999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 19.03.2017, 14:28 Geändert 23.03.2017, 17:57

    Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies (OT: Zombi 2 / AT: Island of the Flesh-Eaters / Island of the Living Dead / Sanguelia / Woodoo / Zombie / Zombie 2 / Zombie 2 - Woodoo: Die Schreckensinsel der Zombies / Zombie Flesh Eaters) / IT / 1979

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Die Handlung ist relativ simpel und die Darsteller agieren bestenfalls mittelmäßig. Doch die Handlung wird flüssig, verständlich und ohne großen Firlefanz erzählt. Über weite Strecken ist LUCIO FULCI ein stimmiger Zombie-Schocker gelungen. Dennoch hätte ein besserer Aufbau der Geschichte, insbesondere im Mittelteil, dem Spannungsfaktor gut getan. Auch hätte bei der Inszenierung von Handlungsszenen versierter vorgegangen werden können. Der Soundtrack aus rituellem Gesang und Trommeln wird im Laufe der Zeit immer penetranter und schafft eine unheilvolle Stimmung. Doch das Theme das FABIO FRIZZI komponierte ist absolut Ehrfurcht gebietend und unterstreicht beinahe hypnotisch die albtraumhafte Atmosphäre und verleiht ihr Suspense. Die Zombies sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet und schaffen es problemlos mit ihrem verrotteten, widerwärtigen, verdreckten und von Würmern behangenen Äußeren für Angst und Schrecken zu sorgen. Die handgemachten Gore-Exzesse sind erste Sahne und werden gekonnt fotografiert und zelebriert. Die Holzsplitterszene zählt wohl zu den intensivsten und besten Szenen. Doch die ikonischste Szene ist wohl der wahnsinnig realistische Unterwasser-Ringkampf zwischen Zombie und Haifisch. Einfach ein Hai-denspaß.

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      999CINEASTOR666 19.03.2017, 12:29 Geändert 09.08.2024, 12:57

      Unstoppable - Außer Kontrolle / US / 2010

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Da dieser Vorfall lose auf wahren Ereignissen beruht und es im Film einen Verletzten und sogar einen Toten gibt, funktioniert er als Drama schon mal nicht. Es wird zwar nach dem Ableben eine "Schweigeminute" eingelegt, also zumindest eine kurzes, dramatisches Innehalten, doch dann geht es sofort mit der Action weiter. Erstaunlich ist aber, wie man ein relativ unspektakuläres Szenario, wie einen führerlosen Zug, der zwar mit einem gewissen Tempo die Schienen entlang brettert, so dermaßen rasant, spannend und actionreich inszenieren kann. Dafür verdient die Inszenierung einen fetten Pluspunkt. Was das Szenario noch etwas interessanter macht, ist, dass der Zug Chemikalien an Bord hat, die großen Schaden anrichten können. Das macht es natürlich umso gefährlicher und dementsprechend packender. Es ist aber auch der namhafte Cast der die lineare Handlung ohne größere Längen vorantreibt. Auch wenn die einzelnen Figuren sehr oberflächlich gezeichnet sind. DENZEL WASHINGTON versucht zwar seiner Figur Frank Barnes gelegentlich etwas Tiefe zu verleihen, doch wirkt dabei eher angestrengt und aufgesetzt. Als kurzweiliger Action-Thriller-Spaß ist UNSTOPPABLE - AUßER KONTROLLE durchaus zu gebrauchen, doch als Drama, das wert auf Authentizität, Glaubwürdigkeit und Realismus legt, ist der Film ein Flop.

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        999CINEASTOR666 18.03.2017, 15:59 Geändert 28.03.2020, 13:56

        Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf (OT: Buio Omega / AT: Beyond the Darkness / Blue Holocaust / Buried Alive / In quella casa... buio omega / The Final Darkness / Blutiger Wahnsinn / Sado - Stoss das Tor zur Hölle auf) / IT / 1979

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        Frank Wyler (KIERAN CANTER) ist ein wohlhabender, attraktiver, junger Mann und eine Vollwaise. Er lebt mit der Hausangestellten Iris (FRANCA STOPPI) in einem Schloss. Iris versprach seiner Mutter am Totenbett, dass sie ein Auge auf Frank haben wird. Als Franks Verlobte Anna Völkl (CINZIA MONREALE) eines Tages plötzlich verstirbt, bricht für ihn eine Welt zusammen. Der schmerzhafte Verlust führt bei Frank zu krankhaften Verhaltensstörungen und Wahnvorstellungen. Franks Steckenpferd ist die Taxidermie, deswegen beschließt er die Liebe seines Lebens aus dem Grab zu holen und sie für die Ewigkeit zu präparieren. Doch er muss schon bald feststellen, dass dies nur ein mangelhafter Ersatz für seine Gefühle und Triebe ist. So beginnt er fremde Frauen zu verführen und sie mit brutalen Methoden zu ermorden, in der Hoffnung seinen Schmerz damit loszuwerden. Da Iris in Frank verliebt ist oder vielleicht auch nur an sein Vermögen will oder beides, räumt sie hinter ihm auf und setzt ihn unter Druck mit ihren Liebesbekundungen.

        JOE D'AMATO ist den meisten als reißerischer Regisseur von Soft- und Hardcore-Pornos und eben schmuddeligen Horrorstreifen bekannt, doch SADO - STOß DAS TOR ZUR HÖLLE AUF ist eher ein packendes Psychogramm eines verstörten Mannes, dass in eine drastische und dramatische Liebesgeschichte aus Gewalt, Mord und Perversionen, wie Nekrophilie und Kannibalismus, gepackt worden ist. Ob das beabsichtigt war, weiß der Geier. BUIO OMEGA ist ein ziemlich guter und krass bebilderter Schocker, dessen bedrückende Stimmung und morbide Atmosphäre vom grandiosen Score gepusht wird, der von GOBLIN stammt. Man könnte meinen, dass sich WILLIAM LUSTIG für MANIAC und JÖRG BUTTGEREIT für NEKROMANTIK von diesem Film inspirieren ließen. Selbstverständlich darf bei JOE D'AMATO auch nicht die nackte Haut fehlen. Da hat die amerikanische Touristen eine gute Figur gemacht und überzeugte mit prallen Tatsachen.

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          999CINEASTOR666 18.03.2017, 13:31 Geändert 18.07.2017, 00:49

          Der unsichtbare Gast (OT: Contratiempo / AT: The Invisible Guest) / ES / 2016

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          Selbst dem erfahrenen Thriller-Fan nimmt DER UNSICHTBARE GAST stets und ständig den Wind aus den Segeln und lässt ihn wieder weit abschlagen. Denn un­ent­wegt filetiert DER UNSICHTBARE GAST jedwede Wendung, falsche Fährte sowie Irrung und Wirrung, die man sich als Zuschauer gerade zurechtlegte. Man fühlt sich auf der sicheren Seite, doch wird dann doch eines Besseren belehrt. Neue Aspekte und Lösungsmöglichkeiten, an die man als Zuschauer gar nicht dachte, werden im Akkord serviert. Trotz ständig neuer Finten und Nuancen bleiben die Geschehnisse dieses verschachtelten Hochglanz-Thrillers übersichtlich und schlüssig. Genau das zeichnet den Film aus, denn das Rätselraten ist fesselnd, packend und furchtbar spannend. Da ich gut aufgepasst habe, konnte ich kurz vorher die finale Wendung erraten, doch das ändert nichts daran, dass sie phänomenal ist.

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            999CINEASTOR666 18.03.2017, 12:00 Geändert 19.05.2017, 18:38

            Die Todesparty (OT: Slaughter High / AT: April Fool's Day / Jolly Killer) / GB/US / 1986

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            Das ist ein 80er-Jahre Teenie-Slasher-Aprilscherz von der Stange. Die 08/15-Story hat man schon etliche Male so oder so ähnlich gesehen, aber meistens in gut und in besser. Ein paar Volldeppen und Dummbratzen stampfen mit einem zusammen addierten IQ unter Null durch eine schlecht beleuchtete High School-Ruine und werden relativ kreativ, doch uninspiriert und nach Abzählreim dezimiert. Atmosphäre und Spannung werden außen vor gelassen. Ein Whodunit-Rätsel hat man sich auch geschenkt sowie eine überraschende Wendung zum Schluss. Doch wegen ein paar annehmbarer Szenen, der musikalischen Untermalung von HARRY MANFREDINI und weil der Joker-Slaughter ein paar nette Schattenspielchen veranstaltet, ist DIE TODESPARTY auch wegen dem Trash-Appeal und dem Hauch von Nostalgie kein Totalausfall, aber verdammt nah dran.

            3,5/10 Narrenkappen

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              TC 2000 - Programm zum Töten (AT: TC 2000 - Programmiert zum Töten / Demolition Cop) / CA/US / 1993

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              In der Zukunft ist die Erde durch starke Umweltbelastung geschädigt und die Rohstoffe knapp. Die Reichen führen unter der Erde ein angenehmes Leben und werden von Trackern beschützt, während das einfache Volk auf der Oberfläche mit der Nahrungsmittelknappheit und den Umweltbedingungen zu kämpfen hat. Brutale Gangs von der Oberfläche versuchen immer wieder in das unterirdische Reich einzudringen. In einem dieser Gefechte mit den sogenannten Breakern verliert der Tracker Jason Storm (BILLY BLANKS) seine Partnerin Zoey Kinsella (BOBBIE PHILLIPS). Fiese Subjekte ober- und unterhalb der Erde arbeiten zusammen, um ihre finsteren Ziele zu erreichen. Der machtbesessene Controller (RAMSAY SMITH) lässt Zoey in den Cyborg TC 2000 umwandeln und schickt sie mit einem Vernichtungsauftrag auf die Oberwelt, wo sie mit Niki Picasso (JALAL MERHI), dem Anführer der Picasso-Gang, zusammen arbeiten soll. Als der schlagkräftige Jason erfährt, dass die Maschine alle noch lebenden Menschen ausrotten soll, hängt er seinen Job an den Nagel, wechselt die Fronten und startet einen persönlichen Rachefeldzug gegen die Verschwörer, bei dem er Unterstützung von Master Sumai (BOLO YEUNG) bekommt.

              Ja, tatsächlich hat dieser Film eine Story, eine Science-Fiction-Story, eine ganz passable Science-Fiction-Story, die sogar einen roten Faden hat. Gratulation. Doch insgeheim liegt das Hauptaugenmerk nur darauf, die Akteure in ihren Raver-Outfits von einem Industrial-Setting ins nächste springen zu lassen, damit sie sich gegenseitig ordentlich die Köpfe einschlagen. Doch wenn sich BILLY BLANKS, BOLO YEUNG, JALAL MERHI und MATTHIAS HUES die Köpfe einschlagen, hat sogar das was. Die Atmosphäre ist dicht und auch ein gewisser Endzeitflair fehlt nicht. Die Kloppereien sind im oberen Mittelfeld anzusiedeln und von denen gibt es zuhauf. Der Trash-Einschlag ist unverkennbar, doch für das schmale Budget hat man gut was auf die Beine gestellt. Als Genre-Fan, der nicht päpstlicher als der Papst ist und auch ein paar Logikbugs in Kauf nehmen kann, kann man hierbei nichts falsch machen.

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              • 5 .5
                999CINEASTOR666 17.03.2017, 22:31 Geändert 18.03.2017, 00:58

                High Lane - Schau nicht nach unten! (OT: Vertige / AT: Ferrata) / FR / 2009

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                Die erste Hälfte des Films ist wirklich verdammt gut. Der Survival-Abenteuer-Part ist sehr gelungen und verspricht traumhaft schöne Landschaftsaufnahmen sowie halsbrecherische Rettungsmanöver, steile Engpässe, lose Haken und marode Seilbrücken. Für Leute die an Höhenangst leiden sind einige Bilder echt heftig. Die Panik und Angst der Protagonisten kommt spürbar rüber und man fiebert mit ihnen mit, obwohl sie Klischees bedienen. Aber irgendwie bedienen sie diese Klischees echt gut.

                Die zweite Hälfte des Films, und zwar der Backwood-Slasher-Part, wirkt danach unpassend und aufgesetzt oder besser gesagt drangehängt. Zwar schaffen es die Franzosen mal wieder den Terror rasant und düster zu inszenieren, doch irgendwie fehlt die Substanz und Härte. Außerdem fangen einige der Protagonisten plötzlich an tierisch zu nerven.

                Wer der verrückte Mann aus den Bergen ist und warum er tut, was er tut, erfährt man auch erst sporadisch im Abspann, weil sein Motiv wohl eh nur marginaler Natur ist. Er soll als 5-jähriger entführt worden sein. Okay, aber von wem und warum? Wo stecken seine Entführer? Warum steht sein Name an der Wand und was ist mit der Handschelle, die per Kette an der Wand befestigt ist? Hat sich Anton vielleicht von der Kette befreit und hat seine Entführer getötet? Fragen über Fragen, deren Anworten leider im Verborgenen bleiben.

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                  999CINEASTOR666 17.03.2017, 21:39 Geändert 10.09.2017, 04:26

                  Freak Out (OT: Mesuvag harig) / IL / 2015

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                  Matan (ITAN ZVOLON) ist ein Wehrdienstleistender der israelischen Streitkräfte, dessen persönlicher Albtraum wahr wird. Denn dem schmächtigen Einzelgänger steht eine Woche Wachdienst im Niemandsland Nordisraels bevor. Auch seine drei Kameraden vor Ort haben nicht vor ihm die Sache leichter zu machen. Je weiter die Woche voranschreitet, desto mulmiger wird Matan. Nach und nach stellt sich heraus, dass im Untergrund des abgelegenen Stützpunktes ein bizarres Geheimnis schlummert.

                  Normalerweise stehe ich auf der Seite der Außenseiter und anfangs empfand ich auch Mitleid für Matan, weil ihm seine Kameraden richtig übel mitspielen. Doch im Laufe der Zeit, und der Film lässt sich sehr viel Zeit, verflog dieses Mitleid, da sich Matan tatsächlich als Feigling, Waschlappen, Weichei, Warmduscher, Schlappschwanz und Muttersöhnchen herausstellt. Diese erwähnte Zeit umfasst in etwa eine todlangweilige und belanglose gute Stunde, die auch überhaupt nicht lustig oder gruselig ist. Dabei darf man nicht vergessen, dass es sich um eine Horrorkomödie handelt. Ich meine, was soll daran lustig sein? Etwa dass die sogenannten Kameraden Matan wie Scheiße behandeln? Wer soll das lustig finden? Mobber? Sadisten? Kameradenschweine? Kriegsverbrecher? Man weiß es nicht!

                  Da der Film FREAK OUT heißt, dachte ich die ganze Zeit, dass Matan jederzeit ausrastet und seine Kameraden mies auseinandernimmt, doch Fehlanzeige. Nach der erwähnten guten Stunde kommt eine vorhersehbare wie schwachsinnige Wendung und das Darauffolgende, dass womöglich den "Horror"-Part darstellen soll, ist so dermaßen unspektakulär in Szene gesetzt worden, dass es mir stank wie Hupatz.

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                    999CINEASTOR666 17.03.2017, 19:57 Geändert 17.03.2017, 22:39

                    Recovery - Who's Following You? / US / 2016

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                    Damn!!! Die Story passt auf ein mittig gefaltetes Confetto: Auf der Suche nach ihrem verschwundenen Smartphone hilft einer unsympathischen Gruppe junger Erwachsender eine Ortungs-App, die sie in ein mysteriöses Haus navigiert in dem der Terror regiert... Hell Yeah!!!

                    Wenn man sehr großzügig ist, könnte man dem Film eine sozialkritische Note andichten, da einmal mehr der Umgang mit privaten Daten am Rande thematisiert wird. Aber so großzügig bin ich heute nicht. Hihi.

                    Nach einer vielversprechenden Anfangsszene ist der Film eine gute Dreiviertelstunde fade, zäh und belanglos. Als die austauschbaren und Horrorfilm-typischen jungen Leute endlich im Haus ankommen wird die vorhersehbare Chose auch nur minimal besser. Beinahe jeglicher gute Ansatz des Home Invasion-Parts wird heftig verwurstet und Hintergründe nur fadenscheinig beleuchtet. Zum Schluss wollte man noch mit ein paar Wendungen überraschen. Überraschend sind die Wendungen nicht unbedingt, aber haben den Schluss doch noch etwas aufgewertet. Ein Spannungsbogen war für mich nicht vorhanden. Vielleicht hätten ordentlich viel Blut und Gedärm noch ein paar Punkte eingebracht, doch auch was das angeht, ist der Streifen ziemlich züchtig veranlagt. Nö, dat war nüscht!

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                      999CINEASTOR666 17.03.2017, 18:58 Geändert 07.08.2020, 22:20

                      Don't Knock Twice / GB / 2016

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                      Weil Chloe (LUCY BOYNTON) nicht an urbane Legenden glaubt, klopft sie mutig zweimal an eine Tür und hat schnurstracks eine alte Hexe am Hals. Aus Angst sucht sie Zuflucht bei ihrer Mutter Jess (KATEE SACKHOFF), die Chloe wegen Suchtproblemen weggab oder weggeben musste. Chloe ist nachtragend, verständnislos und hat sich zu ihrer Mutter entfremdet. Mutter und Tochter fällt es schwer unbefangen aufeinander zuzugehen, um ihre ungelösten Konflikte aus der Welt zu schaffen. Der Fluch ist dabei auch nicht besonders hilfreich und sorgt für weitere Probleme.

                      Da das Familiendrama und der Hexenspuk irgendwie nur so provisorisch zusammengeklöppelt wirken, flaut der Film im Mittelteil etwas ab. Doch einige gelungene und wohldosierte Schreckmomente und ordentliche Darstellerleistungen sowie ein bedrohlicher Klangteppich, der die intensiv durchkomponierten Bilder untermalt, schaffen den Ausgleich. Bis dahin war DON'T KNOCK TWICE noch Mittelmaß, doch die Wendung zum Schluss ließ ihn für mich "ganz gut" werden.

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                        999CINEASTOR666 17.03.2017, 17:55 Geändert 17.03.2017, 22:38

                        Bad Moms / US / 2016

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                        Vielleicht findet man das als Frau, als Mutter amüsanter, aber mir war das zu unoriginell, seicht und vor allem zu gewollt. Die Charaktere sind entweder völlig überzogen oder total flach. Die nicht besonders tiefgehenden Geschehnisse sind trivial, schwachsinnig und unglaubwürdig. Der Humor ist simpel und die Zoten wirken fehl am Platz. Das Ganze soll aufgepeppt werden mit Zeitlupenaufnahmen und moderner Populärmusik, doch das kann nicht über die Ir­re­le­vanz hinwegtäuschen.

                        Das Beste kommt zum Schluss, und zwar als die SchauspielerInnen mit ihren realen Müttern auf einem Sofa sitzen und die Mütter Geschichten aus der Kindheit und Jugend ihrer Töchter erzählen. Das ist ehrlich und interessant. Ehrlich interessant.

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                          Sausage Party - Es geht um die Wurst / US / 2016

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                          Das ist ein grandioser Animationsfilm für Erwachsene, dessen Drehbuch verdammt innovativ und interessant ist. Die Lebensmittel-Charaktere wachsen schnell ans Herz und sind liebevoll detailliert animiert. Man fiebert mit ihnen mit und eine Achterbahnfahrt der Gefühle beginnt. Die Handlung ist wendungsreich, spannungsgeladen und fesselnd. Eine abgefahrene Idee jagt die nächste und ein enormes Spektrum an Gags in allen Formen und Farben wird konsequent abgefeuert. Der Humor ist natürlich anständig derbe und versaut geraten. Das ist mal wieder nicht jedermanns Sache, doch wer kein Problem damit hat ist hier goldrichtig. Unsere Gesellschaft wird aufs Korn genommen und durch den Kakao gezogen. In Form von Metaphern, Gleichnissen und Symboliken wird Senf dazugegeben und auf witzige Weise Schellen verteilt. Zum Schluss bekommt man auch noch eine Orgie präsentiert, die den Begriff "Food Porn" neu definiert.

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                            999CINEASTOR666 17.03.2017, 16:34 Geändert 18.03.2017, 01:05

                            The Punisher (AT: Der Punisher) / AU / 1989

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                            Die Besetzung ist ziemlich gut gewählt. DOLPH LUNDGREN als Punisher bringt die innere Leere und Zerrissenheit sowie die Wut und Trauer seiner Figur Frank Castle gut rüber, aber letzlich wirkt die Darstellung etwas eindimensional. Mit den schwarz gefärbten Haaren sieht er ungewohnt aus, aber das passt zu seinem restlichen Erscheinungsbild. Denn das Leben ohne Sonnenlicht in der Kanalisation hat seine Spuren hinterlassen. Er sieht nicht wirklich gesund aus mit der fahlen Haut und den dunklen Augenringen. Erwähnenswert ist auch KIM MIYORI als Yakuza-Chefin Lady Tanaka. Hinter deren freundlichem Äußeren und der höflichen Art eine eiskalte Killerin mit perfiden Absichten steckt. Die anderen Darsteller spielen ihre Figuren solide, doch wirken etwas farbloser im Vergleich.

                            Die Story ist sehr ausgewogen und versucht mehrere Ebenen abzudecken, doch das Ganze wirkt deswegen gelegentlich etwas gepresst. Obwohl das der Fall ist, bleiben trotzdem einige Fragen offen. Woher bekommt Frank Castle/The Punisher beispielsweise Waffen und Munition? Woher bekommt sein versoffener Sidekick die Informationen? Wie kommt der Punisher mit den Motorrad in die Kanalisation und wieder heraus? Fragen über Fragen, aber was soll's?

                            Aus Rechtsgründen fanden die Markenzeichen, wie der Totenkopf auf der Brust, keinen Platz in dieser Marvel Comics-Verfilmung. Aber am Ende der Messergriffe sitzt ein kleiner Totenkopf.

                            Die Atmosphäre des Films passt sich dem Thema an. Sie ist düster und nihilistisch. Der Score ist spannungsgeladen und unterstreicht die Atmosphäre umso mehr. Das Aushängeschild dieses Films ist und bleibt aber die im klassichen Stil der 80er handgemachte und brachiale Action mit denen dieser Streifen geradezu vollgepflastert ist und Anhängern der alten Actionschule einige Juchzer entlocken kann. Zahllose Schießereien, Verfolgungsjagden, knochenbrechende Kämpfe und gängige Tötungsarten werden zelebriert. Roh, knüppelhart und rasant kommen Maschinenpistolen, Ninjaschwerte und Wurfmesser zum Einsatz.

                            The Punisher rockt!!!

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                              999CINEASTOR666 17.03.2017, 13:08 Geändert 11.05.2017, 04:40

                              Das Grauen aus der Tiefe (OT: Humanoids from the Deep / AT: Humanoids of the Deep / Monster / Monster (Humanoids from the Deep)) / US / 1980

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                              Giftgrüne, amphibisch-humanoide Algenzottelmonster terrorisieren vergewaltigend und mordend ein idyllisches Küstenstädtchen und schuld daran ist natürlich Gen-Manipulation, um die Lachsbestände und Lachs-Ausmaße zu maximieren.
                              Die Handlung ist also recht überschaubar und kommt anfangs schwer in die Gänge, aber hinten raus nimmt er noch mal holprig an Fahrt auf.
                              Die Darsteller agieren routiniert für solch einen sleazigen Streifen aus der ROGER CORMAN Trash-Schmiede im Stile der 50er-Jahre-Monsterschlocks, aber wirken auch stellenweise etwas unmotiviert.
                              Die Inszenierung hat ihre Schwächen wegen der Unbedarftheit, die aber auch für einige amüsante Momentchen sorgt, doch sie hat auch ihre Stärken. Zum Beispiel sind die Kameraarbeit und die musikalische Untermalung toll. Außerdem gibt es viel Kunstblut und Naturbrüste zu begutachten und auch die Atmosphäre ist durchaus stimmig.
                              Wer auf Monstertrash abfährt kann mal einen Blick riskieren.

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                                999CINEASTOR666 17.03.2017, 12:08 Geändert 11.05.2017, 04:42

                                The Burning Curse - You cannot kill it, you can only survive it (OT: The Hollow) / US / 2015

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                                Das Scheiterhaufen-Monstrum sieht man bereits in den ersten Minuten, deswegen wird ihm direkt das Enigma genommen.
                                Was die Kreatur mit seinen Opfern anstellt sieht man wiederum nicht. Man sieht nur das Resultat in Form von ordentlich gory hergerichteten Verletzten und Leichen.
                                Das computeranimierte Creature Design ist ganz gut und stört diesmal nicht so doll, da es ordentlich ins Bild eingepflegt wurde.
                                Die Atmosphäre ist durchweg kühl und düster. Sie wirkt etwas künstlich, aber das hat mich nicht gestört.
                                Die drei Schwestern sind hübsch anzusehen, doch leider fangen sie sehr schnell an zu nerven, da sie in den unpassendsten Momenten brüllen, kreischen und keifen, was das Zeug hält. Selbst als sie ausdrücklich darum gebeten werden ihren Ton zu mäßigen, fahren sie die Lautstärke nicht herunter.
                                Spannung wird mäßig bis gar nicht erzeugt, doch da die Handlung effizient erzählt wird, entsteht zumindest keine gähnende Langeweile, obwohl die Story und das Schauspiel generell nicht besonders sind.
                                Doch da ich schon durchaus misslungenere Gurken gesehen habe, schafft es THE BURNING CURSE ein "Geht so" von mir zu erhalten.

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                                  999CINEASTOR666 17.03.2017, 11:38 Geändert 11.05.2017, 04:44
                                  über Hack!

                                  Hack! (AT: Chainsaw Slaughter) / US / 2007

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                                  HACK! sprudelt vor Genre-Zitaten über und lebt einzig und allein davon sowie von seinen recht ansehnlichen Gore-FX, die dem Horror-Aficionado irgendwie bekannt vorkommen.
                                  Ansonsten wird vorbildlich jegliches Klischee bedient, aber selbstverständlich nur um es angemessen durch den Kakao zu ziehen. Das funktioniert manchmal ganz gut, aber meistens ist es zu flach, nervig, albern und stumpf.
                                  Eine erwähnenswerte Atmosphäre besitzt dieser Film auch nicht. Im Gegenteil, dieser Film ist zu überbeleuchtet.
                                  Spannung wird nur mäßig bis gar nicht erzeugt, aber da die Handlung effizient erzählt wird, entsteht zumindest keine gähnende Langeweile, obwohl die ganze Chose für mich absolut vorhersehbar war.
                                  HACK! weiß, dass er kein Meilenstein ist. HACK! weiß, dass er ein schlechter Horrorfilm ist, von dem es keine Fortsetzung geben sollte. Aber HACK! macht auf jeden Fall das Beste aus seinen bescheidenen Mitteln und ist dabei herrlich selbstironisch. Deswegen kriegt er von mir auch mit Ach und Krach ein "Geht so" aufgedrückt.

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                                    999CINEASTOR666 10.03.2017, 19:45 Geändert 18.03.2017, 11:01

                                    The Night Watchmen - Let's go kill some dead People! / US / 2016

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                                    Nachtwächter & Co. vs. Vampir-Zombie-Killer-Clowns liefern sich eine blutige Hetzjagd durch ein Bürogebäudekomplex und Darmentleerung nach dem Exitus dient als Running Gag-Garant. Das ist ein absoluter No Brainer wie er im Drehbuche steht, der schön furzweilig ist und über seine geringe Raufzeit bestens auf Niedrigpreis-Niveau zu unterhalten weiß. Mit Sicherheit nicht jedermanns Sache, aber ich musste tatsächlich manchmal lauthals lachen. Die Darsteller sind allesamt solide und die blutgierigen Pappnasen sehen hundsgemein aus. Mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen.

                                    Let's go kill some dead People!!!

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                                      999CINEASTOR666 10.03.2017, 19:06 Geändert 14.03.2017, 22:40

                                      Zwei Stunden vor Mitternacht (OT: Alone in the Dark / AT: Ausbruch der wilden Wölfe) / US / 1982

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                                      Der Film baut sich zunächst im gemächlichen Tempo eine vielversprechende Grundlage auf, die jede Menge Möglichkeiten bietet, aber nutzt diese einfach nicht oder verwirft sie sehr schnell wieder. Die vier Psychopathen haben durch ihre unterschiedlichen Markenzeichen ihren Reiz, aber nach dem Stromausfall, dem Ausbruch aus der Klapsmühle und dem kurzen Abstecher in die ins Chaos gestürzte Stadtmitte, ist im Mittelteil nur noch wenig mit dem irren Quartett los. Deswegen fällt auch die Spannungskurve in den Keller und der Streifen wird trotz Gore-Effekte von TOM SAVINI zum Schnarcher. Erst im letzten Drittel, als die Belagerung im Haus stattfindet, beginnt der Film an Bedeutung zurück zu gewinnen und kann dann sogar mit einer ziemlich guten Wendung überraschen, die aber nicht ausgiebig genutzt wird. Einige deplatzierte Albernheiten machen es auch nicht besser, aber das verheerendste Problem ist wohl das lächerliche Ende, bei dem ich mir komplett verarscht vorkam. So viel verschenktes Potential, was auch die namhafte Besetzung anbelangt, das ist mehr als ärgerlich.

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                                        999CINEASTOR666 10.03.2017, 17:58 Geändert 14.03.2017, 22:41

                                        Shock Waves - Die Schreckensmacht der Zombies (OT: Shock Waves / AT: Shock Waves: Die aus der Tiefe kamen / Nazi Bloodstorm / Die Schreckensmacht der Zombies - Zombie 5 / Shock Waves - The Deep End of Horror! / Die Schreckensmacht der Zombies / Zombies - Die aus der Tiefe kamen / Almost Human / Death Corps / Zombie 5) / US / 1977

                                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                        Wasserstoffblonde, sonnenbebrillte und in eine Art Tiefschlaf versetzte SS-Untote werden durch ein Seebeben reaktiviert und gelangen aus einem absichtlich versenkten Schiffswrack auf eine beschauliche Insel, auf der auch gerade eine Gruppe schiffbrüchiger Touristen und Besatzungsmitglieder strandete. Die Schiffbrüchigen entdecken eine palastartige, heruntergekommene Hotelanlage, in der ein geheimnisvoller und merkwürdiger Fremder haust, der der Gruppe rät die Insel postwendend zu verlassen, da ihnen sonst große Gefahr droht.

                                        Bis dahin wird der Film durch eine mysteriöse Spannung umhüllt, doch dann erwartet dem Zuschauer meistens nur sinnloses Umherrennen und die daraus resultierende Grüppchentrennung, wodurch einer nach dem anderen den Zombie-Supersoldaten in die Arme läuft. Blutbäder sollte man dabei nicht erwarten, denn das Ertränken ist die bevorzugte Tötungsart. Dem kann man durchaus einen kreativen Grundgedanken zugute heißen, denn das Sujet wird aquatil gehalten. Das soll heißen, dass man für die Szenen mit den Zombies Bäche, flaches Küstengewässer, Swimmingpools und Aquarien ausgewählt hat und so dem Motiv treu bleibt. Eine gewisse visuelle Kraft kann man den bizarren Nazi-Zombies nicht absprechen. Überhaupt zieht der Film seinen speziellen Reiz aus der surrealen, gespenstischen Atmosphäre und den Unterwasseraufnahmen sowie der Flora und dem morbiden Hotelbau. Doch letztlich fehlt es an Substanz, Blut, Gedärm und Spannung, doch als Zombie-Fan kann man mal einen Blick riskieren.

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                                          999CINEASTOR666 10.03.2017, 16:31 Geändert 26.11.2017, 14:19

                                          Das Ding aus dem Sumpf (Swamp Thing / AT: Wes Craven's Swamp Thing) / US / 1982

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                                          Diese DC Comics-Verfilmung von WES CRAVEN hat mir durch seinen immensen und sympathischen B-Movie-Charme sehr gut gefallen.
                                          Diese phantastische Geschichte ist comictypisch und der Film erinnert an Monsterschlocks im Stile der 50er-Jahre. Zwar ist die Handlung nicht besonders kreativ oder mitreißend, aber dafür schön kurzweilig.
                                          Die schlecht sitzenden Kostüme sehen albern aus und die Inszenierung wirkt unbeholfen, aber genau diese Dinge verleihen dem Film seinen Reiz.
                                          Als das Swamp Thing (DICK DUROCK) aus den Büschen sprang, erinnerte es mich eigenartigerweise manchmal an Toxie aus der THE TOXIC AVENGER-Filmreihe.
                                          Auf Blutbäder und übertriebene Schockeffekte wird verzichtet, aber dafür eine gespenstische Atmosphäre in den Sümpfen geschaffen.
                                          Insbesondere die Darsteller bzw. die Charaktere die sie verkörpern, haben mich überzeugt. Vor allem LOUIS JOURDAN als eitler Bösewicht Arcane, dem des Öfteren Anflüge ungelenker Poesie entweichen, sticht hervor.
                                          Jede Menge urkomische Momente und das märchenhafte Finale runden das Spektakel zu meiner Zufriedenheit ab, für dessen musikalische Untermalung sich übrigens HARRY MANFREDINI hergab.

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                                            999CINEASTOR666 10.03.2017, 15:26 Geändert 15.07.2017, 19:58

                                            Das Leichenhaus der lebenden Toten (OT: Non si deve profanare il sonno dei morti / AT: Invasion der Zombies / The Living Dead / The Living Dead at Manchester Morgue / Breakfast at the Manchester Morgue / Let Sleeping Corpses Lie / Don't Open the Window / Do Not Speak Ill of the Dead / Fin de semana para los muertos / No profanar el sueño de los muertos / No profanes el sueño de los muertos / No profanéis el sueño de los muertos / No se debe profanar el sueño de los muertos / Da dove vieni? / Non si deve profanare il sonno dei morti / Zombi 3) / ES/IT / 1974

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                                            Eine mit Kernenergie betriebene Apparatur zur Schädlingsbekämpfung verwandelt niedere Wesen in aggressive Bestien, insbesondere gerade verstorbene Menschen. Die gerade verstorbenen Menschen können mit ihrem verseuchtem Blut schon länger verstorbene Menschen zusätzlich zum Leben erwecken. Die schwer röchelnden Untoten sind generell sehr stark und zumindest für Untote auch recht clever. Außerdem sorgen sie für einige harte und blutige Szenen, insbesondere für die damalige Zeit und sind durch Feuer aufzuhalten. Um die Öko-Botschaft dahinter sowie die anklagende Kritik an Umweltverschmutzung, Atomenergie und Misstrauen gegenüber Autoritäten zu verstärken, sieht man gleich zu Anfang, als die Hauptfigur George (RAY LOVELOCK) die Großstadt verlässt und aufs Land fährt, einen Zusammenschnitt von qualmenden Fabrikschloten, verdreckten Straßen und Autos, die die Luft mit Abgasen verpesten. Der Film nimmt sich Zeit seine einfache "Kriminal"-Geschichte zu erzählen. In ruhigen, aber hübsch altmodischen und atmosphärisch schaurigen Bildern wird die ländliche Region eingefangen und positiv genutzt. Denn die Zombies stellen in gewisser Weise die Ambivalenz zu der idyllischen Landschaft dar. Der anfangs schroff wirkende George stellt sich erst später als sympathietragender Held heraus, dem der erzreaktionäre Inspektor (ARTHUR KENNEDY) entgegengestellt wird, dessen Sturheit und Ignoranz die eh schon misslichen Umstände nur verschlimmern. Man ist als Zuschauer zum Schluss heilfroh, dass er mit seinem Wunsch nicht vorsichtig genug war. DAS LEICHENHAUS DER LEBENDEN TOTEN ist ein durchaus stimmungsvoller und auch streckenweise spannender Zombiefilm, den man sich als Fan auf jeden Fall ansehen sollte. Mir war letztlich das Tempo doch zu behäbig und das Schauspiel etwas zu steif und hölzern.

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                                              999CINEASTOR666 05.03.2017, 19:45 Geändert 14.05.2023, 15:10

                                              Angriff der Lederhosenzombies (AT: Attack of the Lederhosen Zombies / Alpine Zombie Project) / AT / 2016

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                                              Den hatte ich mir echt um einiges besser vorgestellt, denn der Trailer sah recht vielversprechend aus. Doch letztlich ist es nur eine weitere belanglose und seichte Zombie-Komödie mit 08/15-Story, die in ihren wenigen besten Momenten an DEAD SNOW erinnert. Dass die Zombies bei der Après-Ski-Party auf der Almhütte herumtanzen, ist auch schon das einzig Neue daran. Ansonsten werden nur ausgetrampelte Pfade bewandert und Klischees aneinandergereiht. Optisch macht ANGRIFF DER LEDERHOSENZOMBIES zwar was her und auch handwerklich ist er weitesgehend gut gemacht. Die Effekte sind soweit in Ordnung und das Zombie-Wild fetzt, aber unterhalten tut er trotzdem nur leidlich wegen fehlender Originalität, Spannung und Gags. Gut gemeint, aber nicht wirklich gelungen.

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                                                999CINEASTOR666 05.03.2017, 18:55 Geändert 05.03.2017, 19:48

                                                Train to Busan (OT: Busanhaeng) / KR / 2016

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                                                Grundsätzlich ist die Story nicht brandneu, sondern erinnert eher an einen Cocktail aus SNOWPIERCER; SNAKES ON A PLANE und WORLD WAR Z. Aber da ich alle drei erwähnten Filme auf ihre Art sehenswert finde, ist das kein Problem für mich gewesen.

                                                Durch offensichtliche Andeutungen baut sich bereits anfangs leichte Spannung auf und als der erste Zombie im Zug mutiert kommt es Schlag auf Schlag. Auf engstem Raum wird eine beklemmende Situation mit einer wahnsinnigen Dynamik inszeniert. Es wird gezappelt, gewackelt und Grimassen geschnitten. Die Zombies sind nämlich nicht von der langsamen Sorte und auch die Inkubationszeit ist sehr kurz, deswegen lässt die Action nicht lange auf sich warten. Dennoch wird im Angesicht des Todes nicht nur auf bloße Schauwerte gesetzt.

                                                Generell ist TRAIN TO BUSAN ziemlich unblutig und auch nicht gruselig. Doch in den abseitigen Momenten rascheln sozialkritische Untertöne heraus und das gesamte Potential dieses Films entfaltet sich. Denn neben den Zombies, treten nun auch menschliche Antagonisten auf den Plan. Die Ellenbogen- und Klassengesellschaft wird angeprangert. Die Einzelschicksale werden stark in den Vordergrund gestellt und auch wenn das recht zügig geschieht, entwickelt sich zu vielen eine emotionale Bindung.

                                                Action, Horror, Thrill, Humor, Sozialkritik, Tragik, Dramatik usw. Alles wird in die Waagschale geworfen und wirkt gelegentlich etwas drüber, aber nur etwas. Mich hat das nicht gestört. Lieber zu viel als zu wenig, obwohl man ja sagt, manchmal ist weniger mehr. Aber hier passt das wie die Faust aufs Auge.

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                                                  999CINEASTOR666 05.03.2017, 16:53 Geändert 05.03.2017, 18:54

                                                  Castle Freak (AT: Stuart Gordon's Castle Freak / Torture Castle - Die Bestie aus dem Folterkeller) / US / 1995

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                                                  CASTLE FREAK ist ein durchaus gelungener Grusler mit Retro-Flair und schauriger Atmosphäre, der über weite Strecken eine mysteriöse Spannung erzeugt. Er gibt sich angenehm altmodisch und scheint dem italienischen Horrorkino Tribut zu zollen. Das Schloss bietet für solch einen Film aber auch das perfekte Setting. Das italienische Dorf hat auch seinen gewissen Charme und wirkt etwas rückständig. Außerdem besitzen die Charaktere der Familie Reilly für einen kostengünstig heruntergekurbelten Horrorfilm sogar richtig Tiefe, da sie einen furchtbaren Schicksalsschlag erlitten haben. Auch der Castle Freak Giorgio (JONATHAN FULLER) ist eher eine bemitleidenswerte Kreatur, die an Frankensteins Monster erinnert. Sein missgestaltetes und abstoßendes Aussehen wurde sehr gut hergerichtet, denn es wirkt widerwärtig und angsteinflößend. Die Kreatur bereichert den Film mit verstörenden Momenten und auch die Gore-FX sind auf hohem Niveau. Die Handlung wird stringent erzählt und das heldenhafte wie tragische Ende ist ausgezeichnet.

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                                                    Cottage Country / CA / 2013

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    Eigentlich bietet die Handlung Potential, doch irgendwie scheint es den Machern an Einfallsreichtum und Entschlossenheit gefehlt zu haben. Deswegen haben sie jede Menge Potential verschenkt und haben sich in Abwege des Krimis und Beziehungsdramas verrannt. Der Film ist zwar amüsant, doch für eine Schwarze Komödie bleiben leider die ganz großen und bösartigen Lacher aus und für einen Horror ist er einfach zu brav und zu bieder bei den Kills. Das Ende holt dann aber wieder einiges raus, da ich mit solch einem Ausgang nicht gerechnet habe.

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