U-Bahnmensch - Kommentare

Alle Kommentare von U-Bahnmensch

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    U-Bahnmensch 22.03.2015, 22:00 Geändert 21.01.2016, 11:58

    Die Farbe des Geldes,1986 - Martin Scorsese

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    Scorsese schafft es mit "Die Farbe des Geldes" einen Film zu inszenieren, der die gesamte Coolness des Pool Sports auf einmalige Art und Weise einfängt und zudem eine packende Geschichte erzählt. Die Atmosphäre der verrauchten Pool Bars kommt einfach großartig rüber und macht von Anfang bis Ende Spaß.
    Paul Newman verkörpert einen alten Pool Spieler, der durch den jungen Vincent (Tom Cruise) im Alter zurück zu seiner Passion findet. Das macht Newman so gut, dass man nur zu dem Schluss kommen kann, dass er sich den Oscar dafür redlich verdient hat. Seine Darstellung ist enorm intensiv und stilvoll, erweckt dabei jedoch nie den Eindruck, dass sie irgendwo überzeichnet wäre. Wenn man im Duden unter "Old School" nachschlägt, sollte dort als Definition stehen: "Siehe Paul Newman in "Die Farbe des Geldes"". Einfach super!
    Auch Tom Cruise spielt eine klasse Rolle, gerät neben dem enorm präsenten Newman allerdings die meiste Zeit in den Hintergrund. Wenn man sich dann im Nachhinein jedoch versucht mal nur auf dessen Rolle zu konzentrieren, fällt schnell auf, dass er den Wandel, den seine Figur im Film durchlebt ziemlich gut darstellen konnte. Zum Tom Cruise Fan werde ich in meinem Leben vermutlich nicht mehr, aber was er hier in jungen Jahren ablieferte ist wirklich stark! Abgerundet wird das Ensemble von Mary Elizabeth Mastrantonio, die das Trio als Freundin von Vincent mit ihrem seichten aber doch eindrucksvollen Spiel gekonnt komplementiert.

    Dass der ein oder andere den Film nun etwas langatmig findet, kann ich verstehen, muss jedoch sagen, dass mir das ganz und gar nicht so ging. Die Geschichte ist zwar streckenweise ziemlich ruhig erzählt und auf den ersten Blick steckt vielleicht auch nicht viel dahinter, mich hat sie jedoch über die vollen Zwei Stunden absolut packen können. Nicht zuletzt wegen der klasse Kameraarbeit, die ab der Mitte eine immer größer werdende Hektik aufbaut, die zum Finale hin schließlich ihren Höhepunkt erreicht.

    Für mich ein weiterer großartiger Scorsese Film, der sich nicht hinter den großen Erfolgen dieses Mannes verstecken braucht. Wie der Film hier also auf eine traurige 6,9 kommen kann, ist mir ein Rätsel. Wenn ich mir dann allerdings die ernüchterne 7,0 unter Kubricks Space Odyssey anschaue, relativiert sich das wieder.

    So oder so, "The Color of Money" ist definitiv ein mehr als sehenswerter Film, der, wenn ich mir die schlappen 1000 Bewertungen und gerade einmal 25 Kommentare hier anschaue, sicherlich mehr Beachtung verdienen würde! Gerade für die vielen Scorsese Fans unter uns sicherlich mal einen Abend wert ;)

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    • 9 .5
      U-Bahnmensch 21.03.2015, 22:48 Geändert 21.01.2016, 11:59
      über Serpico

      Serpico, 1973 - Sidney Lumet

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      "Serpico", der seinen Titel dem gleichnamigen Helden und Protagonisten verdankt, ist ein wundervolles Plädoyer an alles Gute im Menschen. Frank Serpico, gespielt von Al Pacino, ist die mustergültige Verkörperung von alle dem, was wir uns von einem Polizisten und letztlich auch jedem anderen Menschen wünschen. Er nimmt alles auf sich, stellt sich jedem in den Weg und ist sogar bereit alles zu riskieren, "nur" um seine Wertvorstellung zu verteidigen und sein reines Gewissen zu wahren. Der Film beleuchtet dabei gut, welche Gefahren und welches Leid es mit sich bringt, wenn man sich gegen die Masse stellt, lässt den Zuschauer am Ende jedoch trotzdem mit dem angenehmen Gefühl zurück, dass es das Wert sein muss.

      Al Pacino gelingt es dabei, wie schon so oft, eine gerade zu unheimliche coole und zugleich extrem souveräne Figur zu erschaffen. Ich könnte mir beim besten Willen keinen anderen vorstellen, der eine solche Rolle so großartig wie er darstellen könnte! Einfach fantastisch!

      Toller Film, der vor allem durch seine Botschaft in Bezug auf Moral und In­te­g­ri­tät und einen wie immer grandiosen Al Pacino zu überzeugen weiß und zudem auf einer wahren Begebenheit basiert. Sollte man auf jeden Fall gesehen haben!

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      • -Full Metal Merkel
        -CDU Now (Redux Edition)
        -Einer flog über die Bundes Mutti
        -Fear and Loathing in Angela
        -The Wolf of Germany
        -Und täglich grinst die Kanzlerin
        -From Merkel till Dawn
        -Stand by Merkel - Das Geheimnis einer Christ Demokratin
        -Into the wild Angy (Aber fragt mich nicht, woher ich den kenne)
        -12 Years a Merkel
        -Das Kanzlerlein aus einer anderen Welt
        - Angy - Oder die unverhoffte Macht der totalen Ahnungslosigkeit.
        -Findet Merkel
        -Catch Her If You Can
        - O Mother, Where Art Thou? - Eine Berlin Odyssee
        - A.M. - Die Außerirdische
        - Die nackte Kanzlerin 2 1/2
        -Zurück in die Merkel III
        -Leaving Angela Merkel - Liebe bis in den Tod

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        • Ein Film von Till Schweiger. In der Hauptolle: Till Schweiger als Bundes Mutti.

          Ich freu mich drauf.

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          • Wir haben hier also 7 Serien die zusammen auf 20.000 Episoden kommen? Ich bin irgendwie froh, nicht eine davon gesehen zu haben. Die sehen allesamt mehr als furchtbar aus. Wobei keine stimmt vermutlich nicht. Vor Jahren habe ich ein mal versucht, eine ganze Folge GZSZ zu schauen. Das Unterfangen scheiterte jedoch kläglich.

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              U-Bahnmensch 14.03.2015, 23:17 Geändert 21.01.2016, 11:59

              Vertigo, 1958 - Alfred Hitchcock

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              Ein weiterer Klassiker, den ich viel zu lange vor mir her geschoben habe. Generell habe ich mich bisher irgendwie nie so recht an Hitchcocks Werk gewagt und das, obwohl es hier nahezu komplett rumsteht.
              Das wird sich nach "Vertigo" nun auf jeden Fall ändern, denn dieser konnte mich absolut begeistern. "Vertigo" ist eine wunderschön inszenierte, überaus spannende und zu dem mehr als verwirrende Geschichte. Diese wird getragen von zwei extrem starken und wundervoll harmonierenden Hauptdarstellern und untermalt von einem sehr schönen Soundtrack. Wo der Film noch relativ zurückhaltend anfängt, waren in der zweiten Hälfte die Momente kaum noch zu zählen, in denen ich als Zuschauer gleichermaßen begeistert und verwirrt in den Film abtauchte.

              Auch nun bald 60 Jahre nach Dreh sicherlich noch ein mehr als sehenswerter Film, der seinem Klassiker Status in jedem Fall gerecht wird! Für mich außerdem ein toller Anreiz, mir nun endlich mal ein paar mehr Filme des "Meister des Suspense" anzuschauen.

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              • http://www.southpark.de/clips/104274/was-scientologen-tats%C3%A4chlich-glauben

                Achja Scientology. Diese lustige Ansammlung von Idioten, die sich an noch größeren Idioten bereichern. Ich werde nie wirklich verstehen, wie die schaffen, immer wieder derart großen Aufruhr zu erzeugen. Da wird Individuen stetig eine Bühne geboten, die sie nicht im Ansatz verdient haben.
                Dass sich Schauspieler für diese Menschen auch noch als wandelnde Werbefiguren hergeben, spricht definitiv nicht für diese, ist mir am Ende des Tages jedoch ehrlicherweise völlig Wurst.

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                • U-Bahnmensch 11.03.2015, 22:46 Geändert 11.03.2015, 22:47

                  Einfach nur überwältigend, was sie in "Requiem for a Dream" abliefert! Vermutlich meine neue weibliche Lieblings Performance überhaupt! Wie ist es denn möglich, dass sie hier lediglich 34 'Fans' hat?

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                    U-Bahnmensch 11.03.2015, 22:43 Geändert 21.01.2016, 11:34

                    Requiem for a Dream, 2000 - Darren Aronofsky

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                    Schon Ewigkeiten habe ich diesen Streifen vor mir her geschoben. Schon viel gelesen. Schon viel gehört. Groß waren meine Erwartungen. Sehr groß.
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                    „Requiem for a Dream“ bohrt sich wie ein Faustschlag von gigantischer Kraft Kilometer tief in die Magengrube des Betrachters.
                    Zermürbend, traurig, frustrierend und bis ins aller letzte deprimierend. Lange habe ich nichts gesehen, das in diesem Maße ergreifend war, wie das langsame, aber sichere Zugrundegehen der vier Hauptfiguren dieses Filmes.

                    Brachiale Bilder, toll geschnitten, untermalt von fantastischer Musik.

                    Vier grandiose Schauspieler, deren Spiel mitunter so intensiv und mitreißend ist, dass die Welt rund um mein Sofa irgendwann mit der des Filmes verschwamm und ich enorm angespannt mitfieberte. Neben Jared Leto war es insbesondere Ellen Burstyn, die mich in ihrer Rolle als seine Mutter nahezu unheimlich in ihren Bann gezogen hat! Eine wirklich absolut einmalige Performance, die die gute Frau hier ablieferte, ich bin begeistert! Selten hat mich die Einsamkeit eines Menschen im Film so berührt wie hier.
                    Wen das langsame, paranoide Vegetieren und die stetig mehr werdende soziale Isolation dieser alten Dame kalt lässt, der hat vermutlich wirklich kein Herz.
                    Bravo, Frau Burstyn!
                    Sie sendet hier in meinen Augen einen wundervollen Appell an uns alle. Niemand hat eine solche Einsamkeit inmitten einer Gesellschaft von so vielen Menschen verdient. Und würden wir alle etwas mehr aufeinander achten, würde auch keiner in eine solche Situation gelangen.

                    Der Film ist genau so brutal, beängstigend, eindringlich und real, wie er sein muss um einem solchen Thema gerecht zu werden. Technisch auf einem ganz hohen Niveau, zeigt er auf höchst dramatische Art und Weise, wie schnell ein Mensch den Drogen verfallen kann und was diese mit jenem bewirken können. Einer der Filme, die das Prädikat „sollte man gesehen haben“ definitiv verdienen!

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                      U-Bahnmensch 10.03.2015, 21:43 Geändert 21.01.2016, 11:35

                      Billy Elliot, 2000 - Stephen Daldry

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                      "Billy Elliot" zeigt in meinem Augen an vielen Stellen das Potenzial zum wirklich guten Drama. So gibt es einige wirklich gut inszenierte, gefühlvolle und auch ergreifende Momente. Nur leider muss ich sagen, dass mir das Ganze in anderen Momenten einfach zu kitschig war. So empfand ich das recht lang gezogene Happy End als ein wenig zu gewollt und außerdem war die Musikauswahl stellenweise nicht wirklich passend. Jedenfalls waren Songs wie "We like to boogie" in Kombination mit Billys zwei, drei übertrieben fröhlichen und scheinbar gewollt kindlichen Tanzeinlagen für meine Person einfach ein zu großer Kontrast zum sonst eher traurigen und ernsthaften Grundton des Filmes.

                      Technisch und Schauspielerisch ist dem Film jedoch wenig vorzuwerfen. So wirken Billy und auch sein großer Bruder Tony bis auf die schon erwähnten paar Tanzszenen meist sehr authentisch. Die Spannungen innerhalb der Familie kommen dabei gut zur Geltung und die unbehagliche Situation der Elliots kommt gut rüber. Wirklich richtig gut gefallen hat mir allerdings das Schauspiel des Vaters. Auch wenn mir sein plötzlicher Sinneswandel bezüglich Billys Passion etwas zu schnell ging, hat es doch die gesamte Zeit über Spaß gemacht, ihm zuzusehen und er konnte mich emotional an ein zwei Stellen wirklich packen.

                      Insgesamt für mich ein halbwegs Sehenswerter Film, der mit ein bisschen weniger Kitsch noch deutlich besser sein könnte.

                      Kleiner Tipp: Ich habe den Film auf Deutsch und auf Englisch gesehen und kann nur jedem empfehlen, ihn im O. Ton zu schauen. Ich bin auch keiner dieser Leute, die meinen Filme seien grundsätzlich nur im O. Ton genießbar, aber hier gefiel mir die Deutsche Synchro wirklich mal überhaupt nicht!

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                        Tolle Atmosphäre, eine spannende Geschichte, ein toller Johnny Depp und zwei kurze, wenn auch extrem geile Auftritte vom einzig wahren Christopher Walken!
                        Dazwischen noch die ein oder andere blutige Szene und jede Menge märchenhafter Mystery Krams. Wirklich tolle Unterhaltung!

                        Nach "Batman", "Mars Attacks" und "Sweeney Todd" nun erst mein vierter Burton Film, doch nun bin ich gewillt, mir auch noch weitere anzuschauen. Gibt es Empfehlungen von Euch?

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                          "Blood Simple" lieferte all das, was ich mir von meinem letzten ungesehen Werk der Gebrüder Coen erwartete: Eine tolle Story, interessante, kultige und skurrile Figuren, tolle und vor allem coole Dialoge und noch dazu einen verdammt guten Soundtrack! Was will man mehr?
                          Der Film kommt zwar nicht ganz an spätere Werke der beiden heran, aber gerade wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um das Regiedebüt der beiden handelt, bekommt man einen klasse Film geboten!

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                            U-Bahnmensch 27.02.2015, 21:47 Geändert 21.01.2016, 11:37

                            Gomorrha - Reise in das Reich der Camorra, 2008 - Matteo Garrone
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                            In "Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra" erleben wir den Alltag der Menschen in einem Viertel, welches sich fest in Händen der Camorra befindet.
                            Hier gibt es keinen (Anti-) Helden à la Al Pacino oder Robert De Niro. Keine reichen Mafia Bosse mit luxuriösen Autos und jungen Frauen. Auch einen charmanten Paten mit feinem Anzug suchen wir hier vergebens.
                            Hier gibt es nur das Leben am Existenzminimum in einer Gegend, aus der die meisten keinen Ausweg finden. Die jungen Menschen werden in dieses Elend hineingeboren und ihr einzig möglicher Werdegang scheint in der Kriminalität zu liegen. Diese triste Realität wird im Film durch eine beklemmende Kälte und eine gewisse Distanz zu den Figuren gut und vor allem realistisch dargestellt. Die Morde im Film sind das beste Beispiel dafür. Hier gibt es keine actionreichen Showdowns, keine "coolen Sprüche" bevor jemand abdrückt und auch keine theatralische musikalische Untermalung. Die Leute werden einfach erschossen. Bum - und aus. Ein Menschenleben hat hier keinen hohen Wert und nur der stärkste kann überleben. Diese unschöne Wahrheit über das Leben in einem solchen Slum fängt der Film wirklich gut ein und schafft es dabei durch seinen distanzierten Erzählstil immer realistisch zu wirken. Nicht selten erinnerte er mich dabei an "City of God", auch wenn er nicht ganz an dessen Intensität und Dramatik herankommt und der Drehort eben ein anderer ist.

                            Sehenswert ist er allemal und gerade für Fans des Mafia Genres eventuell mal eine willkommene Abwechslung.

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                              Die Idee ist so dermaßen dämlich, dass es fast schon wieder witzig sein könnte.

                              .. Ist es aber nicht.

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                              • "Ich verurteile jetzt nicht alle Intellektuelle, ich beachte mich selber als intellektuell."
                                (Kein Schreibfehler meinerseits, hat er wirklich so gesagt!)

                                Da bleibt sogar dem verdammten Lanz die Spucke weg ^^

                                https://www.youtube.com/watch?v=TG5bbxSIoN8

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                                • In der Rubrik fällt mir noch "La Haine/Hass" ein. Passt sowohl vom Titel als auch inhaltlich perfekt in diese Liste und steht den genannten in nichts nach. Ganz großer Film!

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                                  • 8 .5
                                    U-Bahnmensch 22.02.2015, 01:45 Geändert 21.01.2016, 11:38

                                    7 Psychos, 2012 - Martin McDonagh

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                                    Zwei Stunden köstliche Unterhaltung, verpackt in eine mehr als irre Story, begleitet von einem simplen, wenn auch Spaß machenden und zum Teil recht vulgären Humor. Ein großartiger Woody Harrelson und vor allem ein wie immer genialer Christopher Walken, der erneut beweißt, dass er einen Film "nur" durch eine Nebenrolle zu etwas besonderem machen kann!
                                    Sicherlich nicht jedermanns Sache, aber alle die auf skurrile, wirre Geschichten, coole Old-School Charaktere und derben schwarzen Humor stehen, bekommen hier ein tolles Spektakel geboten! Auf jeden Fall zu empfehlen!

                                    PS: Ich kenne ansonsten keinen Film, in dem so oft der eigene Titel erwähnt wird^^

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                                    • "Ich glaube, aus mir wäre ein toller Papst geworden."

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                                        U-Bahnmensch 21.02.2015, 01:00 Geändert 21.01.2016, 11:40

                                        One Flew over the Cuckoo's Nest, 1975 - Milos Forman

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                                        Vintery, mintery, cutery, corn,
                                        Apple seed and apple thorn;
                                        Wire, briar, limber lock,
                                        Three geese in a flock.
                                        One flew east,
                                        And one flew west,
                                        And one flew over the cuckoo's nest.

                                        "One Flew Over the Cuckoo's Nest" oder zu Deutsch: "Einer flog über das Kuckucksnest". Schon gefühlte hundert Male begegnete ich diesem Titel, nun habe ich diesen Klassiker endlich gesehen und bin begeistert!
                                        Eine von Anfang bis Ende packende Geschichte, verkörpert von grandiosen Schauspielern und mit einem Ende, welches die kleine Welt rund um mein Sofa für einen kurzen Moment zu erschüttern vermochte!

                                        Jack Nicholson war für mich auch vor diesem Film schon einer der ganz großen, fand ich ihn doch überragend in Werken wie „Shining“ oder „Departed“. Aber die Performance, welche er hier abliefert, stellt diese Rollen stellenweise fast noch in den Schatten. So ist sein Spiel hier auf der einen Seite geprägt von einer unfassbaren „Coolness“, während er es gleichzeitig schafft, beim Zuschauer unheimlich viel Empathie zu erwecken. Seine Figur ist stellenweise so lässig, dass sie glatt einem Tarantino entspringen könnte und zugleich von großer Menschlichkeit. Das zu vereinen ist mit Sicherheit nicht einfach, aber Jack macht das einfach großartig.
                                        Er steht damit allerdings alles andere als allein, denn Louise Fletcher, welche mit der Rolle der Schwester Ratched Nicholsons „Kontrahentin“ verkörpert, schafft es ebenfalls eine unheimlich eindringliche Figur zu kreieren. So ist es vor allem ihr unheimlich präsentes, ausdrucksstarkes, wenn auch ruhiges, beherrschtes und zugleich strenges Spiel, welches dem Zuschauer permanent die Frage stellt: Darf jemand Menschen mit einer psychischen Erkrankung anders behandeln als andere? Und wenn ja, warum nicht?

                                        Ebenfalls gestützt wird diese Frage vom genialen Cast der anderen „Patienten“ rund um Nicholson. Diese erscheinen gerade auf den ersten Metern des Films noch wie absolut „Verrückte“. Im Laufe der Zeit werden all diese Menschen jedoch geschickt in ein ganz anderes Licht gerückt und wir merken, dass sie alle im Grunde auch nur ganz „normale“ Leute sind. McMurphy landet zunächst als „stiller Beobachter“ inmitten dieser Menschen. So können wir uns als Zuschauer auch erst einmal eigentlich nur mit ihm identifizieren. Denn die Schwestern sind viel zu kalt und unsympathisch, die Pfleger zu uninteressant und die anderen Patienten eben für uns zu „verrückt“. Auf dieser Basis begleiten wir McMurphy während seiner ersten Zeit in der Klinik. Das ermöglicht es in meinen Augen auch, dass zeitgleich mit McMurphy’s auch unser Mitgefühl geweckt wird und wir als Zuschauer gemeinsam mit ihm neu „entdecken“ können, dass hinter den „Verrückten“ normale Menschen wie jeder andere auch stehen.
                                        An diesem Punkt machte sich bei mir fast schon ein kleiner Hass auf Schwester Ratched breit, welche all die Gesellschaftliche Intoleranz verkörpert, die es gegenüber psychisch kranken Menschen früher gab und auch heute noch gibt. Als McMurphy dann schlussendlich die Hände um ihren Hals schlingt, realisiere ich, dass der Film es schaffte, mich ein Stück weit in diese Leute hinein zu versetzen und mit ihnen zu fühlen, so dass ich emotional absolut mitfiebere und nur hoffe, dass er sie von alle dem befreit!

                                        Für diesen perfekt umgesetzten, humanen Gedanken verpackt in eine derart coole, unterhaltsame Geschichte und auch für gleich so viel schauspielerische Genialität auf ein Mal bleibt mir gar nichts, als diesem Film die vollen 10 Punkte zu geben!

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                                        • "There's something in the bush."

                                          Ich kann nicht mehr :D :D :D

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                                          • Kann mich dem nur anschließen. Gerade in meiner Generation habe ich zu häufig das Gefühl, dass Meinungen nur dürftig oder gar nicht mit Argumenten untermauert werden. Entweder etwas gefällt mir oder eben nicht. Der "Likebutton" ist das beste und zeitgemäßeste Sinnbild dafür. Und in Diskussionen geht es zu vielen nur darum, sich selber zu profilieren, was mit Extremen eben am besten geht, da sie wie schon das Wort impliziert, eben anscheinlich interessanter für die Masse sind.
                                            Hier im Forum erlebe ich saß allerdings wie Du anders. Allzu lange bin ich ja noch nicht dabei, aber insgesamt empfinde ich die Art der Diskussionen hier geführt werden als sehr angenehm. Wirklich traurig ist es hingegen, wenn man sich mal eine Diskussion unter einem öffentlichen Facebook Post anscheut. Am besten noch zu einem brisanten Thema. Zum Beispiel unter irgendeiner Bild Schlagzeile...
                                            Da kann einem übel werden..

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                                            • Bis vor circa einem Jahr hätte ich wohl allen negativ Kommentaren hier bedingungslos zugestimmt. Ich fand diesen Mann absolut furchtbar und sein Name auf einer DVD war immer ein Grund diese erst gar nicht in die Hand zu nehmen. So kannte ich ihn hauptsächlich aus absolut nervtötenden Filmen mit Leuten wie Jackie Chan oder Ben Stiller. Aber nachdem ich nun alle gemeinsamen Produktionen zwischen ihm und Wes Anderson kenne, bleibt mir nichts als dieses Bild von ihm zu verwerfen. Denn der blonde Mann mit der großen Nase und dem selbstgefälligen Grinsen gefiel mir auf einmal richtig gut. So fand ich ihn wirklich großartig in "Darjeeling Limeted", wenigstens "gut" in "Die Tiefseetaucher" und auch heute in "Die Royal Tenenbaums" konnte er mich wirklich überzeugen!
                                              Hätte er doch bloß nicht in diesen gefühlt 200 Gammel Komödien mitgespielt, würde ich ihn sogar insgesamt als einen guten Schauspieler bezeichnen.

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                                              • Seit Wochen sind alle der "News" hier geflutet mit "Artikeln" zu "50 shades of Grey".
                                                Nun, ich habe den Film nicht gesehen und werde es wohl auch nicht, deswegen möchte ich mir zum Film selber kein Urteil erlauben. Aber wenn ich mir hier die Kritiken durchlese, stelle ich schnell fest, dass kaum einer aus dieser Community den Film wirklich mag. Warum also diese Flut an "Informationen" zu diesem Streifen?
                                                Ist es das Ziel von Schlagzeilen wie "5 Gründe, warum Pornostars Fifty Shades of Grey hassen" möglichst viele Bild Leser auf diese Seite zu locken?
                                                Müsst Ihr wirklich jede noch so bescheuerte Werbe Kampagne für einen Film mitmachen?
                                                Bei "The Interview" war das ja schon schlimm genug. Aber wird das von nun an mit jedem Film so sein, bei dem irgendeine PR Firma einen Skandal in den Schundblättern inszeniert?
                                                Ich glaube hier sind relativ wenig Leute unterwegs, die auf so etwas aufspringen und das ist auch unter jedem dieser "Artikel" in den Kommentaren zu lesen.

                                                Ich würde mich freuen, ginge es hier vordergründig wieder mehr um Filme als um derartigen Unfug! Es ist ja nicht so als gäbe es hier nicht genügend tolle, interessante Artikel auf Moviepilot!

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                                                • Fear and Loathing in Las Vegas würde bei mir definitiv auf dem ersten Platz landen, Gilbert Grape ebenfalls etwas weiter vorne und Blow hätte es wenigstens in die Top 5 geschafft. Donnie Brasco fehlt hier irgendwie komplett, obwohl das für mich einer der besten Filme mit Depp und auch einer der besten Filme aus dem Mafia Genre selber ist.

                                                  Aber mal was anderes: warum wird in diesen Videos immer so furchtbar schnell gesprochen? Noch dazu diese extrem hektische Musik im Hintergrund. Fände die Videos deutlich besser, wenn das Tempo etwas herunter gefahren würde :)
                                                  So habe ich immer das Gefühl, als würde jemand um sein Leben rennen, während er diese Listen aufnimmt^^

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                                                  • 7 .5
                                                    U-Bahnmensch 15.02.2015, 01:10 Geändert 21.01.2016, 11:42

                                                    Sin City 2, 2014 - Robert Rodriguez und Frank Miller

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                                                    Inhaltlich nimmt sich das nicht viel.
                                                    Sinnbildlich dafür steht die Metapher mit dem Pokertisch am Anfang, auf dem ein riesiger Haufen an Chips liegt, welche zusammen wie eine kleine, riesige Metropole anmuten. Ein paar mächtige Männer „zocken“ im wahrsten Sinne des Wortes um unsere Welt, während sich der Pöbel unten um die Reste prügelt. Die paar mit echtem Mumm verrotten in irgendwelchen stinkenden Spelunken.
                                                    Eine triste Welt voller ausgebrannter Gestalten und verirrter Seelen.
                                                    Eine Welt in der es keine Gerechtigkeit gibt, außer jene die man sich selber nimmt…

                                                    Das Kinorelease zum zweiten Teil von Sin City hatte ich damals verpasst, weil ich in der Startwoche krank zuhause im Bett lag. Danach hatte ihn jeder bereits gesehen und alleine wollte ich nicht ins Kino. So kommt es, dass ich mir die Fortsetzung zu einem meiner absoluten Lieblingsfilme erst heute Abend ansah. Nachdem ich vorhin „Hobo with a Shotgun“ sah, war für mich genau die richtige Stimmung erreicht, um diesen Film endlich nachzuholen. Über den Film hatte ich im Vorfeld natürlich schon einiges gehört. Vor allem, dass er wie so viele Fortsetzungen „scheiße“ sei und nicht im Ansatz an seinen genialen Vorgänger heran käme. Nun, das finde ich nicht. Sin City 2 konnte mich, auch wenn ich einige Abstriche machen musste, in seiner Gesamtheit auf jeden Fall überzeugen. Zu Anfang störte mich ein wenig, dass man den episodischen Erzählstil nun aufgegeben hat. Doch im Nachhinein muss ich sagen, gefiel mir dieses Konzept hier fast besser als das des ersten Teils. Auch die Wechsel einiger Darsteller konnte ich absolut verkraften. Zwar gefiel mir die Miho aus dem ersten Teil um einiges besser als diese, aber im Grunde ist sie sowieso mehr eine Nebenrolle.

                                                    Wirklich gestört hat mich am zweiten Teil tatsächlich nur eins: Er kommt in seiner Intensität nicht an seinen Vorgänger heran. Zwar lassen sich die geballten Emotionen und Extreme, welchen den ersten Teil für mich neben der Optik und des Stils so einzigartig machten, in Teilen erahnen, jedoch wird diese nie ganz erreicht.

                                                    Auf der positiven Seite steht jedoch, dass man es schaffte den einzigartigen Charme der Stadt der Sünde nochmal in einen neuen Film zu verpacken und ein Wiedersehen mit ein paar der geliebten Figuren ermöglicht wurde.
                                                    An und für sich betrachtet ist der Film in meinen Augen wirklich „gut“. Wäre da nicht dieser große Bruder, neben dem ein Nachfolger im Grunde nur schlecht abschneiden kann. Verglichen mit dem fehlt dem Nachfolger einfach das gewisse etwas, aber deswegen ist er noch lange kein schlechter Film!
                                                    Von mir bekommt er 7,5 Punkte (Der erste Teil bekam 10 mit einem saftigen Herz). Vielleicht hatte ich auch einfach das Glück, dass meine Erwartungshaltung in Anbetracht des ganzen Bashings unterbewusst schon ein wenig nach unten geschraubt wurde. Ich werde ihn bei Zeiten auch sicherlich noch ein zweites Mal sehen. Aber nach dem ersten Eindruck muss ich sagen, dass ich den Shitstorm um den Film nicht nachvollziehen kann.
                                                    Wie gesagt, auch bei mir landet der Film eine ganze Ecke hinter Teil eins, aber es ist immer noch ein wirklich guter Film und man sollte sich auch immer fragen, was man von einer Fortsetzung erwartet.

                                                    Man kann denselben Film eben nicht zweimal drehen ;)
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