999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 28.10.2017, 19:16 Geändert 04.11.2017, 21:47
    über Bastard

    Bastard (AT: Slaughterhouse / 8 Films to Die For: Bastard) / US / 2015

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Potential und die Bemühung ein Grindhouse-Feeling aufkeimen zu lassen, sind zu erkennen. Doch beides wurde unzulänglich genutzt. Wenn es versucht wurde, wurde es komplett verhunzt.
    BASTARD versucht innovativ zu sein, indem er meh­re­res kombiniert, dass letztlich aber alles nicht neu ist. Spannung und whatever kommt in keinster Weise auf. Alles wirkt nur halbherzig und desorientiert zusammengetackert.
    Wir haben auf der einen Seite ein frisch vermähltes Killer-Pärchen auf Hochzeitsreise, das keinen Hintergrund bekommt, und auf der anderen Seite ein inzestuöses Geschwisterpaar, das auch keinen Hintergrund bekommt. Und dann gibt es noch einen schwulen, suizidgefährdeten Cop mit Alkoholproblem, der selbstverständlich auch keinen Hintergrund bekommt.
    Das Killer-Pärchen gabelt das Geschwisterpaar auf und macht keine Anzeichen, dass sie es auf sie abgesehen haben. Gemeinsam suchen sie sich ein B&B und nehmen am nächsten Tag an einem Waldspaziergang teil, während in der verschlafenen Stadt ein maskierter Killer für eine bizarre Mordserie sorgt.
    Die Kills sind so weit ordentlich, doch der stumpfsinnige, leicht alberne und berechenbare Rest, geht gar nicht.
    Der maskierte Killer, der als einziges einen bescheuerten Hintergrund bekommt, wird schnell demaskiert, so dass man auf deren Identität auch nicht mehr neugierig sein muss.
    Und das profane Ende wird nur noch von seiner Vorhersehbarkeit übertrumpft.

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      999CINEASTOR666 28.10.2017, 17:34 Geändert 28.10.2017, 18:41

      Der Liquidator (OT: The Evil That Men Do) / MX/US/GB / 1984

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      DER LIQUIDATOR schürt anfangs Hoffnung richtig gut abzugehen, als ein Foltermeister eine beherzte Rede übers Foltern schwingt samt Vorführung und als Lippenleser Holland (CHARLES BRONSON), der es sich bereits im Paradies heimelig machte, erst durch Schilderungen auf Video überredet werden muss, wieder als Berufskiller aktiv zu werden.
      Im Mittelteil schwächelt DER LIQUIDATOR ein bissel. Das liegt mitunter an Rhiana Hidalgo (THERESA SALDANA), die mit ihrer scheinheiligen Moralapostel-Masche ziemlich nervt.
      Denn eigentlich hat der Mittelteil schon seine Momente, als bspw. ein Latin Lover die Weichteile gerichtet bekommt oder um den Doc aus der Reserve zu locken, seine alles geliebte und genauso sadistische Schwester entführt wird. Auch eine staubige Verfolgungsjagd inklusive Unfallopfer wird geboten und so weiter.
      Doch all das ist nicht besonders spannend und unterhält nur mittelmäßig.
      Bis das sehr gelungene Finale in einer verlassenen Mine stattfindet, die gar nicht so verlassen ist. Der Doc hat sich auch etwas einfallen lassen, doch Holland ist ja nicht auf den Kopf gefallen.
      Da Holland ein Mann ist, der das Böse tut, was ein Mann Böses tun muss, tut er es nicht nur für umme, er stiftet auch den Opfern des Docs die Genugtuung.
      DER LIQUIDATOR ist ein anspruchsloses und primitives Action-Vehikel, aber macht zwischendrin irgendwie schon Laune.

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        999CINEASTOR666 28.10.2017, 16:11 Geändert 28.10.2017, 19:01

        Tears of Kali - The Dark Side of New Age / DE / 2004

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        TEARS OF KALI - THE DARK SIDE OF NEW AGE besteht aus drei unabhängigen Episoden, um ehemalige Mitglieder der Taylor-Eriksson-Gruppe, die mit radikalen Experimenten die dunklen Teile der Seele aus dem menschlichen Körper verbannen wollten. Als Rahmenhandlung dienen atmosphärische wie schockierende Rückblicke auf Poona 1983, als die Gruppe ihre Blütezeit hatte.

        Episode 1: Shakti
        8/10
        Shakti schafft es von Anfang an wunderbar die Spannung bis zur blutigen Entladung zu steigern.

        Episode 2: Devi
        7/10
        Da Devi dasselbe Konzept wie bereits Shakti auffährt, wächst die Spannung nicht dermaßen ex­po­nen­ti­ell. Doch der Gore im Finale entschädigt das teilweise.

        Episode 3: Kali
        6/10
        Kali lässt sich etwas mehr Zeit, bis Spannung aufgebaut wird. Doch dann wird es angenehm düster und bedrohlich samt netter Wendung. Leider ist das Finale dann nur noch mittelprächtig.

        Ø 7/10

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          999CINEASTOR666 27.10.2017, 07:31 Geändert 13.07.2018, 00:40

          Frauen für Zellenblock 9 (AT: Flucht von der Todesinsel / Women in Cellblock 9 / Women from Cellblock 9 / Woman from Jail Dep.No 9 / Women Behind Bars / Tropical Inferno) / CH / 1977

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          FRAUEN FÜR ZELLENBLOCK 9 fährt ohne Scheiß dieselbe Story auf wie der ein Jahr zuvor entstandene FRAUENGEFÄNGNIS von JESS FRANCO. Und zwar so gut wie gar keine. Tatsächlich ist es so, dass dieser WIP-Streifen noch weniger Story besitzt und mir deswegen die 75 Minuten Laufzeit schon zu viel vorkamen.
          Da es sich um einen Film handelt, der das Motiv des Frauengefängnisses ausbeuten soll, in Form von Sex und Gewalt, muss ich sagen, dass die Ausbeute diesmal sehr mager ausfällt.
          Die Gefangenen sind zwar beinahe die gesamte Laufzeit über im Evaskostüm am Abhängen, aber anders als in FRAUENGEFÄNGNIS gibt es keine intimen Einblicke.
          Auch die Gewalt, die in solchen Filmen meist aus perversen und sadistischen Foltereinlagen besteht, ist eher spärlich untergebracht und nicht besonders explizit.
          Also gibt es nur 1,5 Punkte für den Sex und 1,5 Punkte für die Gewalt.

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            999CINEASTOR666 27.10.2017, 06:32 Geändert 31.10.2017, 15:15
            über Chloe

            Chloe - Liebe. Eifersucht. Verführung. / US/CA/FR / 2009

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            CHLOE - LIEBE. EIFERSUCHT. VERFÜHRUNG. ist die Neuverfilmung von NATHALIE - WEN LIEBST DU HEUTE NACHT? aus dem Jahre 2003. Das Original habe ich leider nicht gesehen, daher kann ich keine Vergleiche ziehen. Ich kann nur hoffen, dass es besser ist als die Neuverfilmung.
            Wegen der Hochglanz-Optik, einem anfangs effektiven Spannungsaufbau und weil JULIANNE MOORE, AMANDA SEYFRIED und LIAM NEESON, so weit es ihre Rollen hergeben, überzeugend spielen, lasse ich mich noch zu 4,5 Punkten für diesen erotischen Psychothriller überreden. Obwohl sich die Erotik in Grenzen hält und mir die Rolle von JULIANNE MOORE durch ihr Verhalten ziemlich auf den Sack ging. Doch leider verhalten sich Menschen tatsächlich oftmals dermaßen dämlich. Einfach mal die Fakten auf den Tisch legen und sich aussprechen, ist meistens hilfreich.
            Der Grund für die 4,5 Punkte ist aber, dass ich nach dem anfangs effektiven Spannungsaufbau schnell hinters Licht der Intrige gekommen bin. Dadurch war die Handlung, trotz des konstruierten Aufbaus, vorhersehbar für mich und deswegen überraschungs- und spannungsarm.
            Das Ende hätte vielleicht noch eine durchschnittliche Bewertung herausspringen lassen können, aber .... Während des Sichtens habe ich mir viele Alternative Enden überlegt, von denen jedes besser gewesen wäre, als das des Films.

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            • 4 .5
              999CINEASTOR666 26.10.2017, 07:51 Geändert 22.12.2018, 16:50
              über Masks

              Masks (AT: Audition for Death) / DE / 2011

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              MASKS ist zwar ein exotischer Neo-Giallo, da er aus deutschen Gefilden stammt, aber das macht ihn auch nicht sehenswerter.
              MASKS wirkte auf mich wie die Halloween-Ausgabe einer Episode GZSZ, die versucht auf billigste Art und Weise insbesondere SUSPIRIA nachzuahmen, sich aber auch an anderen Genre-Großen bedient, sie zitiert und durchexerziert.
              Das wäre eventuell kein Problem, wenn MASKS eine persönliche Note besitzen würde. Aber die hat MASKS meines Erachtens bedauerlicherweise nicht.
              Wenn der Killer gelegentlich zur Tat schreitet, ist das szenisch wirklich sehr gelungen inszeniert. Weil schockierend, effektvoll, effektiv, intensiv und recht brutal stilisiert. Aber dafür ist das Schauspielschul-Setting profan, die Handlung belanglos und spannungsarm, das Schauspiel ironischerweise laienhaft, die Dialoge aufgesetzt und alles in allem kommt MASKS zu kalkuliert und zu gewollt daher.
              All das wird versucht durch einen konfusen Erzählstil und den altbekannten Gialli-Stilmitteln sowie nüchternen Mystery-Elementen übertüncht zu werden.
              Dieses Ablenkungsmanöver hat bei mir nicht funktioniert und dieses eventuell ambitionierte deutsche Genre-Werk, das ANDREAS MARSCHALL mit stark begrenzten Mitteln geschaffen hat, schneidet für mich leider nur uninteressant ab.

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                Das Schloss der blauen Vögel (OT: La Bestia Uccide a Sangue Freddo / AT: Asylum Erotica / The Beast Kills in Cold Blood / The Cold-Blooded Beast / Hotel Erotica / Das kaltblütige Tier / Das Schloß der blauen Vögel / Slaughter Hotel / Der Triebmörder) / IT / 1971

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                Blaue Vögel habe ich in diesem Erotik-Thriller mit wackeligem Giallo-Gerüst nicht gesehen, aber dafür viele potentielle Nester zwischen den Schenkeln junger, depressiver, suizidgefährdeter NymphomanInnen.
                Trotz viel nackter Haut, die die Hosenställe von Buschpiloten zum Platzen bringen könnte, dümpelt und lümmelt dieser feuchte Traum eines käsigen Krimis in der ersten Hälfte seelenruhig vor sich hin. Auch in der zweiten Hälfte bleibt es spannungsarm, obwohl ein mysteriöser Killer des nächtens durch die Gänge des Sanatoriums, das sich eben in einem Schloss befindet, schleicht und sich am mittelalterlichen Waffen-Dekor vergreift.
                Dass es mit Spannung eher mau aussieht, liegt mitunter daran, dass sich überhaupt kein Whodunit-Spiel einrichtet. Der Verdacht wird zwar schnell auf Dr. Bernd Keller (KLAUS KINSKI) gelenkt, aber dass er unter der Nylonstrumpfhose steckt, wäre zu offensichtlich.
                Zwischen Traumsequenzen, die einfach nur Rückblenden vergangener Szenen sind, und anderem schwülstigen Gedöns, bespaßen uns also unspektakuläre Morde samt billigen Gore, bis relativ marginal die Identität des Triebmörders gelüftet wird und man sich sein Motiv auch selbst zusammenreimen muss.
                Enden tut dieser Schmierlappen in Morgenstern-Massenmord und damit, dass der Polyp sein komplettes Magazin in den Brustkorb des kaltblütigen Tiers ballern muss, bis dieser endlich traumwandlerisch zu Boden fällt.

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                  999CINEASTOR666 25.10.2017, 07:13 Geändert 28.10.2017, 18:44
                  über Marnie

                  Marnie (AT: Alfred Hitchcock's Marnie) / US / 1964

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                  Eine Frau sieht rot, und zwar Marnie (TIPPI HEDREN). Die Ursache dafür ist ein traumatisches Erlebnis aus ihrer Kindheit, das sie verdrängt hat. Mittlerweile kommt Marnie als Abzockerin zu Geld. Als Marnie den wohlhabenden Mark Rutland (SEAN CONNERY) die Potte rippen will, weiß der schon Bescheid. Doch weil sich Mark in die außergewöhnliche Marnie verschossen und eine Vorliebe für freudsche Lehren hat, will er ihr helfen und erpresserisch wie manisch hinter das kleptomanische, erythrophobische und androphobische Geheimnis kommen.

                  MARNIE erzählt sehr ausgiebig eine äußerst interessante Geschichte und ist aufgrund der Ausgiebigkeit ein klein wenig langatmig. Die Langatmigkeit kann aber auch da herrühren, dass es an Thrill, dass es an Suspense fehlt. Gut, etwas Spannung ist schon vorhanden, denn man will ja unbedingt wissen, was in Marnies Vergangenheit passiert ist. MARNIE ist sich zum Glück nicht für Überraschungen zu fein. Soll heißen, dass die durch eine tolle Kamera eingefangene Geschichte ein paar unerwartete Haken schlägt. MARNIE ist weniger ein Psychothriller im Sinne von psychopathisch, sondern mehr ein Pschothriller im Sinne von psychologisch. Die Wendung bzw. Aufklärung zum Schluss hat mich überrascht, schockiert und ist logisch wie nachvollziehbar.

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                    999CINEASTOR666 22.10.2017, 14:50 Geändert 22.10.2017, 16:11

                    The Walking Deceased - Die Nacht der lebenden Idioten (OT: Walking with the Dead) / US / 2015

                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                    THE WALKING DECEASED ist zweifelsohne billigster Blödsinn, der die niedersten Triebe schamlos anspricht.
                    Aber ein paar idiotische Einfälle und so weiter, sorgen schon für einige laute Lacher. Weil dieser Unsinn nach Strich und Faden THE WALKING DEAD, ZOMBIELAND, WARM BODIES & Co. verarscht.
                    Das ist zwar völlig zielloser und sinnentleerter Murks, der auch nicht vor Rohrkrepierern gefeit ist. Aber irgendwie ist es schon halbwegs unterhaltsam.
                    Halbwegs, deswegen auch die 5 Punkte.

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                    • 5

                      Heatstroke - Mörderische Steppe (AT: Heatstroke - Ein höllischer Trip) / US/ZA/DE / 2013

                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                      HEATSTROKE hätte ein ganz guter Thriller werden können. Das machen eine Reihe guter Ansätze deutlich. Außerdem ist natürlich die afrikanische Savanne ein grandioser Blickfang.
                      Doch neben einer klischeehaften Coming-of-Age-Geschichte, mildern blasse Bösewichte, spärliche Spannung und viel durch die Steppe stiefeln, von Tally (SVETLANA METKINA) und Josie (MAISIE WILLIAMS), die Unterhaltung.
                      Doch wegen einiger gelungener Survival-Momente, entbehre ich noch eine durchschnittliche Bewertung.

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                      • 4 .5
                        999CINEASTOR666 21.10.2017, 15:11 Geändert 25.10.2017, 13:49

                        Wolves at the Door / US / 2016

                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                        Ob sich der Film genau an die Fakten gehalten hat, kann ich nicht hundertprozentig sagen. Doch nun kommt es natürlich darauf an, mit welchem Feingefühl an diese grausamen Morde herangegangen wird.
                        Das "Feingefühl" besteht wohl oder übel darin, dass das Kennenlernen der Figuren knapp bemessen ist und man deswegen kein intensives Mitleid für sie entwickelt und nicht mit ihnen mitfiebert.
                        Außerdem wird den Tätern die Identität genommen, da sie immer nur im Schatten oder von hinten zu sehen sind. Dadurch geht keine wirkliche Bedrohung von ihnen aus. Anfangs klopfen die Täter auch nur an Fenster, stehen in der Gegend herum oder spazieren von Zimmer zu Zimmer.
                        Auch die Morde werden gekonnt kaschiert, damit es nie zu explizit wird. Doch dadurch entsteht leider kein Nervenkitzel, kein Psychoterror und virulente Todesangst kommt auch nicht auf.
                        Also die wichtigsten Eigenschaften eines Home Invasion-Thrillers, denn das ist der Film im Endeffekt. Deswegen ist WOLVES AT THE DOOR, trotz einiger atmosphärischer Momente, uninteressant für mich.
                        Es war einfach keine gute Idee, diesen Stoff verfilmen zu wollen. Der Film hätte sich ja von den Morden inspirieren lassen können, doch hätte dann einen eigenständigen Film daraus inszenieren sollen.

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                          999CINEASTOR666 20.10.2017, 15:12 Geändert 29.05.2022, 20:48

                          The Autopsy of Jane Doe (AT: The Jane Doe Identity / Autopsy) / GB/US/ 2016

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                          Das Bestattungsunternehmen/Krematorium ist wirklich ein brillantes Setting, in dem ich mich echt wohlgefühlt habe. Obwohl ich mich ja eigentlich unwohl hätte fühlen müssen, und das habe ich auch, ab einem bestimmten Punkt. Es ist unheimlich dort und später wird es zusätzlich verdammt düster und wahnsinnig bedrohlich.

                          Tony Tilden (BRIAN COX) und sein Sohn Austin (EMILE HIRSCH) geben ein prima Vater-Sohn-Gerichtsmediziner-Duo ab und lassen sich auch etwas makabren Humor nicht nehmen.

                          Desto weiter die Autopsie voranschreitet und umso mehr Rätselhaftigkeiten, Unmöglichkeiten ans Licht kommen, desto interessanter, mysteriöser und spannender wird THE AUTOPSY OF JANE DOE. Bis die Horror-Elemente Einzug halten und ins Okkulte sowie Phantastische vordringen. Da waren einige gut getimte Schockmomente am Start, doch die Auflösung und das daraus/darauf-folgende Finale fand ich dann nicht so überzeugend.

                          Ich habe auch jederzeit damit gerechnet, dass der Leichnam endlich aufsteht, aber das haben ja dann andere übernommen.

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                            999CINEASTOR666 19.10.2017, 20:56 Geändert 20.10.2017, 17:27

                            Texas Chainsaw Massacre: The Beginning (OT: The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning) / US / 2006

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                            Die Vorgeschichte zur Neuverfilmung legt in allen Belangen einen obendrauf, ist 'ne ganze Ecke härter und grausamer und ist wohl eines der stärksten Prequels, das ich je gesehen habe.
                            Man erfährt wie, wo und wann Leatherface (ANDREW BRYNIARSKI) geboren wird, wie texanische Adoptionen funktionieren und dass auch Leatherface einen Jobverlust nicht so einfach wegsteckt. Er hat immerhin auch Gefühle und ist eigentlich ein missverstandenes Mobbing-Opfer. Denn Kinder können so grausam sein. Aber Tommy hat ja seine Berufung doch noch gefunden, denn niemand hantiert so gut mit der Kettensäge wie er. Außerdem ist er ein guter Maskenbildner und Chirurg.
                            Des Weiteren erfährt man wie Onkel Charlie Hewitt (R. LEE ERMEY) zu Sheriff Hoyt wird und wie Monty seine Beine verliert.
                            Wie im Vorgänger bekommt Sheriff Hoyt seine 15 Minuten Ruhm und darf auf verdammt sadistische und ungemein sarkastische Art und Weise zeigen, was er von Biker-Bräuten und von Hippies hält, die ihren Einberufungsbescheid verbrennen.
                            Durch grimmige Gewaltdarstellung und konsequenter Bösartigkeit wird eine hervorragende Dringlichkeit geschaffen und innerhalb der düsteren, dreckigen und verschwitzten Atmosphäre, levelt sich die die Spannung permanent up, wenn die kränkste Sippe der Filmgeschichte zu Tisch bittet.

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                              999CINEASTOR666 19.10.2017, 13:04 Geändert 07.01.2021, 16:48

                              Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre (OT: The Texas Chainsaw Massacre) / US / 2003

                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                              Die von MICHAEL BAY mitproduzierte Neuverfilmung des 70er-Jahre-Terror-Klassikers BLUTGERICHT IN TEXAS, an die sich der deutsche Regisseur MARCUS NISPEL heranwagte, ist als durchaus gelungen zu bezeichnen.
                              Zwar erreicht das Remake die morbide Atmosphäre des Originals nicht, aber ist dafür schön düster und dreckig.
                              Die effektvolle Inszenierung und inhaltlichen Abwandlungen überzeugen.
                              Das sadistische Psycho-Spiel von Sheriff Hoyt (R. LEE ERMEY) geht an die Nieren, aber sorgt aufgrund des Sarkasmus auch für boshaftes Amüsement.
                              Mutti stellt ihre Kochkünste unter Beweis und Leatherface (ANDREW BRYNIARSKI) seine Nähkünste, wenn er nicht gerade Hippies mit der Kettensäge durch die Backwoods jagt.
                              Der Spannungsbogen wird mit fortwährender Laufzeit immer strammer gespannt und es wird viel Blut vergossen. Doch bloß nicht zu explizit, denn die Kamera legt ihren Fokus eher auf den wohlgeformten Body von JESSICA BIEL.

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                                Against the Wall (AT: Attica / The Prison) / US / 1994

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                                AGAINST THE WALL behandelt ein schwieriges Thema, um es für mich zu bewerten. Denn es geht um inhumane Haftbedingungen im Zuchthaus Attica.
                                Es soll auch eine Dokumentation darüber geben, die ich mir aber nicht extra angesehen habe. Auch wenn das eventuell vorteilhafter gewesen wäre, weil ich dann mehr über die wirklich inhumanen Haftbedingungen erfahren hätte. Denn in diesem Film wirkt vieles auf mich gar nicht so inhuman.
                                Außerdem, wenn jemand in solch einem Gefängnis landet, wird das seinen Grund haben. Und mit dem, was er getan hat, hat er meines Erachtens selbst wollend seine sozialen Gepflogenheiten und Privilegien versiegen lassen. Dann noch Ansprüche zu stellen, halte ich für fragwürdig.
                                So geht es hier in AGAINST THE WALL um inhumane Haftbedingungen wie, dass keine private Unterwäsche gewaschen wird, nur einmal in der Woche geduscht werden darf, es nur alle acht Wochen eine Rolle Klopapier gibt, ein defektes Klo nicht sofort repariert wird, kein Heizlüfter in der Zelle erlaubt ist, oft die Backen zur Rektum-Inspektion gespreizt werden müssen, die Wärter keinen verbalen Kontakt mit den Häftlingen haben dürfen, keine auf spanisch geschriebenen Briefe das Gefängnis verlassen, da es keinen Dolmetscher gibt, der die Briefe kontrollieren kann usw.
                                AGAINST THE WALL besitzt eine bemerkenswerte Besetzung.
                                So haben wir KYLE MACLACHLAN, der Michael Smith spielt. Einen Wärter Frischling und werdenden Vater, dem die inhumanen Haftbedingungen schnell aufgefallen sind und gegen den Strich gehen. Als die Revolte losbricht, jammert er zwischen den Fronten.
                                Als Kopf der Revolte kristallisiert sich Jamaal (SAMUEL L. JACKSON) heraus. Eine Mischung aus MARTIN LUTHER KING und MALCOLM X, der die Verhandlungen führt.
                                Die Synchro schwächelt zwar bei einigen Charakteren, aber die Story wird schonungslos konsequent und ohne Längen erzählt.

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                                  999CINEASTOR666 19.10.2017, 11:06 Geändert 19.10.2017, 11:08

                                  Die Wiege der Sonne (OT: Rising Sun) / US / 1993

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                                  DIE WIEGE DER SONNE ist ein recht unterhaltsamer Wirtschaftskrimi der 90er-Jahre, mit bemerkenswerter Besetzung und Culure-Clash-Einschlag.
                                  Man darf ihn nur nicht zu ernst nehmen, denn hier wird eine bunte Palette an Klischees aufgefahren und in die Mangel genommen, insbesondere japanische.
                                  WESLEY SNIPES spielt Web Smith, einen lässigen und kickboxenden Cop, der die japanische Kultur näher kennenlernen will.
                                  SEAN CONNERY hilft ihm dabei, denn er spielt John Connor, einen altersweisen Glückskeks oder neunmalklugen Japan-Versteher als britischen Gentleman.
                                  HARVEY KEITEL findet das nicht so toll, denn er spielt Tom Graham, einen korrupten Cop und kernigen Rassisten.
                                  Der technisch überholte Plot wird geruhsam erzählt, doch weiß an welchen Stellen Spannung platziert werden muss. Und an anderen Stellen ist er (un)freiwllig komisch. Doch gerade weil vieles so unrund wirkt und dadurch unkonventionell und amüsant ist, hält die WIEGE DER SONNE bei Laune.
                                  Außerdem harmoniert das Ermittler-Gespann und im Finale wird es auch noch angemessen wendungs- und actionreich.
                                  Doch eine kürzere Laufzeit wäre wohl nicht nachteilig gewesen.

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                                    The Babysitter / US / 2017

                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                    THE BABYSITTER hat sehr viele gute Ansätze und sympathische Referenzen zu anderen Filmen inne. Auch die Schauspieler machen Laune und ihre Sache gut. Doch das Problem ist womöglich, dass wieder mal versucht wird, mehrere Genres in den Mixer zu werfen.
                                    So haben wir zum Beispiel eine Coming-of-Age-Geschichte um Außenseitertum, emotionaler Vernachlässigung durch Eltern und Mobbing, aber auch um die erste Liebe. Hinzu kommt dann aber noch Horror und eben Komödie.
                                    Das angesprochene Problem ist nun, dass THE BABYSITTER die richtige Balance zwischen den Genres nicht zu finden vermag.
                                    THE BABYSITTER wirkt oftmals unentschieden, ob er nun bierernst sein oder völlig am Rad drehen soll. Ober er düster und bedrohlich oder schrill und quietschbunt sein soll.
                                    Aber dennoch ist THE BABYSITTER schön kurzweilig, zieht sämtliche Klischees durch den Kakao und brachte mich gelegentlich tatsächlich zum Lachen.

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                                    • 6 .5
                                      999CINEASTOR666 18.10.2017, 13:49 Geändert 22.12.2018, 16:56

                                      Hounds of Love (AT: Love Hunters) / AU / 2016

                                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                      In HOUNDS OF LOVE geht es um ein Pärchen, dass TeenagerInnen entführt, um sie bei sich daheim, für ihre perversen und sadistischen Spiele zu missbrauchen.
                                      HOUNDS OF LOVE beschäftigt sich mit den psychologischen Aspekten des Pärchens. Denn der Mann ist der dominante und perverse Sadist, der die Frau nur dazu ausnutzt, Frischfleisch zu besorgen, durch den Anschein von Seriosität.
                                      Dafür gaukelt er ihr die wahre Liebe vor und kaufte ihr einen Hund, als Ersatz für ihre Kinder, die ihr weggenommen wurden.
                                      Um diese Opferstellung, dieses Abhängigkeitsverhältnis zu realisieren, muss ihr aber erst eines der Opfer die Augen öffnen. Man könnte von Manipulation sprechen, doch manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen eben nicht.
                                      Die Entwicklungen sind ganz interessant zu beobachten und man bemerkt, wie sich die Lage immer mehr zuspitzt. Daraus zieht der Film auch seine Spannung, die aber nur oberes Mittelmaß erreicht, da einen vieles recht bekannt vorkommt. Dadurch verkommt bedauerlicherweise die Intensität und auch die Sogwirkung schwächelt. Wie das Ganze ausgeht, ist dann auch nur noch reine Formsache.

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                                        Ein Mann sieht rot (OT: Death Wish / AT: The Sidewalk Vigilante) / US / 1974

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                                        Über die Ethik, die Moral, die Einstellung dieses Films zum Thema Selbstjustiz, brauchen wir uns wohl nicht mehr ausgiebig zu unterhalten.
                                        Hier wird Selbstjustiz ohne wenn und aber als Normalität und Banalität dargestellt. Als Heldentat hingestellt und ungeschönt glorifiziert, bis die Polizei kommt.
                                        Aber selbst das Auge des Gesetztes drückt eine Auge zu.
                                        Denn wenn ein Mann die Straßen des kriminellen Molochs New York mit seiner 32er von den sogenannten Ratten befreit, spielt ihnen das doch nur in die Karten.
                                        Seine eigene Meinung zu Selbstjustiz kann nun jeder halten wie ein Dachdecker. Für mich persönlich ist Selbstjustiz absolut inakzeptabel. Doch da ich differenzieren kann und einen Film einfach nur als Film sehen kann, also als Fiktion, selbst wenn sie von realen Ereignissen inspiriert ist, kann ich meine eigene Überzeugung hinten anstellen und mich einfach unterhalten lassen.
                                        Und das tut EIN MANN SIEHT ROT auf jeden Fall. Ich fand ihn sehr unterhaltsam und kurzweilig, obwohl die Handlung sehr einfach ist und geradlinig erzählt wird. Das liegt wohl an den Spannungsspitzen, als er durch die Straßen der Metropole zieht, auf der Suche nach kriminellen Abschaum. Und als sich auch für ihn die Schlinge immer enger zieht, da ihn die Bullen auf dem Kieker haben.
                                        Schade ist zwar irgendwie, dass sein Ziel nicht die Ratten sind, die seiner Familie das angetan haben, sondern irgendwelche Ratten. Denn das hätte seinen Rachefeldzug, seinen Vergeltungsschlag plausibler und konsequenter aussehen lassen.
                                        Eine gute Idee wäre auch gewesen, wenn er die Ratten, die seiner Familie das angetan haben, ohne es zu wissen, erwischt hätte und somit seine Vergeltung doch noch bekommen hätte.
                                        Aber Abstriche muss man ja in (fast) jedem Film hinnehmen.

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                                        • 5 .5
                                          999CINEASTOR666 13.10.2017, 10:11 Geändert 13.07.2020, 19:12

                                          Red Christmas / AU / 2016

                                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                          Wie der Titel eventuell schon verrät, handelt es sich bei RED CHRISTMAS um einen Weihnachts-Horrorfilm, der mit einer Exposition startet, die eine solide Grundlage schafft.
                                          Leider verheddert sich die Handlung danach in tradierte Muster und sorgt trotz Bescherung nicht für Überraschungen. Trotz der Kritik an Abtreibungen und der Abrechnung mit dem Schein des trauten Familienglücks.
                                          Denn als es beim Geschenke auspacken an der Tür klopft, steht eine vermummte Gestalt dahinter. Weil die Weihnachtszeit die Zeit der Nächstenliebe ist, wird er hereingebeten. Er möchte der Familie einen Brief vorlesen, der seiner Mutter gewidmet ist. Dabei stellt sich heraus, dass er der verschollene, deformierte, mongoloide Sohn ist, und wird unliebsam vor die Tür gesetzt. Doch das lässt sich der ungebetene Gast nicht gefallen und fängt das Morden an.
                                          RED CHRISTMAS könnte man als Home Invasion-Slasher bezeichnen, bei dem ein Spannungsbogen für mich nicht erkennbar gewesen ist, allerhöchstens zarte Spannungsspitzchen.
                                          Das die Festtagsbeleuchtung eingesetzt wurde, um Atmosphäre zu schaffen, und viele Bilder in kräftigen Rot- und Grüntönen gehalten sind, finde ich auch nicht besonders vorteilhaft.
                                          Auch wenn das Rad nicht neu erfunden wird, entbehre ich dennoch 5,5 Punkte, weil RED CHRISTMAS auch eine Prise Humor oder sogar satirische Schärfe besitzt, kurzweilig ist und die Figuren so weit sympathisch sind. Insbesondere die Mutter ist mir sehr positiv aufgefallen, da sie stets die Fassung, die Vernunft und den Überblick behält. Weil sie sich als Oberhaupt der Familie wirklich bewährt.
                                          Des Weiteren kann man die Kills durchaus als brutal bezeichnen, auch wenn die Kamera weiß, wann sie wegschwenken muss, damit es bloß nicht zu explizit wird.
                                          Ein bitterböses Ende lässt sich RED CHRISTMAS außerdem auch nicht nehmen, obwohl es nicht brandneu ist, dass es so kommt wie es kommt.

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                                          • 5 .5

                                            It Stains the Sands Red / US / 2016

                                            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                            Nach einer Autopanne und einem Zombie-Angriff mitten in der Wüste, entscheidet sich Molly (BRITTANY ALLEN) per Fußmarsch die Wüste zu durchqueren, um zu einem Flughafen zu gelangen, der eventuell Rettung verspricht. Zunächst schlägt sie sich wacker, doch die Kräfte schwinden. Abhilfe schafft ein Zombie, der sie verfolgt, und durch seine Hartnäckigkeit zu ihrem Motivator wird. Nicht nur der Zombie spornt sie an, sondern auch der Gedanke an ihr Kind, das sie bei ihrer Schwester abgeladen hat, da sie und ihr Lebensstil noch nicht bereit waren Mutter zu sein. Als der Zombie sie vor ein paar Vergewaltigern rettet, baut sich eine obskure Freundschaft, beinahe schon Liebschaft, zwischen den beiden auf. Doch als Molly gebissen wird, ist es mit der Harmonie vorbei. Sie zieht den Schlussstrich und setzt alles daran, ihr Kind in den Armen halten zu können.

                                            IT STAINS THE SANDS RED ist also wieder einmal ein andersartiger Zombiefilm, der sich am Genre-Mix versucht und jedes bekannte Klischee bedient, doch sich leider nicht entschieden genug positioniert, was er letztendlich sein will. Handlungen der Protagonistin, oder auch des Zombies, werden ohne Erklärungsversuche abgehakt und Handlungsverläufe nicht unterfüttert. Auf horrender, humoristischer, dramatischer und psychologischer Ebene wird höchstens Mittelmaß erreicht. Doch weil die Hauptdarstellerin solide Arbeit abliefert, die Wüste ein atemberaubend schönes Setting abgibt, gelegentlich schon unkonventionelle Ideen auftreten und der Film eigentlich keine Langeweile aufkommen lässt, entbehre ich satte 5,5 Punkte.

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                                            • 5 .5
                                              über 68 Kill

                                              68 Kill / US / 2017

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                                              68 KILL versucht angestrengt die Coolness-Schiene zu fahren, doch ist dabei sehr wackelig auf den Beinen.
                                              Chip (MATTHEW GRAY GUBLER) versucht sich mit Scheiße abpumpen über Wasser zu halten und seine Freundin Liza (ANNALYNNE MCCORD) versucht die Miete durch Schwänze lutschen und als Bückstück ranzuschaffen.
                                              Als einer ihrer Sugar Daddys mit 68.000 $ vor ihren Augen herumfuchtelt, kommt sie auf die fixe Idee, ihn von dem Barbetrag zu erleichtern und ihren Freund Chip mit einzuspannen.
                                              Chip ist Liza gehörig und ist ein Gewalt verabscheuendes Sensibelchen. Da Liza Chips Eier dem Anschein nach im Einwegglas im Küchenschrank aufzubewahren scheint, lässt er sich easy mit Sex um den kleinen Finger wickeln, um in alle Schandtaten hineinzustolpern.
                                              Als Liza die erste Kehle aufschlitzt, die ersten Schüsse fallen lässt und spätestens als sie eine weitere Sexgespielin des Sugar Daddys an ihren irren Bruder, der sich als Snuff-Filmer ausprobiert, verscherbeln will, ist es mit der trauten Zweisamkeit vorbei. Chip macht sich mit der Gespielin, der Knete und dem Mustang aus dem Staub und bald klebt ihm die Kacke an den Hacken. Mehr verrate ich erstmal nicht.
                                              Auch wenn sich das vielleicht vielversprechend anhört, wie auch der Tausch der Geschlechterrollen, fällt das Script eher unoriginell aus, obwohl es viele Haken schlägt.
                                              Es fehlt an frischen Ideen, rabenschwarzen Highlights, einen ordentlichen Spannungsbogen sowie unverbrauchten Überraschungen und Wendungen.
                                              Schauspielerisch gibt es zwar nichts zu meckern und die Figuren besitzen auch eine gewisse Skurrilität, doch außer dem Snuff-Filmer, sind die anderen nicht schräg genug, um für laute Lacher zu sorgen.
                                              Die Gewalteskapaden gehen schon in Ordnung, doch hätten noch heftiger sein müssen, um einen unterhaltsamen Grindhouse-Charakter entwickeln zu können, den der Film womöglich anstrebte. Für einen Trashfilm wirkt 68 KILL auch zu hochwertig und positioniert sich einfach nicht entschlossen genug.

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                                                999CINEASTOR666 11.10.2017, 09:20 Geändert 11.10.2017, 09:28

                                                The Mangler / US/GB/ZA / 1995

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                                                THE MANGLER basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von STEPHEN KING, die ich selbstverständlich nicht gelesen habe, und wurde 1995 von TOBE HOOPER inszeniert.
                                                TOBE HOOPER soll sich nahe an die Vorlage gehalten haben, doch um sie auf Spielfilmlänge zu bringen, wurde sie noch etwas ausgeschmückt.
                                                TOBE HOOPER schafft es tatsächlich von Anfang an eine düstere und bedrohliche Atmosphäre zu kreieren und sogar die antiquarische Großmangel, durch zischen, rattern und dampfen, zur blutrünstig-dämonischen Horror-Maschine werden zu lassen.
                                                Die Charaktere gehen auch allesamt in Ordnung, besitzen Sympathie und teils eine angenehme Skurrilität.
                                                Die krimihafte Handlung hält mit kleinen Spannungsspitzen, Tollkirschen-Okkultismus und weiteren phantastischen Elementen, Jungfrauen-Opferung, Verschwörungstheorien um Machtverhältnisse sowie den bizarr-blutigen Betriebsunfällen stets bei Laune. Auch wenn das alles nicht wirklich ernst zu nehmen und eher zu belächeln ist.
                                                Als die Mangel zum Leben erwacht und ein hitziges Katz-und-Maus-Spiel entbrennt, wird es besonders trashig, lustig und obskur.

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                                                  999CINEASTOR666 07.10.2017, 11:49 Geändert 14.10.2017, 16:10

                                                  Audition (OT: Ôdishon) / JP/KR / 1999

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                                                  In etwa die ersten 80 Minuten sind eher ein aufschlussreiches Gesellschaftsdrama, um die widrigen Umstände in Japan, oder besser gesagt in Tokio, heiratsfähiges Material zu finden.
                                                  Das gestaltet sich nämlich recht schwierig. Ich könnte jetzt näher darauf eingehen, aber das würde zu umfangreich werden. Wer mehr darüber erfahren will, soll selbst nachschlagen.
                                                  Knappe 80 Minuten sind wirklich sehr lang, um die Charaktere einzupflegen, ihnen Hintergrund und Beweggründe zu geben sowie Tiefe zu verleihen. Aber aufgrund des Einblicks in das japanische Sozialverhalten, ist das dennoch ganz interessant.
                                                  Danach wandelt sich AUDITION zum verstörenden Psychothriller samt surrealer Sequenzen und Torture-Einlagen.
                                                  Der Psycho-Thrill bahnt sich schon vorher an, als erste Zweifel aufkeimen, doch man mag sich nicht vorzustellen, mit welcher Intention und Intensität.
                                                  Das ist nochmal das i-Tüpfelchen und wirkt keineswegs deplatziert, willkürlich oder beliebig. Sie will geliebt werden, und zwar nur sie allein. Nichts und niemand anderes darf geliebt werden. Sie will nicht verlassen werden, allein sein. Eine Bindung fürs Leben eingehen, bis zum bitteren Ende.
                                                  Dieser Part des Films ist aber relativ kurz, d. h. wer den Film nur darauf beschränkt, dem werden die ersten 80 Minuten wohl langweilen, da er keinen Zugang finden wird.

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                                                    999CINEASTOR666 07.10.2017, 07:40 Geändert 07.10.2017, 10:07

                                                    Baby Driver / GB/US / 2017

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    BABY DRIVER ist ein über weite Teile recht gelungener Genre-Remix. Ein Remix aus Heist-Movie, PS-Action, Musikfilm, Coming-of-Age-Drama und RomCom.
                                                    Das macht BABY DRIVER ganz interessant, obwohl die Story nicht weltbewegend ist. Doch es macht Spaß sich berieseln zu lassen und es wird auch ordentlich aufs Gaspedal gedrückt, damit bloß keine Langeweile aufkommt.
                                                    Das gut aufgelegte Ensemble spielt die klischeehaften Charaktere mit erfrischender Ironie. Sie sind entweder saumäßig kuhl oder abgefahren skurril.
                                                    Egal wie, sie sind auf jeden Fall unterhaltsam. Aber eben auch nur unterhaltsam und gelegentlich humorvoll.
                                                    Das soll heißen, dass BABY DRIVER weder besonders spannend, noch wirklich dramatisch und/oder beeindruckend tiefsinnig ist.
                                                    Das muss der Film aber auch gar nicht, denn hier ist der Style die Substanz und hält rhythmisch bei Laune.

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