999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Europa Report (AT: Europa / Europa One) / US / 2013
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EUROPA REPORT hat mich sehr stark an den zwei Jahre zuvor erschienen APOLLO 18 erinnert. Nur eben mit dem gravierenden Unterschied, dass es hier um eine bemannte Mission zum Jupitermond Europa geht, und nicht zum Erdmond.
In der Realität würde ich solch eine Expedition sehr interessant finden, da sich unter der mehrere Kilometer mächtigen Wassereishülle, tatsächlich ein etwa 100 km tiefer Ozean aus flüssigem Wasser befinden soll, der extraterrestrisches Leben beherbergen könnte.
Wie auch in APOLLO 18, ist die Atmosphäre beklemmend, beängstigend und löst ein Gefühl des Unbehagens aus, da das All wie auch die Landschaft des Jupitermonds Europa sehr realistisch dargestellt werden.
Ich möchte nicht sagen, dass die Handlung schleppend vorankommt, aber sie hat mir eben nichts Neues erzählt und konnte deswegen keine Spannung nach meinen Bedürfnissen erzeugen.
Erst zum Schluss wird meine Erwartung erfüllt, aber im Endeffekt passiert trotzdem relativ wenig und ich habe mir gewünscht, dass man mehr daraus gemacht hätte.
The Recall (AT: Final Recall / The Recall: Abduction (Virtual Reality)) / CA / 2017
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Ja, THE RECALL erinnert(e) mich sehr stark an SKYLINE oder auch EXTRATERRESTRIAL. Aber das ist nicht zwangsläufig der Grund für die niedrige Bewertung, sondern weil der Streifen völlig sinnlos ist.
Das spiegelt sich bspw. im irrationalen Verhalten der Figuren wider.
Die Figurenzeichnung trotzt jeglicher Logik und führt zu unberechenbaren Veränderungen von Charakterzügen.
Auch die Bedeutung der Nebenrolle von WESLEY SNIPES ist mir nicht ganz klar geworden.
Er wurde zwar bereits entführt, steht mental in Kontakt mit den Aliens und hat noch eine Rechnung offen, aber das steuert nichts ausschlaggebendes zur Story bei.
Auf irgendeine abstruse Weise, ist diese gebündelte Inkompetenz aber äußerst amüsant, und die Figuren sind solche Nullchecker, dass man sich scheckig lacht.
Trotz des minderwertigen Drehbuchs, ist die Inszenierung recht kurzweilig und hochwertig. Es wurden wirklich einige äußerst atmosphärische Bilder geschaffen, die mitunter durch ansehnliche Effekte ausstaffiert sind.
Im finalen Raumschiff-Entführungs-Part werden durch das Set-Design Erinnerungen an 80er-Jahre Sci-Fi-Trash wachgerufen.
Am Ende kommt man mehr oder weniger zur Erkenntnis, dass Ihnen wohl Erinnerungen extrahiert, sie markiert und sie mit verschieden Fähigkeiten, Superkräften auf die Erde zurückgeschickt worden.
Wofür das gut sein soll, muss man sich auch selber zusammenreimen.
Vielleicht um gegen die X-Men anzutreten(!)
Among the Living - Das Böse ist hier (OT: Aux yeux des vivants) / FR / 2014
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Nach einer knallharten und kompromisslosen Exposition, schlägt der atmosphärisch bebilderte Streifen unerwartet einen ganz anderen Weg ein und erinnert an Jugendfilme der Achtziger und/oder Verfilmungen des STEPHEN KING.
Das wird auch musikalisch dementsprechend untermalt.
Nur dass die Jungs hier nicht niedlich und liebreizend sind, sondern es faustdick hinter den Ohren haben und deswegen für den einen oder anderen, als Sympathieträger nicht funktionieren könnten.
Doch wer hat als Jugendlicher keine Scheiße gebaut, für die er heftigen Ärger bekommen hat oder hätte kriegen können?
Außerdem haben die Jungs alle ihr Päckchen zu tragen, ihre eigenen Probleme und Dämonen, die sie zu Verhaltensauffälligkeiten drängen und dem Ganzen sogar Dramaturgie verleihen.
Die zum Nachsitzen verdonnerten Rabauken stehlen sich heimlich davon, um Schabernack zu treiben. Nachdem sie versuchten eine Scheune abzufackeln, flüchten sie zum nahe gelegenen und verlassenen Filmstudio-Gelände und werden Zeugen eines grausamen Verbrechens, dass sie bis ins traute Heim verfolgen wird, um dort seine Grenzen auszutesten.
Dass heißt, ab dem Punkt schlägt der Film wieder einen Haken und geht in eine völlig andere Richtung. Er spielt frech mit Konventionen und Klischees des Horrorfilms und stellt seine eigenen Regeln auf, die aber nicht immer reformerisch sind. Außerdem lädt er zum munteren Zitate-Raten ein.
Was folgt sind intensive und spannende Home Invasions mit Terror-Einschlag eines übermenschlich starken Genmutanten mit schäbiger Clownsmaske, der aussieht wie ein unheimlicher Chemo-Patient mit Marfan-Syndrom, und im Adamskostüm seinen Mikropenis verstörend zur Schau stellt. Bei all dem Unbehagen vergisst man sogar, dass es recht unwahrscheinlich ist, dass er genau weiß, wo die Jungs zu finden sind und dass er so schnell und unauffällig hier und da verschwindet und wieder auftaucht.
Bis dahin wird sich mit expliziter Gewaltdarstellung vornehm zurückgehalten und das beunruhigend und bedrohlich gestimmte Augenmerk bestens funzend auf Grusel und Schock gelegt. Erst im finalen Part des Films werden ein paar derbe Gore-Spitzen ausgepackt und auch Podophile kommen auf ihre Kosten(!)
Meinetwegen hätte es über die Runtime verteilt mehr davon geben können, aber so ist es auch okay.
Ein adipöses Manko gibt es bei all der Lobhudelei aber dennoch, und zwar haben Vater und Sohn meines Erachtens zu wenig Hintergrund bekommen.
Das stellt sich insbesondere am Ende problematisch dar.
Am Anfang bekommt man zwar angerissen, dass der Vater im Krieg Kampfstoffen ausgesetzt war, die zu Missgeburten führten, und dass beide nach den anfänglichen Ereignissen eine neue Familie gründen wollen, aber das war es denn auch schon.
Ich spuck' auf dein Grab (OT: Day of the Woman / AT: Blood Angel / Blood Force / Day of a Woman / Day of the Woman: I Spit on Your Grave / Horror Weekend / I Hate Your Guts / I Spit on Your Grave / The Rape and Revenge of Jennifer Hill) / US / 1978
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Da ICH SPUCK´ AUF DEIN GRAB sein unangepasstes und unangenehmes Augenmerk leider mehr auf Vergewaltigung als auf Rache legt, gilt er als eines der kontroversesten Rape'n Revenge-Werke, insbesondere in Anbetracht seines Alters.
Denn als die New Yorkerin Jennifer Hills (CAMILLE KEATON) einen Sommer lang fern vom Trubel und Stress der Großstadt die Ruhe, Schönheit und Abgeschiedenheit der Natur nutzen will, um ihr erstes Buch zu schreiben, verstehen die Hinterwäldler ihre Freundlichkeit, Lockerheit und Aufgeschlossenheit, als Einladung sie wie einen Truthahn zu stopfen.
Immerhin sind sie Männer und können eben nicht anders, als sich wie schwanzgesteuerte Vollidioten aufzuführen.
Ihres Erachtens sendet sie die falschen Signale, wenn sie in Stöckelschuhen und kurzem Rock auf- und abgehend ihre Beine präsentiert, dem geistig zurückgebliebenen Lebensmittellieferanten ohne Busenhalter empfängt und im hautengen Bikini wie ein Köder im Boot liegt.
Mehr oder minder subtil schwingt also ein grimmiger Kommentar zum Geschlechterkrieg und der sexuellen Befreiung der damaligen Zeit mit.
Das abscheulische und ekelhafte Martyrium, das Jennifer erleiden muss, steht im starken Kontrast zur beschaulichen Idylle. Daher schlägt es umso mehr auf den Magen. da es kein Ende zu nehmen scheint.
Immer wieder keimt ein Funken Hoffnung auf, wenn Jennifer glaubt es überstanden zu haben, doch ihre Peiniger ihr immer und immer wieder auflauern.
Das ist exemplarischer 70er-Jahre-Exploitation-Terror, dessen abstoßende Intensität den Zuschauer mit voller Wucht trifft.
CAMILLE KEATON überzeugt in ihrer Rolle und liefert eine mutige sowie glaubwürdige Darstellung ab. Auch ihre Wandlung zur kalt berechnenden Rächerin, die ihre weiblichen Reize als Katharsis nutzt und ihre Peiniger im doppelten Sinne mit den Waffen einer Frau schlägt, ist stichhaltig.
6,5 x Feminismus vs. Mysogenie.
Men Behind the Sun (OT: Hei tai yang 731 / AT: Black Sun 731 / Camp 731 / The Devil 731: Men Behind the Sun / Squadron 731 / Unit 731: Men Behind the Sun) / HK/CN / 1988
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Endlich kam ich zur Gelegenheit den berühmt-berüchtigten Cat III-Klassiker MEN BEHIND THE SUN sehen zu dürfen und weiß nicht so recht, wie ich ihn einschätzen soll.
Die Diskrepanz zwischen dem Film und mir ist, dass dieses Werk die Geschichte vom Versuchslager 731 erzählt, in dem Japaner während des zweiten Weltkriegs unvorstellbar grausame und inhumane Experimente an Chinesen und Russen durchgeführt haben.
Ich halte es für äußerst wichtig auch die dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte aufzuarbeiten, um somit aufzuklären.
Ob MEN BEHIND THE SUN das tut und es überhaupt die Intention der Macher war, ist Betrachtungssache und Spekulation.
Wenn man dem Film wohlgesonnen gegenübersteht, könnte man eine verborgene humanitäre Botschaft entdecken.
Vielleicht will MEN BEHIND THE SUN aber auch gerade durch die undifferenzierten, schockierenden Szenen verschrecken um anzuprangern?
Dass der Mensch eine Bestie ist oder sein oder werden kann sowie dass Krieg kein Zuckerschlecken ist und Schlachtfelder keine Ponyhöfe sind, sollte jedem bewusst sein. Wenn nun Filme die Sinnlosigkeit des Krieges verdeutlichen wollen, auch mit drastischen Bildern, man aber auch eine ungeschonte Kritik und/oder gar Ressentiment wahrnehmen kann, oder die Geschichte einer Person erzählt wird, die sich ihre Menschlichkeit bewahrt, trotz des Grauens des Krieges, ist das eine gute Sache. Doch MEN BEHIND THE SUN wirkte auf mich partiell wie Exploitation pur, die sich in Sadismus suhlt.
In aller Detailliertheit, nur ihrer selbst willen und im fragwürdigen Kontext, werden schonunglos Gräueltaten aneinandergereiht, eingebettet in eine rudimentäre Handlung, in der overactende Mimen für unfreiwillige Komik sorgen.
Die erwähnte Diskrepanz ist nun, dass ich Filme mag, die Gewalt feierlich ausleben, solange es fiktiv, oder zwar von wahren Ereignissen inspiriert ist, aber immer noch ein eigenes Süppchen gekocht wird. Was ich damit meine ist, dass mich MEN BEHIND THE SUN sehr an ILSA, DIE HÜNDINNEN VOM LIEBESLAGER 7 erinnerte, der zwar inspiriert, aber immer noch fiktiv ist.
Bei Filmen die wahre Ereignisse zur Befriedigung von Gewaltbedürfnissen ausbeuten oder gar real, Snuff, sind, ziehe ich den Schlussstrich. Doch da ich einen Hauch Subtext herausfiltern konnte, entscheide ich mich für die Neutralität.
The Wailing - Die Besessenen (OT: Gok-seong / AT: The Strangers) / KR/US / 2016
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Ob jetzt unbedingt knappe 160 Minuten nötig gewesen sind, um diese Geschichte zu erzählen, möchte ich stark bezweifeln, da es auch gelegentlich repetitiv wurde.
Doch trotz der gewaltigen Laufzeit, habe ich mich kaum gelangweilt, und das ist schon mal ein gutes Zeichen.
Das liegt aber vielleicht daran, dass ich den Film zum Großteil eben nicht, als schaurig-folkloristischen Mysterythriller wahrgenommen habe, sondern eher als abstruse Horrorkomödie.
Obwohl der Film in düsteren Bildern gehalten ist und die Wälder dem Ganzen etwas mystisches verleihen, empfand ich THE WAILING - DIE BESESSENEN weder als mysteriös, noch habe ich Thrill verspürt. Da diese Eigenschaften durch das unsagbar komödiantische Verhalten aller Beteiligten kompensiert worden ist, und mich des Öfteren arg amüsierte.
In Abetracht dessen, dass es sich mitunter um Polizisten handelt, ist ihr Verhalten noch witziger, da sie bei ihrer trotteligen "Ermittlungsarbeit" so gut wie nichts auf die Reihe bekommen.
Dann erst der herangezogene Schamane, der mir bei seinem ekstatischen Ritual vorkam, als ob er auf einem Rave zu viel abfeierte(!)
Aufgrund dieser ständig vorherrschenden Skurrilität, konnte ich das disparat-metaphysische Szenario um Rassismus, Religion und Aberglaube nicht wirklich ernstnehmen und daher ließ mich auch die Dramaturgie völlig kalt.
Doch irgendwie hat diese wilde Mixtur irgendetwas, dass sie einen in ihren Bann zieht. Am Ende stößt sie auch noch kräftig gegen den Kopf, da sie einen teils ratlos zurücklässt.
Dead Pit (OT: The Dead Pit / AT: Das Horror Hospital) / US / 1989
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DEAD PIT beginnt schon mal unheimlich makaber, als ein geisteskranker Gehirnchirurg von seinem Kollegen erschossen und eingemauert wird, nachdem er dessen grauenhaftes Labor im Keller der Nervenheilanstalt entdeckt, in dem sich jede Menge übel zugerichtete Leichen türmen.
Auch danach geht es bizarr und teils surreal weiter, als eine junge Frau in die Klapsmühle eingeliefert wird, die irgendwie mit dem ermordeten Irren mental in Verbindung zu stehen scheint und von furchtbaren "Albträumen" heimgesucht wird.
Ein Erdbeben hat den Mad Scientist aus seinem Grab befreit und nun macht er mit seiner Zombie-Armee aus Versuchskaninchen die Irrenanstalt unsicher und verbreitet düstere Stimmung mit seinem Eispickel-Werkzeug, um Lobotomien durchzuführen.
Die gut gebaute Hauptdarstellerin darf des Öfteren nur in Slip und knappen Oberteil bekleidet in Erscheinung treten und in einem Albtraum-Szenario sogar die Möpse lüften.
Auch der Rest der Besetzung ist solide, die Figurenzeichnung ausreichend und die Inszenierung für eine Low-Budget-Produktion hervorragend.
Zu guter Letzt erwartet uns im Finale ein brutales Katz-und-Maus-Spiel in den finsteren und kargen Gängen, die nur durch die Jalousien beleuchtet werden. Geweihtes Wasser hält die untoten Freaks auf und führt zu äußerst ansehnlichen Melting-Szenen.
Wenn man eine gehörige Portion Trash-Affinität mitbringt, unterhält DEAD PIT schon ordentlich, aber einen fetten Spannungsbogen sollte man nicht voraussetzen.
Ghosts of Mars (AT: John Carpenter's Ghosts of Mars) / US / 2001
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Au Backe, was hat JOHN CARPENTER denn da verzapft?
GHOSTS OF MARS ist ein heftiger Trasher, ein wüstes Billo-Konglomerat aus seinem ASSAULT - ANSCHLAG BEI NACHT sowie DIE TOTALE ERINNERUNG - TOTAL RECALL, DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN und dem Videospiel DOOM.
Durch die dünne Story führen mitunter PAM GRIER als dominante Lesbiererin, JASON STATHAM als Chauvi und ICE CUBE als Gangster mit Herz, um sich Gefechte und Kämpfe mit gruseligen Gestalten zu liefern, in die die Geister von Marsianern gefahren sind.
Angereichert wird dieser flache Sci-Fi-Horror-Actioner mit netten Gore-Spitzen, einem unpassenden Heavy Metal-Soundtrack und unfreiwilliger Komik.
Wenn man seine Erwartung klein hält und seine Ansprüche tiefstapelt, ist GHOSTS OF MARS kurzweilig hirnlose Unterhaltung.
Blutiger Valentinstag (OT: My Bloody Valentine) / CA / 1981
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BLUTIGER VALENTINSTAG ist ein teils äußerst gelungener und arg morbider Slasher der frühen Achtziger, der die meisten Merkmale des Genres stilsicher variiert und sich bemüht Wege abseits von HALLOWEEN - DIE NACHT DES GRAUENS und FREITAG DER 13. zu begehen.
So werden bspw. die üblichen notgeilen Teenager-Schablonen durch notgeile Minenarbeiter-Schablonen und ihre Schätzchen ersetzt. Im Endeffekt nimmt sich das also nichts, doch die Darsteller liefern überwiegend solide Darstellungen ab und ihre Figuren nerven zum Glück nicht.
Die Handlung ist durch ihre simple Struktur nicht weltbewegend, aber wird insoweit flüssig erzählt, dass Längen und/oder Leeren kaum entstehen. Außerdem wird sie durch das Valentinstags-Motiv noch etwas aufgewertet.
Die Frage nach dem Täter wird zwar bis zum Schluss geschickt aufrecht gehalten und auch das Motiv ist filmisch nachvollziehbar, doch als besonders spannend würde ich das Whodunit-Rätsel nicht unbedingt bezeichnen.
Die Atmosphäre, insbesondere in der Miene, ist unheimlich sowie bedrohlich und steht im starken Kontrast zum Fest der Liebe.
Genauso unheimlich und bedrohlich ist der röchelnde Killer in seiner Minenarbeiter-Montur, der effektiv die Spitzhacke schwingt und menschliche Herzen in Pralinenschachteln verschenkt.
Letztlich haben mich auch die verdammt deftigen, kreativen, abwechslungsreichen und hervorragend handgemachten Kills der ungeschnittenen Unrated-Fassung zu dieser Bewertung bewegt.
Accident Man / GB / 2018
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ACCIDENT MAN basiert auf der britischen Comicbuchreihe TOXIC!, von der ich kein Examplar gelesen habe und deswegen keine Vergleiche ziehen kann.
Auch wenn die Comicbücher weit vorher erschienen sind, muss ich sagen, dass mich die Story an eine Mischung aus JOHN WICK und JOHN WICK: KAPITEL 2 erinnert hat. Nur eben comic'esker und daher mitunter humorvoller.
Die schwarzhumorige Umsetzung steht im starken Kontrast zur eher düsteren und dramatischen Handlung und war für mich anfangs gewöhnungsbedürftig. Doch irgendwann hat sich mein Empfinden eingepegelt und ich konnte mich auf die skurrilen Attentäter ausm Pub und die krude Machart einlassen. Dazu haben mich insbesondere die brutalen und gut gefilmten Fights bewegt.
6,5 Defenestrationen, oder Auftragsmorde, die wie Unfälle aussehen.
Die Unfassbaren 2 - Now You See Me / FR/US / 2016
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Auch die Fortsetzung weiß noch immer zu bezaubern, auch wenn die Story etwas fahriger und unspektakulärer als die des Vorgängers ist.
Vielleicht kam es mir aber auch nur so vor, weil die magischen Momente vor großem Publikum reduziert worden und mehr auf wendungsreiche Thriller-Anleihen gebaut wurde. Diese Wendungen sind aber so albern und unnötig, dass man sich unter "Thriller-Anleihen" nicht zu viel vorstellen sollte. Man sollte die Story am besten generell nicht hinterfragen und sich lieber auf die humorvolle und kurzweilige Umsetzung sowie das tolle Ensemble einlassen. Dann kann man auch seinen Spaß haben.
Auch wenn an vielen Stellen die Politur zu dick aufgetragen wurde und man zum Credo kommt: Manchmal ist weniger mehr.
A World Beyond (OT: Tomorrowland) / US/ES/FR/GB / 2015
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A WORLD BEYOND beruht auf dem Dinsneyland-Themenpark "Tomorrowland", wie der Film auch im Original heißt.
Es geht um ein junges, cleveres und optimistisch denkendes Mädchen, das durch das "finden" einer magischen Münze, Zutritt zu dieser Welt von morgen bekommt.
Nun werden wichtige philosphische, humanistische und existenzielle Fragen aufgeworfen. Doch den selbst aufgestellten hohen Anspruch zu versuchen diese Fragen zu beantworten, wird der Film nicht gerecht.
Vielleicht will er es auch gar nicht und den Zuschauer lieber mit seinen eigenen Meinungen, Hoffnungen, Ängsten und Träumen Antworten finden lassen.
Außerdem ist es ein Familienfilm, der die jüngeren Zuschauer nicht überfordern soll, sondern sie lieber anspornen will die Welt zu verbessern, da sie unser aller Zukunft sind.
A WORLD BEYOND erzählt wirklich eine tolle Geschichte, der ihre plakative Message ein Bein stellt, weil sie am Ende auch keine Position bezieht.
Dennoch besitzt A WORLD BEYOND genügend Magie, Inspiration und Kreativität, um konstant vergnüglich bei Laune zu halten - und obendrein wächst Athena (RAFFEY CASSIDY) unglaublich ans Herz und stiehlt allen die Show.
Daddy’s Home 2 – Mehr Väter, mehr Probleme! / US / 2017
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Die Fortsetzung beweist, dass mehr Väter nicht zwingend für mehr Witz sorgen müssen. Ganz im Gegenteil, die Väter der Väter sind total unlustig, obwohl es sich um MEL GIBSON und JOHN LITHGOW handelt.
Auch die ursprünglichen Väter sind nicht mehr dermaßen humorvoll wie im Vorgänger. Vermutlich weil die Kabbelei zwischen den beiden viel harmloser ausfällt als zuvor.
Anscheinend ist das Sequel familienfreundlicher inszeniert, so dass Groß und Klein sich zur besinnlichen Zeit seicht und zahnlos berieseln lassen können.
Nach einem Bottich mehr Schuss als Glühwein kann DADDY'S HOME 2 - MEHR VÄTER, MEHR PROBLEME! vielleicht ganz spaßig sein. Doch letztlich kann ich mich wegen dem uninspirierten Drehbuch, dass sich lieber an X-Mas-Klischees en gros bedient anstatt eigener Ideen, nicht zu mehr als 4 Punkten durchringen.
Die Bewertung resultiert aus einer knappen handvoll zündender Gags, da ich mich nicht gelangweilt habe und dem versöhnlichen Ende.
The Foreigner (AT: The Chinaman) / GB/CN/US / 2017
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Quan (JACKIE CHAN) hat nichts mehr zu verlieren, da er bereits alles verloren hat. Zuletzt seine Tochter bei einem terroristischen Bombenanschlag in London, zu dem sich die Kern-IRA bekennt. Er setzt alles daran den/die Namen des/der Mörder(s) seiner Tochter herauszufinden, um ihnen die gerechte Strafe zuzuführen. Ihm ist jedes Mittel recht, auch einen Politiker zu bedrohen, der einst Mitglied der IRA war.
THE FOREIGNER ist ein stabiler Rache-/Poltitthriller, in dem JACKIE CHAN ausnahmsweise eine ernste Rolle spielt.
Humor wäre auch völlig deplatziert bei dem tragischen Hintergrund und dem brisanten Thema.
Hervorzuheben ist außerdem, dass Quan nicht als übermenschliche, unbesiegbare Kampfmaschine dargestellt wird, sondern seinem Alter entsprechend erfahren und kampferprobt. Obwohl ich sagen muss, dass es mir manchmal zu weit ging, was Quan abgezogen hat. Denn Liam Hennessy (PIERCE BROSNAN, der in seiner Rolle als Wundenheiler und Brückenbauer selbstverständlich auch zu überzeugen weiß) wirklich keine Ahnung hat, wer dahintersteckt. Auch wohin die Aktionen der Kern-IRA führen sollen, ist mir nicht ganz klar geworden.
Aber Schwamm drüber, denn die Dramaturgie ist glaubwürdig, die Altherrenriege liefert ab, die Action ist bodenständig und die Spannung stellenweise gegeben.
Allgemein wäre das Drehbuch zwar noch ausbaufähig gewesen, aber für einen gemütlichen Filmabend reicht THE FOREIGNER vollkommen aus.
The Ritual / GB / 2017
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Als in der ersten Hälfte eine vierköpfige Gruppe sympathischer Briten (einer von ihnen besonders von Schuldgefühlen geplagt) mehr oder weniger orientierungslos auf unheilvolle Symbolik in den mystischen Tiefen des nordschwedischen Waldes trifft (der sich in Rumänien befindet), auf eine Grusel-Hütte stößt und ein Sturm sie zwingt, dort zu übernächtigen, sie am nächsten Morgen allesamt mit furchtbaren "Albträumen" aufwachen und seitdem von irgendetwas verfolgt wird, ist THE RITUAL unheimlich und mysteriös, unheimlich mysteriös.
Auch dass dem Schuldgeplagten immer wieder sein Gewissen in Form von Visionen ein Schnippchen schlägt, weiß durchaus zu gefallen.
Was nicht zu gefallen weiß ist, dass die Gruppe kein Wort über die Vorkommnisse verlieren will. Aber es sind ja auch Männer und keine Waschweiber(!)
Im Gegenzug kommt es zu vorwurfsvollen Konflikten, die nicht hätten sein müssen und denen auch nicht weiter nachgegangen wird.
Zum weiteren Durchhängen kommt es bei den schmerzbefreiten und unsterblichen Hinterwäldlern, die den außergewöhnlich designten und gern Bäume dekorierenden uralten Gott Opfergaben bereiten.
Das Ende ist auch eher schwach, denn der Götze lässt sich easy per Waldrand aufhalten und der Final Boy spaziert selbstgefällig davon(!)
Ich vermutete ja die ganze Zeit, dass der Schuldgeplagte eine psychische Störung hat, sich das alles nur einbildet, schizophren ist und die Morde begeht. Doch auch wenn das Ende aufgrund seiner Plumpheit nicht hundertprozentig aufschlussreich ist, scheint das nicht der Fall gewesen zu sein.
All Inclusive (OT: Couples Retreat) / US / 2009
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ALL INCLUSIVE ist für eine Komödie über weite Strecken nicht komisch. Nicht deswegen, da die Pointen meinen Geschmack verfehlen, sondern weil es einfach keine gibt. Dennoch ist die mehr oder weniger freiwillige Paartherapie über weite Strecken launige insulare Unterhaltung, die aber auch letztlich als Beziehungsratgeber zu seicht ist.
5,5 Guitar Hero Battles.
The Cloverfield Paradox / US / 2018
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Die Inszenierung ist zwar saustark, überrascht mit einem tollen Raumstation-Set-Design, entsprechend düsterer Atmosphäre und grandiosen Effekten. Doch das Drehbuch ist ein totaler Schwächling, der sich dreist, plump und oberflächlich an verschiedensten Elementen anderer Genre-Vertreter vergreift und sie zu einer inhomogenen Masse vermengt.
Ohne wirklicher Vorgeschichte wird man direkt ins Szenario geworfen und bekommt währenddessen teils den Handlungsablauf aufgetischt.
Genauso schwach wie das überfrachtete Skript ist die klischierte Figurenzeichnung, die jeden Charakter blass aussehen und keine glaubhafte Beziehung zwischen ihnen entstehen lässt.
Doch letztlich liefert jeder Darsteller eine durchschnittliche Darbietung ab.
Was mich nur genervt hat ist, dass diese doch eigentlich klugen Leute dort an Bord, sich oftmals völlig unklug verhalten und bescheuerte Entscheidungen treffen sowie in zeitkritischen wie lebensbedrohlichen Momenten nicht ausm Arsch kommen. Es schien, als hätte die Crew keinen Plan, was sie dort eigentlich tun und lassen soll.
Über Logiklöcher sollte man sich eigentlich nicht beschweren, weil sie gewollt sind. Darüber hinaus führen sie aber vehement zu humorvollen Einlagen, die nicht ins Gesamtbild passen, da sich der Film eher ernst gibt.
Das beste Beispiel hierfür sind wohl die im Feuer verlorenen Kinder, deren Dramaturgie völlig aufgesetzt wirkt und mich zumindest kaltgelassen hat.
Mir ist auch der Zusammenhang, die Timeline zu den beiden Vorgängern nicht so richtig klar geworden. Die Mission wird nur vorgenommen, da die Ressourcen auf der Erde verbraucht sind und die Länder wegen der Energiekrise kurz vorm Krieg stehen oder ihn schon führen. Zu der Zeit verwüsten aber noch keine Monster die Erde. Und in keinen der beiden Vorgänger, findet dieses Szenario auf der Erde statt.
Doch vielleicht ist die Erde in THE CLOVERFIELD PARADOX nicht die Erde aus den beiden Vorgängern, sondern aus einem Paralleluniversum, einer alternativen Realität? Oder das Experiment mit dem Shepard-Teilchenbeschleuniger lief dermaßen schief, dass die Raumzeit eines Multiversums zerrüttet wurde und Vergangenheit und/oder Gegenwart und/oder Zukunft verändert worden?
Vielleicht gewährt uns ein vierter Teil mehr Aufschluss, denn hier hat man das bedauerlicherweise nicht für nötig gehalten.
Hexensabbat (OT: The Sentinel) / US / 1977
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MICHAEL WINNER, seines Zeichens Regisseur etlicher Action-Kracher des CHARLES BRONSON, inszenierte mit HEXENSABBAT einen aus heutiger Sicht recht namhaft besetzten Beitrag, der ganz klar auf der Okkult-Welle der 60er- und 70er-Jahre mitschwimmt und sich auch unverblümt und grobschlächtig an deren Vertretern bedient.
So geht es auch hier um den paranoiden Kampf gegen das übersinnlich Böse und der Zuschauer wird lange im bizarr Unklaren gelassen, ob es sich um eine ernsthafte Bedrohung oder eine psychische Störung der Hauptprotagonistin handelt.
Der fehlende Nervenkitzel und subtile Feinschliff wird durch eine stimmungsvolle Gestaltung, einer morbiden Atmosphäre, (un)freiwilliger Komik, etwas Verruchtheit, schräges Gepolter, deftige Gore-Spitzen und ein unheimliches Freakshow-Finale halbwegs ausgeglichen.
Crash Pad / CA/US / 2017
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Stensland (DOMHNALL GLEESON) ist ein hoffnungloser Romantiker und nachdem er eine Nacht mit der attraktiven, erfolgreichen und reiferen Morgan (CHRISTINA APPLEGATE) verbracht hat, glaubt er die Richtige gefunden zu haben. Doch am nächsten Morgen will Morgan nichts mehr von Stensland wissen, da sie sich mit dem One-Night-Stand mit einem jungeren Mann nur an ihren nachlässigen Ehemann Grady (THOMAS HADEN CHURCH) rächen wollte. Doch da Stensland Morgan für die größte Errungenschaft seines Loser-Daseins hält, lässt er nicht locker. Grady hat schnell Wind von dem Techtelmechtel bekommen und will der Äffäre zunächst den Gar ausmachen. Zu seiner Überraschung muss er aber feststellen, dass er den Jüngling ganz sympathisch findet und entschließt sich kurzerhand und zum Unbehagen Stenslands in seine Single-Bude einzuziehen. Da er für seine Ehefrau eh nicht mehr viel übrig hat, ihr eins auswischen will und um seine neu gewonnene Freiheit zu genießen, das Junggesellenleben auszukosten und Stensland zwischen DAWSON´S CREEK und Marihuana in Sachen Umgarnung des weiblichen Geschlechts unter die Arme zu greifen. Das führt zu kurzweiliger Klamauk-Unterhaltung, die von der spritzigen Dynamik ihrer beiden Hauptdarsteller profitiert, die aber nicht durchgängig vertreten ist, aber oftmals bestens funktioniert und den einen oder anderen Lacher garantiert.
The Crucifixion / US/GB/RO / 2017
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Exorzismus-Horrorfilme gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Nun kommt es darauf an, dieses Thema am besten originell und/oder innovativ und/oder unkonventionell und/oder kreativ umzusetzen.
All das tut THE CRUCIFIXION nicht unbedingt und schickt lieber eine voreingenommene und deswegen minder sympathische Journalisten, die dem Glauben abgeschworen hat, weil sie Gott den Tod ihrer Mutter in die Sandalen schiebt, ins Land der Vampire und Werwölfe, und zwar nach Rumänien. Da dort ein Exorzismus stattgefunden haben soll, der zum Tod einer Nonne geführt hat.
Nun will sie den Priester an den Eiern kriegen und ihn als religiösen Fanatiker hinstellen, der nichts weiter als eine psychisch kranke Frau ermordet hat.
Das Ganze soll auch noch auf einem wahren Fall beruhen.
THE CRUCIFIXION ist zwar kompetent inszeniert, besitzt eine urige Atmosphäre, hat ein paar gelungene Jump-Scares auf Lager und bietet auch eine künstlerisch anmutende Szene mit Wassertropfen, aber die Handlung gewinnt dem Genre nichts Neues ab, wankt auf generischen Pfaden, wiederholt sich ständig und führt gelegentlich zu leichten Ermüdungserscheinungen.
4,5 Fliegen im Schritt.
Bloodnight (OT: Intruder / AT: Bloodnight - Intruder / Night Crew / Night Crew: The Final Checkout / Night of the Intruder) / US / 1989
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Obwohl der Zenit des Slashers 1989 bereits arg überschritten war, nahm es sich SCOTT SPIEGEL nicht nehmen und inszenierte diesen schwarzhumorigen und selbstironischen Low-Budget-Supermarkt-Schlitzer.
Die Handlung ist wirklich nicht der Rede wert und lässt sich in maximal zwei kurzen Sätzen zusammenfassen. Daher dümpelt sie auch lange Zeit nur so vor sich hin und gewährt Einblicke ins Regale ein-, aus- und umräumen sowie Waren etikettieren. Doch danach macht der Streifen seine Sache souverän und effektiv.
Dass die Logik bei solch einen Film gelegentlich aussetzt, ist gerade noch zu verschmerzen. Doch hinzu kommt noch, dass die Spannung auf der Strecke bleibt, weil der Killer rasch vorherzusehen ist und einem die Mitarbeiter scheißegal sind, weil sie als dämliche Klischeefiguren für die Kills verheizt werden.
Apropos Kills: Die sind nämlich der Knackpunkt, denn da sie mitunter von GREG NICOTERO und ROBERT KURTZMAN stammen, sind sie herrlich derbe, blutig, abwechslungs- wie einfallsreich und können sich wahrlich sehen lassen. Außerdem sind unter den Opfern SAM und TED RAIMI.
Hinzu kommen noch amüsante und kreative Kamera-Spielereien und Szenenübergänge.
Angereichert wird das Ganze durch ein makaberes Finale, das von einem bitterbösen Ende gekrönt wird, bei dem BRUCE CAMPBELL auch mitmischt.
Uncertain Guest - Du bist nicht allein (OT: El habitante incierto / AT: The Uncertain Guest / The Uninvited Guest) / ES / 2004
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Hmmm, schwierig!
In der ersten Hälfte wirkt das Ganze wie ein Mysterythriller, der anfangs auch noch spannend ist, doch bei dem mir sehr rasch das äußerst merkwürdige Verhalten des Protagonisten unangenehm aufgefallen ist. Ich vermutete bereits, dass er eine psychische Störung hat, doch dachte, dass es sich letztlich ganz anders entwickelt.
In der zweiten Hälfte beginnt das Verhalten des Protagonisten und die Situation in der er sich befindet immer unlogischer und konstruierter zu werden. Plötzlich schlüpft er in die Rolle dessen, wovor er Angst und Panik hatte, und wird zum voyeuristischen Wohnraum-Parasiten.
Das Ausspionieren zieht sich ziemlich und am Ende wird klar, dass es sich scheinbar um ein irreales Psychogramm aus Verlustangst, Vereinsamung und Paranoia handelt.
Am Ende, als alles mehr oder weniger einen Sinn bekommt, ist THE UNCERTAIN GUEST, als recht interessanter Film zu betrachten, der sich unkonventionell gibt. Doch bis das Sujet sichtbar ist, quält halt die Unlogik, Konstruktion und gelegentliche Langatmigkeit. Jetzt, wo ich weiß, wohin die Reise geht, könnte eine Zweitsichtung in mehreren Jahren, eine bessere Bewertung nach sich ziehen.
Pfad der Rache (OT: Acts Of Vengeance / AT: Stoic) / BG / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Nach dem Tod seiner Frau und Tochter, ertränkt der glattzüngige Anwalt Frank Valera (ANTONIO BANDERAS), der dafür bekannt ist die schwersten Jungs vor Gericht rauszuboxen, seine selbstmitleidigen Schuldgefühle in Hochprozentigen und lässt sich zusätzlich bei illegalen Kämpfen die Scheiße ausm Leib prügeln. Zufällig stolpert er über die SELBSTBETRACHTUNGEN des MARCUS AURELIUS und nimmt sich dessen philosophischen Lehren an. Er schindet sich zur stoischen Kampfmaschine, um den Pfad der Rache zu begehen und gelobt zu Schweigen, bis er die Mörder zur Rechenschaft gezogen hat.
Die Handlung und einige Wendungen mögen durchsichtig und Rache wohl der klassischste Topos eines Action-Thrillers sein, daher hält sich auch die Spannung in Grenzen.
Doch die Inszenierung und Besetzung ist solide und sympathisch. Außerdem hat mir der Erzählstil in Kapiteln samt Sinnsprüchen gut gefallen sowie die Dramaturgie der Geschichte wie auch die Ermittlungsarbeit, die sparsam eingesetzte Action und die harten Fights.
Die Frage nach dem Täter ist zwar kurz vorher absehbar, aber das Motiv filmisch absolut nachzuvollziehen.
Die Leiche der Anna Fritz (OT: El cadáver de Anna Fritz / AT: The Corpse of Anna Fritz) / ES / 2015
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
DIE LEICHE DER ANNA FRITZ ist eine blass-kalte Karma-Revenge an moralisch verkommene Tabubrecher und ein Plädoyer Pietät zu (be)wahren.
Der Einstieg ist zwar ziemlich unglaubwürdig, dass der Pathologe ein Problem mit dem Näschen ziehen hat, aber nicht damit seine "Kumpels" in die Pathologie zu schmuggeln, damit sie die Leiche befummeln und besteigen können.
Doch nachdem das vorbei ist, ist die Ausgangslage wieder nachvollziehbar und das Kammerspiel mit wenig Aufwand bis zum Schluss einfach mega-spannend, obwohl überraschende Wendungen ausbleiben.
Doch man rechnet stetig mit einer überraschenden Wendung, daher geht der Thrill nie verloren und der generische Ablauf enttäuscht überdies nicht.
Wenn es die überraschenden Wendungen noch gegeben hätte, würde meine Bewertung wohl in die Höhe schnellen, doch auch in der Form bezeichne ich DIE LEICHE DER ANNA FRITZ als Genre-Perle.
Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen / US / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Das Biopic der unerkannten Heldinnen ist als Anekdote recht interessant, doch auf Spielfilmlänge bezogen, ist das irgendwie zu wenig.
Dennoch überzeugen die unerkannten Heldinnen, wachsen ans Herz und auch wenn Rassismus heutzutage kein Relikt ist, sind die Rassentrennungsgesetze heutzutage gar nicht mehr vorstellbar.
Was sie geleistet haben als Frauen, als schwarze Frauen, als intelligente und willensstarke schwarze Frauen und als intelligente und willensstarke schwarze Frauen für die US-amerikanische Raumfahrt ist bemerkenswert und ein Teil großer afroamerikanischer Geschichte.
Das bewegt mich auch zu dieser Bewertung, obwohl es zwischendrin auch ein klein wenig nicht sinnvoll genutzte Zeit gibt.