StrykeOut - Kommentare
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Alle Kommentare von StrykeOut
"Goal of the Dead" will eine Horrorkomödie sein, eine amüsante Mischung aus Zombiestreifen und Satire auf die Welt des Fußballs.
Leider scheitert der Film grandios an beiden Aspekten.
Die erste Hälfte des 2-Stunden-Films bleibt weitgehend zombiefrei und besteht zu einem Großteil aus Exposition. In epischer Länge werden die völlig uninteressanten, durch die Bank unsympathischen Figuren des Films vorgestellt und das Szenario in einer Ausführlichkeit erklärt, die kein Mensch gebraucht hätte.
"Erstliga-Team fährt zum Pokal-Derby in die Provinz, dort bricht eine Zombie-Seuche aus". Mehr an Story hat der Streifen im Kern nicht, was die völlig überzogen lange Exposition noch langweiliger und überflüssiger macht.
Lacher hat die erste Stunde des Films auch keine zu bieten, was sie im Endeffekt komplett überflüssig macht.
In der zweiten "Halbzeit", wie "Goal of the Dead" seine beiden Hälften nennt, kommen dann endlich die Zombies ins Spiel und beginnen Fußballer und Fans zu dezimieren. Kann man sich also zumindest hier auf spaßiges Zombiegeschnetzel freuen?
Leider auch nicht. Denn "Goal of the Dead" ist für einen Zombiefilm extrem zahm. Bis auf ein, zwei nette Splatterszenen werden praktisch keine Zombieärsche getreten. Nichtmal beißen tun die Untoten, stattdessen bespucken sie ihre Opfer mit einer weißen Flüssigkeit, die im Endeffekt aussieht wie Milch. Nicht gerade cool.
Ein paar optisch schöne Stellen hat die zweite Hälfte zwar durchaus zu bieten, etwa wenn mit Zeitlupeneffekten, Rauch und Bengalos gearbeitet wird, aber auch die dadurch erzeugte Endzeit-Atmosphäre täuscht nicht darüber hinweg, dass der Film weder als Horrorfilm, noch als Komödie funktioniert. Die Witze zünden praktisch nie, sind teilweise überhaupt nur schwer als solche zu erkennen und Spannung oder Grusel kommt auch nie auf, da einem die Figuren völlig egal sind und es an konsequenter Gewaltdarstellung fehlt.
Noch dazu wird immer wieder Tempo herausgenommen, weil sich die uninteressanten Figuren über dumme, belanglose, persönliche Dinge unterhalten anstatt witzig zu sein oder sich mit den Zombies zu beschäftigen. Auch die ab und an anklingende Fußball-Satire bleibt so nicht mehr als ein missglückter Versuch, wie im Prinzip der ganze Film.
"Goal of the Dead" ist in erster Linie eins: Langweilig. Viel zu lang, völlig verkorkstes Tempo, blöde Figuren, kaum Humor und eine dauerhaft angezogene Handbremse, was Gewalt und Horror angeht. Insgesamt ein ziemlicher Totalausfall, auch für Zombiefans.
"Kingsman" ist für das Genre des Agentenfilms das, was "Scream" für den Slasherfilm ist.
Der Film spielt in einem selbstironischen, selbstreferenziellen Universum, dessen Protagonisten andere Agentenfilme kennen und lieben. Da versucht der Bösewicht, möglichst nicht einem Bond-Schurken zu gleichen und der Held benennt seinen Mops nach Jack Bauer.
Doch so wie Scream trotz all dem Humor und der Ironie noch immer als Slasherfilm funktioniert, so funktioniert auch "Kingsman" als durchaus eigenständiger und spannender Genrebeitrag und begnügt sich nicht damit, eine bloße Parodie à la "Austin Powers" zu sein.
Dabei orientiert sich der Film durchaus am Genre-Primus James Bond. Der skurrile Bösewicht (super witzig, Samuel L. Jackson), das überzogene Finale in der klischeehaften "Festung des Bösen" und auch die coole Handlangerin des Bösewichts mit der ungewöhnlichen Art zu töten erinnern angenehm an die frühen Abenteuer des britischen Doppelnull-Agenten.
Anders als dieser kann "Kingsman" aber extrem kreativ choreografierte, ultra brutale Kampfszenen für sich verbuchen, die einfach nur enormen Spaß machen und höchst unterhaltsam sind. Gerade die viel besprochene "Kirchenszene" ist unfassbar spaßig anzusehen und löste bei mir im Kinosaal echte Jubelschreie aus.
Zu diesen genial inszenierten Actionszenen kommen reichlich Lacher, ein sympathischer Hauptdarsteller, ein unfassbar cooler, smoother Colin Firth als Mentor/Superagent und viele lustige Gadgets und Spielereien, die ich in den neueren Bonds oft vermisst habe.
Die Handlung des Films ist sicherlich nicht die ausgefeilteste und hat einige dicke Logiklöcher, das trübt das Gesamtbild aber gar nicht, da der Film sich dieser Schwächen bewusst ist, damit spielt und sich selbst nie zu ernst nimmt.
Insgesamt ist "Kingsman: The Secret Servise" mega spaßig, mega cool und zu keiner Sekunde langweilig. Wer hier Anspruch oder Tiefe sucht ist hier natürlich an der falschen Adresse, aber wer unterhalten werden will, ist mit "Kingsman" sehr gut beraten. Ich hatte im Kino Spaß wie lange nicht mehr.
Eigentlich ist die Prämisse von "Good" höchst interessant. Hier soll ein Mensch durch die Zeit des Dritten Reichs begleitet werden, der keine Nazi ist, aber durch Duckmäusertum und Bequemlichkeit immer mehr Teil des unmenschlichen Systems wird. Sieht man in dieser Form selten, meistens sind es die Opfer oder die aktiven Täter, die man in Filmen sieht. "Good" wendet sich der schweigenden Masse zu und greift sich dafür den von Viggo Mortensen gespielten Professor John Halder heraus.
Leider geht das Konzept des Film für mich nicht auf, da sich viel zu sehr auf das (vergleichsweise) unspannende persönliche Schicksal Halders konzentriert wird und nicht auf dessen Verwicklung in die Maschinerie des NS-Staats.
Stattdessen beobachten wir ihn mit seiner Affäre, beim Versorgen seiner kranken (und leider ziemlich nervigen) Mutter und seiner Kinder und bei Gesprächen mit seinem jüdischen Freund Maurice.
Das alles zieht sich wie Kaugummi, ist lustlos gespielt und liefert vor allem wenig Neues, obwohl die Grundidee des Films das ja vermuten ließ. Es werden zig mal gesehene NS-Themen aufgegriffen, die man schon diverse Male besser als in "Good" umgesetzt hat und am Ende fragt man sich, für welche neue Erkenntnis oder Botschaft man sich jetzt durch 90 Minuten dröge Langeweile und Klischees gekämpft hat.
Es ist schade um die Grundidee und Viggo Mortensen, aber den Film muss man echt nicht gesehen haben.
"30 Miles" ist offensichtlich ziemlich unbekannt. Er hat hier nicht einmal 10 Bewetungen und ich habe ihn auch nur gesehen, weil ich bei Youtube über ihn gestolpert bin. Dabei ist der Film eigentlich gar nicht so verkehrt.
Die Handlung es schnell erzählt. Ein Mann bleibt in der amerikanischen Ödnis mit seinem Auto liegen und wird von einem zufällig vorbeikommenden zweiten Mann mit zur nächsten Tanke genommen. Durch die Gespräche, die sie im Auto führen, erfährt man immer mehr über die beiden Figuren und sieht dabei zu, wie sich eine gewisse Beziehung zwischen ihnen aufbaut. Bis auf das überraschende Ende, das so wohl niemand kommen sieht, wars das auch schon mit der Handlung.
"30 Miles" ist ein reinrassiges Kammerspiel und zieht seinen Reiz komplett aus seinen Figuren und den Dialogen, die sie führen. Lange Zeit ist dem Zuschauer nicht klar, in welche Richtung der Film gehen will, wohin die Reise gehen soll.
Und genau dadurch schafft es "30 Miles", Spannung aufzubauen, obwohl eigentlich nur geredet wird.
Hört sich bis hier ja ganz gut an. Leider habe ich den Film auf Deutsch gesehen. Und die deutsche Synchronfassung ist die vielleicht schlimmste, die ich je hören musste. Die Sprecher passen null zu ihren Figuren, wirken nie authentisch, und overacten sich einen Wolf. Zusätzlich ist die Synchro furchtbar asynchron und ziemlich schlecht übersetzt.
Bei einem Film, der von seinen Dialogen lebt, ist das natürlich der Todesstoß. Nach fünf Minuten der deutschen Synchro hab ich fieberhaft nach dem englischen Original gesucht, aber nichts gefunden.
Im Originalton wird "30 Miles" auch kein Überfilm sein, dafür sind die Schauspieler zu amateurhaft und der Film filmisch zu billig und unroutiniert. Aber auf Englisch kann "30 Miles" sicher deutlich mehr unterhalten als auf Deutsch.
Falls man mal durch Zufall auf die Originalversion stoßen sollte, kann man sich die ruhig mal ansehen, wenn man Kammerspiele und nette Plottwists mag. Unterhaltsam ist "30 Miles" nämlich auf jeden Fall. Ohne die Synchro würde er bestimmt 1-2 Punkte mehr von mir bekommen.
Hmm...mit so wirklich seltenen oder spektakulären Editionen kann ich kaum dienen.
Ich hab ein paar Steelbooks (Iron Sky - Directors Cut, Kill Bill 1/2, Jurassic Park Trilogy, The Take, Mann beißt Hund), aber die richtig fetten Editionen sind mir als Student meist einfach zu teuer.
Am schönsten finde ich meine 3-Disk-Collectors-Edition von Pans Labyrinth. Die ist zwar nicht teuer oder selten, aber dafür sehr, sehr hübsch designed :D
Erstmal vorweg: Dass Batman auf dem Cover steht, ist fast schon Etikettenschwindel. Der dunkle Ritter taucht zwar im Film auf, die Hauptrolle haben aber klar die Jungs und Mädels vom "Suicide Squad".
Das macht den Streifen aber umso interessanter. Denn obwohl Batman ein unheimlich cooler, vielschichtiger Charakter ist, hat man ihn doch schon recht häufig gesehen. Hier bekommt man das Batman/Arkham-Universum mal aus einer anderen Perspektive, nämlich der von Deadshot, Harley Quinn und Co.
Hauptfigur Deadshot bekommt eine Reihe von zwielichtigen Schurken und Vigilanten zur Seite gestellt, um im Auftrag der Regierung ins Arkham Asylum einzubrechen und den Riddler zu töten. Bei Erfüllung ihres Auftrags winkt der bunten Truppe eine Strafminderung. Soviel zur eher rudimentären Story.
Viel interessanter als diese recht austauschbare Geschichte sind die Charaktere des Films. Besonders Harley Quinn und King Shark haben es mir hier echt angetan. Die Dialoge sind herrlich unterhaltsam und die einzelnen Figuren wunderbar skurril.
Da ist es besonders schade, dass man sich den vergleichsweise öden Deadshot als Hauptfigur ausgesucht hat, der im Vergleich mit den anderen Mitgliedern der Anti-Helden-Truppe nur minimalen Unterhaltungswert hat.
Diesen liefern dafür die vielen humorvollen Szenen des Films, die toll choreografierten und teilweise recht brutalen Actionszenen, die häufigen Anspielungen für Comickenner und die starken englischen Synchronsprecher.
So ist "Batman: Assault on Arkham" ein zwar seichtes, aber dafür sehr unterhaltsames Abenteuer im Batman-Universum, das Hoffnungen auf den kommenden Suicide Squad-Film macht.
Scooby-Doo, I am Legend und Tim & Struppi würden mir noch einfallen :)
Filmisch kommt"Die Seelen im Feuer" daher wie der klassische deutsche Fernsehfilm: Leicht wackelige Handkamera, entsättigte Farben, dunkles, leicht bläuliches Bild, viele Close-ups, keinerlei Spielereien oder Kreativität. Alles wirkt reichlich billig, gerade die Kulissen. Die Stadt Bamberg, die in der Frühen Neuzeit immerhin über 10.000 Einwohner hatte, wirkt wie ein Hundert-Seelen-Kaff, das nur aus einem einzigen, sehr kleinen Marktplatz besteht.
Und auch einige der inhaltlichen Elemente sind tendenziell typisch fürs deutsche Fernsehen. Wir haben die starke Frau, zwischen Heirat und Beruf hin und hergerissen. Die obligatorische, ziemlich aufgesetzte Love-Story. Und einen immer leicht erhobenen Zeigefinger.
Allerdings einen, den man sehr selten sieht. Er richtet sich nämlich gegen blinden Glauben, Fanatismus und im Endeffekt gegen Religionen. "Die Seelen im Feuer" ist tatsächlich ein Film, der ein aufgeklärtes, atheistisches Weltbild propagiert.
Und das macht er sogar ziemlich gut. Die Geschichte des Films hält nämlich durchgehend bei der Stange, die Spannung steigt mehr und mehr an und ich für meinen Teil konnte die reichlich biedere Optik nach 20 Minuten ausblenden, weil mich der Film so gepackt hat. Die Geschichte des aufgeklärten Arztes, der in die streng- und abergläubische Provinz kommt und dort gezwungen wird, sich an den Hexenprozessen zu beteiligen ist immer nachvollziehbar, spannend und stringent erzählt. Sicher, einige Elemente sind etwas überdramatisiert (Tod des Bischofs) und ich hätte es noch besser gefunden, wenn sich der Arzt Cornelius nicht primär aus persönlichen, sondern aus ethisch-moralischen Gründen gegen die Hexenverbrennung einsetzt.
Aber auch so ist "Die Seelen im Feuer" ein überraschend spannender Historienschinken mit atheistischer Botschaft, der aber aufgrund seines angestaubten, billigen Looks und seiner teilweise wenig überzeugenden Kulissen, Kostüme und Schauspieler weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Kein Film den man gesehen haben muss, aber für historisch Interessierte sicherlich einen Blick wert.
"The Man from Earth" ist ein unheimlich interessanter Film, unter anderem deshalb, weil es der mir bekannte Film mit der größten Diskrepanz zwischen inhaltlicher Qualität und filmischer Qualität ist.
Letztere ist nämlich alles andere als gelungen. Der Film hat den Look eines schlechten 90er-Fernsehfilms, genauso steife Darsteller und auch teilweise ziemlich ungeschliffene Dialoge. Zudem ist es der wohl effektärmste Sci-Fi-Film überhaupt, er spielt nämlich komplett in einer stinklangweiligen Holzhütte irgendwo im ländlichen Amerika. Keine Roboter, keine Raumschiffe, keine Laserschwerter...und doch Science Fiction.
Denn die Prämisse des Films ist fantastischer Natur und macht den Film zu der Perle, die er ist. "The Man from Earth" handelt von einer Gruppe von unterschiedlichen Wissenschaftlern einer Uni, die einen Kollegen verabschieden, der nach 10 Jahren Zusammenarbeit überraschend umzieht. Während dieser Abschiedsfeier beginnt der Verabschiedete plötzlich zu erzählen, er sei einer der ersten Menschen, würde seit 14.000 Jahren leben und nicht altern.
Und mehr passiert im Film auch nicht wirklich, der angeblich 14.000 Jährige erzählt aus seiner Geschichte und beantwortet die Fragen seiner verblüfften Kollegen.
Das mag sich vielleicht langweilig anhören, ist es aber keinesfalls, zumindest nicht, wenn man Gedankenexperimenten und Philosophie zumindest ein wenig abgewinnen kann. Der Film wirft nämlich anhand seines kleinen Gedankenspiels allerlei Fragen auf, die er nur zum Teil beantwortet.
Was bezeichnen wir als wahr, als Fakt?
Welchen Wert hat unser Wissen, wie verlässlich ist es?
Wonach Formen wir unser Weltbild?
Welchen Sinn hat Religion, wenn man die vorangegangenen Fragen beantworten kann (oder eben nicht)?
"The Man from Earth" ist ein sehr tiefgreifender Film, der es mit einfachsten Mitteln schafft, den Zuschauer in sein Gedankenexperiment zu ziehen und ihn nicht mehr loslässt. Wer Spaß an Philosophie oder Gedankenspielen hat und einen Schlag auf seine religiösen Vorstellungen verkraften kann (wenn man nicht, wie ich, sowieso Atheist ist), der wird mit "The Man from Earth" eine Menge Spaß haben. Ein genialer, wenn auch filmisch grottiger Film.
Super toller Text, gefällt mir wahnsinnig gut.
Da schick ich dir direkt mal ne Freundschaftsanfrage, um keine ähnlich guten Texte zu verpassen :D
Meh...sieht extrem beliebig aus, wenns nicht dabeistehen würde, wäre ich nie darauf gekommen, dass das die Fantastic Four sind. Aber der Film interessiert mich sowieso eher wenig, die fantastischen Vier gehören für mich zu den lamesten Marvel-Helden.
Meine liebste Verfilmung von Robin Hood ist die Disney-Version aus den 70ern.
Denn sie trifft meiner Meinung nach am besten die Figur des Robin Hood:
Ein cleverer, schlitzohriger, charismatischer Sozialrebell mit dem Herz am rechten Fleck, der seine Probleme eher mit Geschick, List und Tücke löst, als mit roher Gewalt.
Leider schießt Ridley Scotts Version des britischen Strumpfhosenträgers meilenweit an dieser Figur vorbei. Russel Crowe ist eine absolute Fehlbesetzung, der im Prinzip seine Rolle aus "Gladiator" einfach weiterspielt und zusammen mit dem Drehbuch dafür sorgt, dass Robin Hood ein eher stumpfer, wenig charmanter Ritter/Feldherr ist und kaum noch etwas mit der eigentlichen Figur gemein hat.
Auch der Rest des Films ist im Endeffekt ein austauschbarer, generischer Ritterfilm, bei dem eben einige Figuren zufällig so heißen, wie die der englischen Erzählung. Nichts ist wirklich neu, vieles kommt einem bekannt vor, praktisch alles hat man so oder so ähnlich schon in anderen Filmen gesehen, sogar in anderen Werken Scotts, was das ganze noch trauriger macht.
Das soll nicht heißen, dass der Film nicht ordentlich inszeniert wäre, das ist er nämlich. Man hat schöne Massenszenen, tolle Kulissen und Kostüme, die Kamera ist sehr schön anzusehen und die Schauspieler bekleckern sich zwar nicht unbedingt mit Ruhm, spielen aber alle ordentlich.
Trotzdem ist wird man als Zuschauer nie wirklich gepackt. Ich blieb den ganzen Film über seltsam distanziert und ziemlich gelangweilt, was zum einen am lahmen Drehbuch lag und zum anderen daran, dass ich kaum Neues in diesem Film entdecken konnte.
Wer Lust auf einen handwerklich ordentlichen, typischen Ritterfilm ohne eigenen Charakter hat, kann hier gerne zugreifen und sich zum gefühlt hundertsten Mal anschauen, wie Ritter auf Burgen zustürmen. Wer eine Verfilmung von Robin Hood oder ein stilprägendes Scott-Meisterwerk erwartet, wird bitter enttäuscht werden.
Ich bin auch am Start :) Werde vermutlich immer zwischen Moviepilot und dem Oscast der Rocketbeans hin und herwechseln
What the Fuck?
Mir würde spontan kein Film einfallen, bei dem ich diese Floskel häufiger im Kopf hatte.
Hier werden über fast 2,5 (!) Stunden kleine Sushi-Köche aus schleimigen Öffnungen gezogen, aus langezogenen Männernippeln schießende Säfte von Schulmädchen mit Badminton-Schlägern bearbeitet, am Strand tanzende Maskenträger gezeigt, Konzerte im Wald abgehalten, sinnbefreite Texte aufgesagt und allgemein unendlich viel Wahnsinn versprüht.
Dabei sind echt einige Szenen, bei denen mir der Mund offen stehen blieb, ob der Absurdität und Surrealität des Gezeigten.
Leider gibt es deutlich mehr Sequenzen, die zwar auch völlig zusammenhanglos, aber leider auch völlig langweilig daherkommen. Die Dialoge sind größtenteils inhaltsleer und in vielen Szenen passiert wenig bis nichts, bis auf die dusseligen Dialoge. Das langweilt schon krass.
Wer sich aber durch knappe 1,5 Stunden Langeweile quält (oder vorspult) bekommt auch einige der weirdesten Sequenzen der Kinogeschichte. Ein Opfer, dass man schon mal bringen kann, wenn man glaubt schon alles gesehen zu haben. Denn das kann man nicht von sich behaupten, wenn man "Funky Forest" noch nicht kennt. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für Mutige ;)
Funktionieren Autokinos nicht nur Nachts bzw. Abends? Wer geht denn mit seinen Kindern im Dunkeln Kartfahren?
Unfassbar langweiliger, spannungsarmer und viel zu gewollt "lustiger" Krimi, der dem Zuschauer auch noch mit der Brechstange reinwürgen muss, dass er auf Sylt spielt.
Den fanden selbst meine Eltern unheimlich öde, die sich sonst jeden Tatort mit Freude angucken. Finger weg.
"Rocco, der Mann mit den zwei Gesichtern" (oder "Sugar Colt" im Original) ist ein eher unbekannter Italowestern der besonderen Sorte.
Denn hier bekommt man keinen reinrassigen Western,sondern eher eine Art Agentenfilm im Wilden Westen.
Rocco, ein charmanter Revolverheld und Lebemann mit einer ziemlichen Ähnlichkeit mit einem gewissen englischen Geheimagenten, der gerne geschüttelte Martinis trinkt, wird im Auftrag der Pinkerton-Detektei in das kleine Örtchen "Snake Valley" geschickt, um das Verschwinden einer ganzen Einheit ehemaliger Bürgerkriegssoldaten zu untersuchen. Dabei ermittelt er verdeckt und gibt sich als Arzt aus.
Schon dieses Szenario ist für Western eher ungewöhnlich. Dass ein Verbrechen aufgeklärt wird, der Held unter falschem Namen Ermittlungen anstellt, dabei allerlei Tricks und Gadgets einsetzt und sich an gleich zwei Frauen ranmacht erinnert mehr an klassische Bond-Filme als an Wild-West-Abenteuer.
Die Mischung funktioniert aber ausgezeichnet und macht den Reiz des Films aus. Jack Betts spielt Rocco bzw. Dr. Cooper als scharmanten, schlitzohrigen Gentleman, der sich zu verteidigen weiß und immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat. Sehr spaßig, sehr sympathisch und eine gelungene Abwechslung von all den harten, ruppigen Antihelden der meisten anderen Italowestern.
Hinzu kommen ein fürs Genre typischer, sehr guter Soundtrack, hübsche Kulissen und teils sehr ausgedehnte, toll gefilmte Actionszenen und Prügeleien.
Das hohe Tempo, die richtige Mischung aus Spannung, Action und Humor, die tollen Dialoge und die ungewöhnliche Prämisse machen "Rocco" zu einem sehr frischen, wenig altbackenen Film.
Ein echter Geheimtipp für Freunde von Italowestern oder der Bond-Reihe.
Und zum Schluss noch eine kleine Vermutung meinerseits:
Ich fresse einen Besen, wenn Tarantino sich hier nicht ordentlich was an Inspiration für seinen Dr. King Schultz aus "Django Unchained" geholt hat. Beides Revolverhelden, die sich als fahrende Ärzte ausgeben, beide mit einem eher lustigen Hut und einem lahmen Pferdewagen ausgestattet. ;)
Zwei Dinge:
1. Der neue Dino gefällt mir nicht besonders gut. Sieht zu übertrieben aus, mit diesem ganzen Klimbim am Kopf und den langen Armen. Sieht mehr aus wie aus irgendeinem Trashfilm.
2. Wieso haben ausnahmslos alle anderen Dinosaurier an einer ähnlichen Stelle eine Wunde? Das kann doch kein Zufall sein...hat das vielleicht was mit der Story des Films zu tun?
Ein Detektiv zieht in eine neue Stadt und findet in der unmittelbaren Umgebung seiner neuen Behausung eine schlimm zugerichtete Leiche, die ihn auf die Spur eines intelligenten Serienkillers bringt.
"Confederate this!"
The Asylum ist bekannt für seine billig produzierten "Mockbuster".
Diesmal hat sich das Trash-Studio offenbar mit der Bürgerkriegs-Reenactment-Gruppe Pennsylvania Süd zusammengetan und lässt den US-Präsidenten Abraham Lincoln nicht etwa gegen Vampire, sondern gegen Zombies antreten. Unterstützung bekommt er dabei von diversen historischen Persönlichkeiten. So tauchen etwa der Südstaaten-General Stonewall Jackson, der Killer von Billy the Kid, Pat Garret, der spätere Präsident Teddy Roosevelt und Lincolns Mörder John Wilkes Booth auf und treten gemeinsam mit dem bärtigen Präsidenten Zombieärsche.
Das ist ,wie für Asylum-Filme typisch, absolut schrottig produziert. Die Schauspieler sind aufgrund ihrer Steifheit kaum von den schlecht geschminkten Untoten zu unterscheiden, die Kulisse sieht null authentisch aus, der Sepia-Filter nervt total, die Effekte sind für das Jahr 2012 schon gewaltig peinlich und die Kostüme passen nicht einmal den Schauspielern, ja sogar die falschen Bärte erkennt man aus hundert Metern Entfernung...
Und doch hat mir "Abraham Lincoln vs. Zombies" irgendwie ein bisschen Spaß gemacht.
Vielleicht liegt es daran, dass ich sowohl Geschichts- als auch Zombie-Nerd bin, aber die Kombination von historischem Szenario, bewusst trashiger Action und schwankenden Untoten geht für mich immer.
Der Film ist objektiv betrachtet natürlich absolute Grütze und ein zweites Ansehen spare ich mir auch gerne, aber für eine Sichtung ist der Film, so billig und albern er auch ist, überraschend okay. Sicherlich eine der besseren Asylum-Produktionen.
Ohne Einführung schmeißt Corbucci den Zuschauer in "Navajo Joe" direkt ins Geschehen. Eine Gruppe Skalpjäger überfällt ein friedliches Navajo-Dorf und tötet alle Bewohner...bis auf einen: Joe.
Dieser schwört blutige Rache und nimmt die Verfolgung der Bande auf.
Im Kern ist "Navajo Joe" also ein klassisches Revenge Flick im wilden Westen, ausgestattet mit der typischen Optik eines Italo-Westerns.
Ebenfalls typisch ist die Brutalität, mit der Navajo Joe seine Rache nimmt. Sicherlich ist die 18er-Freigabe mittlerweile deutlich zu hoch, aber im Vergleich mit zeitgenössischen Filmen haut Corbucci hier schon ordentlich auf den Putz.
Diese bewusste Härte und die knackige Laufzeit sorgen dafür, dass "Navajo Joe" nie langweilig wird und eine gute Mischung aus Dialogen und Actionszenen findet.
Weniger gelungen finde ich allerdings die Besetzung der titelgebenden Hauptrolle. Burt Reynolds schafft es nicht, den von Rache und Blutdurst getriebenen Indianer überzeugend darzustellen. Er wirkt nie verzweifelt oder zornig, wie man es von dem letzten Überlebenden eines Massakers erwarten könnte, sondern oft eher distanziert, cool oder sogar freundlich.
Der Rest der Besetzung gleicht diesen Makel mit der bezaubernden Nicoletta Machiavelli und dem überzeugenden Aldo Sambrell aber wieder aus.
Nicht ausgleichen kann man die paar unfreiwillig komischen Szenen des Films. Während man die wenig glaubhaften Schleichaktionen von Navajo Joe noch auf das Alter des Films schieben kann, müssen die Soldaten, die seelenruhig Baumstämme von den Gleisen räumen, während ohne Übertreibung fünf Meter hinter ihnen ihre Kameraden unter lautem Geschrei von johlenden Banditen abgeknallt werden auch schon 1966 eher lächerlich gewirkt haben und sind wohl schlicht ein Produkt von Schlampigkeit.
Nichtsdestotrotz ist "Navajo Joe" ein sehenswerter Italo-Western, der mit seiner geradlinigen Story, seiner guten Action und seinem genialen Morricone-Soundtrack unheimlich viel Spaß macht. Das herrlich gesungene "Navajo Joe, Navajo Joe" klingt mir immer noch im Ohr und hat direkt seinen Weg in meine Musikbibliothek gefunden.
Da kommen mir gleich zwei Erlebnisse in den Sinn...
Zum einen hab ich mit sechs/sieben, vielleicht acht Jahren das erste Mal "Es" gesehen, im Heimkino des Vaters meines damaligen besten Freundes. Der hat mich damals schon ziemlich verstört...schlafen war in den folgenden Nächten immer sehr problematisch. Und Clowns mag ich bis heute nicht.
Und der zweite Film ist der eigentlich wenig gruselige "Shaun of the Dead". Ich war etwa elf, meine Eltern waren ausgeflogen, wir hatten "Premiere" zu Hause und ich kannte den Code für die Sachen mit FSK 16 und höher. Also hab ich mich auf die Suche nach dem "krassesten" Film gemacht, der gerade lief und blieb irgendwo in der Mitte von "Shaun of the Dead" hängen, damals noch zu unerfahren, um zu begreifen, dass ich gerade ne Komödie sehe. Die Szene in der Bar, bei der David von den Zombies zerrissen wird, war für mich damals das blutigste und brutalste, was ich bisher gesehen hatte und hat mich auch ziemlich fertig gemacht. Heute zählt "Shaun of the Dead" zu meinen Lieblingsfilmen :D
Seitdem man "Schiffe versenken" verfilmt hat, schockt mich gar nichts mehr :D
Tarantino, Herzog, Aronofsky, Nolan, Verhoeven, Cronenberg, del Toro, Iñárritu, Refn, Smith, Gilliam, Coppola, Scott, Fincher, Jackson...wirklich ein sehr vielversprechender, gut sortierter Pott.
Der Gewinner kann sich auf jeden Fall freuen :D
Mein Wunsch: Planet der Affen
Mein Tipp: Interstellar