Veldrin - Kommentare

Alle Kommentare von Veldrin

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    Der dritte Teil wechselt das Genre, vom Slasher zum Folterporno. Härtegrad rauf, alles andere runter. Keine Verfolgungsjagden, keine Katz-und-Maus-Spiele, keine Spannung mehr. Es ist wie ne Techdemo für Goreeffekte.

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      Hochwertig choreographierte und einfallsreiche Actionszenen. Das letzte Drittel hat es besonders in sich. Kurzweilig und spaßig. Für Genrefreunde definitiv empfehlenswert.

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        Veldrin 25.10.2024, 23:03 Geändert 26.10.2024, 03:03

        <Enthält etliche Spoiler>

        Die Prämisse des Films ist mal was erfrischend Neues. Die Opfer sind hier nicht irgendwelche unschuldigen Leute, sondern Geiselnehmer. Diese haben ein (vermeintlich) minderjähriges. großgewachsenes Mädchen gefesselt im Kofferraum dabei und sind auf dem Weg das Lösegeld für ebendieses einzutauschen. Von Anfang an sind einem die Figuren mehr oder weniger unsympathisch, bis auf den Cousin der rothaarigen jungen Frau, der doch noch so was wie Mitgefühl zeigt, vor allem auch der Geisel gegenüber. Und die Geisel bleibt in der ersten Hälfte des Filmes komplett blass, da sie nen Kartoffelsack über dem Kopf hat und kein Wort äußert und auch anderweitig keinerlei aktive Rolle spielt. Das ändert sich aber im Laufe des Films.

        Später erfahren wir auch, dass die Geisel kein minderjähriges, großgewachsenes Mädchen, sondern eine Transfrau ist – die halt aufgrund ihrer Biologie und wohl nicht abgeschlossenen Transition noch keine weiblichen Rundungen hat – was für einen kleinen Twist sorgt. Die Transfrau verhält sich auch, den Schluss ausgenommen, noch am intelligentesten oder nachvollziehbarsten. Die anderen Figuren hingegen werden von Minute zu Minute immer dümmer, bis es einfach nur noch lächerlich wird.
        Warum beispielsweise der Polizist der Transfrau Handschellen anlegt, weiß wohl nur er selbst. Dass sie keinerlei Gefahr ausstrahlt war eigentlich ersichtlich. Soll das eine versteckte Metapher sein, dass manche Leute Transfrauen pauschal als gefährlich framen? Wenn das so gedacht war, dann kam es nicht wirklich rüber und wirkte sowieso deplatziert, da es schlicht auf Kosten der Figur des Polizisten geht, der dadurch einfach nur inkompetent oder paranoid wirkt.

        Oder der Cousin der rothaarigen Frau; dieser läuft einfach mal ganz nah an den Irren heran, sodass jener ihn einfach mit den Handschellen bequem am Hals packen und das Genick brechen kann. Eigentlich müsste man ja meinen, er sollte Angst haben und auf Abstand bleiben, hatte jener doch vorher bewiesen, dass er ein sadistischer, grausamer und zu allem bereiter Irrer ist.
        Aus unerfindlichen Gründen zögert anschließend die Transfrau den Irren zu erschießen, obwohl sie eine vollgeladene Schrotflinte in der Hand hält. Der Irre steht auch unbewaffnet vor ihr und zuvor hatte sie ja keinerlei Probleme von ihr Gebrauch zu machen.

        Der Rothaarigen reichts irgendwann und sie reißt ihr die Flinte aus der Hand und erschießt den Typen, woraufhin dieser wie ein nasser Sack umfällt aber so, dass man nicht genau sieht ob auch wirklich die Lichter ganz aus sind. Nun könnte sie ja nachprüfen ob er auch wirklich tot ist und dann auch Abschied von ihrem Cousin nehmen. Aber nööö. Sie zielt lieber sofort auf die Transfrau und redet vom Lösegeld. Das ist natürlich das was sofort nach dieser Abfolge von Geschehnissen einem in den Sinn kommt.
        Mit dem allerbesten Timing erscheint dann auch der Polizist der sofort und ohne zu Zögern der Rothaarigen einen Kopfschuss verpasst. Ich empfand es doch als zweifelhaft ob sie wirklich die große Gefahr aussgestrahlt hat, dass man sie ohne Warnung neutralisieren muss.

        Außerdem empfand ich es komisch, dass der Ogerbruder des Irren mehrere Schrotschüsse abkann ohne tot umzufallen oder zumindest nennenswert beeinträchtigt zu werden. Der hatte wohl Muskeln aus dickstem Stahl.

        Ärgerlich ist auch die Inszenierung der Action. Jeder Schuss oder Kill wird weggeschnitten, anderweitig unkenntlich gemacht oder über die Wahl des Winkels so entschärft, dass man eigentlich nichts erkennt, womit jegliche Intensität und Effekt verlorengeht. Doch eine Ausnahme gibt es doch, die Kastration des Cousins. Diese wird genüsslich lang und breit gezeigt, da wird dann doch zentral draufgehalten aus dem allerbesten Winkel wie ganz langsam der Penis abgeschnitten wird. Danach sieht man noch wie der abgetrennte Penis gegriffen und dem Opfer gegen den Oberkörper geworfen wird, abprallt und auf den Boden fällt. Ja, das wünscht sich doch sicher jeder in einem Slasher-Horrofilm; alles zensieren, aber eine Kastration detailvoll in Szene setzen.

        Weiß nicht wer das eigentliche Zielpublikum sein soll, aber für mich (bzw. uns) war der Film eine Enttäuschung.

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            Nicht uninteressante Prämisse, aber zahm und stellenweise langgezogen, insb. was die Rückblenden angeht.

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              Die Figuren waren fast allesamt grenzdebil und der Film nimmt sich dabei auch noch ernst. Einen Extrapunkt für den netten Synthsoundtrack.

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                Veldrin 30.06.2024, 07:18 Geändert 18.03.2025, 01:18

                Furiosa – ein Film für Liebhaber von brachialer und hervorragend inszenierter Action. Ein Traum an Film für Augen und Ohren. Exzellenter Ableger und Vorgeschichte zu Fury Road. Das kleine Mädchen spielte hervorragend, genauso wie Anya Taylor-Joy, die in der Nachbetrachtung die absolut richtige Wahl war.

                Ich bereue, nicht ins Kino gegangen zu sein.
                2,5 Stunden Laufzeit ohne jeglichen Leerlauf.
                Dystopisch, grau, kompromisslos und ohne pseudofeministischem Mittelfinger.

                „Show, don't tell!“, begriffen. Qualitative Unterhaltung über irgendwelche politischen Botschaften, verinnerlicht.
                Disney, Amazon and Netflix, take notes!

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                  Veldrin 06.06.2024, 01:11 Geändert 06.06.2024, 01:38
                  über Rambo

                  Die Dramaelemente wirken lächerlich in ihrer Eindimensionalität und Überzeichnung. Man muss schon eine gehörige Portion Vietnamkrieg-Schönredungskoolaid getrunken haben um den Film als kritisch wahrzunehmen. Der Film wirkt eher einseitig und pseudokomplex.

                  Der Nachfolger gefiel mir da wesentlich besser. Jener kommt zwar als reiner Actioner daher, traut sich aber auch mal die USA zu kritisieren und den Vietnamkrieg als das zu bezeichnen was er letztlich nun mal war: Ein auf Lügen gegründeter Fehler.
                  Dies hätte dem ersten Teil gut zu Gesicht gestanden und deutlich aufgewertet. Dennoch bliebe da noch der Handlungsaufhänger mit dem Sheriff der völlig banane handelt und eine völlig sinnlose Hetzjagd startet und dabei etliche seiner Männer opfert. Und eine halbwegs glaubwürdige Motivation fehlt auch. Wenn der Film sich wenigstens nicht so bierernst genommen und auf Action statt Drama gesetzt hätte, dann hätte ich darüber hinwegsehen können – vorausgesetzt die Action wäre wenigstens so gut inszeniert wie in Rambo 2.

                  Anders als Rambo 1 ist sein Nachfolger den Zuschauern gegenüber aufrichtiger, da er erst gar nicht versucht mehr zu sein als er ist und sich stattdessen auf gut inszenierte Action und gutes Pacing konzentriert. Und in Rambo 2 steckt auch das drin, was man bei Rambo erwartet, anders als bei diesem Film hier.

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                    Veldrin 06.06.2024, 00:50 Geändert 27.03.2025, 20:51

                    Trautman: „Es war alles nur eine Lüge, nicht wahr?! Genauso wie der ganze scheiß Krieg. Eine Lüge!“

                    Den Vorgänger empfand ich als keinen guten Auftakt, weshalb ich froh bin, dass ich Rambo 2 dennoch eine Chance gegeben habe. Und ich wurde nicht enttäuscht.
                    Es steht wieder Rambo drauf, doch es ist endlich auch Rambo drin!

                    Natürlich ist der Film übertrieben, aber genau das macht ihn so unterhaltsam. Die Mission im Dschungel hinter feindlichen Linien sorgt für ordentlich Spannung, das Tempo bleibt hoch, und die Action ist sauber inszeniert. Explosionen, Schießereien, Nahkämpfe – das volle Programm, aber ohne Leerlauf.
                    Dabei macht es der Film besser als der Erstling, weil er nicht krampfhaft versucht, tiefgründig zu wirken, sondern sich auf das konzentriert, was er sein will: ein temporeicher Actionfilm.

                    „Ich will dass unser Vaterland uns genauso liebt, wie wir es lieben!“

                    Zudem hebt sich der Film positiv dadurch ab, dass er die USA nicht unkritisch darstellt. Rambos Auftrag stellt sich als manipulatives Täuschungsmanöver heraus, das ihn und die Kriegsgefangenen als bloße Schachfiguren behandelt. Sein Frust darüber ist spürbar, und seine Wutrede am Ende des Films gibt ihm – trotz aller Überzeichnung – mehr Profil als im Erstling.

                    <Spoiler>
                    Und dann gibt es noch Co Bao, eine vietnamesische Widerstandskämpferin die Rambo begleitet und unterstützt – und dem Film eine emotionale Komponente verleiht. Bis dahin war Rambo hauptsächlich auf seine Mission fokussiert: das Aufspüren und Retten amerikanischer Kriegsgefangener. Co Bao gibt ihm nicht nur emotionale Unterstützung, sondern bietet auch eine vietnamesische Sicht auf die Situation vor Ort. Als sie stirbt, schlägt die Stimmung für Rambo um: Aus einem zielgerichteten, aber kontrollierten Vorgehen wird ein persönlicher Rachefeldzug. Das tut der Geschichte gut und treibt sie weiter an, so makaber das auch klingt. Ihr Tod ist ein wichtiger Wendepunkt und gibt Rambos darauffolgender Eskalation und Rachefeldzug schlicht mehr emotionales Gewicht.
                    So etwas fehlt im Nachfolger einfach. Nicht zuletzt, weil die Mudschahedin auch nicht gerade die Sympathieträger vor dem Herrn sind.

                    Amüsant fand ich auch die Szene, in der Co Bao ihren türkisen Anhänger als Glücksbringer bezeichnet. Als sie Rambo fragt, was ihm Glück bringe, hebt er nur sein Kampfmesser und meint trocken: „Vielleicht das hier.“ Ihr kurzer, überraschter Gesichtsausdruck als er das Messer hochhält rundet das ganze noch ab.
                    <\Spoiler>

                    Fazit: Rambo 2 ist nicht realistisch, aber dafür ein ehrlicher, unterhaltsamer Actionfilm mit hohem Tempo, starken Bildern und einem Hauch von Kritik an der eigenen Nation. Schauenswert!

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                      Keine Spannung, kein Grusel, eine Stunde lang passiert quasi nichts.

                      • Liest das Moviepilotenteam hier überhaupt mal etwas? Oder ist das jetzt wirklich nur eine Art umgekehrte Stille Treppe für die Nutzer? Keine Bereitschaft für einen erwachseneren Umgang?

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                          Veldrin 01.06.2024, 15:28 Geändert 01.06.2024, 15:34

                          Chad Stahelski: „Ich habe genug Notizen für John Wick 5, 6, 7, 8 und 9. An Ideen mangelt es nicht. Aber wir haben noch keine passende Geschichte gefunden. Ich will John Wick nicht nur für das Geld zurückbringen. Keanu würde ohne zu zögern ein Sequel drehen, wenn wir eine gute Geschichte haben. Das Studio würde es lieben. Wir halten es uns offen.“

                          Das erzeugt vorsichtige Vorfreude und Hoffnung.

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                            Veldrin 01.06.2024, 15:16 Geändert 01.06.2024, 15:20

                            Hoffentlich fällt dem John-Wick-Ableger nicht der Zwang einer pseudoprogressiven Botschaft anheim, die den Zuschauer in seiner Intelligenz beleidigen muss. Dass sie es scheinbar als aufrichtigen Ableger aufziehen und nicht als ach so subversiven John Wick 5 ohne John Wick oder einem dekonstruierten John Wick, ist zumindest ein kleines gutes Zeichen, dass sie mit Respekt und Umsicht an die Sache rangehen könnten.
                            Es bleibt zu hoffen, dass Hollywood endlich gelernt hat dass Wokeness nicht gleichbedeutend mit Progressivität ist und dass ein gutes Drehbuch wichtiger ist als jede vermeintliche oder tatsächliche Botschaft.

                            Dass Ana de Armas auch Actionrollen beherrscht, hat sie schon mehrfach bewiesen. Ich freue mich vorsichtig darauf. Bitte verkackt es nicht und tretet das John-Wick-Franchise nicht mit Füßen!

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                              Ein Drehbuch und Dialoge für die sich sogar Disney, Amazon und Netflix schämen würden.

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                                Veldrin 26.04.2024, 21:25 Geändert 26.04.2024, 21:40
                                über Fallout

                                Der Ghul ist eine Mary Sue was, den Szenen in denen er vorkommt, jegliche Spannung nimmt. Die Stählerne Bruderschaft kommt irgendwie vor, wirkt aber wie ein schlechter Witz, wie ein gelangweiltes Abhaken.
                                Es fehlt an Spannung, an unvorhergesehenen Wendungen, am politisch unkorrekten Humor, der auch mal zum Nachdenken anregen kann. Es ist einfach zahm und hat keine Ecken und Kanten.

                                Man merkt, dass die Showrunner wohl eher tertiär am Originalwerk interessiert waren. Kudos aber für Ella Purnell, die mit Respekt an die Sache rangeht oder zumindest weiß wie man Fans nicht vor den Kopf stößt – eine scheinbar immer seltener werdende Eigenschaft.
                                Ihre Figur Lucy war mir noch die liebste, wenngleich als sehr naiv angelegt, hat sie sich noch am wenigsten deplatziert angefühlt. Ihre Naivität konnte mit ihrem Behüteten Aufwachsen innerhalb ihrer Vault zu erklären sein, wohingegen die Dummheit eines Maximus schlicht unglaubwürdig ist. Mit seiner Einstellung wäre er niemals in die Nähe einer Stählernen Bruderschaft gekommen, geschweige denn dass er lange genug überlebt hätte. Dafür kann der Schauspieler natürlich nichts. Das Drehbuch ist einfach nicht besonders gut.

                                Fazit: Die Serie ist so rundgelutscht, dass sie wirklich niemanden mehr weh tut, aber eben auch nicht aus dem Einheitsbrei moderner Serien herausstechen kann.
                                Oberflächlich sieht es wie Fallout aus, lässt die Falloutseele dabei aber leider vermissen. Schade!

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                                  Ein kurzweiliger Film der nicht versucht mehr zu sein als er ist. Simple Handlung, nette Action. Nicht unnötig gestreckt. Passt.

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                                    War mir zu viel Gefühlsduselei und melodramatische Musik. Da wäre mehr drin gewesen.

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                                      Zwei waren wohl doch zu viel.

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                                        Veldrin 21.03.2024, 21:28 Geändert 21.03.2024, 21:30

                                        Die Schwertaction war nett und hat durchaus Spaß gemacht, aber der Humor und das bedeutungsschwangere Gehabe in manchen Dialogen war mir zu viel des Guten. Nichts gegen Humor, aber der war weder intelligent noch unvorhersehbar und hat daher dem Film mehr geschadet als genutzt. Den Youtuber und Banditenkönig hätte man ersatzlos streichen und den Slayer etwas weniger animehaft darstellen können, dann noch etwas mehr Härte und Ernst und es hätte ein Actionfest werden können. So aber nur Durchschnitt.

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                                          Veldrin 09.03.2024, 14:39 Geändert 09.03.2024, 14:51

                                          <Enthält Spoiler!>

                                          Der Anfangs- und Mittelteil waren wirklich super und ich habe viel gelacht, aber das Ende hat es mir ein wenig versaut. Also ungefähr ab der Szene als sie Knabberkram essen und Alkohol trinken ging es langsam in einen gefühlt anderen Film über. Mit dem Kellermann gings dann bergab. Es wirkte als wollten sie mit Gewalt noch ein paar unvorhergesehene Wendungen einbauen. Als wirklich unbefriedigend empfand ich aber das Ende. Warum geht der Kellertyp zielstrebig auf Ki-Jung, der Tochter Hochstaplerfamilie, wo doch gerade sie noch am wenigsten gemein zu ihm war? Und anstatt seine Tochter ins Krankenhaus zu fahren, schnappt sich Ki-Taek ein Messer und tötet den Hausherren? Warum?

                                          Wie gesagt die erste Hälfte und der Mittelteil waren große Klasse und sind wirklich sehenswert. Am besten nach der Alkohol-und-Knabberzeug-Szene einfach ausschalten und so tun als wäre das jetzt das offene Ende.

                                          Wegen dem unbefriedigenden letzten Teil nur sieben Punkte, obwohl die Szene auf der Schüssel eigentlich einen Bonuspunkt wert sein müsste.

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                                          • 5

                                            Leider etwas zu lahm und zahm.

                                            • 7

                                              Die Kämpfe waren unterhaltsam und abwechslungsreich. Mehr muss auch nicht.

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                                                Veldrin 31.01.2024, 00:34 Geändert 31.01.2024, 01:10

                                                Schnelle Schnitte, ein paar nette Kämpfe, ein paar schlechte Kämpfe und überwiegend Mittelmaß. Garniert mit einer sehr dünnen Handlung und quasi keiner Hintergrundgeschichte.

                                                Was den Film für mich aber tatsächlich ruiniert ist das Ende. Fast jede einzelne Aktion von Sabrina ist im letzten Kapitel so saudumm und konstruiert, dass ich eigentlich nur mit dem Kopf schütteln konnte.
                                                <Spoiler>
                                                Sabrina gegen Alle – so der Titel des letzten Kapitels. Na dann los! Erst mal die Metzger abmetzeln und dann weiter zur Siegerzeremonie.

                                                Auch Gastgeber-Ehepaar Dick und Dürr dürfen nun kämpfen. Kampfnaturtalent Dick verfehlt Sabrina und wie der Plotzufall es so will wird Jiu-Jitsu-Kämpferin Isabelle getroffen und ist nun auf ewig sitzend KO. Sabrina revanchiert sich und befördert daraufhin Dick in die Grube, womit auch jene das Zeitliche segnet. Damit Dürr auch mal was machen darf, wartet Sabrina seelenruhig am Rand des Grubenlochs und schaut hinunter; Rücken ungeschützt. Sportskanone Dürr reagiert blitzschnell und möchte sie schubsen. Sabrina weicht aus, aber Schwarzer Gürtel Dürr kann sie so sehr würgen, dass Sabrina nur mit Ach und Krach – durch einen aufgelesenen Splitter gejagt in den Hals des Spargeltarzans – befreien kann.
                                                Sabrina gegen alle Vernunft, trifft es da schon eher.

                                                Sie bringt noch Pappaufsteller um die Ecke, schnappt sich deren Pistolen, nur um dann die ganzen Festivalbesucher zu ignorieren. Nein, sie räumt nicht auf; krümmt den Kolloseumsunterstützern kein einziges Haar. Sie geht einfach aus dem Gebäude, läuft ein paar Schritte – geradeaus wohlgemerkt; daher intakte erhaltene Sichtlinie – und wirft ihre Rückfahrkarten nach links und rechts fort. Den lästigen Pistolen also entledigt wird sie nur eine Sekunde später mit einem sauberen Schuss in den Rücken bezwungen. Sie geht zu Boden, der Krampf ist zu Ende. Einer der von ihr verschonten Leute hat sich, wider Sabrinas Erwarten, ein Herz gefasst, ein Gewehr geschnappt, geradeaus aus dem Tor gezielt, anvisiert und sie eiskalt erschossen. Der Mann muss ein professioneller Jäger gewesen sein; Sabrina hatte sich doch solche Mühe gegeben ein nicht einfaches Ziel abzugeben.
                                                Zehn bis fünfzehn Meter auf gerader Linie vom Ausgangstor entfernt findet Sabrinas Reise also ein abruptes Ende. Meisterhaftes Drehbuch!
                                                </Spoiler>

                                                Verschenktes Potential. Da hätte mehr drin sein können.

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                                                  Veldrin 17.12.2023, 14:18 Geändert 17.12.2023, 14:38

                                                  <Enthält nen Spoiler>

                                                  Habe die ersten zwei Folgen geschaut, die man auch kostenlos gucken kann, aber es ist absolut nicht mein Humor. Es gibt auch zu wenig Abwechslung. Im Grunde werden die selben Witze, höchstens leicht abgewandelt, ständig wiederholt.

                                                  (SPOILER)
                                                  Ich musste nur ein mal lachen als der Hampelmann versehentlich dem Typen das Ohr weggeschossen hat. Ansonsten ist es eine reine Quälerei.
                                                  (/Spoiler)

                                                  Die Serie nimmt sich selbst auf die Schippe und auch Youtube nimmt sich dabei gelegentlich (halbherzig) aufs Korn. Aber es fehlt der Biss, der Mut und vor allem auch eine gewisse Grundintelligenz im Drehbuch. Der Humor ist einfach zu flach und die Figuren viel zu eindimensional. Das Drehbuch scheint ein unreifer Typ geschrieben zu haben der meint lustig zu sein.
                                                  Das Durchbrechen der Vierten Wand ist auch quasi allgegenwärtiges Stilmittel, funktioniert für mich aber nicht. Bei Deadpool wars noch okay. Hier fand ichs sehr schnell nervig. Ich bin aber auch generell kein großer Fan davon.

                                                  Das klingt jetzt alles so negativ, aber das ist meine ehrliche Meinung dazu. Ich will damit auch niemanden angreifen. Wer sowas wie die Serien Chuck (2007) oder Brooklyn Nine-Nine mag, kann einen Blick riskieren, da der Humor in eine ähnliche alberne und flache Richtung geht.

                                                  Also wenn es albern bis skurril sein soll, dann kann ich nur empfehlen lieber Farscape zu schauen, denn diese Serie hat immer mal wieder ein paar sehr durchgeknallte Folgen die ich so in keiner anderen Serie bisher gesehen habe. Farscapes Humor ist abwechslungsreicher, unerwarteter und einfach insgesamt kreativer und cleverer, finde ich. Mir fällt da beispielsweise Folge 7 der Staffel 4 names John Quixote ein oder Folge 16 der Staffel 3. Gibt noch mehr, die mir grade aber entfallen sind. Eigentlich besser auch die Serie von Beginn an schauen. Ist ein kleiner unterschätzter Scifi-Geheimtipp. Wer The Orville mag und lustig findet muss eigentlich Farscape ne Chance geben.

                                                  Aber ‚Ryan Hansen solves Crimes on Television’ ist einfach nur seelenloser Müll. Das muss ich leider so hart sagen. Es gibt einfach zu viele Serien und Filme wo wirklich Herzblut drinsteckt, dass man sich sowas hier nicht reinziehen muss.

                                                  • 5
                                                    Veldrin 16.12.2023, 14:23 Geändert 16.12.2023, 14:42

                                                    {Enthält deutliche Spoiler}

                                                    Ich tue mir schwer eine angemessene Bewertung zu finden. Die Figuren handeln teilweise richtig doof, gleichzeitig ist der Film dennoch angenehm kurzweilig und zumindest so ein klitzekleines Bisschen Spannung und Grusel kommt auch auf.

                                                    Der Kulisse merkt man das geringe Budget zwar an, aber mich hat es nicht wirklich gestört, da ich die Ästhetik der späten 90er und frühen 2000er sehr mag.
                                                    In diesem Fall ist es düster und teilweise dreckig, aber vor allem viel kühles Metall, hier und da auch etwas Dampf oder Nebel.
                                                    Die Spezialeffekte hingegen waren höchstens auf Babylon-5-Niveau, aber davon wird nicht übermäßig Gebrauch gemacht, sodass auch das mich nicht wirklich störte.
                                                    Die Hintergrundmusik war jetzt nichts Besonderes, aber ich fand sie angenehm. Sie war nicht zu aufdringlich und hat die Szenen passend untermalt. Gelegentlich, wenn das Stück einsetzt in der ein Beat vorkommt, erinnert es mit etwas Fantasie ein ganz klein wenig an die Filmmusik von GoldenEye. Am erinnerungsunwürdigsten ist aber die Kampfmusik, da sie einfach generisch klingt wie schon zuhauf in anderen Filmen benutzt, aber unpassend nicht.

                                                    (SPOILER)
                                                    Leider hat die Crew der Alexandria es perfektioniert sich so aufzuteilen, dass einzelne Personen zurückgelassen werden um zu leichter Beute zu werden. Die Figuren handeln häufig unlogisch, nur weil das Drehbuch das so will.

                                                    Sheridans (Shae D'lyn) Schwester Lincoln (Merle Kennedy) ist allein auf dem Schiff zurückgeblieben. Wie wurde die Luftschleuse geöffnet? Sie hat sie wohl selbst geöffnet, denn in einer Einstellung sieht man wie sie durch die Schleuse schaut, zu einer Person auf der anderen Seite. Dabei steht sie seitlich, vermutlich mit einer Hand an der Konsole. Es muss sich um Vigo handeln, denn sie grinst die Person voller Vorfreude und Lust an. Offensichtlich im Glauben jetzt von ihm von hinten rangenommen zu werden. Auf den hatte sie vorher schon ein Auge geworfen und er auf sie. Doch ihm ging es dabei nicht ums Vernaschen. Zumindest ist das meine Vermutung, da das Gesicht vom Mörder nicht gezeigt wird. Ja, gut. Sie ist die jüngste in der Crew und wohl etwas naiver, aber auch kein Kind. Aber von ihren Hormonen geleitet, na gut. Dennoch verstehe ich nicht warum sie nicht in einer kleineren Gruppe das Schiff verlassen, damit mehr als eine Person jenes bewachen kann.
                                                    Kann ich trotzdem noch mit leben. Wirklich doof wirds später.

                                                    Zeugen gibt es logischerweise keine, und so kann sich Vigo, der mutmaßliche Mörder, wieder verdünnisieren.
                                                    Als die Crew – bis auf Helena (Charlie Spradling) die irgendwie verloren ging – zurückkommt, treffen sie plötzlich einen anderen Mann (Mannix, gespielt von Billy Drago) auf dem Schiff an, welcher behauptet die Leiche nur gefunden zu haben und sich als Gefängnisoffizier, Wächter zu erkennen gibt.
                                                    Mannix wird darauf in eine Zelle gesteckt. Soweit so noch alles irgendwie plausibel. Doch Reno (Tawny Ellis) will sich der Order des Captains widersetzen und aus unerfindlichen Gründen will sie das nicht allein machen und manipuliert daher noch Sheridan indem sie ihre Trauer um ihre Schwester ausnutzt. Sie öffnen also die Zelle und richten Waffen auf Mannix. Dabei geht Reno jedoch so nah an ihn ran, dass dieser sie überrumpeln, entwaffnen und als Schutzschild verwenden kann. Das hätte man doch anders schreiben können. Dass er daraufhin Sheridan dazu bewegen kann ihre Waffe niederzulegen ist dann nicht verwunderlich. Bewaffnet flüchtet er daraufhin und lässt beide unversehrt in der Zelle zurück. Er schießt sogar noch auf die Konsole, damit sie eingesperrt aber sicher sind. Aber das kann halt nur passieren, weil das Drehbuch das so wollte und dafür Reno als kampfunerprobt, unvorsichtig oder naiv dargestellt wird.

                                                    Ich weiß gar nicht warum die Crew ohne Helena zu suchen flüchten will. Sie heben jedenfalls bereits mit dem Schiff ab, als Vigo zurückkommt. Er trägt eine scheinbar bewusstlose Helena. Ob sie bewusstlos oder tot ist wird nicht gezeigt. Vigo teilt lediglich mit, dass die Konzentration von Gifstoffen in der Luft stark erhöht sei und sie durch den Schild, der den Ausgang versperrt, eh nicht durchkommen können, was Austin (Michole White) beides vom Schiffscomputer aus bestätigt.
                                                    Sie landen also wieder und öffnen die Luftschleuse. Jedoch wird diese sofort von Reno überschrieben und somit werden Vigo und Helena ausgesperrt. Später stellen sie fest, dass Helena tot ist, Vigo noch lebt. Dieser kommt auf die Krankenstation des Schiffs, bis er wieder gesund ist. Für die anderen wirkt es nun als habe Reno Helena den Gnadenstoß verpasst. In einer vorherigen Szene sehen wir aber wie Helena von einem Mann mit Messer verfolgt wurde, dem gleichen Messer das der Mörder benutzte als er Lincoln umbrachte. Das konnte Reno aber nicht wissen. Genauso wenig wie sie wissen konnte wer der Mörder von Lincoln war. Auch wenn sie Mannix nicht mehr für einen Mörder halten sollte, ist ihre Reaktion nicht etwas übertrieben? Sie muss sich ja schon sehr sicher sein, dass Vigo der Mörder ist und Helena bereits tot. Möglicherweise hat sie sich das alles zusammengereimt, aber mit Gewissheit kann sie es nicht wissen. Das ist vom Drehbuch her also auch unrund.

                                                    Wenn dann Captain Nile (Shannon Sturges) das Team in zwei Zweiergruppen aufteilt (um Mannix zu stellen), müsste man doch annehmen, dass sie nicht unbedingt die zwei Leute zusammensteckt wo es am ehesten zu Problemen kommen kann – Reno und Vigo. Reno hatte ja bereits der Crew deutlich gemacht, dass sie Vigo nicht über den Weg traut und auf der Krankenstation sagte sie „Warum töten wir ihn [Vigo] nicht einfach?“

                                                    Vigo bekommt immerhin zwar keine Waffe, aber Captain Nile packt Reno und Vigo in ein Team, weil das Drehbuch das so will. Die Konsequenz im Detail ist nicht vorhersehbar, aber das irgendwas schiefgehen wird ist doch klar.
                                                    Mannix wird von zwei Seiten umstellt und die Teams begeben sich hinter eine Art Barrikade. Nun haut Vigo Reno ohne Vorwarnung ins Gesicht und schnappt sich ihre Waffe und beginnt auf Mannix zu ballern. Bis auf die sinnfreie Teamaufteilung so weit noch plausibel. Da wir ja zumindest annehmen können, dass er der Mörder ist und es nur in seinem Sinne sein kann Mannix auszuschalten bevor dieser redet. Und auch, dass Reno misstrauisch ist, ist ja auch verständlich. Jedoch weniger verständlich ist, dass es die anderen nicht sind bzw. nicht ausreichend genug sind, allen voran Captain Nile.
                                                    Doch es wird danach direkt wieder doof. Reno hat sich vom Schlag erholt und kommt wieder zu Sinnen. Sie schnappt sich ihre Zweitwaffe und will Vigo stellen. Dazu steht sie auf(!) und stellt sich hinter ihn. Dass sie durch das Aufstehen jegliche Deckung verlieren wird, falls Vigo einer Kugel Mannix' ausweichen muss, scheint egal zu sein. Das Drehbuch will es so und so kommt es dann auch.

                                                    Ich hatte mir auch zwischenzeitlich überlegt ob aufgrund der Aussagen von Mannix und Vigo der Mörder bzw. titelgebende Sträfling 762 vielleicht gar keine (bestimmte) Person ist, sondern ein außerirdischer Parasit, Virus oder ähnliches.
                                                    Beispielsweise erzählt er davon, dass er Leitungen der automatischen Bagger repariert hat und als er zurückkam das Morden bereits im Gange war. „Blut, überall Teile von Körpern. Dieses Unheil und Schuld an allem ist dieser Bastard. Er ist kein Mensch, er ist ein Monster! Haben sie das nicht bemerkt?! Er hat sie getötet, er hat sie alle umgebracht!“
                                                    Auch Vigo erzählt zu Anfang etwas ähnliches. „Es gab einen Aufstand. […] Ich sollte die Systeme reparieren und dann begann das große Morden. 762 – Er hat sie alle umgebracht! Der Typ ist nicht mal ein Mensch.“

                                                    Sheridan schießt auch mehrmals mit ihrer Schrotflinte auf eine Wahnvorstellung die aussieht wie ein kopfüber von der Decke heruntersausender Mannix. Aber es stellt sich heraus, dass sie nur eine Leiche mit Blei gefüllt hat. Womöglich soll das ihren seelischen Zustand darstellen, nachdem sie ihre Schwester (Lincoln) verloren hat. Und nicht dass sie aufgrund eines Viruses oder Parasiten den Verstand verliert.

                                                    Aber das passt dann trotzdem nicht. Dann gibt es Ungereimtheiten an wieder anderen Stellen wie beispielsweise warum nicht alle verrückt werden und warum Mannix Sheridan und Reno am Leben lässt.

                                                    Und es scheint ja auch völlig egal zu sein wer oder was nun wirklich sich hinter Sträfling 762 verbirgt. Ich denke es ist Vigo. Zumindest ist er der Mörder der Crewmitglieder, aber später wird dann noch unnötigerweise versucht eine Wendung anzudeuten, wenn wir sehen wie Mannix von 762 redet, wie dieser sein Revier markiert und dann sich selbst. Wenn wir sehen wie jene Ziffern frisch in Mannix' Arm geritzt sind, sogar noch Blut runterläuft.
                                                    (/Spoiler)

                                                    Fazit:
                                                    Mit einem besseren Drehbuch, dass die Frauen nicht als teilweise inkompetent oder doof hinstellt, hätte das echt ein guter B- oder C-Film werden können, denn ansonsten waren eigentlich alle Zutaten vorhanden. Die angedeutete Wendung am Ende hätte es meiner Meinung nach absolut nicht gebraucht.
                                                    Das Potential war jedenfalls da, wurde nur leider nicht ausgeschöpft. Wer das Genre und den 90er-Charme mag und über die Logiklöcher in der Figurenzeichnung und Drehbuch hinwegschauen kann, kann sich den mal geben. Kurzweilig ist er ja und die nötige Atmosphäre hat er auch.