit und Irrelevanz, dass man als Zuschauer - so man nicht schon längst vor Langeweile über den Quatsch weggedöst ist - nur fassungslos zurückbleiben kann und sich fragen muss, wie man einen einen Film so vielversprechend starten und dann so massiv in den Sand setzen kann.

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                                              • Ich muss sagen, dass ich damit sehr wenig anfangen konnte. Dass die Show im Vergleich zum Dschungelcamp kaum interessante Konzepteinfälle besitzt, die das ganze auf eine höhere Ebene versetzen, schreibst du ja auch selber. Dadurch kamen dann aber auch für mich keinerlei unterhaltsame (interessante sowieso gleich gar nicht) Momente zustande, was auch vor allem an den überwiegend langweiligen Kandidaten/-innen lag. Das hat mich vom Unterhaltungswert eher an Big Brother erinnert und dümpelte alles bestenfalls ziemlich belanglos und dank Charaktere wie Jesse meistens auch recht nervtötend vor sich hin. Wenn eine Komponente fehlt, die seinem Sexismus und veralteten Rollenvorstellungen deutliches Kontra gibt (sei es in Form einer kommentierenden Moderation oder der Teilnehmer) und alle sich nach lediglich geringen Widerworten am Ende trotzdem friedlich fügen und vertragen, behält das ganze außerdem einen etwas seltsamen Beigeschmack. Ich glaube nicht, dass ich da noch mal reinschauen werde.

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                                                  Simbod 13.09.2016, 23:51 Geändert 14.09.2016, 00:05

                                                  "Don't Breathe" hätte so viel sein können. Bitterböses, nervenzerreißendes Spannungskino. In erster Linie ist "Don't Breathe" jedoch für einen Film, der eigentlich mit der Prämisse wirbt, dass seine Charaktere möglichst still sein müssen, erschreckend laut. Ständig wird herumgeschossen, Glas zerspringt, Hunde bellen, Menschen schreien. Jeden sorgfältig, vorsichtig aufgebauten Spannungsmoment zertrümmert Regisseur Alvarez wie ein wildgewordener Berserker mittels seines blinden, umherwütenden Kriegsveteranen. Der wird tatsächlich wundervoll creepy und dabei absolut gnadenlos von Stephen Lang gespielt und trägt einen großen Teil dazu bei, dass der Film nicht komplett in der Lächerlichkeit absäuft. Wenn der dreckige, rabiate Mann in der Dunkelheit Jagd auf die Einbrecher macht, ist das tatsächlich der pure Terror, der einen in den Kinosessel drückt.
                                                  Auf jede wirklich sehr gelungen inszenierte Szene folgt aber leider sogleich immer ein bestürzend misslungener Einfall nach dem anderen. So will Alvarez seine Geschichte, die für 90 Minuten schlicht viel zu lang ist, einfach nicht zum Ende kommen lassen und verheddert sich in immer absurderen Twists, sodass irgendwann die Kontinuität des Films so dermaßen flöten geht, dass sich selbst Zuschauer, die sich selbst absolut nicht zu Logikfehlerfetischisten zählen, sich nur noch an den Kopf fassen können. Da steht dann plötzlich der fiese Wachhund immer genau zum falschen Zeitpunkt bei der Flucht im Weg, wo er eigentlich gemäß der vorherigen Szene gar nicht hätte sein dürfen. Da stehen Charaktere dann immer und immer wieder auf und tauchen ganz plötzlich aus dem Hinterhalt auf, trotz schwerer Verletzungen oder der Tatsache, dass sie Minuten zuvor noch außer Gefecht gesetzt waren oder sich schlicht eigentlich Sekunden zuvor noch ganz woanders im Haus befunden haben. Das wirkt irgendwann so albern und unglaubwürdig, dass der Film im letzten Drittel, in dem der Situationsvorteil im Minutentakt hin- und herwechselt, zu zerfallen droht.
                                                  Dass Alvarez anscheinend auch keinen blassen Schimmer hat, wie Menschen sich in solchen Extremsituationen verhalten, kommt dem Film dabei nicht gerade zugute. Da sitzt Einbrecherin Rocky im einen Moment noch komplett vom Mord an ihrem Freund traumatisiert im Wandschrank und fürchtet um ihr Leben, nur um im nächsten dann doch lieber noch mal das Geld klarzumachen. Prioritätensetzung der etwas anderen Art.
                                                  Der "schockierende Twist" in der Mitte des Films, der den Charakter des blinden Mannes wesentlich beeinflusst, ist dann auch nicht so schockierend, wie Alvarez das gerne hätte. Tatsächlich wird er aber in seiner ganzen Tragik überzeugend herbeigeführt und besonders die daraus entstehenden Konsequenzen für Rocky sind in der gnadenlosen, voranpreschenden Grausamkeit ziemlich bedrückend. Gerade in solchen Momenten weiß "Don't Breathe" die Wirkung seines Terrors zielgenau zu entfalten und kann damit über viel hinwegtrösten, was zwischenzeitlich eher Lachen als Horror hervorruft.
                                                  "Don't Breathe" kann durch eine herrlich fiese Ausgangsidee und einige sehr gelungene Szenen punkten. Wer 90 Minuten lang souverän inszenierten Nervenkitzel und Spannung erleben möchte, wird mit dem Film sicher glücklich. Für jeden, der sein Terrorkino nicht ganz so hirnrissig, repetetiv und vor allem beliebig bevorzugt, bleibt der Film aber lediglich solide Durchschnittsware. Doch wie immer ist der Hype-Train schwer aufzuhalten, wenn er erst mal rollt. Bleibt wohl doch nichts anderes übrig, als auf Rob Zombies "31" zu warten, der das Terrorkino 2016 noch erfolgreich retten könnte.

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                                                  • Simbod 12.09.2016, 10:57 Geändert 12.09.2016, 11:20

                                                    Absolute Zustimmung bei RAMMSTEINs "Mutter". Meilensteinalbum. Bis heute ihr bestes!
                                                    Kleiner Zusatz noch: "Sonne" war nicht nur eine Hommage, es sollte ursprünglich das Lied für den Einzug in den Ring werden, wurde dann aber abgelehnt. Eine veränderte Version des Songs kam dann eben letztlich aufs Album.
                                                    Und zu "Mein Herz brennt": So kryptisch finde ich den gar nicht, die Parallelen zu E.T.A. Hoffmanns Darstellung des Sandmanns sind da recht eindeutig. Da fand ich andere Texte wesentlich kryptischer. :)
                                                    Zu den restlichen Alben kann ich nichts sagen, trifft nicht wirklich meinen Geschmack. Mit KOLLEGAH hab ich's zwar mal versucht (das "King" Album), fand das aber ziemlich platt und doof, sodass ich mir danach nichts weiter von ihm angehört habe.
                                                    In TOKIO HOTEL hab ich damals auch reingehört, als das neue Album rauskam, hat mir aber gar nichts gegeben. Da fand ich sogar ihren Teen-Pop-Rock von ihrem Durchbruch damals noch besser und selbst der hat mir schon nicht wirklich gefallen.

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