999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Daddy's Home - Ein Vater zu viel (AT: World's Greatest Brad) US / 2015
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
In DADDY'S HOME heißt es: Weichei-Stiefvater Brad (WILL FERRELL) vs. biologischen Alphamännchen-Vater Dusty (MARK WAHLBERG).
Obwohl Brad kein Vater sein möchte, sondern ein Dad. Deswegen studiert er jede Menge Selbsthilfebücher über das Stiefvatersein, doch das ist leichter gesagt als getan. Denn die Kids haben auch noch ein Wörtchen mitzureden.
Als Dusty mehr oder weniger unangekündigt reinschneit, setzt er alles daran seine Familie wiederzugewinnen und manipuliert den gutgläubigen Brad, wo es nur geht und wie er nur kann.
Sie liefern sich ein Duell der väterlichen Liebe, um die Gunst der Kinder und der Frau. Sie versuchen sich gegenseitig auszuboten und zu übertreffen. Selbst die Gutenachtgeschichten mutieren zum Konkurrenzkampf. Dass das manchmal in die Hose geht, ist vorprogrammiert.
Die Chemie zwischen WILL FERRELL und MARK WAHLBERG stimmt, obwohl sie, oder ihre Figuren, so gegensätzlich sind. Oder vielleicht macht das Kräftemessen gerade deswegen solch einen Spaß.
Selbstverständlich werden sich die beiden im Laufe der Zeit doch noch sympathisch, da sie bemerken, dass sie nur das beste für die Familie wollen und beide ihre väterlichen Vor- und Nachteile haben. Ans Handtuch werfen wird jedenfalls nicht gedacht. Ein paar aufmunternde Worte und Schulterklopfer reichen, um Konflikte per Dance-Battles auszutragen.
Die Gags haben für mich auf jeden Fall gezündet, da sie nicht zu plump, dumm und albern sind. Natürlich gibt es auch Klamauk und es geht auch mal unter die Gürtellinie, aber in annehmbaren charmanten Dosen und nie zu versaut. So dass man DADDY'S HOME auch mal mit der Family watchen kann.
Auch Nebenfiguren wie Brad's Chef vom Smooth-Jazz-Radiosender oder der sich einnistende Baumhäusle-Erbauer, sind für einige Lacher gut. Nur die Ehefrau und Mutter musste wohl oder übel zwei Schritte zurückfahren und ihren Männern den Vortritt lassen.
Wenn ich mir eine Komödie anschaue, erwarte ich im Vornherein keinen großen Anspruch. Und was Klischees angeht: Gerade wenn die miteinander kollidieren oder durch den Kakao gezogen werden, macht es doch Laune, oder?
7 Röntgenstrahlen auf die flauschigen Freunde.
Black Christmas - Stille Nacht, tödliche Nacht (AT: Black Christmas - Schwarze Weihnachten / Black X-Mas) / US/CA 2006
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Das zeitgemäße und überdrehte Remake von JESSY - DIE TREPPE IN DEN TOD aus dem Jahre 1974 nutzt das unbeachtete Potential des Originals und baut es aus, nimmt sich Freiheiten heraus, setzt seine Schwerpunkte anders, schafft Übergänge, Hintergründe und Motive. Das finde ich schon mal verdammt stark und rotzfrech, doch dadurch hat das auf Hochglanz polierte Remake ziemlich viel Handlung bzw. ziemlich viele Handlungsstränge für solch eine knappe Laufzeit.
Deswegen springt der Film konfus zwischen den Handlungssträngen und Zeitebenen hin und her, nimmt es mit der Logik und Figurenzeichnung nicht so genau und frühstückt alles recht hastig ab.
Dadurch legt das Remake zwar ein hohes Tempo vor, ist sehr schnelllebig und kurzweilig, aber wirkt auch etwas durcheinander und unübersichtlich. Hätte man sich mehr Zeit genommen, vielleicht die Reihenfolge verändert, ausgiebiger, umfangreicher und somit auch intensiver erzählt, wäre das Remake das X-Mas-Horror-Highlight.
Dennoch ist das Remake herrlich selbstironisch, hat jede Menge skurriler Ideen, eine morbide Atmosphäre, durchaus kleine Spannungsspitzen und Wendungen inne und so einige äußerst unterhaltsame Tötungen der etwas härteren Gangart im Sack.
Außerdem ist das Final Girl sympathischer und das Finale weitaus überzeugender.
7 Köppe ufm Tannebaum
Jessy - Die Treppe in den Tod (OT: Black Christmas / AT: Silent Night, Evil Night) / CA / 1974
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Tatsächlich ist BLACK CHRISTMAS einer der ersten Slasherfilme der Filmgeschichte und besitzt deswegen zu großen Teilen die Motive, die solch einen Film ausmachen und selbstredend in unzähligen Genre-Nachfolgern immer noch aufgegriffen werden.
Darüber hinaus bedient BLACK CHRISTMAS eine Unterkategorie des Horrorfilms, aufgrund seines Weihnachtskonzepts, das er auch hervorragend durchzieht, neben einer packenden Atmosphäre.
Gleich zu Beginn wird man auf tödliche Weihnachten eingestimmt, als sich ein röchelnder Unbekannter in Ego-Perspektive Zutritt ins Haus der schrulligen Schwesternschaft verschafft, zur Plastiktüte greift, sich aufm Dachboden einnistet und obszön-irren Telefonterror veranstaltet.
Auch einige humorvolle Passagen sind dabei. Bspw. durch das lose Mundwerk der Schnapsdrossel von Aufpasserin.
Doch danach passierte leider nicht mehr viel, dass großes Interesse in mir weckte: Als sich ein Vater auf die Suche nach seiner verschwundenen Tochter macht, die unbeholfene Polizei eingeschaltet und eine Fangschaltung eingerichtet wird.
Es wird zwar noch versucht etwas Thrill zu erzeugen, indem der Freund einer schwangeren Verbindungsschwester als potentieller Täter hingestellt wird, weil sie das Kind nicht will. Doch das macht den Kohl nunmehr auch nicht fett, obwohl es im späteren Verlauf noch eine tragende Rolle spielen wird. Denn wie die Kills insgesamt, fällt auch das Finale eher unspektakulär aus.
Ich habe ja gehofft, dass in der letzten Szene noch etwas passiert, doch dann schwenkte die Kamera weg und der demoralisierende Abspann kam.
Außerdem ist das Final Girl eher uninteressant und das Motiv des Psycho-Killers bekommt man nur fragmentarisch serviert durch die Telefonate. Aber dadurch wird zumindest Eigeninitiative vom Zuschauer abverlangt in Sachen Interpretationen.
6 filmhistorisch wohlgesonnene Glas-Einhörner.
The Survivalist (AT: Outlaw) / GB / 2015
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Die Atmosphäre dieses sehr ruhig und wortkarg erzählten postapokalyptischen Survival-Dramas ist naturalistisch, unbehaglich und trostlos.
Das reduzierte Schauspiel hat eine intensive Wirkung. Vereinsamung, Angst, Verzweiflung, Sentimentalität und Hoffnung werden glaubwürdig und nüchtern rübergebracht. Wie auch, dass Gier Körper und Geist vergiftet. Durch diese überzeugenden Darstellungen, ist auch eine latente Spannungsentwicklung wahrzunehmen.
Als wenn der namenlose Einsiedler nicht bereits genügend alltägliche Herausforderungen zu bewältigen hätte, treffen eine Mutter und ihre Tochter auf die Waldhütte ebenjenen.
Zu Zeiten einer DystopIe wie dieser, in der sich alles um Selbstversorgung dreht, ist es nicht leicht jemanden an sich heranzulassen.
Fragen über Fragen häufen sich: Wer sind die beiden? Wo kommen sie her? Was wollen sie hier? Sind sie allein? Kann man ihnen vertrauen? Sind sie hinterhältig? Was sind ihre wahren Absichten?
Der bisherig autark lebende Eremit nimmt die beiden auf, aber nicht aus reiner Nächstenliebe, sondern wegen Triebgesteuertheit und gegenseitiger Nützlichkeit. Doch es ist nicht alles Holz, was brennt, und keine gute Tat bleibt ungesühnt.
So weit, so gut, doch ich konnte keine innovativen Ansätze entdecken. Keine neuen Erkenntnisse über das Zwischenmenschliche gewinnen. Deswegen konnte ich große Teile des aufs Wesentliche fokussierten Plots und sogar der wenigen Dialoge vorhersagen.
American Assassin / US/HK / 2017
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Anfänglich schürt AMERICAN ASSASSIN die Paranoia um terroristische Akte in Urlaubsparadiesen.
Auch danach schlägt der Film einen vielversprechenden Weg ein. Und zwar als ein Zivilist nach Rache sinnt, da er bei dem Anschlag seine frisch Verlobte verloren hat. Er unterzieht sich einem knallharten Training, dass von seinen hasserfüllten Emotionen geleitet ist, um eine Terrorzelle zu infiltrieren.
Ich habe mir schon die Hände gerieben und freute mich auf einen kompromisslosen Rache-Thriller. Doch Fehlanzeige, denn plötzlich bricht die US-Army durch die Wand und die Story schlägt um. Denn der Zivilist wurde von der CIA überwacht und soll nun zum Agenten ausgebildet werden, aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten.
Wer nun einen cleveren, weitsichtigen und tiefsinnigen Agentenfilm erwartet, hat schlechte Karten. Doch wer den Film ab dem Punkt als überteuerte B-Ware betrachtet, wird angemessen selbstgerecht und reaktionär unterhalten, wie es in den 80ern- und 90er-Jahren des Öfteren der Fall war.
Da haben wir auf einmal einen tumb-konstruierten und stereotypen Plot, roboterhafte Figuren, Militär-Propaganda, Kampfchoreos wie bei JOHN WICK und eine Unterwasser-Nuklearexplosion im Finale, die für ordentlich Wirbel sorgt.
Wenn man das alles nicht genau hinterfragt, seine Erwartungshaltung umkrempelt und den Anspruch links liegen lässt, macht das schon irgendwie Laune.
Julia's Eyes (OT: Los ojos de Julia / AT: Lost Eyes) / ES / 2010
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Wie auch schon THE BODY - DIE LEICHE, macht es mir JULIA'S EYES nicht leicht, ihn zu beurteilen.
JULIA'S EYES spielt lange Zeit geschickt mit der Angst vor dem Erblinden und der Mystery-Part ist auf jeden Fall wunderbar mysteriös, unheimlich düster und streckenweise spannend. Aber eben nur streckenweise. Soll heißen, das gelegentlich mein Interesse absackte, aber dann schnell wieder nach oben ging.
Doch als dann ans Licht kommt, was wirklich dahintersteckt, empfand ich den Mystery-Part als unglaubwürdig.
Ich meine ein Phantom, ein Schatten, jemand der kein Licht hat und von niemanden wahrgenommen wird, sich unbemerkt zwischen allen bewegen kann. Das war mir bei der Wendung denn etwas zu weird.
Doch was nach der Wendung folgt, ist unverfälschter Nervenkitzel und peitschte mein Empfinden auf ein "sehenswert" hoch.
7 Blitzlichter im Dunkeln.
Logan Lucky / US / 2017
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So Lucky wie erhofft, hat mich die gewiefte Heist-Komödie um die verfluchte White-Trash-Familie Logan, die sich den American Dream durch einen Raub à la OCEAN'S ELEVEN, nur in semiprofessionell, erfüllen will, nicht gemacht.
Aber hey, die Story ist ganz gut ausgetüftelt, die Planung von Eskapaden heimgesucht, der Nescar-Coup arg riskant, der Humor manchmal hintersinnig und auch ein paar berührende Momente sowie Warmherzigkeit muss man nicht missen.
Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dem Film die Dynamik fehlt und er nicht so richtig wusste, wann Schluss ist. Außerdem hätten die kauzigen Charaktere, oder zumindest einige von ihnen, noch etwas skurriler sein können. Insbesondere beim Charakter von DANIEL CRAIG hätte ich mir mehr gewünscht, aber dafür sind seine Redneck-Brüder für einige Lacher gut.
6 x Take Me Home, Country Roads von JOHN DENVER auf Repeat.
Killer's Bodyguard (OT: The Hitman's Bodyguard) / US/CN/BG/NL / 2017
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Dem Anschein nach startete KILLER'S BODYGUARD den Versuch den Rekord zu brechen, als Film in dem am häufigsten das schöne Wörtchen "Motherfucker" fällt.
Ob der Versuch geglückt ist, weiß ich leider nicht. Da ich mir keine weiteren Informationen einholte.
Wie es der bescheuerte deutsche und der Originaltitel bereits teilweise verraten, geht es hier um einen Killer, der von einem Bodyguard von London nach Den Haag gebracht werden soll, um gegen einen weißrussischen Diktator/Kriegsverbrecher auszusagen.
Dummerweise sind sich die beiden bereits in der Vergangenheit begegnet und sind seitdem spinnefeind. Doch im Laufe des witzigen, rasanten und actiongeladenen Katz-und-Maus-Spiels, legt sich das.
Obendrein werden Lebensweisheiten ausgetauscht, es gibt Ratschläge in Sachen Liebe und die Grenzen zwischen gut und böse, zwischen richtig und falsch verschwimmen. Denn wer steht nun auf der richtigen Seite: Der, der die bösen Buben ausschaltet oder der, der sie beschützt?
Die Chemie zwischen RYAN REYNOLDS und SAMUEL L. JACKSON stimmt einfach und sie liefern sich derbe Wortgefechte und stolpern von einer riskanten Querele in die nächste.
Dass dabei der Realismus oftmals auf der Strecke bleibt und die Story eher einfach gestrickt ist, war für mich kein großes Ding. Es macht schlichtweg Fun den beiden bei ihrer Kabbelei zuzusehen und die nicht zu knapp kommende Action hat Eier.
7 x Motherfucker!
Frogs - Killer aus dem Sumpf (OT: Frogs / AT: Frogs - Die Frösche / Frösche / Die Frösche) / US / 1972
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Das nenne ich mal einen Tier-Horrorfilm. Obwohl es eher ein Tier-Terrorfilm ist.
Der Titel ist aber irreführend. Zwar sind die Frösche quakend und hüpfend stets und ständig zugegen, doch greifen die Menschen nicht an. Dafür sind andere Tiere zuständig. Aber vielleicht sind die Frösche die Drahtzieher hinter dem makabren Vergeltungsschlag(!)
Die Artenvielfalt an kreuchendes und fleuchendes Kriech- und Krabbel-Getier auf dieser Insel, ist bemerkenswert.
Jeder kriegt, was er verdient, also bläst die Fauna zum Angriff, weil sie die Mäuler und Schnauzen voll hat von Giftgas-Attacken und Umweltverschmutzung.
Der Film ist sehr atmosphärisch und hat ein paar tolle Bilder im Angebot. Die Handlung gibt zwar nicht viel her, aber ist dennoch ganz unterhaltsam, da mitunter die Kniffe der Tiere auf skurrile Weise amüsant sind. Außerdem sind die Darsteller solide.
Doch am besten gefallen hat mir wirklich, die radikale Öko-Botschaft. Hier wird sie nämlich nicht subtil oder als Randnotiz abgetan, sondern prescht voll in die Fresse. Das ist auch der Grund für meine Bewertung.
Abgedreht (OT: Be Kind Rewind) GB/FR/US / 2008
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ABGEDREHT ist eine sympathische Komödie mit Retro-Charme über Freundschaft und Zusammenhalt sowie eine liebevolle Verbeugung vor Filmklassikern.
Die Idee ist natürlich Spitze und zaubert ein paar trashige Film-Parodien zum Schlapplachen auf die Mattscheibe. Auch außerhalb der sogenannten "geschwedeten" Filme, zünden die Gags überwiegend.
Dennoch ist die Handlung recht dünn und wirkt manchmal, als wenn sie nicht wüsste wohin.
Doch die jazzige Warmherzigkeit und vielen kreativen Ideen, trösten über vieles hinweg und geben der Hood Herz durch wehmütige Nostalgie.
The Eloise Asylum (OT: Eloise) / US / 2017
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Wow, ich hätte nicht gedacht, dass THE ELOISE ASYLUM so schlecht bei der Community abschneidet. Aber ich kann mir schon vorstellen, woran es liegt. Denn THE ELOISE ASYLUM ist mal wieder einer dieser unkonventionellen Geisterfilme, indem das Geister-Dasein einen Sinn bekommt, zum bedauern von Gruselatmosphäre und Jump-Scares.
Gerade solche Geisterfilme sagen mir zu und die anderen nur selten. Das heißt aber nicht, dass THE ELOISE ASYLUM das Rad neu erfindet oder der ganz große Wurf ist. Doch die Darsteller sind solide und die Figurenzeichnung geht größtenteils in Ordnung.
Den geistig benachteiligten Bruder empfand ich nicht als nervig, sondern eher als nerdig in Sachen Irrenanstalt. Er hat durch seine Art zumindest etwas Schwung mit reingebracht und die Handlung vorangetrieben.
Den einzigen groben Schnitzer sah ich in der Figur von ELIZA DUSHKU. Aus welchem Grund ließ sie sich sofort und ohne Umschweife zu einer Straftat überreden: Um ihren Bruder zufrieden zu stellen? Weil sie es mit dem Gesetz nicht so genau nimmt? Oder weil sie sich in den Erben verguckt hat?
Ansonsten fand ich die Idee mit der Gegenwart und der Geister-Dimension der Vergangenheit ganz ansprechend sowie dass die Schicksale einiger bereits aufeinandertrafen.
Rosemaries Baby (OT: Rosemary's Baby) / US / 1968
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Nach EKEL ist ROSEMARIES BABY der zweite Teil der sogenannten "Mieter-Trilogie" von ROMAN POLANSKI, die aus unabhängigen Filmen besteht. Der nächste Teil ist DER MIETER.
ROSEMARIES BABY erzählt äußerst ausgiebig eine wahnsinnig packende Geschichte. Jede Facette wird in allen Einzelheiten auserzählt und somit Interpretationsspielräume geschlossen, damit im Nachhinein keine dummen Fragen aufkommen. Mir persönlich war es streckenweise etwas zu langatmig, aber dennoch verliert die höchst interessante Story nicht ihren subtilen Reiz.
Eine eiskalte Glanzleistung über bedrückende Angst, nicht loslassen wollender Paranoia, bedrohlichen Schmerz, entmutigende Isolation und arges Misstrauen wird abgehandelt, gänzlich ohne Gewaltexzesse und Jump-Scares. Der Horror kommt schleichend, doch dann umso gewaltiger.
Aus der subjektiven Wahrnehmung von Rosemary Woodhouse (MIA FARROW) setzt sich das unheimliche Puzzle detailliert zusammen. Bis sich das fertige Bild ergibt, wird man im Unklaren gelassen, ob an den Vermutungen und Vorwürfen etwas dran ist oder es sich nur um Einbildung handelt. Wem kann man vertrauen? Wem kann man sich anvertrauen? Wer glaubt einem und wie kann er helfen? Gibt es Rettung oder ist es dafür zu spät?
Die stetig anwachsende An-Spannung stellt eine Zerreißprobe für die Nerven dar und steuert geradewegs auf ein fulminant-schockierendes Finale zu.
ROSEMARIES BABY ist hervorragend gereift und vermag trotz seines Alters immer noch Gänsehaut und ein Gefühl des Unwohlseins zu erzeugen sowie zu Entsetzen.
7,5 x Heil Satan!
Victor Frankenstein - Genie und Wahnsinn / US/GB/CA / 2015
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Diese kurzweilige Adaption des Romans von MARY SHELLEY ist zwar recht frei, aber selbstverständlich sind viele bekannte Elemente der oft erzählten Geschichte enthalten. Dennoch fand ich ganz erfrischend, dass zur Abwechslung aus der Perspektive Igor Straussmans (DANIEL RADCLIFFE) erzählt wird. Weil ihr dadurch auch ein paar neue Facetten zuteil werden. Man sollte aber akzeptieren können, dass die Tiefe des originalen Stoffes eher hinten ansteht. Und diese Verfilmung eher in Richtung Fantasy-Komödie und Action-Abenteuer geht, samt Liebes- und Detektiv-Story, in der eher Augenmerk auf Schauwerte gelegt wird, als innovative Ansätze zu finden.
Darüber hinaus sind DANIEL RADCLIFFE und JAMES MCAVOY brillante Schauspieler, die ein glaubwürdiges Zusammenspiel innerhalb der atmosphärischen Bilderwelten, die das 19. Jahrhundert toll in Szene setzen, abliefern.
Duell (OT: Duel) / US / 1971
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Nach ... UND DIE ALPTRÄUME GEHEN WEITER ist DUELL die zweite Regiearbeit von STEVEN SPIELBERG. Mit einer Laufzeit von 74 Minuten war DUELL eigentlich nur als Fernsehproduktion gedacht. Doch da die Resonanz so groß war, entschied die Produktionsfirma den Film im Kino zu zeigen. Dafür mussten allerdings weitere Szenen im Nachhinein gedreht werden.
Mitunter durch seine inneren Dialoge liefert DENNIS WEAVER eine sympathische und überzeugende One-Man-Show ab, die zum Mitfiebern einlädt. Er ist der einzige Schauspieler, der mehr als nur ein paar Minuten zu sehen ist.
Hier auf moviepilot wird DUELL dem Mysterythriller zugewiesen. Das kann ich mir nur damit erklären, dass die Identität des Truckers geheim bleibt. Aber dennoch würde ich DUELL eher dem Roadmovie/Action-Thriller zuorden.
DUELL hat einen Plot der simpler nicht sein könnte und mit arg begrenzten Mitteln auskommt. Denn hier duellieren eben wirklich nur ein roter Plymouth Valiant und ein alter Peterbilt-281-Tanklaster auf der Straße miteinander.
Trotz dessen, oder vielleicht gerade deswegen, gelingt es DUELL unglaublich schnell Spannung aufzubauen, die den Puls zum Rasen bringt wie der Fuß auf dem Gaspedal.
Dass die Identität des Truckers geheim bleibt, ist ein äußerst effektives Mittel, da man dadurch emotional aufgewühlt wird. Man möchte dem Trucker in seine fiese Fratze schlagen, doch er ist nicht greifbar.
Auch die Entstehungszeit des Films, in der Mobiltelefone noch nicht Gang und Gäbe waren, spielt eine tragende Rolle, damit das Szenario funktioniert. So wie, dass David Mann eher ein Vernunftmensch ist und als Ami keine Waffe dabei hat, um Drohgebärden auszustoßen.
Dass der Lastwagen locker mit dem PKW mithalten kann und in Kurven nicht ins Schlingern gerät, mag vielleicht unrealistisch sein. Aber fiel für mich nicht besonders ins Gewicht, da ich es als filmisches Stilmittel sah, um Spannung, Intensität und Bedrohlichkeit zu erzeugen. Wäre der Truck nur hinterher geschlichen, ständig abgehängt wurden und in Kurven ausgebrochen, wäre das doch suboptimal gewesen, oder?
Friedhof des Satans (OT: Cementerio del terror / AT: Cemetery of Terror / Friedhof der Zombies / Friedhof des Teufels) / MX / 1985
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FRIEDHOF DES SATANS ist schäbigster Schund Made in México.
Das Tequila getränkte Script verwurstet sämtliche bis dato bekannte Horror-Klischees auf käsigste Art und Weise.
So haben wir hier einen griesgrämigen Akademiker mit hellseherischen Eigenschaften, der den Rest der Laufzeit durch die Gegend gurkt, bis er ein paar Kids beim Halloween-Beutezug gegen vermoderte Zombies mit einem Kreuz rettet. Obwohl an allen Ecken und Enden des Friedhofs Kreuze herumstehen, die den Zombies scheinbar nichts ausmachen. (I)
Des Weiteren gibt es ein paar notgeile Volldeppen, die ihre Miezen im Haus eines Verstorbenen, der sich mit schwarzer Magie beschäftigte, vernaschen wollen.
Als sie im Haus ein Buch mit Beschwörungsformeln finden, kommen die Jungs auf die schwachsinnige Idee eine Leiche aus dem Leichenschauhaus zu stehlen, um diese auf dem Friedhof mit den Formeln zum Leben zu erwecken. Wegen Unwetter brechen sie die Beschwörung ab, doch sie ist trotzdem von Erfolg gekrönt. Der schwarze Magier erwacht zu Leben und hat etwas gegen ungebetene Gäste in seinem Haus. Da er sich seit längerem die Fingernägel nicht mehr gestutzt hat, zerfetzt er Gesichter und Bauchdecken, bis die Gedärme herausplumpsen. Doch nicht nur er ist von den Toten auferstanden, sondern der gesamte Friedhof.
FRIEDHOF DES SATANS ist selbstverständlich absolut grottig, gehaltlos und spuckt der Logik ins Gesicht, aber hat durchaus seine Momente, die scharf wie Jalapeños sind.
Das alte Haus und der Friedhof sind atmosphärische Lokationen mit entsprechendem Grusel-Flair, die durch einen tosenden Score untermauert werden. Der schwarze Magier stalked unheimlich durch seine vier Wände und hinterlässt ordentlich Gore. Und die Zombies sehen auch anständig verlottert und verrottet aus.
The Body - Die Leiche (OT: El Cuerpo / AT: The Body - Death Is Not Always the End) / ES / 2012
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Schwierig zu beurteilen, weil das Szenario doch ziemlich unglaubwürdig, konstruiert und an den Haaren herbeigezogen erscheint, oder?
Ich meine, er wird mitten in der Nacht ins Leichenschauhaus gerufen, um am Tatort festgehalten und verhört zu werden. :-/
Er ist ständig am telefonieren, aber kommt nicht auf die Idee einen Anwalt zu konsultieren. :-/
Mir kam auch spanisch vor (!), dass seine Geliebte so viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde, obwohl sie für die Ausgangslage nicht von Bedeutung war, außer wenn sie etwas damit zu tun hat. Auch das Verhalten des Polizisten hat mich stutzig gemacht.
Da hat der Film meines Erachtens Fehler gemacht und schon zu viel verraten. So dass ich ungefähr bei der Hälfte der Laufzeit hinter das Spiel gekommen bin und selbst das Motiv erahnte.
Denn in solch einem Film geschieht nichts zufällig und jeder Dialog kann ein Hinweis sein, der im späteren Verlauf eine Rolle spielt. Das hat DER UNSICHTBARE GAST schon besser gemacht.
Dennoch ist THE BODY - DIE LEICHE ein düster-atmosphärischer und raffiniert-verschachtelter Hochglanz-Thriller mit überzeugenden Darstellern, der die mysteriöse Spannungskurve permanent oben behält.
Außerdem ist die Wendung, auch wenn ich sie durchschaut habe, immer noch grandios und wird auch noch mal hervorragend-genugtuend aufgerollt.
Der Mafiaboss - Sie töten wie Schakale (OT: La mala ordina / AT: Black Kingpin / Hit Men / Hitmen / Man Hunt / Manhunt / The Italian Connection / Der Mafia-Boss - Sie töten wie Schakale / Der Eisenfresser / Der Tod des Paten - Die Hände voller Blut / Hired to Kill / Manhunt in the City) / IT / 1972
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Nach MILANO KALIBER 9 ist DER MAFIABOSS - SIE TÖTEN WIE SCHAKALE der zweite Teil der sogenannten "Milieu-Trilogie" von FERNANDO DI LEO, die aus unabhängigen Poliziotteschi besteht. Der letzte Teil ist DER TEUFEL FÜHRT REGIE.
Wie bereits im Vorgänger, ist auch hier MARIO ADORF mit von der Partie und übernimmt sogar die Hauptrolle. Er spielt einen schmierigen Zuhälter, der beschuldigt wird eine Ladung Heroin zwischen Italien und New York verschwunden lassen zu haben.
Drum werden zwei Profikiller aus New York auf ihn angesetzt, die auch die mailänder Mafia unter Druck setzen. Als seine Frau und seine Tochter ermordet werden, schwört er Rache.
Die beiden Gangster inspirierten übrigens QUENTIN TARANTINO zu den fiktiven Figuren Vincent Vega und Jules Winnfield aus PULP FICTION.
MARIO ADORF legt mal wieder ein grandioses und mitreißendes Overacting an den Tag und beweist, dass er einen Schädel aus Beton hat, und bei einer Verfolgungsjagd zu Fuß, was man nicht im Kopf hat, hat man in den Beinen.
Der Rache-Plot ist zwar ziemlich einfach gehalten, doch wird in einem Affenzahn erzählt, so dass er neben dufter Mucke, handfesten Schlägereien und einem laxen Schrottplatz-Shootout im Finale, als im höchsten Maße unterhaltsam betrachtet werden kann.
Meinetwegen hätte es aber noch mehr Action, Gewalt und lässige Sprüche geben können, deswegen kann ich nicht mehr als 6,5 Punkte springen lassen.
Das Stendhal Syndrom (OT: La sindrome di Stendhal / Stendhal's Syndrome / The Stendhal Syndrome) / IT / 1996
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Im Grunde eine außerordentlich vielversprechende Idee, einen Film über das Stendhal-Syndrom zu drehen. Da diese psychosomatische Störung, die Symptome wie Panikattacken, Wahrnehmungsstörungen und wahnhafte Bewusstseinsveränderungen hervorruft, die mit kultureller Reizüberflutung auftreten, enormes Potential für surreale Sequenzen hergibt.
Dieses Potential nutzt der Film auch, aber leider unzulänglich und obendrein enttäuschend, weil computeranimiert.
DAS STENDHAL SYNDROM ist tatsächlich die erste italienische Produktion die CGI verwendete, und das sieht man auch.
Generell ist DARIO ARGENTOS Stil-Affinität nur sehr spärlich zu erkennen, dafür konzentriert er sich vermehrt auf seine Schwächen.
Dieses Syndrom hat man nun in einem 2-stündigen Psychothriller verwurstet, der so einige quälerische Längen hat.
In der ersten Stunde geht es um ein Gewalttrauma, dass sich in der zweiten Hälfte in Identitätsverlust und Geschlechterrollenwechsel äußert. Wenn man will, kann man in diese Äußerung hineininterpretieren, dass sie sich in ein Kunstwerk verwandelt. Denn sie verändert ihr Äußeres, wirkt gekünstelt und der Künstler dahinter ist ihr Vergewaltiger.
Die Szenen in denen THOMAS KRETSCHMANN den Vergewaltiger und Frauenmörder gibt und sein Psychospiel mit ASIA ARGENTO treibt, sind als sehr gelungen zu bezeichen, wegen seiner furchteinflößenden Präsenz. Aber ASIA ARGENTO konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Ich konnte ihr ihren Leidensweg keine Sekunde lang abnehmen.
Die erste Hälfte des Films hat mich nun schon nicht besonders gepackt, aber die zweite Hälfte hat DAS STENDHAL SYNDROM den Todesstoß gegeben. Denn die zweite Hälfte fand ich aufgrund ihrer Vorhersehbarkeit und psychologischer Unglaubwürdigkeit, unspannend und stinklangweilig.
Der Antichrist (OT: L'anticristo / AT: The Antichrist / Blasphemy / The Tempter / Schwarze Messe der Dämonen / Die Schwarze Messe des Dämonen / Die Hexe von Rom) / IT / 1974
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Blasphemischer die Glocken des Trash-Himmels nie bimmelten.
Dieser Aufriss des ein Jahr zuvor entstandenen DER EXORZIST von WILLIAM FRIEDKIN ist gar nicht mal so übel. Klar, er kommt nicht ansatzweise an die Spannung und Intensität des Originals heran, aber ist immer noch sehenswert.
DER ANTICHRIST ist albtraumhaft schön bebildert sowie opulent und feudal ausgestattet. Eingefangen wurde diese exorbitante Exorzismus-Expertise übrigens von ARISTIDE MASSACCESI, besser bekannt unter dem Pseudonym JOE D'AMATO. Und die Gänsehaut verursachende Musik stammt von ENNIO MORRICONE und BRUNO NICOLAI.
Darüber hinaus verwurstet DER ANTICHRIST herum trödelnd alles, was ein ordentlicher Bessenheits-Terrorfilm benötigt. Wie umher fliegendes Mobiliar, fluchen in fremden Zungen, ein schäumendes Pustelgesicht, Erbrochenes in hübschem grün, einen abgeklärten Exorzisten usw.
Sexuelle Frustration ist ein gefundenes Fressen für den Leibhaftigen, insbesondere wenn die an den Rollstuhl gefesselte junge Frau die Reinkarnation einer Hexe ist, die der Inquisition zum Opfer fiel.
Als besonders beeindruckend empfand ich, den Flashback des satanischen Rituals im Himmelbett samt Kröte im Hals und Ziegen-Rimjob.
Undead (AT: Nightbreakers - The Undead / Night Breakers / Nightbreakers / The Undead) / AU / 2003
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UNDEAD ist das Regie-Debüt der SPIERIG BROTHERS, in dem sie unter Beweis stellen, dass man auch mit wenig Geld, aber dafür mit Ambition, Herzblut und Kreativität, etwas großes auf die Beine stellen kann.
UNDEAD ist eine Science-Fiction-Zombie-Komödie, der man zwar ihr mickriges Budget bspw. bei den Computer-SFX ansieht, aber die dennoch wahnsinnig unterhaltsam ist. Außerdem gibt es jede Menge Anspielungen auf Genre-Kollegen älterer Semester, denen somit Tribut gezollt wird.
Viele der Figuren kommen zwar oft arg hysterisch und nervtötend daher, aber dennoch ist für viel Dialogwitz und Situationskomik gesorgt, wenn die Mattscheibe nicht gerade durch die praktischen Splatter-Effekte eingesaut wird.
Die Handlung hat zwar gelegentlich ein paar Hänger, doch sie ist charmant bescheuert und eine Reihe origineller Ideen, tröstet darüber hinweg.
Das einzige wirklich gravierende Manko ist das Ende, da es mir Ratlosigkeit ins Gesicht schrieb.
Das grüne Ding aus dem Sumpf (OT: The Return of Swamp Thing) / US / 1989
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Die Fortsetzung von DAS DING AUS DEM SUMPF von WES CRAVEN aus dem Jahre 1982 wurde diesmal von JIM WYNORSKI inszeniert und setzt nur kurze Zeit später nach den Geschehnissen des ersten Teils an.
Der eitle Bösewicht Dr. Anton Arcane (LOUIS JORDAN) ist auch wieder mit von der Partie. Und zwar ohne einen Kratzer, obwohl er im ersten Teil nicht so gut davon gekommen ist.
Wenn ich mich nicht täusche, war der erste Teil noch ernst gemeint, obwohl man das Ganze keine Sekunde lang ernst nehmen konnte. Das hat seinen Charme ausgemacht.
Die Fortsetzung ist aber ganz offensichtlich eine Komödie, denn hier werden Sprüche gekloppt, bei denen kein Auge trocken bleibt. Doch nach einer Weile gehen die Sprüche der beiden Dreikäsehochs ziemlich auf den Zeiger.
Die Atmosphäre ist Klasse sowie die Creature Designs, die Masken, die Kostüme und das Make-up. Und die Brawls zwischen den Monstern sind einfach herrlich meschugge und Trash vom Feinsten.
Doch leider ist die Handlung nicht mehr so kurzweilig wie die des Erstlings. Sie beginnt zwar stark und witzig, doch hängt im Mittelteil wegen Ideenlosigkeit durch, und auch das Ende ist eher mittelmäßig. Doch zum Schluss schnappt sich das liebe Sumpf-Ding doch noch das Schnuckelchen Abby Arcane (HEATHER LOCKLEAR).
Denn es hat einfach einen grünen Daumen, im Umgang mit kühnen Frauen.
47 Meters Down (AT: In the Deep / Johannes Roberts' 47 Meters Down) / GB/US/DO / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
47 METERS DOWN beginnt wie so viele Filme dieser Gattung und ist deswegen in der ersten Hälfte zu großen Teilen vorhersehbar. Dennoch entsteht bereits da Thrill, weil man nicht weiß, ob die Typen auf dem Boot vertrauenswürdig sind.
Als der Käfig heruntergelassen wird und das Unheil seinen Lauf nimmt, kam es mir so vor, dass sich Logiklücken auftun. Ich muss aber dazu sagen, dass ich keine Ahnung vom Tauchen habe. Was ich bspw. meine ist, dass der Käfig sehr schnell zum Meeresgrund fällt, aber dennoch recht sanft aufprallt und die Schwestern nicht großartig durch den Käfig geschleudert werden und/oder das Bewusstsein verlieren. Ganz im Gegenteil, sie sind sehr schnell gefasst und überlegen wie sie dem nassen Grab entkommen können. Dann nimmt noch eine der Schwestern die Tauchermaske ab und setzt sie kurze Zeit später wieder auf, ohne das Wasser in ihr ist. Und dann wollen sie auch noch in 47 Meter Tiefe hören, wie ein Boot wegfährt. ;-/
Doch dann kommt die zweite Hälfte und diese ist wahnsinnig spannend, packend, mitreißend und bedrückend. Denn die Situation in der die beiden Schwestern stecken, ist der blanke Horror, der absolut aquaphobische Albtraum mit super realistischen Haien, die sich aber womöglich nicht immer super realistisch verhalten.
Der Meeresgrund wäre bestimmt mein sicherer Tod, denn ich würde wohl katatonisch in der Ecke des Käfigs kauern, bis mir die Luft ausgeht.
Der Tiefenrausch kam für mich auch wahnsinnig überraschend, doch dass man nicht zeigte, dass die Rettungsaktion teils erfolgreich verlief und das man über das Schicksal der anderen Schwester nur spekulieren kann, ist wieder etwas ernüchternd im Gesamturteil.
The Circle / AE/US / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Man stelle sich vor, Google, Amazon, Facebook & Co. würden sich zu einer Supermacht formieren, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Wenn sie das nicht schon längst getan haben oder noch dabei sind.
Viele Filme, meistens aus dem Thriller- und/oder Sci-Fi-Bereich, haben sich solch einer Thematik schon angenommen. Doch diese Filme, oder besser gesagt diese Genres, versprachen obendrein Thrill und/oder Action. Das fehlt THE CIRCLE schon mal komplett, genauso wie Humor und/oder Dramatik. Und da sich bereits viele Filme solch einer Thematik angenommen haben, fand ich die Story ausgelutscht bis auf die Knochen. Dafür ist THE CIRCLE aber visuell reizvoll und die Schauspieler sind gut. Obwohl TOM HANKS als STEVE JOBS für Arme auch irgendwie lächerlich war.
Doch was mich nun letztlich zu einem "uninteressant" bewegte ist, wie abgrundtief naiv der Charakter von EMMA WATSON geschrieben ist. Ihre Gutgläubigkeit ging ja wirklich bis ins Bodenlose. Dass gerade sie, die sich seit geraumer Zeit für Frauenrechte und Gleichberechtigung engagiert, solch ein vertrauensseliges Dummchen spielt, anstatt einer starken und cleveren Frau, hätte ich nicht gedacht.
Erst als es bis ans Äußerste geht, öffnen sich ihre Augen. Sie erkennt, dass das alles doch nicht so toll ist und wird zur heiß geliebten Weltenretterin der breiten Masse. Doch die angedachte Kritik wirkt daher inkonsequent, oberflächlich, plakativ und nicht radikal genug.
New York für Anfänger (OT: How to Lose Friends & Alienate People) / GB / 2008
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Dass SIMON PEGG witzig sein oder vielmehr in witzigen Filmen mitspielen kann, hat er bereits des Öfteren unter Beweis gestellt. Doch bei NEW YORK FÜR ANFÄNGER ist jenes nur bedingt der Fall, da sein Charakter eher unsympathisch daherkommt.
Der Originaltitel weist aber tatsächlich darauf hin, dass es ums Freunde verlieren und Leute entfremden geht. Und das tut er in einer selbstgefälligen Weise, dass es an sozialer Inkompetenz grenzt.
Der Humor besteht letztlich nur darin, dass dieses arrogante Arschloch mit seinem Verhalten immer und überall anstößt und in jedes sich bietende und von Weitem sichtbare Fettnäpfchen tritt.
Gut möglich, dass seine Ansichten und Absichten gar nicht so verkehrt sind, doch dass er sie jedem mit seiner nonkonformistischen Attitüde auf die Nase binden muss, ist nicht der richtige Weg - oder die feine englische Art. Doch das schlimmste ist, dass er am Ende genau zu dem wird, was er eigentlich verachtet. Ich meine, welche Message will uns der Film nun vermitteln? Dass man sein innerstes Selbst ablegen und seine Ideale verkaufen soll, um dazuzugehören und die schönen Seiten des Lebens genießen zu können? Am Ende kriegt er zwar noch die Kurve und kommt zur Vernunft, doch da davor zu wenig Romantik, zu wenig knistern aufgekommen ist, erweicht sein Reifungsprozess nicht das Herz.
Eine anständige Pointe wäre bspw. gewesen, wenn JEFF BRIDGES geläutert worden wäre, der hier den Herausgeber des promi-freundlichen Magazins spielt. Ich hätte da noch mehr Ideen, aber die würden die komplette Handlung auf den Kopf stellen. Aber das zeigt ja, dass das Skript zu unausgereift und nichtssagend ist.
Doch trotz allem Gemecker, ist ein "geht so" immer noch drin, da es phasenweise immerhin amüsant ist und JEFF BRIDGES' coolness, GILLIAN ANDERSONS toughness und KIRSTEN DUNSTS loveliness zu gefallen wissen.
Inglorious Zombie Hunters (OT: Joshikyôei hanrangun / AT: Attack Girls' Swim Team Versus the Undead / Attack Girls' Swimteam vs. the Undead / The Girls Rebel Force of Competitive Swimmers / Mermaid Rebel Army / Undead Pool) / JP / 2007
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INGLORIOUS ZOMBIE HUNTERS ist ein ganz billiger japanischer Fun-Splatter, in dem Schwimmteam-Mitglieder gegen Zombies fighten, obwohl es eher Infizierte sind.
Eine Albernheit und Absurdität jagt die nächste, innerhalb der komplett bescheuerten Handlung über eine Wasserkämpferin, die in ihrer Schule auf ihren, wie Karnickel rammelnden, sadistischen und perversen Ausbilder, seinen Zwillingsbruder und ihr neues Inkognito-Liebchen trifft.
Aufgepeppt wird der Blödsinn durch Upskirts auf weiße Schlüpfer, blanke Brüste und lesbische Fingerspiele.
Insbesondere die prächtigen Milchtüten der Hauptdarstellerin sind omnipräsent im Bilde, wenn nicht gerade irgendwelche Körperteile durch die Gegend fliegen.
Als Horror, Komödie und Softsex-Filmchen versagt der Streifen, aber die Mischung macht's und schafft's noch auf 4,5 Laserstrahlen aus der Hello Kitty.