StrykeOut - Kommentare
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Alle Kommentare von StrykeOut
"Die Wirklichkeit kommt" zeigt auf, wie sich die Paranoia von Verschwörungstheoretikern mit Aluhüten und die Realität der Big Data und NSA-Überwachung immer mehr annähern.
Ein recht interessanter Ansatz, der auch erfreulich frei von Wertungen umgesetzt wird. Ohne zu urteilen werden Schizophrene gezeigt, die fast enttäuscht sind, dass sie bisher keine geheim implantierten Mikrochips in sich finden konnten, Mitarbeiter von Sicherheitsfirmen, die von neuen Drohnen und Überwachungsmöglichkeiten schwärmen, aber auch Constanze Kurz vom "Chaos Computer Club", die die immer neuen Gefahren für die Freiheit und den Datenschutz aufzeigt.
Der Film liefert dabei keine Lösungsansätze für dieses Problemfeld, sondern stellt lieber Fragen, die sich der Zuschauer selbst beantworten muss.
Woher kommt dieser Drang nach Sicherheit und Überwachung?
Welche neuen Technologien wollen wir tatsächlich haben und wer verfügt letztendlich über sie?
Wie gehen wir als Gesellschaft mit den immer mehr werdenden Möglichkeiten zur Überwachung um?
Inhaltlich ist der Film wirklich anregend und interessant, was mich hier viel eher stört, ist die filmische Umsetzung.
So werden zwar einige Wissenschaftler interviewt, verlässliche Informationen darüber, wie weit die Überwachung denn genau fortgeschritten ist, bekommt man nicht. Stattdessen dürfen Philosophen recht vage gesellschaftliche Thesen verkünden, die nicht anschaulich erklärt werden und dadurch verpuffen. Der Film bleibt insgesamt sehr unkonkret, nennt keine Täter, bringt keine Alltagsbeispiele, sondern setzt gleich bei gesellschaftlichen Diskussionen an, denen es aber, zumindest in diesem Film, an einer Informationsgrundlage fehlt. Wenn ich nicht genau weiß, wer heute wen überwacht, kann ich auch nicht sinnvoll über die Folgen diskutieren.
Ebenfalls negativ aufgefallen ist mir der häufige Einsatz von Ton-Bild-Scheren, die eher ablenkten als Mehrwert brachten. Da werden Theorien besprochen und parallel fährt die Kamera über medizinische 3D-Modelle oder über die Aufzeichnungen der Verschwörungstheoretiker, was dazu führt, dass man sich auf keines von beiden konzentrieren kann.
Trotz diesen Schwächen ist "Die Wirklichkeit kommt" aber eine sehenswerte Doku, die perfekt in die heutige Zeit passt und relevante Fragen aufwirft.
Hast du "Eins, zwei, drei" schon gesehen? Das ist ja mein persönlicher Liebling von Wilder :)
"The Man in the High Castle" ist sehr interessant. Der Roman ist sehr empfehlenswert und für so Alternativwelt-Geschichten bin ich auch immer zu haben. Ich bin gespannt :)
Typischer deutscher Krimi, der verschiedene Problemfelder (Amokläufe, Mobbing, Lynch-Mentalität) anreißt, um Relevanz vorzugeben, aber alle Themen nur leicht ankratzt und damit reichlich inhaltslos bleibt.
Zudem verstrickt sich der Film in seiner arg konstruierten Geschichte mit vielen kleinen Logikfehlern, Ungereimtheiten oder Klischees, die man mit etwas mehr Recherche hätte umschiffen können. Wie man es etwa selbst im Jahr 2015 nicht schafft, das Internet authentisch darzustellen, ist mir ein Rätsel.
Wie man es von deutschen Krimis mittlerweile gewohnt ist, spielt er mit der Erwartungshaltung des Zuschauers, stellt Figuren bewusst als Verdächtige dar und präsentiert am Ende denjenigen als Täter, der ganz am Anfang einmal scheinbar zusammenhanglos vernommen und nie wirklich verdächtigt wurde. Wer schon ein paar Tatorte gesehen hat, kann vieles schon früh vorhersehen, was dem Film leider einiges an Spannung nimmt.
Einziger Lichtblick ist in meinen Augen die Figur der Kommissarin Winnie Heller. Sie ist verschlossen, tiefgründig und scheint immer nur einen Teil ihrer ganzen Persönlichkeit preiszugeben. Das macht sie interessant und hebt sie von vielen anderen der Ermittler mit persönlichen Problemen ab.
Trotz der interessanten Hauptfigur ist "Kommissarin Heller: Querschläger" aber kein wirklich sehenswerter Krimi. Dazu ist die Handlung zu konstruiert, zu spannungsarm und zu vorhersehbar, sind die anderen Figuren zu flach und die filmische Umsetzung zu uninspiriert.
Und wieder so ein kleiner Geheimtipp aus dem hohen Norden.
"Drachenkrieger - Das Geheimnis der Wikinger" (extrem schwachsinniger und unpassender deutscher Titel übrigens) erzählt die Geschichte eines Archäologen, der zusammen mit einem Freund einen Runenstein entschlüsselt und sich zusammen mit diesem Freund und seinen beiden Kindern auf eine abenteuerliche Suche nach dem "Auge Odins" macht.
Was den Zuschauer hier erwartet ist zuerst einmal ein klassischer Abenteuerfilm. Es werden Wälder und Höhlen erforscht, Runen entschlüsselt, Mythen und Legenden erzählt und als wahr erkannt und Schätze geborgen. Das ist alles nicht neu, schafft es aber dennoch, zu unterhalten. Gerade die mystisch-rohe Atmosphäre, die durch die alten Wikinger-Legenden und die atemberaubende Landschaft der Finnmark erzeugt wird, ist ein Alleinstellungsmerkmal, die den Film von anderen Abenteuerfilmen abhebt.
Gegen Ende kommen dann überraschenderweise immer mehr Elemente des Horrorfilms hinzu. Auch diese sind ansprechend umgesetzt, gut gefilmt und ergeben eine interessante Mischung aus Abenteuer und Horror.
Leider bremst sich "Drachenkrieger" aber an vielen Stellen selbst, weil er sich nicht entscheiden kann, ob er jetzt eine erwachsene oder jugendliche Zielgruppe ansprechen möchte. Die nötige Konsequenz, um richtig Spannung zu erzeugen, fehlt leider und die Bedrohung wird damit längst nicht so bedrohlich, wie sie hätte sein können.
Zudem bedient sich der Film vieler, vieler Klischees.
Der Vater, der vergisst, zur Gesangsvorstellung seiner Tochter zu kommen. Der Forscher, dessen Theorien stimmen, bei seinem Chef aber keinerlei Gehör finden. Der Abenteurer, der seine Begleiter aus Gier verrät. Das große, böse Tier, das eigentlich nur seine Jungen beschützen will. Das Teenie-Mädchen, dass darüber meckert, dass es keinen Empfang hat.
Diese Klischees mögen Kindern/Jugendlichen nicht auffallen, mir aber leider schon, was den Gesamteindruck trübt. Auch merkt man dem Film schon an, dass er nicht das Budget eines Indiana Jones hatte. Epische Grabkammern, komplexe Rätsel oder tödliche Fallen fehlen, stattdessen werden eher bodenständige Orte wie Wälder oder Bunkeranlagen erforscht.
Trotz seiner offensichtlichen Schwachstellen ist "Drachenkrieger - Das Geheimnis der Wikinger" aber dennoch ein unterhaltsamer Abenteuerfilm, der vor allem von seinen schönen Bildern, den sympathischen, wenn auch wenig komplexen Figuren und seiner nordischen Atmosphäre lebt. Kann man sich schon mal angucken.
Zwei Männer streifen durch die Eremitage, das berühmte Museum in St. Petersburg, und betreten mit jedem wunderschön verzierten Raum eine neue Zeitblase, treffen immer neue Personen der russischen Geschichte.
Sie begleiten Katharina die Große durch einen winterlichen Garten, begegnen Peter dem Großen, nehmen an einem feierlichen Ball teil und sehen das Leid der Leningrader Blockade während des zweiten Weltkriegs, die über 1.000.000 Zivilisten verhungern ließ.
Die zwei Männer betrachten Gemälde und Statuen, bewundern die herrliche Architektur des Winterpalastes und lauschen den Stücken russischer Komponisten.
Und einer dieser beiden Männer ist der Zuschauer selbst.
Er wird mitgenommen auf eine Mischung aus Museumsführung und Zeitreise, die ihm die Eremitage als Arche der russischen Geschichte und Kunst präsentiert, die die bewegte Geschichte Russlands überdauert, aufgesogen und konserviert hat. Dabei ist es natürlich von Vorteil, wenn man zumindest ein wenig Vorwissen hat.
Was den Film allerdings so herausragend macht, ist weniger seine "Handlung" oder Thematik, sondern viel mehr seine einzigartige filmische Umsetzung. Denn "Russian Ark" besteht aus einem einzigen Take. Keine Schnitte, sondern tatsächlich eine unheimlich komplexe, über 90 Minuten lange Plansequenz durch zig Räume der Erimitage, über mehrere Stockwerke und mit Hunderten, wenn nicht Tausenden von aufwändig kostümierten Statisten.
Es ist unglaublich, was Regisseur Alexander Sokurov und sein Kameramann Tilman Büttner hier vollbracht haben. Eine unfassbare Leistung, die zeigt, wozu Kino imstande ist und mich mehr fasziniert und begeistert hat, als all die CGI-Feuerwerke der letzten Jahre.
Wirklich Kinomagie pur.
Schöner Artikel. Ich bin bei filmischer Gewalt eigentlich recht liberal. Gewalt kann ein tolles Stilmittel sein, Aussagen unterstreichen, Charaktere formen oder Humor entfesseln. Solange die FSK keinen Mist baut, und die Gewalt nur von einem Publikum rezipiert wird, das diese auch einordnen kann, sehe ich da grundsätzlich nichts schlimmes.
Grenzwertig wirds für mich an dem Punkt, wo die Gewalt nur noch dazu dient, den Blutdurst des Zuschauers zu befriedigen und überhaupt nur zum Selbstzweck vorhanden ist. Naheliegendes Beispiel sind da natürlich die Torture Porns dieser Welt.
Und zum Schluss noch eine kleine Klugscheißerei eines Geschichtsstudenten: Der Exodus ist ganz und gar keine Tatsache. Die biblischen Quellen sind knapp 600 Jahre nach dem angeblichen Auszug entstanden und ihre Historizität wird angezweifelt.
Super Aktion, werde vermutlich heute Abend meine Nominierungen posten.
Ich hätte aber ne kleine Frage...sehe ich das richtig, dass ich keine Fernsehfilme nominieren kann?
Japano-Trash vom Allerfeinsten.
Der Titel hält tatsächlich, was er verspricht: Es wird die Geschichte eines Calamari-Wrestlers erzählt, wie er seinen ersten Kampf bestreitet, immer beliebter wird, eine Freundin findet und sich gegen Menschen, Kopffüßler und Krebstiere im Ring beweist. Das ganze ist relativ frei von Ironie erzählt und wird gerade deswegen extrem lustig. Die völlig blödsinnige Handlung kann unterhalten und die Kämpfe der mannshohen Meeresfucht sind zusammen mit den herrlichen Kommentatoren ein echtes Highlight. Super ist auch, wie wenig Wirbel um einen riesigen, laufenden, sprechenden und ringenden Tintenfisch gemacht wird. Der Oktopode wird von der japanischen Gesellschaft sofort akzeptiert und geachtet. So kommt es zu vielen Alltagssituationen, die allein dadurch zum Brüller werden, weil der Protagonist nun mal ein intelligenter Kalmar ist.
Leider ist nicht der komplette Film so unterhaltsam, denn gerade im Mittelteil zieht sich der Streifen schon gewaltig und irgendwann hat man sich an den Weichtier-Protagonisten gewöhnt hat und deswegen viele Szenen nicht mehr wirklich lustig sind.
Natürlich ist das ganze filmisch auch noch ziemlich grottig, die Darsteller overacten sich einen Wolf und die Synchronisation ist fast unzumutbar, aber für Trashfreunde und Fans von völlig abgedrehtem japanischen Humor ist "Der Calamari-Wrestler" eine kleine Offenbarung.
Interessante Liste. Mein Tipp ist "OSS 117", gerade für Bondfans eine geniale Parodie und schon allein dank Jean Dujardin sehenswert.
Ist es denn bei dir auch auch so, dass sich die Liste fast täglich ändert ? Ich hatte beispielsweise Disneys "Fantasia 2000" bis vor ein paar Tagen noch auf Platz 1 (warum auch immer) und mittlerweile ist der nicht mal mehr in den Top 100.
Erstmal vorweg: Ich kann wenig mit Fußball anfangen und auch die WM-Hysterie war mir ziemlich egal.
Trotzdem hatte ich gehofft, in dieser Doku ein paar intime Einblicke in die Deutsche Mannschaft zu bekommen. Wie ticken die einzelnen Spieler? Wie war die Stimmung nach den einzelnen Spielen? Wie haben sie auf die zweifelhaften Aktionen der brasilianischen Regierung reagiert?
Leider blieben all diese Fragen unbeantwortet und ich kann mir kaum vorstellen, dass man als Fußballfan vielleicht doch Spaß an dem Streifen hat.
Im Endeffekt wechseln sich völlig banale und langweilige Szenen aus dem Training und dem Alltagsleben im Trainingslager mit überdramatisch vertonten Slow-Mo-Aufnahmen von allen deutschen Toren und Neuers Paraden ab. Hinzu kommen einige nichtssagende Interviews und, zugegeben schöne, Landschafts- und Stadtpanoramen. Das wars, mehr gibt es nicht zu sehen.
Alles in allem feiert sich der DFB hier über 90 Minuten selbst, liefert keine neuen Informationen (etwa über Löws Taktiken, unzufriedene Spieler, etc.) und spricht nicht ganz so positive Themen (Situation in Brasilien, Reus) einfach nicht an.
Wer ein absoluter Fußball-Fanatiker ist oder sich dafür interessiert, wie Müller im Dirndl aussieht, kann hier die deutsche Mannschaft noch einmal ordentlich abfeiern.
Wer nicht ganz so viel mit Fußball anfangen kann, oder so viel, dass er sich wirklich tiefergehend mit der WM 2014 beschäftigen möchte, sollte eher einen Bogen um diesen filmisch grottigen, uninformativen und insgesamt reichlich unnötigen Film machen.
Eigentlich macht der Tatort aus Weimar einen Schritt in die richtige Richtung und versucht aus dem immer gleichen Trott der anderen Tatorte auszubrechen.
Statt bierernster Steifheit will er mit Humor punkten, statt ein "wichtiges" Thema anzusprechen, über das im Idealfall direkt noch eine Talkshow produziert wird, will er lieber einen lockeren, bewusst skurrilen Spaß bieten.
Eigentlich ein hehres Ziel, leider schießt "Der irre Iwan" aber meilenweit über dieses Ziel hinaus.
Das liegt vor allem am Drehbuch. Der Plan war hier wohl, einen schön skurrilen Comedy-Krimi mit schrulligen Charakteren und vielen komischen Situationen zu schreiben...
Das ist aber leider völlig in die Hose gegangen. Die Geschichte dieses Tatorts ist so verworren, wendungsreich und schlicht unlogisch, dass man als Zuschauer schnell das Interesse am Fall verliert, da ein "Mitraten" sowieso nicht möglich ist. Der eigentliche Mord rückt immer mehr in den Hintergrund und wird durch eine wirre Identitätstausch-Story ersetzt, die leider wenig überzeugend geschrieben ist und auch keinerlei Spannung aufbaut. Auf andere Arten des Spannungsaufbaus verzichtet der Tatort auch komplett und verlässt sich lieber auf seinen Humor.
Spannend ist "Der irre Iwan" also schon mal nicht. Ist er denn wenigstens lustig?
Leider auch nicht wirklich.
Der Humor ist derart flach, albern und überzogen, dass man meist eher den Kopf schüttelt, als zu lachen. Die Running Gags sind zu offensichtlich, das Timing stimmt praktisch nie, kurz: Der Humor zündet selten.
Die, zugegeben skurrilen, Figuren sind allesamt so eindimensional und comichaft überzeichnet, dass man als Zuschauer auch hier wenig Bindung oder Interesse aufbauen kann. Selbst die Kommissare weisen kaum Charakterzüge auf und wirken mit ihren zwanghaft eingeworfenen Goethe-Zitaten und #Aufschrei-Kommentaren sehr künstlich und unnatürlich, was eigentlich schade ist. Denn Ulmen und Tschirner harmonieren sehr gut und spielen ihre jeweiligen Rollen erfreulich locker und schlagfertig. Klar, Tschirner spielt im Endeffekt nur sich selbst (wie immer eigentlich) und Ulmen vernuschelt fast noch mehr Text als der Schweiger, aber die Chemie zwischen den beiden stimmt und die Wortgefechte zwischen den beiden Kommissaren haben noch den meisten Unterhaltungswert bei diesem Tatort.
So plätschert "Der irre Iwan" so vor sich hin, ohne je wirklich spannend oder lustig zu sein, aber auch ohne wirklich wehzutun. Man hat hier zu sehr versucht, sich vom typisch schnarchigen Fernseh-Krimi abzuheben. Das Ergebnis ist aber zu plump, zu wirr, zu konstruiert und zu bewusst skurril geworden, um wirklich zu unterhalten.
Die Schauspieler sind ein Lichtblick und die Grundidee, die man beim Weimarer Tatort hatte, ist auch ausbaufähig. Vielleicht fängt sich dieser Tatort noch und kann irgendwann eine Alternative zum immer schwächer werdenden Tatort aus Münster werden.
193 ist mein Tipp.
Viel Erfolg bei der Suche wünsche ich auf jeden Fall :)
Gefängnisfilme kennt wohl jeder. Ob es nun "Papillon", "Die Verurteilten" oder "Ein Prophet" ist, zumindest einen Gefängnisfilm hat wohl jeder schon einmal gesehen.
Und wer schon mal einen Gefängnisfilm gesehen hat, kennt auch die gewisses Klischees dieses Genres.
Von diesen Klischees ist auch "King of Devil's Island" nicht befreit. Auch hier gibt es den typischen Rebellen, der sich gegen das System auflehnt, den harten Gefängnisdirektor, den sadistischen Wärter, die drakonischen Strafen und die obligatorischen Fluchtversuche.
Normalerweise tut es Filmen nicht gut, wenn ihre Handlungsmuster schon weitestgehend bekannt sind. Doch "King of Devil's Island" schafft es, den Zuschauer die Klischees vergessen zu machen und eine enorme Spannung aufzubauen.
Das liegt zum einen an der Atmosphäre des Films. Die trostlose Gefängnisinsel Bastoy, irgendwo vor den Fjorden von Oslo, wird genial in Szene gesetzt. Die unberührte Natur, die Kälte der Luft und des Wassers, der langsam fallende Schnee, der raue Wind. Alles wird für den Zuschauer fast schon physisch spürbar, so wunderbar sind die Aufnahmen. Die emotionale Kälte, die den jungen Insassen entgegen weht, materialisiert sich in der kalten, erbarmungslosen Landschaft.
Und auch das Gefängnis selbst ist sehr authentisch dargestellt. Der spärlich ausgestattete Schlafraum, die engen Waschräume, das strenge, ordentliche Büro des Direktors. Alles wirkt so, als könnte es tatsächlich genau so existiert haben. Die Arbeit und die Strafen der jugendlichen Häftlinge wirken ebenfalls nicht so überzogen, wie in vielen anderen Gefängnisfilmen. Die Arbeit auf dem Feld, das Fällen der riesigen Bäume in der Kälte, alles ist sehr glaubhaft inszeniert und baut eine packende, authentische Atmosphäre auf. Das dargestellte Szenario wirkt insgesamt einfach sehr authentisch und ergreift deswegen umso mehr.
Und auch die Schauspieler wissen zu überzeugen. Die alten Hasen, allen voran Stellan Skarsgard als unbarmherziger Anstaltsleiter machen einen hervorragenden Job. Die Stars des Films sind aber ganz klar die Jungdarsteller Benjamin Helstad und Trond Nilssen, die hier eine überragende Vorstellung abliefern. Man leidet ab Minute eins mit den Jugendlichen mit und entwickelt mit der Zeit einen immer größeren Hass auf den Anstaltsleiter und dessen Handlanger.
Als es dann an einem gewissen Punkt zu einem tragischen Vorfall kommt, ändert der Film noch einmal komplett seine Richtung. Aus einem packenden, aber weitestgehend "normalen" Gefängnisfilm wird ein Plädoyer für Freundschaft, Freiheit, Aufbegeheren gegen die Regeln der Obrigkeit und für Anarchismus. Der Film nutzt die abgeschlossene Welt der Gefängnisinsel mit ihrer eigenen Hierarchie als Metapher für die Gesellschaft und demonstriert, wie einfach sich das Volk gegen die Herrschenden auflehnen könnte, wenn nur alle zusammenarbeiten. Diese inhaltliche Metapher wird dem Zuschauer allerdings nicht plump an den Kopf geworfen, sondern mehr wie ein differenziertes Gedankenspiel aufgebaut, das keine eindeutige Wertung abgibt und dadurch viel Stoff zum Nachdenken bietet.
Ein höchst bewegender Film, der den Zuschauer nach dem Ende erst einmal sprachlos zurücklässt. Er spricht viele Themen an, wirft Fragen auf und regt zur Diskussion an.
"King of Devil's Island" zeigt wieder einmal, dass man nicht mehr unbedingt in Hollywood nach den Perlen suchen muss, sondern viel eher in Gefilden, die in Deutschland bisher kaum Beachtung erhalten haben...in diesem Fall Norwegen.
Großartiger Film, unbedingt sehenswert. Fiktion und Realität, Dokumentation und Thriller verschmelzen hier auf eine fantastische, innovative Weise, wie ich es bisher noch nirgendwo anders gesehen habe.
"Für wen hältst du mich, Hannibal Lecter?"
Mit diesen Worten begrüßt der gefasste Serienmörder Engel den strenggläubigen Dorfpolizisten Martens. Und tatsächlich hat das Szenario von "Antikörper" einiges vom "Schweigen der Lämmer".
Der Killer Engel sitzt in einer Hochsicherheitszelle, berichtet fast stolz von seinen Taten und verwickelt den naiven Dorfpolizisten, der ihm einen Mädchenmord in seinem Heimatdorf nachweisen will, in ein gefährliches Psychospiel, das den Geist Martens mehr und mehr verändert, trübt, infiziert.
In "Das Schweigen der Lämmer" ist Lecter der zentrale Charakter, obwohl er vergleichsweise wenig Screentime aufzuweisen hat. Und genauso ist auch hier der von André Hennicke brillant gespielte Engel die Figur, die alle Fäden in der Hand hat. Engel manipuliert, verführt und verunsichert sowohl den naiven Martens (ebenfalls super gespielt, Wotan Wilke Möhring) als auch den Zuschauer. Man taucht selbst immer mehr in die Welt des Killers ab, beginnt ihm zu glauben und ist dann überrascht, wenn der Film eine seiner zahlreichen Wendungen einsetzt.
"Antikörper" ist ein astreiner Psychothriller aus Deutschland, der sich schon allein durch seine viel präsenteren Figuren, sein roheres Vokabular und seinen düsteren, filmischeren Stil wohltuend von den schnarchigen Krimis absetzt, die hier sonst so produziert werden.
Der Film ist toll gespielt, solide gefilmt und, was für einen Thriller das wichtigste ist, durchgehend unheimlich spannend und sehr wendungsreich.
Hinzu kommt noch ein inhaltlicher Unterbau, der viele Fragen aufruft. Wie definieren wir gut und böse? Woher kommen diese Definitionen? Wo ist die Grenze zwischen guten und bösen Taten?
Und obwohl der Film viele religiöse Motive aufgreift und mit Martens einen sehr gläubigen Hauptcharakter aufweist, macht er nicht den Fehler, diese Fragen mit der Religion zu beantworten, sondern dekonstruiert den religiösen Anspruch auf ein Ethikmonopol.
Kritisieren muss ich nur einige wenig überzeugende Darsteller in Nebenrollen (z.B. die Tochter Martens') und das für meinen Geschmack etwas zu versöhnliche Ende. Ich hätte es mir noch deutlich düsterer gewünscht.
Auch filmisch ist "Antikörper" zwar solide, aber eben nicht mehr. Man merkt ihm seine Herkunft schon sehr an, viele Kulissen, Kameraeinstellungen und Effekte sind schon sehr unspektakulär und eben nicht auf US-Niveau.
Trotz dieser kleineren Kritikpunkte ist "Antikörper" ein toller deutscher Genrefilm, der zwar nicht ganz an seine amerikanischen Vorbilder herankommt, aber doch genug eigenes bietet, um gut zu unterhalten. Der Film ist spannend, intelligent und gut gespielt. Insgesamt ein eher unbekannter aber sehr sehenswerter Thriller aus Deutschland.
Aus dieser Liste interessieren mich am meisten:
- Birdman
- Foxcatcher
- Inherent Vice
- Star Wars
Sonst finde ich noch "Chappie" und "The Hatefull Eight" sehr spannend. Scheint auf jeden Fall ein Kinojahr mit Potential zu werden.
Im Moment bin ich total auf dem Korea-Trip. Koreanische Filmemacher liefern seit einiger Zeit das, was mir Hollywood nur noch selten bieten kann. "Brotherhood" etwa gehört zu meinen absoluten Lieblings-Anti-Kriegsfilmen.
Vom selben Regisseur kommt nun auch "My Way" der in Deutschland absurder Weise den ebenfalls englischen Titel "Prisoners of War" trägt.
Der Film handelt von zwei konkurrierenden Marathonläufern, einem Japaner und einem Koreaner, die im vom kaiserlichen Japan besetzten Korea um Medaillen, Ruhm und Ehre laufen und sich mit der Zeit zu erbitterten Rivalen entwickeln. Diese Rivalität wird allerdings unterbrochen, als der koreanische Läufer, Jun-Shik, von den Japanern zwangsrekrutiert und im Japanisch-Sowjetischen Konflikt um die Mandschurei eingesetzt wird. Dort trifft er dann seinen früheren Rivalen, den Japanern Tatsuo in Form seines Befehlshabers wieder. Die komplette Geschichte nun weiter zusammenzufassen wäre zu aufwändig, kurz gesagt werden beide von den Sowjets gefangen genommen, von diesen zum Kampf gegen die Deutschen gezwungen und auch von diesen gefangen und in eine Wehrmachtsuniform gesteckt.
Diese Grundidee des Films, die auf realen Ereignissen basiert, ist äußerst spannend. Sie zeigt, wie sinnlos der Krieg ist, wie wenig den Befehlshabern das Leben ihrer Soldaten wert ist und wie wenig Bedeutung Moral oder Ideologie für einfache Soldaten im Kampf haben. Sowohl für Jun-Shik als auch für Tatsuo geht es irgendwann nur noch darum, zu überleben. Für wen sie gerade kämpfen, auf wen sie schießen und wer den Krieg letztendlich gewinnt, ist ihnen irgendwann völlig egal. Für sie ist der Film im wahrsten Sinne des Wortes sinnlos. Diese Botschaft bringt der Film sehr gut rüber.
Dazu passen auch die eindringlichen Schlachtszenen. In diesen wird nicht mit Gewalt gespart, sie verkommt aber auch nie zum Selbstzweck. Die Darstellung der verschiedenen Schlachten (Von der Mandschurei bis hin zur Normandie) ist dabei nie wirklich realitätsnah. Die Befehlshaber scheinen noch nie etwas von Taktik gehört zu haben und meistens stürmen die Soldaten wie im Mittelalter aufeinander zu. Das ist zwar historisch zum Haare Raufen, aber die Atmosphäre, die dadurch erzeugt wird, ist unglaublich intensiv. Die Schlachtfelder sind das reinste Chaos, von überall fliegen Kugeln, knallen Explosionen, spritzen Blut und Schlamm. Die Panik und Todesangst der Soldaten wird durch diese Kriegsdarstellung schon fast körperlich fühlbar. Was für grandiose Effekte, schöne Panoramen und beachtliche Soundeffekte hier mit recht geringem Budget erreicht wurden, ist bemerkenswert und muss sich nicht hinter Genregrößen verstecken.
Was "Prisoners of War" von vielen Genrefilmen unterscheidet, ist die Perspektive, die der Film einnimmt. In vielen Kriegsfilmen gibt es klare Gut/Böse-Verteilungen. Nicht bei "Prisoners of War". Dadurch, dass die beiden Hauptcharaktere sowohl auf Seite der Achsenmächte als auch auf Seiten der Alliierten kämpfen, ist der Film sehr differenziert, der eigentliche Feind der beiden Leidensgenossen ist der Krieg selbst. Grausamkeiten werden sowohl von Deutschen, Russen, Japanern, Koreanern und Amerikanern verübt, keine Seite wird heroisiert aber auch keine dämonisiert. Der Film schafft es, die Kriegsparteien und deren Motivation aufzuheben und überzeugend darzustellen, dass prinzipiell alle Soldaten im selben Boot sitzen und Krieg immer furchtbar ist, egal für wen oder wofür man kämpft.
Warum ich trotz dieser überschwänglichen Worte "nur" 7,5 Punkte vergebe?
Das hat mehrere Gründe.
Der erste dafür sind die ersten knapp 30 Minuten, die friedlich und ohne Krieg ablaufen, die Vorgeschichte der beiden Hauptfiguren erklären sollen und deswegen eigentlich ziemlich ruhig sind. Das hat derjenige, der für den Schnitt verantwortlich war, aber anscheinend nicht ganz mitbekommen. So bleibt kaum eine Kameraeinstellung länger als 3 Sekunden bestehen und das Bild wechselt teilweise bei ruhigen Dialogszenen so schnell, wie bei den rasantesten Actionszenen. Das wirkt ausgesprochen störend und zerstört die anfängliche Atmosphäre des Films vollkommen.
Etwas ähnlich geartet ist die Wackelkamera. Diese kommt später im Film oft zum Einsatz und macht es etwa bei Prügeleien oder Dialogszenen mit vielen Charakteren praktisch unmöglich, dem Geschehen zu folgen.
Zu diesen negativen Aspekten der Technik gesellt sich noch die recht flache Charakterzeichnung, die für westliche Augen teilweise recht gewöhnungsbedürftige, weil überzeichnete Darbietung einiger Schauspieler und einige ziemlich kitschige und klischeehafte Szenen, die den Gesamteindruck leider etwas trüben.
Insgesamt ist "Prisoners of War" aber trotzdem ein sehr guter (Anti-)Kriegsfilm, der es Wert ist, gesehen zu werden. An Brotherhood kommt er zwar nicht heran, aber er ist dennoch ein sehr sehenswerter, emotionaler Film mit einem innovativen Konzept, teils wunderschönen Bildern, bombastischen Schlachtszenen und einer tollen Botschaft.
Odyssee der Sparsamkeit #13
Ein blutiger Noir-Krimi, in Zeichentrickform inszeniert, bei dem Katzen die Hauptrolle spielen...und das ganze auch noch aus Deutschland. Das hörte sich so ungewöhnlich an, dass ich zuschlagen musste, als ich "Felidae" bei Amazon im Angebot sah.
Und ungewöhnlich ist der Film auch. Zuerst einmal ist die Animation für einen Zeichentrickfilm aus Deutschland wirklich sehr gut. Zwar kommt diese zu keinem Zeitpunkt an das perfekte Charakterdesign eines "Mein Nachbar Totoro" oder die geschmeidigen Animationen eines "Jin-Roh" heran, aber mit den klassischen Disney-Filmen kann "Felidae" handwerklich durchaus mithalten.
Thematisch ist "Felidae" aber weit weg von der friedlich-freundlichen Disneywelt. Es handelt sich hier nicht um einen Kinderfilm, sondern um einen waschechten Noir-Krimi, in dem der sarkastische Kater Francis einer brutalen Mordserie nachgeht, die ihn unter anderem mit den Themen "Eugenik" und "Tierversuchen" konfrontiert.
Dieser Fall ist clever konstruiert, durchgehend spannend und spielt auf angenehme Weise damit, dass alle beteiligten Figuren Katzen sind. Das Experiments eines Katzenkrimis ist durchaus geglückt, was nicht zuletzt an der großartigen Besetzung liegt. Ulrich Tukur, Mario Adorf, Klaus Maria Brandauer und Uwe Ochsenknecht machen einen überzeugenden Job und beweisen damit einmal mehr, dass es deutlich sinnvoller ist, tatsächliche Schauspieler als Sprecher für Animationsfilme zu engagieren, als C-Promis und Comedians, wie man es heutzutage leider oft macht.
Ein paar Schattenseiten hat "Felidae" allerdings auch.
So sind die vielen Charaktere des Films leider alles andere als komplex oder vielschichtig. Lediglich Hauptfigur Francis kann eine gewisse Charaktertiefe aufweisen. Eine etwas längere Laufzeit, um auch die anderen Figuren glaubhafter zu gestallten, wäre hier wünschenswert gewesen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich der Comic-Relief-Charakter Blaubart, dessen platte Witzchen irgendwie nie so recht zu dem enormen Gewaltgrad und der ernsten Hintergrundstory passen wollen und eher in einen Kinderfilm als in diesen gepasst hätte.
Alles in allem ist "Felidae" aber ein liebenswerter Exot im Zeichentrick-Genre, der dank seiner packenden Story, der düsteren Atmosphäre, den tollen Sprechern und der schönen Animation gut unterhält. Ein sehenswerter Geheimtipp.
Super Liste mit wirklich starken Filmen. Von Himizu habe ich gerade zum ersten Mal gehört und hab mir den Film direkt mal vorgemerkt. Danke dafür :D
Schöne Liste. Ich hätte auch ein paar Vorschläge:
21 Jump Street: FSK 16 -> FSK 12
Felidae: FSK 12 -> FSK 16
Dawn of the Dead: beschlagnahmt -> FSK 16
Generell könnte man ganz viele Horror- und Actionstreifen der 70er und 80er mittlerweile vom Index oder der Beschlagnahmungsliste streichen. Wenn man sich Filme wie Hostel ansieht, ist ein "Tanz der Teufel" heute nahezu harmlos.
Für WhiteTulip:
http://www.moviepilot.de/movies/the-fall/comments/1218056
User-Kommentare-Wichtel-Aktion 2014
Zum vierten Advent habe ich mich mit WhiteTulip zusammengetan, um zu dem schönen Motto "Christbaumschmuck" einen Kommentar zu schreiben. WhiteTulip und allen Lesern wünsche ich wie immer einen schönen vierten Advent und frohe Weihnachten :)
"Christbaumschmuck" soll vor allem eins: Gut aussehen. Da lag es für mich nahe, einen Film herauszupicken, der dieses Fach auch in Perfektion beherrscht. Nämlich Tarsem Singhs "The Fall". Vielleicht der optisch schönste Film, den ich bisher gesehen habe.
"The Fall" erzählt eine zwar berührende, im Endeffekt aber doch recht schlichte Geschichte. Ein lebensmüder Stuntman mit gebrochenen Beinen und gebrochenem Herzen trifft im Krankenhaus auf ein liebenswert-niedliches kleines Mädchen mit gebrochenem Arm. Der Stuntman erzählt dem Mädchen eine Geschichte und sowohl er, als auch sie verarbeiten darin ihre reale Umwelt, ihre Probleme, ihre Vergangenheit.
Hört sich simpel an, doch die Erzählungen des Stuntmans werden in solch ergreifend schönen Bildern inszeniert, dass man als Zuschauer mit offenem Mund vor dem Bildschirm sitzt. Der Film schafft es tatsächlich, dass Gefühl zurückzuholen, das man als Kind hatte, wenn einem eine Geschichte vorgelesen oder erzählt wurde. Vor den Augen öffnet sich eine fantastische neue Welt, voll mit bekannten Elementen und völlig neuen Orten und Figuren, mit Phantasie aufgeladen, bunt und fremdartig. Genau so ist auch der Film. Besonders außergewöhnlich wird das ganze noch, wenn man sich vor Augen führt, dass es die spektakuläre Architektur, die quasi einfarbigen Wüsten, die märchenhaften Gärten und die blauen Städte des Films alle tatsächlich so auf der Erde gibt. Denn die Sets von "The Fall" sind alle real, der Film wurde über vier Jahre in 25 verschiedenen Ländern gedreht...und das merkt man an jedem wunderschönen Frame.
Der kreativen, bezaubernden Optik wird durch das fantastische Kostümdesign, die absolut passende Musikuntermalung und durch die teilweise genialen Szenenüberleitungen wirklich die Krone aufgesetzt. Wie sich das diabolisch grinsende Gesicht des Priesters plötzlich zur Wüstenszenerie wandelt, ist einfach atemberaubend.
Neben der völlig einzigartig schönen Optik kann der Film weiterhin mit einer bewegenden, durchaus anspruchsvollen Story und einer der besten Kinderschauspielerinnen seit Tatum O'Neal punkten. Insgesamt ein wunderschönes Liebeslied an die Kraft der (kindlichen) Phantasie, das das Filmregal eines jeden Filmliebhabers schmücken sollte, wie eine Christbaumkugel die Weihnachtstanne ;)
User-Kommentare-Wichtel-Aktion 2014
Für den dritten Advent habe ich mich mit ossi29 zusammengetan, um uns der schön weihnachtlichen Thematik "„Von draußen, vom Walde komm ich her…" zu widmen. Ich habe mir deswegen einen Film ausgesucht, der im Wald spielt und gleichzeitig einen kläglichen Versuch unternommen, Theodor Storms Gedicht umzuformen. Ossi29 und allen Lesern wünsche ich viel Spaß beim Lesen und einen schönen dritten Advent. :)
Von drauß' vom Walde kommen wir her;
Wir, das sind Dale und der Tucker.
Warum wir hier stehen, zwischen Tannen und Fichten?
Um unsere Hütte zu errichten,
Und hier gemeinsam Urlaub zu machen,
zu angeln, zu trinken, zu grillen, zu lachen.
Und wie wir so strolchen durch den finsteren Tann,
Da schauen uns plötzlich neun Teenager an.
Eine davon stürzt, es ist auch nicht gerade hell,
die anderen rennen und sputen sich schnell.
"Komm lass uns sie fix zur Hütte fahrn',
ich glaube sie hat sich beim Sturz was getan"
Wir sind da und die Kerzen fangen zu brennen an,
Dale ruft: "Das Himmelstor ist aufgetan!"
"Schön wie ein Engel ist sie nun,
doch nach dem Sturz soll sie erstmal ruhn."
Doch die Teenies halten die Maid für entführt,
was nur aus ihren Vorurteilen herrührt.
Sie halten Tucker und Dale für Psychokiller,
wie in "Wrong Turn", nur noch viel schlimmer.
"Die kommen vom Land, nicht aus der Stadt,
Wo's nur böse, keine guten Kinder hat."
So bringen sie die zwei in Verruf;
Und unternehmen einen Rettungsversuch.
Doch sind sie ungeschickt und dumm,
bringen sich alle selber um.
Holzzerkleinerer ohne Herrn,
fressen dumme Kinder gern.
Und spitze, gefährlich große Stöcke,
verletzen allein weder Fliegen noch Böcke.
Doch für die Kinder nur, die schlechten,
Die treffen sie in den Teil, den rechten.
StrykeOut sprach: "So ist es recht;
Die habens verdient...das ist so...echt"
Von drauß' vom Walde komm ich her;
Ich muß euch sagen, ich lachte sehr!
Nun spreche, wie ich' den Film find!
Sind's gute Kind, sind's böse Kind?
Der Film ist super, keine Frage.
Auch, weil ich schwarzen Humor und Blut ertrage.
Mit viel Witz und geringen Mitteln,
schafft der Film es, mich vor Lachen zu schütteln.
Schwarzhumor-Freunde seht ihn bald,
ein kleines Juwel im Horror-Wald.
So, jetzt hats auch ein ein Ende mit der schrecklichen Reimerei :D Ich hoffe, man verzeiht mir meine nicht vorhandene Dichtkunst. Weihnachtliche Grüße und einen schönen Advent.
Sieht sehr generisch und bieder aus...und das der Quatsch dann auch noch von den Wachowski-Geschwistern kommt, macht das ganze nicht besser.
Vermutlich kein Film für mich.