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Die musikalische Reise des Howard Shore

18.10.2016 - 15:30 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Howard Shore beim Komponieren
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Howard Shore beim Komponieren
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Seit knapp vierzig Jahren untermalt der kanadische Komponist Filme mit seiner Musik. Mehr als die Hälfte seines Lebens hat er damit verbracht, den Bildern auf der Leinwand durch seine Melodien noch mehr Tiefe und Bedeutung zu verleihen. Durch seine Komposition zu der "Herr der Ringe" Trilogie hat er sich unsterblich gemacht, aber Howard Shores Arbeit setzt sich aus viel mehr Werken zusammen.

You can find the whole world of a film in one instrument, or you can find a world of sound in the orchestra.

Howard Shore (Quelle )

Howard Shore wurde heute vor genau 70 Jahren in Kanada geboren.
Schon früh wurde ihm seine Verbundenheit zur Musik bewusst, welche er schon bald durch das Erlernen verschiedener Instrumente und den Beitritt in eine Band vertiefen sollte. Bereits als Teenager wusste Shore, dass er auch als Erwachsener dieser Liebe folgen würde. So tat Shore das, was man als angehender Komponist machen sollte: Er studierte Musik und zwar am Berklee College of Music, einer der renommiertesten Universitäten der Welt.

Dass gute Beziehungen das Leben von einem Menschen verändern können, davon wurde auch Shore Zeuge.
So lernte er in seiner Jugendzeit Lorne Michaels kennen und wurde einer seiner engsten Freunde. Durch Michaels, einen Filmproduzenten, Drehbuchautor und Schöpfer vieler Serien, erhielt Shore seinen ersten Job im Mediengeschäft. Er wurde musikalischer Leiter der Serie The Hart & Lorne Terrific Hour. Doch erst durch die zweite Zusammenarbeit mit Michaels wurde Shore im Film- und Fernsehenbereich bekannt. Shore schrieb für keine andere als die legendäre Comedyshow Saturday Night Live die Musik und war jahrelang auch hier der musikalische Leiter.
Durch die Serie lernte er Dan Aykroyd kennen und entwickelte mit ihm zusammen eine Rhythm-and-Blues-Band für die Serie, wofür er den Namen Blues Brothers vorschlug.

Die Blues Brothers

Vier Jahre nachdem er bei SNL begonnen hatte schrieb Shore 1978 seinen ersten Soundtrack zu dem billig produzierten Thriller I Miss You, Hugs and Kisses, doch schon ein Jahr später war er an dem Horrorfilm Die Brut von David Cronenberg beteiligt, was der Start einer langen und sehr erfolgreichen Zusammenarbeit werden sollte. Cronenberg verpflichtet seitdem Howard Shore für jeden seiner Filme, zu den bekanntesten gehören Die Fliege, A History of Violence, Tödliche Versprechen - Eastern Promises und Eine dunkle Begierde.

Von den 1980er Jahren bis 2000 komponierte Shore die Filmmusik zu welchen der bekanntesten und gepriesensten Filme dieser Jahrzehnte, darunter Big, Philadelphia, Das Schweigen der Lämmer, Sieben und Mrs. Doubtfire.
Sollte sich Howard Shore damit noch nicht in das Gedächtnis jedes Filmfans gearbeitet haben, so sollte es ihm aber mit seinem Projekt Anfang der 2000er gelungen sein.

2004 arbeitete Shore das erste Mal mit einem weiteren großen Regisseur Hollywoods zusammen. Für die hochgelobte Filmbiografie Aviator von Martin Scorsese verfasste Shore den Soundtrack, 2006 arbeitete er wieder mit ihm zusammen und komponierte für Scorceses Thriller Departed - Unter Feinden die Musik.

Neben seinen Arbeiten im Filmgeschäft ist Shore auch im Gebiet der Konzert- und Kammermusik tätig. So schrieb er unter anderem die Opern-Adaption des Films Die Fliege wessen Uraufführung am 2. Juli 2008 im Théâtre du Châtelet stattfand. Für den weltbekannten Pianisten Lang Lang komponierte er das Klavierkonzert Ruin and Memory, und sein Cellokonzert Mythic Gardens widmete er der Cellistin Sophie Shao.

Howard Shore ist einer der erfolgreichsten und angesehensten Filmmusikkomponisten aller Zeiten. Auch vor Auszeichnungen kann er sich fast nicht retten. Bis zum 18. Februar 2016 verzeichnete IMDb 

77 Filmpreise und 98 weitere Nominierungen, darunter mehrere Oscars, Grammys, BAFTAS, den Film & TV Music Award und den Max Steiner Film Music Achievement Award.


Howard Shore mit seinem Oscar aus dem Jahre 2004

Bis heute konnte Shore seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen. 2015 hat er mit Spotlight genau seinen 70. Film mit Musik untermalt, eine Zahl die kaum Vorstellbar ist.

Nie aber hat sich Shore auf ein Genre festlegen lassen. Sowohl Kinderfilme (Hugo Cabret), Thriller (A History of Violence), Komödien (Big) und Dramen (Philadelphia) gehören zu seinen gar endlosen Werken.


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