999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Ghost Movie (OT: A Haunted House / AT: Paranormal Movie / Smartass) / US / 2013
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
GHOST MOVIE ist eine derbe Verarsche nach Art der SCARY MOVIE-Filmreihe von etlichen Found Footage-, Exorzismen- und Haunted House-Filmen, aber auch mit diversen Anspielungen, Querverweisen und Referenzen zu anderen Streifen.
Meines Erachtens ist das Ganze recht kreativ zusammengeflickt und gelegentlich wirklich witzig.
Doch man braucht echt ein dickes Fell, denn leider ist es auch oftmals viel zu drüber und wird bis ans Limit ausgereizt.
Doch weil ich wirklich hin und wieder lauthals lachen musste, und das die wenigsten Komödien bei mir schaffen, will ich in Sachen Bewertung nicht zu streng sein.
Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe (OT: L'uccello dalle piume di cristallo / AT: The Bird with the Crystal Plumage / Bird with the Glass Feathers / The Gallery Murders / The Phantom of Terror / Point of Terror) / IT/DE / 1970
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE ist das Regiedebüt von DARIO ARGENTO und der Auftakt der sogenannten "Tier-Trilogie", die aus losen Gialli besteht. Die beiden weiteren Titel sind DIE NEUNSCHWÄNZIGE KATZE und VIER FLIEGEN AUF GRAUEM SAMT. Die Bezeichnung resultiert daraus, dass obwohl die drei Filme inhaltlich nicht zusammenhängen, sie ähnliche Handlungsmuster aufweisen, Tiernamen in den originalen Filmtiteln tragen und diese Tiere zur Aufklärung/Auflösung beitragen.
Auch wenn es dramaturgische und logische Lücken gibt, ist DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE tatsächlich der bisher von mir am besten bewertetste gelbe Krimi. Ein paar Gründe dafür sind, dass es sinnig ist, dass dem amerikanischen Schriftsteller die Ausreise verweigert wird, da er ein wichtiger Zeuge ist. Es auch sinnig ist, dass er selbstständig ermittelt, um schnellstmöglich ausreisen zu können, sowie dass er den eigenen Ansporn zur Rekonstruierung hat, da sich ein bedeutsamer Hinweis in seinem Gedächtnis verbirgt, der ihm keine Ruhe lässt.
Auch die Ermittlungsarbeit selber wirkt nicht beliebig oder zufällig und es wird sich überwiegend auf den sympathischen Hauptprotagonisten konzentriert, anstatt willkürlich Figuren auftauchen zu lassen, die als offensichtlich Verdächtige oder Opferlämmer herhalten müssen und den Plot nur zäher machen und dem Spannungsbogen schaden.
Auch für Humor ist sich DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE nicht zu schade. So verhelfen dem Geheimnis auf die Schliche zu kommen, ein tuckiger Kunsthändler und MARIO ADORF als exzentrischer Maler, den man nur per Leiter erreichen kann und der Katzen isst.
Die Inszenierung ist stilsicher und im Gegensatz zu den späteren Werken des DARIO ARGENTO noch bodenständig. Soll heißen, die Inszenierung ist nicht so farbenfroh, psychedelisch, experimentell, irrational und albtraumhaft.
Dennoch werden tolle Bilder geschaffen und reißerische Morde präsentiert, die von einer gekonnten Kamera eingefangen und von ENNIO MORRICONE wirksam musikalisch unterstrichen werden.
Auch die finalen Plot-twists fand ich ansprechend sowie das Motiv. Obwohl das Motiv recht flüchtig abgehandelt wird.
7 x Servus!
Space Prey - Der Kopfgeldjäger (OT: Hunter Prey / AT: Space Wars - Der Kopfgeldjäger / Untitled Sandy Collora Project) / US / 2010
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Für den scheinbar wenigen Aufwand der betrieben wurde, ist das 'ne solide Arbeit, die mich positiv überrascht hat.
Obwohl der Film nur an einer Lokation spielt, und zwar an einer Felsenlandschaft in der Wüste, wirkt der Handlungsort nie eintönig. Das liegt wohl daran, dass er ein Augenschmaus ist und hübsch eingefangen wird. Auch wenn es sich um offenes Gelände handelt, kann man letztlich von einem Kammerspiel reden, bei dem die Hitze förmlich rüberkommt und wenngleich solch eine Schauplatz viel Licht birgt, er niemals unter- oder überbeleuchtet in Szene gesetzt ist.
Der Cast ist nicht besonders groß und anfangs tragen alle Kampfanzüge, die an die Stormtrooper aus STAR WARS erinnern. Als sie die Helme abnehmen, tragen sie Make-up und Masken, beides ist zwar recht einfach gehalten, aber reicht völlig aus um gut auszusehen.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Handlung eigentlich "nur" aus einem minimalistischen Katz-und-Maus-Spiel besteht, wird sie immer wendungsreicher und deswegen umso spannender und das ohne große Effekthascherei.
Aus dem Ende hätte man aber noch was rausholen können und mit mehr Budget, aus dem ganzen Film.
Nightmare - Schlaf nicht ein! (OT: Slumber) / GB/US / 2017
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Obwohl ich nicht einschlafen sollte, wäre ich es fast.
Die Handlung um eine Nachthexe oder einen Nachtalb, die/der eine kleine Familie während Schlaflähmungen oder Schlafparalysen heimsucht und terrorisiert, ist kompetent inszeniert, hat eine überzeugende Besetzung und effiziente Grusel-Momente in petto. Doch die Geschichte wird etwas ermüdend erzählt.
Das liegt insbesondere an dem Charakter, den MAGGIE Q verkörpert. Eigentlich ist ihre Figur Spezialistin für Schlafstörungen, doch da sie als Kind schreckliches erlebt hat, dass sie immer noch beschäftigt und leiden lässt, da sie sich nicht erklären kann, was geschehen ist, ist sie kaum in der Lage der Familie zu helfen. Darum müssen sich später andere darum kümmern.
Ihre Ignoranz nimmt der eh schon ruhigen Erzählweise den Drive, sodass alles um die effizienten Grusel-Momente herum, meine Augenlider immer schwerer werden ließ. Doch da es dem Film gerade noch gelang mich nicht eindösen zu lassen, sollte der Durchschnitt drin sein(!)
Hätte man sich mehr der slawischen Mythologie um Nocnitsa gewidmet, hätte eventuell eine höhere Bewertung möglich sein können.
The Evil Ones - Die Verfluchten (OT: Bornless Ones / AT: Haunted House on the Hill / Goetia) / US / 2016
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Lauwarmer THE EVIL DEAD-Aufguss, der sich bierenst nimmt. Soll heißen, etwas Humor hätte bestimmt nicht geschadet.
Trotz handlicher Laufzeit von etwa 80 Minuten, muss man circa die durchschaubare Hälfte davon Geduld unter Beweis stellen, bis der übliche Einheitsbrei des Dämonen-Schockers, ohne besondere Höhepunkte losgetreten wird.
Da die Idee Gebrechen zu heilen fluffig ist, teils atmosphärische Momente geschaffen und Stereotype effezient bedient werden sowie ansehnliche praktische Effekte aufwarten, lasse ich noch 4,5 Punkte springen, obwohl mir die dämonischen Stimmen ziemlich auf die Nerven gegangen sind.
A Beginner's Guide to Snuff / US / 2016
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Verdammt kurzweilige Schwarze Komödie voller Genreverweise, latenter Kritik an Hollywood sowie mit sympathischen wie spielfreudigen Darstellern und einer Story um Machtmissbrauch und Ungleichberechtigung, die einfach Bock macht.
Die Wendungen sind zwar nicht wirklich überraschend, aber da das Drumherum des "Fake"-Snuff-Debakels stimmt, tut das der Sache kaum Abbruch.
Blutige Verschwörung (OT: Blood Legacy / AT: Legacy of Blood / Will to Die) / US / 1971
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Da der wohlhabende Kopf der Familie Dean verstorben ist, werden die Kinder, ihre Anhängsel und die Bediensteten zur Testamentsverlesung geladen, jenes auf einem Tonband festgehalten ist. Da das Oberhaupt ein widerlicher Bastard war, stellt er dem Nachlass, welcher anteilig aufgeteilt werden soll, eine Klausel nach.
Die "lieben" Verwandten & Co. die allesamt nicht ganz koscher und/oder nicht ganz dicht im Oberstübchen sind, müssen eine Woche lang in der schaurigen Villa verbringen. Wenn einer von ihnen in dieser Zeit den Löffel abgibt, wird deren Anteil unter den anderen aufgeteilt. Da das Haus voller Hass steckt, dauert es nicht lange, bis der erste Tote zu verzeichnen ist, und zwar ein Hund.
Obwohl es sich dabei noch um einen Unfall gehandelt haben könnte, wird der Sheriff eingeschaltet. Spätestens als der auf dem Silbertablett serviert wird, wissen alle , dass sich ein Mörder im Haus befindet, darum verdächtigt jeder jeden.
BLUTIGE VERSCHWÖRUNG ist ein paranoider Erbschaftsstreit-Krimi zwischen Slasher-Pulp und psychedelisch angehauchten Rückblenden um Inzest und Sadismus.
Es gibt eine Reihe von Morden, die für die damalige Zeit respektablen Gore liefern, von denen einige Bezug zu Tieren haben, sodass man fast von einem Tierhorrorfilm sprechen könnte(!)
Aufgrund dessen hätte ich BLUTIGE VERSCHWÖRUNG gerne höher bewertet, doch trotz der skurrilen Figuren, zwischen denen diverse Verdachtsmomente hin- und hergeschoben werden, ist er mir einfach zu gemächlich und geschwätzig.
Ein fulminantes Finale hätte mich vielleicht noch zu einer 5er-Bewertung überredet, doch die Wendungen waren leicht zu durchschauen, daran kann auch die Schlusspointe nichts ändern.
4,5 Nachttischlampen aus Krauts.
Malastrana (OT: La corta notte delle bambole di vetro / AT: Malastrana - Das Todessyndrom / Malastrana - Unter dem Skalpell des Teufels / Paralyzed / Short Night of the Glass Dolls / Das Todessyndrom / Unter dem Skalpell des Teufels / The Short Night of the Butterflies / Short Night of Glass Dolls) / IT/DE/CS / 1971
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MARIO ADORF landet in seiner Nebenrolle in der Tonne wie Oskar und JÜRGEN DREWS darf als Straßenmusikant den verstörenden Theme Song schmettern.
Dabei handelt es sich um das Regiedebüt von ALDO LADO, dessen Titel sich von der Prager Kleinseite ableitet, die auf tschechisch eben Malá Strana heißt und als Handlungsort dient.
Inwieweit man in MALASTRANA einen Giallo sieht, bleibt jedem selbst überlassen. Für mich ist dieses Werk eher ein morbider wie okkulter Psychothriller, mit einer ungewöhnlichen Erzählweise. Da die Geschichte retrospektiv erzählt wird, wenn die traumatischen Erinnerungsfetzen eines Scheintoten rekonstruieren und von den gegenwärtigen Ereignissen des Totgeglaubten aufgebrochen werden.
Leider verlaufen viele dieser Erinnerungsfetzen, bei denen es um den Versuch des Auffindens der verschwundenen Geliebten des Hauptprotagonisten geht, oftmals ins Leere. Dieses ins Leere laufen lassen, könnte man auch, als das Auslegen falscher Fährten betrachten. Doch diese Annahme wird dahingehend geschwächt, dass seine investigative Arbeit oftmals beliebig wirkt und er scheinbar nur zufällig dem dunklen Mysterium auf die Spur kommt. Dadurch wirkt die eigentlich interessante Narration ziemlich zähflüssig. Die fehlende Dynamik tut dem subtilen Grauen, der Dramaturgie und der damit einhergehenden Suspense keinen Gefallen.
Die Atmosphäre hat eine dichte und stimmungsvolle Unwirklichkeit, etwas jenseitiges. Überdies werden die tollen Lokationen in gelungenen Bildern eingefangen, die von den paranoiden Klängen des ENNIO MORRICONE veredelt werden.
Das wird nur noch durch das fulminante Finale getoppt, in dem Vergangenheit und Gegenwart in ein grausiges Szenario kulminieren, das niederschmetterlingnd endet.
The Shrine (AT: Cult) / CA / 2010
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THE SHRINE kann man als kleinen Okkult-Thriller bezeichnen, in dem eine ehrgeizige Journalistin, ihre naive Praktikantin und ein Fotograf einer womöglich guten Story auf den Grund gehen wollen, da in Polen immer wieder Touristen verschwinden und deren Gepäck kurze Zeit später anderswo auftaucht.
In der ersten Hälfte generisch die B-Movie-Schiene fahrend und als Backwood-Vertreter getarnt, als sie auf gastunfreundliche Einheimische stoßen, entsteht letztlich ein solider und gut gemachter Grusler um einen mysteriösen Nebel, der eine unheimliche Statue in sich birgt, der auch die Spannungsschraube anzieht und mit einer überraschenden Wendung ausgeht.
St. Vincent (AT: St. Vincent De Van Nuys) / US / 2014
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In Filmen mit einem Kind oder mit Kindern, kann es schnell ins nervtötende abdriften. Das ist bei ST. VINCENT zum Glück nicht der Fall. Der Neue in der Klasse, der zunächst Spießruten laufen muss, ist ein sympathischer Bursche, der nicht auf den Kopf gefallen ist.
MELISSA MCCARTHY spielt hier zur Abwechslung und glaubwürdig eine ernste Rolle als alleinerziehende Mutter im Scheidungskrieg, die ums Sorgerecht kämpft und von früh bis spät im Krankenhaus malochen muss.
Für BILL MURRAY ist der mürrische Griesgram und Loser mit Herz eh eine Paraderolle und daher ein Heimspiel. Er vögelt eine schwangere Dame der Nacht auf Pump, säuft wie ein Loch, zockt, hat haushohe Schulden bei zwielichtigen Typen und ist darum eigentlich der ungeeignetste Babysitter ever. Notgedrungen und gegen Bezahlung übernimmt er den Job und bringt den Jungen sein Lebensstil und seine Weisheiten näher und rät ihm gleichzeitig von diesem Lebensweg ab. Eine ungewöhnliche Freundschaft bahnt sich an, denn Vincent hat nicht nur schlechte Seiten und ist ein dekorierter Held. Trotzdem meint es das Schicksal nicht gut mit ihm und versetzt ihn zwei harte Schläge.
Letzten Endes haben wir hier eine humorvolle, melancholische, sentimentale, warmherzige und wunderschöne Tragikomödie, die mir spätestens bei der Heiligsprechung Pipi in die Augen trieb.
Virgin Beach Creature (OT: Jenglot pantai selatan / AT: Beach Monster) / ID / 2011
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In VIRGIN BEACH CREATURE geht es um einen sogenannten Jenglot, einer deformierten, humanoiden Kreatur aus der indonesischen Kultur und aktiv geglaubten Mythologie. Laut Erklärung im Film werden sie als paranormale Haustiere gehalten und können einst Menschen gewesen sein. Durch Magie werden sie zu dieser menschenfressenden Kreatur. Desto älter sie werden, desto mehr verändern sie sich. Wenn sie uralt sind, bleiben nur noch verdörrte Stücken Fleisch zurück, die winzigen menschlichen Puppen ähneln.
An und für sich ein furchtbar interessantes Thema, das hier leider furchtbar uninteressant behandelt wird.
Die Handlung könnte einfacher nicht sein: Junge Leute wollen am Strand eine Party feiern, dort treibt sich ein Jenglot herum. Die jungen Leute wissen bekloppterweise auch, das sich am Strand ein Jenglot herumtreibt, da sie es in den Nachrichten sahen. Aber das hält sie nicht davon ab. Nun feiern die jungen Leute etwas auf der lahmen Party, spazieren ermüdend durch die Botanik oder pflegen ihre zahmen Liebschaften, während der Jenglot gelegentlich und meistens unspektakulär zuschlägt.
Das ist alles nicht neu, originell, innovativ und deswegen überraschungs- und spannungsarm. Doch wegen der hübschen Mädels, dass der Jenglot handgemacht ist und schön hässlich aussieht, sowie dass seine Angriffe zwar keinen expliziten Gore und Splatter liefern, aber doch recht blutig sind, entbehre ich noch 3 Punkte.
Phase 7 (OT: Fase 7) / AR / 2011
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Durch das zankende Ehepaar, erinnert dieser Seuchen-Exot ein klein wenig an SHAUN OF THE DEAD. Kurze Zeit später gesellt sich etwas [REC] dazu. Doch letztlich kommt es doch ganz anders, da es weniger der Virus ist, der den unter Quarantäne gestellten Hausbewohnern das Licht ausknipsen will, als ihre Paranoia selber.
Somit mengt PHASE 7 den gängigen Koventionen eines solchen Films noch etwas Gesellschaftssatire unter. Doch trotz des bissigen Untertons, ist PHASE 7 nie wirklich witzig. Und trotz, dass sich die Hausflure, das Treppenhaus und das Parkdeck baldigst zu Kriegszonen verwandeln, wird es nie wirklich spannend.
Dennoch gibt es ein paar ansehnliche Splatter-Einlagen, die aber durch den sonst so knochentrockenen satirischen Rahmen etwas deplatziert wirken.
Dass der Erzählstil den Slacker-Style des Hauptprotagonisten fährt, ist auch nicht besonders vorteilhaft. Doch mit der Zeit mausert sich der Müßiggänger zum Pistolero im Survival-Modus und PHASE 7 steuert auf ein gelungenes Finale zu.
Mit etwas Straffung und besser pointiert, wäre PHASE 7 ein ziemliches Highlight geworden, doch so muss der gute Durchschnitt herhalten.
Bullet Head (AT: De Niro / Unchained) / BG/US / 2017
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Hmmm, ich habe einen Action-Thriller erwartet und den habe ich nicht unbedingt bekommen. Das ist auch der Grund für meine Bewertung, da meine "Erwartung“ nicht erfüllt wurde. Jetzt, nachdem einige Tage ins Land gezogen sind und ich weiß, wo der Hund begraben liegt, muss ich sagen, dass BULLET HEAD gar nicht so übel ist. Das ändert zwar jetzt nichts an meiner Bewertung, aber das könnte sich in naher Zukunft nach einer Zweitsichtung ändern.
BULLET HEAD ist eher ein "episodenhaftes“ Krimi-Drama mit grandioser Besetzung, bei dem eine aus drei Generationen bestehende Verbrecherbande mit der Beute in einem Lagerhaus festsitzt und auf Abholung wartet. Die Verbrecherbande ist aber nicht allein im Lagerhaus. Eine Kampfmaschine, eine Killerbestie von Hund wurde dort zurückgelassen und hat es auf sie abgesehen.
In Rückblenden wird auch die Geschichte des Hundes aufgezeigt, der von einem weiteren Kriminellen trainiert lassen wurde und nicht nur den Hund im Lagerhaus zurückgelassen hat, sondern auch seinen Gewinn aus den Hundekämpfen.
Zwischen den fesselnden Hetzjagden durchs Lagerhaus, erzählen die drei Verbrecher Geschichten aus ihrer Vergangenheit, die Moralen in sich birgen.
Ich könnte mir jetzt die Mühe machen alle Geschichten anzureißen und deren Moralen ausgiebig zu definieren. Aber das will ich anderen überlassen(!)
Ich möchte die Moralen nur kurz zusammenfassen: Man sollte das Unerwartete erwarten, keine voreiligen Schlüsse ziehen, nicht gierig sein und sich in bekannten Terrain am besten unter seinesgleichen bewegen sowie die Vergangenheit loslassen können, damit sie einen nicht, wie ein Stein nach unten zieht.
Im finalen Part von BULLET HEAD will der weitere Verbrecher seinen Gewinn abholen, mit dem sich die anderen Verbrecher aus den Staub machen wollten. Das ist nicht gerngesehen und führt zu einer weiteren Geschichte, deren Moral ist, dass man den Besitz von anderen respektieren soll, ansonsten muss man die Konsequenzen tragen.
Zum Schluss könnte man noch die Moral ziehen, dass niemand von Grund auf böse ist, sondern von seiner Umwelt geformt wird.
Honeymoon / US / 2014
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HONEYMOON ist mir leider viel zu lange viel zu subtil.
Hin und wieder bekommt man zwar ein paar Brocken hingeworfen, doch die lassen Spannung, Bedrohung und Intensivität nur mühsam in die psychologische Höhe schnellen.
Normalerweise mag ich Filme, die das Grauen schleichend anschwellen lassen, bis es sich im Finale fulminant zu erkennen gibt.
Das geschieht zwar bei HONEYMOON auch, doch der Weg dorthin war mir etwas zu mühselig.
Das liegt aber nicht am Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller, das ist nämlich gelungen. Es mag womöglich am Minimalismus der Inszenierung dieses Kammerspiels liegen.
Zwar gelingt es der rustikalen und spartanischen Waldhütte am See und im dunklen, unheimlichen Wald gelegentlich eine dichte Atmosphäre zu entwickeln, doch wenn die Handlung nur gemach winzige Puzzleteile ins simple Gefüge einsetzt, sollte das Drumherum interessant gestaltet sein, sodass es abwechslungsreich ist oder man sich nicht sattsehen kann.
Nun ja, nach und nach wird man aber doch noch angefixt und in etwa die letzten 20 Minuten gehen gut ab und bieten auch etwas ansehnlichen Body-Horror.
Leider hinterlässt das Ende aber offene Fragen, bei denen ich nicht genau weiß, ob deren Antworten mich wirklich reizen.
Teen Wolf - Ein Werwolf kommt selten allein (OT: Teen Wolf / AT: Teen Wolf - Der Klassenwolf) / US / 1985
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TEEN WOLF gilt als Kult-Klassiker und ist eine Fantasy-Komödie aus Mitte der Achtziger mit dem von mir sehr geschätzten MICHAEL J. FOX in der Hauptrolle.
Ja, Fantasy-Komödie, denn trotz Werwolf-Motiv hat dieser Film nichts mit Horror zu tun.
Was die Komödie angeht, muss ich aber zugeben, dass hier auch nicht besonders viel Witz vertreten ist, bzw. dass der Gag des ersten Basketball spielenden Werwolfs an der Schule sehr schnell verfliegt.
TEEN WOLF ist aber nicht nur eine Fantasy-Komödie, sondern auch ein Coming-of-Age-Film, die in den Eighties sehr beliebt waren.
Da TEEN WOLF eben auch ein Coming-of-Age-Film ist, steckt hinter den einzelnen Figuren auch eine gewisse Psychologie.
So ist die Figur des Scott Howard, die von MICHAEL J. FOX verkörpert wird, schüchtern, unsicher und ängstlich. Wohingegen sein bester Freund Stiles (JERRY LEVINE) extrovertiert, rebellisch und mutig ist.
Diese Konstellation wirkte auf mich aber schon mal unglaubwürdig, wie vieles andere im weiteren Verlauf auch. Man sagt zwar, dass sich Gegensätze anziehen, doch der Freundeskreis besteht doch letzten Endes meistens aus Gleichgesinnten, oder?
Scott möchte zu den "coolen und beliebten Teens“ dazugehören und das passiert durch die Verwandlung zum Werwolf, die auch seine wilde Seite zum Vorschein kommen lässt. Plötzlich ist er populär und sein Schwarm ignoriert ihn nicht mehr.
Scott fühlt sich sichtlich wohl dabei.
Scotts Sandkastenfreundin Boof (SUSAN URSITTI), die auf ihn fliegt, ist sozusagen sein Gewissen, das ihm klar macht, dass er ein toller Hecht ist, so wie er ist, und niemals kleinbei geben soll.
TEEN WOLF stellt also metaphorisch die Höhen und Tiefen der Pubertät dar.
Letzten Endes muss Scott diese beiden Seiten in Einklang bringen, seinen Status aktualisieren und seinen Platz in der Gesellschaft finden.
Trotz der Thematik bleibt TEEN WOLF meines Erachtens ein wenig oberflächlich und ist in manchen Punkten unglaubwürdig. Dass man Scotts Outing als Werwolf während eines Basketballspiels nach kurzer Verwirrung hinnimmt, ist solch ein Beispiel, das obendrein ziemlich lächerlich ist.
Dies und sonstige Banalitäten erwecken den Anschein, dass TEEN WOLF kindgerecht sein soll, obwohl man den Konflikt wohl erst vollends wahrnimmt, wenn man etwas älter ist.
Da die Stimmung, die nicht ganz so tiefsinnig angepackte Botschaft des Films und die Schauspieler gut sind, entbehre ich noch wohlwollende 5 Punkte.
The Reeds - die Tödlichen! (OT: The Reeds / AT: Blood Swamp) / GB / 2010
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Dieser scheinbar kostengünstig realisierte britische Horror-Thriller beginnt zunächst handelsüblich, als eine sechsköpfige Gruppe junger Stadtleute einen Wochenendausflug anstreben, da sie einen Bootstrip durch die verwinkelten und von Schilfrohr umzingelten Kanäle bestreiten wollen. Was ausgelassen beginnt, wird später zu einem Albtraum. Denn schon bald wissen sie nicht mehr, wohin des Wegs. Als eine rostige Eisenstange einen Passagier und den Rumpf des Bootes durchbohrt, bricht vor lauter Hilflosigkeit, Panik und Verzweiflung aus. Umso mehr, als sie feststellen müssen, dass sie nicht alleine sind. Doch nicht nur unberechenbare, jugendliche Locals mit Fuck off-Philosophie lauern im Hinterhalt, sondern auch eine unheimliche und todbringende Kraft, die die Städter bald wie Tiere durch das sumpfige Moor hetzt.
Positiv ist, dass die von durch die Bank solide agierenden Darstellern verkörperten Charaktere, denen es keiner tieferen Figurenzeichnung bedarf, keine nervigen Teenies oder Hohlbirnen sind und sie sich größtenteils nachvollziehbar verhalten.
Nach kürzester Zeit wird auch bereits eine stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen, da das dunkle Gewässer, in dem sich gräuliche Geheimnisse tummeln, und das titelgebende Schilf in der Abenddämmerung und des nächtens einen schaurigen Ort markieren, insbesondere wenn unerklärliche Geräusche aus dem Röhricht dringen.
Die mit Mystery-Elementen und übersinnlichen Aspekten gespickte Handlung wirkt oft, als wüsste man, wohin der Hase hoppelt. Oftmals stimmt das auch, doch gelegentlich watet man auf falschen Fährten, an deren Enden Überraschungen warten. Besonders zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse um Geistererscheinungen, einer Zeitschleife und einem Fluch, und finden zu einem gelungenen Ende.
The Killing of a Sacred Deer / GB/IE/US / 2017
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Bisher habe ich leider nur DOGTOOTH des Regisseurs YORGOS LANTHIMOS gesehen, den ich echt stark finde. In seinem neuesten und äußerst unbehaglichen Werk THE KILLING OF THE SACRED DEER, findet sich dessen unnachahmlicher Stil der poetischen Bildsprache und der staubtrockenen und daher befremdlich wirkenden Dialoge zum Glück wieder.
Die behutsam erzählte und von einer griechischen Trägodie inspirierte Geschichte um Schuld und Sühne wird von Sterilität, Rationalität, Emotionslosigkeit und Nihilismus beherrscht. Obwohl die Forderung nach Opferbereitschaft, um möglichst nahe an so etwas wie (göttlicher) Gerechtigkeit heranzukommen, das Weltbild und die Harmonie einer Oberschicht-Familie erschüttert sowie ihre Gefühlswelt ins Chaos stürzt, als sie mit einem mythischen wie mystischen Fluch konfrontiert wird, der die quälende Verantwortung diese sadistische Bürde der Entscheidung tragen zu müssen, mit ungenießbar bitteren Humor versüßt.
Mit brutaler Akustik unterlegt, kulminiert der Einbruch des Unerklärlichen und sein nach sich ziehendes moralisches Dilemma letztlich grotesk in perversierter Provokation.
Dieser unbarmherzige Höhepunkt ist gleichzeitig der entscheidene Knackpunkt, da er auf mich beinahe enttäuschend banal wirkte, obwohl diese (Auf)lösung wohl unabwendbar war.
Man hätte aber auch den Fatalismus und die Künstlichkeit der Figuren herunterschrauben können, sodass sie dem Ganzem auf den Grund gegangen wären, nach Alternativen und Auswegen gesucht hätten. Aber dann wäre es ja wieder nicht artsy genug(!)
Art of Revenge - Mein Körper gehört mir (OT: M.F.A. / Revenge Artist) / US / 2017
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Auge um Auge - und die Welt wird blind sein.
ART OF REVENGE - MEIN KÖRPER GEHÖRT MIR hat mich ein kleines bisschen an I SPIT ON YOUR GRAVE 3 - MEIN IST DIE RACHE erinnert.
Als die zurückhaltende Kunststudentin Noelle (FRANCESCA EASTWOOD, die übrigens die Tochter von CLINT EASTWOOD ist und in ihrer Rolle tadellos überzeugt), die Schwierigkeiten hat sich sozial einzuordnen, von einem gut aussehenden Kommilitonen zu einer Party eingeladen und auf sein Zimmer gelockt wird, wird aus der zunächst beiderseitig einvernehmlichen Annäherung ein brutaler Angriff samt Vergewaltigung. Anfänglich verstört, verlässt sie das Haus als eine andere und will dieses Trauma auf konventionelle Art und Weise verarbeiten. Alsbald muss sie herausfinden, dass Vergewaltigungsopfer aus Angst und Scham lieber den Mund halten, anstatt als Lügnerinnen oder Schlampen degradiert zu werden, oder vor Gericht intimen Fragen ausgesetzt zu sein, die sie die Hölle nochmal durchleben lassen.
Als Noelle einige Zeit später von ihrem Mitstudenten und Peiniger eine Entschuldigung einfordert, doch dieser der Forderung nicht nachkommt, kommt er durch einen Unfall versehentlich zu Tode. Zu ihrer großen Überraschung, schöpft sie aus dieser Erfahrung Kraft und eine reiche Quelle künstlerischer Inspiration.
Wer sagt, dass Verführung eine sterbende Kunst ist, den wird Noelle eines Besseren belehren. Sie recherchiert nach sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungsvorwürfen an ihrer Uni, um ihr neu gewonnenes Sexappeal als Katharsis zu nutzen und sich an den ungeschoren davongekommenden Missetätern im Namen des Feminismus zu rächen.
Für Noelle sind die Morde nicht nur gnadenlose Revanche, sondern auch Befreiungsschlag, innere Befriedigung und kreative Inspirationsquelle.
Trotzdem wird Selbstjustiz in keinster Weise glorifiziert und ihre Taten haben am Ende die erforderlichen Konsequenzen.
Noelle will nur, dass Männer begreifen, ihren Schwanz in der Hose zu lassen, und dass lieber die Wahrheit ans Licht soll, anstatt die Schönheit zu bewahren.
Doch ihr wird erst zu spät bewusst, dass viele Opfer diese Vergeltung nicht gutheißen, sondern die Geschehnisse nur hinter sich lassen wollen.
Dadurch wird aber meines Erachtens die Botschaft des Films, zumindest wie ich sie verstanden habe, und zwar das Vergewaltigungsopfer nicht schweigen sollen, eingeschränkt.
Dennoch ist ART OF REVENGE - MEIN KÖRPER GEHÖRT MIR ein Rape’n Revenge-Beitrag, der dieses sonst so verruchte und schmutzige Subgenre überraschenderweise erwachsen angeht. Dieser Genrefilm ist ein Charakterdrama, welches eine zutiefst wichtige Message inne hat.
Die Gründe dafür könnten womöglich sein, dass eine Frau das Drehbuch geschrieben und eine andere Frau auf dem Regiestuhl Platz genommen hat.
Veronica - Spiel mit dem Teufel (OT: Verónica / AT: La posesión de Verónica / El expediente / Verónica: La posesión del diablo) / ES / 2017
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Damit sich die Geschichte, die von einem wahren Fall inspiriert sein soll, vollends entfalten kann, wird sich viel Zeit genommen, insbesondere für die Charakterzeichnung der Verónica (SANDRA ESCACENA).
SANDRA ESCACENA hat eine starke Leinwandpräsenz, sie überzeugt in ihrer Rolle und es ist interessant, sie in ihrem Alltag zu begleiten. Auch die Dramaturgie kauft man ihr voll und ganz ab. VERONICA - SPIEL MIT DEM TEUFEL ist nämlich nicht nur ein paranormaler Horrorfilm, sondern auch ein Coming-of-Age-Drama.
Es ist anno 1991 und die 15-jährige Verónica ist nicht nur Fan der Band HÉROES DEL SILENCIO, sie kämpft auch mit dem Erwachsen- bzw. Frauwerden und fragilen Freundschaften. Zusätzlich muss sie für ihre drei jüngeren Geschwister die Ersatzmutter spielen, da ihre eigene Mutter den ganzen Tag in der Bar arbeitet und ihr Vater vor einiger Zeit gestorben ist. In all ihrer Not, beschließt die an Okkultismus interessierte Verónica, bei einer Sonnenfinsternis und per Ouija-Brett ihren Vater zu beschwören, um ihn um Hilfe zu bitten. Da die Séance nicht korrekt beendet wurde, hat das ungeahnte Folgen für sie und ihre Geschwister.
Da sich das Böse "nur“ langsam einnistet, könnte dieser Film für jemanden der Jump-Scares im Akkord bevorzugt, ungeeignet sein. Nach und nach baut sich nämlich konsequent eine ungemütliche Stimmung auf, die im effektiven Finale ihren Höhepunkt erreicht und für ordentlich Radau sorgt.
Auch wenn sich unter der Oberfläche weitaus mehr verbirgt, folgt auch VERONICA - SPIEL MIT DEM TEUFEL den gängigen Konventionen dieses Subgenres. Doch die Gruselmomente sind kinematografisch so dermaßen hervorragend in Szene gesetzt, dass sie einfach bestens funktionieren und für Schauer sorgen. Hilfe bekommen diese Stellen durch den Score, der das Unheimlichsein noch um einiges intensiviert.
Des Weiteren gefiel mir dieses Werk, da es angenehm oldschool ist und einen gewissen 90er-Jahre-Retro-Charme besitzt.
Boy Missing (OT: Secuestro) / ES / 2016
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BOY MISSING ist einer dieser spanischen Hochglanz-Thriller, dessen Drehbuch aus der Feder von ORIOL PAULO stammt, der Aficionados bereits als Drehbuchautor und Regisseur von THE BODY - DIE LEICHE und DER UNSICHTBARE GAST sowie als Drehbuchautor von JULIA´S EYES zu begeistern wusste.
BOY MISSING beginnt als handelsübliche Entführungsgeschichte, die den Anschein erweckt in kürzester Zeit aufgeklärt zu werden. Doch der Schein trügt, denn danach steuert das Szenario in eine kaum vorhersehbare Richtung.
Dabei wird auf eine äußerst unaufgeregte Erzählweise vertraut, doch durch diese und dem Verzicht auf Action, bricht die Intensität und Hochspannung gelegentlich ein.
Dennoch ist es ein interessanter Weg auf dem man die Hauptprotagonistin begleitet, denn die verschachtelte Handlung, auf die sich primär konzentriert wird, befördert einen wie gewohnt, und mit fortschreitender Laufzeit umso mehr, auf etliche falsche Fährten, sodass sich erst am Ende ein Gesamtbild erkennen lässt.
Da nichts ist wie es scheint und das Verhältnis der Abläufe unberechenbar ist, ist Langeweile ein No-Go. Dazu tragen wohl auch die erstklassigen Darsteller bei, die ihre Charaktere überzeugend agieren lassen.
Die Sahnehäubchen sind aber die finalen Plot-twists, die dermaßen hinterfotzig und hundsgemein sind, dass es eine wahre Freude ist.
First Kill / CA/US/GB / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Wenn man bereits mehrere Filme dieser Art gesehen hat, weiß man, wie der Hase hoppelt.
Das soll heißen, dass die Handlung abzusehen ist und auch die Wendungen nicht sonderlich überraschend sind, da es ihnen an Innovativität fehlt. Daher ist FIRST KILL auch nicht mehr als ein durchschnittlicher und naturverbundener Action-Thriller ohne nennenswerte Höhepunkte, dem aber immerhin die Mittelmäßigkeit gelingt, wegen einem angemessenen Tempo, Fixiertheit auf das Wesentliche, einer kompetenten Inszenierung, pappender Dramaturgie, bodenständigen Actionszenen und einem soliden Cast.
Wie zu anfang dargestellt wird, dass den Abzug zu betätigen aufzeigen soll, aus welchem Holz Mann geschnitzt ist, fand ich zwar nicht so prickelnd. Aber irgendwie ist es ja auch typisch US-amerikanisch. Außerdem findet diese Mannwerdung ein passendes Ende, dem Film gegenüber.
Jeepers Creepers 3 (OT: Jeepers Creepers III / AT: Jeepers Creepers 3: Cathedral / Jeepers Creepers Ravenous) / US / 2017
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Auweia!
Obwohl VICTOR SALVA, der Regisseur und Drehbuchautor der beiden Vorgänger, sich auch hier für Regie, Skript und zusätzlich Produktion verantwortlich zeichnet, und somit zu 99,9 % wohl freie Handhabe hatte, hat er es total versemmelt, da es hier insbesondere vom Drehbuch her, vorne und hinten nicht zusammenpasst.
Fortsetzungen müssen sich ja oftmals mit ihren Vorgängern messen. Ich besitze die Fähigkeit Fortsetzungen auch separat zu betrachten, wenn eine Handlung weitergesponnen oder ein Geschehen komplett verlagert wird, wie bspw. bei THE PURGE: ANARCHY oder [REC]³: GENESIS usw. Doch dieser Film macht mir das unmöglich, da er direkt nach den Geschehnissen des ersten Teils ansetzt, und dementsprechend noch vor dem zweiten Teil spielt.
Wenn es die beiden Vorgänger nicht gebe und sich dieser Film als trashige Horror-Komödie verkaufen würde, würde ich ihn wohl höher bewerten. Doch da das nicht der Fall ist, bekommt er die volle Breitseite ab.
Es fängt schon damit an, dass der vom Creeper entführte Junge aus dem ersten Teil zwar erwähnt wird, doch sich im weiteren Handlungsverlauf niemand mehr einen Dreck um ihn schert.
Des Weiteren gelingt es dem Film nicht eine unheimliche Atmosphäre zu entwickeln, da er größtenteils am helllichten Tage spielt.
Auch dem Creeper wird jedwede Bedrohlichkeit genommen, da er viel zu präsent ist und primär in Situationen dargestellt wird, in denen er unfreiwllig komisch, beinahe schon albern daherkommt.
Außerdem droht er jederzeit entmystifiziert zu werden.
Und seit wann trägt er eigentlich ein rotes Shirt? Und seit wann hat sein Truck Gadgets wie das Batmobil oder ein Schlitten von James Bond? Und wie konnten die Gadgets platzbedingt verbaut werden? Und denn noch das eiskalte Händchen?
Was die Entmystifizierung anbelangt, so wissen mindestens zwei, was der Creeper ist, doch sind der Creeper-Patrouille keine große Hilfe, da sie kein Wort ausspucken.
Auch zeitlich passt das hier alles überhaupt nicht zusammen, oder?
Denn der zweite Teil spielt am Folgetag des ersten Teils und ist gleichzeitig der letzte, also 23. Tag des Creepers. Als der Creeper den Jungen im ersten Teil entführt, ist es nachts. Auch der dritte Teil beginnt nachts, doch dann bricht der Folgetag an. An diesem Folgetag spielt nun der dritte Teil. Im finalen Part des dritten Teils bricht auch wieder die Nacht herein und der Film endet mit dem Folgetag. Dementsprechend hätte der Creeper den Bus aus dem zweiten Teil zwei Tage nach den Geschehnissen des ersten Teils angegriffen, was aber nicht möglich ist.
Das hätte VICTOR SALVA beim schreiben des Drehbuchs doch auffallen müssen, oder?
Generell ist das Drehbuch ziemlicher Murks. So werden hier zwar mehrere Handlungsstränge begonnen, aber nicht beendet. Letztlich ist es eine Hetzjagd über Stock und Stein, bei der man nicht weiß, wer eigentlich wen jagt, sodass auch Spannung auf der Strecke bleibt.
Auch das Ende ist Mist. Denn es endet damit, dass der Typ in den Bus steigt, der im zweiten Teil angegriffen wird. Was ja aber nicht möglich ist, wie ich bereits beschrieben habe. Außerdem war dieser Typ im zweiten Teil nie im Bus.
Und ganz zum Schluss taucht Trisha Jenner (GINA PHILIPS) sichtlich gealtert auf, und erzählte die Geschichte wohl retrospektiv, was auch nur Fragezeichen aufwirft. Denn aus welcher Zeit erzählt sie die Geschichte? Gegenwart? Vergangenheit? Zukunft? Man weiß es nicht!
Trotz all dieser Defizite, lasse ich noch 3,5 Punkte springen, da es mir sehr wichtig ist, dass ich mich nicht langweile - und das habe ich nicht. Außerdem gibt es ein paar wenige gelungene Szenen und ich habe darüber hinaus schon unsinnigeres und unlogischeres Zeug gesehen als dieses hier.
D.O.A. - Dead or Alive (OT: DOA: Dead or Alive) / US/DE/GB / 2006
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Das Videospiel habe ich leider nie gezockt, doch diese Adaption gefällt mir "ganz gut“.
Selbstverständlich sollte man bei der Verfilmung eines Beat ’em up-Games, keine ausgefuchste Handlung erwarten und nach Anspruch suchen.
Dennoch muss ich sagen, dass die Handlung mehr hergibt, als mancher erwarten möge.
Denn hier werden nicht nur übertrieben choreografierte, doch vom Gewaltgrad eher harmlose, Fights mit hübschen Mädels in schicken Locations aneindergereiht. Nein, hier ist auch Ninja-Prinzessin Kasumi auf der Suche nach ihrem Bruder, der beim letzten Turnier verschollen ist, bzw. unerklärlich zu Tode gekommen sein soll. Außerdem werden hier Frauenfreundschaften geschlossen, eine Romanze bahnt sich an und ein Coup wird geplant.
Außerdem ist das ganze mit seichtem Humor gespickt. Besonders hervorzuheben ist da wohl KEVIN NASH als Wrestler und Vater mit lockerem Erziehungsstil Bass Armstrong, der seine Tochter Tina (JAIME PRESSLY) öfters bei vermeintlich lesbischen Aktivitäten erwischt, für die er auch mal einen Tritt in die Nüsse kassiert.
Des Weiteren haben wir den schurkischen Veranstalter Dr. Victor Donovan (ERIC ROBERTS), der die Stile der Teilnehmer scannt, um sich an einem Kampfanzug bereichern zu wollen, den man buchstäblich so bezeichnen kann.
Da es soviele Charaktere, Turniere und Handlungsstränge gibt, und außerdem ein hohes Tempo vorgelegt wird, wird kein großer Wert auf Hintergrundgeschichten und Figurenzeichnung gelegt. Darum sollte man als Zuschauer am besten auch keinen großen Wert darauf legen und sich an den anderen erwähnten Dingen erfreuen.
The Entrance - Nichts ist je vergessen (OT: The Entrance / AT: Paranormal Entrance) / CA / 2006
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Man sieht zwar THE ENTRANCE an allen Ecken und Enden an, dass es an Budget mangelte, aber der Inhalt und dessen Darbietung, gleichen das gröbste glatt wieder aus. Wegen der geringen finanziellen Mittel, will ich mit THE ENTRANCE nicht zu hart ins Gericht gehen. Aber natürlich hätte man mit mehr Kapital, vieles weitaus besser machen können.
SARAH-JANE REDMOND spielt ihre Rolle als Detective Porhowski zwar nicht oscarreif, aber durchaus passabel, insbesondere in Anbetracht des Produktionsumstands. MICHAEL EKLUND sollte dem einen oder anderen sogar ein Begriff sein, der hier den verstörten Drogendealer Ryan James mimt.
Er erzählt der Polizistin eine verrückte Geschichte und obwohl die Story wahnwitzig klingt, will sie ihm helfen. Doch er spielt nur den Lockvogel und lässt sie in die Falle tappen. Nun ist sie selbst Teil eines mysteriösen Spiels um Leben und Tod. Denn ein Dämon bestraft Sünder und versucht die Unschuldigen zu verführen. Der Dämon tut das, weil es ihm Spaß macht und um den Teufel zu belustigen. Da der Dämon ungern verliert, greift er auch zu fiesen Tricks.
Gleich zu Beginn wird es sehr interessant und es baut sich schnell Spannung und eine bedrohliche Grundstimmung auf. Im späteren Verlauf liegt auch immer wieder etwas mysteriöses in der Luft.
Auch für Humor ist sich THE ENTRANCE nicht zu schade, so handelt es sich bei den Spielen um Leben und Tod bspw. um Bingo, Stuhltanz und Poker. Das könnte man als kindisch ansehen, doch ich empfand es eher als zynisch.
Wenn einer verliert, wird dessen Schandtat in den Raum projiziert, sodass es sich jeder ansehen kann. Danach wird der Verlierer vom Dämon geholt.
Das Setting ist zwar profan und wenn der Dämon sich die Verlierer holt, hätte man das spektakulär und brutal inszenieren können. Doch all diese Mankos, sind wohl dem fehlenden Geld anzukreiden.
Wie auch bereits erwähnt, versucht der Dämon auch die Unschuldigen zu verführen. In diesem Fall hat er es auf Detective Porhowski abgesehen.
Nun stellt sich die Frage: Kann sie der Verführung widerstehen oder wird sie das Spiel verlieren?
Ich kann nur sagen, dass ich auch das Ende nicht übel finde.
Auslöschung (OT: Annihilation) / GB/US / 2018
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Das Buch, welches zu einer Trilogie gehört, habe ich selbstverständlich nicht gelesen, daher kann ich keine Vergleiche ziehen.
In der Science-Fiction-Romanverfilmung AUSLÖSCHUNG begleiten wir eine funfköpfige Gruppe weiblicher Wissenschaftler, bestehend aus einer Psychologin, einer Biologin, einer Physikerin, einer Sanitäterin und einer Landvermesserin, nach Area X.
Area X ist ein sich immer weiter ausbreitendes Areal, das von einer schimmernden Grenze umgeben ist. Sie sind nicht die ersten die Area X betreten, doch bisher ist nur einer wieder herausgekommen, der keine Antworten liefern konnte und wegen Organversagen in einer geheimen Einrichtung liegt.
Es gibt zwei Theorien: Entweder haben sich die früheren Expeditionsteilnehmer gegenseitig umgebracht oder sie wurden umgebracht. Diesen Theorien will im späteren Verlauf eine der Wissenschaftlerinnen auf den Grund gehen und wird umgehend eines Besseren belehrt.
Nun gilt es herauszufinden, was hinter dem Schimmer geschieht und die Geheimnisse zu entschlüsseln.
Dabei gesellt sich zu dem eh schon mysteriösen Ereignis etwas mystisches, da das Gebiet von makelloser und bezaubernd fremdartiger Natur überwuchert ist. Die aber ebenso verstörend und bedrohlich ist. Die Wissenschaftlerinnen verlieren ihr Zeitgefühl und ihre Erinnerungen. Auch elektronische Gerätschaften und sonstige Instrumente funktionieren nicht mehr. Die Gruppe gelangt nach und nach zu den Erkenntnissen, dass der prismenartige Schimmer die DNS von Lebewesen und Pflanzen verstreut und neu zusammensetzt. Sowie Licht und elektronische Wellen verändert. So kommt es zu Kreuzungen und Mutationen verschiedener Tierarten oder, dass unterschiedliche Pflanzen aus ein und derselben Wurzel wachsen und sogar humanoide Formen annehmen, sowie zu Duplikationen.
Leider werden die schwermütig musikalisch unterstrichenen, irisierend märchenhaften Bilder beinahe meditativ, und mir deswegen zu zäh, aufgezeigt und obendrein durch schwache Effekte beeinträchtigt. Außerdem ist keine der Wissenschaftlerinnen wirklich interessant und/oder sympathisch. Sie sind da und machen ihr Ding, das ist auch schon alles.
Am Ende bleibt AUSLÖSCHUNG mit seiner Aussage vage, was mal wieder Pseudo-Intellektuelle zur munteren Interpretationsrunde einlädt, in der sie sich wegen der Mehrdeutigkeit an ihren philosophischen Theorien hochziehen können.
Da der Film auf einem Buch basiert, dass zu einer Trilogie gehört, könnten weitere Filme folgen, die klare Antworten nachliefern.
Letztlich schließe ich daraus, dass man aus Auslöschung etwas Neues erschaffen kann, wie es uns MOTHER! von DARREN ARONOFSKY bereits besser dargeboten hat.