999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Pieces - Stunden des Wahnsinns (OT: Mil gritos tiene la noche / AT: 1000 Cries has the Night / The Chainsaw Devil / Der Kettensägenkiller / ES/PR/US/IT / 1982
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Der Plot dieser sleazigen Knallchargen-Blutmatsche aus Slasher und Giallo ist totaler Exploitation-Schrott, aber verdammt unterhaltsam.
Ob nun der schielende, zurückgebliebende Bud Spencer-Verschnitt von Gärtner ... oder die berühmte Profi-Tennisspielerin, die "Undercover?!" eingeschleust wird, um den Täter ausfindig zu machen ... oder der Bruce Lee für Arme WTF!? ... oder dass der Killer die Kettensäge unauffällig hinter seinem Rücken verschwinden lassen kann ... usw.
Dazu kommt noch völlig unpassende Blasmusik und eine vollkommen bescheuerte Porno-Synchro, bei der sich einem die Zehennägel kräuseln.
Außerdem wird dieses garstig inszenierte Trash-Furunkel durch deftige, handgemachte Gore-Einlagen garniert und der käsige Plot-twist zum Ende kommt wie ein Schlag mit dem Holzhammer.
Blutige Seide (OT: Sei donne per l'assassino / AT: 6 femmes pour l'assassin / L'Atelier de la peur / Blood and Black Lace / Fashion House of Death / Six Women for the Murderer / Six femmes pour l'assassin / Der Würger mit der Maske) / IT/FR/MC/DE/US / 1964
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Nach der Ermordung an dem jungen Mannequin Isabella (FRANCESCA UNGARO) im noblen Modesalon der Contessa Christina Como (EVA BARTOK) findet ihre Model-Kollegin Nicole (ARIANNA GORINI) die Handtasche der Ermordeten, in der sich ihr Tagebuch befindet, das für erhebliche Aufregung sorgt, da es ein Geheimnis enthält, das den feinen Damen und Herren zum Verhängnis werden kann. Nicole möchte das Tagebuch der Polizei übergeben, doch bevor sie das tun kann, fällt sie einem maskierten und behandschuhten Killer brutal zum Opfer. Die Ermittlungen übernimmt Inspektor Silvestri (THOMAS REINER), der fünf Verdächtige hat. Doch während diese sich in Gewahrsam befinden, geschehen weitere Morde. Inspektor Silvestri tappt im Dunkeln und hat weder brauchbare Hinweise, geschweige denn ein Motiv für die Morde. Irgendwie sind alle verdächtig, die irgendwie mit dem Modeatelier in Verbindung stehen.
Mit diesem Film legte MARIO BAVA den Grundstein für das Subgenre des gelben Krimis, dem Giallo.
Die Handlung ist verworren und auch eher nebensächlich, doch wird effizient erzählt. Die Bildsprache ist entscheidend und steht im Vordergrund. Durch gelungene Kamerafahrten und Perspektiven wird das Geschehen virtuos eingefangen. Bildhübsche Models in eleganten Kostümen und mit opulenten Frisuren stolzieren durch das stilvolle und surreal-farbenfrohe Dekor des feudalen Ateliers. Das Whodunit-Spiel wird bis ans Limit ausgereizt und die Mordszenen wie Rituale zelebriert. Der Film ist zwar sehr schön anzuschauen und auch die wendungsreiche Aufklärung der Mordserie ist grandios, doch BLUTIGE SEIDE hat mich nicht wirklich gefesselt, da die Handlung eben nebensächlich ist und verworren erzählt wird. Dennoch mein Respekt für dieses genreprägende Meisterwerk, dass auch Kritik am Mode- und Schönheitswahn übt und somit die Oberflächlichkeit der Modewelt anprangert.
Frankenstein / US / 1931
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die Handlung sollte jedem bereits bekannt sein, denn dieser Meilenstein gilt als erste Tonverfilmung von MARY SHELLEY'S gleichnamigen Roman. Obwohl sich diese Adaption eher an dem verknappten Bühnenstück orientiert, das zwar holprig, aber stramm erzählt wird.
Die Figur des Dr. Henry Frankensteins (COLIN CLIVE) ist der zeitlose Vertreter des verrückten Wissenschaftlers, wirkt dabei aber nicht skurril, sondern wie ein radikaler Denker. Verantwortungslos, aber trotzdem Fragen aufwerfend sowie besessen von seiner Arbeit und seinem egomanischen Forscherdrang.
BORIS KARLOFFS Darstellung des Monsters ist oberflächlich grauenhaft und abstoßend, doch letztlich eine tragische und bemitleidenswerte Gestalt. Ein unbeholfenes und kindlich-naives Wesen ohne Moralvorstellung auf der Suche nach Identität, das versucht seine Umwelt kennenzulernen und ihr nahezukommen, doch anstatt dabei Hilfe zu bekommen, eröffnet sich eine Spirale der Gewalt aus Hysterie, Frust und Angst, weil er auf sein Äußeres beschränkt wird. Das Äußere, das bis heute das Bild von Frankensteins Monster prägt.
Tolles Make-up, tolle Kulissen und tolles Dekor tun ihr übriges und schaffen eine expressionistische Gothik-Atmosphäre.
Dracula / US / 1931
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Die Handlung sollte jedem bereits bekannt sein, denn dieser Meilenstein gilt als erste offiziell zugelassene Verfilmung von BRAM STOKER'S gleichnamigem Roman. Obwohl sich diese Adaption eher an dem verknappten Bühnenstück orientiert. Das merkt man auch an dem theatralisch-steifen Schauspiel, das gelegentlich etwas introvertiert wirkt, bis es urplötzlich in explosives overacting überschwappt.
Insbesondere die Figur des Renfield (DWIGHT FRYE) nimmt bisweilen groteske Züge an, die an Slapstick erinnern. Das wird wohl daran liegen, dass die Darsteller aus der Stummfilmära stammen und sich deswegen durch entfesselte Mimik und Gestik zum Ausdruck bringen mussten.
Die Kulissen sind überproportional und die Ausstattung oppulent. Die Effekte sind für die damalige Zeit hervorragend und selbst B-Filme, die 50 Jahre später entstanden sind, haben es kaum besser gemacht.
BELA LUGOSI verleiht der ikonischen Rolle des eleganten, distinguierten Grafen Dracula eine unheimliche Aura und finstere Würde. Sowohl charismatisch als auch subversiv stellt er eine eigentümliche Bedrohung dar, die durch die Beleuchtung seines irren Blicks forciert wird und seine wahren Absichten vermuten lässt.
Dark Star - Finsterer Stern (AT: Der Schwarze Stern) / US / 1974
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Seit zwanzig Jahren ist die vierköpfige Crew des Raumschiffes DARK STAR im All unterwegs auf der Suche nach instabilen Planeten. Diese müssen mit thermostellaren Bomben zerstört werden, damit die Sonnensysteme in dem jeweiligen Galaxissektor anschließend kolonisiert werden können. Die DARK STAR ist nun auf dem Weg zum Schleiernebel, um einen weiteren Planeten zu zerstäuben. Jedoch ist das Raumschiff inzwischen leider schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden und die Astronauten sind schon völlig abgestumpft und zutiefst deprimiert. Der Kommandant ist durch einen Unfall schon seit Jahren Tod und als eine der Bomben seine Existenz hinterfragt, spitzt sich die Lage unangenehm zu.
JOHN CARPENTERS Regiedebüt, dass er noch als Filmstudent mit bescheidenen 60.000 $ realisierte, stellt eine Parodie und zugleich Hommage an STANLEY KUBRICK'S "2001: ODYSSEE IM WELTRAUM" dar. JOHN CARPENTER übernahm nicht nur die Regie, sondern auch die Produktion und der Großteil der Musik wurde von ihm komponiert. Das Drehbuch hat er zusammen mit DAN O'BANNON verfasst, der auch den Schnitt übernahm und sich für das Produktionsdesign und die Spezialeffekte verantwortlich zeichnet. Außerdem spielte er noch die Rolle des Sergeant Pinback.
STANLEY KUBRICKS "2001: ODYSSEE IM WELTRAUM" flimmerte zwar mal irgendwann über meinen Bildschirm, aber aus irgendwelchen Gründen konnte ich ihn nicht bis zum Ende ansehen.
DARK STAR zeichnet sich auf jeden Fall durch seine Effekte und die Kulissen aus, die trotz des geringem Budgets nach mehr aussehen. Ebenso der Einfallsreichtum und die kreativen Prozesse sowie der trockene Humor, nachdenkliche Elemente und die satirische Schärfe tragen viel zur Wirkung bei. Die vermittelte Atmosphäre bringt einem sehr gut die Einsamkeit und Langeweile der Mission im All nahe. Der Film musste um circa 10 Minuten gestreckt werden, um eine passende Kinoauswertung zu bekommen und das macht sich auch bemerkbar. Viele Szenen wirken wie Lückenfüller und belanglos. Dadurch schlug die Einsamkeit und Langeweile der Crew auch auf mich nieder. DARK STAR ist ein verdammt ambitioniertes Werk mit Kultstatus, aber hielt mich nur geringfügig bei der Stange.
Wolfgirl - In ihr lauert die Bestie... (AT: Side Show / Blood Moon) / CA/RO / 2001
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Tara Talbot (VICTORIA SANCHEZ) leidet seit ihrer Geburt an der seltenen Krankheit Hypertrichose. Ihr gesamter Körper ist dicht von Haar bewachsen. Von klein auf zieht die Teenagerin als Hauptattraktion einer Freakshow, mit künstlichen Klauen und Reißzähnen ausgestattet, als das "Wolfsmädchen" durch die Lande. Doch hinter der furchteinflößenden Aufmachung steckt ein normales Mädchen, das sich nichts sehnlicher wünscht, als auch ganz normal auszusehen. Als Tara ein ungetestetes Medikament intramuskulär verabreicht bekommt, verliert sie tatsächlich nach und nach ihr animalisches Äußeres, doch desto stärker wird der Wolf in ihrem Inneren.
WOLFGIRL ist eine verdammt interessante, aber leider auch nicht ganz runde Mischung aus Coming-of-Age/Außenseiter-Drama und Fantasy-Horror-Thriller. Ganz rund ist die Mischung deswegen nicht, weil sie sich irgendwie nicht so richtig entscheiden kann, in welche Richtung sie denn nun gehen will. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Außenseitern wird ruhig erzählt, aber das hat mich nicht gestört. Doch was mich gestört hat ist, dass der ruhige Erzählfluss ständig von den Freakshow-Nummern unterbrochen wurde. Zwar waren die Revues sehr gut, so gut, dass ich dafür auch bezahlen würde, doch sie störten die Geschichte an einem bestimmten Punkt nur noch. Vordergründig geht es um die Schicksale von Ausgestoßenen, auch wenn die nicht besonders einfühlig zur Schau gestellt werden und auch die Botschaft dahinter etwas verloren geht, und zwar dass die wahren Freaks nicht immer und unbedingt an ihrem Äußeren zu erkennen sind.
Vampirella / US / 1996
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Ich kenne die Comics leider nicht, daher kann ich keine Vergleiche ziehen. Aber im Grunde ist alles dabei, um ein Trash-Feuerwerk abzukokeln, wie zum Beispiel Weltall-Vampire mit "Superkräften" oder Oberschurke Vlad, der von THE WHO-Frontmann ROGER DALTREY gespielt wird und sich durch einen angeknipsten Zopf im Haar tarnt (die beste Kostümierung seit Supermann zu Clark Kent per Brille) sowie einem Menschenblut-Ersatz-Serum, einer UV-Kanone, Elektro-Mukke, hölzerne Prügeleien usw. VAMPIRELLA erinnert schon etwas an BARBARELLA, aber das soll wohl so sein. TALISA SOTO ist zwar etwas schwach auf der Brust, wenn ihr versteht ;-), aber sieht selbst in diesem knappen, knallroten Gummiboot ... äähm ... Plastikbeutel-Outfit bezaubernd aus und lenkt von vielen technischen und inhaltlichen Unzulänglichkeiten kurzzeitig ab. Die restlichen Charaktere wirken alle etwas gestelzt, aber "tiefgründige" Dialoge und "hervorragende" Effekte reißen's teilweise wieder raus. Aber was VAMPIRELLA zu einem eher belanglosen Trasher macht ist, dass kaum Blut fließt, es kein Sex oder pralle Tatsachen gibt. In allen Belangen wird auf Sparflamme geköchelt. Da hätte sich JIM WYNORSKI einfach mehr trauen müssen, doch so kommt VAMPIRELLA, wie schon seine Hauptdarstellerin, eher schwach auf der Brust daher.
Dibbuk - Eine Hochzeit in Polen (OT: Demon / AT: Ha'dibouk) / PL/IL / 2015
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Dieser Film und meine untypisch radikale Bewertung haben mich lange Zeit beschäftigt. Da ich solch eine Bewertung wirklich ganz, ganz selten vergebe und wenn, sind es wirklich unvorstellbar grottenschlechte Filme. Davon ist dieser Film im Grunde weit entfernt, denn er ist handwerklich gut gemacht und stark bebildert. Deswegen habe ich ihm noch einen halben Punkt gegeben, denn ich stand kurz davor, diesen Film mit 0 Punkten abzustrafen. Auch wenn dieser Film eine politische Parabel ist - ein Par-Force-Ritt durch die polnische Befindlichkeit - einer der konsequentesten und vielschichtigsten Filme der letzten Jahre über das Thema Geschichte und Erinnerung - und das Nichterinnern der Schicksale der jüdischen Mitbürger in Polen beklagt - kam da bei mir einfach überhaupt nichts rüber und daher rührt mein harter Entschluss. DIBBUK - EINE HOCHZEIT IN POLEN hat für mich weder als Horror, Thriller, Drama oder Satire funktioniert, denn er hat mich weder gegruselt, verstört, schockiert, spannend unterhalten, emotional bewegt oder amüsiert. DIBBUK - EINE HOCHZEIT IN POLEN hat mich einfach nur von vorne bis hinten beinahe zu Tode gelangweilt. Das muss aber nicht unbedingt am Film liegen. Vielleicht liegt es an mir. Vielleicht bin ich dafür einfach zu unkultiviert und nicht intellektuell genug. Wer weiß?!
Die Augen eines Fremden (OT: Eyes of a Stranger / AT: Maniac 3) / US / 1981
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Frauenmorde halten Miami, Florida in Atem: Der Mörder kündigt seine Untaten vorher immer telefonisch an. Er verunsichert seine Opfer mit Drohungen und schüchtert sie ein. Die Nachrichtensprecherin Jane Harris (LAUREN TEWES) lebt mit ihrer Schwester Tracy Harris (JENNIFER JASON LEIGH) zusammen, die seit einer Vergewaltigung taub und blind ist. Alte Erinnerungen werden wach und da Jane beim Fernsehen arbeitet, kann sie ihre Meinung kundtun, auch wenn ihre Kollegen das nicht gerne sehen. Eines Nachts macht Jane in der Tiefgarage ihres Apartmentkomplexes eine unheimliche Beobachtung. Sie sieht einen unbekannten Wagen, dessen Fahrer sich verdächtig verhält und gerade sein blutiges Hemd wechselt. In den folgenden Tagen beobachtet sie den Mann genauer und ihr Verdacht auf den Mörder verdichtet sich immer mehr. Da ihre Indizien nicht ausreichen, um den Mörder zu überführen, glaubt ihr niemand. Sie beschließt daraufhin ihn mit Telefonanrufen zu terrorisieren und auf eigene Faust loszuziehen um den Täter zu stellen... Ein folgenschwerer Entschluss!
Die geradlinige Story, die bisweilen an ALFRED HITCHCOCKS "DAS FENSTER ZUM HOF" und JOHN CARPENTERS "DAS UNSICHTBARE AUGE" erinnert, ist dementsprechend sicherlich nicht von Innovation durchwachsen, aber dennoch ist DIE AUGEN EINES FREMDEN ein solider Thriller mit Slasher-Ambitionen, der einiges zu bieten hat. Gleich zu Beginn geht es temporeich und knallhart zur Sache. Danach wird es etwas ruhiger, die Spannung wird immens reduziert und diese Atempause hält auch länger an. Aber zum Glück gibt es immer mal wieder interessante Einschübe und das Warten auf das Finale lohnt sich allemal. Die Schauspieler machen ihr Sache annehmbar und die Effekte von TOM SAVINI sind natürlich Spitze und brillant in Szene gesetzt. JENNIFER JASON LEIGH präsentiert sich in ihrer ersten Langfilmrolle sogar zeigefreudig. Zwar hätte die Atmosphäre dichter sein können und mehr Investition in Musik und Spannung hätte nicht geschadet, doch letzlich kann sich EYES OF A STRANGER durchaus sehen lassen.
In der Anfangsszene läuft ein Film im Fernsehen, dabei handelt es sich um "SHOCK WAVES - DIE AUS DER TIEFE KAMEN" von 1977, dem Debüt des Regisseurs KEN WIEDERHORN, der auch für diesen Film hier verantwortlich ist und in einer anderen Szene geht die Hauptdarstellerin ins Kino und draußen hängt ein Plakat von GEORGE A. ROMERO'S "DAWN OF THE DEAD" von 1978.
Mitunter wird dieser Film auch als "Maniac 3" beworben. Zwar haben die Filme Parallelen, aber sonst nichts miteinander zu tun. Wer sich nun fragt, welcher Film "Maniac 2" ist, das ist die Troma-Produktion THE LAST HORROR FILM von 1982, auch bekannt als FANATIC oder eben "Maniac 2 - Love To Kill". Den Titel bekam er aber nur, weil dort JOE SPINELL und CAROLINE MUNRO mitspielen, die eben auch in WILLIAM LUSTIGS Original mit von der Partie waren. Aber wie schon DIE AUGEN EINES FREMDEN, hat THE LAST HORROR FILM nichts mit dem Original zu schaffen.
Macabra - Die Hand des Teufels (OT: Demonoid: Messenger of Death / AT: La mano del diablo / Devil's Hand) / MX/US / 1981
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Der Amerikaner Mark Baines (ROY JENSON) hat in Mexiko die Silbermine von La Queimada erworben. Als bei der Begehung seiner Gattin Jennifer Baines (SAMANTHA EGGAR) Felsen, Knochen und Totenschädel herunter fallen, werden die eh schon abergläubischen Mienenarbeiter, unter denen die Miene als verflucht gilt, misstrauisch und beginnen zu rebellieren. Deswegen begeht Mark zusammen mit seiner Frau die Miene und sie stoßen in einer Folterkammer eines alten Satanskults auf eine Reliquie, die sie entwenden. Am Abend öffnet Mark sturzbetrunken die handähnlich geformte Silberschatulle, die mit einer Art Asche gefüllt ist. In der Nacht materialisiert sich diese Asche zu der Hand des Teufels und will Jennifer an die Wäsche. Beim Versuch die Hand abzuwehren, nimmt sie Besitz von Mark's linker Hand ein, der am nächsten Morgen die Miene samt Arbeiter in die Luft sprengt und sich daraufhin in die USA absetzt. Voller Entsetzten flieht seine Frau auch zurück in die USA, um ihren Mann und die Hand des Teufels ausfindig zu machen und das Unheil abzuwenden. Ohne zu wissen, dass ihr Mann bereits bei lebendigen Leib verbrannt ist und die Hand des Teufels bereits neue Opfer sucht, um von ihren linken Händen Besitz zu ergreifen. Nicht nur Jennifer will die Hand aufhalten, sondern auch die Hand Jennifer. Da die Polizei ihr nicht glauben würde, sucht sie Rat und Tat bei einem Priester.
Linkshänder sind des Teufels...
MACABRA - DIE HAND DES TEUFELS ist ein herrlich trashiger Horror-Schlock. Eine reißerische Geschichte erfährt eine reißerische Umsetzung, garniert mit einem sympathisch unpassenden Score aus Synthie-Klängen, gepaart mit Chorgesang. Aussetzter in der Logik und sinnlose Dialoge sorgen für unfreiwllige Komik. Die Tricksereien sind mal stümperhaft, mal gelungen, aber auf jeden Fall immer unterhaltsam. Eine wahnwitzige Szene jagt die nächste und sorgt für einen Heidenspaß. Die Geschichte ist interessant und wird tempo- und actionreich erzählt. Langeweile kommt da nicht auf, aber dafür gelegentlich sogar Spannung. Die Naivität der Inszenierung ist ein Charme kaum zu schlagen, daher kann man dem Film einfach nicht böse sein und sollte sich ihn als Trash-Freund bei Gelegenheit mal ansehen.
Die Frau mit der 45er Magnum (OT: Ms. 45 / AT: Angel of Vengeance) / US / 1981
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Thana (ZOE TAMERLIS LUND) ist ein stummes und schüchternes Mauerblümchen, das als Näherin und Büglerin in der Modebranche arbeitet. Tagtäglich ist sie auf dem Weg zwischen Wohnung und Arbeitsplatz den Belästigungen von Männern ausgesetzt. Als die latente Bedrohung in zwei aufeinanderfolgenden Vergewaltigungen gipfelt, sieht Thana rot. Sie überwältigt und tötet ihren zweiten Peiniger und zieht nun völlig verstört mit seiner 45er Magnum durch die Straßen New Yorks, um sich an der Männerwelt zu rächen.
ABEL FERRARAS zweite Regiearbeit nach DRILLER KILLER - DER BOHRMASCHINENKILLER, der mir nicht unbedingt zusagte, fällt nun unter die Kategorie Rape & Revenge. ZOE LUND war eine sehr gute Wahl für die Rolle des zerbrechlichen Opfers/verruchten Racheengels, denn das ehemalige Model war oder ist in diesem Film bildhübsch anzusehen und hat wirklich ein unglaublich ausdrucksstarkes und markantes Gesicht. Dadurch trägt sie die spartanisch-monotone Handlung und verleiht ihr bisweilen Authentizität. Man nimmt ihr den nüchternden, kaltschnäuzigen Rachefeldzug ab, der durch aggressive Jazz-Klänge eine gestresste Stimmung bekommt und von einer heruntergekommenden Atmosphäre ummantelt wird. Ein erschreckendes Psychogramm einer Frau, die im männerdominierten Moloch Vergeltung übt. Trotz bescheidener Mittel wirkt dieser pro-feministische Film nicht sonderlich trashig, aber natürlich hat er einen immensen 80er-Flair und wird hinten raus schon etwas exploitativ. Vielleicht erzeugt er auch nur leidlich Spannung, aber dennoch ist Ms. 45 ein packender, kompromissloser Thriller auf dramaturgisch hohem Niveau, der bildstark erzählt wird und Genre-Freunden durchaus zu empfehlen ist.
Last Shift (AT: Paymon / Paymon: The King of Hell) / US / 2014
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Die frischgebackene Polizistin Jessica Loren (JULIANA HARKAVY) soll mutterseelenallein die letzte Schicht in einem Polizeirevier übernehmen, bevor es für immer schließt. Sie bekommt eine kleine Führung, bei der ihr erklärt wird, dass alle Notrufe zum neuen Revier umgeleitet werden. Während der ganzen Schicht ist es ihr unter keinen Umständen erlaubt, ihren Posten zu verlassen. Es sollte also ein ruhiger Abend werden. Ihre Schicht beginnt und es häufen sich seltsame Vorfälle. Ständig klingelt das Telefon, wider Erwarten gehen mysteriöse Notrufe ein und ein Landstreicher muss in Gewahrsam genommen werden. Ihre Kollegen aus dem neuen Revier nehmen sie schon nicht mehr für voll, als sie über die Vorkommnisse berichtet. Als dann aber plötzlich Blutspuren auftauchen, ein seltsamer Singsang die Gänge füllt und geisterhafte Erscheinungen ins Spiel kommen, bekommt Jessica Panik.
Anfangs erinnerte mich LAST SHIFT noch an LET US PREY, der mich wiederum an ASSAULT - ANSCHLAG BEI NACHT bzw. DAS ENDE - ASSAULT ON PRECINCT 13 erinnerte. Sowohl LET US PREY wie auch ASSAULT - ANSCHLAG BEI NACHT bzw. DAS ENDE - ASSAULT ON PRECINCT 13 finde ich verdammt sehenswert, d. h. dieser Mystery-Horror-Thriller hatte gute Chancen sich dort einzureihen. Doch mit fortlaufender Spielzeit wird der Film immer paradoxer und unglaubwürdiger. Dadurch verliert der Film leider auch beachtlich an Spannung und Grusel-Flair. Doch diese okkulte Obskurität ist wohl beabsichtigt, da man sich als Zuschauer nie sicher sein soll, ob die Geschehnisse der Realität entsprechen oder der Fantasie der Protagonistin entspringen. Das hätte man aber meines Erachtens konsequenter und sinnvoller umsetzten können, so dass es eine Überraschung für den Zuschauer gewesen wäre, wenn am Ende herauskäme, dass es nur Wahnvorstellungen waren. Oder man hätte die Phantasmagorien deutlicher herauskristallisiert, so dass dem Zuschauer bewusst ist, dass es sich um Trugbilder handelt. Doch in der Art und Weise wirkt vieles einfach nur unausgegoren und unlogisch. Zwar kann der Film gelegentlich noch mit ein paar erstklassig inszenierten audiovisuellen Schock-Sequenzen positiv punkten und schafft dadurch eine bedrohliche, unwirkliche Atmosphäre, doch letzlich wirkt es, als ob diese Aufhänger einer plausiblen Story übergeordnet sind. Da der kleine Twist zum Schluss ganz nett und das Ende in Ordnung sind, erkämpft sich LAST SHIFT mit Ach und Krach den Durchschnitt.
Das Böse (OT: Phantasm) / US / 1979
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Der junge Teenager Mike (A. MICHAEL BALDWIN) lebt nach dem Tod seiner Eltern bei seinem älteren Bruder Jody (BILL THORNBURY). Bei der Beerdigung seines Bruders Tommy macht Mike eine seltsame Entdeckung. Ein großer Mann treibt auf dem Friedhof sein Unwesen. Neugierig wie Mike nun mal ist, bricht er in das Morningside Institut ein und entdeckt unerklärliche Dinge, wie zum Beispiel eine silberne Kugel, die ihn verfolgt oder auch einen abgetrennten Finger, der ein Eigenleben zu führen scheint. Niemand glaubt ihm seine Beobachtungen, so dass er weiter nachforscht und einem finsteren Geheimnis auf die Schliche kommt. Der unheimliche Totengräber schrumpft Leichen bis auf die Hälfte ihrer normalen Größe und belebt sie wieder, um sie als Sklaven für den Transport in eine andere Dimension vorzubereiten. Es ist nun an Mike seinen Bruder und seinen Kumpel Reggie (REGGIE BANNISTER) zu überzeugen, doch bevor er seinen Bruder informieren kann, wird Mike von dem Tall Man (ANGUS SCRIMM) entdeckt und verfolgt. Der Horror nimmt seinen Lauf, doch wie kann man etwas bekämpfen, dass nicht von dieser Welt ist?
PHANTASM: Das Regiedebüt von DON COSCARELLI ist mit Sicherheit kein gewöhnlicher Horrorfilm. Kreativ und innovativ werden Versatzstücke des Genres zwischen hartem Horror, Fantasy und Science Fiction zu einem furiosen Phantasmagorie-Potpourri zusammengefügt und mit ansehnlichen Effekten aufgewertet. Leider kommt die nicht konsequent plausibel entwickelte Story recht schleppend in die Gänge und die Charaktere sind recht skizzenhaft gezeichnet. Außerdem gibt es massig Anschlussfehler und Spannung will meines Erachtens auch nicht wirklich aufkommen. Doch da man bemerkt, dass in PHANTASM jede Menge Herzblut floss, der Soundtrack Ehrfurcht gebietend ist und eine albtraumhafte Schauer-Atmosphäre schafft, ist DAS BÖSE trotz aller Mängel verdammt sehenswert.
Street Trash (AT: Horror in Bowery Street) / US / 1987
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Auf einem großen Schrottplatz in Brooklyn, New York regiert der tyrannische, regelmäßig von Panikattacken befallene Vietnam-Veteran Bronson (VIC NOTO) über eine Schar von Obdachlosen. Eines Tages entdeckt ein Schnapshändler in seinem Keller eine verstaubte Kiste mit einem mysteriösen Gesöff namens "Viper". Ahnungslos verkauft er den Fusel für den Schleuderpreis von einem Dollar an die trinkwütigen Penner. Doch die Spirituose hat nach dem Genuss ungeahnte, zum dahinschmelzende Nebenwirkungen, die die Schluckspechte in eine brodelnde, schleimige Masse verwandeln. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf...
Mich hat diese Troma-artige Splatter-Comedy mit dreckiger Fassade nicht wirklich vom Hocker gerissen, auch wenn sie Kultcharakter besitzen soll. Die Story ist undurchsichtig und der Erzählfluss wird von ständigen, belanglosen Subplots ausgebremst. Wirklich witzig ist der Streifen auch nicht und die meisten der Charaktere nerven eher als zu unterhalten oder zu amüsieren. Vielleicht kann man diesem Murks Sozialkritik nachsagen, aber das macht den Kohl auch nicht fett. Das Beste sind zweifelsohne die farbenfrohen und kreativen Melting- und Splatter-Einlagen, die aber bei einer Laufzeit von hundert Minuten recht rar gesät sind.
Flesh Eater - Revenge of the Living Dead (OT: FleshEater / AT: Revenge of the Living Zombies / Zombie Flesh Eater - Revenge of the Living Dead / Zombie Nosh / FleshEater: Revenge of the Living Dead / Zombie Flesh Eaters) / US / 1988
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Da moviepilot anscheinend die Inhaltsangabe eines anderen Films hier eingepflegt hat, gebe ich einen kurzen Einblick in den Storyverlauf.
Es ist Halloween und eine Gruppe junger Leute fährt in ein abgelegenes Waldstück, um dort mit reichlich Alkohol, Sex und Drogen ausgelassen zu feiern. Unterdessen legt in der Nähe ein nichtsahnender Holzfäller aus Versehen ein Grab frei, dem ein Zombie entsteigt - der sogenannte FleshEater. Der Waldarbeiter wird kurz darauf angegriffen und wird ebenfalls in einen Untoten verwandelt. Getrennt voneinander machen sich die beiden Zombies auf die Suche nach menschlichen Fleisch. Während der FleshEater ein Paar beim privaten Stelldichein in einer Scheune überfällt, attackiert der verwandelte Waldarbeiter den Fahrer der Gruppe. Schon bald wimmelt es in der Gegend nur so von Leichen und Zombies. Zu diesem Zeitpunkt ahnt die Gruppe noch nichts von der bevorstehenden Gefahr, doch das Massaker lässt nicht lange auf sich warten...
Zugegeben, die Story ist nicht besonders originell, aber dafür geht es ruckzuck ans Eingemachte und das Tempo bleibt stabil. Da sich zwei aus der Gruppe junger Feierwütiger von einer Lokation zur nächsten schlagen, doch die Zombies sind ihnen bereits auf den Fersen.
Eine erwähnenswerte Atmosphäre oder elektrisierende Spannung braucht man nicht zu erwarten. Das Schauspiel und die Synchronisation sind zum Großteil minderwertig. Aber das hat mich nicht sonderlich gestört, da im Eiltempo das Zeitliche gesegnet wird. Langeweile kommt da nicht auf und gelegentlich gibt es ein paar amüsante Momente. Ob gewollt oder nicht ist Ansichtssache. Außerdem gibt es auch ein paar gravierende Filmfehler. Ich wusste zum Beispiel nicht das Halloween am 24. Juli stattfindet oder dass man um ein Feuer in Zaum zu halten einen Krankenwagen benötigt, der letzten Endes doch ein Feuerwehrauto ist.
Was mich wirklich verwundert hat ist, dass man den Film kostenfrei, legal und vor allem ungeschnitten bspw. auf Netzkino sehen kann. Denn der Bodycount ist extrem hoch und dementsprechend auch der Gore-Gehalt. Einer wird von einer Mistgabel aufgespießt, einer anderen wird das Herz rausgerissen, Köpfe explodieren und auch vor Kindern wird nicht zurückgeschreckt.
Da habe ich bereits Unmengen an ungeschnittenen Filmen gesehen die indiziert/beschlagnahmt sind/waren, die weitaus harmloser/zaghafter waren. Also Gorehounds ist dieser Low Budget-Streifen von und mit BILL HINZMAN, dem ersten Zombie aus GEORGE A. ROMEROS "DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN", auf jeden Fall zu empfehlen. Außerdem endet der Film verdammt boshaft und deprimierend, womit ich auch nicht gerechnet habe.
One Night In Paris / US / 2004
Für den "kreativen" Filmtitel und dem sloppy Blowjob zum Schluss, kann ich gerade noch so ein halbes Pünktchen entbehren.
The Mad / CA/US / 2007
Ist ein ganz netter Zombie-Flick mit satirischen Elementen und Slapstick-Einlagen sowie einem gut aufgelegten Cast, einer lockeren Stimmung, einigen amüsanten Ideen und ein paar wenigen Gore-FX. Ein kuzweiliges Vergnügen für Zwischendurch, aber eben nicht der ganz große Wurf, weil einfach nicht alles sitzt, sondern wackelt, d. h. da ist noch Luft nach oben.
Devil - Fahrstuhl zur Hölle / US / 2010
Das ist ein stilsicherer und klaustrophobischer Mystery-Thriller, der auf christliche Urängste abzielt und seine subtile Wirkung nicht verfehlt, da er mehr auf die Fantasie des Zuschauers setzt und streckenweise eine originelle Spannung erzeugt, augrund des Wer-ist-der-Täter- oder eher Wer-ist-der-Teufel?-Ratespiels. Die Schauspieler machen ihre Sache akzeptabel und die Auflösung ist zufriedendstellend. Doch etwas mehr Grusel und Schock hätte DEVIL durchaus vertragen können.
Frankenstein / US / 1910
Von heutigen Sehgewohnheiten (und damit meine ich auch Sehgewohnheiten, die man sich in der Kindheit und Jugend aneignete, auf die man gegebenfalls zurückgreifen kann) ist dieser Film immer noch immens weit entfernt. Daher konnte ich ihm nicht wirklich viel abgewinnen. Aber natürlich ist dieser Film mittlerweile über ein Jahrhundert alt und es ist die erste filmische Adaption von Mary Shelleys Roman. Daher habe ich mich entschlossen diesen Film mit der goldenen Mitte zu bewerten. Man könnte es Nostalgiebonus nennen, obwohl ich hierbei schon eher von einem Antiquitätenbonus reden würde.
Spaceshift - Waxwork 2 (OT: Waxwork II: Lost in Time / AT: Lost in Time / Space Shift: Waxwork II) / US / 1992
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Die Fortsetzung von WAXWORK - REISE ZURÜCK IN DER ZEIT setzt nahtlos am Vorgänger an.
Nachdem ein verheerendes Feuer das Wachsfigurenkabinett zerstörte und zahlreiche Menschen dem zum Opfer fielen, wird Sarah Brightman (MONIKA SCHNARRE) dafür verantwortlich gemacht. Ihr Freund Mark Loftmore (ZACH GALLIGAN) sieht nur eine Chance ihre Unschuld zu beweisen. Und zwar wieder zurück in die Zeit zu reisen um Beweismittel zu sammeln. Dabei hilft ihnen Cantagrion - der Kompass in die vierte Dimension.
Die Fortsetzung gefällt mir tatsächlich um einiges besser, da sie schneller zur Sache geht und auch generell ein hohes Tempo vorlegt. Auch die Genre-Zitate und satirischen Elemente sind unterhaltsamer und witziger. Die Hommage richtet sich nämlich diesmal an Filme wie FRANKENSTEIN, ALIEN, NOSFERATU, GODZILLA, DAWN OF THE DEAD usw. Der Mischmasch aus Humor, Fantasie und Splatter sowie die Action bescheren ein kurzweiliges Vergnügen. Außerdem sind wieder ein paar bekannte Gesichter dabei wie BRUCE CAMPBELL, DAVID CARRADINE, DREW BARRYMORE etc.
Gate - Die Unterirdischen (OT: The Gate) / CA/US / 1987
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Nachdem ein Unwetter im Garten einer braven Durchschnittsfamilie einen Baum entwurzelte, klafft ein großes, tiefes Loch im Rasen. Glen (STEPHEN DORFF) und sein Freund Terry (LOUIS TRIPP) nehmen sich der Sache an und untersuchen das Loch. Als sie im Garten einen geheimnisvollen Kristallstein ausgraben und dieser in zwei Hälften zerbricht, haben sie ohne es zu wissen grauenhafte Kräfte freigesetzt.
Die Story bedient sich unbekümmert an zahlreichen 80er-Perlen und bedient auch jegliche Klischees. Trotzdem wurde aus THE GATE eine eigenständige 80er-Perle, obwohl man nicht zu viel Innovation erwarten sollte. Dennoch bekommt man einen charmanten und wunderbar schrillen Kids vs. Monster-Film geboten, der durch Kreativität, Sinn für Ironie und schwarzen Humor sowie visuell detailverliebter Tricktechnik positiv punkten kann. Da er sich auch selbst nicht so ernst nimmt und mit spannungsgeladener Musik zum gruseln, mitfiebern und schmunzeln einlädt.
Vase de Noces - One Man and his Pig (AT: One Man and His Pig / The Pig Fucking Movie / Wedding Trough / Hochzeitsschlamm) / BE / 1974
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ein einsamer Bauer lebt jenseits von Raum und Zeit unter seinen Tieren auf einem heruntergekommenen Hof. Der Mann fühlt sich zu seiner Sau hingezogen und schwängert sie in einem Akt der Liebe. Nach dieser Schandtat begiert ihm das Schwein 3 Ferkel. Da alle Versuche der Erziehung zu menschlichen Verhaltensweisen scheitern, tötet er seine Kinder aus Eifersucht. Als die Mutter die erhängten Ferkel bemerkt, gerät sie in Panik und die Trauer stürzt sie in den Freitod. Nach dem Verlust seiner großen Liebe, sieht der Mann nur noch einen Ausweg, und zwar ihr zu folgen.
Dieser unterschlagene Film und sein ungeschönter Inhalt haben mich seltsamerweise fasziniert. VASE DE NOCES ist zugegebenermaßen anstrengend, spröde und bisweilen ermüdend. Ein Arthaus-Skandalfilm in s/w und ohne gesprochenes Wort. Nur mit nervenzerrender Musik oder widerwärtiger Geräuschkulisse. Ohne erkennbarer Spannungsdramaturgie und einer experimentellen Bildsprache. Aber dennoch lohnt sich dieses radikale und kompromisslose Kunstwerk durch seine verstörend-morbide Atmosphäre und seinen tabulosen Bildern. Hier auf moviepilot wird dieser Film als Horror verunglimpft, dabei ist VASE DE NOCES ein kraftvolles Außenseiter-Drama über ein Leben am Abgrund. Hervorgebracht durch Vereinsamung, Entmenschlichung, fehlgeleitete Emotionen und Verzweiflung, dass als bizarre, selbstzerstörerische Tragödie endet. Nach umso verstörenden Bildern werden immer wieder Szenen eingebracht, in denen man einfach nur die Tiere auf dem Bauernhof sieht und diese in ihren üblichen Verhaltensweisen beinahe menschlicher wirken als der Bauer, also der Mensch selbst. Durch Sodomie, Tiertötung, Defäkation und das Aufbewahren in Einweggläsern, Kaviar naschen und vomieren wirkt VASE DE NOCES oberflächlich betrachtet ekelerregend, vulgär und provokativ, doch darunter verbirgt sich eine außergewöhnliche, filmische Grenzerfahrung, die nur einem kleinen Personenkreis zu empfehlen ist.
Compliance / US / 2012
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Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass dieses Vorkommnis für viele wie ein unglaubwürdiges Konstrukt aussieht, dass immer abstruser wird. Aber man muss mehrere Faktoren dabei berücksichtigen. Zunächst natürlich, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt, die auch kein Einzelfall war. Aber auch die Figuren und der Zeitpunkt tragen viel dazu bei, dass es soweit kam. Unbeachtet von Naivität oder Unwissen über Gesetzgebung, Rechte und Pflichten.
Da haben wir das Opfer: Ein verängstigtes 19-jähriges Mädchen, dass nicht weiß, wie sie sich aus dieser Lage herauswinden kann und ab einem bestimmten Punkt auch gar keine Möglichkeit mehr dazu hat. Deswegen muss sie dieses Martyrium über sich ergehen lassen.
Dann die Managerin: Die die ganze Verantwortung trägt und Angst um ihren Job hat, da Waren im hohen Wert verloren gingen. Außerdem steht sie im Stress, da der Menschenandrang am Freitag sehr hoch im Fast Food-Restaurant ist. Nun kommt auch noch diese Situation dazu, die sie komplett überfordert. Da sie nur das Richtige tun will, weil sie eine verantwortungsvolle und gesetzestreue Bürgerin ist, tut sie alles, was der vermeintliche Polizist von ihr verlangt, da es für sie zunächst plausibel erscheint und der Anrufer auch auf alles eine scheinbar kompetente Antwort hat.
Dann sind da noch ein paar andere Figuren, die aber nur kurz Wind von der Sache bekommen und schnell wieder abgezogen werden. Erste Zweifel will die Managerin gar nicht hören.
Dann kommt die entscheidende Figur. Und zwar der alkoholisierte Verlobte der Managerin, dem das zwar auch falsch vorkommt, doch da er ja angeblich mit einem Polizisten spricht und eben auch schon etwas getankt hat, befolgt er die Anweisungen. Zwar zögerlich, aber er befolgt sie.
Zwischen den einzelnen Personen und dem Umherreichen des Hörers entstehen eine fehlende Kommunikation sowie Informationsverlust, ähnlich wie bei stille Post. Deswegen kann es überhaupt erst so weit kommen. Doch als dann der "Lieferant" kommt und der perverse Sadist am Telefon (der einen zur Weißglut treibt) dasselbe von ihm verlangt wie zuvor vom Alki-Verlobten, geht er damit zu weit, da dem Fahrer schnell bewusst ist, dass da was nicht stimmen kann. Dadurch fliegt der Schwindel auf.
Tatsächlich ist mir in meinem Berufsleben etwas ähnliches passiert. Und zwar bekam ich einen Anruf von jemanden, der sich als Polizist ausgab und eine Situation beschrieb und dieses und jenes auf schroffe Art verlangte. Das kam mir schon recht merkwürdig vor, aber ich konnte ihm ja jetzt nichts unterstellen und musste ihm glauben (da haben wir's). Ich schrieb aber meine Vermutung als Randnotiz dazu und leitete es weiter. Interessenhalber habe ich das nachverfolgt und es kam raus, dass es ein Schwindel war und er kein Polizist ist. Was dann geschah weiß ich nicht, darin war ich nicht mehr involviert. Aber daher kann ich das Szenario von COMPLIANCE ganz gut nachvollziehen.
Als Betrachter bzw. Zuschauer sagt man sich schnell, da hätte ich den Schlussstrich gezogen, doch wenn man das große Ganze nicht sieht und auch Kommunikation und Informationen fehlen, geht man manchmal weiter als man denkt und es passieren Dinge, die man sich nicht zu Träumen wagte. Eine Kettenreaktion entsteht.
COMPLIANCE ist ein ambitionierter Independent-Film, in dem alle Beteiligten eine solide Leistung abliefern, doch leider fehlt es dem Film an Spannung, da die wahre Identität des vermeintlichen Polizisten recht früh aufgedeckt wird und das einzig interessante dann nur noch ist, wie weit gegangen wird.
Dogtooth (OT: Kynodontas) / GR / 2009
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DOGTOOTH ist eine Parabel auf die totalitäre Staatsform, den Überwachungsstaat. Also eine Faschismus-Allegorie, die Narrativ schwere Geschütze auffährt. Denn ein wohlhabendes Pärchen schottet ihre erwachsenen Kinder von der Außenwelt ab. Die zwei Töchter und der Sohn werden isoliert und manipuliert. Sie leben inmitten eines Lügengebildes und werden mit Fehlinformationen gefüttert. Die Gehirnwäsche beinhaltet, dass ihr gesamtes Weltbild verlogen ist und ihre Darstellung von richtig und falsch, gut und böse, Ethik und Moral von der Autorität, also ihren Eltern bestimmt wird. Jeder schädliche Einfluss, jeder Hauch von Gefahr, jeder unreine Gedanke wird getilgt, damit die Kinder unter dem strengen Regime gehörig bleiben. Das Familienleben wird von emotionsloser Disziplin beherrscht. Damit die Kinder nicht auf dumme Gedanken kommen, organisiert man für den Sohn eine Sexualpartnerin und außerdem werden sie mit Spielen bei Laune gehalten, die von kindlicher Naivität geprägt sind, aber auch sadistische bis perverse Züge annehmen können. Doch die Natur des Menschen ist anders veranlagt. Der Mensch hat einen eigenen Willen, will sich uneingeschränkt entwickeln, hat ein Freiheitsbedürfnis, ist neugierig und hat einen Drang nach Wahrheitsfindung. Doch dieses Naturell des Menschen kann den lichtdurchfluteten, porentief reinen, in Weiß- und Pastelltönen gezeichneten lebensbedrohlichen Raum, der Sauberkeit und Sicherheit vorgaukelt, in sich zusammenfallen lassen. Die Fürsorglichkeit der Eltern verwandelt sich in Angst und die Angst in Wahnsinn. Ausgrenzung und Entmenschlichung sind die Folge, also Soziopathie. Da die Eltern ihre Kinder von jeglichem schlechten Einfluss fernhalten wollen, damit sie sich nicht zu gestörten Persönlichkeiten entwickeln. Doch eigentlich sind die Eltern der schlechte Einfluss, der die Kinder in gestörte Persönlichkeiten verwandelt. Das macht sich in der Szene deutlich, in der der Vater die Sexualpartnerin mit dem Videorekorder verprügelt und ihr genau jenes wünscht. Der ekstatische Ausdruckstanz und der Befreiungsschlag sind letzten Endes das Resultat daraus, dass diese Art der Erziehung nicht das Paradies, sondern die Hölle auf Erden beschert. DOGTOOTH ist ein außergewöhnliches Seherlebis zwischen Provokation, Verstörtheit, Humor und Tragik. Aber auch ein gewöhnungsbedürftiges Seherlebis, aufgrund der eingesetzten Stilmittel wie den cleanen Look, den statischen Bildern, der ruhigen Erzählweise und der Emotionslosigkeit.
Spookies - Die Killermonster (AT: Twisted Souls / Goblin / Evil Spookies - Die Killerdämonen) / US/NL / 1986
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Auf der Suche nach einer geeigneten Party-Location stößt eine Gruppe von Leuten auf ein großes Anwesen mit Friedhof als Vorgarten. Dort haust allerdings ein Magier, der seine verstorbene Frau wieder zum Leben erwecken will. Allerdings müssen dafür Menschen ihr Leben lassen. Da kommt die Gruppe ja wie gerufen. Mittels eines okkulten Bretts beschwört er Kreaturen herauf, die ihm bei seinem Unterfangen unterstützen und das Haus in eine Todesfalle verwandeln sollen.
SPOOKIES ist krude zusammengeschusterter Grusel-Trash, bei dem dieses und jenes einfach nicht so richtig zusammen passen wollen. Zwar gibt es ein tolles Creature Design und ein paar nette Einfälle, wie furzende Mumien die sich in Wein auflösen oder eine Spinnenfrau oder den Grim Reaper mit leuchtend roten Augen. Doch leider sind die wandelnden Klischees von Schauspielern komplett unbegabt und die Dialoge zum Fremdschämen. Das wäre eventuell alles gar nicht so wild, aber das konfuse Umherirren in der riesigen Villa ist über weite Strecken einfach nur total öde. Daher kann ich dem nicht sonderlich viel abgewinnen.