999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 09.11.2017, 21:03 Geändert 11.11.2017, 01:11

    Why Him? / US/KH / 2016

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    WHY HIM? nimmt sich einem oft aufgegriffenen Thema an, und zwar dass der Papi den neuen Freund des Töchterchens nicht mag.
    In diesem Falle ist der Schwiegersohn in spe, der exzentrische Internetmillionär Laird Mayhew (JAMES FRANCO), der das spätpubertäre Herz auf der naiv-unflätigen Zunge trägt.
    Die Handlung könnte einfacher nicht sein: Die Eltern verbringen die Weihnachtsfeiertage bei ihrer Tochter und ihrem neuen Freund.
    Das war es auch schon und deswegen wirken viele Szenen wie loses Flickwerk, in dem Dialoge zum Fremdschämen, abstruse Situationen, Gastauftritte von zum Beispiel der halben Besetzung der Band KISS und Gaga-Gags untergebracht werden sollten.
    Das ist aber nicht unbedingt negativ gemeint, denn es hat eben Sitcom-Charakter.
    Eine etwas zu lang geratene Sitcom-Episode. :-/
    Trotz allem Gemecker, hat WHY HIM? durchaus seine lustigen Momente.
    JAMES FRANCO ist furchtbar sympathisch und zelebriert seine Rolle bis zum get-no, genauso wie KEEGAN-MICHAEL KEY als Bediensteter, Kampfsportlehrer und bester Freund.
    Auch das papierlose Haus mit der anstößigen Kunst und der digitale Assistent mit der Stimme von KALEY COUCO, sorgen für einige Lacher.
    Und beim etwas konfusen Ende, wird es noch angenehm warmherzig, wenn selbst der stoische Schwiegervater in spe Ned Fleming (BRYAN CRANSTON) seinen Segen gibt.

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    • 5
      999CINEASTOR666 09.11.2017, 20:21 Geändert 29.01.2019, 21:51

      Smash Cut - Lights. Camera. Bodyparts! / CA / 2009

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      SMASH CUT ist eine Hommage wie Persiflage an die Filme des Bahnhofskinos und obendrein ein Tribut an den Godfather of Gore HERSCHELL GORDON LEWIS (RIP), den man sogar für diese Schwarze Horrorkomödie gewinnen konnte.
      HERSCHELL GORDON LEWIS soll gesagt haben, dass er das Filmemachen als Geschäft sieht und jeden bedauert, der es als Kunstform sieht. Genau darum geht es letztlich auch in SMASH CUT.
      Als durchgeknallten Horrorfilmregisseur Able Whitman, konnte man DAVID HESS an Land ziehen, den Genre-Freunde aus DAS LETZTE HAUS LINKS oder DER SCHLITZER kennen könnten.
      Als naiven Filmstudioleiter mit schlecht sitzender Perücke, konnte man MICHAEL BERRYMAN auftreiben, den Genre-Freunde aus HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN oder IM TODESTAL DER WÖLFE kennen könnten.
      Weil Sex sells, hat man Ex-Pornosternchen SASHA GREY besetzt, die eine Nachwuchsschauspielerin und die Muse von Able Whitman spielt.
      Eigentlich hat SMASH CUT grandiose Voraussetzungen, um ein Grindhouse-Feuerwerk abzuzünden, doch nutzt diese leider nur unzulänglich.
      Das beste an SMASH CUT sind wirklich die Gore-Szenen, die man aber nur in der ungeschnittenen Version in voller Pracht bestaunen kann.
      Ansonsten bietet SMASH CUT eine hirnrissige Story mit durchschnittlichen Unterhaltungswert und ohne Spannung. Eher mageres Schauspiel, obwohl die meisten der erwähnten Darsteller genügend Erfahrung haben müssten, flache Witze und kein Sex. Doch als Hommage, Persiflage und Tribut an Billig-Streifen, geht das mit zugedrückten Auge in Ordnung.

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      • 7 .5
        999CINEASTOR666 08.11.2017, 20:41 Geändert 17.07.2020, 23:04

        Happy Deathday (Again / Half to Death) / US / 2017

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        HAPPY DEATHDAY ist ein Teenie-Slasher!
        Nicht nur, weil Teenies geslasht werden, sondern auch, weil das Zielpublikum Teenies sind. Das soll heißen, dass die Kills recht harmlos ausfallen. Aber das tut der Sache keinen Abbruch, da dieser nach dem Und-täglich-grüßt-das-Murmeltier-Prinzip ablaufende Zeitschleifen-Schlitzer verdammt unterhaltsam ist. Es brauchte zwar seine Zeit, bis er mich wirklich gepackt hat, aber ab der Mitte steigerte sich der ironische Unterhaltungsfaktor immens. Anfangs ist Tree (JESSICA ROTHE) nämlich 'ne zickige Bitch, doch dann entwickelt sie sich und man fiebert mit ihr mit und wünscht ihr, dass alles gut ausgeht. Plötzlich wird es spannend, humorvoll und sogar tragisch, denn die Tätersuche beginnt, etwas RomCom kommt hinzu und sogar etwas Coming-of-Age, bis zum wirklich gelungenem Twist.

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        • 6 .5

          Urlaubsreif (OT: Blended) / US / 2014

          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

          Dass die Chemie zwischen ADAM SANDLER und DREW BARRYMORE stimmt, haben sie bereits in EINE HOCHZEIT ZUM VERLIEBEN und 50 ERSTE DATES unter Beweis gestellt. Das ist bei URLAUBSREIF nicht anders.
          Viele Gags sind zwar nur durchschnittlich, aber andere treffen ins Schwarze, und wieder andere fallen grotesk aus dem Rahmen.
          Aber gerade diese kleinen skurrilen Einlagen, machen die Filme in denen ADAM SANDLER mitspielt, für mich sehenswert. Da sie dadurch nie zu ernst oder emotional werden. Zwar hat er in letzter Zeit in einigen Filmen mit solchen Zoten übertrieben, aber URLAUBSREIF ist wunderbar ausgewogen.
          TERRY CREWS als Nickens und wie klischeehaft und politisch inkorrekt Afrika dargestellt wird, toppt einfach alles.
          URLAUBSREIF ist eine seichte, liebreizende RomCom über einen chaotischen Patchworkfamilien-Urlaub, die einwandfrei zur Familienunterhaltung taugt, am besten an einem Sonn­tag­nach­mit­tag. Obwohl die Familien noch nicht gepatchworked sind, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

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          • 7 .5
            999CINEASTOR666 08.11.2017, 19:03 Geändert 08.11.2017, 19:14

            Imperium / US / 2016

            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

            DANIEL RADCLIFFE weiß als junger FBI-Agent, der undercover mehrere rechtsradikale Organisationen infiltriert, durch Verbissenheit in seiner Rolle zu überzeugen. Auch wenn es anfangs schwer zu glauben ist, dass der eher introvertierte, nerdige und sozial limitierte Schreibtischhengst Nate Foster, einen Kriegsheimkehrer imitieren, der nun fanatisch eine rechtsextreme Revolution in Gange bringen soll.
            Doch DANIEL RADCLIFFE spielt da locker drüber hinweg. Und so wie er in jeder Rolle begeistern kann, kann es eben auch der hin- und hergerissene verdeckte Ermittler. Obwohl er doch recht schnell und locker-easy das Vertrauen in den höheren Kreisen dieser Organisationen gewinnen kann.
            IMPERIUM ist ziemlich interessant, abwechslungsreich und vielschichtig, da man diverse Einblicke in verschiedene White-Supremacy-Gruppierungen und deren Ideologien werfen darf.
            Es gibt auf jeden Fall einige Momente, die man als intensiv bezeichnen kann. Doch deren Potential wird leider nicht mit der nötigen Konsequenz und/oder Härte ausgeschöpft.
            Die einzige wirklich bedrohliche Szene ist die im Wald mit den Spitzel-Vorwürfen. Ansonsten wirkt die Gefahr für Leib und Leben eher latent.
            Dennoch funktioniert IMPERIUM als Thriller sehr gut, aufgrund einer konsequent hochgelegten Spannungslatte, die gelegentlich auch mal höher gelegt wird, und weil man die ganze Zeit an der Nase herumgeführt wird. Darum war es für mich besonders überraschend, wer tatsächlich hinten den geplanten Anschlag steckt.

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            • 7 .5
              999CINEASTOR666 05.11.2017, 15:57 Geändert 25.11.2017, 23:25
              über Kidnap

              Kidnap / US / 2017

              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

              So einfach wie der Titel, ist auch die Prämisse der Kindesentführung von KIDNAP, die genutzt wird um einen rasanten, geradlinigen, schnörkellosen und kontinuierlich spannungsgeladenen Action-Thriller zu inszenieren, in dem Aufgeben keine Option für Karla (HALLE BERRY) ist.
              Sie verfolgt fest entschlossen und mit unbändigen Mutterinstinkt die Entführer ihres Sohnes, die nie im Leben mit so viel Gegenwehr gerechnet hätten, und liefert sich mit ihnen ein packendes Katz-und-Maus-Spiel.
              Um ihren Kleinen aus den Fängen der Kidnapper zu befreien, tut sie alles, was nötig ist. Dazu versetzt sie sich auch in die Lage der Entführer, um ihr Handeln nachzuvollziehen und ihre nächsten Schritte vorherzusagen.
              Vielleicht ist KIDNAP hier und da etwas klischiert und ein paar Unwahrscheinlichkeiten treten auf, wie dass die Kidnapper in den Staaten unbewaffnet sind und scheinbar keine Mobiltelefone haben, sowie dass die Familienkutsche nach den ganzen Crashs immer noch läuft.
              Doch die One-Woman-Show von HALLY BERRY tröstet über vieles hinweg, da sie überzeugend und intensiv ist. Ihr Verhalten ist in dieser Extremsituation absolut angemessen. Doch manche können sich wohl in solch eine Lage nicht ansatzweise hineinversetzen und denken, wenn sie an der Stelle wären, dass sie Mr. Spock und/oder John Rambo sein würden.
              Im Finale wird die Spannung auf die Spitze getrieben, doch letztlich hätte man es noch etwas ausreizen können. Aber dass ein Muttertier im Alleingang einen Kindesentführungsring zerschlägt, ist schon ein geiles Statement.

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              • 7 .5
                999CINEASTOR666 05.11.2017, 14:40 Geändert 05.11.2017, 14:41

                Unlocked / GB/CZ/CH/US / 2017

                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                UNLOCKED ist ein Agenten-Thriller der alten Schule, der mit der aktuellen Paranoia um islamistische Terroranschläge spielt und die allzu bekannten Versatzstücke des brisanten Stoffes größtenteils gekonnt zusammensetzt.
                NOOMI RAPACE gibt als CIA-Agentin Alice Racine, eine hervorragende Vorstellung ab. Nur dass sie Jack Alcott (ORLANDO BLOOM) zu schnell ihr Vertrauen schenkt, ist ein grob konstruierter Schnitzer des Drehbuchs. Doch gerade das unklare Verhältnis zwischen den beiden, sorgt für den nötigen Thrill.
                Viele Verstrickungen, Manipulationen, solide und sparsam eingesetzte Action-Einlagen sowie findige Wendungen, unterhalten obendrein, wenn man es gelegentlich etwas old­school mag.

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                • 7 .5
                  999CINEASTOR666 05.11.2017, 13:51 Geändert 08.11.2017, 20:55
                  über Horns

                  Horns - Für sie geht er durch die Hölle / US/CA / 2013

                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                  Ich hatte ihn irgendwie besser in Erinnerung und kann mich auch noch daran erinnern, dass ich bei der Erstsichtung des Öfteren lachen musste. Doch diesmal habe ich mich schon mit dem Schmunzeln schwer getan, trotz des ansprechenden schwarzhumorigen Untertons.
                  Dennoch ist HORNS - FÜR SIE GEHT ER DURCH DIE HÖLLE ein außergewöhnlicher Film, da er Genres wie Drama, Komödie, Fantasy, Horror und Thriller äußerst gekonnt verschmelzen und in weiten Teilen märchenhaft schön harmonieren lässt.
                  DANIEL RADCLIFFE werden die Hörner aufgesetzt und er stößt sie sich brillant ab, als hätte er seine Seele dem Teufel verkauft, in einer humorvollen, rührend romantischen und spannenden Geschichte, die auch klanglich hervorragend untermalt wird.
                  Eine der ungewöhnlichsten und originellsten Tätersuchen, die ich je gesehen habe, wird hier erfrischend anders, voller Metaphorik und Melancholie sowie verdammt unterhaltsam vorgenommen.
                  Nur beim Ende wird der religiöse Duktus auf die spitzen Hörner getrieben und mit Brutalität kombiniert, die im kompletten Kontrast zur Handlung steht und deswegen maßlos übertrieben wirkt.

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                  • 4 .5
                    999CINEASTOR666 04.11.2017, 21:09 Geändert 01.09.2020, 16:54

                    Night of the Living Deb / US / 2015

                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                    Einen Vergleich mit SHAUN OF THE DEAD muss sich die sweete ZomRomCom NIGHT OF THE LIVING DEB wohl oder übel gefallen lassen. Denn in ihren lichtesten Momenten erinnert sie schon stark an diesen Film. Nur dass hier ganz der Pfiffikus die Rollen getauscht werden.
                    Hier stellt sich der Zombie-Apokalypse eine Frau entgegen, und zwar die liebenswerte, quirlige, manchmal unbeholfene und leider auch manchmal nervtötende Deb Clarington (MARIA THAYER). Die sich nach einem One-Night-Stand mit Ryan Waverly (MICHAEL CASSIDY), bei ihrem Walk of Shame durch Horden von Untoten schlagen muss. Da Ryans Überlebens-Skills mager aussehen, begleitet er Deb notgedrungen, die sich eine Zukunft mit Ryan wünscht und dahingehend auch nicht locker lässt. Doch als sie am Ende all ihre Differenzen beigelegt haben, finden sie doch noch zueinander.
                    Tja, NIGHT OF THE LIVING DEB ist recht uninspiriert und klischiert, die Inszenierung auf sparsamen TV-Niveau, das Zombie-Make-up billig, das Tempo wird oft gedrosselt und die gar nicht so idiotischen und unreifen Gags sowie sonstigen Einfälle zünden höchstens zaghaft, wenn man wohlwollend gesinnt ist.

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                    • 4 .5
                      999CINEASTOR666 04.11.2017, 20:12 Geändert 04.11.2017, 21:09

                      Demon Girl - Das Böse lebt in ihr (OT: From a House on Willow Street) / ZA / 2016

                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                      Der deutsche Titel verrät schon größtenteils, worum es geht.
                      Genauso einfallslos und deswegen vorhersehbar, ist der gesamte Film.
                      Der Look ist zwar durchweg düster, wirkliche Langeweile kommt auch nicht auf und die dämonischen Jump-Scare-Attacken besitzen durch das Creature Design und der Maske schaurige Schauwerte, die aber nicht lange nachhallen oder für längerfristigen Schrecken sorgen. Vielleicht auch, weil sie wie vom Fließband kommen und ihre Schock-Intensität darum ermüdet.
                      DEMON GIRL - DAS BÖSE LEBT IN IHR ist ohne Ambitionen und eigene Ideen unterwegs. Erinnert überwiegend an einen Abklatsch von DON'T BREATHE, mit einem Dämon, statt einem blinden Veteranen.
                      Dass die Entführer zu Opfern werden, ist noch das einfallsreichste daran.
                      Doch da sie zuerst Täter sind, baut man keine emotionale Bindung zu ihnen auf, kann sich nicht mit ihnen identifizieren und fiebert deswegen nicht mit ihnen mit.
                      Sie bekommen zwar später allesamt einen tragischen Hintergrund verpasst, weil sich der Dämon an den Seelen von Menschen mit Vergangenheiten aus Angst und Schuld labt, aber das ist nur Mittel zum Zweck und lässt einen an der Stelle kalt.
                      Als die schlecht animierten Zungen, die man sich wahrscheinlich aus der Serie THE STRAIN abschaute, durchs Bild schlängeln, war der Ofen aus.

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                      • 7 .5
                        999CINEASTOR666 04.11.2017, 19:07 Geändert 03.12.2017, 21:38

                        Trollhunter (OT: Trolljegeren / AT: Troll Hunter) / NO / 2010

                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                        Ich hatte ihn irgendwie besser in Erinnerung und kann mich auch noch daran erinnern, dass ich bei der Erstsichtung des Öfteren lachen musste. Doch diesmal hat mich der furztrockende Humor kalt gelassen wie das norwegische Klima.
                        Dennoch ist TROLLHUNTER eine großartige Mockumentary, in der eine Gruppe Studenten, eben pseudodokumentarisch, einen vermeintlichen Bärenjäger begleitet, der sich zugig als knurriger Jäger von Trollen herausstellt.
                        In TROLLHUNTER erfährt man viele interessante Dinge und hilfreiche Tipps über den beschissenen Job, Vertuschungsaktionen und den richtigen Umgang mit Trollen.
                        Beispielsweise, dass ein Grund für umgestürzte Bäume und verrückte Felsen, ein Kampf zwischen Berg- und Waldtrollen sein kann. Oder dass Trolle auf Autoreifen als Kaugummis abfahren. Oder dass sie miefen und keine Christen mögen. Oder dass sie bei UV-Strahlen entweder versteinern oder explodieren können.
                        Und man erfährt wozu Hochspannungsleitungen wirklich dienen. Und warum liegt hier überhaupt ein russischer Bär rum?
                        Hier werden Mythen, Sagen und Legenden faszinierend und ironisch aufgearbeitet und alltäglichen Dingen wird eine neue Bedeutung zugesprochen.
                        Außerdem ist die Landschaft Norwegens atemberaubend schön und für das magere Budget, können sich die Effekte auch sehen lassen.
                        Nur dass ein einziger Trolljäger in ganz Norwegen Trolle jagt, ist etwas unglaubwürdig. Und dass niemand etwas mitbekommt und damit die Verschwörungstheorie standhält, obwohl sie auf sehr wackeligen Beinen steht.

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                        • 9
                          999CINEASTOR666 04.11.2017, 17:17 Geändert 17.08.2019, 14:17

                          Swiss Army Man / US/SE / 2016

                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                          Wow!!! Diese ehrgeizige und wertvolle Indie-Perle ist anders.
                          Ich habe selten, oder vielleicht auch noch nie, einen Film gesehen, der solch eine wundervoll sonderbare und herzergreifende Parabel auf Hu­ma­ni­tät, Außenseitertum, Vereinsamung und der Suche nach Liebe, so dermaßen sympathisch, charmant, skurril und phantasievoll, aber auf der Metaebene auch so dermaßen tragisch und dramatisch verpackt hat.
                          Ohne altersdiskriminierend wirken zu wollen, würde ich aber behaupten, dass die Philosophie dieses liebreizenden, lebensbejahenden und hoffnungsvollen Flicks wohl nur den adoleszent gebliebenen Geist hochprozentig ansprechen wird.
                          Ein hin- wie mitreißender und vor grotesker Kreativität überschäumender magischer Mindfuck-Moment jagt unaufhaltsam und urkomisch den nächsten.
                          SWISS ARMY MAN steckt voller sinniger Hirngespinste, existenzieller Imaginationen und surrealer Aufrufe zur Menschlichkeit, die auf originellen Wege Eindringlichkeit schaffen.
                          Außerdem ist DANIEL RADCLIFFE einfach Gold wert als Schweizer Taschenmesser-Variante einer Leiche.
                          Nur das bittersüße Ende wird ein klein wenig von Pathos überschattet und die Happiness wirkt deswegen etwas erzwungen.

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                          • 9 .5
                            999CINEASTOR666 04.11.2017, 13:33 Geändert 16.11.2017, 19:36

                            Atomic Blonde (AT: The Coldest City) / DE/SE/US / 2017

                            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                            Normalerweise bin ich kein Fan von Filmen, die Stil über Substanz walten lassen. Zumindest nicht, wenn der Film gar keine Substanz beinhaltet oder den Verdacht aufkommen lässt, einen Hauch Substanz zu besitzen, der sich am Ende als faules Ei herausstellt.
                            ATOMIC BLONDE setzt seinen Fokus stark auf den Stil, der mir sehr gefällt. Der unterkühlte Blauton, der Berlin frostig aussehen lässt, genauso frostig wie den Kalten Krieg und Lorraine Broughton (CHARLIZE THERON). Dann noch die peppigen, poppigen und rockigen Klamotten, der Sonnenbrillen-Swag, die Flut an Neonfarben, der Neue Deutsche Welle-Soundtrack und allen voran, die meisterhaft choreographierten, realitätsnahen und Physis verschleißenden Action-Sequenzen, die von einer dynamischem Kamera, ohne viele Schnitte, grandios eingefangen werden. Insbesondere die Szene im Treppenhaus, hat es mir angetan.
                            Ich bin zwar Ossi, doch ob Berlin zu DDR-Zeiten detailgetreu nachgestellt worden ist, Mauerfall-Feeling oder nostalgische Stimmung aufkommen lässt, kann ich nicht sagen. Da ich die DDR nur ein paar Monate kennenlernen durfte. Doch wie man hier des Öfteren liest, ist das wohl nicht der Fall.
                            Die "Coolness" von Lorraine Broughton liegt wohl darin, dass sie ein selbstsüchtiger Eisblock ist, der nicht sehr viel Sympathie zulässt, doch durch eine lesbische Beziehung mit der französischen Agentin Delphine Lasalle (SOFIA BOUTELLA), etwas zum Schmelzen gebracht werden soll.
                            Was nun die Substanz von ATOMIC BLONDE angeht. ATOMIC BLONDE besitzt Substanz, doch ein klares Bild, ist erst im finalen Part des Films sichtbar, in dem sich herausstellt, dass Lorraine Broughton nicht die ist, nicht die Heldin ist für die wir sie gehalten haben oder halten sollten.
                            Jetzt ist Vorsicht geboten, denn jetzt wird wirklich hart gespoilert.
                            Eigentlich ist Lorraine Broughton eine CIA-Agentin, die sich als MI6-Agentin ausgibt, die sich wiederum als abtrünnige MI6-Agentin ausgibt, um ein falsches Spiel mit den Russen zu treiben.
                            Doch bevor sich dieses Bild zusammensetzt, wird der Verdacht vehement auf David Percival (JAMES MCAVOY) gelenkt. Da er Lorraine Broughton Fehlinformationen sowie unvollständige Informationen gibt und sie so ins Leere oder in Fallen laufen lässt. So läuft man als Zuschauer auch ins Leere oder in Fallen. Dadurch kann dem einen oder anderen die Lust vergehen oder er findet keinen Zugang, da es ihm/ihr zu verkantet ist.
                            Doch David Percival, der mich ein bisschen an Tyler Durden aus FIGHT CLUB erinnert hat, tut das nur, weil er Lorraine Broughton nicht vertraut. Weil er ahnt, dass sie ein falsches Spiel spielt, doch er weiß noch nicht genau welches.
                            Das einzige, bei dem ich nicht ganz hinter gestiegen bin, ist die Figur der Delphine Lasalle.
                            Welche Rolle hat ihre Figur nun gespielt? Was hatte sie vor? Hatte sie überhaupt etwas vor? Was hat der Anruf mit David Percival zu bedeuten? Warum wurde sie danach umgebracht?

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                              999CINEASTOR666 03.11.2017, 00:25 Geändert 12.04.2020, 23:26

                              The Last Witch Hunter / US/CN/CA / 2015

                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                              THE LAST WITCH HUNTER ist ein typischer, obligatorischer, generisch ablaufender Popcorn-Blockbuster. Eben ein substanzloses CGI-Bombast-Fantasy-Action-Vehikel, dem es an Spannung und Überraschungen fehlt.
                              Nichts­des­to­trotz gibt es weitaus schlimmeres und auch THE LAST WITCH HUNTER hat seine Momente. Außerdem wartet er mit einer starken Besetzung aus VIN DIESEL, ROSE LESLIE, ELIJAH WOOD und MICHAEL CAINE auf.
                              Für eine kurze Nonsens-Husche zur Entspannung der Grauen Zellen ist THE LAST WITCH HUNTER durchaus geeignet.

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                                999CINEASTOR666 02.11.2017, 23:56 Geändert 03.11.2017, 00:45
                                über Jungle

                                Jungle / AU/KO / 2017

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                                JUNGLE erzählt eine wahre Begebenheit bzw. basiert auf der Autobiografie von Yossi Ghinsberg. Des Mannes, den DANIEL RADCLIFFE hier phänomenal physisch, ausgesprochen authentisch und maß­ge­bend mitreißend spielt.
                                Erst sein Schauspiel katapultiert diesen Film auf 7,5 Punkte für mich, denn ich muss schon zugeben, dass JUNGLE im ersten Drittel aus Plattitüden besteht. Und im zweiten Drittel aus viel durch den Dschungel streifen. Doch bereits da, zieht aufgrund der Zwielichtigkeit des Dschungelführers Karl (THOMAS KRETSCHMANN), ein schlechtes Klima auf, das für ent- und ansprechende An-Spannung sorgt.
                                Doch als sich die Wege trennen, geht es kurze Zeit später nur noch darum, die Natur zu bezwingen. Denn die Natur hat nur ein Gesetz - Überleben.
                                Genau das tut Yossi Ghinsberg, und zwar drei Wochen lang im dunklen Herz des Urwaldes. Ein mentales und körperliches Mar­ty­ri­um beginnt, obwohl es anfangs nur darum ging, die große Freiheit zu erlangen und wahrhaftige Erfahrungen zu sammeln.

                                7,5 Feuerameisen.

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                                  999CINEASTOR666 02.11.2017, 23:02 Geändert 02.11.2017, 23:21

                                  16 Blocks / US/DE / 2006

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                                  BRUCE WILLIS spielt den abgehalfterten Cop Jack Mosley mit der un­rühm­lichen Vergangenheit, der seitdem mit einem Alkoholproblem zu kämpfen hat und dem das Leben zu lang ist, wahnsinnig überzeugend.
                                  Auch sein Sidekick, die zum Glück nie nervige und im Laufe der Zeit ans Herz wachsende Quasselstrippe Eddie Bunker (MOS DEF), der zu einem wichtigen Termin muss und dem sein Buch mit Rezepten für Kindergeburtstagstorten nicht abhanden kommen darf, spielt hervorragend auf.
                                  Die Handlung setzt sehr zügig ein und ist ab da furchtbar interessant und bis zum rührenden Ende spannend. Da sich Jack Mosley jedes Mal aufs Neue clevere Finten überlegt, um sich von seinen Verfolgern abzusetzen, sie aufs Kreuz zu legen oder ihnen in direkten Konfrontationen gegenüber zu treten und dabei seine lange auf Eis gelegten Fähigkeiten reaktiviert.
                                  Außerdem: Kann sich jemand BARRY WHITE vorstellen, wie er 300 Reifen klaut?

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                                    999CINEASTOR666 02.11.2017, 22:07 Geändert 17.08.2018, 02:14

                                    What Happened to Monday? (AT: Seven Sisters) / GB/FR/BE / 2017

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                                    Was NOOMI RAPACE hier in siebenfacher Ausführung abliefert, ist der helle Wahnsinn. Wie unglaublich facettenreich sie jede einzelne Schwester darstellt, wie sie allen Charakteren ihren Stempel aufdrückt, aber ihnen trotzdem Individualität aus Verletzlichkeit, Intelligenz, Toughness, Weiblichkeit usw. verleiht, hat mir gewaltig imponiert.
                                    Das Script steckt voller toller Ideen, aus denen man locker drei Filme hätte zimmern können. Deswegen vergehen die zwei Stunden wie im Fluge. Doch trotz der Laufzeit, wirkt viel ungesagt, vieles nur verknappt erzählt und in­fol­ge­des­sen oberflächlich abgehandelt. Mitunter kommt deshalb gelegentlich der Verdacht auf, als würden sich Logiklöcher auftun, die sich aber durch eigene Überlegungen von selbst schließen bzw. durch ausführlicheres Erzählen, leicht geschlossen hätten werden können.
                                    Es wird sich halt für einiges nicht die entsprechende Zeit genommen, die eventuell nötig gewesen wäre, um selbst die härtesten Nüsse knacken zu können. Doch für mich stellt das kein sonderlich schwerwiegendes Problem dar. Positiv ist außerdem zu erwähnen, dass es trotz des hohen Erzähltempos, nie unübersichtlich wird.
                                    Auch die Kritik an der Ein-Kind-Politik aufgrund rasanten Bevölkerungswachstums, der durch steigende Raten von Mehrlingsgeburten, zu denen es wiederum durch genmanipulierte Nahrungsmittel kommt, und bei der Geschwister daher in Kryoschlaf versetzt werden müssen, kommt viel zu kurz.
                                    Aber das kann womöglich daran liegen, dass es dem Regisseur TOMMY WIRKOLA, der sich bei Genre-Freunden mit Filmen wie DEAD SNOW, DEAD SNOW 2: RED VS. DEAD und HÄNSEL & GRETEL: HEXENJÄGER einen Namen machte, einfach nicht so wichtig war, die philosophische Keule à la BLADE RUNNER zu schwingen, und er bloß einen einfallsreichen, kurzweiligen, verdammt unterhaltsamen, kreativen und überraschend brutalen Science-Fiction-Action-Thriller auf uns loslassen wollte, bei dem man sich am Ende tatsächlich fragt, was mit Monday passiert ist? Und darauf auch eine vernünftige Antwort bekommt.
                                    Außerdem frage ich mich noch, was mit dem Gesicht von GLENN CLOSE passiert ist? Autsch!

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                                      999CINEASTOR666 31.10.2017, 14:56 Geändert 04.11.2017, 20:19

                                      Gallows - Jede Schule hat ein Geheimnis (OT: The Gallows) / US / 2015

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                                      Ich lasse noch satte 3,5 Punkte springen, da ich schon weitaus miesere Found-Footage-Furunkel gesehen habe, die in meiner Hassfilmliste zu finden sind.
                                      Die 3,5 Punkte gibt es für eine paar echt gelungene Jump-Scares und für die geisterhafte Aufführung im finalen Teil, da diese ganz einfallsreich ist und tatsächlich etwas leicht unheimliches hatte.
                                      Aber ansonsten bietet uns dieses Wackelkamera-Armutszeugnis nur unsympathische Charaktere, die sinn- und orientierungslos durch die Gegend stolpern, permanent am schreien und kreischen sind, und einem schlichtweg am Arsch vorbei gehen, innerhalb einer profanen Handlung, die die meiste Zeit völlig öde ist.

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                                        999CINEASTOR666 31.10.2017, 14:31 Geändert 31.10.2017, 14:57

                                        Halloween II - Das Grauen kehrt zurück (AT: Halloween II - Die Blutnacht / Halloween II - Die Nacht des Grauens geht weiter... / Halloween II: The Horror Continues / Halloween II: The Nightmare Isn't Over!)

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                                        Die Fortsetzung finde ich ein ganzes Stück stärker, da sie in der selben Nacht spielt und deswegen die direkte Fortsetzung ist. Also direkt anknüpft und deswegen keinen Handlungsaufbau mehr benötigt, da man schon mitten im Geschehen ist.
                                        Laurie Strode (JAMIE LEE CURTIS) steht unter Schock und wird ins Krankenhaus gebracht. Dr. Sam Loomis (DONALD PLEASENCE) macht sich zusammen mit Sheriff Leigh Brackett (CHARLES CYPHERS) auf die Suche nach Michael Myers (TONY MORAN), der nach einem halben Dutzend blauen Bohnen und einem Sturz vom Balkon, tot sein müsste.
                                        Die Atmosphäre des Vorgängers wurde schlichtweg übernommen.
                                        Die Spannung ist auf dem selben Level, aber wird andersartig entwickelt, da das Tempo und der Bodycount um einiges höher sind.
                                        Ich werde lieber kurzweilig unterhalten, als ewig auf die Folter gespannt zu werden.
                                        Ich finde es auch besser, dass Laurie Gegenwehr zeigt und nicht nur verängstigt und schreiend durch die Gegend rennt oder in der Ecke kauert.
                                        Außerdem ist das Krankenhaus ein interessantes Setting, dass auch viele Möglichkeiten für kreative Morde bietet, die dementsprechend auch überwiegend am Krankenhauspersonal begangen werden.

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                                          999CINEASTOR666 31.10.2017, 13:19 Geändert 25.04.2018, 20:31

                                          Halloween - Die Nacht des Grauens (AT: The Babysitter Murders / Halloween 1 / Halloween I - Die Nacht des Grauens / Halloween: The Night He Come Home! / John Carpenter's Halloween / John Carpenters Die Nacht des Grauens / The Story of Michael Myers - Halloween) / US / 1978

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                                          Mit einfachsten Mitteln vermag es HALLOWEEN - DIE NACHT DES GRAUENS eine unheimliche Atmosphäre und beunruhigende Stimmung zu erzeugen.
                                          Bspw. in dem MIchael Myers (TONY MORAN) einfach nur beobachtet, lauert, abwartet und jeden verdammten Moment zu schlagen könnte.
                                          So wird subtil eine latente Spannung erzeugt, die durch das ikonische Theme, das einem eiskalt den Rücken hinunterläuft, seine Höhepunkte erreicht.
                                          Das Grauen geht aber in erster Linie von Michael Myers selbst aus, der durch die Maske schwer atmend keine Emotionen erkennen lässt. Da er eh keine Empathie empfindet.
                                          Ein gut überlegter Schachzug, denn eiskalt, berechnend, beherrscht und unaufhaltbar, hat es dieses Monster, dieses personifizierte Böse, auf Babysitter, und wer ihm sonst noch in die Quere kommt, abgesehen.
                                          Genauso langsam wie Michael Myers, ist auch das Tempo des Films. Damit muss man klarkommen oder man hat schon verloren.
                                          Auch Gewaltorgien sollte man nicht erwarten, denn dieser Slasher ist recht blutleer.
                                          Heutzutage wirkt zwar einiges recht veraltet, aber der Großteil ist sehr gut gealtert.

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                                            999CINEASTOR666 29.10.2017, 15:19 Geändert 29.10.2017, 15:34

                                            The Safe - Niemand wird verschont (OT: The Vault) / US / 2017

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                                            Es ist schon 'ne schmissige Grundidee, einen Bankraub-Thriller mit Geisterfilm kombinieren zu wollen. Auch das Setting bietet viele Möglichkeiten, die aber leider nicht vollständig genutzt werden, wie auch das Potential Crime auf Horror treffen zu lassen.
                                            Nach einem soliden Start und anfänglich effektiven Spannungsaufbau, wirkt der Plot, nachdem der Safe geknackt ist, einfallslos und nicht richtig zu Ende gedacht. Deswegen schleppt er sich des Öfteren spannungsarm weil vorhersehbar dahin.
                                            Spooky ist das Ganze auch nicht und die überaus überraschende Wendung zum Schluss, die man schon lange vorher erahnt, sei geschenkt.
                                            Die Fähigkeiten eines JAMES FRANCO werden auch nicht ansatzweise genutzt, aber der Rest macht zumindest eine annehmbare Figur.
                                            Es hätte so schön werden können, aber mehr als Durchschnitt ist letztlich nicht drin.

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                                              999CINEASTOR666 29.10.2017, 14:46 Geändert 19.06.2018, 02:50

                                              Milano Kaliber 9 (OT: Milano calibro 9 / AT: Caliber 9 / The Contract / Mailand Kaliber 9 / Rocco...sein Befehl war der Tod) / IT / 1971

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                                              Vor einem Mann wie Ugo Piazza (GASTONE MOSCHIN) hat man seinen Hut zu ziehen.
                                              Ich ziehe meinen Hut eher vor MARIO ADORF, der als schmieriger, herum pöbelnder, völlig durchgeknallter Macho-Gangster-Proll Rocco Musco in diesem Poliziottesco so dermaßen abliefert, dass es auf keine Kuhhaut mehr geht.
                                              Schon am Anfang haut Rocco heftig auf die Kacke, bis sie dampft. Wie er der undurchschaubaren Schlaftablette Ugo auf die Nüsse geht, ist auch herrlich.
                                              Ugo soll sich nämlich vom Amerikaner (LIONEL STANDER) 300.000 $ unter den Nagel gerissen haben, die er selbstverständlich zurück haben will. Ugo sucht derweil die Polypen und seine Huren-Freundin auf sowie seinen alten Berufskiller-Buddy Chino (PHILIPPE LEROY).
                                              Als Chino Rocco eine verpasst, guckt der auch nicht schlecht aus der Wäsche. Dann überschlagen sich die Ereignisse und enden in einem ikonischen Finale.
                                              All das wird untermauert von einem Soundtrack zum Niederknien.
                                              Der Grund, warum ich trotzdem nur 6 Punkte ausspucke ist, dass es im geräumigen Mittelteil meines Erachtens einige Durchhänger gibt, an denen Schnarchnase Ugo die Schuld trägt. Doch dieses Füße stillhalten und kein Mann großer Worte zu sein, hat seinen überraschenden Grund.
                                              Übriges bildet MILANO KALIBER 9 den Auftakt der sogenannten "Milieu-Trilogie" von FERNANDO DI LEO, die aus unabhängigen Poliziotteschi besteht. Die beiden weiteren Titel sind DER MAFIABOSS - SIE TÖTEN WIE SCHAKALE und DER TEUFEL FÜHRT REGIE.

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                                                999CINEASTOR666 29.10.2017, 13:20 Geändert 19.06.2018, 02:52

                                                Texas Chainsaw 3D (AT: Texas Chainsaw - The Legend Is Back) / US / 2013

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                                                TEXAS CHAINSAW 3D versteht sich als direkte Fortsetzung von BLUTGERICHT IN TEXAS, dem Original aus dem Jahre 1974.
                                                Nette Idee, aber leider viel zu verspätet. Deswegen hat er ohnehin einen schweren Stand, der aber mit Durchdachtheit gelockert hätte werden können.
                                                Doch leider besteht dieser Film aus Unmengen Logiklöchern, irrationalem Verhalten und Filmfehlern, dass ich morgen noch hier sitzen würde, um alles aufzuzählen.
                                                Aber nicht nur das, hinten heraus leistet sich das Script ein paar Peinlichkeiten, die einem die Fremd-Schamesröte ins Gesicht treiben.
                                                Doch weil ALEXANDRA DADDARIO und TANIA RAYMONDE hübsch anzusehen sind, die etlichen Ungereimtheiten auf äußerst skurrile Art und Weise doch irgendwie amüsieren und es ein paar blutige Einlagen für den hohlen Zahn gibt, entbehre ich gnädigerweise 4,5 Punkte für den Familienmensch Leatherface (DAN YEAGER), der als Senior noch recht agil die Kettensäge schwingt, doch von seiner Mitzwanziger-Cousine, die in den 70ern geboren ist (!), in den Keller abgeschoben wird.

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                                                  999CINEASTOR666 29.10.2017, 12:25 Geändert 29.10.2017, 13:21

                                                  Stepfather 3 - Vatertag (OT: Stepfather 3 - Father's Day / AT: Stepfather III - Vatertag) / US / 1992

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                                                  Eine zweite Fortsetzung wäre wirklich nicht nötig gewesen, denn das meiste aus den beiden Vorgängern wird schlichtweg wiederholt.
                                                  Zwar führt dieser Teil die Motive gekonnt weiter, aber besonders abwechslungsreich ist das alles nicht mehr.
                                                  Da der Inhalt mittlerweile ausgelutscht ist, ist das Ganze auch nicht sonderlich spannend, bisweilen sogar arg vorhersehbar.
                                                  Ein riesiges Manko dieses Ablegers ist obendrein, dass TERRY O'QUINN nicht mehr mit von der Partie ist und durch seine brillant-psychopathische Darstellung überzeugen kann. Sein Ersatz geht zwar in Ordnung, aber kommt da nicht ansatzweise heran.
                                                  Die paar deftigen Gewalteinlagen können da auch nicht mehr viel gut machen, aber ohne sie, würde der Streifen noch mehr abstinken.

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                                                    Der Goldene Nazivampir von Absam 2 - Das Geheimnis von Schloss Kottlitz (AT: Iron Nazi Vampir - Das Geheimnis von Schloss Kottlitz / The Golden Nazi Vampire of Absam: Part II - The Secret of Kottlitz Castle) / DE / 2007

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    Der Titel dieser Hommage wie Persiflage an den Naziploitation-Film klingt schon einmal wohlwollend trashig und OLIVER KALKOFE hat sich auch für einen stummen Kurzauftritt hergegeben. Auch die Effekte gehen für das mickrige Budget völlig in Ordnung, aber dafür ist die schrottreife Handlung sterbenslangweilig. Viele Gags werden als indirekte Details untergebracht und wieder andere sind einfach viel zu hohl. Der Film versucht meines Erachtens zu gewollt, zu gezwungen witzig zu sein und ist es deshalb nicht. Doch bei einer Laufzeit von 45 Minuten geht das Ganze zum Glück nicht zu lange auf den Sack.

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