999CINEASTOR666 - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+43 Kommentare
-
BallardBallard ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Maggie Q und Titus Welliver.+10 Kommentare
-
MobLand - Familie bis aufs BlutMobLand - Familie bis aufs Blut ist eine Gangsterserie aus dem Jahr 2025 mit Helen Mirren und Pierce Brosnan.+9 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
One Battle After Another123 Vormerkungen
-
The Toxic Avenger111 Vormerkungen
-
Bring Her Back101 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch87 Vormerkungen
-
Caught Stealing65 Vormerkungen
Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Community - Der Schrecken kommt in deine Nachbarschaft (OT: Community / AT: Community of Fear / Final Project) / GB / 2012
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Im Grunde verlagert dieser britische Independent-Horror gängige Backwood-Motive in eine heruntergekommene Wohnsiedlung. Was dort geschehen ist, bekommt man nur sporadisch in kleinen Interview-Einspielern aufgezeigt. Doch etwas handfestes ist nicht dabei.
Die Bewohner dort haben schlicht und ergreifend nicht mehr alle Latten am Zaun, sind verseucht und daher krank, da früher so viel Müll dort abgeladen wurde.
Ich habe dort aber keinerlei Anzeichen von Radioaktivem Abfall entdecken können und die Bewohner sehen auch nicht wie verunstaltete Mutanten aus. Die einzige Auffälligkeit ist, dass die Bewohner gelegentlich wie wilde Tiere brüllen, grunzen gröhlen, röhren und bellen.
Wenn man denn so will, könnte man einen zynischen Kommentar zur Schere zwischen Arm und Reich, soziale Missstände und Ausgrenzung herausfiltern. Die Leute werden von der Regierung vernachlässigt, sich selbst überlassen und selbst der Gesetzesapparat interessiert sich nicht mehr für sie.
Nun geht es darum, dass zwei Filmstudenten eine Doku über diese sagenumwogene Community drehen wollen, doch sich das erwartungsgemäß, als schlechte Idee herausstellt. Denn die Kommunarden sind Grasbauern, deren Weed hohes Suchtpotential hat, weil sie wohl als Dünger, tierische und menschliche Kadaver verwenden. Aus den Kadavern kann aber auch schmackhaftes Ragout gezaubert werden.
Fortan wird sich in bekannte Versatzstücke und Klischees des Horrorfilms verfranst. Zwar gibt es ein paar wenige handwerklich gut gemachte Effekte und manchmal sogar Anzeichen asozialen Terrors auf psychologischer Gewaltebene wegen des Sittenverfalls, aber all das wird bis zum Ende nie konsequent und effektiv durchgezogen. Sodass ich diese zwar gesellschaftskritische, aber zusehends vorhersehbare Chose, nur als "schwach" bezeichnen kann.
Trancers (AT: Future Cop) / US / 1984
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die knappe Handlung ist nicht von Innovativität geprägt und verlangt vom Denkapparat auch keine Höchstleistung. Damit habe ich bei einem B-Sci-Fi-Actioner auch nicht unbedingt gerechnet, daher will ich dahingehend nicht zu streng sein. Doch wenn die Story schon nicht viel hergibt, sollte zumindest die Action stimmen, die auch gerne preiswert inszeniert sein kann. Doch auch Action gibt es nicht im Übermaß und wenn doch, fällt sie meistens recht unspektakulär aus, in Form von schnöden Prügeleien und Schießereien.
Obwohl die kurze Laufzeit keinen Leerlauf zulässt, passiert letztlich nicht viel. Doch wegen ein paar netten Ideen, wie der Uhr, die die Zeit eine Zeit lang anhalten kann, um bspw. einem Kugelhagel auszuweichen, sowie einigen humorvollen Einlagen, der damals noch unbekannten HELEN HUNT, der fetzigen Mucke und dem stellenweise billigen BLADE RUNNER-Flair, lasse ich noch 4,5 Punkte springen.
American Monster (OT: Q / AT: Q: The Winged Serpent / Serpent / The Winged Serpent / Bird Over New York) / US / 1982
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Quetzacoatl, für die meisten nicht auszusprechen, deswegen auch einfach nur Q genannt, ist eine geflügelte Latex-Schlange, die sich in der Kuppel des Chrysler Building ein Nest gebaut und ein Ei gelegt hat. Per Stop-Motion-Technik fliegt es gegen die Sonne, damit man es nicht sieht, wenn es einem Fensterputzer den Kopf verlieren oder eine barbusige Sonnenanbeterin verschwinden lässt. Von einer aztekischen Sekte wird es als Gott verehrt und durch gehäutete und herzlose Blutopfer gehuldigt.
MICHAEL MORIARTY spielt einen Ex-Junkie und glücklosen Kleinkriminellen, der durch Zufall auf das Nest stößt und das zu seinem Vorteil ausnutzen will. DAVID CARRADINE und RICHARD ROUNDTREE werfen dabei das Auge des Gesetzes auf ihn
Q - AMERICAN MONSTER ist ein kauziger Monster-Schlock aus den frühen Achtzigern, der ein bissel an KING KONG erinnert, und gerne mehr Monster-Schlock als schrulliger Cop-Krimi hätte sein können.
Shape of Water - Das Flüstern des Wassers (OT: The Shape of Water) / US / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Unter seiner eskapistischen Schönheit verbirgt diese "humanistische" Romanze, dieses märchenhafte Melodram zu Zeiten des Kalten Krieges, des Raumfahrt-Konkurrenzkampfes und vorherrschendem Rassismus erhebliche Mängel und Makel, und zwar beim Drehbuch.
Dass die Erzählweise nicht auf Hektik und schnelle Schnitte ausgelegt ist, sehe ich dabei nicht als problematisch. Das soll heißen, dass ich mich trotz der behutsamen Narration nicht gelangweilt habe. Was ich meine ist, dass diese phantastische Geschichte oft in altbekannte, skizzenhafte und klischierte Muster abdriftet.
Doch die Metaphorik, dass der Amphibienmann die Unvollkommenheit der stummen Reinigungskraft nicht perzipiert und er sie deswegen am besten versteht und umgekehrt sowie, dass zuzulassen die Kreatur zu töten, weil sie kein Mensch ist, den Menschen unmenschlich, zum Monster macht, hat schon was für sich.
Außerdem habe ich gefallen gefunden an der poetisch anmutenden Bildsprache, die traumhaft melodiös unterstrichen wird, sowie den überzeugenden Darstellern und VFX. Sodass ich mir ein "sehenswert" nicht nehmen lasse. Auch wenn ich finde, dass es vielleicht zu weit gegangen ist, dass selbst Koitus angedeutet wurde.
Platonische Liebe hätte auch genügt.
Die Gewalt bin ich (OT: Il Cinico, l'infame, il violento / AT: The Cynic, the Rat and the Fist) / IT / 1977
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
"Ich hab' auf Gangster geschossen und ich werd' es auch wieder tun, wenn es sein muss! Willst du mich deswegen verhaften?“
DIE GEWALT BIN ICH ist die Quasi-Fortsetzung von DIE VIPER, den ich leider noch nicht gesehen habe, und der fünfte Beitrag zum Poliziottesco von UMBERTO LENZI, in dem er Genre-Größen wie MAURIZIO MERLI und TOMÁS MILIÁN versammeln und mit JOHN SAXON auch einen bekannten US-amerikanischen Schauspieler verpflichten konnte.
In DIE GEWALT BIN ICH brillieren fiese Gangster mit Jeansjacken-, Pornobrillen- und Schlaghosen-Swag, die böse Sachen machen, wie Schutzgeld erpressen, Beine brechen, Verräter mit Golfbällen malträtieren und junge Frauen unter Drogen setzen.
Auf der anderen Seite haben wir den großen, blonden, blauäugigen, Schnauzbart tragenden Ex-Kommissar mit offenem Hemd und Goldkettchen, der die Bösewichte in Verfolgungsjagden, geräuschvolle Schlägereien und Schießereien verwickelt. Ihnen werden Stühle über den Köpfen zerbrochen und sie werden per Feuerlöscher im Zaum gehalten.
Obwohl diese Action ohne Ironie und Sprücheklopferei auskommt, wirkt sie wegen ihrer Überzogenheit arg albern. Aber trotzdem sind einige Gewalteinlagen, als recht heftig zu bezeichnen, wie eine Kohlenmonoxid-Vergasung, geprügelte Frauen und ein Säureattentat.
Wegen Problemen beim Drehbuch und zwischen den Darstellern, wirkt das Endprodukt etwas fahrig, geschwätzig und unsauber zusammengeflickt. Aber das übertriebene Spiel der drei erwähnten Mimen, kann einiges wieder ins Lot bringen.
Doch alles in allem, vielleicht auch wegen fehlender Spannung, ist der Unterhaltungswert eher durchschnittlich.
Geostorm / US / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ich habe bekommen, was ich erwartet habe, und sogar noch mehr.
Denn ich habe eigentlich eine obligatorische CGI-Zerstörungsorgie mit rudimentärer Handlung à la "2012" erwartet.
Selbstverständlich gibt es hier auch jede Menge Katastrophenszenarien zu sehen, doch die stehen eher im Hintergrund. Vordergründig handelt es sich um einen Science-Fiction-Thriller um eine weitreichende Intrige in den höchsten Kreisen.
Thrill ist für mich tatsächlich entstanden. Ich bin zwar teils hinter das Spiel gestiegen, doch es gab mehrere Charaktere denen ich nicht vertraute, die mich aber letztlich auf eine falsche Fährte lockten.
Das kombiniert mit einem hohen Tempo, einem ansprechenden Cast und einigen spektakulären Bildern, hat mich ausgezeichnet unterhalten.
Mein Vorteil war wahrscheinlich, dass ich nicht mit Innovativität, Cleverness und tiefschürfender Philosophie gerechnet habe, sondern mit Blockbuster-Trash. Freilich beinhaltet GEOSTORM die Botschaft, dass sich die Nationen zusammentun sollen, um den Klimawandel, die globale Erwärmung aufzuhalten. Aber durch das Brimborium wird diese Message relativiert. Was soll´s?
Das vorhersehbare patriotisch-heroische, von Pathos überschattete Ende, durfte natürlich auch nicht fehlen. Der Countdown läuft und in allerletzer Sekunde kann die Welt noch gerettet werden.
Wie sollte es auch anders sein?
Pitch Perfect 2 / US / 2015
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Solide Fortsetzung, die locker mit dem ersten Teil mithalten und gelegentlich sogar abhängen kann.
Der Romantik-Anteil ist zwar diesmal etwas ausgewogener, aber steht immer noch stark im Hintergrund.
Auch inhaltlich reißt die Fortsetzung keine Bäume aus, aber auch hier sind Inszenierung und Cast wieder furchtbar sympathisch.
Die A Capella-Performances von "Das Sound Machine" sind der absolute Hammer und haben mir richtig imponiert. Da stinken die Auftritte von "The Barden Bellas" mal so richtig ab. Doch das geheime Battle ging auch straight nach vorn.
Was den Comedy-Anteil angeht, treffen zwar viele Gags am Ziel vorbei, doch das Ganze ist auch wieder, als durchweg heiter und amüsant zu bezeichnen.
Heftig zum Lachen gebracht haben mich, neben der flüsternden Asiatin, der Latina-Neuzugang und KEEGAN-MICHAEL KEY als Musikproduzent.
Deswegen, und weil der finale Auftritt von "The Barden Bellas" fetzt, packe ich auch einen Punkt mehr als beim Vorgänger drauf.
Pitch Perfect - Die Bühne gehört uns! (AT: The Hit Girls / Voices) / US / 2012
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
PITCH PERFECT ist ein Remix aus Musikfilm und RomCom, der seinen Fokus vermehrt auf Musik legt. Das soll heißen, dass die Romantik eher hinten ansteht und der Film zumindest dahingehend nicht sonderlich entzückt.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich wohl eh nicht der Zielgruppe entspreche, denn hier werden schon eine Menge Teenie-/Girlie-Belange abgehandelt.
Inhaltlich gibt der Film eh nicht besonders viel her, aber die Inszenierung und der Cast sind einfach furchtbar sympathisch.
Die Besonderheit von PITCH PERFECT als Musikfilm ist, dass es sich um A Capella- Performances handelt. Die gehen zwar ganz gut ins Ohr und spornen irgendwie den Bewegungsdrang an, aber sind relativ unspektakulär in Szene gesetzt.
Was den Comedy-Anteil angeht, wird sich auch ziemlich zurückgehalten. Zwar ist das Ganze durchweg, als heiter und amüsant zu bezeichnen. Aber die großen Lacher bleiben überwiegend aus. Die einzige, die ich wirklich witzig fand, ist die flüsternde Asiatin.
Mehr als Durchschnitt ist für mich leider nicht drin, doch wer nach einem harten Tag leichte Unterhaltung zum Runterkommen benötigt, kann mit PITCH PERFECT bestimmt Abhilfe schaffen.
Europa Report (AT: Europa / Europa One) / US / 2013
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
EUROPA REPORT hat mich sehr stark an den zwei Jahre zuvor erschienen APOLLO 18 erinnert. Nur eben mit dem gravierenden Unterschied, dass es hier um eine bemannte Mission zum Jupitermond Europa geht, und nicht zum Erdmond.
In der Realität würde ich solch eine Expedition sehr interessant finden, da sich unter der mehrere Kilometer mächtigen Wassereishülle, tatsächlich ein etwa 100 km tiefer Ozean aus flüssigem Wasser befinden soll, der extraterrestrisches Leben beherbergen könnte.
Wie auch in APOLLO 18, ist die Atmosphäre beklemmend, beängstigend und löst ein Gefühl des Unbehagens aus, da das All wie auch die Landschaft des Jupitermonds Europa sehr realistisch dargestellt werden.
Ich möchte nicht sagen, dass die Handlung schleppend vorankommt, aber sie hat mir eben nichts Neues erzählt und konnte deswegen keine Spannung nach meinen Bedürfnissen erzeugen.
Erst zum Schluss wird meine Erwartung erfüllt, aber im Endeffekt passiert trotzdem relativ wenig und ich habe mir gewünscht, dass man mehr daraus gemacht hätte.
The Recall (AT: Final Recall / The Recall: Abduction (Virtual Reality)) / CA / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ja, THE RECALL erinnert(e) mich sehr stark an SKYLINE oder auch EXTRATERRESTRIAL. Aber das ist nicht zwangsläufig der Grund für die niedrige Bewertung, sondern weil der Streifen völlig sinnlos ist.
Das spiegelt sich bspw. im irrationalen Verhalten der Figuren wider.
Die Figurenzeichnung trotzt jeglicher Logik und führt zu unberechenbaren Veränderungen von Charakterzügen.
Auch die Bedeutung der Nebenrolle von WESLEY SNIPES ist mir nicht ganz klar geworden.
Er wurde zwar bereits entführt, steht mental in Kontakt mit den Aliens und hat noch eine Rechnung offen, aber das steuert nichts ausschlaggebendes zur Story bei.
Auf irgendeine abstruse Weise, ist diese gebündelte Inkompetenz aber äußerst amüsant, und die Figuren sind solche Nullchecker, dass man sich scheckig lacht.
Trotz des minderwertigen Drehbuchs, ist die Inszenierung recht kurzweilig und hochwertig. Es wurden wirklich einige äußerst atmosphärische Bilder geschaffen, die mitunter durch ansehnliche Effekte ausstaffiert sind.
Im finalen Raumschiff-Entführungs-Part werden durch das Set-Design Erinnerungen an 80er-Jahre Sci-Fi-Trash wachgerufen.
Am Ende kommt man mehr oder weniger zur Erkenntnis, dass Ihnen wohl Erinnerungen extrahiert, sie markiert und sie mit verschieden Fähigkeiten, Superkräften auf die Erde zurückgeschickt worden.
Wofür das gut sein soll, muss man sich auch selber zusammenreimen.
Vielleicht um gegen die X-Men anzutreten(!)
Among the Living - Das Böse ist hier (OT: Aux yeux des vivants) / FR / 2014
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Nach einer knallharten und kompromisslosen Exposition, schlägt der atmosphärisch bebilderte Streifen unerwartet einen ganz anderen Weg ein und erinnert an Jugendfilme der Achtziger und/oder Verfilmungen des STEPHEN KING.
Das wird auch musikalisch dementsprechend untermalt.
Nur dass die Jungs hier nicht niedlich und liebreizend sind, sondern es faustdick hinter den Ohren haben und deswegen für den einen oder anderen, als Sympathieträger nicht funktionieren könnten.
Doch wer hat als Jugendlicher keine Scheiße gebaut, für die er heftigen Ärger bekommen hat oder hätte kriegen können?
Außerdem haben die Jungs alle ihr Päckchen zu tragen, ihre eigenen Probleme und Dämonen, die sie zu Verhaltensauffälligkeiten drängen und dem Ganzen sogar Dramaturgie verleihen.
Die zum Nachsitzen verdonnerten Rabauken stehlen sich heimlich davon, um Schabernack zu treiben. Nachdem sie versuchten eine Scheune abzufackeln, flüchten sie zum nahe gelegenen und verlassenen Filmstudio-Gelände und werden Zeugen eines grausamen Verbrechens, dass sie bis ins traute Heim verfolgen wird, um dort seine Grenzen auszutesten.
Dass heißt, ab dem Punkt schlägt der Film wieder einen Haken und geht in eine völlig andere Richtung. Er spielt frech mit Konventionen und Klischees des Horrorfilms und stellt seine eigenen Regeln auf, die aber nicht immer reformerisch sind. Außerdem lädt er zum munteren Zitate-Raten ein.
Was folgt sind intensive und spannende Home Invasions mit Terror-Einschlag eines übermenschlich starken Genmutanten mit schäbiger Clownsmaske, der aussieht wie ein unheimlicher Chemo-Patient mit Marfan-Syndrom, und im Adamskostüm seinen Mikropenis verstörend zur Schau stellt. Bei all dem Unbehagen vergisst man sogar, dass es recht unwahrscheinlich ist, dass er genau weiß, wo die Jungs zu finden sind und dass er so schnell und unauffällig hier und da verschwindet und wieder auftaucht.
Bis dahin wird sich mit expliziter Gewaltdarstellung vornehm zurückgehalten und das beunruhigend und bedrohlich gestimmte Augenmerk bestens funzend auf Grusel und Schock gelegt. Erst im finalen Part des Films werden ein paar derbe Gore-Spitzen ausgepackt und auch Podophile kommen auf ihre Kosten(!)
Meinetwegen hätte es über die Runtime verteilt mehr davon geben können, aber so ist es auch okay.
Ein adipöses Manko gibt es bei all der Lobhudelei aber dennoch, und zwar haben Vater und Sohn meines Erachtens zu wenig Hintergrund bekommen.
Das stellt sich insbesondere am Ende problematisch dar.
Am Anfang bekommt man zwar angerissen, dass der Vater im Krieg Kampfstoffen ausgesetzt war, die zu Missgeburten führten, und dass beide nach den anfänglichen Ereignissen eine neue Familie gründen wollen, aber das war es denn auch schon.
Ich spuck' auf dein Grab (OT: Day of the Woman / AT: Blood Angel / Blood Force / Day of a Woman / Day of the Woman: I Spit on Your Grave / Horror Weekend / I Hate Your Guts / I Spit on Your Grave / The Rape and Revenge of Jennifer Hill) / US / 1978
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Da ICH SPUCK´ AUF DEIN GRAB sein unangepasstes und unangenehmes Augenmerk leider mehr auf Vergewaltigung als auf Rache legt, gilt er als eines der kontroversesten Rape'n Revenge-Werke, insbesondere in Anbetracht seines Alters.
Denn als die New Yorkerin Jennifer Hills (CAMILLE KEATON) einen Sommer lang fern vom Trubel und Stress der Großstadt die Ruhe, Schönheit und Abgeschiedenheit der Natur nutzen will, um ihr erstes Buch zu schreiben, verstehen die Hinterwäldler ihre Freundlichkeit, Lockerheit und Aufgeschlossenheit, als Einladung sie wie einen Truthahn zu stopfen.
Immerhin sind sie Männer und können eben nicht anders, als sich wie schwanzgesteuerte Vollidioten aufzuführen.
Ihres Erachtens sendet sie die falschen Signale, wenn sie in Stöckelschuhen und kurzem Rock auf- und abgehend ihre Beine präsentiert, dem geistig zurückgebliebenen Lebensmittellieferanten ohne Busenhalter empfängt und im hautengen Bikini wie ein Köder im Boot liegt.
Mehr oder minder subtil schwingt also ein grimmiger Kommentar zum Geschlechterkrieg und der sexuellen Befreiung der damaligen Zeit mit.
Das abscheulische und ekelhafte Martyrium, das Jennifer erleiden muss, steht im starken Kontrast zur beschaulichen Idylle. Daher schlägt es umso mehr auf den Magen. da es kein Ende zu nehmen scheint.
Immer wieder keimt ein Funken Hoffnung auf, wenn Jennifer glaubt es überstanden zu haben, doch ihre Peiniger ihr immer und immer wieder auflauern.
Das ist exemplarischer 70er-Jahre-Exploitation-Terror, dessen abstoßende Intensität den Zuschauer mit voller Wucht trifft.
CAMILLE KEATON überzeugt in ihrer Rolle und liefert eine mutige sowie glaubwürdige Darstellung ab. Auch ihre Wandlung zur kalt berechnenden Rächerin, die ihre weiblichen Reize als Katharsis nutzt und ihre Peiniger im doppelten Sinne mit den Waffen einer Frau schlägt, ist stichhaltig.
6,5 x Feminismus vs. Mysogenie.
Men Behind the Sun (OT: Hei tai yang 731 / AT: Black Sun 731 / Camp 731 / The Devil 731: Men Behind the Sun / Squadron 731 / Unit 731: Men Behind the Sun) / HK/CN / 1988
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Endlich kam ich zur Gelegenheit den berühmt-berüchtigten Cat III-Klassiker MEN BEHIND THE SUN sehen zu dürfen und weiß nicht so recht, wie ich ihn einschätzen soll.
Die Diskrepanz zwischen dem Film und mir ist, dass dieses Werk die Geschichte vom Versuchslager 731 erzählt, in dem Japaner während des zweiten Weltkriegs unvorstellbar grausame und inhumane Experimente an Chinesen und Russen durchgeführt haben.
Ich halte es für äußerst wichtig auch die dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte aufzuarbeiten, um somit aufzuklären.
Ob MEN BEHIND THE SUN das tut und es überhaupt die Intention der Macher war, ist Betrachtungssache und Spekulation.
Wenn man dem Film wohlgesonnen gegenübersteht, könnte man eine verborgene humanitäre Botschaft entdecken.
Vielleicht will MEN BEHIND THE SUN aber auch gerade durch die undifferenzierten, schockierenden Szenen verschrecken um anzuprangern?
Dass der Mensch eine Bestie ist oder sein oder werden kann sowie dass Krieg kein Zuckerschlecken ist und Schlachtfelder keine Ponyhöfe sind, sollte jedem bewusst sein. Wenn nun Filme die Sinnlosigkeit des Krieges verdeutlichen wollen, auch mit drastischen Bildern, man aber auch eine ungeschonte Kritik und/oder gar Ressentiment wahrnehmen kann, oder die Geschichte einer Person erzählt wird, die sich ihre Menschlichkeit bewahrt, trotz des Grauens des Krieges, ist das eine gute Sache. Doch MEN BEHIND THE SUN wirkte auf mich partiell wie Exploitation pur, die sich in Sadismus suhlt.
In aller Detailliertheit, nur ihrer selbst willen und im fragwürdigen Kontext, werden schonunglos Gräueltaten aneinandergereiht, eingebettet in eine rudimentäre Handlung, in der overactende Mimen für unfreiwillige Komik sorgen.
Die erwähnte Diskrepanz ist nun, dass ich Filme mag, die Gewalt feierlich ausleben, solange es fiktiv, oder zwar von wahren Ereignissen inspiriert ist, aber immer noch ein eigenes Süppchen gekocht wird. Was ich damit meine ist, dass mich MEN BEHIND THE SUN sehr an ILSA, DIE HÜNDINNEN VOM LIEBESLAGER 7 erinnerte, der zwar inspiriert, aber immer noch fiktiv ist.
Bei Filmen die wahre Ereignisse zur Befriedigung von Gewaltbedürfnissen ausbeuten oder gar real, Snuff, sind, ziehe ich den Schlussstrich. Doch da ich einen Hauch Subtext herausfiltern konnte, entscheide ich mich für die Neutralität.
The Wailing - Die Besessenen (OT: Gok-seong / AT: The Strangers) / KR/US / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ob jetzt unbedingt knappe 160 Minuten nötig gewesen sind, um diese Geschichte zu erzählen, möchte ich stark bezweifeln, da es auch gelegentlich repetitiv wurde.
Doch trotz der gewaltigen Laufzeit, habe ich mich kaum gelangweilt, und das ist schon mal ein gutes Zeichen.
Das liegt aber vielleicht daran, dass ich den Film zum Großteil eben nicht, als schaurig-folkloristischen Mysterythriller wahrgenommen habe, sondern eher als abstruse Horrorkomödie.
Obwohl der Film in düsteren Bildern gehalten ist und die Wälder dem Ganzen etwas mystisches verleihen, empfand ich THE WAILING - DIE BESESSENEN weder als mysteriös, noch habe ich Thrill verspürt. Da diese Eigenschaften durch das unsagbar komödiantische Verhalten aller Beteiligten kompensiert worden ist, und mich des Öfteren arg amüsierte.
In Abetracht dessen, dass es sich mitunter um Polizisten handelt, ist ihr Verhalten noch witziger, da sie bei ihrer trotteligen "Ermittlungsarbeit" so gut wie nichts auf die Reihe bekommen.
Dann erst der herangezogene Schamane, der mir bei seinem ekstatischen Ritual vorkam, als ob er auf einem Rave zu viel abfeierte(!)
Aufgrund dieser ständig vorherrschenden Skurrilität, konnte ich das disparat-metaphysische Szenario um Rassismus, Religion und Aberglaube nicht wirklich ernstnehmen und daher ließ mich auch die Dramaturgie völlig kalt.
Doch irgendwie hat diese wilde Mixtur irgendetwas, dass sie einen in ihren Bann zieht. Am Ende stößt sie auch noch kräftig gegen den Kopf, da sie einen teils ratlos zurücklässt.
Dead Pit (OT: The Dead Pit / AT: Das Horror Hospital) / US / 1989
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
DEAD PIT beginnt schon mal unheimlich makaber, als ein geisteskranker Gehirnchirurg von seinem Kollegen erschossen und eingemauert wird, nachdem er dessen grauenhaftes Labor im Keller der Nervenheilanstalt entdeckt, in dem sich jede Menge übel zugerichtete Leichen türmen.
Auch danach geht es bizarr und teils surreal weiter, als eine junge Frau in die Klapsmühle eingeliefert wird, die irgendwie mit dem ermordeten Irren mental in Verbindung zu stehen scheint und von furchtbaren "Albträumen" heimgesucht wird.
Ein Erdbeben hat den Mad Scientist aus seinem Grab befreit und nun macht er mit seiner Zombie-Armee aus Versuchskaninchen die Irrenanstalt unsicher und verbreitet düstere Stimmung mit seinem Eispickel-Werkzeug, um Lobotomien durchzuführen.
Die gut gebaute Hauptdarstellerin darf des Öfteren nur in Slip und knappen Oberteil bekleidet in Erscheinung treten und in einem Albtraum-Szenario sogar die Möpse lüften.
Auch der Rest der Besetzung ist solide, die Figurenzeichnung ausreichend und die Inszenierung für eine Low-Budget-Produktion hervorragend.
Zu guter Letzt erwartet uns im Finale ein brutales Katz-und-Maus-Spiel in den finsteren und kargen Gängen, die nur durch die Jalousien beleuchtet werden. Geweihtes Wasser hält die untoten Freaks auf und führt zu äußerst ansehnlichen Melting-Szenen.
Wenn man eine gehörige Portion Trash-Affinität mitbringt, unterhält DEAD PIT schon ordentlich, aber einen fetten Spannungsbogen sollte man nicht voraussetzen.
Ghosts of Mars (AT: John Carpenter's Ghosts of Mars) / US / 2001
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Au Backe, was hat JOHN CARPENTER denn da verzapft?
GHOSTS OF MARS ist ein heftiger Trasher, ein wüstes Billo-Konglomerat aus seinem ASSAULT - ANSCHLAG BEI NACHT sowie DIE TOTALE ERINNERUNG - TOTAL RECALL, DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN und dem Videospiel DOOM.
Durch die dünne Story führen mitunter PAM GRIER als dominante Lesbiererin, JASON STATHAM als Chauvi und ICE CUBE als Gangster mit Herz, um sich Gefechte und Kämpfe mit gruseligen Gestalten zu liefern, in die die Geister von Marsianern gefahren sind.
Angereichert wird dieser flache Sci-Fi-Horror-Actioner mit netten Gore-Spitzen, einem unpassenden Heavy Metal-Soundtrack und unfreiwilliger Komik.
Wenn man seine Erwartung klein hält und seine Ansprüche tiefstapelt, ist GHOSTS OF MARS kurzweilig hirnlose Unterhaltung.
Blutiger Valentinstag (OT: My Bloody Valentine) / CA / 1981
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
BLUTIGER VALENTINSTAG ist ein teils äußerst gelungener und arg morbider Slasher der frühen Achtziger, der die meisten Merkmale des Genres stilsicher variiert und sich bemüht Wege abseits von HALLOWEEN - DIE NACHT DES GRAUENS und FREITAG DER 13. zu begehen.
So werden bspw. die üblichen notgeilen Teenager-Schablonen durch notgeile Minenarbeiter-Schablonen und ihre Schätzchen ersetzt. Im Endeffekt nimmt sich das also nichts, doch die Darsteller liefern überwiegend solide Darstellungen ab und ihre Figuren nerven zum Glück nicht.
Die Handlung ist durch ihre simple Struktur nicht weltbewegend, aber wird insoweit flüssig erzählt, dass Längen und/oder Leeren kaum entstehen. Außerdem wird sie durch das Valentinstags-Motiv noch etwas aufgewertet.
Die Frage nach dem Täter wird zwar bis zum Schluss geschickt aufrecht gehalten und auch das Motiv ist filmisch nachvollziehbar, doch als besonders spannend würde ich das Whodunit-Rätsel nicht unbedingt bezeichnen.
Die Atmosphäre, insbesondere in der Miene, ist unheimlich sowie bedrohlich und steht im starken Kontrast zum Fest der Liebe.
Genauso unheimlich und bedrohlich ist der röchelnde Killer in seiner Minenarbeiter-Montur, der effektiv die Spitzhacke schwingt und menschliche Herzen in Pralinenschachteln verschenkt.
Letztlich haben mich auch die verdammt deftigen, kreativen, abwechslungsreichen und hervorragend handgemachten Kills der ungeschnittenen Unrated-Fassung zu dieser Bewertung bewegt.
Accident Man / GB / 2018
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
ACCIDENT MAN basiert auf der britischen Comicbuchreihe TOXIC!, von der ich kein Examplar gelesen habe und deswegen keine Vergleiche ziehen kann.
Auch wenn die Comicbücher weit vorher erschienen sind, muss ich sagen, dass mich die Story an eine Mischung aus JOHN WICK und JOHN WICK: KAPITEL 2 erinnert hat. Nur eben comic'esker und daher mitunter humorvoller.
Die schwarzhumorige Umsetzung steht im starken Kontrast zur eher düsteren und dramatischen Handlung und war für mich anfangs gewöhnungsbedürftig. Doch irgendwann hat sich mein Empfinden eingepegelt und ich konnte mich auf die skurrilen Attentäter ausm Pub und die krude Machart einlassen. Dazu haben mich insbesondere die brutalen und gut gefilmten Fights bewegt.
6,5 Defenestrationen, oder Auftragsmorde, die wie Unfälle aussehen.
Die Unfassbaren 2 - Now You See Me / FR/US / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Auch die Fortsetzung weiß noch immer zu bezaubern, auch wenn die Story etwas fahriger und unspektakulärer als die des Vorgängers ist.
Vielleicht kam es mir aber auch nur so vor, weil die magischen Momente vor großem Publikum reduziert worden und mehr auf wendungsreiche Thriller-Anleihen gebaut wurde. Diese Wendungen sind aber so albern und unnötig, dass man sich unter "Thriller-Anleihen" nicht zu viel vorstellen sollte. Man sollte die Story am besten generell nicht hinterfragen und sich lieber auf die humorvolle und kurzweilige Umsetzung sowie das tolle Ensemble einlassen. Dann kann man auch seinen Spaß haben.
Auch wenn an vielen Stellen die Politur zu dick aufgetragen wurde und man zum Credo kommt: Manchmal ist weniger mehr.
A World Beyond (OT: Tomorrowland) / US/ES/FR/GB / 2015
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
A WORLD BEYOND beruht auf dem Dinsneyland-Themenpark "Tomorrowland", wie der Film auch im Original heißt.
Es geht um ein junges, cleveres und optimistisch denkendes Mädchen, das durch das "finden" einer magischen Münze, Zutritt zu dieser Welt von morgen bekommt.
Nun werden wichtige philosphische, humanistische und existenzielle Fragen aufgeworfen. Doch den selbst aufgestellten hohen Anspruch zu versuchen diese Fragen zu beantworten, wird der Film nicht gerecht.
Vielleicht will er es auch gar nicht und den Zuschauer lieber mit seinen eigenen Meinungen, Hoffnungen, Ängsten und Träumen Antworten finden lassen.
Außerdem ist es ein Familienfilm, der die jüngeren Zuschauer nicht überfordern soll, sondern sie lieber anspornen will die Welt zu verbessern, da sie unser aller Zukunft sind.
A WORLD BEYOND erzählt wirklich eine tolle Geschichte, der ihre plakative Message ein Bein stellt, weil sie am Ende auch keine Position bezieht.
Dennoch besitzt A WORLD BEYOND genügend Magie, Inspiration und Kreativität, um konstant vergnüglich bei Laune zu halten - und obendrein wächst Athena (RAFFEY CASSIDY) unglaublich ans Herz und stiehlt allen die Show.
Daddy’s Home 2 – Mehr Väter, mehr Probleme! / US / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die Fortsetzung beweist, dass mehr Väter nicht zwingend für mehr Witz sorgen müssen. Ganz im Gegenteil, die Väter der Väter sind total unlustig, obwohl es sich um MEL GIBSON und JOHN LITHGOW handelt.
Auch die ursprünglichen Väter sind nicht mehr dermaßen humorvoll wie im Vorgänger. Vermutlich weil die Kabbelei zwischen den beiden viel harmloser ausfällt als zuvor.
Anscheinend ist das Sequel familienfreundlicher inszeniert, so dass Groß und Klein sich zur besinnlichen Zeit seicht und zahnlos berieseln lassen können.
Nach einem Bottich mehr Schuss als Glühwein kann DADDY'S HOME 2 - MEHR VÄTER, MEHR PROBLEME! vielleicht ganz spaßig sein. Doch letztlich kann ich mich wegen dem uninspirierten Drehbuch, dass sich lieber an X-Mas-Klischees en gros bedient anstatt eigener Ideen, nicht zu mehr als 4 Punkten durchringen.
Die Bewertung resultiert aus einer knappen handvoll zündender Gags, da ich mich nicht gelangweilt habe und dem versöhnlichen Ende.
The Foreigner (AT: The Chinaman) / GB/CN/US / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Quan (JACKIE CHAN) hat nichts mehr zu verlieren, da er bereits alles verloren hat. Zuletzt seine Tochter bei einem terroristischen Bombenanschlag in London, zu dem sich die Kern-IRA bekennt. Er setzt alles daran den/die Namen des/der Mörder(s) seiner Tochter herauszufinden, um ihnen die gerechte Strafe zuzuführen. Ihm ist jedes Mittel recht, auch einen Politiker zu bedrohen, der einst Mitglied der IRA war.
THE FOREIGNER ist ein stabiler Rache-/Poltitthriller, in dem JACKIE CHAN ausnahmsweise eine ernste Rolle spielt.
Humor wäre auch völlig deplatziert bei dem tragischen Hintergrund und dem brisanten Thema.
Hervorzuheben ist außerdem, dass Quan nicht als übermenschliche, unbesiegbare Kampfmaschine dargestellt wird, sondern seinem Alter entsprechend erfahren und kampferprobt. Obwohl ich sagen muss, dass es mir manchmal zu weit ging, was Quan abgezogen hat. Denn Liam Hennessy (PIERCE BROSNAN, der in seiner Rolle als Wundenheiler und Brückenbauer selbstverständlich auch zu überzeugen weiß) wirklich keine Ahnung hat, wer dahintersteckt. Auch wohin die Aktionen der Kern-IRA führen sollen, ist mir nicht ganz klar geworden.
Aber Schwamm drüber, denn die Dramaturgie ist glaubwürdig, die Altherrenriege liefert ab, die Action ist bodenständig und die Spannung stellenweise gegeben.
Allgemein wäre das Drehbuch zwar noch ausbaufähig gewesen, aber für einen gemütlichen Filmabend reicht THE FOREIGNER vollkommen aus.
The Ritual / GB / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Als in der ersten Hälfte eine vierköpfige Gruppe sympathischer Briten (einer von ihnen besonders von Schuldgefühlen geplagt) mehr oder weniger orientierungslos auf unheilvolle Symbolik in den mystischen Tiefen des nordschwedischen Waldes trifft (der sich in Rumänien befindet), auf eine Grusel-Hütte stößt und ein Sturm sie zwingt, dort zu übernächtigen, sie am nächsten Morgen allesamt mit furchtbaren "Albträumen" aufwachen und seitdem von irgendetwas verfolgt wird, ist THE RITUAL unheimlich und mysteriös, unheimlich mysteriös.
Auch dass dem Schuldgeplagten immer wieder sein Gewissen in Form von Visionen ein Schnippchen schlägt, weiß durchaus zu gefallen.
Was nicht zu gefallen weiß ist, dass die Gruppe kein Wort über die Vorkommnisse verlieren will. Aber es sind ja auch Männer und keine Waschweiber(!)
Im Gegenzug kommt es zu vorwurfsvollen Konflikten, die nicht hätten sein müssen und denen auch nicht weiter nachgegangen wird.
Zum weiteren Durchhängen kommt es bei den schmerzbefreiten und unsterblichen Hinterwäldlern, die den außergewöhnlich designten und gern Bäume dekorierenden uralten Gott Opfergaben bereiten.
Das Ende ist auch eher schwach, denn der Götze lässt sich easy per Waldrand aufhalten und der Final Boy spaziert selbstgefällig davon(!)
Ich vermutete ja die ganze Zeit, dass der Schuldgeplagte eine psychische Störung hat, sich das alles nur einbildet, schizophren ist und die Morde begeht. Doch auch wenn das Ende aufgrund seiner Plumpheit nicht hundertprozentig aufschlussreich ist, scheint das nicht der Fall gewesen zu sein.
All Inclusive (OT: Couples Retreat) / US / 2009
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
ALL INCLUSIVE ist für eine Komödie über weite Strecken nicht komisch. Nicht deswegen, da die Pointen meinen Geschmack verfehlen, sondern weil es einfach keine gibt. Dennoch ist die mehr oder weniger freiwillige Paartherapie über weite Strecken launige insulare Unterhaltung, die aber auch letztlich als Beziehungsratgeber zu seicht ist.
5,5 Guitar Hero Battles.
The Cloverfield Paradox / US / 2018
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die Inszenierung ist zwar saustark, überrascht mit einem tollen Raumstation-Set-Design, entsprechend düsterer Atmosphäre und grandiosen Effekten. Doch das Drehbuch ist ein totaler Schwächling, der sich dreist, plump und oberflächlich an verschiedensten Elementen anderer Genre-Vertreter vergreift und sie zu einer inhomogenen Masse vermengt.
Ohne wirklicher Vorgeschichte wird man direkt ins Szenario geworfen und bekommt währenddessen teils den Handlungsablauf aufgetischt.
Genauso schwach wie das überfrachtete Skript ist die klischierte Figurenzeichnung, die jeden Charakter blass aussehen und keine glaubhafte Beziehung zwischen ihnen entstehen lässt.
Doch letztlich liefert jeder Darsteller eine durchschnittliche Darbietung ab.
Was mich nur genervt hat ist, dass diese doch eigentlich klugen Leute dort an Bord, sich oftmals völlig unklug verhalten und bescheuerte Entscheidungen treffen sowie in zeitkritischen wie lebensbedrohlichen Momenten nicht ausm Arsch kommen. Es schien, als hätte die Crew keinen Plan, was sie dort eigentlich tun und lassen soll.
Über Logiklöcher sollte man sich eigentlich nicht beschweren, weil sie gewollt sind. Darüber hinaus führen sie aber vehement zu humorvollen Einlagen, die nicht ins Gesamtbild passen, da sich der Film eher ernst gibt.
Das beste Beispiel hierfür sind wohl die im Feuer verlorenen Kinder, deren Dramaturgie völlig aufgesetzt wirkt und mich zumindest kaltgelassen hat.
Mir ist auch der Zusammenhang, die Timeline zu den beiden Vorgängern nicht so richtig klar geworden. Die Mission wird nur vorgenommen, da die Ressourcen auf der Erde verbraucht sind und die Länder wegen der Energiekrise kurz vorm Krieg stehen oder ihn schon führen. Zu der Zeit verwüsten aber noch keine Monster die Erde. Und in keinen der beiden Vorgänger, findet dieses Szenario auf der Erde statt.
Doch vielleicht ist die Erde in THE CLOVERFIELD PARADOX nicht die Erde aus den beiden Vorgängern, sondern aus einem Paralleluniversum, einer alternativen Realität? Oder das Experiment mit dem Shepard-Teilchenbeschleuniger lief dermaßen schief, dass die Raumzeit eines Multiversums zerrüttet wurde und Vergangenheit und/oder Gegenwart und/oder Zukunft verändert worden?
Vielleicht gewährt uns ein vierter Teil mehr Aufschluss, denn hier hat man das bedauerlicherweise nicht für nötig gehalten.