TschunaSan - Kommentare

Alle Kommentare von TschunaSan

  • 4 .5
    TschunaSan 15.07.2025, 16:28 Geändert 15.07.2025, 16:29

    Wer die südkoreanische Filmkunst zu schätzen weiß, wie bei "I saw the devil" und "Train to Busan" - beides mega gut inszenierte und sehr spannende Horrorfilme, wird hier eigentlich haltlos enttäuscht.

    Der Film zieeeeeeeeht sich........ . Hier hätten maximal 70 Minuten für den Wailingquark gereicht. Extrahartes, schonungslos übertriebenes koreanisches Overaction. Handlung paßt auf nen kleinen Unterteller.

    Der Hauptdarsteller könnte bei einem Wettbewerb von 'männlichen' Heulsusen den großen Preis kassieren. Die Story ergibt wenig Sinn und Zusammenhang. Die Einleitung war noch ziemlich stimmig und machte schon Laune. Aber dann zieht und zieht es sich, bis der Streifen die schwache Endrunde einläutet.

    Der Endspurt (Showdown bzw. Finalisierung kann man hier nicht sagen!), ist ebenfalls maximal langweilig und unbefriedigend. Der Film hat viel Potential, aber macht vieles Falsch.

    Die Story ist eher im okkultischen Subgenre angesiedelt als klassischer Horror. Es gruselt zu keiner Zeit. Es dominieren massiv passive Schlachtungsszenen mit Hektolitern an Blut. Spannung gegen Null. Kotziger Höhepunkt: Ein Schamane der Blut und Erbrochenes in Unmengen würgend auskotzt. IGITT! Ein Teufel, der seine Beine in die Hand nimmt und Angst zeigt, ist auch mal was Neues.

    Dennoch einige Pluspunkte, um objektiv und fair zu bleiben. Manche Effekte sind -abgesehen vom Blutaufkommen- recht clever eingesetzt und treffen teilweise in die Magengrube. Die junge Hauptdarstellerin macht überwiegend einen guten Job trotz ihres nervenden Pegels.

    Fazit: Wieder mal ein Film wohl mit anscheinendem Tiefgang, wo ich den Gang in die Tiefe verpasst habe. Ein völlig überhypter Film, der 'wenigstens' durch die extrem lange Laufzeit von 150 Minuten für reichlich Langeweile sorgt.

    Tut mir leid Frosti - habe aber noch ein paar koreanische Pfeile im Köcher... .

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    • 6
      TschunaSan 12.07.2025, 20:08 Geändert 12.07.2025, 20:09

      Mal ein Western, in dem maximal ein einziger Schuss fällt. Er ist wie ein Krimithriller aufgezogen. Langweilt aber dennoch nicht. Die gescheiten Dialoge regen die auf Western-Action getrimmte Birne etwas mehr an als sonst. Weil man ein Puzzle an Informationen abwägen kann, um etwas Sachverhalt zu erschließen.

      In der Hauptrolle des Films ist Jock Mahoney als Joe Dakota unterwegs. Er hält sich in dem kleinen Örtchen Arborville auf, um Erkenntnisse über einen vermissten Freund zu gewinnen. Alle Bewohner begegnen ihm mit ungebührlichem Misstrauen, außer Jody Weaver (Luana Patten), die sogleich Gefallen an dem ruhigen, aber etwas sonderbaren Mann gefunden hat. Ich kenne Mahoney bestens als Yancy Derringer aus der spaßig-spannenden gleichnamigen Serie. Auch war er als Tarzan in einigen Filmen zu sehen.

      In einer kleinen Nebenrolle, sieht man die Locken von van Cleef, der als Raufbold etwas für Furore sorgt.

      Das ganze wird von einer spannenden Geschichte und einer ordentlichen Grundatmosphäre getragen. Der B-Western kann recht gut überzeugen, deutlich besser als so mancher mit den ganz großen Namen.

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      • 6

        Nach einem Überfall auf einen Militärtransport macht sich ein in Verruf geratener Exsoldat höchstpersönlich motiviert auf die Suche und die Jagd nach dem Verantwortlichen.

        Die Geschichte konzentriert sich im Wesentlichen auf die Verfolgung und die Auseinandersetzung von Hemp Brown (Rory Calhoun) mit dem Bandit Jed Givens (John Larch). Auf seiner Jagd nach Givens trifft Brown zufällig auf das Wandertheater von Serge Bolanos (Fortunio Bonanova) und seinem hübschen Showgirl Mona Langley (Beverly Garland), das sich bereits kurz darauf in Brown verliebt und diesen bedingungslos unterstützt, ohne die Hintergründe für dessen Handeln zu kennen. Gerade die Szenen mit Beverly Garland geben diesem Western eine besondere Note.

        Das Tempo der begrenzten jedoch gänzlich anderen Westernstory ist gut. Plus + Minus verlaufen sich also.

        Fazit: Ein Western für die hartgesottenen Fans. Weiterer Pluspunkt: er ist knackige 80 Minuten kurz.

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          TschunaSan 12.07.2025, 08:24 Geändert 12.07.2025, 08:27
          über Stander

          Andre Stander war in den dunklen Tagen der Apartheid ein glücklich verheirateter Cpt. der südafrikanischen Polizei. Er arbeitete zu einer Zeit, als es in den Ghettos der Gemeinde Pflicht war, „Bereitschaftsdienst“ zu leisten.

          Das ganze startet als Biopic in den späten 70er Jahren und beginnend mit einer Anti-Apartheid-Bekundung. Es zeigt Andre Standers zunehmenden Abscheu und Ernüchterung gegenüber der rassistischen Apartheidpolitik seiner Regierung und seiner eigenen Rolle bei deren Durchsetzung. Nach der gewaltsamen und brutalen Auflösung einer AA-Protestversammlung, bei der Stander einen Demonstranten tötet, beginnt der Film, der Geschichte näher zu kommen. Standers massive Enttäuschung gegenüber der Regierung veranlasst ihn, auf dreiste Weise dem Staat zu trotzen, dem er geschworen hat, jenen zu schützen und zu dienen.

          Um sein Gewissen zu erleichtern, schlägt er eine 'famose kriminelle Karriere' ein, und erwählt für sich das 'Genre Banküberfälle'. Am Fließband und vom Feinsten. 26 x in sechs Monaten. Er findet, dass er gut darin ist. Ich kann ihm nur beipflichten, was ich gesehen habe....

          Sein Charisma dominierte den gesamten Film und zeigte sich vor allem in den vielen Sequenzen über Bankraub. Er gab Stander wirklich die Atmosphäre eines Robin Hood-Charakters, der trotz seiner kriminellen Handlungen zu einer Art Volksantihelden wurde. Manchmal verteilte er seine Beute an die Ärmsten der Armen, überwiegend an die schwarze Bevölkerung.

          Stander rekrutiert später die Ganoven Lee McCall (Dexter Fletcher) und Allan Heyl (David O’Hara). Fletcher war gut drauf, besser als der nervöse und weniger stabile Lee McCall, dessen Nerven zu zerbrechen beginnen, je dreister die Banküberfälle der Gang wurden. Heyl hatte nicht das Charisma von Stander, aber er war der Stein, der verhinderte, dass die Raubüberfälle außer Kontrolle gerieten. Es war großartig, O'Hara in einer weiteren starken Rolle zu sehen. Manche mögen ihn als den szenenstehlenden Stephen erkennen, den irischen Rebellen, der sich William Wallaces Kampf gegen die Engländer in Mel Gibsons Braveheart anschloss! Deborah Kara Unger liefert eine tolle Leistung als Bekkie Standers Ehefrau ab, die er nie aufhört zu lieben.

          Standers Methoden mit zwei seiner Kumpels werden stetig gewagter und extravaganter. Kein Überfall gleicht dem anderen. Manchmal sind es auch zwei an einem einzigen Tag. Oder er räumt ne Bankbude gleich 2x an einen einzigen Tag aus.... . Hierbei kehrt er wie ein Vermittlungsbeamter zu seinem eigenen Tatort zurück und zieht somit die Handbremse, um zu einer Bank zurückzukehren, die er gerade ausgeraubt hat, nachdem er im Radio von einem versteckten Safe des Bankchefs gehört hatte, den er verpasst hatte.

          Tom Jane gibt eine verblüffende, herzzerreißende, pulsierende Darstellung des gesetzlosen Stander. Seine Familie war über den kontrastreichen Werdegang nicht sehr erbaut. Weder sein Vater, ein anerkannter General und auch seine blonde Traumfrau konnte nicht mit seinem 'Berufswechsel' blankes Einverständnis aufkommen lassen.

          Während des gesamten Films konnte man spüren, dass einige der Beweggründe hinter Andre Standers Handlungen als Bankräuber darin bestanden, seine Schuld wegen der sanktionierten Brutalitätsakte, die er zum Schutz der Apartheid-Regierung seines Landes verüben musste, zu lindern. Er wollte um jeden Preis, seine vergangenen Verfehlungen wiedergutzumachen. Und wie könnte man das besser tun, als das System des Staates gegen sich selbst einzusetzen. Der Film deutet nur darauf hin, dass er ein sehr guter Polizist ist, aber der Großteil des Films zeigt, wie viel besser er als Krimineller war.-

          Jane imponiert als großartiger Darsteller, der eigentlich noch 'höhere' Verpflichtungen hätte bekommen sollen. Selten kann man es bei einem Film bewundern, der so starke soziale und politische Bausteine mit einem mitreißenden Action-Abenteuer kombiniert. Umso fortschreitender im Film, umso besser!

          Am Strand wird Stander kurz vor dem Ende von einer blauäugigen, schönen Blondine für Hutch gehalten. Den blondmähnigen Schönling Hutch (David Soul) aus der Serie "Starsky und Hutch", die in den späten 70er ebenso populär war wie Miami Vice in den 90er.

          Fazit: Der Film wurde von Bronwen Hughes fachmännisch inszeniert und hatte, wie bereits erwähnt, starke Leistungen aller Hauptdarsteller des Films. Die Storyline drosselte nie, dass sie ihre Richtung verlor. Jede Szene führte immer dazu, dass der nächste Teil der Geschichte bis zum bitteren Ende erzählt wurde. "Stander" war ein sehr guter Film, der auf einer guten Leistung von Tom Jane beruhte. Der Film gab einen kurzen Einblick in die Apartheid-Vergangenheit Südafrikas und wie die Entscheidung eines Einzelnen, sich dem Staat zu widersetzen, zu einem gewagten Leben eines modernen Robin Hood führte.

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            TschunaSan 11.07.2025, 16:07 Geändert 11.07.2025, 16:46

            Nach der Erstsichtung fand ich den Film noch ausgezeichnet. Heute wieder ein 3. Mal gesehen, fand ich ihn enttäuschend langatmig und phasenweise auch langweilig, sogar Kitsch war Trumpf.

            Eine im ersten Teil meist schlaffe Aneinanderreihung völlig unrealistischer, unglaubwürdiger und unlogischer Szenen, die vermuten lassen: Hier handelt es sich um einen einzigen wirren Tagtraum des in ein mentales Loch gefallenen "Fast-Teenagers". Hin und her gerissen zwischen Wollust und Moral und mit sehr wenig Standfestigkeit, der alternden Robinson gegenüber einen klaren Korb zu geben. Mrs. Robinson gesp. von der damals noch hübschen Ann Bancroft kann nur durch nerviges Schauspiel auffallen. Sie kommandiert, manipuliert und beherrscht ihren jugendlichen "Loverboy" wie ein kleines Kind. Schließlich ist sie nur noch unerträglich. Ihr Leben war zuvor bereits ein Trümmerhaufen; der durch Alkohol, Altersfrust sowie unglückliche Ehe hervorgerufen worden war.

            Wenigstens wird es mit dem Auftritt der Tochter Elaine (K. Ross, ex Colby-Star!) im zweiten Teil formal etwas turbulenter und temporeicher. Es gab zwischendurch einige 'lustige Momente', aber eine echte Romantik-Komödie aus den 50er und 60er kommt doch klar anders rüber.... .

            Dustin Hoffman konnte zwar schauspielerisch ganz gut überzeugen. Aber es gibt sicherlich 5-6 Filme, die eindeutig deutlich besser sind mit ihm als jenner hier. Zudem spielte der "alte Sack" einen 20 jährigen, noch 'unschuldigen' jungen Burschen, um im Sprachjargon der 60er zu verbleiben! Das konnte er nicht kaschieren. Alleine ist ihm sein gerade entfleuchtes Teenageralter in keinster Spur anzusehen. Also für die Rolle eine klare Fehlbesetzung.

            Selbst der tolle Soundtrack von Simon & Garfunkel hat seine Wirkung in diesem Film verloren. 'Sound of silence' und 'Scarborough Fair' liefen in gewohnten Studiofassungen und hörten sich nach wie vor klasse an. Aber der beste Song von allen 'Mrs. Robinson', der wie die Faust auf den Film passte, und von S & G extra für den Film geschrieben wurde (!!!) wirkte durch eine jaulende, angetitschte, abartige Version komplett musikalisch zerstört.- (Es handelte sich vielleicht um eine frühe, unfertige Version von dem Welthit)

            Fazit: Ein Klassiker ... - damals wohl ja -, aber heute kaum noch begeisterungsfähig und eher durchgängig fade. Die Prüfung der Reife hielt einem dritten Vergleich nicht stand und fiel von 8 auf 5 Punkte.

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              Der Film startet gleich mit einem sehr brutalem Bankraub. Bei dem Franco Nero als Ingeneiur Carlo Antonelli gerade am Bankschalter bedient wird. Nero wird als Geisel im Fluchtauto mitgenommen. Dabei wird er mit viel italienischer Liebe systematisch nach allen Regeln der Kunst zusammengeschlagen und verletzt zurückgelassen. Und man erlebt gleich eine spektakuläre Verfolgungsjagd in Genua. Weil die Polizei ihn konsequent im Stich lässt, sieht er sich eben gezwungen, in Charles Bronson-Manier selbst aufzuräumen.

              Das Verbrechertrio, das für Angst und Schrecken in Genua sorgt besticht neben der Härte über ausgezeichnete Hackfressen. Besonders Romano Puppo (er heisst tatsächlich so) zeichnet sich dadurch aus.-

              Der Rachethriller funzt so ganz gut. Reichlich spannend mit recht viel Action. Die Atmosphäre muss aber so manchen Stau hinnehmen. Außerdem muss der damals schon sehr berühmte Darsteller des Ur-Djangos von 1966 reichlich Prügel einstecken. Für meinen Geschmack hält er zu oft und zu brav seine Gesichtsleiste in allerlei Szenen einfach mal so hin.

              Der Filmsound stammt wie zu jenen Zeiten üblich von den Oliver Onions. In einer kürzeren Sequenz ertönt sogar ihr weltberühmter Hit "Dune Buggy", den man bestens aus einem Spencer/Hill Film her kennt.

              Fazit: Der Streifen ist ein recht passabler Beitrag des Italo-Action-Cinemas der frühen 70er. Für Freunde des Genres schon mal nen Blick wert!

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                TschunaSan 10.07.2025, 13:07 Geändert 10.07.2025, 22:00

                Der Film betrachtet die Nachwehen und die Aufarbeitung nach der Schlacht am Little Big Horn. In der der Massenmörder, "General" Custer und sein Killer-Regiment seine höchst verdiente tödliche Lektion allesamt erfuhren. R. Scott in der Rolle des Cpt. Bens erhielt die Aufgabe, mit Hilfe eines kleineren Bataillons von Soldaten die Leichen vom Ort des Geschehens zu bergen. Die Diskussion hierzu währte im Streifen über 15 Minuten. Zumeist verehrende Worte für ein menschliches Scheusal waren noch 70 Jahre nach der Schlacht im Film wiedergegeben. Eine Schande für das US-Hollywood-Kino.

                Ein Ammenmärchen wird im Film erzählt als man am Schlachtort darüber diskutierte an welchen Leichen man normale Soldaten und Offiziere erkennen könne. Die normalen Soldaten sollten in ein diesbezügliches Massengrab kommen, usw. Man wollte aber Custer besondere Ehre erweisen für seine Verdienste! R. Scott als Cpt. Bens wies darauf hin, dass das ganz leicht sei, zu erkennen, wo dann die berühmte Leiche Custer wohl liegen dürfte.-

                Der Speer Sitting Bulls stach an einer Stelle im Erdreich fest. Bens erklärte weiter, dass der 'Sitzende Bulle' dem "großen starken Krieger Custer" hiermit eine besondere Ehre posthum erwies!!!

                Der Schlachtort mit den Leichen soll von den Sioux als heiliges Gebiet betrachtet worden sein und den Weißen wurde es von einer kommenden Sioux-Übermacht untersagt, die Leichen mitzunehmen. Anderenfalls würde es ihnen genauso ergehen wie dem Killer-Regiment.

                Als den Soldaten nix mehr dazu einfiel erschien wie von der Hölle gesandt das Pferd von Custer. Die Sioux konnten das nicht begreifen und richtig einordnen. Für sie war Dandy, das Pferd Custers, ein Geistergeschöpf, das ihnen Angst und Schrecken einjagte.

                Völlig resigniert, ließen sie das Bataillon abziehen - mit den Leichen der Gefallenen.-

                Die miese, anhaltende US-Geschichtsverkleisterung um den menschenverachtendsten General und seinen Soldaten der Neuzeit wurde wie ein anhaltendes Brechmittel erzählt. 3 Punkte höchstens mit viel Wohlwollen bis dahin.

                Als noch mit den letzten 7-12 Sekunden die US-Fahne im Winde wackelte wars zu viel für mich. Hier noch ein Schuss Patriotismus hinzuzufügen bedeutete den Todesstoß für diesen widerwärtigen Film, den ich nicht als Western anerkennen kann.

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                • 9
                  TschunaSan 09.07.2025, 20:01 Geändert 09.07.2025, 20:04

                  Kurt Russell spielt Jeff Taylor, einen durchschnittlichen Mann mit einem durchschnittlichen Namen, den wir kennenlernen, als er und seine Frau Amy (Kathleen Quinlan) von Boston nach San Diego ziehen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Für die Reise hat das Paar viel Geld in einen glänzenden neuen Jeep Grand Cherokee investiert, und obwohl das schicke Fahrzeug gut für eine lange Autofahrt geeignet ist, zieht es auch die Aufmerksamkeit einer vierköpfigen Bande krimineller Abschaumtypen auf sich, angeführt von dem doppelzüngigen Trucker Red Barr (J.T. Walsh).

                  Als das Auto der Taylors auf einem einsamen Abschnitt der Wüstenautobahn eine Panne hat, nimmt Amy eine Mitfahrgelegenheit in Barrs Riesen-LKW an, um mechanische Hilfe zu rufen. "Breakdown" hat es in Bezug auf Ton, Atmosphäre und Umsetzung ein wenig mit "The Hitcher" gemeinsam. Sequenzen aus diesem Actionthriller von 1986 ähneln sich, wobei Russell nun die Rolle des unterdrückten Protagonisten spielt.

                  Was Breakdown leicht an Originalität fehlen mag, macht es durch wilde, starke und satte Action, nervenaufreibende Spannung und einige gute Darstellerleistungen mehr als wett. Walsh erreicht neue Höhen der Abscheulichkeit, und seine Verwandlung vom barmherzigen Samariter zum kranken Schleimbeutel ist eine Meisterleistung. M.C. Gainey und Jack Noseworthy treffen ebenfalls ins Schwarze als Barrs brutale Komplizen Earl und Billy, deren degenerierte Mentalität es leicht macht, mit Russells anfangs verletzlichem, gewöhnlichen Joe zu sympathisieren. Nervenkitzel pur ist hier angesagt, eine schier ausweglose Situation, tolle Actionszenen, die im furiosen Finale noch mal auf Deuvel komm raus anschwellen und gekonnt aufdrehen!

                  Fazit: Das Ziel von Breakdown ist es, das Publikum dazu zu bringen, nach dem Blut der Bösewichte zu lechzen, und am Ende des Tages erreicht der Streifen dieses ursprüngliche Ziel. Ich bin immer noch von den gerechten Rachegelüste derart gefesselt, dass ich selbst bei der Drittsichtung noch die 9 Pkt. Marke stehen lasse!

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                  • 5 .5

                    Es gibt einiges zu genießen und zu bemängeln in „Mary Shelley’s Frankenstein“, Kenneth Branaghs energiegeladener Adaption des Klassikers aus dem 19. Jahrhundert. Da dieser Film unausgewogen zwischen verwegenen Abenteuern, klassischem Horror, romantischen Szenen mit Rüschenhemden, Kitsch und blutigen Gemetzeln hin und her springt, weiß man nie so recht, was man da eigentlich sieht. Das Projekt wirkt etwas überambitioniert (phasenweise sogar langweilig), als ob der britische Regisseur glaubt, er könne mit hektischem Schnitt, unruhigen Kamerabewegungen, übertrieben schäbigen Kulissen, Blutrünstigkeit und Genre-Hopping punkten. Branagh, der den Film inszeniert und sich selbst als Frankenstein besetzt hat – den quasi-verrückten, schneidigen Genie im Mittelpunkt des Geschehens –, wirkt wie ein eher schwächelnder Orson Welles.

                    Als Victor Frankenstein, ein Schweizer Wissenschaftler ist Branagh, der auf wundersame Weise ein menschliches Wesen zum Leben erweckt, nur ein bärtiger Terrier in Strumpfhosen, ein Narzisst mit designergestylten Locken und allzu sichtbaren Brusthaaren. Man sollte übrigens besser auf direkte Herzentnahmen stehen, um diesen Film 'genießen' zu können.

                    Der in Genf aufgewachsene, wohlhabende junge Branagh wächst mit seiner Adoptivschwester Helena Bonham Carter auf, in die er sich verliebt. Als seine Mutter (Cheri Lughi) bei der Geburt stirbt, schwört der erschütterte Branagh, die Lösung für den Tod zu finden, indem er Leben erschafft. Einige Jahre später geht er an die Universität, um Medizin zu studieren, mit Nebenfach Nekromantie. Als er dabei einen finsteren Professor (der entzückende John Cleese in einer quasi-ernsten Rolle) trifft, der Experimente zur Erschaffung von Menschen durchgeführt hat, bittet Branagh ihn um seine Notizbücher.

                    Der Film enthält einige bekannte Episoden – die Begegnung der Kreatur mit einem unschuldigen Kind, die Geschichte mit der Blume, das Treffen der Kreatur mit einem freundlichen blinden Mann und so manches mehr. Aber seine Kreatur weicht vom traditionellen Boris-Karloff-Modell ab. De Niro hat keinen flachen Kopf und keine Bolzen im Nacken. Tatsächlich denkt, spricht und liest er besser als viele von vermeintlichen allwissenden Studenten. Diese Kreatur ist sich mehr als alle anderen in den früheren Filmen bewusst, dass sie äußerlich ein abscheuliches Monster ist. Sie weiß auch mehr über ihre Herkunft. Sie liest Frankensteins Original-Tagebuch und erfährt, wie sie aus Teilen von Leichen zusammengesetzt wurde.

                    Aber nachdem er uns dieses zarte, zusammengenähte Wesen vorgestellt hat, mindert Branagh die dramatische Wirkung. Dazu passend wirkt der Film in einigen Sequenzen wie eine theatralische Theateraufführung.

                    Es gibt einige gute Stellen. Aber sie stehen isoliert da. Und in der besten, vielleicht ekligsten Szene von allen zieht Branagh seine neue Schöpfung aus einer mit Strom versorgten Geburtsvorrichtung, die man als „Gebärmuttergrab“ bezeichnen könnte. Der neugeborene de Niro, nackt, halb verwest und grausam zusammengenäht, quillt in einer Fontäne aus schleimigem, amnionflüssigkeitsähnlichem Wasser hervor. Da liegen sie nun, Vater und Kind, und rutschen auf dem schleimigen, nassen Boden herum.

                    Leider haben Branagh und die Drehbuchautoren eine Geschichte geschaffen, die genauso schlecht zusammengeflickt ist wie de Niros Kreatur. Das aber zum Thema und den damaligen Möglichkeiten gut passt. Obwohl es faszinierende intellektuelle Momente gibt, in denen Frankenstein mit den bekannten Wissenschaftlern seiner Zeit streitet, sind die zentralen Geschichten – Branaghs Beziehung zu seinem Monsterchen emotional weniger fesselnd. Das blutige Finale scheint eine Entschuldigung zu sein – ein grausiger Trost – für die vorangegangene Langeweile: „Wenn wir euch nicht begeistern können“, scheinen die Filmemacher zu sagen, „können wir euch wenigstens anekeln.“ Leider traf das auch auf meine Drittsichtung zu, der MS-Frankenstein fiel im Steilflug runter auf ganz knappe 5,5 Punkte.

                    Ein Trost gibt es nach wie vor. Der zum Film passende Flipperautomat war einer der besten aller Zeiten! Der für mich beste Frankenstein @times bleibt für mich: "Frankenstein - das Experiment" von 2015, einem wenig beachteten, aber echten beinharten Horrorfilm mit reichlich Splatter und blutigen Szenen. Und der ungemein schnell zu Potte kommt!

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                    • 7

                      Vergleiche mit "Ein Mann sieht Rot" sind hier erlaubt. Doch setze ich den Exterminator noch vor Charles Bronson mit seiner Effektivität, Kaltschnäuzigkeit, Besonnenheit und Kompromisslosigkeit. Auch "Vendetta", von 2013 lässt schön grüßen. Der "Extermi" ist die ideale Lösung, die Straßen vom Abschaum zu befreien. (Wäre auch in unseren Städten ab 100.000 Einwohner dringendst mal angeraten!)

                      Durch ein paar niederträchtige Kriminelle wird John Eastlands (Robert Ginty) farbiger Freund Michael (Steve James) bekannt u.a. aus "American Fighter", hier leider nur in einer kurzen Nebenrolle zu sehen, regelrecht zum 'ewigen Krüppel' geschlagen.
                      Eastland schwört auf umgehende Rache und hinterlässt eine blutige Schneise in der Unterwelt von New York. Gelungener US Rache-Thriller bzw. Actionfilm von James Glickenhaus, der wirklich gut unterhält, heute noch Spaß machen kann.

                      Der Extermi wühlt dann auch im übelsten Kehricht des dunkelroten Puffmilieu, wo höchst zwielichtige Kunden Nutten und Jungen vergewaltigen und ihnen perverse Folter antun. (hält die Kamera nicht ganz drauf, was in dem Fall auch gut war)

                      Bei seinem unnachgiebigen Rachefeldzug, fließt reichlich Blut. Der Film war in D bis 2017 indiziert. Wegen seiner brutalen Härte. Auch ist die Handlung sehr herb, um es gelinde auszudrücken. Es ist erschütternd, was der "Ex" bei seinen Feldzügen jeweilig so vorfindet. Es sind einige "Attraktionen" ersichtlich.- Deswegen u.a. auch die langanhaltende Indizierung. Kurzes, aber höchst knackiges Finale.

                      Fazit: Der Streifen kommt mit einem gehörigen Schuss Action daher, ist aber kein Spektakel. Ein ehemals indizierter Klassiker der 80er-Rachefilme steht den Bronson-Krachern kaum was nach!

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                      • 6
                        TschunaSan 07.07.2025, 23:18 Geändert 07.07.2025, 23:20

                        Vier preisgekrönte Mitglieder der Social-Networking-Seite All2Gether.com steigen in ein Flugzeug, das sie auf einen All-Inclusiv-Flug nach NY mitnehmen soll. Den vier Gewinnern, Jo, Max, Dave und Gwen, wird außerdem mitgeteilt, dass sie während ihrer Reise an einer kleinen Unterhaltung an Bord teilnehmen werden. Es wird jedoch schnell klar, dass nicht alles in Ordnung ist, da die Fragen, die ihnen gestellt werden, sehr persönlicher Natur sind.

                        Dieser britische Psychohorror-Thriller nutzt geschickt die aktuellen Ängste vor Privatsphäre und sozialen Netzwerken sowie den Hang einiger, sich extreme Online-Videoclips reinzuziehen. Eine ziemlich bedrohliche Atmosphäre entsteht, als sich die unwilligen Teilnehmer sichtbar winden, während ihr unsichtbarer Peiniger Geheimnisse über sie preisgibt, die besser ungenannt in der Versenkung bleiben würden.-

                        In der ersten Hälfte ungefähr funktioniert alles erstaunlich gut. Es ist ein sehr schwungvoller Beginn, der einen bestens unterhält. Dann kommt eine kleine Portion 'To Do or Die...' ins Spiel. Es geht dann öfters recht brachial zur Sache. Weil es nicht nur um diese vier Menschen geht....

                        Dieser clevere Thriller setzt stark auf seine einfache, aber klaustrophobische Kulisse, um die Spannung hoch zu halten. Die einzigartige Umgebung unterscheidet "Panic Button" von zahlreichen Horrorfilmen mit im Ansatz ähnlichen Themen, die oft ausschließlich auf Blut und Gewalt setzen, um eine Atmosphäre des drohenden Untergangs zu schaffen. Da fast die gesamte Handlung des Films in dieser winzigen Jet-Kabine stattfindet, ist das Publikum nie von dieser kleinen Besetzung getrennt und fühlt sich ebenso gefangen und isoliert wie sie.

                        Man bekommt einen interessanten, phasenweise auch sehr harten Film geboten, der mit seinen Darstellern punkten kann.

                        Fazit: Alles in allem ein gelungener Psychothriller der anderen Art, der kritisch mit sozialen Netzwerken und dem leichtfertigen Umgang mit persönlichen Daten im Internet und pornografischen Inhalten im Netz sowie zuletzt auch mit Zivilcourage umgeht.

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                        • Meine Top-Knastfilme - danke Dir erneut für Deine Idee, Ken!
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                          1. Die Klapperschlange 1981 (Kurt Russell) 10 Pkt.
                          2. Kings of devils island 2010 (Stellan Skarsgård) 10 Pkt.
                          3. Murder in the first 1995 (Kevin Bacon) 10 Pkt.
                          4. American History X 1998 (Edward Norton) 9 Pkt.
                          5. Der Unbeugsame 1967 (Paul Newman) 9 Pkt.
                          6. The Green mile 1999 (Tom Hanks) 9 Pkt.
                          7. Brawl in Cell Block 99 2017 (Vince Vaughn) 9 Pkt.
                          8. Mit stählerner Faust 1990 (JCvD) 8 Pkt.
                          9. 12 Uhr nachts - Midnight Express 1978 (John Hurt) 7,5 Pkt.
                          10. Flucht von Alcatraz 1979 (Clint Eastwood) 7,5

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                            TschunaSan 07.07.2025, 16:29 Geändert 07.07.2025, 16:30
                            über Twister

                            Helen Hunt und Bill Paxton spielen in diesem temporeichem Tornado-Thriller mit autemberaubenden Spezielleffekten zwei Wissenschaftler, die den zerstörerischsten Wirbelsturm der letzten 50 Jahre durch die berüchtigte amerikanische "Tornado Alley" verfolgen. Ihr Ziel: elektronische Sensoren in das Zentrum des Orkans zu schleusen. Auf diese Weise hoffen sie, Messwerte für ein zuverlässiges Frühwarnsystem zu gewinnen. Doch dazu müssen sie sich dem gigantischen Tornado selbst in den Weg stellen... Eine tödliche Jagd beginnt! (die des Tornados!)

                            Die Rahmenstory ist vom Vergleich zum Remake aus 2024 Bundesliga vs Kreisliga.

                            Fazit: Der Mix aus Action & Love Story gefällt auch heute noch. Dazu die besten special effects nach wie vor bei Tornado-Movies. Twister bietet ultimative Spannung in dramatischen Konflikten; seine Tornados sind so unvorhersehbar, dass man nie weiß, was einen erwartet.

                            Nach der Drittsichtung legt der Film nochmals einen 1/2 Punkt zu. (8,5) Besonders gewaltig und nachhaltig wirkte der Film seinerzeit im Kino!

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                              Mit Derek (Cam Gigandet) hat Ava (Gina Carano) nicht nur einen attraktiven und vermögenden Ehemann gefunden, sondern dieser brachte Ava dazu auch ihr Leben komplett neu auszurichten. Mit der Hochzeit und anschließenden traumhaften Flitterwochen in der DomRep mit sehr abenteuerlichen Bildern von Seilrutschen scheint das märchenhafte Glück perfekt zu sein, doch als Derek während eines gemeinsamen Ausflugs einen schweren Unfall hat, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Nicht nur, dass Derek auf dem Weg ins Krankenhaus spurlos verschwindet, ist die reiche Erbin für Familie und Polizei plötzlich die Hauptverdächtige. Auf der verzweifelten Suche nach ihrem Mann dringt Ava immer tiefer in die Unterwelt der Karibikinsel vor, doch als sie schließlich der Wahrheit zu nah kommt wird aus der Jägerin eine Gejagte.

                              Als Ava sich mit den Ermittlungsbemühungen wiederholt der Polizei gegenüber nicht zufrieden zeigt und auf eigene Faust recherchiert, lässt der Polizeichef sie von der Insel verweisen. Doch Ava ist nicht gewillt ihren Mann im Stich zu lassen und kehrt sofort spektakulär wieder auf die Insel zurück und entfacht damit einen gnadenlosen Kampf gegen einen unbekannten, grausamen Feind, wobei sie eine breite Schneise des Todes schlägt. Regisseur John Stockwell (Into the Blue, Turistas) inszenierte einen soliden Actionfilm, der besonders die Qualitäten der Hauptdarstellerin Gina Carano richtig in Szene setzt. Eine einst erfolgreiche Martial Arts Kämpferin, fegt in dem unterhaltsamen Streifen wie eine Dampfwalze durch die Unterwelt des Landes. Schön fotografierte Bilder des Urlaubsparadieses, sowie gut 'sitzende' old school Action mit reichlichen MA Einlagen lassen einen über eine Vielzahl an logischen Fehlern in der Geschichte hinwegsehen. Während man mit der Darstellung von Carano, die sich von einer liebevollen Ehefrau zu einer rachsüchtigen Furie entwickelt, zufrieden sein kann, entlocken einem die Charaktere von Danny Trejo und besonders Treat Williams nur noch Verwunderung. Während man den viel beschäftigten Danny Trejo schon desöfteren in schwachen Rollen gesehen hat, erstaunt der dürftige Part des ehemaligen Stars Williams umso mehr.

                              Wie bei B-Action Filmen üblich stellt die Geschichte nur eine Art Rahmen für die Action dar, in der es einzig und allein darum geht wie viele Ärsche die Carano zur Strecke bringt. Die Actionszenen sind teilweise schon echt gut, dazu gibt es noch einige heftige Tötungsszenen.

                              Stockwell hat den Standard Actionplot dadurch aufgelockert, dass durch eingeschobene Rückblenden parallel zur Geschichte Hintergrundinformation geliefert werden, wie sich Ava zu einer gefährlichen und furchtlosen Kämpferin gemausert hat. Ava schaut aus wie eine Schwester von Steven Seagal. Nur noch ungleich bulliger und hässlich obendrein. Ihre graziösen und geschmeidigen moves und ihre weibliche Anmut gleichen dem von einem Nilpferd auf Kufen.

                              Fazit: Ramba Carano verwandelt ein Urlaubsparadies in ein Schlachtfeld – Harte old school Action übertüncht riesige Logiklöcher. Fans des Genres könnten schon auf ihre Kosten kommen.

                              Vor ca. 9-10 Jahren gesehen. Der Rewatch korrigierte den geschätzten Wert von 8 auf 6,5 Pkt. runter.

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                                TschunaSan 05.07.2025, 14:45 Geändert 05.07.2025, 14:48

                                Zur Jahrhundertwende am 31.12.1899 führt der Erfinder George Wells in London seinem Freundeskreis voller Begeisterung ein kleines Model einer Zeitmaschine vor, die er erfunden hat. Leider vermuten die Freunde Georges in ihrem Argwohn hinter dem Verschwinden des kleinen Zeitmaschinen-Models einen billigen Jahrmarktstrick. Georges Freund Filby ist der einzige, der noch bleibt und George bittet ihn, die Freunde am 5. 1. 1900 wieder bei ihm zu Hause zu versammeln. In der Zwischenzeit begibt sich George auf eine Reise in die ferne Zukunft. Abrupt 'parkt' er seine time-machine, bevor er an das Grasparadies des Jahres 802701 vorbeirast, um die Epoche zu inspizieren und festzustellen, ob er der letzte Mensch auf Erden ist.

                                Dort trifft er auf eine Menschheit, die sich in zwei gesellschaftliche Kasten geteilt hat. ... Die Eloi, die sorglos durch den Tag leben und die Morlock die im Untergrund schlurfen, und ein fürchterliches Geheimnis nicht preisgeben wollen.

                                Eines der faszinierendsten Konzepte ist nicht -wie üblich bei Zeitreise-Filmen- der Fokus auf Veränderung der Vergangenheit, um die Zukunft zu manipulieren – obwohl George kurz zuvor darüber fachsimpelte. Sondern zu einem Zeitpunkt weit in der Zukunft liegend zu reisen. Die Maschine kann sich nicht wie ein Raumschiff durch den Weltraum bewegen, sondern bleibt an derselben Position, an der sie vor Jahren in der Vergangenheit oder Zukunft existiert hat. Ein weiteres erstaunlich einzigartiges Element ist, dass Georges Reise so weit in die Zukunft driftet, dass die Sorge um eine Veränderung der Zukunft, in Anlehnung an den 'Butterfly-effect', vernachlässigbar ist.

                                "The Time Machine" ist und bleibt ein unvergessliches, atemberaubendes Abenteuer und ein Klassiker des SF-Genres. Unzählige faszinierende Ideen und beeindruckende Bilder tauchen auf, noch bevor George auf eine Subkultur von herumtollenden, blonden, jugendlichen, einfachen und völlig desinteressierten Menschen trifft, die fröhlich übergroße Früchte verspeisen und einer Rasse mysteriöser Wesen blind gehorchen. Dies geschieht noch vor der Einführung von Yvette Mimieux als der schlanken, rosa gekleideten Schönheit Weena. Ärgerlicherweise interessiert sich diese seltsame Gesellschaft nicht für den Neuankömmling oder dafür, ihn über die Funktionsweise ihrer sozialen Organisation aufzuklären. Auch Horrorelemente kommen auf spannende Weise zum Vorschein, in Form von huschenden Kreaturen, die im Unterholz versteckt sind, und den effektiv gestalteten Morlock-Kannibalen. Für mich nachbetrachtend zur jetzigen Zeit ein Vorläufer der Zombioten. (eine besonders einprägsame Sequenz handelt von der schnellen Verwesung einer buckligen Leiche).

                                Es gibt auch scharfsinnige Kommentare während des Films zum Verfall der Welt, zur Hingabe an die Muße, zum Lernen aus vergangenen Fehlern und zu der cleveren, grausamen Wendung des Schicksals, in der die scheinbar wildesten Wesen diejenigen sind, die die Maschinen bedienen und unterwürfige Organismen hypnotisch befehligen. Dank einer romantisierten und idealisierten Herangehensweise an die potenziellen Geschichtslektionen ist der Klassiker jedoch ebenso unterhaltsam wie zum Nachdenken anregend. Diese Adaption aus dem Jahr 1960, die sich recht eng an die Romanvorlage des renommierten Autors H. G. Wells hält, aber mit einer deutlich fröhlicheren Note endet, erlangte mit ihren Oscar-prämierten Spezialeffekten eigene Berühmtheit.

                                Der Film ist nun 2025 rund 65 Jahre alt und heute würden Filmemacher nicht mehr so romantisch 'verklärte' Filme drehen. Heute muss alles hart und realistisch wirken, um zu unterhalten. Darum werden vermutlich viele jüngere Filmfreunde einen "Romantik-Gedusel-Film" hierin sehen. Man kann hier sehr genau erkennen, daß Zuschauer und die Filmwelt Anfang der 60'er Jahre noch eine naive Unschuld pflegten.- Die Dialoge sind prima, sinnreich, ... wenn man solche Filme mag.

                                Fazit: Ein zeitloses Meisterwerk und eine fast perfekte Inszenierung mit extrem starken Spezialeffekten, wenn man das Alter des Films bedenkt! Immer noch sehr sehenswert und begehrenswert für meine Augen - ein Muss für Cineasten!

                                PS: Damals in meinen Kindheitstagen mein absoluter Lieblingsfilm neben Ben Hur 1959 und Sinbads siebente Reise.

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                                  Melodramatische Handlungen mit herzergreifenden, emotionalen Plots betonen in der Regel sensationelle Situationen oder Krisen menschlicher Emotionen - und der Film "Legends of the Fall" bietet überreichlich von alldem und noch viel, viel mehr.- Viele sehen den Film vielleicht nur als Sprungbrett für den damals aufstrebenden Brad Pitt. Die Erinnerung, die dieser Film wirklich verdient, ist die eines Paradebeispiels für ein Melodram, das mit leidenschaftlichem kreativem Engagement und starkem Willen gedreht wurde und durch seine epische Erzählweise nichts von seiner emotionalen Kraft einbüßt.

                                  Basierend auf Jim Harrisons gleichnamiger Novelle aus dem Jahr 1979 folgt der Film Tristan Ludlow. Der Film untersucht die Dominoeffekte, die eine vielleicht übereilte Entscheidung auf Tristans Leben hat.

                                  Tristan, Brad Pitt, der sein Herz auf der Zunge trägt, während er sein Leben lang mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, die weit über seine kommenden Kriegserfahrungen hinausgehen. Auch die Nebendarsteller leisten ihren überragenden Beitrag. Anthony Hopkins' Rolle als sein Vater, einem pensionierten, kriegsfeindlichen Oberst. (für mich seine beste schauspielerische Leistung!)

                                  Nachdem er jahrelang Zeuge der vom Militär begangenen Greueltaten gegen die amerikanischen Indianer im Westen der USA geworden war, gibt der redliche Army Colonel William Ludlow traumatisiert seinen Säbel auf, um sich in Montana eine Farm aufzubauen, und seine Familie zu gründen. Seine strenge Selbstdisziplin wird ergänzt durch die vertraute Präsenz von One Stab ( Gordon Tootoosis) und seiner Frau Pet (Tantoo Cardinal). Gedreht in der Ghost River Wilderness Area westlich von Calgary in der Nähe des Banff-Nationalparks in Alberta, strahlt die idyllische, wundervolle Landschaft eine gewisse Härte aus.

                                  Julia Ormonds Susannah ist eine weitere megastarke Figur. Ihre Beziehung zu den drei Ludlow-Brüdern sowie Tristan im Besonderen verweben sich zu einer Geschichte über die Kämpfe des Lebens vor exakt einem guten Jahrhundert.

                                  William und seine wohlhabende Frau Isabel (Christina Pickles) haben drei Söhne: Alfred, Tristan und Samuel, gespielt von Aidan Quinn, Pitt und Henry Thomas. Jeder von ihnen verkörpert einen anderen Archetyp von Lebenskraft und Energie. Alfred ist der standhafte mit festen Werten, Samuel ist der idealistische Träumer und Tristan ist der sprichwörtliche Bad Boy und deshalb der Liebling seines Vaters. Als Samuel seine kultivierte und schöne Verlobte Susannah mit nach Hause bringt, erreicht das Melodram seinen ersten von diversen Höhepunkten.

                                  Susannahs Schönheit und insbesondere ihre Ausstrahlung faszinieren alle drei Ludlow-Söhne, die kurz davor stehen, sich während des Ersten Weltkriegs den kanadischen Streitkräften anzuschließen. Tragische Verluste während des 1. WK belasten diejenigen, die zu Hause warten, und hinterlassen Narben bei den Männern, die zurückkehren. Von allen begehrt und gleichzeitig von ihren eigenen Sehnsüchten geplagt, ist die konfliktreiche Susannah wie ein Preis, den es zu gewinnen gilt. Die konkurrierenden Zuneigungen bringen die Bindungen der Ludlows durcheinander.

                                  Die Einflüsse der Indianer, die Tristan prägen, gaben Brad Pitt die Freiheit, eine auffällige und spannende Note zu entwickeln. One Stab's erzählt: „Er war ein Fels, an dem sie zerbrachen, so sehr er auch versuchte, sie zu beschützen“, und das an die Nieren gehende Drama dreht sich um ihn. Pitt gelang es, rücksichtslosen Leichtsinn und temperamentvolles Charisma in jedem Blick und jedem Schrei zu vereinen. Er war der Publikumsmagnet, der diesem Film ca. das Fünffache seines Budgets einspielte.

                                  Pitt mag zwar die unbestrittene Hauptrolle als verlorener Sohn spielen, aber der wundervolle Film bleibt eine erfrischend starke Geschichte über Brüder. Er filtert einen Großteil seines romantischen Dramas, seiner Privilegien, seiner sozialen Kommentare und seiner Charakterentwicklung durch Geschwisterrivalität. Aidan Quinn ist eine Stütze für sich als geradliniger Gegenpol zu Pitts leicht reizbarer Wildheit. Julia Ormond rankt mit ihrer eigenen Vielschichtigkeit eine königlich anmutende Aura um sich herum.

                                  Schicksalhafte Entscheidungen und unausgesprochene Wahrheiten werden zu den wahren Feinden. Wieder einmal, ganz im berauschenden Stil eines Melodrams entstehen die sich häufenden Sünden und Zweifel aller Hauptfiguren oft aus Tragödien und Unterdrückung. Die ruhigen Jahre des Friedens umspülen einen, während die Ausbrüche wilder Gewalt ebenso fesselnd sind. Der Film ist sehr detailreich und von unendlicher Tragweite inszeniert. „Rustikale Opulenz“ wäre die Geschmacksbeschreibung auf dem Weinetikett für "Legends of the Fall".

                                  Der Kameramann John Toll gewann einen Oscar für seine herausragende Arbeit, mit der er diese weitläufige, fantastisch herrliche Landschaft einfing.
                                  Während des gesamten Films ist der leidenschaftlichste Treibstoff die mitreißende Filmmusik von James Horner. Er stuft sie als die beste seiner Karriere ein, noch vor Titanic, Braveheart und allen anderen Konkurrenten. Und das zu Recht.-

                                  Ein Film voll an seelischer Raserei, der ebenso sehr gehört wie gesehen wird. Dank einer einzigartigen Geschichte, die sich um Tristans innere Konflikte dreht, ist der Film ein fesselndes Drama voller Spannung, Schönheit und Herzschmerz. Trotz einiger Momente, die an Melodramatik grenzen, verwandelt die aufrichtige Darstellung des Films sein Leben in eine unvergessliche Erzählung, die durch die herausragenden Darbietungen von Pitt und seinen Co-Stars noch verstärkt wird. Dieser epische, melodramatische Neo-Western vereint eine phänomenale Geschichte voller emotionaler Momente, die noch lange nach dem Abspann nachwirken.

                                  Mit einem Budget von nur 30 Millionen Dollar wurde Edward Zwicks fertige Saga 1994 zum Weihnachts-Blockbuster und Oscar-Anwärter. Diese Art von heroischer Leistung ist eine Klasse des Filmemachens, die heute schmerzlich vermisst wird. Das neue Publikum verdient es, öfter von der richtigen Hingabe und dem Talent mitgerissen zu werden, die für Erlebnisse wie „Legends of the Fall“ verantwortlich sind. Eines Tages wird ein weiterer schlafender Bär womöglich erwachen, um unsere Herzen in Flammen zu setzen.

                                  Bei keinem anderen Film zuvor war die ZEHN + 💓 so eindeutig, dass sie unweigerlich weiterhin Bestand hat. Eine Drittsichtung reicht hier bei Weitem nicht aus, um diesen Film gänzlich auszukosten.....

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                                    TschunaSan 05.07.2025, 06:33 Geändert 05.07.2025, 06:35

                                    John Baxter (Tony Roberts) ist ein hartnäckiger Journalist, der schon in der Eröffnungssequenz einen falschen Hellseher bloßstellt. Doch er zieht rasch mit seiner Familie in das absonderliche Amityville-Haus ein. Dass sogleich ein Immobilienmakler auf dem Dachboden von einem Schwarm Riesenfliegen getötet wird, erinnert doch stark an den Todeskampf des Priesters (Rod Steiger) aus dem Hauptfilm. Aber dies kann Baxters Enthusiasmus für das Haus nicht stoppen.

                                    Amityville 3 beginnt somit mit der Etablierung des Protagonisten John Baxter als Skeptiker, der in einem reißerischen Magazin über derartige Fälle schreibt. Nach dem Kauf des Amityville-Hauses passieren alle nachfolgenden übernatürlichen Ereignisse zunächst etwas schleichend. Dann setzt es eine muntere Reihe von 3D-Spezialeffekte. Und ein ausgestopfter Schwertfisch fliegt knapp am Hals von Baxter vorbei.

                                    Auch der Dämon, der den 'schauerlichen' Höhepunkt des Films markiert, kommt etwas unerwartet und viel zu kurz.

                                    Letztlich handelt es sich doch wieder eindeutig mehr um einen Spukhausstreifen, als um einen Dämonenfilm. Es driftet im letzten Viertel leider zu stark ins Paranormale ab. Ein Vorreiter sozusagen für Paranormal Activity--Reihe. Jedoch deutlich gehaltvoller als dieser kommende Spukhausmurks. Die Darstellercrew erscheint überqualifiziert zu sein. U. a. sind Tess Harper, Candy Clark, Tony Roberts und sogar Meg Ryan in einer frühen Rolle dabei.

                                    A. 3 ist für Fans der Reihe noch anschaubar und recht solide.
                                    Das explodierende Monsterhouse zum Ende war ganz cool und eigentlich das klare Zeichen der Geister: bis hierhin und bitte nicht noch weiter....

                                    Nach der Drittsichtung bleibt es exakt bei 5,5 Pkt.

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                                      TschunaSan 30.06.2025, 16:44 Geändert 30.06.2025, 16:46

                                      Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle als Captain Colter Stevens, wacht im Körper eines unbekannten Mannes auf und entdeckt, dass er Teil einer Mission ist, um einen Bombenleger des Nahverkehrszugs in Chicago zu finden. Stevens ist laut Captain Goodwin (Vera Farmiga) Teil eines Regierungsprogramms namens „Source Code“ geworden, das es ihm ermöglicht, in den letzten 8 Minuten seines Lebens in die Identität eines anderen Mannes zu schlüpfen. Es gibt tatsächlich eine zweite, viel größere Bedrohung, die möglicherweise Hunderttausende von Menschenleben fordern könnte, und sich in bzw. um Chicago rum abzuzeichnen beginnt. Stevens hat die Aufgabe, den Vorfall stets erneut zu durchleben und jedes Mal Hinweise zu sammeln, um die Identität des Attentäters aufzudecken, und hoffentlich die viel größere bevorstehende Katastrophe zu verhindern.

                                      Die Wissenschaft von SC erscheint zwar absurd, ist aber genau die Art von Wissenschaft, über die Leute, die viel klüger sind als ich, gerne stundenlang nachdenken, diskutieren und reflektieren. Intellektuelle und SF-Fans könnten tatsächlich die Gruppe sein, die SC am wenigsten zufriedenstellend findet, dank eines unnötigen Endes, das nicht ganz dem energiegeladenen, intelligenten und überraschend emotionalen Charakter des restlichen Films gerecht wird.

                                      Dank der disziplinierten und eindringlichen Darbietungen von Jake Gyllenhaal und Christina (Michelle Monaghan) steckt deutlich mehr an Herzblut in den Streifen, als man es normalerweise in solch einem SF-Film erwartet.

                                      Stevens schenkt der reizenden Christina, die neben ihm im Zug sitzt und eine Art „Worauf wartest du noch?“-Ausstrahlung hat, immer mehr Aufmerksamkeit. Er bahnt sich immer wieder seinen Weg durch die Persönlichkeiten und Erfahrungen der verschiedenen Menschen, die ihn im Zug umgeben, und wie zu erwarten ist, beginnt er sich im Laufe seiner wiederholten Reisen, auf denen er diese Erfahrung erneut durchlebt, sich selbst zu verändern.

                                      Wie wir es von ihr gewohnt sind, verleiht Michelle Monaghan einer Frau, die leicht zu einer romantisierten Karikatur oder Nebensache hätte werden können, enorme Tiefe und Menschlichkeit. Es ist ein eindrucksvoller Beweis für Monaghans unterschätztes Talent, dass Christina zu einer lebendigen jungen Frau aus Fleisch und Blut wird, die im Laufe dieser Zeitreisen eine wichtige Rolle spielt. Ähnlich findet Vera Farmiga unerwartete Tiefe als Goodwin, die eine urkomische, HAL-ähnliche Stimmlage annimmt, die man entweder schätzt oder nicht. Jeffrey Wright überzeugt als teilweise verrückter Wissenschaftler, der Captain Goodwin beaufsichtigt und das Projekt lange genug am Laufen halten muss, damit sich alles entfalten kann.

                                      Die Kameraarbeit bleibt ideenhaft und schafft es, den Film trotz des ständigen „Wiedererleben desselben Vorfalls”-Szenarios am Laufen zu halten, während Chris Bacons Originalmusik einen zeitgenössischen Sound mit Anklängen an klassische SF-Genre-Klänge schön miteinander verwebt.

                                      Fazit: Es handelt sich hier um einen nicht alltäglichen Actionthriller im SF-Genre mit 'Murmeltiereinschlag'. Für Zeitfallenfreunde kommt der Film wie gerufen und erweist sich als spannend. Der Film fällt um einen Pkt. auf 7 zurück.

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                                      • 1. Ben Hur 1959
                                        2. The Fly 1986
                                        3. Halloween 2007
                                        4. Godzilla 1998
                                        5. Krieg der Welten 2005
                                        6. Ring 2002
                                        7. Kap der Angst 1991
                                        8. The Thing 1982
                                        9. Scarface 1983
                                        10. The last house on the left 2009

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                                        • 6 .5

                                          Diesmal wird Carol Anne zu ihren Verwandten in ein neu erbautes Hochhaus in Chicago geschickt, wo sie schnell feststellt, dass die bösen Geister ihr in ihre neue Wohnung gefolgt sind. Poltergeist 3 ist tatsächlich eine kleine Verbesserung gegenüber der gruseligen Grundstimmung seiner beiden Vorgänger, da Drehbuchautor und Regisseur Gary Sherman das Gebäude geschickt als abwechslungsreiche Kulisse für all die übernatürlichen Machenschaften nutzen.

                                          Die lächerlichen bunten Spielzeugeffekte von Teil 1 fehlen hier komplett. Ebenso die Lächerlichkeit, die Spielberg dem Erstling einhauchte. Der Film war einige Spuren ernsthafter, unterhaltsamer und vor Allem schauriger als beide zusammen.

                                          Die Szene mit den total vereisten Autos in einem kleineren Parkhaus war toll. Herrlicher Kontrast zu diesen bekloppten heißen Tagen.

                                          Man sieht im Schlussakkord noch das verwesende Face ohne Körper des Reverend Henry aus Teil 2. Als man u.a. Carol Anne im 'Show-Down' von der anderen Seite birgt, sieht man von dem Kind nur ihren Rücken. Heather Michele O’Rourke war hier bereits schon gestorben. Am 1. Febr. 1988 als der Film in den Endzügen lag... . Carol Anne hat übrigens bereits in Teil 2 zu Beginn des Films geäußert, dass sie nicht alt werden wollte.... . (was natürlich zum Tenor von PG 2 stand!)

                                          Fazit: Versöhnlicher Abschluss einer schwächeren Grusel-Reihe, die die Zuschauer mit unnötigen Albernheiten stark verunsicherte. Im 3. PG hat Gary Sherman mit dem verspiegelten Hochhaus als Drehort schon die halbe Miete für einen recht coolen (Horror) - besser Gruselabschluss gesucht und gefunden. Die sanfteren Instrumentals im Abspann kann einem schon Tränen in die Augen treiben, wenn die Widmung des Films an Heather O'Rourke über die Leinwand gescrollt wird.

                                          PS: Zahlreiche Todesfälle und Tragödien hinter den Kulissen haben zu Gerüchten geführt, dass die Filme verflucht seien und vielleicht sogar selbst heimgesucht werden. Nach geschätzten 6,5 Pkt. bekommt der Film von mir abschließend 5,5 Pkt. + einen Bonuspunkt für die kleine Heldin.......

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                                            TschunaSan 29.06.2025, 20:41 Geändert 29.06.2025, 20:42

                                            Ein Film wie ein Orkan oder Feuerwerk. Super besetzt in den Hauptrollen. Besonders Javier Bardem in der Rolle des Romeo Dolorosa spielt extrem gut. Niemand anders hätte diesen Part so ideal ausfüllen können. Ich war schlagartig fasziniert von der 1. Minute dieses Films bis zum Schluss.

                                            Rosie Perez ist selbstredend ein einzigartiger Augenschmaus in Black! Nebendarsteller wie James Gandolfini und Screamin’ Jay Hawkins runden die Sache mit weiteren Ecken und Kanten dermaßen ab, dass man beinahe die grandiose Kinematographie und den klasse Score vergisst...Mit Blut und rohester Gewalt gewürzt, mit einigen schwarzen Lachern und fiebriger Erotik durchsetzt ist dieses Highlight unumgänglich...

                                            Es gibt mehrere grenzwertige, bzw. deutlich grenzüberschreitende Szenen, wo die FSK 18 eigentlich auch nicht mehr ausreicht. Teilweise ist es schon beängstigend mit welcher Intensität dieser Film auf den Betrachter herniedergeht. Trotz der derben Gewaltszenen taucht man sofort ab in die Gefühlswelt des "Dolorasa" und ist zugleich entsetzt und gefesselt. Tarantino Fans werden sicher auf Ihre Kosten kommen.

                                            Der Film ist quasi gar nichts für Sensibelchen. Bardem schaut wie eine grandiose Mischung aus Ozzy Osbourne und Thulsa Doom aus. Der Filmsound ist wie die Umsetzung des Filmstoffs 1a gelungen.

                                            Fazit: Die beiden famosen Hauptdarsteller Durango & Dolorosa kochen sowieso ihr eigenes Süppchen und spielen wie vom Wahn besessen😜. Eine absolut kranke und sinnlos brachiale Story mit einem willkürlichen, verrücktem Ablauf. Ich weiß, dass einige meiner Buddies diesen Film notiert haben. Es ist an der Zeit, dieses düster-extravagante Action-/Horror-Road-Trip-Spektakel bei euch ins Rollen zu bringen.- Nach dem Rewatch bleibt die Zehn stehen.

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                                              über Venom

                                              Wäre „Venom“ nicht auf einer ikonischen Superheldenfigur basierend, könnte er durchaus als legitime Body-Horror-Actionkomödie durchgehen. Er erzählt die Geschichte von Eddie Brock (Tom Hardy), einem ehrgeizigen Reporter, der versehentlich sowohl seine Karriere als auch seine romantische Beziehung zu Anne Weying (Michelle Williams) zerstört, als er sich in den Computer seiner Partnerin hackt, um einen Milliardär, Carlton Drake (Riz Ahmed), wegen seiner verschiedenen zwielichtigen Geschäfte zur Rede zu stellen. Sechs Monate später ist Brock ein Verlierer, der sein Leben kaum noch auf die Reihe bekommt, und so wäre es auch geblieben, hätte nicht eine Mitarbeiterin von Drake (Jenny Slate) ihn aufgesucht, um ihm zu erklären, dass seine Vermutungen über Drake die ganze Zeit richtig waren. Dies veranlasst Brock, in Drakes streng geheimes Wissenschaftslabor einzubrechen, und wie es in solchen Fällen oft der Fall ist, endet die ganze Situation damit, dass Brock von einem außerirdischen Symbionten namens Venom infiziert wird, der ihm Superkräfte verleiht und mit ihm in seinem Kopf kommuniziert.

                                              Der Venom/Brock-Hybrid ist nicht gerade ein Held; während des größten Teils des Films konzentrieren sie sich in erster Linie auf ihre Selbsterhaltung, und erst als Venom erkennt, dass er ebenso wie Brock ein Verlierer ist, schließen sie sich zusammen, um den Planeten aus purem Eigeninteresse zu retten. Ab dieser Erkenntnis macht es "Glux" - und der Ausnahme-Marvel-Streifen fährt mit mächtig PS seine Strecke bis zum Schluss runter!

                                              Die wundervolle Entzauberung, dass „Venom“ versucht, die Superheldenformel aufzupeppen bzw. zu bereichern, indem es die Titelfigur zu einem Antihelden macht, kam bei mir gleich herausragend an. (habe ja beständig die Superserie 'The Boys' im Schädel!)

                                              Für mich war die absolute Megasequenz, als Venoms Arsch in Gestalt von Eddie Brock auf dem Motorrad saß und dann durften man die 'beiden' beim sehr harmonischen Miteinander auf der rasenden Maschine nachts in Frisco erleben. Man, dass war was zum Schräglachen!! Der SF-Kracher ist gleichzeitig ein fulminantes Actionspektakel mit sehr edlem Humor betupft.

                                              Nach gut sechs Jahren wurde es höchste Eisenbahn für den Rewatch! Fällt leicht auf 9 Pkt. aber bleibt noch ganz oben hängen, wo der 'Parasit'😉 nicht drankommt.....

                                              Parts 2+3 konnte man gleich zum Shreddern weiterreichen - ein Jammer!

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                                                TschunaSan 29.06.2025, 07:38 Geändert 29.06.2025, 07:43

                                                Familie Freeling – Mutter Diane (Jobeth Williams), Vater Steve (Craig T. Nelson), Sohn Robbie und Tochter Carol Anne (Heather O’Rourke) – sind wieder dabei. Der Film ist auch in der Hinsicht schlampig konstruiert, warum die ältere Tochter Dana von Teil 1 fehlt! In Wahrheit lag es daran, dass die Schauspielerin Dominique Dunne Ende 1982 im Alter von nur 22 Jahren auf tragische Weise von ihrem Freund ermordet wurde. Carol Anne starb ja schon mit 12 Jahren, wie in PG erwähnt.- Der Typ bekam nur 6,5 Jahre Knast und wurde schon nach 3,5 Jahren wieder rausgelassen. Und wurde Besitzer eines Restaurants. Unbegreiflich das alles.......

                                                Wie zuvor werden die Freelings von bösartigen Geistern aus dem Jenseits terrorisiert, angeführt vom kichernden Reverend Henry (Julian Beck), der kurz nach der Veröffentlichung des Films im Alter von 60 Jahren an Krebs verstarb!). Der Film ist selten spannend, aber fast durchgehend kitschig und herausragend verdeppert blödartig und bietet sehr wenig Bemerkenswertes. –Zelda Rubenstein kehrt als überflüssige Hellseherin Tangina zurück, während der einzig nennenswerte Darsteller in Form des zuverlässigen Will Sampson als indianischer Kollege Taylor auftritt und für etwas echten Spirit sorgt. Leider verstarb AUCH er ein Jahr nach der Veröffentlichung des Films im Alter von 53 Jahren an Nierenversagen!!

                                                In den letzten 20 Minuten krönt sich dieses 'Poltergeistchen' in dem der Familienvater einen langen, durchsichtigen Melting-Molch oder Wurmmonster ausspuckt. Ansonsten wird nur Wischi-Waschi geboten. Noch weniger Gehalt als in Teil 1. Aber auch weniger an Enttäuschungen.

                                                Während Poltergeist an den US-Kinokassen solide 74 Millionen Dollar -als 'Neuland' in der Kinowelt und durch die Werbetrommel angeheizt- einspielte, kam Poltergeist 2 noch auf 40 M. $ Dollar, was jedoch immer noch ausreichte, um MGM davon zu überzeugen, PG 3 zu drehen, der 14 M. $ einspielte.

                                                Film stürzt von unnötigen zuvor geschätzten 7 Pkt. auf 3 Pkt. ab. Reicht völlig aus.

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                                                  TschunaSan 28.06.2025, 15:28 Geändert 28.06.2025, 15:40
                                                  über Darkman

                                                  Achtung: Beware vor möglichen einzelnen Darkman-Spoiler!
                                                  ====================================================

                                                  Peyton Westlake (Liam Neeson), ein Name wie geschaffen für einen Superhelden, ist ein genialer Wissenschaftler, der künstliche Haut entwickelt. Er hat eine entzückende Freundin, Julie Hastings (Frances McDormand), eine Anwältin, die klug gleichsam wie reizend ist.

                                                  Skrupellose Gangster, im Gefolge von Robert Durant (Larry Drake) die fälschlicherweise glauben, er besitze Dokumente, die ihre Verbindungen zur Unterwelt und zur Politik aufdecken könnten, entstellen ihn u.a. grausam durch ein 'Säurebad' und überlassen ihn dem Tod, als sein Labor mit ihm buchstäblich in die Luft steigt. In einem „radikalen Eingriff“, um die enormen Schmerzen seiner Verbrennungen zu lindern, haben die Ärzte die Schmerzrezeptoren in Peytons Gehirn durchtrennt – Nebenwirkungen sind „unkontrollierte Wut“ und „gesteigerte Kraft“. Klingt nach dem Rezept für den perfekten Superhelden ... und zwar einen gequälten, was die beste Art ist.

                                                  Raimi, der das Drehbuch geschrieben hat und auch Regie führte, geht mit Comic-Klischees so locker und behutsam um wie jemand, der die Geschichten versteht und respektiert, die Comics seit jeher erzählen – von verachteten Außenseitern und Ausgestoßenen, Mutanten und Freaks, bis hin zu prinzipientreuen Psychopathen.

                                                  Darkman muss bei seiner Verwandlung vom gewöhnlichen Menschen zum Superhelden viel verlieren, und der Superheld ist der Verteidiger der guten Menschen seiner Stadt. Die Korruption von Beamten darf nicht ungestraft bleiben – ebenso wie er der Rächer seiner eigenen gewaltsamen Schöpfung ist.

                                                  Neeson verdient ebenso viel Anerkennung wie Raimi dafür, dass er Darkman authentisch gehalten hat. Versteckt, die Welt und seine Julie mit traurigen Augen beobachtend, die aus mumienartigen Bandagen hervorschauen, betrachtet Peyton sein zerstörtes Labor, seinen zerstörten Körper, sein zerstörtes Leben. Hin- und hergerissen zwischen seinem Hunger nach Rache an Durant und seinem Wunsch, ein Leben mit Julie zurückzugewinnen.-

                                                  Der Film ist eine Hommage an die klassischen Universal-Monsterfilme, teils Mischung aus "Der abscheuliche Dr. Phibes“, teils Comic ... und ein 100 %iger Sam Raimi. 'DARKMAN' war nicht der große Kinohit, der er hätte sein sollen, als er 1990 in die Kinos kam. Das Mainstream-Publikum war damals einfach noch nicht bereit für Sams einzigartigen, hyperkinetischen visuellen Erzählstil. Es dauerte fast ein Jahrzehnt, bis er durch Videotheken u.a. aufgeholt hatte und man endlich bereit war, ihn anzunehmen. Der Film ebnete Sam den Weg zu "SPIDER-MAN". Es hätte mit ziemlicher Sicherheit nie einen SPIDER von Sam Raimi gegeben, wenn DARKMAN ihn nicht bei den Hollywood-Größen bekannt gemacht hätte. Zuvor hatte Raimi auch 1981 den "Tanz der Teufel" gedreht. Für mich nach wie vor sein bester Film, klar wie Klöschenbrühe... .

                                                  Das sympathische Overacting aller Darsteller macht diesen ersten Teil unerreichbar für die beiden weiteren Filme der Reihe. In einer kleineren Nebenrolle sehen wir noch Ted Raimi, den Bruder von Regisseur Sam Raimi, und Bruce Campbell als Final Shemp, womit wir also noch 2 EVIL DEAD Veteranen mit an Board haben. Und noch Neal McDonough in einer weiteren kleineren Rolle.

                                                  Es gibt reichlich Explosionen und spannende Helikopterszenen. Als direkten Horrorfilm würde ich den Film nicht klassifizieren. Es ist einwandfrei ein Actionthriller, der beides reichlich zu bieten hat.

                                                  Neeson ist heute ein großer Name, aber er zeigt seine Liebe zu dem Film und teilt warme Erinnerungen an die Besetzung und die Crew. Das Gleiche gilt für Drake und McDormand. Peyton Westlake wird mit absoluter Hingabe von Liam gespielt. Auch seine Gegenspieler Louis Strack (Colin Friels) und Drake sind herrlich fies.

                                                  Fazit: Innovative Storyline, starke special-effects, einen super Score und einen Liam Neeson, der so richtig Laune macht! Der beste Comic-Film aller Zeiten, der nicht auf einem Comic basiert, ist Sam Raimis „Darkman“!

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                                                    TschunaSan 28.06.2025, 08:19 Geändert 28.06.2025, 08:23

                                                    Der zweite Film der Amityville-Reihe, geschrieben von Tommy Lee Wallace, ist vollgepackt mit übertriebenen Darstellungen, Inzest und mehr als nur ein paar Anspielungen auf Horror-Trends, darunter sowohl die berüchtigten POV-Aufnahmen aus Slasher-Filmen wie Halloween, Black Christmas als auch eine narrative Anspielung auf The Exorcist.

                                                    Der Film erzählt die Geschichte der Familie Montelli, einer italienisch-amerikanischen Familie, die in das Höllenhaus einzieht.

                                                    Dieser Film ist auf der anderer Seite ein Familiendrama. Ein grausamer Vater und Ehemann, der die ganze Familie terrorisiert, prügelt und systematisch zu lebensunfähigen Menschen macht. Eine Mutter, die aus religiösen Motiven ausharrt und dadurch ihre Kinder nicht aus dieser Hölle befreit. Fast unmittelbar nach dem Einzug in ihr neues Zuhause wird die Familie von poltergeistartigen Aktivitäten, geisterhaften Berührungen und erheblichen Stimmungsschwankungen heimgesucht. Letzteres trifft vor allem auf Sonny (Jack Magner) zu, dessen ohnehin schon „vertraute“ Beziehung zu seiner älteren Schwester Patricia (Diane Franklin) schließlich zu regelrechtem Inzest führt.

                                                    Die ersten zwei Drittel des Films konzentrieren sich dementsprechend hauptsächlich auf Sonny und Patricia, während die Aufmerksamkeit im Finale dem Priester Adamsky (James Olson) gilt.

                                                    Der letzte Akt des Films wirkt wie eine freie Interpretation des Ur-Exorzisten, in der der Kirchenmann versucht, Sonny auch spirituell zu befreien. Der Film steigert sich nach einem kurzen Knick, bevor er zu einem spektakulären Endkampf aufwartet, mit gutklassigen Effekten, die nicht ohne sind.

                                                    Ein Element, das die Fortsetzung sofort von seinem Vorgänger unterscheidet, ist die Regie von Damiano Damiani. Dank der Kameraarbeit hat "Amity 2" deutlich an Schwung und visueller Brillanz zugelegt, da die Kamera viel aktiver arbeitet. Dies wird besonders deutlich in den Aufnahmen aus der Perspektive des bösartigen Dämons, wie zum Beispiel bei dem Angriff auf Dolores, der Mutter im Keller und der herausragenden Sequenz, in der Sonny vor seiner Besessenheit vom Keller ins Schlafzimmer gejagt wird.

                                                    Dem Nachfolger fehlt zwar die Angst, somit auch die Spannung und Atmosphäre, die „The Amityville Horror“ auszeichnete, aber seine hypersexuelle Tendenz hebt ihn vom Originalfilm ab. Er ist auf eine Art und Weise sehr grell, aber auch fesselnd anzusehen und hält das Interesse an ihm hoch.

                                                    Wenn man bedenkt, wie einfach es gewesen wäre, ähnliche Sequenzen aus dem Hauptfilm zu übernehmen, ist die wilde Energiezufuhr von Amity 2 doch sehr lobenswert. Die Fortsetzung ist unerwartet wild, unterhaltsam und bizarr, mit starken schauspielerischen Darbietungen.

                                                    Fazit: Obwohl der Film an den Kinokassen fast floppte, ist er unter dem Strich noch ganz gut gelungen. Während es leicht ist, die bodenständige, fast stoische Natur des Originals zu schätzen, fällt es schwer, sich nicht an der unverhohlenen Kitschigkeit von "Amityville 2: The Possession" zu erfreuen. Die Fortsetzung ist ein absolut wilder Ritt.

                                                    Nach der Drittsichtung bleibt es bei sieben Punkten.

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