Terry_Troma - Kommentare

Alle Kommentare von Terry_Troma

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    Terry_Troma 05.03.2022, 11:29 Geändert 05.03.2022, 12:51

    Schon in den ersten Sekunden spürt man sofort die nostalgisch-schöne 80s Atmosphäre, dass man sofort weiß "ooh ja, das wird gut!".

    Die Cops Nick (M. Douglas) und Charlie (A. Garcia) müssen den Mörder Sato den japanischen Behörden übergeben, der geht ihnen aber prompt durch die Lappen und schon haben es die 2 auch noch mit der Yakuza zu tun.

    Ridley Scott hat mit dem '89er Action-Thriller mit Michael Douglas auf dem Höhepunkt seiner Karriere einen verdammt fetzigen Streifen hinterlassen. Von Schießereien, Verfolgungsjagden oder einfach etwas Gewalt wird alles geboten. Spannend und stets stimmig unterhaltsam, unterstreicht die scharfe Filmmusik von Hans Zimmer das japanische Großstadt-Setting dazu perfekt. Die zweite Hälfte wird dazu eindeutig düsterer und birgt die gute alte Ruhe vor dem Sturm in sich - und überzeugt voll und ganz.

    Letztendlich bekommt der Film in puncto der Amerikaner, die den zugeknöpften vermeintlich uncoolen Japanern zeigen wies geht, noch gerade so die Kurve. Die anfangs oft arg peinlichen Sprüche sind zwar etwas zu viel, aber das gehört ebenso in die 80s US-Filmindustrie, wie die obligatorische Liebesgeschichte.

    Fetziger Film, den man immer mal wieder gucken kann, wenns einen nach guter 80er Action dürstet!

    Aufwertung von 8 auf 8,5

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      Terry_Troma 05.03.2022, 07:12 Geändert 06.03.2022, 09:41

      Der Slapstick-Klamauk nimmt in Teil 1 schon ordentlich Fahrt auf - vielleicht die höchste -, führt seine herrlich klischeehaften Charaktere zügig ins Geschehen ein und landete damals einen Hit, dem 6 weitere Teile folgten.

      Klar, zünden nicht mehr alle Gags perfekt und über so manch fast schon ausgestorbene Wortwahl musste ich schon kichern. "Police Academy" ist völlig anspruchslos-charmanter Unterhaltungsunsinn und für so manch zeitgemäß-politisch korrekten Augen mittlerweile ziemlich gegenteilig. Ich habs als Kind geliebt und damit auch heute noch komplette Freude. Und ja, auch mit so manchen Nachfolger! Crazy Zed is coming soon ☺️

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        Terry_Troma 22.02.2022, 23:01 Geändert 23.02.2022, 09:31

        Die stumme Hebamme Liz lebt in gottesfürchtigen Zeiten des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit ihrer erst jungen Familie, als eines Tages ein vernarbter Mann in ihrem Dorf die Rolle des Priesters einnimmt. Die beiden kennen sich, sie verbindet ein düsterer Pfad der Vergangenheit.

        Der Niederländer Martin Koolhoven erzählt in „Brimstone“ eine Geschichte in 4 Kapiteln, welche bedrückender kaum sein kann. Kein Augenzwinkern , kein leiser Humor, nein, hier gibt es nichts zum Lachen. Stattdessen wird man gefesselt von einem bitterbösen und kalten Western-Drama , das so intensiv daher kommt, dass es schon fast in Richtung Terrorfilm geht. Hinzu kommt, dass man es hier mit einem der widerlichsten und unerträglichsten Filmbösewichte zu tun bekommt, den ich seit langen gesehen habe.

        Starker Euro-Western- kirchenkritisch und eisenhart-ungemütlich!

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          Terry_Troma 20.02.2022, 22:23 Geändert 21.02.2022, 11:37

          TC 3d ist zwar handlungstechnisch meist völlig unglaubwürdig, extrem inszeniert und die Charaktere haben größtenteils wieder mal nur Puddingsuppe im Kopp, aber trotzdem existiert eine Geschichte, die ich von der Grundidee eigentlich ganz ok finde und die sogar etwas Stimmung mitbringt. Dann gibt es auch einige harte Szenen, keine Langeweile und sogar ein wenig Atmosphäre, was durchaus über einige Logiklöcher und die oft grobe Dummheit hinweghilft. Ich finde TC 3d zumindest unterhaltsam 🤷🏼‍♂️

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            Terry_Troma 20.02.2022, 00:25 Geändert 20.02.2022, 09:42

            Ein Mann Namens Travis läuft angeschlagen durch die texanische Wüste. Seine Haut ist faltig und von der Sonne gezeichnet, sein Gesicht leer. Ein fragliches Ziel treibt seine Beine voran, seine Stimme weit entfernt von jeglichen Ton. Als jener Mann in einer Bar im Nirgendwo halb verdurstet zusammenbricht, wird sein Bruder informiert, der sich sofort auf den Weg macht. 4 Jahre sind vergangen, als sich beide zuletzt sahen. Nach einiger Zeit bricht der lakonische Travis schleichend sein Schweigen. Langsam beginnt ein Zusammensetzen seiner verlorenen Jahre, die Vergangenheit und deren einst wichtige Menschen treten langsam aus dem Schatten.

            Dank 3Sat mein erster Wim Wenders-Film, da ich mich nicht sonderlich oft im komplett anspruchsvollen Milieu wiederfinde, aber ab und an - und eigentlich viel zu wenig- auch gerne schwermütige Filme sehe. Der malerische und sehr trüb-emotionale Filmtrip besitzt eine ganz besondere Magie, welche er rätselhaft und geistreich zugleich dem Zuschauer übergibt, ohne auch nur einmal kitschig zu werden. Bildsprache, Score und wirklich tolles Schauspiel aller Protagonisten ergeben eins. Ein herrlich trauriges und gelassenes Road-Movie/Drama, der es nicht übertreibt und mich somit völlig gekriegt hat!
            Und ich dachte Harry Dean Stanton hätte nur in „Lucky“ die einzige tolle Hauptrolle ergattert.

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              Terry_Troma 19.02.2022, 00:29 Geändert 05.02.2023, 09:13

              Ein grässlich uninspirierter Film, der wiedermal nichts von der morbiden Kunst des Originals versteht und sich nicht mal Mühe gibt, dreckig-fiese und todbringende Atmosphäre zu kreieren. Stattdessen überwiegt lange die Moderne in Form von Musik und furchtbaren Menschen. So geht es ohne Spannungsaufbau recht schnell zur Sache und Waisenknabe Leatherface arbeitet sich durchs Kanonenfutter. Wobei das Geschnetzelte wirklich ordentlich schmeckt und einziger Lichtblick bleibt.

              Für mich ist TCM weit mehr als ein 08/15 Hochglanz- Slasher, den man gefühlt 8000 mal schon gesehen hat. Dann gibt es auch noch seltsame Anlehnungen an die neuen Halloween-Filme.

              Na ja, stumpfe politisch korrekte Ideenlosigkeit, aber immerhin mit stimmigen Gewaltgrad! Trotzdem bin ich irgendwie leicht eingeschnappt 🤬..

              Bekommt eventuell bei Gelegenheit mit Bier noch mal 'ne Chance.

              Update : Die 2. Sichtung war jetzt irgendwie doch etwas unterhaltsamer. 2 Gnadenpunkte gibts dazu

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                Terry_Troma 18.02.2022, 12:32 Geändert 18.02.2022, 15:03

                Böse sein kann man dem kautzigen chilenischen Gangsterfilmchen im günstigen Grindhousestil kaum. Zwar hätte es deutlich mehr Blut (und vor allem kein CGI-Blut) und Gewalt sein können, aber die kleinen Videospiel-Anlehnungen an GTA und der sonstige Blödsinn waren schon ganz witzig. Sympathischer low budget Trashquatsch, der seine knackigen 73 Minuten unterhaltsam ausfüllt und auch einen passenden Soundtrack hat. Die heiße "Machine Gun Woman" war dann aber doch nicht ganz so heiß, wie sie gerne wäre ( sorry Amigos; Tschuna & Headshot😁 ) . So bleibt die nette Dame sowie der kurzweilige Streifen Geschmackssache.

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                  Terry_Troma 15.02.2022, 21:26 Geändert 16.02.2022, 19:01

                  Im Jahre 2018, also was man sich 1975 darunter vorgestellt hat, wird ein chaotisches und brutales Mannschaftsspiel gespielt. Bei dem die Spieler teils auf Rollschuhen und Mopeds einen schweren Metallball in eine Art Tor werfen/schieben müssen. Dabei ist es nicht selten, dass sich Spieler schwer verletzen oder sogar hopsgehen. Jonathan, der Topspieler und Held der Massen soll auf Druck der Industriebosse seine Karriere beenden. Weshalb, das weiß er nicht, doch Druck kommt von Oben.

                  Ich selbst habe hier eigentlich leichtere bzw. stumpfere Kost erwartet, schließlich heisst der Film "Rollerball". Doch der futuristische Actionfilm ist auch böse Dystopie über mächtige und moralisch verkommene Konzerne, welche den Sport als Opium für ein rechtloses Volk nutzen.

                  Dystopische Filme gibt es aus der Ära zwar weitaus düsterere Beiträge, bei dem es Mensch und Natur bedeutend krasser an den Kragen geht. Aber "Rollerball" ist definitiv kein Fehltritt und eine interessante und sehr clevere Mischung.

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                    Terry_Troma 13.02.2022, 21:33 Geändert 13.02.2022, 22:18

                    Die Crew der "Siren 2" macht sich auf die Suche nach dem verschollenen U-Boot "Siren 1" und trifft auf monsterlich-schleimige Unannehmlichkeiten.

                    Die Erste Hälfte ist zwar etwas schnarchnasig und wenig spannend, dann gehts jedoch auch mal außerhalb des U-Boots voran und es kommt zum Kampf mit wütenden Würmern und anderen Viehzeug. Ab dann nimmt der Streifen mehr Fahrt auf und die Gewalt lässt ein paar härtere Szenen zu.

                    Slugs-Regisseur Juan P. Simón hat hier einen kleinen und
                    charmanten Unterwasser-Horrorfilm erschaffen, der durch seine relativ kostengünstigen Effekte wahrlich mindestens 10 Jahre früher als 1990 wirkt, was ich allerdings positiv empfand. Nichts was man unbedingt gesehen haben muss, aber Fans von dem sowieso raren Genre des Unterwasser-Horrors und/oder Entdecker vergessener kleiner Filme ist das allemal gut guckbar und ist mit seinen 83 Minuten auch schön kurzweilig. Zusätzlich ist R. Lee Ermey ja auch immer ein Mehrwert für einen Film. (Übrigens ist auf der Blu-Ray ein sehr witziges Interview mit ihm 😊👍🏻.. Ich mag den Typen!)

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                      Terry_Troma 10.02.2022, 19:06 Geändert 10.02.2022, 21:55

                      "The Sadness" ist natürlich ein herrlicher Einstieg, um endlich mal wieder im Kino einzureiten. Und meine Fresse, ich kann mich nicht daran erinnern jemals so eine fiese nihilistische Gewaltorgie im Kino gesichtet zu haben. Auch wenn die Kamera nicht immer direkt drauf hält, gibt es unglaublich viele Garstigkeiten, so dass das Blut nur so spratzt und Knochen brechen. Und dann sind die Effekte und Masken noch schön handgemacht, dass ich eigentlich meinen komplett nicht vorhanden Hut ziehen würde. Wäre neben der faszinierenden Blut- und Splatterfete noch irgend wie mehr, denn, die Story ist leider mit 3 Worten erklärt: Freund sucht Freundin. Ok, natürlich sind die Umstände, mit einem Virusausbruch, der die Menschen zu perversen und mordlustige Psycho-Sadisten macht, prekär. Die Tatsache, dass man aber mit der stumpfen teils übertriebenen Gewalt wirklich gut unterhalten wird, macht die eigentlich lahme bzw. verbrauchte Story wieder wett.

                      Das war schon mein Bier, auch wenn manche Dialoge fast schon peinlich vulgär daher kommen, Spaß hat's dennoch gemacht. Ich bin immer noch freudig und irritiert zugleich, dass es dieser Streifen ungeschnitten in unsere Kinos geschafft hat. 2 mal hat ihn die Prüfstelle anscheinend abgelehnt.

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                        Terry_Troma 07.02.2022, 21:58 Geändert 07.02.2022, 22:09

                        Fred ist ein rupiker, fieser und unzufriedener Typ, auch mit seiner Frau läufts mies. Bei einem heftigen Autounfall mit dieser, lässt er sie sterbend zurück. Ein Fremder Mann, mit dem Fred vorher im Konflikt war, rettet sie aus sie dem Wrack. Damit ist dirty Fred gar nicht einverstanden und dann - ich möchte hier allgemein gar nicht zu viel verraten - wird alles noch konfuser!

                        Ein authentischer sowie fieser Low-Budget-Thriller, nicht sonderlich brutal aber mit dieser bestimmten Härte, welche typisch für die 70er ist! Mordsspannend und anscheinend auch ziemlich unbekannt (2. Kommentar), dann lass ich hier gerne mal ein Geheimtipp da!

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                          Terry_Troma 06.02.2022, 20:54 Geändert 07.02.2022, 12:52

                          Man weiß ja, dass Stephen King unzufrieden mit Kubricks Werk war und so entstand 1997 ein 3 teiliger TV-Film/Mini-Serie unter der Regie von Mick Garris (Critters 2 / Psycho IV etc.), bei dem King auch das Drehbuch schrieb und sich auch als Produzent beteiligte.

                          Das Buch habe ich selbst zwar nie gelesen, bei zwei Dritteln mehr Spielzeit bezüglich des alten Films hat man natürlich enorm Potenzial diesem eventuell gerecht zu werden. Das heisst mehr Dialoge, mehr Handlung und mehr Details. So geht man allgemein sehr stark auf Jacks schwere Alkoholsucht ein, was ein wesentlicher Bestandteil des Films ist. Auch Dannys Shining-Fähigkeit wird verständlicher und man gibt seinen imaginären Freund Tony statt Zeigefinger ein Gesicht. Das Overlook Hotel wirkt zwar lange nicht so mächtig und düster wie in Kubricks Werk, hat jedoch einen weitaus größere Rolle, oder besser gesagt böseren Einfluß auf die Figur des Jack Torrance. Wobei wir genau bei diesem sind. Kubricks Jack (Nicholson) wirkt irgendwie von Anfang an viel zu irre und gibt dies optisch bekanntlich auch her. Mich hat das sogar immer, ohne das Buch zu kennen, gestört. Der Aufbau des TV-Film-Jacks ist meines Erachtens deshalb authentischer gelungen. Und dann gibt es anstatt dem fetzigen Labyrinth Heckentiere, die zum Leben erwecken und sind somit die grottigsten CGI-Monster, die ich je gesehen habe (PS1 Grafik helau).

                          Da es im Film schlussendlich um blutigen Wahnsinn geht und im Duell Steven Weber gegen Jack Nicholson absolut keine Chance hat, sollte das wohl keinen überraschen. Steven Weber gibt sich aber definitiv Mühe. Mir hat die Rolle der Wendy dann aber weitaus besser im '97er Film gefallen, vielleicht lags aber auch an rein optischer Natur 😉. Bei Danny bin dann mehr bei Kubrick-Danny, da TV-Danny 260 Min. vielleicht 10 Sekunden geschafft hat, keinen offenen Mund zu haben. Aber auch er macht seine Sache ganz gut.

                          Am Ende kommt King mal wieder nicht zum Schluß und verpasst den Abspann rechtzeitig zu setzen, aber das kennen sicherlich einige aus seinen Büchern! Zumindest bekommt man noch einen kleinen Aha-Moment bezüglich Tony!

                          Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass ich die Sichtung jetzt lange vor mir hergeschoben habe und dies nun, nach der Erstsichtung, absolut nicht bereue. Ich finde nicht, wie einige, das er ein komplett anderer Film ist, aber einiges ist etwas anders. Hier hat man sich Stephen King's Version angenommen, zwar nur auf leicht besseren X-Factor Niveau aber mit Hingabe und vor allem schöner Filmmusik. Ein angenehmer längerer Sonntagsfilm mit Daseinsberechtigung, der mir Shining ein Stück begreiflicher gemacht hat.

                          Visuell, künstlerich und atmosphärisch bleibt Kubrick's Shining natürlich der Oberknaller!

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                            Immer noch ein einzigartiger sowie irrer Sci-Fi Trip aus vermeintlich harmloser Teenie-Komödie und abgedrehten Kriegsfilm. Der es trotz all dem Humor und Quatsch schafft eine Intelligente Satire darzustellen, was wohl auch an der ungeschönten Härte liegt.
                            Für mich jedenfalls einer der unterhaltsamsten und vor allem kreativsten Blockbuster der 90er. Auch heute noch ziemlich beeindruckend, genau für solche Filme macht CGI Sinn.

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                              Terry_Troma 03.02.2022, 13:38 Geändert 03.02.2022, 13:48

                              Ich hab den Zombie-Klassiker "Day of the Dead" jetzt länger nicht mehr gesehen und da er nun zum ersten mal im Free-TV auf Arte uncut in HD lief, wurde er gleich mal wieder aufgefrischt (lustigerweise ist der Film seit 1988 in Deutschland indiziert 😄) . Und wow, was für ein, vor allem effektreicher Leckerbissen! Die Gewaltdarstellungen, die natürlich auf die tollen Masken und derben Kopf-, Innereien- und Gliederabriss-Szenen zurückzuführen sind, laden einfach nur zum Schwärmen ein. Wirklich schön fies, blutig und nicht zu rar geratener Gore! Jedoch, auch in den Szenen ohne Spektakel, wird die Handlung und Dramaturgie stets durch interessante oder auch mal stumpfe Dialoge aufrecht gehalten, so dass stets eine bedrohliche Stimmung, nicht unbedingt der Zombies wegen, besteht und somit Spannung bis zum fetzigen Finale beibehält. Definitiv einer der schärfsten Zombiestreifen!! Ewiger Kult!

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                                Terry_Troma 09.01.2022, 13:46 Geändert 09.01.2022, 13:48

                                Neben dem Westernfilm an sich besitze ich gerade für jene, die im tiefsten Winter spielen, ein besonderes Faible. Der österreichische Gebirgs-Western ist grundsätzlich kein klassischer Westernfilm. Ich habe hier oft auch Western in Kombination mit Heimatfilm gelesen. Ich weiß natürlich, was gemeint ist. Bei dem Genre denke ich eher an eine heile Heidi-Welt, in der Liebe und Freundschaft herrscht. Diese sucht man hier jedoch hoffnungslos.

                                Dadurch, dass er Ende des 19. Jh. spielt und es im Film Dialog-Verknüpfungen bezüglich Texas, Indianern, sprich Amerika gibt, kann man „Das finstere Tal“ schon deutlich mehr dem Westernfilm zuordnen. Zumal die gnadenlose Härte jener Zeit, der raue Umgang und die eiskalte, neblige Umgebung eins wird mit der tristen Melancholie und so wahrlich eine verlorene bis malerische
                                Welt aufweist, in der die Gesichter der wenigen Menschen fahl, traurig aber auch verhärtet dreinblicken. Das allein ergibt schon eine eiskalte Grundstimmung, die einen völlig einnehmen kann.

                                Auf die Geschichte gehe ich hier bewusst nicht ein, so komplex ist diese nicht. Die Inszenierung dessen hat in ihrer Intensität bei mir eine absolut fesselnde Spannung ausgelöst, die einher mit der tollen Kameraarbeit geht, welche aus allerlei Winkeln und Ecken filmt. Auch die grandiose Filmmusik ist beachtlich und liegt wie ein düsterer Schatten um das ganze Schaffen. Und wäre der Titelsong/Endsong nicht so modern ausgefallen, dann wäre das hier eine 100% runde Angelegenheit. Einige haben auch den Ösi-Dialekt kritisiert. Da muss ich sagen, dass dieser nun mal in den Film gehört und für nötige authentische Wahrnehmung sorgt. Ich empfehle allerdings Untertitel, alles ist meines Erachtens nicht verständlich.

                                Für mich ein bedachtsames, ruhiges aber auch anziehendes Meisterwerk voller Dunkelheit, fern jeder Freude und Wohlbefinden. Kein Film, der sich vor anderer noch so großen Produktion verstecken muss. Sollte man wirklich mal gesehen haben.

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                                  Terry_Troma 08.01.2022, 17:49 Geändert 13.01.2022, 12:15
                                  über Cyst

                                  Ja, was steckt eigentlich hinter diesem bildschönen Cover-Artwork und vor allem um was gehts?

                                  Nun, ein wissenschaftsbegeisterter Doc benötigt für seinen geliebten "Wegmacher" ( ein Laserstaubsauger-Gerät zur Zystenentfernung ) noch sein heiß erwartetes Patent. Doch wie es eben im Bereich des intellektuellen Films so geschieht, erweckt das Maschinchen durch masslose Übertreibung eine wutentbrannte Zyste zum Leben, was die Praxis ebenso neubelebt.

                                  Ein eitriges und witziges kleines Splatterfilmchen, das auf ganzer Strecke allerdings nicht ganz so witzig ist, wie es gerne sein möchte. Was längst nicht heißen soll, dass es mir keine Lacher entziehen konnte. Da haben schon ein paar Eiter- und Splattergags gesessen. Die Effekte sind gelungen, schön handgefertigt und einfach putzig für diese Art Film!

                                  Aber mal ehrlich, wenn man schon so eine trashige Anlehnung/Hommage auf Monstersplatter der 80er/frühen 90er macht. Weshalb dann diese Hochglanz-Optik und der lahme generische Soundtrack?! Da gehört ein dreckig-ranziger Filter druff und irgend was abgefahren-eigenständiges an Mucke nei. Nu ja, kurzweiliger (Leicht)Ekel-Spaß wars dennoch und ich finds sehr sympathisch von Eva Habermann, solch einen Genre-Streifen zu produzieren! 🤪👍

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                                    Terry_Troma 03.01.2022, 23:12 Geändert 03.01.2022, 23:42

                                    Scott ist ein armes Würstchen, Vollwaise und ein Bastard noch dazu. In Clifton muss er sich um die niedersten Drecksarbeiten kümmern und wird dafür auch noch von fast allen verachtet. Dabei hat der junge Mann das Herz am rechten Fleck. Er träumt von einem Colt, auf den er schon seit Jahren spart, um sich endlich wehren zu können. Als eines Tages ein Fremder in die Stadt kommt und für ihn einsteht, beginnt langsam eine düstere Freundschaft, die seine Entwicklung stark beeinflusst.

                                    Mich haben zwar schon einige Italo-Western heftiger ausm Sattel gerissen, aber auch deutlich weniger. Verstecken muss sich "Der Tod ritt Dienstags" jedoch keineswegs. Stimmig durch humorlose Härte, einer einfachen aber intensiven Geschichte untermalt mit schicker Filmmusik. Zudem mit dem guten alten Lee Van Cleef, den ich einfach gerne sehe!
                                    Nur gegen Ende verliert der Film etwas die Ruhe, überhastet geht es Richtung Showdown, wobei ich mir noch einen vernünftigen Dialog gewünscht hätte. Vielleicht wäre es genau dieser gewesen, der bis heute leider nur noch auf VHS enthalten ist. Ein sehr schöner Western für Fans bleibt er aber allemal.

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                                      Terry_Troma 31.12.2021, 13:08 Geändert 31.12.2021, 14:09

                                      Eine sehr sonderbare Welt mit sonderbaren Leuten in einem ebensolchen Film. In diesem geht ein Serienmörder um. Komplett süchtig nach Bratfett im "normalen" Leben haust er zusammen mit seinem verbimmelt-verliebten Sohnemann, der nur Wohnrecht hat, da er für Vatti fettig kochen muss. Aber zusammen haben sie auch ein Unternehmen, welches Touristen alberne ausgedachte Sehenswürdigkeiten Prominenter zeigt.
                                      Und Abends geht der Bratfett-Killer ganzkörperlich eingefettet auf Würge-Tour.

                                      Ach du dicker Biberdödel, was war denn das mal wieder für ein schmackhaftes Ekelbatzen-Vergnügen?! Völlig widerwärtig, abartig und irre, dass ich aus dem kopfschüttelnden feiern kaum raus kam.
                                      Ob Mucke, Gequatsche oder Freako-Humor, das scheint nicht von dieser Welt zu sein. Ich hätte zwar gerne mehr Morde und Gore anstatt abartiges Gefucke gehabt, aber wat solls, dann wäre es wohl weniger beknackt/pervers und weniger selten. Ich bin wirklich froh dass es immer noch solchen Bullshit gibt und Regiesseure die das durchziehen! Von dem Stil und der Atmosphäre her, hat's mich unter anderem auch an Helge Schneider-Filme erinnert
                                      💩👍🏽.. Ich freu mich hämisch auf den nächsten Bierfilm-Abend!! 🍻

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                                        Terry_Troma 30.12.2021, 19:17 Geändert 30.12.2021, 23:55

                                        Die makabere Blödel-Grundstory ist grundsätzlich fantastisch und witzig, über die Sprüche des Alten und einzelne Situationen musste ich schon lachen. Aber das ist nur die eine Seite, denn die andere
                                        hat diese seltsam-langatmigen Dialoge und einen oft ziemlich grottigen Humor, der einfach nicht zünden wollte. Also bei eigentlich allen Szenen ohne Mr. Tusk oder dem Opi. Für die quatschige Idee absolut schade, dass die Umsetzung so lahm ausgefallen ist. Und das fällt mir ganz und gar nicht leicht zu schreiben; schließlich war das meine erste Walross-Bodyhorrorkomödie! 😱

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                                          Terry_Troma 28.12.2021, 17:15 Geändert 28.12.2021, 18:16

                                          Die Idee ein Bordell mit einer zwielichtigen Abtreibungsklinik zusammenzulegen entstammt definitiv aus dem Hirn eines geschmacklosen Genies. Jedoch hat das Gewerbe ziemlich garstige Probleme. Eine durch den Lokus gejagte Fötusgestalt infiziert sich in der Kanalisation mit fiesen toxischen Müll und wächst zu einem alienartigen und Nabelschnur schwingenden Monstrum heran, welches die Abtreibungs/Puff-Insassen ordentlich volley nehmen möchte!

                                          Eigentlich ein simpler sowie günstiger Splattertrash-Quatschfilm, um eine isolierte Vollspackentruppe die es mit einem zwar lustig ausehenden, aber mit Liebe erbauten Gummivieh zutun bekommt. Dass das Ganze skurrile und vor allem niveaulose Geschehen aber ziemlich an Troma erinnert und auch recht gute Effekte hat, machts für mich schon wieder grundsympathisch. Auch wenn es mal zu Längen kommt, sollte bei Trash-Fans hier schon ordentlich Freude aufkommen! 😁🍻

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                                            Terry_Troma 19.12.2021, 15:14 Geändert 20.12.2021, 09:50

                                            Zwar ist die Geschichte um eine nach 20 Jahren aus dem Zuchthaus entlassene Frau, die ihre kleine Schwester sucht ziemlich dick aufgetragen und nimmt etwas zu viele Leute ins Geschehen auf. Trotzdem hat mich der Film bekommen, was wohl größtenteils an der gebeutelten aber starken Hauptfigur liegt, welche bemerkenswert von Sandra Bullock verkörpert wird. Zusätzlich mit der melancholisch-traurigen Atmosphäre und der Hauptstory ergibt sich ausnahmsweise ein wirklich guter Netflix-Film. Nur die unglaubwürdigen Söhne des Sheriffs hätte man sich sparen können, hatte deshalb Bedenken, dass das düstere sowie einfühlsame Drama in Richtung 08/15 Thriller driftet - was ich furchtbar gefunden hätte -, aber die Kurve wurde gerade so noch genommen.

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                                              Terry_Troma 18.12.2021, 20:33 Geändert 18.12.2021, 21:12

                                              Was für ein Feuerwerk oder besser gesagt Orgie an Gewalt und Action. Die Kämpfe sind blutig, schnell und knallhart. Bei der Masse an gefühlt 2000 Millionen Kanonenfutter-Menschen gingen mir allerdings die Beweggründe der Charaktere und schlussendlich das Interesse an der Geschichte flöten. Wahrscheinlich auch egal, da man sowieso nur aneinandergereihte Metzelszenen auf Speed sieht, welche definitiv Spaß machen. Mir ist so ein Spektakel jedoch auf Dauer etwas zu stressig. Ich hatte schon nach 30 Minuten Seitenstechen im Auge😁. Allerdings hat der Film auch seine ruhigen Stellen, die jedoch oft ermüdend sind. Eine ziemlich seltsame Mischung. Die absolut beeindruckenden Kämpfe und die unglaublich saftige Gewalt sind grandios, keine Frage, aber man sieht sich auch schnell satt. Den heftigen Finalfight werde ich mir aber äußerst gerne noch ein paar mal ansehen, krasse Nummer!

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                                                Terry_Troma 17.12.2021, 22:23 Geändert 17.12.2021, 22:32

                                                Über den Streifen ist sicherlich längst alles gesagt. Ich kann nur noch meine Liebe verkünden, denn dieser britische Humor trifft bei mir ins Schwarze. Die allgemeinen Details sowie durchdachten und bekloppten Charaktere und deren zugehörigen running Gags bis zum teils saftigen Gewaltpegel. Unzählige Male gesehen und definitiv in meiner Top-Five der witzigsten Filme aller Zeiten! Ab ins Winchester,.. Cheers!! 🍻 10/10

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                                                  Ich liebe einzigartige Filme sowie auch Menschen, die so skurril, witzig und eigen sind, dass man tatsächlich meinen könnte, sie seien von einem anderen Planeten. Andy Kaufman war so ein seltenes Exemplar. Er bezeichnete sich nicht als traditionellen Komiker sondern als absurden Performance-Künstler und sein Humor war wahrlich ziemlich ausgefallen, oft ist "Anti Humor" ziemlich bezeichnend. Kaufman spielte mit den Erwartungen der Zuschauer, in verschiedenen Rollen und Formaten. Ob als Wrestler, der in den Südstaaten nur gegen Frauen kämpfte, als entgleister Nachtclubsänger Tony Clifton oder als Ausländer, der von einer versunkenen Insel stammte - um nur einige zu nennen -, er provozierte gerne. Zum Beispiel, (Obacht, kleiner Gag-Spoiler)
                                                  * las er bei einer Show über Stunden aus "Der große Gatsby" vor, fragte aber das Publikum, ob sie nicht lieber eine Platte hören möchten. Was die gelangweilten Zuschauer natürlich mit "Ja" begrüßten. Jedoch, war auf der Platte nur zu hören, wie er aus "Der große Gatsby" vorlas :D. Eine Rache von ihm, da die Leute immer nur seine bekannteste Rolle aus der TV-Serie "Taxi" sehen wollten*(Spoiler-Ende) .

                                                  Nur ein Beispiel von vielen und für mich war dieser Typ zweifellos ein absolutes Genie, das die Mainstream- Medienwelt ordentlich ins Wirrwarr stürzen wollte.

                                                  Jim Carrey ist für diesen biographischen Film einfach wie gemacht. Neben der Truman-Show ist dies meines Erachtens seine bemerkenswerteste Rolle. Und nebenbei gab es tatsächlich mal die Theorie, das er mittels plastischer Operationen in Wahrheit Andy Kaufman sein sollte. Irre, aber man traute Andy wohl einfach alles zu.
                                                  Schade, dass man hierzulande über diesen unberechenbaren Kauz kaum etwas mitbekommen hat. Auch der "Der Mondmann" war mir noch unbekannt, wurde mir jedoch schon einmal empfohlen. Jetzt bin ich völlig fasziniert und begeistert von Film und Kaufman selbst, das kann nur Liebe sein :)

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                                                    Terry_Troma 08.11.2021, 23:07 Geändert 08.11.2021, 23:34

                                                    Ich bin ja "Conan der Barbar" nicht nur dankbar, dass er selbst so ein epischer Edel-"Trash"film ist, jedoch ist der ganze Fantasy/Barbaren-Schund, welcher im Fahrwasser seiner Majestät mitschwamm, einfach beachtlich und zugleich fantastisch für Trash-Fans :)

                                                    "Barbarian Queen" macht da bei weitem keine Ausnahme. Die Story ist eigentlich wie immer, nur dass hier die netten freizügigen Mädels die rächenden Pappmascheeschwerter auf Schulkind-Niveau gegen den Bösewicht schwingen, der die Dorfgemeinschaft wieder mal getötet oder gefangen genommen hat.
                                                    Neben den Kämpfen und einigen Kills lässt der schlüpfrige Stil eigentlich keine Minute auf sich warten, und so ziehen so ziemlich alle Damen mit der Zeit blank, oder werden blank gezogen. Dazu gibt es noch eine äußerst alberne und skurrile Vergewaltigungs-Szene, dass man schon fast meinen könnte einen softigen Barbaren-Sexploitationfilm zu sehen- Der Barbaren-Anteil überwiegt dann aber doch.

                                                    So bleibt ein sehr kurzweiliger, leicht blutiger Trashfilm, der gar nicht mal so unsexy ist. Dies sei aber mal dahingestellt, denn auch eine Puffmutter mit Schnauzbart beehrt diesen gehobenen Blockbuster!

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