999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Das Stendhal Syndrom (OT: La sindrome di Stendhal / Stendhal's Syndrome / The Stendhal Syndrome) / IT / 1996
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Im Grunde eine außerordentlich vielversprechende Idee, einen Film über das Stendhal-Syndrom zu drehen. Da diese psychosomatische Störung, die Symptome wie Panikattacken, Wahrnehmungsstörungen und wahnhafte Bewusstseinsveränderungen hervorruft, die mit kultureller Reizüberflutung auftreten, enormes Potential für surreale Sequenzen hergibt.
Dieses Potential nutzt der Film auch, aber leider unzulänglich und obendrein enttäuschend, weil computeranimiert.
DAS STENDHAL SYNDROM ist tatsächlich die erste italienische Produktion die CGI verwendete, und das sieht man auch.
Generell ist DARIO ARGENTOS Stil-Affinität nur sehr spärlich zu erkennen, dafür konzentriert er sich vermehrt auf seine Schwächen.
Dieses Syndrom hat man nun in einem 2-stündigen Psychothriller verwurstet, der so einige quälerische Längen hat.
In der ersten Stunde geht es um ein Gewalttrauma, dass sich in der zweiten Hälfte in Identitätsverlust und Geschlechterrollenwechsel äußert. Wenn man will, kann man in diese Äußerung hineininterpretieren, dass sie sich in ein Kunstwerk verwandelt. Denn sie verändert ihr Äußeres, wirkt gekünstelt und der Künstler dahinter ist ihr Vergewaltiger.
Die Szenen in denen THOMAS KRETSCHMANN den Vergewaltiger und Frauenmörder gibt und sein Psychospiel mit ASIA ARGENTO treibt, sind als sehr gelungen zu bezeichen, wegen seiner furchteinflößenden Präsenz. Aber ASIA ARGENTO konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Ich konnte ihr ihren Leidensweg keine Sekunde lang abnehmen.
Die erste Hälfte des Films hat mich nun schon nicht besonders gepackt, aber die zweite Hälfte hat DAS STENDHAL SYNDROM den Todesstoß gegeben. Denn die zweite Hälfte fand ich aufgrund ihrer Vorhersehbarkeit und psychologischer Unglaubwürdigkeit, unspannend und stinklangweilig.
Der Antichrist (OT: L'anticristo / AT: The Antichrist / Blasphemy / The Tempter / Schwarze Messe der Dämonen / Die Schwarze Messe des Dämonen / Die Hexe von Rom) / IT / 1974
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Blasphemischer die Glocken des Trash-Himmels nie bimmelten.
Dieser Aufriss des ein Jahr zuvor entstandenen DER EXORZIST von WILLIAM FRIEDKIN ist gar nicht mal so übel. Klar, er kommt nicht ansatzweise an die Spannung und Intensität des Originals heran, aber ist immer noch sehenswert.
DER ANTICHRIST ist albtraumhaft schön bebildert sowie opulent und feudal ausgestattet. Eingefangen wurde diese exorbitante Exorzismus-Expertise übrigens von ARISTIDE MASSACCESI, besser bekannt unter dem Pseudonym JOE D'AMATO. Und die Gänsehaut verursachende Musik stammt von ENNIO MORRICONE und BRUNO NICOLAI.
Darüber hinaus verwurstet DER ANTICHRIST herum trödelnd alles, was ein ordentlicher Bessenheits-Terrorfilm benötigt. Wie umher fliegendes Mobiliar, fluchen in fremden Zungen, ein schäumendes Pustelgesicht, Erbrochenes in hübschem grün, einen abgeklärten Exorzisten usw.
Sexuelle Frustration ist ein gefundenes Fressen für den Leibhaftigen, insbesondere wenn die an den Rollstuhl gefesselte junge Frau die Reinkarnation einer Hexe ist, die der Inquisition zum Opfer fiel.
Als besonders beeindruckend empfand ich, den Flashback des satanischen Rituals im Himmelbett samt Kröte im Hals und Ziegen-Rimjob.
Undead (AT: Nightbreakers - The Undead / Night Breakers / Nightbreakers / The Undead) / AU / 2003
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UNDEAD ist das Regie-Debüt der SPIERIG BROTHERS, in dem sie unter Beweis stellen, dass man auch mit wenig Geld, aber dafür mit Ambition, Herzblut und Kreativität, etwas großes auf die Beine stellen kann.
UNDEAD ist eine Science-Fiction-Zombie-Komödie, der man zwar ihr mickriges Budget bspw. bei den Computer-SFX ansieht, aber die dennoch wahnsinnig unterhaltsam ist. Außerdem gibt es jede Menge Anspielungen auf Genre-Kollegen älterer Semester, denen somit Tribut gezollt wird.
Viele der Figuren kommen zwar oft arg hysterisch und nervtötend daher, aber dennoch ist für viel Dialogwitz und Situationskomik gesorgt, wenn die Mattscheibe nicht gerade durch die praktischen Splatter-Effekte eingesaut wird.
Die Handlung hat zwar gelegentlich ein paar Hänger, doch sie ist charmant bescheuert und eine Reihe origineller Ideen, tröstet darüber hinweg.
Das einzige wirklich gravierende Manko ist das Ende, da es mir Ratlosigkeit ins Gesicht schrieb.
Das grüne Ding aus dem Sumpf (OT: The Return of Swamp Thing) / US / 1989
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Die Fortsetzung von DAS DING AUS DEM SUMPF von WES CRAVEN aus dem Jahre 1982 wurde diesmal von JIM WYNORSKI inszeniert und setzt nur kurze Zeit später nach den Geschehnissen des ersten Teils an.
Der eitle Bösewicht Dr. Anton Arcane (LOUIS JORDAN) ist auch wieder mit von der Partie. Und zwar ohne einen Kratzer, obwohl er im ersten Teil nicht so gut davon gekommen ist.
Wenn ich mich nicht täusche, war der erste Teil noch ernst gemeint, obwohl man das Ganze keine Sekunde lang ernst nehmen konnte. Das hat seinen Charme ausgemacht.
Die Fortsetzung ist aber ganz offensichtlich eine Komödie, denn hier werden Sprüche gekloppt, bei denen kein Auge trocken bleibt. Doch nach einer Weile gehen die Sprüche der beiden Dreikäsehochs ziemlich auf den Zeiger.
Die Atmosphäre ist Klasse sowie die Creature Designs, die Masken, die Kostüme und das Make-up. Und die Brawls zwischen den Monstern sind einfach herrlich meschugge und Trash vom Feinsten.
Doch leider ist die Handlung nicht mehr so kurzweilig wie die des Erstlings. Sie beginnt zwar stark und witzig, doch hängt im Mittelteil wegen Ideenlosigkeit durch, und auch das Ende ist eher mittelmäßig. Doch zum Schluss schnappt sich das liebe Sumpf-Ding doch noch das Schnuckelchen Abby Arcane (HEATHER LOCKLEAR).
Denn es hat einfach einen grünen Daumen, im Umgang mit kühnen Frauen.
47 Meters Down (AT: In the Deep / Johannes Roberts' 47 Meters Down) / GB/US/DO / 2017
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47 METERS DOWN beginnt wie so viele Filme dieser Gattung und ist deswegen in der ersten Hälfte zu großen Teilen vorhersehbar. Dennoch entsteht bereits da Thrill, weil man nicht weiß, ob die Typen auf dem Boot vertrauenswürdig sind.
Als der Käfig heruntergelassen wird und das Unheil seinen Lauf nimmt, kam es mir so vor, dass sich Logiklücken auftun. Ich muss aber dazu sagen, dass ich keine Ahnung vom Tauchen habe. Was ich bspw. meine ist, dass der Käfig sehr schnell zum Meeresgrund fällt, aber dennoch recht sanft aufprallt und die Schwestern nicht großartig durch den Käfig geschleudert werden und/oder das Bewusstsein verlieren. Ganz im Gegenteil, sie sind sehr schnell gefasst und überlegen wie sie dem nassen Grab entkommen können. Dann nimmt noch eine der Schwestern die Tauchermaske ab und setzt sie kurze Zeit später wieder auf, ohne das Wasser in ihr ist. Und dann wollen sie auch noch in 47 Meter Tiefe hören, wie ein Boot wegfährt. ;-/
Doch dann kommt die zweite Hälfte und diese ist wahnsinnig spannend, packend, mitreißend und bedrückend. Denn die Situation in der die beiden Schwestern stecken, ist der blanke Horror, der absolut aquaphobische Albtraum mit super realistischen Haien, die sich aber womöglich nicht immer super realistisch verhalten.
Der Meeresgrund wäre bestimmt mein sicherer Tod, denn ich würde wohl katatonisch in der Ecke des Käfigs kauern, bis mir die Luft ausgeht.
Der Tiefenrausch kam für mich auch wahnsinnig überraschend, doch dass man nicht zeigte, dass die Rettungsaktion teils erfolgreich verlief und das man über das Schicksal der anderen Schwester nur spekulieren kann, ist wieder etwas ernüchternd im Gesamturteil.
The Circle / AE/US / 2017
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Man stelle sich vor, Google, Amazon, Facebook & Co. würden sich zu einer Supermacht formieren, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Wenn sie das nicht schon längst getan haben oder noch dabei sind.
Viele Filme, meistens aus dem Thriller- und/oder Sci-Fi-Bereich, haben sich solch einer Thematik schon angenommen. Doch diese Filme, oder besser gesagt diese Genres, versprachen obendrein Thrill und/oder Action. Das fehlt THE CIRCLE schon mal komplett, genauso wie Humor und/oder Dramatik. Und da sich bereits viele Filme solch einer Thematik angenommen haben, fand ich die Story ausgelutscht bis auf die Knochen. Dafür ist THE CIRCLE aber visuell reizvoll und die Schauspieler sind gut. Obwohl TOM HANKS als STEVE JOBS für Arme auch irgendwie lächerlich war.
Doch was mich nun letztlich zu einem "uninteressant" bewegte ist, wie abgrundtief naiv der Charakter von EMMA WATSON geschrieben ist. Ihre Gutgläubigkeit ging ja wirklich bis ins Bodenlose. Dass gerade sie, die sich seit geraumer Zeit für Frauenrechte und Gleichberechtigung engagiert, solch ein vertrauensseliges Dummchen spielt, anstatt einer starken und cleveren Frau, hätte ich nicht gedacht.
Erst als es bis ans Äußerste geht, öffnen sich ihre Augen. Sie erkennt, dass das alles doch nicht so toll ist und wird zur heiß geliebten Weltenretterin der breiten Masse. Doch die angedachte Kritik wirkt daher inkonsequent, oberflächlich, plakativ und nicht radikal genug.
New York für Anfänger (OT: How to Lose Friends & Alienate People) / GB / 2008
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Dass SIMON PEGG witzig sein oder vielmehr in witzigen Filmen mitspielen kann, hat er bereits des Öfteren unter Beweis gestellt. Doch bei NEW YORK FÜR ANFÄNGER ist jenes nur bedingt der Fall, da sein Charakter eher unsympathisch daherkommt.
Der Originaltitel weist aber tatsächlich darauf hin, dass es ums Freunde verlieren und Leute entfremden geht. Und das tut er in einer selbstgefälligen Weise, dass es an sozialer Inkompetenz grenzt.
Der Humor besteht letztlich nur darin, dass dieses arrogante Arschloch mit seinem Verhalten immer und überall anstößt und in jedes sich bietende und von Weitem sichtbare Fettnäpfchen tritt.
Gut möglich, dass seine Ansichten und Absichten gar nicht so verkehrt sind, doch dass er sie jedem mit seiner nonkonformistischen Attitüde auf die Nase binden muss, ist nicht der richtige Weg - oder die feine englische Art. Doch das schlimmste ist, dass er am Ende genau zu dem wird, was er eigentlich verachtet. Ich meine, welche Message will uns der Film nun vermitteln? Dass man sein innerstes Selbst ablegen und seine Ideale verkaufen soll, um dazuzugehören und die schönen Seiten des Lebens genießen zu können? Am Ende kriegt er zwar noch die Kurve und kommt zur Vernunft, doch da davor zu wenig Romantik, zu wenig knistern aufgekommen ist, erweicht sein Reifungsprozess nicht das Herz.
Eine anständige Pointe wäre bspw. gewesen, wenn JEFF BRIDGES geläutert worden wäre, der hier den Herausgeber des promi-freundlichen Magazins spielt. Ich hätte da noch mehr Ideen, aber die würden die komplette Handlung auf den Kopf stellen. Aber das zeigt ja, dass das Skript zu unausgereift und nichtssagend ist.
Doch trotz allem Gemecker, ist ein "geht so" immer noch drin, da es phasenweise immerhin amüsant ist und JEFF BRIDGES' coolness, GILLIAN ANDERSONS toughness und KIRSTEN DUNSTS loveliness zu gefallen wissen.
Inglorious Zombie Hunters (OT: Joshikyôei hanrangun / AT: Attack Girls' Swim Team Versus the Undead / Attack Girls' Swimteam vs. the Undead / The Girls Rebel Force of Competitive Swimmers / Mermaid Rebel Army / Undead Pool) / JP / 2007
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INGLORIOUS ZOMBIE HUNTERS ist ein ganz billiger japanischer Fun-Splatter, in dem Schwimmteam-Mitglieder gegen Zombies fighten, obwohl es eher Infizierte sind.
Eine Albernheit und Absurdität jagt die nächste, innerhalb der komplett bescheuerten Handlung über eine Wasserkämpferin, die in ihrer Schule auf ihren, wie Karnickel rammelnden, sadistischen und perversen Ausbilder, seinen Zwillingsbruder und ihr neues Inkognito-Liebchen trifft.
Aufgepeppt wird der Blödsinn durch Upskirts auf weiße Schlüpfer, blanke Brüste und lesbische Fingerspiele.
Insbesondere die prächtigen Milchtüten der Hauptdarstellerin sind omnipräsent im Bilde, wenn nicht gerade irgendwelche Körperteile durch die Gegend fliegen.
Als Horror, Komödie und Softsex-Filmchen versagt der Streifen, aber die Mischung macht's und schafft's noch auf 4,5 Laserstrahlen aus der Hello Kitty.
Blutmesse für den Teufel (OT: El Espanto Surge de la Tumba / AT: Blutmesse der Zombies / Horror Raises from the Tomb / Horror Rises from the Tomb / Horror from the Tomb / Mark of the Devil 4 / Mark of the Devil Part IV: Horror Rises from the Tomb) / ES / 1973
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In diesem verkannten Horror-Klassiker übernimmt die spanische Horrorfilm-Legende PAUL NASCHY nicht nur eine Doppelrolle und anfangs noch zwei weitere, er zeichnet sich auch für Drehbuch und Screenplay verantwortlich.
So haben wir hier einen sleazigen Trasher mit Gothic-Touch und ordentlich Gore, der mit einer Exposition einer mittelalterlichen Hinrichtung und einem Fluch beginnt. Und mit einer Seance, Besessenheit, Kannibalismus, lebende Tote und satanistischen Riten in der Gegenwart weitergeht.
In und um dem prächtigen Herrenhaus in der Provinz wird eine dichte und poetisch morbide Schauermär-Atmosphäre geschaffen, die durch die Evaskostüme, aufgeschlitzten Kehlen und herausgeschnittenen Herzen aufgebrochen wird.
Dennoch ist es so, dass sich die Protagonisten oftmals von den dunklen Mächten überfordert zu fühlen scheinen und den Albtraum lieber aussitzen wollen, bis ihnen dann völlig unaufgeregt wieder etwas einfällt. Dadurch kommt der Handlungsverlauf etwas hölzern voran, aber der Oldschool-Flair, einige Schrulligkeiten und weitere Belustigungen machen so einiges wett.
6,5 Amulette aus der Schatulle des Thor
Die Mumie (OT: The Mummy) / CN/JP/US / 2017
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Ich habe zwar das Original aus dem Jahre 1932 mit BORIS KARLOFF in der Hauptrolle noch nicht gesehen, aber kann mir vorstellen, dass die 2017er-Version so gut wie nichts mit dem Original gemeinsam hat. Schlimmer noch, dass die 2017er-Version eine Beleidigung für die originale Vorlage ist.
DIE MUMIE ist eine CGI verseuchte Fantasy-Action-Abenteuer-Komödie. Ein Popcorn-Blockbuster nach bekannten Hollywood-Mustern und ohne Tiefgang, Spannung und/oder Überraschungen. Mit Horror hat das schon mal gar nichts zu tun.
Doch wenn man nicht zu viel erwartet, ist er trotzdem irgendwie amüsant, kurzweilig und unterhaltsam.
Schön ist auch, dass sich der Film nicht zu ernst nimmt und aus irgendeinem bescheuerten Grund Dr. Jekyll und Mr. Hyde auftaucht/auftauchen.
Gut, so bescheuert ist das gar nicht. Es könnte ein Wink mit dem Zaunpfahl sein, dass eine Neuverfilmung des Originals aus dem Jahre 1931 kommen könnte.
Invasion vom Mars (OT: Invaders from Mars / AT: The Invaders) / US / 1953
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INVASION VOM MARS ist ein Science-Fiction-Klassiker, der als Großprojekt geplant war, doch der Produzent wollte die Kosten letztlich doch klein halten.
Der Film spielt mit der Paranoia der US-amerikanischen Bevölkerung durch Invasoren. In diesem Falle durch außerirdische, die aber zur damaligen Zeit mit Kommunisten gleichzusetzen sind.
Die Studiokulissen sind zwar deutlich als solche zu erkennen, oftmals ziemlich karg und nicht besonders abwechslungsreich, aber man hat sich bemüht aus den bescheidenen Mitteln das beste herauszuholen und es hat auch seinen gewissen Retro-Charme.
Dafür ist aber die Handlung flott inszeniert, einfalls- und abwechslungsreich. Vielleicht hier und da etwas unglaubwürdig, aber darum ulkig. Außerdem spielt ja ein kleiner Junge die Hauptrolle, d. h. man konnte das Ganze als Sci-Fi-Kinder-Abenteuer betrachten, bei dem Unbefangenheit und Naivität aller Beteiligten dazugehört, um die Infiltrierung aufzuhalten.
Zum Ende kommen doch noch die großen grünen Männchen und verschleppen ein Druckmittel durchs Höhlensystem zu ihrem Boss - Ein güldener Kopf aus dem Wurzeln wachsen in einem Glaskasten.
Und es gibt auch noch explosive Militär-Action.
Köstlich!
Adam Chaplin (AT: Adam Chaplin: Violent Avenger) / IT / 2011
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Obwohl es sich um ein Debütfilm und eine Low-Budget-Produktion handelt, ist die Optik ansprechend. Sie ist sehr eigenwillig, mit vielen Bild-Effekten und erinnert an Retro-Videospiele. Die Splatter-Einlagen hingegen haben etwas comichaftes.
Dass Adam Chaplin (EMANUEL DE SANTI) solch ein definierter Muskelprotz ist, macht schon mal Eindruck und lässt es auch glaubwürdiger erscheinen, wenn er Typen mit seinen blanken Fäusten im Turbo-Modus zu Brei schlägt.
Man sollte keine ausgereifte Handlung erwarten, doch für einen Film dieser Art, ist sie in Ordnung. Es ist ein Rache-Plot mit Drama-Elementen. Der aber holprig erzählt ist, aufgrund fehlender Dialoge, die Übergänge schaffen könnten.
Dass der eh kampferprobte Adam, die übermenschlichen Kräfte durch einen eigens heraufbeschworen Dämonen erlangt, der in einer offenen Wunde in Form eines auf dem Kopf stehenden Kreuzes nistet, und ihm als Motivator dient, wenn er über seine breite Schulter schaut, hat auch was für sich.
Auf Figurenzeichnung wird kein so großer Wert gelegt, doch neben Adam, bekommt insbesondere der Bösewicht einen tragischen Hintergrund, der es nachvollziehbar macht, warum er ist wie er ist. Außerdem ist er tatsächlich anständig creepy, aufgrund seiner Entstellung, Mutationen, der Maske und der Stimme.
Mehr als 6 Punkte kann ich trotzdem nicht opfern, da es mir in dem Rahmen an Humor fehlte, zu wenig verrückter Ideen gab und auch zu wenig Splatter. Zu wenig Splatter deswegen, da der Film vordergründig die Zurschaustellung solcher Szenen offeriert, doch recht knauserig damit umgeht.
Dem war wohl NECROSTORM auch so, deswegen schickten sie
einen Extended Cut ins Rennen, der circa acht Minuten mehr Gekröse und Kirsch... äähhmm ... Lebenssaft verspricht. Doch ich sah leider nur die normale Uncut-Fassung.
Jeepers Creepers 2 (OT: Jeepers Creepers II / AT: Jeepers Creepers 2: Like a Bat out of Hell / Jeepers Creepers 2: The Second Night / Like Hell: Jeepers Creepers 2) / US / 2003
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Weil der Creeper nur alle 23 Jahre für 23 Tage im Frühling auf Menschenjagd geht, spielt die Fortsetzung innerhalb der 23 Tage aus dem ersten Teil.
Im Sequel wird der Jäger zum Gejagten, denn der Creeper zieht den unablässigen Groll eines Vaters auf sich, der sich zusammen mit seinem Sohn auf die Suche nach dem Flattermann macht, da er seinen jüngsten entführt hat.
Währenddessen hat der Creeper aber schon einen Bus mit Basketballspieler- und Cheerleader-Frischfleisch gekapert, doch auch wenn sie jede Menge Verluste zu verzeichnen haben, geben sich die Insassen nicht so leicht geschlagen.
Auch der Creeper kann mal den Kopf verlieren, doch das ist nicht von Dauer.
Die Atmo ist dicht wie der Stadtsäufer, der Bus-Plot gut geschrieben, der Creeper nimmt die Witterung auf und nimmt die klischeehaften Figuren mit einem Augenzwinkern hin. Die Spannung ist auf dem selben Level wie die des Vorgängers und gelegentlich schlägt sie sogar aus. Das liegt daran, dass für mehr Action und einem höheren Bodycount gesorgt ist. Außerdem ist es auch ganz aufregend, dass der Creeper zur Abwechslung in die Ecke gedrängt wird und Ziel eines Rachefeldzugs wird.
Da bin ich gewaltig auf die zweite Fortsetzung gespannt, auf die wir solange warten mussten.
Jeepers Creepers - Es ist angerichtet / DE/US/ 2001
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Die Handlung überzeugt durch ihren eigenwilligen Aufbau und jongliert kokett mit Horrorfilm-Klischees. Das macht sich insbesondere in der Szene deutlich, als ein Blick ins Rohr geworfen wird.
So eigenwillig wie der Handlungsaufbau vom Roadtrip zur Belagerung bis zum Katz-und-Maus-Spiel, ist auch gelegentlich das Verhalten der Protagonisten, welches den einen oder anderen missmutig stimmen kann.
Aber das ist ja eben das erwähnte Spiel mit den Klischees, welches dem Film einen Schuss Ironie injiziert und obendrein für Spannung sorgt, da man nicht weiß, welche Reaktion auf die Aktion folgt.
Was JEEPERS CREEPERS außerdem zu einem sehenswerten und kurzweiligen Vergnügen macht ist, dass der creepy Dämon so geheimnisumwittert ist.
Da sein nebulöses Mysterium erhalten bleibt und man nur erfährt, dass er alle 23 Jahre für 23 Tage im Frühling Jagd auf Menschen macht, in denen er etwas ganz bestimmtes wittert, bleibt er unberechenbar, bedrohlich und gefährlich. Des Weiteren kommen im Laufe der Zeit immer mehr Fähigkeiten des Creepers zum Vorschein, die aufzeigen was für ein Überflieger von Jäger er ist und den Menschen ans Ende der Nahrungskette verbannen.
Stigmata / US / 1999
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STIGMATA ist ein Okkult-Thriller, der wie ein Musikvideoclip ausschaut und in jedem Frame nach Neunziger schreit.
Der Film beginnt stark, der Mittelteil schwächt dann wieder ab, im Finale wird der Spannungsbogen gespannt, doch das Ende fällt wiederum enttäuschend aus.
Letztlich stellt STIGMATA zu viele Vermutungen an, die nicht vehement ausgebaut werden, sondern wie eine Seifenblase zerplatzen.
Doch STIGMATA hat auf jeden Fall seine Momente, die Optik, Musik sowie Effekte wissen zu gefallen und PATRICIA ARQUETTE und GABRIEL BYRNE sind überzeugend in ihren Rollen.
Außerdem wird Kritik am Institut Kirche geübt. Also buchstäblich an der Kirche, dem Gebäude aus Holz und Stein. Denn Gott ist immer und überall, egal wo oder wann man ihn braucht. Aus dieser Kritik bzw. der Verschleierung des geschriebenen Wortes Jesus Christus höchstpersönlich, zieht Stigmata seine Thriller-Elemente.
Eigentlich ein interessanter Mix, der aber keine neuen Impulse sendet, gute Ansätze übergeht und deshalb eindimensional bleibt.
Notting Hill / GB/US / 1999
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Ein Weltstar verliebt sich Hals über Kopf in den kleinen Mann. Denn man sollte nicht vergessen. dass die berühmte Schauspielerin doch auch nur ein Mädchen ist, dass vor einem Jungen steht und ihn bittet es zu lieben. Doch dem muss sie sich selbst erst bewusst werden und nebenbei diese und jene Differenz aus dem Weg räumen.
Währenddessen fiebert der Freundeskreis des schüchternen Buchhändlers mit ihm mit, da er sie auch nicht mehr vergessen kann und sie sich angeln soll.
NOTTING HILL ist eine romantische Komödie, eine komische Romanze, ein amüsanter und kitschiger Liebesfilm. Dessen Laufzeit mir etwas zu hoch ist und es deswegen oft hin und her geht. Das hätte man auch abkürzen können.
Aber dennoch stimmt die Chemie zwischen JULIA ROBERTS und HUGH GRANT und sie menscheln sich harmonisch durch die stimmige und warmherzig erzählte Handlung, die beinahe märchenhaft inszeniert und mit lieblicher Situationskomik gespickt ist.
"When You Say Nothing At All" von RONAN KEATING schmiegt sich auch in den richtigen Momenten wohlig ums Herz und wie es sich für solch einen Film gehört, darf auch nicht das schnuckelige Happy End fehlen.
Movie 43 / US / 2013
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Wenn man denn so will, kann man den Humor dieser schrägen Anarcho-Episoden-Komödie als vulgär, ordinär und tabulos bezeichnen. Dem würde ich vollends beipflichten, aber als niveau- und anspruchlos nur bedingt. Auch wenn das vielleicht unlogisch und/oder irritierend klingt.
Mir ist bewusst, dass diese Art des Humors und die unzähligen WTF-Momente gegen den Strom schwimmen, unter die Gürtellinie gehen, polarisieren und das Publikum in zwei Lager spalten. Entweder liebt man oder hasst man MOVIE 43.
Doch wenn man den Stock im Arsch etwas lockern und die Moralapostel-Mentaltät kurzzeitig hinten anstellen kann, ist dieser rabenschwarze Fäkalhumor eine subversive Kritik und saftige Schelte gegen Marketing-Lügen, Konsumförderung, Selbstbetrug und falsche Werte.
Obendrein ist jede bitterböse Episode einfach nur urkomiscch, da der gut aufgelegte All-Star-Cast das Ganze dermaßen furztrocken rüber bringt, dass es eine wahre Freude ist, sie so zusehen, wie man sie noch nie gesehen hat.
Das ist auch der springende Punkt für mich. Der Shit ist crazy, aber wirkt nie aufgesetzt, over the top, zu gewollt und erzwungen. Zwar derbe, bissig und kompromisslos, aber clever und nuanciert werden menschliche Schwächen vorgeführt und schonungslos mit Klischees gespielt.
Superbad (AT: Super Cool) / US / 2007
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SUPERBAD ist eine grandiose Bad-Taste-Komödie um Tennie-Belange wie Party, Promille und Poppen mit zwei super sympathischen Hauptdarstellern als zügellos-liebeskranke Loser, und zwar JONAH HILL und MICHAEL CERA. Sie treten mit ordinärem Charme in jedes sich bietende Fettnäpfchen, ohne Rücksicht auf Verluste.
Aber auch die Nebendarsteller wie CHRISTOPHER MINTZ-PLASSE als McLovin und allen voran SETH ROGEN und BILL HADER als mega dufte Cops sind der absolute Brüller.
EMMA STONE kommt leider etwas kurz.
Trotz vieler vulgärer Sprüche und Situationen, in denen es sich meistens um die Herangehensweise und Ausführung der Umgarnung dreht, geht es letztlich um das Erwachsen werden sowie wahre Freundschaft und Liebe.
Bei der Laufzeit hat man es aber ganz schön übertrieben. Etwas Straffung hätte nicht geschadet. Dennoch ist SUPERBAD eine schnittige Bromance zum Schlapplachen.
Die Braut des Prinzen (OT: The Princess Bride) / US / 1987
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DIE BRAUT DES PRINZEN ist eine warmherzige und aufwendige Persiflage auf Märchen- sowie Mantel-und-Degen-Filme, die für Groß und Klein geeignet ist, aufgrund ihrer Zeitlosigkeit.
Ein aufregendes Fantasy-Abenteuer, dass vor charmanter Naivität und liebreizendem Kitsch sprüht, eine ausgewogene und abwechslungsreiche Handlung besitzt sowie eine Fülle sinnigen Humors und einen Hang zur Selbstironie inne hat.
Ekel (OT: Repulsion) / GB / 1965
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EKEL bildet den Auftakt der sogenannten "Mieter-Trilogie" von ROMAN POLANSKI, die aus unabhängigen Filmen besteht. Die beiden weiteren Titel der Trilogie sind ROSEMARIES BABY und DER MIETER.
In EKEL geht es um die 20-jährige Belgierin Carole Ledoux (CATHERINE DENEUVE), die gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Hélène (YVONNE FURNEAUX) in einem londoner Appartement wohnt und als Maniküre in einem Schönheitssalon arbeitet.
Carole ekelt sich vor Männern, deswegen ist es ihr zu wider, dass ihre Schwester ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann hat. Er flaniert durch die Wohnung und Carole verhält sich sonderbar ihm gegenüber. Hélène bemerkt, dass mit ihrer Schwester etwas nicht stimmt, doch putzt sie lieber runter, als ihr zu helfen.
Eines Tages fährt ihre Schwester mit ihrem Liebhaber in den Urlaub und Carole ist auf sich allein gestellt. Sie beginnt immer mehr in ihrer eigenen Welt zu leben, die immer mehr Risse bekommt. Ein eindringliches, erschütterndes Psychogramm wird erstellt. Ein androphobischer Albtraum aus Paranoia, Entfremdung, Vereinsamung samt Vergewaltigungsphantasien beginnt, der in einem Doppelmord ausartet, bis ihr die Decke auf den Kopf fällt.
Der Grund warum ich trotzdem nur 6 Punkte vergebe ist, dass sich der Handlungsaufbau viel Zeit lässt und mir die fragile, labile, introvertierte, schweigsame und träge Figur der Carole nicht zugesagt hat. Die Figur sollte wahrscheinlich genau so sein, aber hat halt keinen besonderen Unterhaltungswert. Das bedeutet, dass mein Interesse an ihr oftmals nur geheuchelt war.
Peelers (AT: Closing Night Hell Zombie Theater) / CA / 2016
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Wenn ein Horrorfilm kein ernstzunehmendes Szenario aufbauen kann, tituliert man ihn ganz einfach als Horrorkomödie, obwohl der Film nicht ansatzweise komisch ist.
PEELERS ist solch ein Film und hat mich größtenteils an ZOMBIE STRIPPERS erinnert. Nur dass die Zombies nicht vordergründig Stripperinnen sind, der Stripclub-Betreiber weiblich ist, ehemals Polizistin war, ein Baseballspielerin-Gimmick als Stripperin hatte, es nicht mag; wenn man sie BJ nennt und ein Polizeimotorrad fährt. Ihr Sohn hat ironischerweise Ärger mit der Polizei und der Türsteher des Etablissements ist in sie verliebt.
Es ist volles Haus, denn es ist die letzte Nacht des Titty Balls, da der Schuppen verkauft wurde.
Als eine Gruppe lateinamerikanischer Kohlebergwerkarbeiter feucht-fröhlich eine Entdeckung feiern wollen, dauert es nicht lange und die schmierig-öligen Zombies mit Bärenkräften sind los.
Bis es so weit ist, wird man mit Strip-Einlagen und Dialogen, die erst später Sinn machen, bei Laune gehalten. Dann geht es regelmäßig äußerst gory zur Sache, ein Überlebenskampf beginnt, die Figuren bekommen immer mehr Hintergrund, Wasser stellt sich als nützlichste Waffe heraus, eine Verschwörung kommt ans Tageslicht, es wird unerwartet dramatisch und endet bitterböse.
Hört sich besser an als es letztlich ist, oder?
Okay, PEELERS ist kein Totalausfall. Es gibt weitaus schlechteres, aber eben auch weitaus besseres.
Was wirklich hervorzuheben ist, sind die deftigen Gore-SFX, auch wenn manches leider per Computer generiert ist.
Die größten Mankos sind wohl der fehlende Humor, und dass einem vieles bekannt vorkommt. Die Handlung beginnt zwar etwas schleppend, aber entwickelt sich dann zum Positiven, durch die kleinen Wendungen, die ich bereits erwähnte. Aber ich habe ja eine Spoilerwarnung gesetzt, d. h. wer das liest, ist selbst dran schuld. ;-)
Ich hätte ja noch die goldene Mitte gewählt, also 5 Punkte. Doch die letzte, alberne, durchgekaute und deswegen vorhersehbare Szene, hat es versaut.
Valerian - Die Stadt der tausend Planeten (OT: Valerian and the City of a Thousand Planets /AT: Valérian et la Cité des Mille Planètes) / FR/CN/BE/DE/AE/US/GB/CA / 2017
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Obwohl es sich hierbei um die Verfilmung einer grafischen Novelle handelt, passt die Handlung auf einen Bierdeckel, ist alles andere als gehaltvoll und wird ziemlich holprig erzählt, aber die Vielfalt verrückter Ideen ist beachtlich und überwiegend amüsant und unterhaltsam.
Diese turbulente, quietschbunte, zuckersüße, schrille und laute Achterbahnfahrt der CGI-Reizüberflutung war mir teilweise sogar zu Sci-Fi- und Fantasy-lastig, so dass mir übel wurde. Bspw. bei den Szenen, in denen minutenlang durch computergenerierte Welten gerannt, gesprungen, geklettert, gefallen und geschwommen wird.
Obendrein haben wir in den Hauptrollen zwei Topagenten, die gerade der Pubertät entschlüpft zu sein scheinen, aber abgeklärt sind, als würden sie den Job schon 40 Jahre machen.
VALERIAN - DIE STADT DER TAUSEND PLANETEN hat mich an ein kitschiges Potpourri aus DAS FÜNFTE ELEMENT, STAR WARS, AVATAR - AUFBRUCH NACH PANDORA, MEN IN BLACK, BLADE RUNNER, JUDGE DREDD, DIE TOTALE ERINNERUNG - TOTAL RECALL und Unmengen selbstständiger Kreativität erinnert. Und an eine von Neugier angestachelte Entdeckungsreise in einem galaktisch großen Vergnügungspark, in dem man sich aber auch die Zeit in den Warteschlangen mit Schmalzgebäck und Limo vertreiben muss, bis man an der Reihe ist und die Magen umdrehenden Abenteuer beginnen.
The Night of the Virgin (OT: La noche del virgen) / ES / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ach, hiermit hat die FSK kein Problem? Ist ja 'n Ding.
THE NIGHT OF THE VIRGIN ist ein hässlich-ordinärer und widerwärtig-versiffter Bastard von ranzigem Kammerspiel der Körperflüssigkeiten und primären Geschlechtsmerkmale.
Eine schäbige Zumutung um Menstruationsblut, Jungfrauen-Wichse und ritueller Vergewaltigung, die mit einer Schwanz fressenden Arschgeburt endet.
Dieser Hurensohn von einem Film mit Überbiss, Schürfwunden, Ungeziefer-Problem und Fick-deine-Mutter-Dialogen sprengt sogar meine Geschmacksgrenzen, obwohl ich es gerne mal gory und pervers mag.
Wer A SERBIAN FILM und THE HUMAN CENTIPEDE II (FULL SEQUENCE) schon zum Kotzen fand, wird hier aus dem Kotzen gar nicht mehr herauskommen.
Davon abgesehen ist dieses spätpubertäre Ekelpaket, welches einfach nur sinnentleert provozieren will, über die Hälfte der Laufzeit langweilig, durch strunzdummes Verhalten geprägt und beim besten Willen nicht witzig.
Amazonas - Gefangen in der Hölle des Dschungels (OT: Nudo e Selvaggio / AT: Massacre in Dinosaur Valley / Cannibal Ferox 2 / Cannibal Ferox II / Stranded in Dinosaur Valley / Cannibal Inferno) / IT/BR / 1985
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
AMAZONAS - GEFANGEN IN DER HÖLLE DES DSCHUNGELS ist eine reiche und kurzweilige Ausbeute, die erhebliche Mängel durch den Verzicht auf Moral, Ethik und guten Geschmack bestens vertuscht.
Mit solch einem Firlefanz wie Logik, sollte man dieser Chauvi-Nummer, dieser exploitativen Charme-Offensive von Italo-Schlock nicht kommen. Aber dafür ist er von Anfang bis Ende wahnsinnig unterhaltsam und macht einfach gewaltig Spaß.
Denn hier wird so einiges in den Pott geworfen, wie bspw. etwas Sexklamotte, ein katastrophaler Modell-Flugzeugabsturz, ein Dschungel-Abenteuer mit bissigen Piranhas, einer Alphamännchen-Rauferei, Alligatoren mit knurrenden Mägen, Ehefrauen verschlingendem Treibschlamm und Kopfjäger-Kannibalen samt Schamanen mit schicken Dinosaurier-Accessoires. Außerdem gibt es einen skrupellosen Edelstein-Geschäftemacher mit Wampe, der sich Minenarbeiter-Sklaven hält und Frauen vergewaltigt. Zu guter Letzt haben wir ein mehr oder weniger Rape'n Revenge-Finale inklusive lässigem Heli-Coup und Sprücheklopferei.
Ein Fest!
Killing Ground / AU / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
KILLING GROUND lässt sich eine gute Dreiviertelstunde Zeit, um im Wechsel zwei Handlungsstränge vorzutragen und die Figuren zu zeichnen. Das ist nicht besonders interessant, spannend und unterhaltsam, aber auch nicht totlangweilig.
Danach geht es ziemlich grausam, abgeklärt und gnadenlos zur Sache. Man sieht zwar nichts besonders explizit, doch das was sich im Kopf abspielt, schlägt schon aufs schwache Gemüt und lässt sich als packend bezeichnen.
Anschließend waren alle Verhaltensweisen der Figuren für mich absehbar. Es zeugt zwar von einer guten Figurenzeichnung, dass ich mich auf psychologischer Ebene in die gezeichneten Persönlichkeiten hineinversetzen konnte, aber sorgte eben auch dafür, dass sich die Spannung weiterhin in Grenzen hielt, aufgrund Überraschungsarmut.
Trotzdem war das schon um einiges besser, als die erste Dreiviertelstunde. Doch leider ist das Ende dann wieder recht kümmerlich ausgefallen.
Gnädig gestimmt vergebe ich noch 5,5 Punkte für diesen Backwood-Thriller, der den Jagdgrund eher unoriginell nutzt, aber zumindest bemüht ist seine Figuren nachvollziehbar und realitätsnah agieren zu lassen.
Damit ist bspw. gemeint, dass der junge Arzt die Polizei zur Hilfe ruft, anstatt Rambo zu spielen. Das wäre zwar in den meisten Filmen der Fall gewesen und hätte mir bestimmt besser gefallen, aber der Versuch ist dennoch löblich.