999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Brain Slasher (OT: Mindwarp / AT: Brainslasher / Dream System) / US / 1992
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
In einer postapokalyptischen Welt lebt der Mensch angestöpselt an einer Maschine nur noch durch die Unendlichkeit seiner Gedanken, also in seiner eigenen Traumwelt. Judy (MARTA ALICIA) wehrt sich dagegen, denn sie will etwas reales. Deshalb wird sie ausgestoßen und muss sich nun durchs Ödland schlagen. Es dauert nicht lange, bis sie angegriffen und von Stover (BRUCE CAMPBELL) gerettet wird. Ein Techtelmechtel zwischen den beiden entbrennt, bis sie von mutierten Kannibalen entführt werden und auf Seer (ANGUS SCRIMM) treffen, der sich als Gott aufspielt und den Mutanten Hoffnung gibt.
BRAIN SLASHER ist der erste von insgesamt drei produzierten Filmen des US-amerikanischen Horrorfilm-Magazins FANGORIA. BRAIN SLASHER ist wortwörtlich Trash, denn der Großteil des Films spielt in einer unterirdischen Mülldeponie. Alles wirkt so richtig schön dreckig, eklig, wie bei Hempels unterm Sofa oder beim Messie ums Eck. Dieser Look wird sogar noch unterstrichen, durch die verzerrten Farben des Bildes, das meist auch nur schemenhaft zu erkennen ist. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, bekommt die Handlung noch Schwung, als es unter die Erde geht, und überzeugt bis zum Schluss auf sozialkritischer und philosophischer Ebene. Außerdem können sich die Latexmasken der Mutanten und auch die kruden Splatter-SFX wahrlich sehen lassen. Zum Schluss hat diese Freakshow sogar noch ein paar Wendungen in petto. Einige vorhersehbare und einige, die ich nicht kommen sah und die der Grund für meine Bewertung sind.
November Criminals / US / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Addison Schacht (ANSEL ELGORT) hat seine Mutter durch ein Aneurysma verloren. Er macht sich Vorwürfe, da er ihr nicht helfen konnte. Am frühen Morgen war noch alles in Ordnung, doch als er wieder nach Hause kam, war sie tot. Seine Freundin Phoebe (CHLOË GRACE MORETZ), die anders als Addison zu den beliebten Teens gehört, versucht ihn so gut wie möglich durch diese schwere Zeit zu helfen. Als ein Mitschüler und "guter Freund" von Addison bei einer scheinbar sinnlosen Schießerei stirbt und der Mord mit Gang-Aktivitäten in Verbindung gebracht wird, kann Addison sich nicht vorstellen, dass sein Mitschüler etwas mit Gangs zu tun hat und stellt eigene Untersuchungen an, in die er auch immer wieder Phoebe mit hineinzieht. Doch ihr wird es irgendwann zu gefährlich und außerdem muss sie auch an ihre eigene Zukunft denken. So kriselt auch ihre Beziehung ein wenig.
Dass eigene Untersuchungen anstellen, ist der Knackpunkt der Geschichte. Addisons Absichten sind zwar gut und es ist nachvollziehbar, warum er es tun will. Und zwar um sein Gewissen zu erleichtern, den Verlust seiner Mutter zu verkraften und um das Andenken seines Mitschülers eine weiße Weste anzulegen, doch ab einem bestimmten Punkt, ist es nur noch unglaubwürdig. Davon abgesehen gibt es partiell einige langatmige wie vorhersehbare Elemente. So gute Freunde können Addison und der Ermordete auch nicht gewesen sein, denn besonders viel wusste er nicht über ihn. Spätestens als Addison erfahren hat, was der Ermordete tatsächlich am Laufen hatte, hätte er die Polizei verständigen oder die eigenen Untersuchungen abbrechen müssen. Dass er da noch weiter machte, sich manipulieren und erpressen ließ und auch völlig naiv zu dem ausgespuckten Namen ging, war für mich absolut nicht nachzuvollziehen. Zumindest ein klein bisschen gesunden Menschenverstand, hätte man von dieser Figur erwarten können. Der Handlungsablauf ist einfach hanebüchen und wer der vollgetextete Dealer ist, war mir auch sofort klar. Sodass das für mich auch keine Überraschung mehr war.
Panik in der Sierra Nova (OT: Day of the Animals / AT: Something Is Out There / Tierterror in der Sierra Nova) / US / 1977
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Böses Aerosol reißt ein riesiges Loch in die Ozonschicht. Die erhöhte Sonneneinstrahlung lässt die Fauna eines Nationalparks durchdrehen, insbesondere in Höhenlagen von 1500 Metern. Dumm nur, dass sich eine Touristengruppe den falschen Tag zum Wandern ausgesucht hat. Denn die Tiere beobachten, lauern und pirschen bereits.
PANIK IN DER SIERRA NOVA ist der ultimative Tierhorrorfilm, denn hier greifen verschiedene Vögel und Schlangen sowie Wölfe, Pumas und ein Grizzly an. So wie es aussieht, auch allesamt echt. Sodass ich mir die Dreharbeiten, als recht schwierig vorstellen kann.
Die Lokation bietet ein wunderschönes Panorama und der tolle Sommertag lädt tatsächlich zum Wandern ein. - Wenn ich wandern würde.
Untermalt werden diese pittoresken Bilder durch einen bedrohlichen Score, der eine stetig latente Gefahr suggeriert und den Zuschauer in Alarmbereitschaft hält. - Auch wenn gar nichts passiert.
Irgendwann trennt sich die Truppe und eröffnet somit weitere Handlungsstränge. Ein Mal wegen eines Tierangriffs und ein anderes Mal, weil der von LESLIE NIELSEN gespielte arrogante, großmäulige und respektlose Werbefachmann wohl einen Sonnenstich bekommen hat, wegen dem er barbusig herumläuft sowie zum Mörder und versuchten Rapisten wird.
Alles in allem ein kleiner Klassiker seines Genres, doch da mir anfangs zu viel durch die Botanik spaziert wird, kann ich leider nicht mehr Punkte springen lassen.
6 x LESLIE NIELSEN im Bear Hug.
Amulett des Bösen (OT: Manhattan Baby / AT: Evil Eye / Eye of the Evil Dead / Possessed) / I / 1982
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AMULETT DES BÖSEN ist eines der Werke des Schmodder-Papstes LUCIO FULCI, bei dem ich all die schlechten Bewertungen nicht ganz nachvollziehen kann.
Dass die Werke des LUCIO FULCI generell nichts für jedermann sind, ist klar wie Kloßbrühe. Aber zumindest die Fans des Regisseurs sollten gefallen an dem Film finden.
Denn im Grunde findet sich in AMULETT DES BÖSEN alles wieder, was Genre-Freunde inszenatorisch, stlistisch, motivisch, szenisch bspw. an der Gates-of-Hell-Trilogie toll fanden.
So haben wir hier Reiß-Zooms, Close-Ups - insbesondere auf Augen, Krabbel- und Kriechtiere wie Skorpione und Schlangen, übermäßiger Einsatz des hammermäßigen Scores von FABIO FRIZZI, eine teils konfuse Handlung - die auf Logik pfeift, eine morbide Atmosphäre, übersinnliche Elemente usw.
Ich werde mir meine Frage selbst beantworten, und zwar wird sich mit expliziter Gewaltdarstellung vornehm zurückgehalten und im Gegenzug mehr auf übersinnliche, "surreale" Szenen gesetzt.
Das heißt im Umkehrschluss, dass die durch die vorigen Werke angefütterten Gorehounds hier nicht sonderlich satt werden.
"Schuld" daran ist wohl die Übersinnlichkeit. Es gibt hier keine greifbare Bedrohung wie einen Killer oder Zombies, sondern einen ägyptischen Fluch.
Dennoch muss man nicht gänzlich auf Gore verzichten. Besonders hervorzuheben ist wohl die Szene, in der jemand von einer Schar ausgestopfter Vögel zerfleischt wird.
Alles in allem ein klassischer Fulci, der sich eben mit grafischer Brutalität zurückhält und deswegen für viele wohl in den Sand gesetzt wirkt.
5,5 scheppernde Weltuntergänge, die nur als Gewitter abgetan werden. (!)
aaaaahhhhh, es stürmt ....
Better Watch Out (AT: Watch Out / Safe Neighborhood) / AU/US / 2016
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Home Invasion ohne Invasion - Ein Kinderspiel!
BETTER WATCH OUT führt den geneigten Zuschauer ziemlich lange an der Nase herum und legt gekonnt falsche Fährten nach traditionellen Mustern. Dann kommt die überraschend krasse Wendung, die einen kalt erwischt. Außerdem ist erstaunlich, wie weit dieses perfide Spiel getrieben wird, in Bezug auf die Antagonisten.
Nach der Wendung gleitet BETTER WATCH OUT immer mal wieder in ruhigere Momente sowie Psychothriller-Konventionen ab und fällt für den Horror-Spezi bei den Schauwerten letztlich zu harmlos aus.
Vielleicht weil es an verzweifelter Gegenwehr fehlt.
Denn der beachtlich böse gespielte Hauptantagonist ist nicht auf den Kopf gefallen und hat einen cleveren Plan ausgetüftelt. Er ist ein Soziopath und Meister der Manipulation.
Mit etwas schwarzem Humor gewürzt, wechselt sich Originalität mit Altbekannten ab und erzeugt auch leichte Spannungsspitzen, bis zu einem ganz netten Ende.
Auch wenn Horrorfilme eigentlich nichts für Kinder und Jugendliche sind, zeichnet sich scheinbar momentan der Trend ab, dass in Horrorfilmen kind- und jugendgerechte Themen, Motive etc. auftauchen, die eben auch von Kindern und Jugendlichen abgehandelt werden.
Da lobe ich mir die Achtziger, in denen Teenager noch von Mitdreißigern gespielt worden sind. ;-D
Monster im Nachtexpress (OT: Terror Train / AT: Terror Train - Zum Aussteigen zu spät / Todesparty 3 - Diese Party bezahlst du mit deinem Leben / Train of Terror) / CA/US / 1980
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Nach einem nekrophilen Streich als Exposition, geht die bizarre Zugfahrt auch schon los.
Da dieser Slasher größtenteils in den beengten Waggons spielt, kann man ihn als Kammerspiel bezeichnen, in dem bis weit in den Mittelteil hinein, einfach nur durch den Zug gelatscht und dummes Zeug geredet wird.
Da das Ganze außerdem während einer Silvester-Kostümparty stattfindet, hat es auch lange Zeit einen unangenehm albernen Unterton inne.
Bevor ich es vergesse, der Zauberkünstler DAVID COPPERFIELD hat hier auch eine tragende Rolle ergattert und ihr werdet nicht glauben welche.
Trommelwirbel. Und zwar die eines Magiers. Tada!
Bis dahin war ich nicht sonderlich begeistert, auch weil die wenigen Kills durch Schnitte Entschärfung fanden. Man hat so gut wie gar nichts gesehen, obwohl ich laut Schnittbericht, die ungekürzte Fassung gesehen haben soll.
Doch dann kriegt der Streifen in den letzten 30 Minuten plötzlich die Kurve und wird doch noch ein bisschen blutig, düster, bedrohlich, psychopathisch, action- und wendungsreich.
Obwohl ich sagen muss, dass ich aufgrund der deutschen Synchronisation erraten habe, wer der Täter ist. Beziehungsweise war von Anfang an klar, wer der Täter ist. Die Frage die sich nun stellte war, unter welchem Kostüm steckt der Täter?
Das heißt, auch an dieser Stelle hat der Film Einfallsreichtum unter Beweis gestellt und JAMIE LEE CURTIS konnte wieder mal beweisen, warum sie die Scream-Queen schlechthin ist.
2008 kam auch eine Neuverfilmung namens TRAIN - NÄCHSTER HALT: HÖLLE heraus, die ich leider noch nicht gesehen habe. Vielleicht hat die Neuverfilmung das, was ich am Original zu bemängeln habe, ja besser gemacht?
Frozen Money (OT: Numb) / CA / 2015
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FROZEN MONEY ist im Grunde ein Beziehungs-/Familiendrama, das als Survival-Trip aufgezogen wird.
Ein Pärchen, das sich in finanzieller Notlage befindet und gegenseitig über die wirkliche Lage beschwindelt, nimmt auf den Weg nach Hause ein "zwielichtiges" Geschwisterpaar mit.
Ob die Begegnung zufällig ist, klärt der Film nicht, obwohl es irgendwie nicht zufällig erscheint.
Auf dem Heimweg taucht plötzlich ein alter Mann völlig unterkühlt auf der Straße auf. Sie wollen ihn zur nächsten Polizeistation bringen, doch bis sie dort angekommen sind, ist der alte Mann bereits verstorben. Bei sich hat er seine Identität, mehrere tausend Dollars und einen Zettel mit Koordinaten. Als nach kurzer Recherche herauskommt, dass es sich bei dem alten Mann, um einen Goldräuber handelt und Gold im Wert von mehreren Millionen Dollars vermisst wird, kommt der Verdacht auf, dass die Koordinaten zum Versteck führen. Doch der Weg durch das unwegsame Gelände der verschneiten und eisig kalten kanadischen Wälder ist kein Zuckerschlecken.
Schon wieder solch ein Zufall, der eher vorbestimmt wirkt.
Die Wälder sind selbstverständlich eine atemberaubende Lokation und es ist auch als gelungen zu bezeichnen, dass an frostige Atem und Gefrierbrand gedacht wurde. Auch die Darsteller, die mir bis dato nicht bekannt waren, spielen überzeugend und glaubwürdig. Doch dieser Survival-Trip bietet nichts, dass man nicht schon so oder so ähnlich gesehen hat. Zwar kriselt die Situation zwischen den Pärchen immer mehr, aber Nervenkitzel oder wirklich packende Momente werden nicht erzeugt. Eine wirklich emotionale Verbindung zu den Pärchen konnte ich zumindest auch nicht entwickeln. Darum hat mich auch der finale Part des Films nicht wirklich mitgerissen.
Blood Father / FR / 2016
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MEL GIBSON ist in diesem schnörkellosen und extrem kurzweiligen Action-Thriller/Familiendrama saucool und oldschool wie eh und je - oder wie schon lange nicht mehr. Da rückt fast in den Hintergrund, dass die Story nicht viel hermacht. Aber die staubtrockene und kernige Inszenierung bzw. Bildsprache umso mehr, wie auch das packende, harmonische, manchmal humorvolle und letztlich bewegende Spiel von MEL GIBSON und seiner Filmtochter ERIN MORIARTY.
Ja, Familiendrama habe ich geschrieben, da die Action-Szenen zwar fetzen, aber eher nuanciert auftreten. Denn vordergründig geht es hier um die Familiensituation, um die Vorgeschichte von Vater und Tochter aus Suchtproblematik und dem Konflikt mit dem Gesetz. Die Vergangenheit des Vaters trifft auf die Gegenwart der Tochter und umgekehrt.
Schönes Ding unterm Strich, aber mehr Bums hätte er vertragen können.
The Good Neighbor - Jeder hat ein dunkles Geheimnis (AT: The Waiting) / US / 2016
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Das Finale, also circa die letzten zehn Minuten vorm Abspann, gehen unter die Haut wie Mückenrüssel.
Am Anfang ist man noch gespannt, was das Heimsuchungs-Projekt lostreten wird. Doch nach nicht all zu langer Zeit wird das voyeuristische Element des Wahrnehmungsmanipulations-Experiments langweilig.
Es wird zwar versucht die Zuschauerschaft lange an der Nase herumzuführen, durch das Verhalten des alten Mannes, das auch unerwartet unerwartet ist. Aber irgendwie hat das Verhalten meines Erachtens auch nicht zu einem alten Mann gepasst, der ein dunkles Geheimnis im Keller hat.
Meine Annahme bestätigte sich umso mehr durch die eingestreuten Erinnerungen, die aber noch nicht zu viel verraten. Spätestens bei der Glocke war mir alles klar. So konnte ich auch eigentlich das Finale vorhersehen, aber dennoch ging es irgendwie unter die Haut.
Doch da mir zehn Minuten unter die Haut gehen, während der Rest mich überwiegend langweilte, zu wenig sind, ist es schwierig eine adäquate Bewertung abzuwägen. Aber ich will mal nicht so sein und gebe diesem Coming-of-Age-Film/Suspense-Thriller/Drama ein High Five.
Der Gott des Gemetzels (OT: Carnage) FR/DE/PL/ES/US / 2011
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DER GOTT DES GEMETZELS ist ein bissiges Ehe-Drama sowie eine Schwarze Komödie mit geschliffenen Dialogen, fundamentalen wie fundamentalistischen Argumentationen und entwaffnender Direktheit, das/die auf einem Bühnenstück beruht und deswegen von ROMAN POLANSKI kongenial als Ensemble-Kammerspiel um Schuld und Sühne inszeniert wurde, welches die allseits beliebte philosophische Frage aufwirft: Ist der Mensch von Grund auf gut oder böse?
Um die Gesellschafts-Groteske zu unterstreichen, wirkt der Aufbau über-konstruiert. So wollen Nancy (KATE WINSLET) und Alan Cowan (CHRISTOPH WALTZ) mehrmals gehen, sind schon aus der Tür, gar im Fahrstuhl, doch lassen sich aus unerfindlichen Gründen von Penelope (JODIE FOSTER) und Michael Longstreet (JOHN C. REILLY) zurückholen, um in die nächste Runde, um ins nächste Wortgefecht, das die Maske herunterreißt und die hässliche Fratze zum Vorschein kommen lässt, zu starten. Humorvoll und geistreich bröckelt die zivilisierte Fassade, die Falschheit hält keinen Stand, die Fassung geht verloren.
Dass das nicht jedermanns Sache ist, zu beobachten, wie sich eine teils konstruierte Situation durch Gespräche entwickelt, die tief in die Abgründe der menschlichen Seele herabsteigen, kann ich durchaus nachvollziehen. Mir ging es phasenweise auch so, doch letztlich fand ich das Ganze äußerst interessant. Außerdem trumpft die hochkarätige Besetzung formidabel auf.
Die Highligen Drei Könige (OT: The Night Before) / US / 2015
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DIE HIGHLIGEN DREI KÖNIGE ist eine Absturz-Komödien-Variante von CHARLES DICKENS' A CHRISTMAS CAROL. Da die Geschichte ein alter Hut ist, genauso wie Absturz-Komödien, sprüht das Ganze story-technisch nicht gerade vor Innovation über und ist auch nicht vor kleineren Längen gefeit.
SETH ROGEN ballert sich heftig die Birne weg und sorgt deswegen als einziger für laute Lacher, insbesondere als er auf JAMES FRANCO trifft.
Der Rest bzw. die anderen sind höchstens als amüsant zu bezeichnen, doch hin und wieder ist sogar etwas geistreiches dabei.
Zum Schluss zeigt der Film noch Herz, fährt die emotionale Schiene, ohne dabei zu sehr in Kitsch abzudriften.
Wenn man in der Vorweihnachtszeit etwas Vorweihnachtszeit totschlagen will, kann man mal einen Blick riskieren. Aber im Vergleich gibt es bessere Weihnachts-Komödien.
Abgang mit Stil (OT: Going in Style) / US / 2017
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ABGANG MIT STIL ist die Neuverfilmung von DIE RENTNER-GANG aus dem Jahre 1979, den ich leider noch nicht gesehen habe und deswegen keine Vergleiche ziehen kann.
ABGANG MIT STIL ist ein Film, der sich mit den Sorgen, Nöten und Problemen des Lebensherbstes beschäftigt. Als Joe (MICHAEL CAINE) hautnah einen Bankraub miterlebt und die Firma für die er Jahrzehnte lange buckelte die Pension streichen will, kommt er auf die fixe Idee eine, Nein, seine Bank auszurauben. Also trommelt er seine mehr oder weniger rüstige Rentnergang zusammen, um sie zur Planung, Durchführung und Vertuschung eines Coups zu überreden und die Sorgen, Nöte und Probleme des Lebensherbstes zu downsizen.
ABGANG MIT STIL ist eine liebevoll, heiter und sympathisch inszenierte Caper Story und da die kauzige Altherrenriege namhaft ist, sind überzeugende Darsteller-Leistungen vorbestimmt. Angereichert wurde das Ganze mit versteckter Kritik, Wortwitz, Situationskomik, Schlagfertigkeit und Herz.
ABGANG MIT STIL ist für einen gelungenen und rührenden Filmabend mit der gesamten Familie durchaus zu empfehlen.
Claustrofobia / NL / 2011
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CLAUSTROFOBIA ist ein psychotischer Entführungsthriller aus den Niederlanden, der sich nicht besonders innovativ zeigt und deswegen teils vorhersehbar und auch vor Logiklücken nicht gefeit ist. Dennoch wird die Geschichte gut erzählt, hält sich aber mit Härte zurück. Im Mittelteil wird aber noch eine gewisse Spannung aufgebaut, die sich tatsächlich bis zum Finale hält. Das Finale ist dann sogar noch ganz interessant, aber im Großen und Ganzen ist und bleibt CLAUSTROFOBIA Durchschnittskost.
The Villainess (OT: Ak-Nyeo) / KR / 2017
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In der ersten Hälfte springt der Film zwischen ziemlich vielen Handlungssträngen aus verschiedenen Zeitebenen hin und her und ist deswegen recht konfus und unübersichtlich.
Zwar kriegt man das Puzzle kurz nach den Sprüngen doch noch halbwegs zusammengesetzt, aber die Verfolgung der Handlung lässt sich im ersten Augenblick als einen Tick anstrengend bezeichnen. Auch wenn es rassistisch klingen sollte, ist es zusätzlich erschwerend die Darsteller auseinander zu halten.
Eine geradlinige(re) Narration und Darsteller die sich optisch stärker voneinander unterscheiden, wären sicherlich vorteilhafter gewesen.
In der zweiten Hälfte des Films hält man sich mit den Rückblicken zum Glück vornehm zurück und just spielen die etlichen Rückblicke aus der ersten Hälfte auch eine enorme Rolle für den weiteren Handlungsverlauf.
Die Story ist im Grunde nicht schlecht, doch an einigen Stellen unglaubwürdig bzw. mit Material gefüllt, dass nicht unbedingt nötig gewesen wäre, weil es die Handlung nicht sonderlich voranbringt. Dadurch kommt es auch zu kleineren Längen.
Dann gibt es da aber auch noch die rasant, brutal und grandios choreographierten Actionszenen, die virtuos und entfesselt gefilmt sind und auf jeden Fall steil gehen.
Hätte man die Melodramatik reduziert, die Handlung entwirrt und die Laufzeit ein wenig gekürzt, hätten wir hier ein Highlight des koreanischen Action-Kinos.
Rupture - Überwinde deine Ängste / CA/US / 2016
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RUPTURE - ÜBERWINDE DEINE ÄNGSTE ist ein Science-Fiction-Mystery-Thriller, der scheinbar kostengünstig inszeniert wurde und von der grandiosen NOOMI RAPACE als zentrales Element getragen wird, obwohl ihr Können hier unterfordert zu sein scheint.
Dennoch verhält sich ihre Rolle klug und mutig. D. h. sie verfällt nicht in übliche Genre-Konventionen.
Trotzdem ist sie ihren Entführern nicht furchtlos genug. So werden sie und andere Folter unterzogen, die sich mit ihren Urängsten beschäftigen.
Aufgezogen als klaustrophobisches, beängstigendes und atmosphärisch dichtes Kammerspiel in gedeckten Farben und dermatolgisch getestet. (!)
Sehr schnell und beinahe durchgängig wird ein hoher Grad an Spannung geboten. Bis zum Schluss tappt man im Dunkeln, was da vor sich geht.
Ja, der Schluss. Der Schluss kommt ziemlich abrupt und stellt nicht gerade zufrieden. Der Schluss wirkt eher so, als ob er eine Fortsetzung anbieten soll. Denn im Grunde geht es am Schluss erst richtig los.
A Little Bit Zombie / CA / 2012
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A LITTLE BIT ZOMBIE ist ein relativ kurzweiliger und charmanter Low-Budget-Zombie-Klamauk, der seine preisgünstige Inszenierung durch ein paar kreative und vergnügliche Ideen teils wettmacht.
Ein unblutiges und harmloses Amüsement, dass gelegentlich wirklich witzig ist, aber viel zu oft auch viel zu platt, kindisch und abgedroschen.
Da es sich im Allgemeinen die Waage hält, vergebe ich 5 lästige Zombie-Mücken.
The Box - Du bist das Experiment / US / 2009
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Die Invasion vom Mars - oder doch eher der geheimnisvolle Vergeltungsschlag der Marsianer mit Einbeziehung des Altruismus-Koeffezienten gegen neugierige NASA-Mitarbeiter!?
Ein unmoralisches Angebot in Form einer Box mit einladendem roten Knopf kommt einer Kleinfamilie in finanzieller Notlage gerade recht. Das Knöpfchen drücken verspricht zwar eine Million $ bar auf die Kralle, aber dafür stirbt irgendjemand irgendwo auf der Erde. Nun bekommt die Familie Bedenkzeit, doch der Tod eines Fremden ist nicht der einzige Haken. Denn im Kleingedruckten wird noch eine persönliche Gegenleistung eingefordert, vor der sie dummerweise erst im Nachhinein gewarnt werden. Zumindest wird versucht sie zu warnen, doch intrazerebrale Blutungen machen dem Warnen einen Strich durch die Rechnung.
THE BOX ist ein netter Science-Fiction-Mystery-Thriller, der im authentisch wirkenden 70er-Ambiente gedreht wurde und sehr schnell Spannung aufbaut und diese auch lange halten kann. Dann beginnt eine kurze Talfahrt, bevor es teils, teils unheimlich und faszinierend zugeht. Einige Fragen werden beantwortet, andere nicht. Einige Fragen werden gut beantwortet, andere nicht. Bei einigen Fragen wäre es toll gewesen, wenn sie nicht offen geblieben wären, bei anderen nicht. Doch unterm Strich hat man noch genug Stoff, um spekulieren und Theorien aufstellen zu können.
Zum Verwechseln ähnlich (OT: Il a déjà tes yeux / AT: He Even Has Your Eyes) / FR/BE / 2016
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ZUM VERWECHSELN ÄHNLICH wirft Vorurteile liebenswert über den Haufen und versucht etwas in den Köpfen der Leute zu bewegen, sie zu (mehr) Toleranz aufzurufen und sie in den Genuss der Vielfalt zu bringen.
Doch da das Ganze sehr seicht ausfällt, Probleme keine zu sein scheinen und Konflikte locker-easy gelöst werden können, wird er dem Anspruch nicht gerecht.
Davon abgesehen versprüht der Film eine farbenfrohe und positiv geladene Leichtigkeit als unbeschwerter Gegenschlag zum Schwarz-Weiß-Denken.
Trotz eines wohligen Gefühls und einer amüsanten Stimmung, bleiben die großen Lacher aber aus, aufgrund der erwähnten Seichtheit.
Wenn man mal reinschaut, macht man nichts verkehrt, aber verpasst auch nichts.
Suck - Bis(s) zum Erfolg! / CA / 2009
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SUCK - BIS(S) ZUM ERFOLG! ist eine Vampir-Komödie und ein Softrock-Musical, deren Komik nur selten die Bühne rockt und deren Rock eben nur soft ist.
Dennoch sind Inszenierung und Schauspieler sympathisch genug, weil sie sich nicht zu ernst nehmen und auch nette kleine Hommagen abliefern bzw. Klischees über Vampirfilme und das Rock-Business aufs Korn nehmen. Auch die Amis kriegen von ihren Nachbarn einen Seitenhieb verpasst.
Erheblich zur Aufwertung des Ganzen dienen Cameos von Musikergrößen wie ALICE COOPER, IGGY POP, MOBY und HENRY ROLLINS sowie die Comic-Einlagen beim touren.
Außerdem sollte MALCOLM MCDOWELL als Vampirjäger Eddie Van Helsing nicht vergessen werden und JESSICA PARÉ ist schon 'ne schnuckelige Vampire-Goddess am Bass.
Street Warrior - Arena des Todes / US / 2008
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Die Story ist ein alter Hut, der mich aber auch an die guten alten Hüte erinnert hat. Außerdem wird sie konsequent und deswegen kurzweilig erzählt.
Die Darsteller gehen durch die Bank in Ordnung und sind teils sogar sympathisch.
Die Fights setzen zwar keine neuen Maßstäbe, aber sind absolut ausreichend für solch einen B-Klopper von TV-Produktion. Leider hat man aber versucht, sie durch viele Schnitte dynamischer wirken zu lassen, was genau das Gegenteil bewirkt. Ansonsten gibt es an der Inszenierung handwerklich nichts zu bemängeln.
Zum Schluss kommen die Fighter zur Erkenntnis, dass sie nicht nur irgendwelche hirnlosen Schläger sind, die sich wie räudige Hunde behandeln lassen müssen, und stellen dem skrupellosen Veranstalter der Arena des Todes Karma vor.
Ex Machina / GB / 2014
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Eine künstliche Intelligenz simuliert Liebe, während eines Turing-Tests, um einen Programmierer aufs Kreuz zu legen und die Freiheit zu erlangen.
Das ist die Handlungsbeschreibung in Kurzform. Natürlich beinhaltet der Film noch weitere Segmente wie Kontrolle, Manipulation, Ethik und Moral, Definition des Bewusstseins, Selbstbestimmung etc.
Doch dieses anspruchsvolle Stück Science-Fiction ist mir zu lahm, langweilig und ereignisarm.
Ich weiß, dass Filme die sich mit solchen Themen, mit solchen Fragen beschäftigen bei der breiten Masse sehr beliebt sind, doch mir ist halt der Unterhaltungswert wichtig. Wenn dieser Unterhaltungswert obendrein intelligent ist, ist das eine willkommene Sache. Doch wenn ich nur angeödet werde, öden mich auch die Denkanstöße an.
Stag Night / US / 2008
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"U-Bahn-System der blutigen Augen"
Das Drehbuch ist simpel, unoriginell, erspart sich Überraschungen und ist teils vorhersehbar. Dennoch schafft es die grundsolide Machart des Katz-und-Maus-Spiels Spannung zu erzeugen, da sie auf bewährte Konzepte setzt, die durch solide Darsteller-Leistungen, seichter Dramaturgie, einer finsteren Atmosphäre und Grundstimmung sowie einem angemessenen Härtegrad in ihrer Einfachheit durchaus funktionieren.
Das einzige, das mir wirklich besonders negativ und nervig aufgefallen ist, ist, dass in den entscheidenden Szenen die Wackelkamera ausgepackt wird.
The Final - Nächste Stunde: Rache! (AT: Saw Massacre 2) / US / 2010
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Jeder kriegt, was er verdient!
So auch ein paar fiese Mobber, die von den Gedemütigten auf eine Kostümparty eingeladen werden, um dort in aller Abgeschiedenheit ihr blutiges Wunder zu erleben. Gott hat nichts dagegen und sie tun es, weil sie es können.
Geht klar in Richtung Torture Porn ohne zu explizit zu werden und das Setting sowie die Atmosphäre, die es erzeugt, wissen zu gefallen.
Man schlägt sich schnell auf die Seite der Außenseiter, auch wenn es nicht richtig ist, was sie tun. Aber nachvollziehbar nach all der Pein.
Doch im Laufe der Zeit kochen die Emotionen über und die Gemobbten gehen aufeinander los. Das Ende vom Lied ist für mich die absolut richtige Entscheidung gewesen. Sie waren bereits in der Hölle, also was soll sie noch erwarten?
Handwerklich ist das gut gemacht, die Darsteller sind durch die Bank passabel und die Story weitestgehend interessant und mit seichter Dramaturgie durchzogen. Doch da sie recht konsequent durchgezogen wird, bleibt die Spannung auf der Strecke. Mir hat das nicht viel ausgemacht, aber anderen könnte das missfallen.
Die Kostüme der Ausgestoßenen fetzen, doch schade ist, dass sie ihre Identität zu schnell, oder überhaupt, preisgegeben haben.
Hunt to Kill / CA / 2010
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HUNT TO KILL ist ein reinrassiger, geradliniger und schnörkelloser B-Actioner im Stile der 80er-Jahre vor atemberaubender Kulisse und mit handfesten Explosionen, Schießereien, Prügeleien und trockenen One-Linern.
Dass die etwas an DAS PHANTOM-KOMMANDO, RAMBO und CLIFFHANGER - NUR DIE STARKEN ÜBERLEBEN erinnernde Story keine Bäume ausreißt, sollte vorab klar sein. Aber dafür lässt "STONE COLD" STEVE AUSTIN die Muskeln spielen, die Fäuste fliegen und bricht ein paar Knochen. Dennoch wird er nicht als Übermensch dargestellt und muss auch ganz schön einstecken.
Die Darsteller sind durch die Bank solide und die Anspannung zwischen der texanischen Klapperschlange und dem Oberbösewicht ist merklich zu spüren.
HUNT TO KILL ist unterm Strich ein routinierter Survival-Trip für Naturburschen und Oldschool-Liebhaber wie mich, in dem STEVE AUSTIN jagt um zu töten. Hell Yeah!!