TschunaSan - Kommentare
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Alle Kommentare von TschunaSan
Die Zuschauer bekommen mit "Taken in Marokko – Die Marrakesch Verschwörung" einen spannenden Film geboten. Auch wenn das Thema Kindesentführung schon öfter Pate für Filme stand, kann man sich die Mischung aus Drama und Thriller gut ansehen. In der Hauptrolle ist Angela Dixon als bestohlene Mutter Lisa Brennan zu sehen. Sie schafft es glaubhaft, ihre Ängste und Sorgen zu zeigen, und ist niemals bereit ihr Kind aufzugeben. Obwohl ihr diverse Knüppel zum Straucheln auch durch die 'Polizei' dort zum Verhängnis werden könnten.-
Den Vergleich mit der bekannten „Taken-Reihe“ muss sich der Film nicht nur vom Titel, sondern auch von der Story her gefallen lassen. Sicherlich kommt er an die beiden ersten Filme der Reihe nicht heran, aber dennoch hat er das gewisse Etwas und die Mischung aus Drama und Thriller ist stimmig. Man fiebert mit, ob Angela ihre Tochter wieder bekommt und überlegt, was man selber in einer solchen Situation machen würde. Dazu kommt eine schöne Kameraführung, welche die Umgebung im Film sehr gut einzufangen weiß. Im Ganzen gesehen können sich Fans des Genres mit diesem Film einen ausgezeichneten Abend bereiten.
Ach ja: die Actionqualität und Quantität sind herausragend. Es ist mal wieder an der Zeit, sich der erfrischenden Frauenpauer zuzuwenden! Angela Dixon trumpft ganz groß auf, muss aber auch ne Menge einstecken. Sie jagt alleine in einem fremden Land, mit gänzlich ungewohnter Kultur den Banditen hinterher. Das sie aus verständlichen Gründen einen Schurken aus Collateral-Gründen tödlich plättet, ist nur zu veständlich - aber den Islam-Bullen eben nicht, die sich an ihren hübschen langen Versen heften.... .
Zu verzeichnende Längen gibt es keine, das enorm hohe Tempo wird über eine Laufzeit von fast 100 Minuten ohne Probleme voll gehalten! (man sollte hier nix verpassen!) Von artistisch bis brachial werden einige bewährte Kampfeskünste gezeigt. Also ist hinreichend Spannung vorhanden. Die Atmosphäre wird zusätzlich durch rhythmische orientalische Musik im Verbund mit der unbarmherzigen afrikanischen Sonne angeheizt.
Fazit: Wer's gerne mag, dass taffe Damen höchst unanständigen Kerlen serienweise die Fresse polieren wie bei 'Revenge' oder gar den 'Peppermint Angel' sollte sich mal das marokkanische 'Taken' einverleiben. vs damit-)!
Nach dem Re-Watch geht es um einen halben Punkt hoch auf 7 Pkt.
The Amityville Horror findet bei mir immer noch großen Anklang als starker Horrorfilm. Ob die eigentliche Geschichte wahr ist oder nicht, ist irrelevant; sie funktioniert eher als eine langsame, bedrohliche Art von Horror aus der Zeit, als Splatter und blutige Beigaben noch in den Kinderschuhen steckten. Der Soundtrack ist vom ersten Ton an sehr eindringlich und stimmt einen einvernehmlich auf das Kommende ein. Das fratzenhafte Haus spiegelt vom ersten Blickkontakt die Manifestation des unsagbar Bösen wider. Die Atmosphäre wird vom Soundtrack erstrangig getragen. Ähnlich wie beim 'Weißen Hai' spielt der Sound eine sehr bedeutsame Rolle, auch was hier zusätzliche, verborgene Ängste freischürft, sowie undefinierbares Unbehagen auslösen kann.-
James Brolins rote Augen, seine leise Stimme und seine allmählich, fortschreitende Besessenheit, die Axt zu schwingen und Brennholz mehr als genug zu stapeln sind ebenfalls sehr gruselige Hinweise und erinnern in diesen Sequenzen überdeutlich an The Shining, der nur ein Jahr später produziert wurde. Brolins Leistung ist insgesamt betrachtet makellos und fesselnd. Margot Kidder als Kathy Lutz spielt zu Beginn unglaublich sexy, doch dann verliert sie auch schleichend ihren Verstand, als die böse Präsenz im Haus von George Besitz ergreift.
Der Klassiker verbindet meisterhaft psychologische Spannungen und Schwingungen mit übernatürlichem Terror. Die Stärke des Films liegt in seiner unheimlichen Atmosphäre, in der das beunruhigende Haus zu einer eigenständigen Figur wird, die pralle Böswilligkeit ausstrahlt, die bis ins Mark der Familie Lutz eindringt. James Brolin und Margot Kidder liefern mitreißende Darbietungen ab und zeigen mit erschreckender Authentizität einen Abstieg in Paranoia und Verzweiflung. Die Partitur mit ihren eindringlichen Chormelodien fügt eine Ebene der Angst hinzu, die noch lange nach dem Abspann anhält. Ganz besonders nach der ersten Sichtung.-
Als George im Showdown mit der Axt in der Hand durchs Gewitter auf das Höllenhaus zuläuft, sieht er im oberen Fenster ein riesiges Monster - eben mit diesen roten Augen. Und es lauert förmlich auf ihn, um ihn mit dämonischer Macht seine letzten menschlichen Züge zu berauben.... Wird er es auch tun, wie der letzte Familienvater vor ihm...... Das Haus weiß, welche Stunde geschlagen hat. Und es blutet gierig vor Freude aus der Treppe und den Wänden... .
Entgegen der landläufigen Meinung ist Georges Amoklauf mit einer Axt gegen seine Familie jedoch keine Anlehnung von Amityville an The Shining (1980). The Shining kam ein Jahr später heraus, aber das Buch wurde bereits 1977 vom Meister King geschrieben.-
„The Amityville Horror“ bleibt ein erstklassiger Spukhausfilm, der einige gruselige und unvergessliche Momente bietet, gekrönt von großartigen schauspielerischen Leistungen der Darsteller. Für mich nach wie vor DER Spukhausfilm; bin sonst kein Fan dieses Subgenres.
Nach der Viertsichtung fällt der Film sanft auf acht Punkte zurück.
Irgendwie erinnern Teile von der Anfangsphase an The Ring, als aus dem TV-Monitor eine Kraft sich materialisierte. Der Baum der unmittelbar neben dem Haus der Freelings steht, erscheint mir zudem viel bedrohlicher zu sein als der in Conjuring. Obwohl der in C. 1 das einzige war, das ich als bedrohlich empfand.- Der Gewittersturm -noch immer in der A-Phase- ist so stark, dass Windhosen aus ihm entspringen.-
Also die ersten 20 Minuten ganz stark. Mindestens auf 8 Pkt. Niveau.
„Poltergeist“ enthält viele interessante Elemente, aber deren Zusammenstellung ist willkürlich, und die überlange Laufzeit lässt den Film trödeln, wo er eigentlich rasen sollte. Die Schauspieler sind okey, die Spezialeffekte sind bestenfalls (kindlich) gut, und die Prämisse ist angemessen seltsam. Aber die Kombination aus Regisseur Tobe Hooper und Produzent Steven Spielberg verleiht dem Film einen schizophrenen Charakter, der sich manchmal in kalter Boshaftigkeit äußert.
Dieses unzusammenhängende Gefühl wird von Anfang an deutlich, wenn die Kamera zwei rasende Spielzeugautos verfolgt, die in einer ruhigen Straße Chaos verursachen. (einer der weiteren Höhepunkte des Films!) Wir kommen am Haus der Verdammten an und finden dort einen heftigen Streit über die Verwendung der Fernbedienung vor. Das ist klassischer Spielberg, der seine Sicht auf das Leben in der Vorstadt schildert.
Der Film wechselt nochmals detailliert zu dem herrlich deformierten Baum unmittelbar vor dem Haus. Diese erschreckende Bildsprache ist typisch für Tobe Hooper. Sein Blick verwandelte Objekte in „TTCM" so effektiv in Instrumente der Angst, und dieselbe Fähigkeit setzt er auch in „Poltergeist“ entsprechend gedrosselt ein.
Dieser Kampf der Ideen ist während des gesamten Films offensichtlich, da Spielberg dort, wo Hooper Angst verbreitet, Komik ansiedelt. Aber viel zu viele davon und fast durchweg kitschig. Hinzu kommt, dass ein enthusiastisches Spezialeffektteam jede Spannung mit überlangen und häufig lächerlichen Darbietungen seines Könnens auflöst. Zuviel wird sich an paranormalen 'Horror' orientiert und ergötzt.
Das eröffnet sich erst jetzt nach meiner Drittsichtung. Nachdem ich unsagbar langweilige Filme über das paranormale Unwesen im Horror-Genre gesichtet habe. Trotz alledem gibt es einige schöne Momente mit schwarzem Humor und einige denkwürdige Aufnahmen. Aber dies ist ein Film, der eher stark nervt; denn wäre er straffer und konsistenter gewesen, hätte es ein Meisterwerk bleiben können.
PS: Die kleine süße, niedliche 6 jährige Heather Michele O’Rourke, die die Carol Ann Freeling spielte wurde nur 12 Jahre alt. Sie starb während einer Not-OP wegen einer Darm-Stenose. Mega tragisch, erst jetzt realisiert!
Der Film fällt nach der 3. Sichtung nach über 35 Jahren stark von geschätzten 9,5 auf 5 Punkte zurück. Mehr war auf keinen Fall drin.-
Der Film erinnert an eine frühere Ära, als interessante Genrefilme ohne den Rummel eines actiongeladenen Sommer-Blockbusters in den lokalen Kinos auftauchen konnten, Er ist mit gerade genug Starpower und/oder faszinierenden Ideen bestückt, um Interesse zu wecken. Replicas ist kaum der Gipfel des intellektuellen Kinos und erforscht seine interessante Prämisse nicht vollständig, aber selbst der Versuch ist lobenswert, besonders wenn er in ein fesselndes emotionales Paket verpackt ist.
Keannu Reeves spielt Will Foster, einen Wissenschaftler in einer privaten Forschungseinrichtung in Puerto Rico, der versucht, menschliches Bewusstsein in Roboterkörper zu übertragen. Der erste Versuch, ist ein spektakulärer Fehlschlag, als das Bewusstsein eines toten Soldaten in seiner metallenen Hülle erwacht und sofort versucht, sich selbst zu zerstören. Für Foster wird es noch schlimmer, als er versucht, seine Vernachlässigung seiner Familie durch seine Arbeit wiedergutzumachen, sie mit in den Urlaub nimmt und dabei von der Straße abkommt, wodurch alle ums Leben kommen. Praktischerweise kann Fosters Freund und Kollege Ed (Thomas Middleditch) Klonmaterial aus ihrer Einrichtung beschaffen, mit dem neue Körper geschaffen werden können, in die Foster die Persönlichkeiten seiner Frau und seiner Kinder "implantiert bzw. transformiert".
Der Film bringt einen dazu, Bill den bestmöglichen Erfolg zu wünschen, auch wenn er gleichzeitig nagende Zweifel daran aufkommen lässt, ob das, was er tut, richtig ist.
Im Gegensatz zu den SF-Filmen der grauen Vorzeit will Replicas uns nicht davor warnen, dass Will sich in Gottes Domäne einmischt. Die Hürden, die Will überwinden muss, sind weniger theoretischer oder metaphysischer als vielmehr praktischer Natur.
Das spannendste ungelöste Problem von Replicas liegt im Titel selbst begründet. Die übliche Idee von SF-Filmen, die sich mit der Übertragung von Bewusstsein befassen besteht darin, den „Spender” zu töten, damit 'Raum' für ein anderes 'Bewusstsein' geschaffen werden kann.- Replicas kann diese Fragen wie auch schon vor ihm ähnlich gelagerte Produktionen freilich nicht beantworten.-
Wills Plan scheint zu scheitern, als die Repliken erkennen, dass sie nicht die Originale sind, und sein Chef Jones (John Ortiz) Wind von dem illegitimen Gruppenexperiment bekommt.
Vor allem Reeves spielt seine Rolle sehr gut und überzeugt uns von seiner Mission prächtig. Er ist als Schauspieler inzwischen sehr gereift und hat gelernt, seine patentierte zen-artige Gelassenheit auf der Kinoleinwand wirkungsvoll einzusetzen. Filmschauspielerei muss nicht dadurch definiert werden, dass man übertriebene Emotionen auf die Leinwand spuckt. In einem Medium, das Nahaufnahmen und Reaktionsaufnahmen verwendet, hat Reeves alles gelernt was er braucht, mit subtilen Veränderungen seines Gesichtsausdrucks zu vermitteln. In einer herausragenden Sequenz löscht Will bildlich und buchstäblich die Erinnerung an ein totes Kind. Es gibt keinen Dialog und keine theatralischen Gesten wie oft schon hinreichend gesehen. Ein Teil seines Seins kommt dabei um.- Menschen, die lieber Tränen vergießen, mögen diese Darstellung als hölzern bezeichnen, aber dieser subtile Ansatz erzielt eine tiefere emotionale Resonanz, als die üblichen.
Fazit: Spannendes Klonfilmchen. Man kann sich jederzeit in die Lage des Hauptdarstellers versetzen. -"Replicas" ist nicht nur etwas für Keanu Reeves Fans. Ganz sicher hat der Film nicht das Potential des großen Blockbuster, aber er unterhält prima.
Die Erstsichtung war vor meiner mp-Zeit. Es bleibt bei 7 Punkten.
"Homefront" ist ein typischer Actionfilm mit Statham, in dem er den ehemaligen DEA-Agenten Phil Broker spielt. Dieser ist verwitwet und scheidet nach einem Undercover-Einsatz als Hardrocker mit langer Matte aus, bei dem der Sohn eines Drogenbosses erschossen wurde. Es währt nicht lange, bis Broker nach einem Umzug heftig ärger mit einem ortsansässigen Drogendealer bekommt.....
James Franco, einer von den Spitzbuben hört auf den schicken Namen Gator! Die Damen Lefevre, Bosworth und Ryder bereichern durch ihre Rollen diesen Streifen.
Der Film ist vom ersten Moment an spannend, actionreich und auch ein Stück weit brutal. Wer etwas zartbesaitet ist, sollte eventuell die Finger davon lassen, insgesamt finde ich das aber sehr passend und im Rahmen.
Statham zeigt aber auch, was er als liebevoller Vater sonst noch drauf hat, um sein süßes Töchterchen Maddy zu schützen. Sly hat für seinen Expendables-Kumpel Jason ein schnörkelloses Drehbuch geschrieben. Die Story mag nicht neu sein, wirkt wie ein typischer Genrevertreter der 80er Jahre, jedoch deutlich mehr an exzessiver Gewalt. Allerdings bietet der Film eben mehr als Action, nämlich einfach mehr Handlung.
Fazit: Für Freunde von Actionkinos ist "Homefront" unbedingt zu empfehlen. Es geht ordentlich zur Sache mit diversen super Schlüsselszenen. Die Darsteller sind voll überzeugend, vor allem Statham-Fans kommen hier natürlich voll auf ihre Kosten.
Durch den Rewatch geht es hier ganz zart um einen halben Punkt runter. 7 verbleiben.
Brad (P.J. Boudousqué) hat allen Grund, wütend zu sein, denn er wird mitten in der Nacht aus dem Bett gezerrt, während seine Eltern schweigen, und in einem SUV an einen unbekannten Ort gebracht. Als er aufwacht, befindet er sich in der Obhut von Col. Frank Reichert (James C. Burns), einem ehemaligen Angehörigen der Streitkräfte, der nun in Kalifornien sein Geld verdient, wo niemand viel Aufmerksamkeit, sondern nur Bargeld für sein Jugendrehabilitationszentrum aufbringt, einen Ort, an dem gefährdete Jugendliche mit harter Arbeit und Disziplin „umerzogen” werden. Man muss nicht einmal sehen, wie einer von Brads Mitinsassen sich an einem seiner ersten Tage dort mit einer Spitzhacke die Pulsadern aufschneidet, um zu wissen, dass dies ein Schicksal ist, das schlimmer ist als das Gefängnis, aber wie viel schlimmer es ist, wird im Laufe des Films deutlich, zusammen mit Einblicken in die Probleme, die Brad hierher geführt haben.
Es gibt hier auch einen gewöhnlichen aber harten Lageralltag, den man schon aus ähnlichen Filmen her kennt. Der sogenannte Waldlauf kennt man ab dem 3. Mal aus dem ff. Drill-Programm mit Prügel für die bösen Jungs, die dringendst umerzogen werden müsse - koste es was es wolle am Schweiß des verbrecherischen 'Aufsichtspersonals' gemessen. Und für die 'Unverbesserlichen' warten dann mehr oder weniger bekannte Foltermethoden auf sie....
Boudousqué, der im richtigen Licht leicht mit Ryan Gosling verwechselt werden könnte und dieselbe leichtfertige Ausstrahlung hat, ist in jeder Hinsicht stark als Brad, obwohl er und Petrovski nie ganz überzeugen können, dass ihre Figuren beste Freunde waren – ein Mangel, der eher am Drehbuch als an den Schauspielern liegt, denn alle Momente, in denen der Film weichherzig wird, vor allem in den Rückblenden, wirken eher wie ein halbherziger Appell um Mitleid, wo es gar nicht nötig ist.
Fazit: Natürlich folgt Regisseur Grashaw hier den gängigen Mustern des gemeinen Knastfilms, der seit den 70er immer wieder einmal als Grundlage für Action-Knaststreifen genommen wird. Allerdings bleibt er nicht stets bei den Stereotypen hängen, sondern möchte seinen Film mehr als Kritik an diesem System sehen. Das funktioniert oft recht ordentlich, da er die Geschichte nicht plakativ ausschlachtet, sondern mit brauchbaren Darstellern dramaturgisch in Szene setzt, als einem gewöhnlichen, sleazigen Gefängnisthriller.
Nachdem Norwegen mit dem katastrophalen Katastrophenfilm „The Wave“ aus dem Jahr 2015 für ein laues Water-Lüftchen sorgte, versucht man es dieses Mal richtig zu machen. Die Darstellercrew wird weitestgehend aus der ca. 7 sekündigen Todeswelle größtenteils für 'Das Quacken' übernommen.
Das Wiedersehen ist unerwartet, denn „The Quake“ bleibt geduldig bei der Charakterisierung und gnadenlos bei dem gigantischen Erdbeben, was für ordentlichen Nervenkitzel sorgt.
Wie bei der Welle dauert es ähnlich lange, bevor sich was anbahnt. Andersen lässt ca. eine Std. wenig geschehen – eine Ewigkeit bei dieser Art von Unterhaltung, die normalerweise alle 15 Minuten Chaos verlangt, um die Zuschauer bei der Stange zu halten. Der Film verzögert das Spektakuläre, bietet aber einen umfassenden Einblick in Persönlichkeiten und Abläufe und verfolgt Kristians (Kristoffer Joner) Bemühungen, sein Wissen anderen zu vermitteln, die natürlich seine Warnungen als Wahnsinn eines traumatisierten Mannes abtun.
Nach gut einer Stunde kracht es dann aber gewaltig und man wird in den darauffolgenden 40 Minuten mehr als entschädigt. Die special effects und die Action sind absolut genial und der Suspense ist freilich extrem hoch. Auch wenn nicht alles ganz logisch erscheint, ist das optisch auf allerhöchsten Niveau. Einige sehr neuartige, nervenzersetzende ausführliche Sequenzen, die man so zuvor auch in US-Produktionen des Genres niemals gesehen hat.
Fazit: Eine Stunde im Drama-Tenor - danach geht’s fulminant zur Sache. Die Spezialeffekte waren großartig, sehr innovativ und beängstigend... Die geologische Ausgangslage in Norwegen ist jedenfalls gefährlich. Nach dem Rewatch verbleiben acht Punkte.
PS: zum Vergleich bei The Wave schlappe 7 Sekunden Effekte. (1 Pkt. reichte dafür) Und bei The Quake über 40 Minuten am Stück mit äußerst dramatischen, völlig außergewöhnlichen Bildern.....,
Bei seinem letzten Coup im Hause eines Milliardärs wird Meisterdieb Luther Whitney (Clint Eastwood) Zeuge eines Verbrechens.
Achtung SOFORT POWER-Spoiler - versteckt euch....
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Aus seinem Versteck heraus beobachtet er wie der Präsident der USA verantwortlich wird am Mord an seiner Geliebten. Der Mord wird vertuscht und dem Einbrecher sozusagen ans Knie geheftet. Doch jetzt ist nicht nur die Polizei hinter Whintey her, sondern auch das Secret Service, das ihn in jedem Fall beseitigen will und muss. Dabei nehmen sie auf niemand Rücksicht, der mit Luther irgendwie vertraut ist.
Spoiler Ende
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Seth Frank (Ed Harris), der Polizist, der den Fall untersucht, bemerkt sofort alle möglichen verdächtigen Ungereimtheiten: Es wurden zwei Schüsse abgefeuert, aber nur eine Kugel wurde gefunden, und die Flugbahnen der Schüsse stimmen nicht überein. Er vermutet, dass es sich um mehr als einen einfachen Mord handelt. Harris spielt neben Eastwood die tragende Rolle.-
Luther spürt den Druck sowohl von der örtlichen Polizei als auch vom Secret Service. Er erwägt, das Land zu verlassen, und schafft es sogar bis zum Flughafen. Als er jedoch eine Pressekonferenz sieht, in der der Präsident den Ehemann der toten Frau sowohl für PR-Zwecke als auch dazu benutzt, den Mord dem mysteriösen Einbrecher anzuhängen, beschließt Luther zu bleiben und gegen den Heuchler zu kämpfen.
Die Geschichte ist mehr als bloß interessant und fesselnd und wird ohne den Glanz und den Hype eines Mainstream-Hollywood-Thrillers erzählt. Eastwood versteht es, mit Konventionen zu brechen, was diesem Film sehr zugute kommt. Im Film gab es keine aufwendigen Stunts, keine Action oder teuren Computereffekte. Es ist fein zu sehen, dass man in den späten 90er noch sehr gute Filme mit einer funktionierenden Schauspielercrew, einem straffen Drehbuch und einigen schönen Drehorten drehen konnte. Also bestehen die Höhepunkte im Film aus hochwertigen Dialogen.
Eastwood liefert einige schöne Szenen, während sich die Spannung aufbaut, darunter ein Treffen mit seiner Tochter auf einem öffentlichen Platz, während zwei Gruppen von Bewaffneten ihn ins Visier nehmen. Und wir bekommen harte Dialoge im Oval Office zu hören, als der Präsident und sein gnadenloser Stabschef die Vertuschung vorantreiben, indem sie den Secret-Service-Agenten befehlen, Dinge zu tun, die nicht in ihrer Stellenbeschreibung stehen.
Eastwood als Regisseur wird normalerweise von Eastwood als Schauspieler in den Schatten gestellt; er hat fast 20 Filme gedreht, die gut und erfolgreich genug sind, um ihn zu einem der besten Filmemacher Hollywoods zu machen, doch sein Starruhm überschattet diese Rolle. Hier schafft er Szenen des reinen Filmemachens – Szenen ohne Dialoge oder Gewalt, die nur prima gelingen, weil wir die Figuren auch kennen und weil die Regie, die Kameraarbeit (von Jack N. Green) und der Schnitt (Joel Cox) sie zu spannungsgeladenen Montagen zusammenfügen. Die Eröffnungssequenz ist besonders wirkungsvoll und Spannung und besonders die fesselnde Atmosphäre legen im Verlauf mächtig zu.
Die Beziehung von Vater und Tochter Kate (Laura Linney) steht ebenfalls im Fokus. Indem er diese persönliche Geschichte als Bogen nutzt, um die anderen Elemente des Films zusammenzuführen, schafft Eastwood etwas Schwieriges: Er macht einen Thriller, der nicht von seinen Spannungsmomenten überlagert wird. Luther Whitney ist eine wirklich interessante, komplexe Figur – keine Actionfigur. Was mit ihm passiert, ist für uns wichtig, und das ist mehr wert als alle Spezialeffekte der Welt.
Die fesselnde Mischung aus langsamem Drama und packendem Politthriller enthält viele Elemente, die das Interesse des Zuschauers wecken (und ihn rätseln lassen), was letztendlich den Platz von Absolute Power als erstklassige Adaption bestätigt, die hält, was sie verspricht.
Gene Hackman und Ed Harris sind nicht nur hier erste Wahl. Sogar das Präsidentenehepaar aus "24" ist hier zugegen!! Sherry & David Palmer (Penny Jerald u. Dennis Haysbert) Habe mir verwundert die Augen gerieben, aber sie spielten mir keinen Streich.-
Fazit: Alleine schon wegen der legendären Besetzung eine klare Sichtungs-Empfehlung! Besonders auch für diejenigen, die es etwas 'ruhiger' und besonnener lieben.
Der Film zieht sich wie ein Kaugummi, 90 Minuten wären ausreichend gewesen. Und Bren Foster hat inzwischen auch schon so ein gruseliges und kantiges "Roid Face" wie Kumail Nanjiani. Der eine is 47, der andere 48 Jahre. Und schauen aus, wie siamesische Zwillinge.
Eine Karikatur, wie aus einem Gigachad-Meme entsprungen. Aber wenn man in dem Alter noch so aussehen und solche Rollen spielen will, geht es wohl nicht anders.
Die Musik ist leider beliebig, belanglos und generisch, so langweilig wie die glatte und digitale Optik des Films. Und warum sind die Schreie der Gegner oft so merkwürdig abgemischt?
Die kommen aus den seitlichen bzw. hinteren Boxen, obwohl Bren Foster die Burschen mittig im Bild im Schwitzkasten hat, das wäre eigentlich der Center-Kanal.
Ein paar nette Kämpfe zwischendurch sind zu wenig, der Rest und besonders die Musik sollten auch einigermaßen passen.
Das soll der beste Kampfsportfilm der letzten Jahre gewesen sein - keineswegs!!
In den letzten 40 min gibt es dann zu 98 % ausschließlich Action, leider -für mein Empfinden- deutlich zu viel des Guten, da die 40 min fast ausnahmslos aus Kampfszenen mit durchgehendem Geschrei bestehen und auf oder neben der Matte geführt werden. Die werden dann durchgehend über martial arts bestritten. Zumindest von Foster, die anderen bekommen das nicht gut hin und deuten es nur an.
Darsteller Mittelmaß. Die H-Rolle hätte ich auch einem gewissen Scott Adkins zugetraut. Vieles vorhersehbar. Dass ein Vater seinem kleinen Sohn, der abgöttisch zu ihm aufschaut und dann ein Fingerglied von seinem Dad abgeschnitten bekommt, um es als Druckmittel zu gebrauchen, finde ich schon erniedrigend für einen Streifen.
Fazit: Insgesamt sehr monotoner Actionfilm, der schleppend in Fahrt kommt und nachher nicht mehr weiß, wie er die bescheidenen Kämpfe abstellen kann.
Inhaltlich schließt sich das Geschehen recht nahtlos mit 3 Jahren Abstand an den ersten Teil an. Inzwischen brennen die Regierungen der Welt darauf, die fortschrittlichen, technologischen und medizinischen Vorteile ihrer Situation zu nutzen.
Interessanterweise wirkt das Ganze vordergründig oberflächlich, jedoch auf den näheren Blick erkennt man doch ein tiefgründigeres Invasionsactiondrama.-
Hier wird zwar auch der Actionfan ordentlich bedient und man kann sich auch einfach berieseln lassen, aber das Szenario ist doch den einen oder anderen Blick mehr wert. Sobald die Actionszenen immer mal wieder eingestreut werden, die laut, bombastisch und visuell atemberaubend daherkommen, und es durchaus mit US-Explosionsspektakeln aufnehmen können.
Es gibt zwar auch ein paar Sachen, die gar nicht aufgehen, aber der Film kann ebenso wie der erste mit einigem aufwarten, dass Hollywood nicht standardmäßig bietet. Teilweise finde ich die Geschichte ganz gut durchdacht und diese Art der Bedrohung war auch noch nicht wirklich da.
Optisch sieht das Ganze wieder grandios aus, aber da haben die Russen in den letzten Jahren bereits gewaltig aufgeholt, dass sie so viel mehr können. Effekte und wirklich gute, gibt's diesmal einige mehr zu bestaunen. Das man Wasser auch als Waffe gegen Menschen einsetzen kann und hier nicht unsere primitiven Wasserwerfer gemeint sind wurde in diesem Film eindrucksvoll gezeigt. Was wäre, falls AI unser gesamtes Internet und Digitale Medien übernehmen und gegen die Menschen einsetzten?
Akustisch hat man es diesmal etwas zu sehr krachen lassen, die komponierte Filmmusik ist sehr überbordend. Frei nach dem Motto des Mega Hits von Slade: "Cum On Feel The Noize".
Fazit: Der Vorgänger war besonders technisch mit dem Abschuss des Raumschiffes und der Zerstörung eines Blockes dadurch einhergehend von Moskau schon besser. Jedoch waren die special effects einzigartig -wie man sie zuvor noch niemals sah- und klar im Vorteil bei Teil 2. Besonders die Effekte gegen Ende hin währten insgesamt 30 Minuten! Raum für einen 3. Teil bestand, kommt jetzt aber nicht mehr in frage.-
Das Moskau in 2017 wird in „Attraction“, einer Alien-Invasion, zum Schauplatz des Kampfes um das Überleben der Menschheit. Die bekannte Handlung wird durch einzigartige, visuelle Effekte aufgewertet. Regisseur Fjodor Bondartschuk ist der Sohn des verstorbenen sowjetischen Oscar-Preisträgers Sergei Bondartschuk und ein öffentlicher Unterstützer des damaligen und jetzigen russischen Präsidenten W. Putin, was sich wohl auch im patriotischen politischen Subtext dieses Films widerspiegelt, obwohl Bondartschuk betont, dass die Botschaft eher universell als lokal sei.
Der SF-ner fühlt sich stellenweise wie ein Mixtape früherer Filme an - „Independence Day“, „Krieg der Welten“, „District 9“ und „RoboCop“ . Er bietet unterhaltsame Spannung mit einem Hauch von Sozialkritik. Als seltener russischer SF-Buster dürfte er ein großes Publikum ansprechen. Selbst in den USA war am 13. 6. 18 der Kinostart!
Die Eröffnung ist eine bravouröse Darbietung aus visueller Pyrotechnik und Luftakrobatik. Russische Militärchefs fangen ein riesiges UFO mitten in einem blendenden Meteoritenschauer und schießen es ab, als es Moskau bedrohen könnte. Das Raumschiff stürzt in der Wohngegend Chertanovo südlich des Stadtzentrums auf die Erde, durchschlägt eine Reihe Hochhäuserblocks und zerstört ein ganzes Stadtviertel. Dieser katastrophale Absturz und das Design des Raumschiffs selbst, eine Art riesiger rotierender Augapfel, der in wirbelnden gyroskopischen Ringen schwebt, sind beides herausragende Beispiele für hochwertige VFX-Arbeit.
Nach dem Absturz, bei dem viele Menschen ums Leben kommen, wird in Moskau höchste militärische Alarmstufe ausgelöst. Aber Oberst Valentin Lebedev, der mit der Leitung der Armee-Einsätze betraut ist, mahnt zur Vorsicht. Er widersetzt sich den hawkischen Politikern, die einen umfassenden Angriff fordern, und nimmt stattdessen Kontakt zu den Aliens auf, die aus ihrem biomechanischen Körperpanzer heraus telepathisch kommunizieren. Er willigt ein, das abgestürzte Raumschiff abzuriegeln, damit die AI ihre Reparaturpläne abschließen und den Planeten verlassen können. Doch die rebellische Teenager-Tochter des Obersts, Yulia, und ihr unberechenbarer Freund Artyom haben andere Pläne und schleichen sich auf der Suche nach außerirdischen Schätzen in die streng bewachte Absturzstelle.
Absurdität auf Absurdität stapelnd, wechselt „Attraction“ leider mittig des Films von einem Action-Thriller zu einer Interspezies-Romanze zwischen einem Mädchen und einem AI, gewürzt mit Kulturkonflikt-Komik und Vater-Tochter-Quengelei. Der Höhepunkt wird dann mit einem Sprung in gewalttätigen Extremismus erreicht, als wütende Menschenmassen gegen intergalaktische Einwanderer in einer Straßenschlacht aufbegehren, die ganz Moskau zu vernichten droht.
Hinter der plumpen Botschaft des Films über Toleranz gegenüber Außenstehenden verbirgt sich eine stolze Rhetorik darüber, dass die Russen ein friedliebendes Volk seien, das nur zur Selbstverteidigung zurückschlägt, was zumindest bei Bondarchuks damaligen Freund Putin gut angekommen ist. Der holprige Tonfall erinnert hier weniger an Independence Day als vielmehr an klassische Hollywood-Propaganda aus der Zeit des Kalten Krieges wie im Film 'Der Tag als die Erde still stand' mit ihren latenten Ängsten vor einer Eskalation der nuklearen Politik des Pokerns.
Der Film wirkt viel größer und raffinierter als sein bescheidenes Budget, das Berichten zufolge bei etwa 6 Millionen Dollar liegt. Die Charaktere mögen zwar flach sein, das Tempo etwas schleppend und die Handlung wenig originell, aber langweilig wird es selten. Auch wenn Bondarchuk kein Freund von Subtilität ist, glänzt er doch mit seinem Gespür für Action-Beats und publikumswirksame Genre-Klischees. So liefert er methodisch eine Checkliste mit allem, was das eigentliche Fan-Herz begehrt. Darunter eine junge Besetzung, teilweise Nacktszenen, wilde Verfolgungsjagden, adrenalingeladene Kampfszenen und coole Alien-Technik. Als ernstzunehmender SF-Film kommt Attraction nach dem Rewatch (von 8 auf 6 Pkt.) kaum über die Startrampe hinaus. Aber als überragendes Bubblegum-Spektakel schießt er mühelos in den Orbit.
Fazit: Alienstreifen mit Katastrophentouche. Solide Grundstory, die durch gewisse, lange Kampfhandlungen gegen Ende zu langatmig und detailliert umgesetzt wurde. Dennoch nahm das russische Kino ab 2017 bis zum Krieg gewaltig an Fahrt auf. (Metro + Abgerissen u.a.)
Regisseur Mikael Hǻfström und Drehbuchautor Stuart Beattie haben uns einen sehr ordentlichen Thriller beschert, in dem ein gewöhnlicher Mann, Clive Owen (Charles Schine) durch scheinbar zufällige Ereignisse, wie das mögliche Verpassen eines Zuges und eine spontan falsche Entscheidung, in den Terror hineingezogen wird. In diesem Film stößt er dabei unverhofft mit der aparten Jennifer Aniston (Lucinda Harris) zusammen und später auf Vincent Cassel (LaRoche), ein hassenswerter Krimineller, der versucht aus den beiden alles für sein ultraböses Spiel rauszuholen.
Mit 110 Minuten ist der Film nicht zu lang, da es etwa 20 Minuten dauert, bis Charles die Bühne bereitet ist, um das Loch zu graben, aus dem er für den Rest des Films zu klettern versucht.-
Produzent Lorenzo di Bonaventura sieht den Film mit 'Hitchcock-Vibes' bestückt an. Er ähnelt zwar Hitchcocks Werken vor 'Psycho' in denen ein gewöhnlicher Mann in etwas verwickelt wird, das er nicht ganz versteht, aber Hitchcock zeigte in seinen Filmen nur sehr wenig explizite Gewalt. Tatsächlich ist die gewalttätigste Szene, an die ich mich vor „Psycho“ erinnern kann die Szene in 'Bei Anruf Mord', in der Grace Kelly Ray Milland tötet, indem sie ihm eine Schere in den Rücken rammt. Dem Meister aller Meister kam es eher auf intellektuelle Gewalt an.
Schines Problem ist offensichtlich, obwohl er zu Recht fragen könnte: „Warum ich?“ Dennoch gebührt di Bonaventura Lob dafür, dass er einen guten Thriller auf die Leinwand gebracht hat.
Clive und Jennifer lernen sich also per Zufall kennen, und spielen dann wie stets herausragend ihre Rollen. Besonders bei der Aniston freue ich mich, sie mal wieder zu sehen. Die Story bleibt über lange Strecken prickelnd spannend mit doch einigen unerwarteten Wendungen (?) Auf jeden Fall kenne ich keinen weiteren Film, der derart konstruiert und umgesetzt wurde.
Fazit: Für alle Freunde von spannenden Filmen mit unerwarteten twists und Tiefgang, die gern auch mal ihr Köpfchen einschalten und sich gut unterhalten wissen möchten, ist dies genau der richtige Film.
Nach dem Rewatch ging es etwas runter. (von 9 auf 7,5 Punkte)
Mit fünf Joints in der Rübe war der Film vermutlich damals womöglich besser zu ertragen, mit seinem stundenlangen uninteressanten Porträt des zivilen Lebens der Protagonisten. Gänzlich sinnentleert die ersten 70 Minuten((.
Für damalige Zeiten auch schon bedenklich bescheiden - heute lächerlich. Nicht verstaubt sondern von Beginn seiner Produktion an vollkommen verkorkst. Einführende 70 minütige Story total unwichtig und vergesslich. 0 Pkt. für die längste nichtssagende Eröffnung der Filmgeschichte. (Es ging fast nur um eine Hochzeit und um Saufgelage vor- und nachher) Na i-hin haben sie da den ersten müden Preisvogel abgeschossen!
Nach dieser fürchterlichen langen Einleitung währt der titelgebende Mittelteil exakt 20 Minuten. Also das, was eine Hölle verkörpern soll!!! Auch die nächsten, ja "abschließenden" 90 Minuten gehen kaum langweiliger. Wir sind quasi wieder am Anfang - das Ganze schnarcht ERNEUT nur äußerst schleppend vor sich hin!
I-hin plätschert der Streifen 90 Minuten gemütlich dem Ende entgegen. (4 Pkt.) Wow - und wie, echt gekonnt... . (Klasse inszeniert und so edel umgesetzt.....)
Der kurze Blick in die eigentlichen Geschehnisse zeigen die Verbrechen und Hässlichkeiten eines unbarmherzigen Krieges. Noch unbarmherziger sind hier Vor- und Nachspiel.
Also: Viele entbehrliche Szenarien übermäßig lang und bis zum "Geht nicht mehr ausgedehnt" ohne dass diese zur Story beizutragen, die eigentlich KAUM vorhanden war. Maximal 30 Minuten des Films kann man stehen lassen, den Rest - ihr ahnt es schon....
Fazit: Der Einzige, der durch die Hölle ging war der Rote Krieger, der nicht eingreifen konnte. Netto Essenz des Film von knapp 30 Minuten reichen mir nicht aus hier über 4 Pkt. zu gehen. Vorne und hinten raus- ergreifende Langeweile mit strapazierend überlangen patriotischen Fun- und Sauf-Mechanismen als Sahnehäubchen garniert. Echt tiefergreifend bis zum Erbrechen. Dazwischen tatsächlich behutsam sozusagen eingebettet (!!) 30 Minuten von über 180 (!) ergreifenden Szenen in Vietnam. Eine 'herausragende' Kwalität dieses Machwerks kann sich mir somit eindeutig zu NULL erschließen. Und am Ende singen alle Protagonisten glücklich vereint ihr ‚God bless America‘ und entlassen den Zuschauer patriotisch gestimmt in die Nacht. Das war für mich der perfekte Todesstoß von dem langweiligsten Film ävver! Der Film ist nicht schlecht, er ist dümmlich-ärgerlich. Daher gibts statt unverdiente 4 Pkt. durch diesen bestechenden Schlussakt noch gnädige 2 Pkt.
Schwarzenegger spielt einen Feuerwehrmann aus L.A. namens Gordon Brewer, dessen Leben sich unweigerlich verändert, als seine Frau und sein Sohn vor seinen Augen bei einer Bombenexplosion ums Leben kommen. Nach der obligatorischen Trauerphase erfährt Gordon, dass ein Mann, den er an diesem schicksalhaften Tag gesehen hat, tatsächlich ein kolumbianischer Terrorist namens „The Wolf“ ist, der für den Anschlag und letztlich für den Tod seines Sohnes und seiner Frau verantwortlich ist.
Doch trotz Zusicherungen der Regierung, dass der Bösewicht so gut wie gefasst ist, ändern sie ihren Kurs um 180°, um die Friedensgespräche mit der kolumbianischen Regierung nicht zu gefährden. Also beschließt Brewer natürlich, das zu tun, was wir alle in einer solchen Situation tun würden: nach Kolumbien zu reisen und die Guerillas im Alleingang auszuschalten. Er reist in das feindliche Land und dringt nur mit seinem MacGyver-ähnlichen Einfallsreichtum und seinen riesigen, gut trainierten Muskeln in mehrere streng gesicherte, von Guerillas kontrollierte Gebiete ein. Dort infiltriert er das Lager von „The Wolf“ – dem Täter des Bombenanschlags in L.A., gespielt von Cliff Curtis.
An der Spitze der Nebendarsteller dieses intelligenzbeflissenen Feuerwerks steht die schmollmundige Italo-Darstellerin Francesca Neri, die als Terroristin deplatziert wirkt. Neri spielt eben die Frau von The Wolf (ich schätze mal kühn, sie wäre dann „The Bitch“), die Brewer zunächst freundlich gegenübersteht, wo ich mir schon trotz all der Trauer, die dem braven Firemän widerfahren ist, ein Techtelmechtel mit der Holden nicht ausgeschlossen hätte.- Aber deren Loyalität sich jedoch plötzlich und dummerweise ändert.
Der Start des Films wurde durch den 11. Sept. 2004 wegen geringfügigsten Ähnlichkeiten um vier Monate verschoben. Der Streifen wirkt dann durch zahlreiche Formeln, Klischees unnötig aufgebauscht und ignoriert somit das eigentliche Potential des Films.
Selbst die großen, spektakulären Actionszenen des Films, die normalerweise die Standards bei Arnie-Filmen sind, schlängeln sich irgendwie verwirrt über die Leinwand, als würden sie von einem Kameramann gefilmt, der den Sinn all der großen Explosionen nicht versteht, zumal sie sogar in „True Lies“ zuvor besser umgesetzt wurden. Auch die Schauspielerei wirkt abgestanden und gekünstelt, wobei Schwarzenegger selbst gelangweilt von dem Stoff zu sein scheint.
Der Film mag sich unter dem Deckmantel der Argumentation verstecken, dass er alles Wissenswerte über Terrorismus weiß. Dies ist ein vorhersehbarer, seichter Streifen, dessen einziges Ziel darin besteht, uns mit lächerlichen Handlungssträngen, einer abgestandenen Struktur und einem faden Ende zu ermüden. Nach einer geschätzten Sieben ging es ungewohnt runter auf 4,5 Punkte.
„High Ground“ ist ein Filmchen von James Bamford, der sich offenbar durch B- oder C-Movie-Produktionen hangelt. Hier liefert er einen sehr bescheidenen Film, der eigentlich eher eine laue Familiengeschichte als ein vermeintlich spannender Action-Thriller darstellt.
Drehbuchautor John Thaddeus schafft eine einfache Geschichte, die leicht zu verfolgen ist, und verwendet so viele Stereotypen wie möglich, um das Material über die Ziellinie zu bringen. Der Streifen ist reichlich uninspiriert. Erst weit nach der Hälfte des Films kommt etwas Gewalt ins triste Geschehen, um sich mit uninteressanten Charakteren und ihren halbherzigen emotionalen Problemen rumzuplagen.
Der Streifen wartet gewitzterweise bis zum 'Endspurt', bis ein wenig Schmackes in das laue Geschehen driftet. Nun, wer bis dahin warten kann, darf sich weitgehend an den lethargischen Darbietungen, dem hauchdünnem Drehbuch und der satten Low-Budget-Kinematografie bis zum Überdruss erfreuen.
Ein großartiger Actionfilm ist eine schöne Sache, aber ein mittelmäßiger oder sogar schwacher Streifen in dem Genre wird vielleicht mehr als in jedem anderen Genre zu einer unerträglichen Langeweile – und das sage ich als eingefleischter Actionfan der ersten Stunde. Leider fällt Lost Bullet bzw. die verirrte Kugel, in die letztere Kategorie. Es ist ein langweiliger, formelhafter und gebraucht wirkendes "Werk", das schon in den ersten Minuten mächtig nervt. I-hin hat er das hinreichend geschafft, bevor er in die vergessene Versenkung der überfüllten, unbrauchbaren Netflix-Produktionen entschwindet.
Sein kleiner Krimineller Lino (Alban Lenoir) könnte aus einem Dutzend anderer immens abgehalfterter Filme stammen. Mit i-hin 90 Minuten Laufzeit wird keine wirkliche Entwicklung eines mittelmäßigen Film aufgebaut. Schon gar nicht, dass Spannung oder ein Hauch von Atmosphäre aufkömmt. Manche fast talentfreie Darsteller, die sich in den Nebenrollen durchhangeln, hinterlassen mitunter gar noch weniger an Eindruck als unser Vorzeigekrösus Lino selbst.
Natürlich hat das Action-Genre seinen Vorteil – nicht alles muss stimmig sein, solange die Action selbst eine gewisse Qualität hat. Der verirrte Film kann immerhin noch mit sehr wenigen platzierten und größtenteils ausreichend konstruierten Kampf- und Verfolgungssequenzen aufwarten. Ausnahmsweise einmal ist dieses Filmprodukt ein 'Actionfilm', der nicht überladen mit Action war. Jedoch wünscht man sich wiederum ausnahmsweise, dass er viel mehr davon präsentiert hätte, da die Story selbst sehr kümmerlich und die Charaktere so wertlos waren.
Fazit: Lost Bullet hat sehr wenige brauchbare Action-Szenen anzubieten. Jedoch alles, was darüber hinausgeht ist extrem nichtssagend. In Sachen Hackfressenwettbewerb, würde der Streifen gnadenlos glatte Zehn Punkte abräumen!
Wenn Stars wie Tom Cruise und Jamie Foxx mitmachen, sollte es etwas Besonderes sein. Mann besetzt den großen Star (Cruise) geschickt in den Rang der 2. Hauptrolle, gibt ihm aber viele der besten Trailer-Momente. Sein Charakter Vincent ist kalt und rücksichtslos, aber gleichzeitig sympathisch. Das graue Haar sowie der Anzug passen und er sieht kaum aus wie den Cruise, den man ansonsten bestens kennt. Er spielt hier prima als Auftragskiller. Vielleicht sieht man Ähnliches von ihm mehr jenseits der 60! Die Story ist allerdings sehr 'abenteuerlich' und wirkt sehr ungewöhnlich.-
Der Film lebt zu 75 % von seinen gehaltvollen Dialogen zwischen Vincent und dem Driver Max. L.A. ist der eigentliche Star des Streifens: Die Megastadt von 2004 bereits mit über 17 Millionen Einwohnern kommt dreckig, düstern und glamorös rüber. Der Streifen startet bieder, nimmt im Verlauf dann an lässiger Gelassenheit zu. Die Atmosphäre wird dann sozusagen Huckepack genommen.
Man kann über alles andere sagen, was man will, aber die Schießerei in der Nachtclub-Disco ist einfach großartig umgesetzt. Der geschlossene Raum, die Beleuchtung, die choreografierte Action – all das ergibt eine Szene, die als eine der besten von Mann gilt und die in die Filmgeschichte eingehen kann.
Eigentlich ist Foxx das Herzstück von Collateral. Seine Fähigkeit, den Durchschnittsbürger zu spielen und einen auch davon zu überzeugen, dass Cruise cool ist, aber nicht derjenige, den man anfeuern sollte. Der Soundtrack ist nur dann klasse, wenn er rockig oder elektronisch aufwarten kann.
Statham streckt mal ganz kurz seine Birne aus und die erfreulicherweise nicht kahlgescherte Jada Pinkett Smith möchte ich ebenso wenig verschweigen, die den größten 'weiblichen' Part einnimmt, auch wenn dieser in diesem Film sehr kurz ist, da der Film hauptsächlich in der Interaktion der beiden Superstars verweilt.
Fazit: Die etwas andere Taxi-Stadtrundfahrt. "Collateral" ist ein durchaus sehenswerter, spannender und tiefgründiger Action-Thriller, den man sich auch mal schleunig besorgen könnte, falls er nicht schon vorliegt.
Dennoch geht es nach dem Rewatch von 8 auf 7 Pkt. etwas runter.
Wer sich nicht daran stört, dass Rache und Vergeltung als Legitimation für explizite und relativ häufige Gewaltdarstellung herangezogen wird, bekommt einen von Anfang bis Ende knackig erzählten, sehr spannenden und geradezu virtuos inszenierten Rachethriller der Oberklasse. Eine hervorragende Kameraarbeit und ein exzellenter Score, ebenso wie die recht wendungsreiche Geschichte, sorgen dafür, dass bei einer Laufzeit von gut 130 Minuten keine Langatmigkeit aufkommt.
Es ist kein dumpfer, monotoner Splatter-Film, in dem es Blut nur so regnet. Man sieht auch nicht explizit Schlachtszenen oder Ähnliches. Sehr angemessene Bilder für den Inhalt. Der Film wird getragen vom genial spielenden Killer Choi Min-sik, der ja auch die Hauptrolle in dem Film "Old Boy" spielt, den ich mir u.a. prompt mal notiert habe.
I SAW THE DEVIL ist definitiv hart und schnörkellos inszeniert und auch hart anzusehen. Dafür umso spannender und technisch ausgefeilter als manch anderer Film gleichen Themas made in den USA bzw. Europa.
"Death Sentence“ ist weitaus beunruhigender als viele andere Filme, die heutzutage diesem Genre zugeordnet werden. Der Film ist ziemlich realistisch, brachial blutig, unerbittlich düster und oft stark 'overdriftet', um das Ziel von James Wan zu erreichen. Wan wendet sich von einstigen Todesfallen und besessenen Puppen seinerzeit erstmal ab und wird ernst, wenn er sich mit dem menschlichen Kampf um Selbstjustiz und der unerwarteten Verführung durch exzessive Gewaltzuwendungen auseinandersetzt. Dadurch drückt „Death Sentence“ einige heikle Knöpfe und explodiert gleichzeitig in einer Welle der Brutalität, die niemals nachlässt. Als Unterhaltungsfilm ist der Film gleichermaßen unangenehm und fesselnd. Als ernsthafteres Drama wechselt er zwischen herzzerreißend und plump.
Kevin Bacon spielt Nick Hume, einen Manager und stolzen Ehemann und Vater, dessen Welt zusammenbricht, nachdem er Zeuge des sinnlosen Mordes an seinem ältesten Sohn Brendan während einer Gang-Initiationszeremonie geworden ist. Als es so aussieht, als gäbe es nicht genügend Beweise, um den Schuldigen Joe Darley zu verurteilen, trifft Nick die lebensverändernde Entscheidung, den Fall fallen zu lassen, um stattdessen auf herkömmliche Weise Rache an den verantwortlichen Schlägern zu nehmen. Damit löst Nick jedoch unwissentlich einen Krieg auf Leben und Tod aus, der seine ahnungslose Frau Helen (Kelly Preston) und seinen 14-jährigen Sohn Lucas zu den Hauptzielen des skrupellosen Anführers Billy Darley und seiner Bande macht. Mit nur minimaler Unterstützung durch Detective Wallis ist Nick machtlos, den bereits begonnenen Kampf zu stoppen.
Interessant, wie Wan sparsam und umsichtig mit dem Film umgeht, dass man sich fast augenblicklich für die Figuren interessiert und das Gefühl hat, sie zu kennen. Die emotionale Bindung, die im kurzen ersten Akt von „Death Sentence“ aufgebaut wird, ist entscheidend, denn sobald dem „Goldjungen“ Brendan in einer Szene von immenser Kraft und Herzschmerz auf grausame Weise das Leben geraubt wird, kann man Nicks Rachegelüste leicht nachvollziehen. Die Darstellung einer Familie in traurigem Verfall trifft einen empfindlichen Nerv, und Nicks anschließender Mord an Joe als Rache ist gleichzeitig kathartisch und doch so abstoßend und bösartig, wie es klingt.
Was übrigens vor dem Höhepunkt kommt, ist ziemlich fesselnd, und die Kompromisslosigkeit des Films führt zu einigen schockierend düsteren Entwicklungen. Obwohl er stellenweise holprig ist – die Intrigen der Handlung werden zunehmend weit hergeholt, der seifenopernartige Soundtrack kommt zuweilen manipulativ rüber.-
Eine Sequenz sticht besonders hervor: eine rasante Verfolgungsjagd durch schmutzige Hinterhöfe und Stadtgassen, die in ein Katz-und-Maus-Spiel in einem mehrstöckigen Parkhaus übergeht. Dass große Teile davon in langen Einstellungen und ohne Schnitte gedreht wurden, ist einfach beeindruckend. Die hier meisterhafte Kameraführung, die Soundeffekte (Autoalarme, Nicks erschöpftes Keuchen) und die unschätzbare Spannung verbinden sich zu einer seltenen filmischen Magie, die dem Zuschauer das Gefühl gibt, selbst Teil der Handlung zu sein.
Als der sanftmütige, aber berechnende Wahl-Killer Nick beeindruckt Kevin Bacon sehr. Die Entwicklung, die seine Figur durchläuft, erfordert ein breites Spektrum, und Bacon ist genau der richtige Schauspieler für die Rolle eines wütenden Mannes, der glaubt, alles verloren zu haben, bis er noch mehr verliert. Als Hauptschurke Billy Darley strahlt Garrett Hedlund eine kaltblütige Schleimigkeit aus, die es leicht macht, seine Figur zu hassen, während John Goodman als Untergrund-Waffenhändler mit Verbindungen zu beiden Seiten des Konflikts erstaunlich überzeugend spielt. Von den Hauptdarstellern ist Aisha Tyler die schwächste Leistung. Detective Wallis passt unangenehm in die Geschichte und scheint zudem respektlose Umgangsformen zu haben, und Tylers monotone Darstellung trägt nicht dazu bei, ihre schwache Figurenzeichnung zu kaschieren.
Fazit: Für hungrige, gnadenlose Fans von brutaler Gewalt wird der Film einen bestimmten Teil des Publikums sehr zufriedenstellen. Die Zartbesaiteten hingegen werden schreiend Reißaus nehmen.- Ein langgezogener harter Score, der diesen spannenden Film bestens abschließt. Für mich hat Regisseur James Wan mit diesem Film noch mehr Pluspunkte gesammelt. "DS" erfüllt seine Aufgabe mit elektrisierender Begeisterung. Der Film ist nicht gerade subtil, aber das muss er auch nicht sein.
Achtung: auch hier gibt es kleinere July-Spoiler-Splitterchen!
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Michael C. Hall weiß, wie man einen Mörder spielt. Nach acht Staffeln als titelgebender Soziopath in Dexter beherrscht Hall die ruhigen Nuancen bis ins kleinste Detail und aus dem Äff-Äff.
Vor dem Hintergrund der späten 80er, komplett mit Vokuhila-Frisur und texanischem Redneck-Schnurrbart, spielt Hall die Rolle des Richard Dane. Eines späten Abends stößt Richard in seinem Haus auf einen Eindringling und erschießt ihn durch eine fast komische Verkettung von Ereignissen versehentlich aus nächster Nähe in seinem Wohnzimmer.
Völlig verstört und verunsichert durch seine Tat fällt es Richard schwer, seine neue Rolle als Held der Kleinstadt anzunehmen. Die Stadtbewohner loben ihn und die Polizei gratuliert ihm. Selbst seine Frau Ann (Vinessa Shaw) hat bereitwillig akzeptiert, dass Richard einfach das getan hat, was nötig war, und dass es nun an der Zeit ist, das blutbefleckte Sofa zu ersetzen. Anscheinend ist Richard der Einzige, der begreift oder sich darum kümmert, dass dieser Mann für immer tot ist.
Die Spannung steigt, als der Vater des Opfers, Russel - Sam Shepard, düsterer denn je daherkommt und Rache nehmen will. Russel beginnt ihn zu stalken, bis die Dinge außer Kontrolle geraten und die Handlung mehr als nur ein paar Wendungen nimmt.
Danach wird man vom Regisseur Jim Mickle mit verschiedenen Extras wie korrupte Polizisten, der Dixie-Mafia, und bösen Snuff-Pornos und sogar einer wilden Cowboy-Performance des einzigartigen Don Johnson belohnt. Am besten geht man mit möglichst wenig Vorwissen in diesen Film, man muss nur wissen, dass die Handlung funktioniert, und das vor allem dank der taffen Charakterdarsteller.
Michael C. Hall spielt jedoch keine weitere Version von Dexter. Seine Filmfigur hängt etwas in den Seilen. Er will es jedem recht machen und ihm fehlt folgerichtig der gesunde Menschenverstand.
Weshalb Mickle sich entschied, die späten 80er Jahre als Schwerpunkt zu wählen, kann nur vermutet werden, aber letztendlich funktioniert es. Es trägt zwar wenig zur Verbesserung des Films bei, aber diese kleinen nostalgischen Momente (Koffertelefone, VHS-Kassetten, alles scheene Sachen) zaubern einem ein Lächeln ins Gesicht, gerade wenn die stetig düstere Handlung es dringend benötigt.... Besonders dann, wenn es zum wirklich miesen Snuff-Höhepunkt kommt, den der Film einfach bewältigen muss.-
Der gute alte und hier harte Retro-Sound der 80er, tut sein Bestes, die Handlung voranzutreiben und die Atmo anzupuschen.
Fazit: Mit starken Darstellungen von Hall, Shepard und Johnson ist "Cold in July" ein unterhaltsamer kleiner Krimi-Thriller, den sich der Genre-Fan mal geben kann. Die Wendungen machen den Streifen von einem scheinbar vorhersehbaren Stalker-Film zu etwas Tieferem und Zwielichtigeren, als das Coming-In vermuten ließ... .
Die Story ist natürlich gewagt: Aliens landen im Wilden Westen und ausgerechnet ein Bankräuber und die Einwohner samt Indianer eines abgelegenen Kaffs sagen den Außerirdischen den Kampf an. Was erst mal sehr weit her geholt klingt, macht ordentlich Spaß. Ein harter Western mit viel Action, bei dem die Bösen diesmal aus einer anderen Galaxie anreiten. Coole Sprüche und Dialoge und eine funktionierende Darstellercrew runden das Ganze ordentlich ab.
Der erste Film, in dem Aliens in der Vergangenheit Menschen attackieren. Mit dem wilden Westen war das die richtige Zeit. Ein möglicher Kampf in der Filmwelt Aliens vs Ritter wäre dann schwer vorstellbar. Barbaren bzw. Vikings vs Aliens ginge auch noch.....
Harrison Ford spielte seine Rolle erneut tadellos mit der Wandlung vom griesgrämigen Rancher, der einen arroganten und gefährlichen Burschen an der Backe hat, mit dem folgenden Wandel zum liebenden Vater. Daniel Craig kommt bei mir auch mal gut weg. Konnte den nie als JB ernst nehmen.
Die Story ist fesselnd und spannend. Die Aliens sind noch okey. Ebenso die damit verbundenen Effekte.
Fazit: Wer Western und SF mag, kann sich auf dieses Experiment einlassen.
Nach dem Rewatch bleibt es bei 7 Punkten.
Achtung: kann winzige Spuren von ambulanten Spoilern enthalten!
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An Larry Cohens „The Ambulance“ ist nichts Subtiles. Er ist laut, verrückt und man hat das Gefühl, ohne Bremsen eine kurvenreiche Straße entlangzurasen – ganz wie das titelgebende Fahrzeug selbst. Eric Roberts spielt Josh, einen Comiczeichner mit dem Charme eines Direct-to-Video-Romantikkomödien-Stars aus den 90ern und der Frisur eines Menschen, der die 80er noch nicht hinter sich gelassen hat.
Josh ist besessen von einer mysteriösen Frau, die auf der Straße zusammenbricht und mit dem Krankenwagen weggebracht wird – nur landet sie nicht im Krankenhaus. Nachdem er jedes Krankenhaus in der Nähe abgesucht hat und keine Spur von ihr findet, vermutet Josh sofort, dass etwas Unheimliches im Gange ist.
Was folgt, ist eine bizarre Untersuchung einer medizinischen Verschwörung. Der Streifen springt zwischen Melodram, Slapstick, Noir und Thriller hin und her, oft in derselben Szene.
Ein weiterer Star ist James Earl Jones als ständig Kaugummi kauender, augenrollender Detektiv Spenser. Er hat sichtlich Spaß und verleiht seinen lächerlichen Texten Ernsthaftigkeit. Er kaut beständig an einem Kaugummi rum. Selbst eine Verfolgungsjagd oder eine tödliche Verletzung können ihn vom Käues nicht abhalten.
Der Ambulanzwagen ist nicht nur ein Fahrzeug. Ein Todesmobil, das wie ein Hai im OP-Kittel durch die Straßen Manhattans streift. Cohens Talent, Alltägliches furchterregend zugestalten, kommt hier voll zur Geltung. Der Krankenwagen ist sowohl lächerlich als auch wirklich gruselig, seine unheimliche Hupe dröhnt, während er am helllichten Tag Beute-Opfer einsammelt.
Klar, die Handlung ergibt nicht viel Sinn, wenn man zu lange darüber nachdenkt, aber wer fragt inständig nach Logik? Cohen sorgt für ein flottes Tempo, knackige Dialoge und eine kitschige Atmosphäre, die einen über die Schwächen hinwegsehen lässt. Die Nebendarsteller – darunter Red Buttons als witziger Kumpel und Megan Gallagher als nüchterne Journalistin – tragen zum Charme bei, auch wenn ihre Rollen eher oberflächlich gezeichnet sind.
Die Storyline ist bestens, sehr originell und ist echt sehr amüsant, ohne ins Lächerliche abzugleiten. Retrostark finde ich den Blick zurück in der Zeit, als das WTC noch stand und kein Mensch mit einem Handy durch die Straßen New Yorks gelaufen ist. Ging ja damals bestens ohne.- Oder so Sätze "da hinten ist ein Telefon...".
Die Typen mit dem es Josh zu tun bekommt sind sehr verstockte, gruselige Zeitgenossen, um die man besser einen weiten Bogen macht. Sie laden umgekippte Menschen auf, besonders einen bestimmten Krankenkreis, den sie im stillen Kämmerlein illegitim erforschen wie sonst nur Testmäuschen und Affen. Das ist hier dann das einzige Randthema, das nach Grusel riechen könnte, das i-wann im Film auftaucht. Ansonsten hat das mit bekanntem Horror/Grusel nichts zu tun. Man kann den Film als Actionthriller ansehen, wobei besonders im Schlussakt voll an der Actionkanone gedreht wird.
Fazit: Ein schöner, runder Film und ungewohnt und sehr angenehm anders. Für alle Genrefans ein Geheimtipp! Falls man danach giert, etwas Ausgefallenes und Chaotisches zu gucken, bucht mal einen Ritt mit dieser ganz speziellen Ambulance. Hütet euch jedoch davor in einem Krankenhaus auszusteigen!!!
Nach dem Rewatch bleibe ich bei 7,5 Pkt.
In der sehr bekannten Komödie spielt Bill Murray einen Wettermann namens Phil, dem es derart schlecht ergeht, dass er denselben Alptraumtag stets wieder erlebt, um Andy McDowell als Rita in Babyschrittchen wie in ("Was ist mit Bob") näher zu rücken.
Zeitschleifen sind ein wunderbares SF- + Horror Thema, das sich für alle möglichen erzählerischen Möglichkeiten eignet. Dabei offenbart dieser Film eine spirituellere und lustige Note. Rita verbleibt dabei außerhalb der Schleife.
Phil ist ein oft unsympathischer und schrecklicher Zyniker und reist sozusagen durch die gleiche Zeitsequenz, um etwas Menschlichkeit zu entwickeln. Er muss dabei auch oft unangenehme Entscheidungen treffen und klein beigeben, Frauen zu manipulieren, sie in die Kiste zu bekommen. Man erlebt mit Begeisterung die komplette Montage eines 'assholes', das sein Bestes gibt, seine verbalen und körperlichen Zurückweisungen zu missachten.
Mit unendlich viel 'Zeitguthaben' wird Phil zum Meisterpianisten, zum Experten für französische Poesie und zu jemandem, der sich wirklich für andere einsetzt. Sein Wunsch, freundlich zu werden, entspringt seiner Liebe zu Rita. Er bewundert sie deswegen und muss sie selbst verinnerlichen, um besser zu werden.
Als Harold-Ramis-Film ist dies eigentlich eine sehr lustige Komödie, die jedoch dicke Zeitfransen angesetzt hat. Die oft miesen Charaktere sind stets mit viel Menschlichkeit gezeichnet. Was der Story verhilft reichlich Spaß zu vermitteln.
Es gibt noch immer keine Antwort darauf, warum die Schleife entstand, und es gibt kaum Dialoge oder Texterklärungen zu Phils Entwicklung. Wenn etwas passiert, ist die emotionale Wirkung auf die Zuschauer so tiefgreifend, dass man weiß, was Bill Murray bei „That Look in the Morning“ denkt, und das ist alles, was die Erzählung braucht.
Die Witze sind oft köstlich und berührend. Früher war das sicherlich einer meiner Lieblingsfilme in Sachen Komödie. Jetzt hat er kräftig Federn lassen müssen und fällt von geschätzten 8,5 auf 6,5 Pkt. zurück.
Da bleiben für mich die Film mit Bill Murray mit dem ersten 'Ghostbusters', 'Wahnsinn ohne Handicap' und vor Allem "Was ist mit Bob" eine Liga für sich.....
Mein 2. U-Film. Hätte ich den wohl besser sausen lassen.
Zufällig im TV am Pfingstmontag im Urlaub nochmals gesehen nach ca.35 Jahren.-
Kann jedem nur empfehlen -falls noch nicht geschehen-, sich diese Geschichte vom Auszug der Israeliten aus der Gefangenschaft in Ägypten mal zu Gemüte zu führen: Es ist eine gutes Beispiel für unser heutiges 'Sodom und Gomorra' und dem Tanz ums Goldene Kalb. Die Schauspieler Charlton Heston, Yul Brynner und Anne Baxter spielen superlativ unvergesslich sowie v.a.n. brillieren auf höchstem Niveau.
Das unglaubliche Pathos der Darsteller, -ähnlich wie bei Ben Hur in 1959- Kulissen von unübertroffenem Detailreichtum, Statisten in Menge und Ausdrucksstärke - Hollywood at its best!
Das ganze bombastisch mit der Filmmusik untermalt, und den unglaublichen special effects - thematisch nicht steigerbar.-
Heston bleibt besonders in den 50er und 60er der beste Darsteller @times bis ein gewisser Kiefer Sutherland in "24" dem Terroristenpack mächtig einheizte....
1. Erdbeben 1974 mit Charlton Heston
2. The Day after tomorrow 2004 mit Dennis Quaid
3. Flammendes Inferno 1974 mit Paul Newman und Steve McQueen
4. Die Höllenfahrt der Poseidon 1972 mit Ernest Borgnine und Gene Hackman
5. The Quake - Das große Beben 2018 mit Ane Dahl Torp
6. Storm warning - Überleben kann tödlich sein 2007 mit Nadia Fares
6. Twister 1996 mit Helen Hunt
8. The day after 1983 mit Jason Roberts
9. Dantes Peak 1996 mit Pierre Brosnan
10. San Andreas 2015 mit D. Johnson
(wobei die Filme 8-10 deutlich hinter den anderen abfallen)