999CINEASTOR666 - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+40 Kommentare
-
BallardBallard ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Maggie Q und Titus Welliver.+10 Kommentare
-
MobLand - Familie bis aufs BlutMobLand - Familie bis aufs Blut ist eine Gangsterserie aus dem Jahr 2025 mit Helen Mirren und Pierce Brosnan.+9 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
One Battle After Another121 Vormerkungen
-
The Toxic Avenger108 Vormerkungen
-
Bring Her Back99 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch87 Vormerkungen
-
Caught Stealing64 Vormerkungen
Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Gutterballs - I Warned You Not to Bowl Tonight (AT: Gutterballs - The Night he came hard) / CA / 2008
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Zwei Gruppen von Teenagern, allesamt halbstarke, nichtsnutzige Zirkusaffen-Volldeppen, strunzdumme Transen- und Schwuchtel-Bitches oder eben spottbillige, eklig-ranzige Fotzen geraten in der hiesigen, heruntergekommenen Bowlingbahn Xcalibur aneinander. Daraufhin wird Lisa (CANDICE LEWALD) brutal vergewaltigt. Am nächsten Abend dürfen die Teens nach Ladenschluss bowlen, doch irgendetwas ist anders als sonst. Lisa ist ebenfalls auf der Bowlingbahn, allerdings nur noch distanziert und mit schwarzer Sonnenbrille. Scheinbar ist Lisas brutale Massenvergewaltigung Anstoß für eine Mordserie, denn plötzlich erscheint auf der Bowlinganzeige ein Mitspieler mit dem mysteriösen Kürzel BBK. Jeder Spieler wird nach und nach das Opfer des Bowlingbahn-Killers und immer wenn er punktet, hat einer der Spieler das Zeitliche gesegnet.
Dass so gut wie in jedem verfickten Satz irgendeine verfickte Variante des schönen Wortes "Ficken" vorkommen muss, geht nach einer Weile verfickt auf den Hodensack. Genauso nervtötend sind die grenzdebilen und asozialen Fickfiguren. Dafür kommt das verfickte 80er-Feeling dieser primitiv-bizarren Hommage an die verfickten Slasher-Streifen jener verfickten Zeit gut rüber. Die Story, das Schauspiel und der Humor sind zwar hauchdünn, splittrig-hölzern und auf Sparflamme, doch die Musik, die Klamotten, die Frisuren und die Ausstattung erzeugen verfickt nostalgische Gefühle. Es gibt auch jede Menge verficktes Füllmaterial und verfickt belanglose Scheiß-Szenen, doch wenn BBK mit Bowlingtasche aufm Kopf und angespitzen Kegel am Pin-etrieren ist, was das Zeug hält, wird GUTTERBALLS zu einem heftigen Retro-Fun-Slasher und zu einer obszön bluttriefenden Vulgärschlacht der Perversion mit bestialisch-schönen und vor allem handgemachten Spezialeffekten. Die Wax-O-Matic-Poliermaschine ist der Brüller und außerdem ist das verfickte Ende überraschend wendungsreich und haut noch mal verfickt rein.
Excision - Herausschneiden das Böse um zu heilen die Krankheit / US / 2012
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
ANNALYNNE MCCORD beweist als androgyne, ungepflegte, renitente, stoische und mit nekrophilen Phantasien hausierende Pauline Mut zur Hässlichkeit, in einem abstoßenden und hervorragend besetzten Coming-of-Age-Psycho-Drama, mit ästhetisch stark bebilderten und sehr blutigen Traumsequenzen. EXCISION ist ein schräg-bizarres und originelles Psychogramm eines unverstandenen, jungen Mädchens, das sich schwarzhumorig durch die Untiefen der Pubertät kämpft, bis es zu einem subtil-schwermütigen und schockierenden Ende kommt, das leider etwas vorhersehbar ist.
Excision / US / 2008
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Eine vernachlässigte Jugendliche sucht Zuflucht in ihren Träumen, die sie einst verfolgten. Nun aber macht sie sich die Ängste zunutze und entwickelt einen schockierenden Plan, um ihren ablehnenden Eltern ihren Wert zu beweisen und es ihnen damit heimzuzahlen.
Das ist ein durchaus ambitionierter Kurzfilm, der eine originelle Idee beherbergt, die 2012 unter dem gleichen Titel als Langfilm mit bekannten Gesichtern Verwendung fand und dort noch um einiges ausgearbeiteter und effizienter realisiert worden ist.
Der Tod kommt auf vier Pfoten (OT: Man's Best Friend / AT: Killing Dog) / US / 1993
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die engagierte Reporterin Lori Tanner (ALLY SHEEDY) ist bei dem Thema Tierversuche einer heißen Story auf der Spur. Als ihre Informantin plötzlich spurlos verschwunden ist, bricht Lori kurzentschlossen in das Labor des Forschers Dr. Jarret (LANCE HENRIKSEN) ein, um ihre Recherche voranzutreiben und den Skandal aufzudecken. Als sie von den Wachposten entdeckt wird und fliehen muss, befreit sie bei der Gelegenheit noch den armen Hund Max, der ihr sofort ans Herz gewachsen ist. Sie nimmt ihn bei sich zu Hause auf, ohne zu ahnen, dass der Hund im Auftrag der Regierung genetisch manipuliert wurde und nicht nur viel intelligenter, ausdauernder und stärker als andere Hunde ist, sondern auch eine echte Killermaschine.
Nach einem drastischen Start wirkt der Film lange Zeit, also bis weit in den Mittelteil hinein, wie ein Familien-/Kinderfilm. Nur langsam wird dem Zuschauer die ausgehende Gefahr des Hundes bewusst. Zwar bekommt man schon gelegentlich ein paar merkwürdige Szenen zu sehen, aber noch kein ernstzunehmendes Terrorszenario. Dadurch entsteht eher leidlich Spannung. Die Fähigkeiten die Max besitzt, wie z . B. Säure pinkeln, durch ausfahrbare Krallen einen Baum hochkratzeln, um eine Katze in einem Ruck herunterzuwürgen, oder sich wie ein Chamäleon zu tarnen, unterhalten allemal, sind aber letztlich eher zum Schmunzeln als zum Fürchten. DER TOD KOMMT AUF VIER PFOTEN ist jedenfalls ganz gut, aber letztendlich fehlt es diesem B-Movie etwas an Biss und man hätte mehr daraus machen können.
Frankensteins Todesrennen (OT: Death Race 2000 / AT: Herrscher der Straße / Frankensteins Todes-Rennen) / US / 1975
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die Story ist völlig simpel: In einer dystopischen Zukunftsvision eines faschistoiden Amerikas sind die größten Volkshelden die Teilnehmer am transkontinentalen Straßenrennen von Küste zu Küste, bei dem es darum geht so viele Menschen wie möglich zu überfahren, um zu punkten. Für Männer, Frauen, Kinder, Jugendliche Senioren usw. gibt es unterschiedliche Punkte.
Ins Getümmel stürzen sich das Wildwest-Girl Calamity Jane/Katastrophen Jenny, Nero the Hero, die Hakenkreuz-Walküre Mathilda die Hunnin und ihr Nazi-Navigator Herman the German, der alte Wüstenfuchs sowie der Star des Spektakels Frankenstein (DAVID CARRADINE) im schwarzen Ganzkörperlatexanzug, der schon etliche Male von schweizer Feinmechanikern zusammengebastelt wurde - also Frankenstein, nicht der Anzug. Frankensteins gefährlichster Gegner ist der skupellose, dumpfbackige Italo-Hengst Machine Gun Joe Viterbo (SYLVESTER STALLONE), dessen stumpfen Sprüche kein Auge trocken lassen.
Außerdem gibt es da noch eine Widerstandsbewegung: Die Rebellen wollen das Todesrennen scharfsinnig sabotieren und somit Mr. President (SANDY MCCALLUM) und sein Regime stürzen, obwohl doch die Franzosen an allem schuld sind ... (!)
In skurril aufgemotzten Gladiatoren-Vehikeln liefern sich die total überzeichneten Figuren bei irrwitzigen Rennszenen im Vorspulmodus und völlig unpassendem Geklimper und Gedudel ein waghalsiges Todesrennen voller absurder Ideen und explosiver Action.
Das ist eine schamlose, groteske, zynisch-niveaulose, blutig-brutale, sexistische und politisch inkorrekte Gesellschaftssatire und somit eine herrliche Edel-Trash-Perle aller erster Güte, die den Geist der 70er atmet und ganz einfach jede Menge Spaß macht.
Slugs - Schnecken (OT: Slugs, muerte viscosa / AT: Slugs - vortice d'orrore / Slugs: The Movie / Schnecken) / ES/US / 1988
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Bei den wenigsten Menschen lösen Schnecken wohl Panikattacken und Todesängste aus, da Schnecken eben nicht besonders schnell sind, sich leicht zertreten oder mit Salz bekämpfen lassen. Doch in diesem Film sind sie nicht nur nackig, schleimig und eklig, sondern auch noch äußerst bissig und tödlich. Letzlich schafft es der Film tatsächlich die karnivorischen Killerschnecken bedrohlich wirken zu lassen und auch ihre Angriffe effizient umzusetzen. Natürlich darf man da nicht mit Logik oder gesunden Menschenverstand rangehen. Man sollte sich auf die krude Idee einlassen können, die in einen typischen Tier-Horror-Plot gepackt worden ist, den man schon etliche Male zuvor gesehen hat: Tiere mutieren durch abgesonderten Giftmüll ... Nun heißt es Mensch gegen Natur ... Doch Politik und Behörden stehen im Wege...
Das ist teilweise feinster, selbstironischer 80er-Jahre Weichtier-Trash mit kriechendem Spannungsaufbau, einem verquasten Mittelteil aus Füllmaterial und hölzernen Klischee-Darstellern ohne Charisma, die durch die Gegend eiern und ulkig-dämliche Dialoge dahinseiern.
Außerdem ist die Filmmusik ordentlich, findet aber an den unpassendsten Stellen ihren Einsatz.Trotzdem ist dieser Schleimer-Schlock irgendwie unterhaltsam und besitzt gelegentlich Kurzweil.
Das Überdurchschnittlichste an SLUGS sind zweifelsohne die deftigen Gore-FX und Ekeleinlagen, auch wenn die Bodycount-Liste lustlos abgehakt wird und nach Genrekonventionen abläuft.
Das Ende ist komplett bescheuert, aber wie es sich für einen käsigen Schlonz gehört, geht explosive Action vor Vernunft, da wird eben mal kurz die halbe Stadt in die Luft gejagt ... ist doch Ehrensache!
Alligator 2 - Die Mutation (OT: Alligator II: The Mutation / AT: Alligator 2 - Die Mörderbestie beißt wieder zu / Alligator 2 - The Mutation) / US 1991
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Zugegebenermaßen ist die Fortsetzung von der HORROR-ALLIGATOR von 1980 nicht mehr ganz so gut wie das Original, aber so übel wie er hier wegkommt ist er nun wirklich nicht.
Das Grundgerüst der originalen Handlung ist in etwa gleich geblieben, aber dennoch überzeugt die Fortsetzung durch jede Menge eigenständiger Ideen, Abwechslungsreichtum bei der Erzählung, einer zügigen Inszenierung und vor allem durch den Humor. Schon das Original wusste durch gewitzte Dialoge zu amüsieren, doch die Fortsetzung legt da noch ein bis zwei Schippen drauf. Zwar geht dadurch natürlch jegliche Ernsthaftigkeit, Glaubwürdigkeit und Bedrohlichkeit flöten, die das Original trotz der Zoten noch hatte, doch wenn man das nicht so eng sieht oder den Film sogar als Horrorkomödie oder Persiflage betrachtet, ist er verdammt unterhaltsam.
Eine Gruppe Südstaaten-Panzerechsenjäger unter der Leitung von Hawk Hawkins (RICHARD LYNCH) wird auch angeheuert, um der Bestie den Gar auszumachen und KANE HODDER ist selbstverständlich auch unter ihnen. Der Großteil der Gruppe wird zwar flugs dezimiert, doch das stachelt Hawk Hawkins nur umso mehr an mit der Hilfe von Detective David Hodges (JOSEPH BOLOGNA) dem Vieh den Hals umzudrehen. Doch der skrupellose Mafiosi-Geschäftsmann Vincent Brown (STEVE RAILSBACK), der auch dafür verantwortlich ist, dass die Chemikalien in der Kanalisation landeten, will das aus profitgier unterbinden, da er einen Freizeitpark am See eröffnen will.
Ein riesieges Manko der Fortsetzung ist aber der Alligator selbst, denn er wirkt von Szene zu Szene unterschiedlich groß. Er ist auch nicht mehr so bissig und bekommt generell wenig Spielzeit. Deswegen sorgt er auch weniger für zerfetzte Leiber und Blutmatsche. Der Alligator schwingt jetzt lieber den Schwanz und schleudert die Beteiligten im hohen Bogen durch die Gegend. Das ist auch eher witzig als bedrohlich. Eine ganz nette Idee ist aber, dass der Alligator jetzt kugelsicher ist und selbst Handgranaten und Dynamit locker wegsteckt.
ALLIGATOR II - DIE MUTATION wirkt wie eine trashige Persiflage von DER HORROR-ALLIGATOR. Wenn man damit konform gehen kann, unterhält der Streifen allemal. Wem das sauer aufstößt, sollte lieber zum Original greifen.
Hot 247°F - Todesfalle Sauna (OT: 247°F / AT: 119°c / 247 Degrees Fahrenheit) / GE/US / 2011
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Eine Sauna ist auf jeden Fall eine originelle Todesfalle, doch mir fehlt dem klaustrophobischen Kammerspiel dieses simpel gestrickten Suspense-Thrillers die Suspense und der Thrill, so dass mir beim Schauen keine Schweißperlen auf der Stirn standen.
Da der Film auf einer wahren Begebenheit beruhen soll, wird vehement darauf geachtet, die Geschehnisse so plausibel, realistisch und ehrlich zu schildern wie möglich. Das wird auch solide umgesetzt und auch die Darsteller machen ihre Sache gut, doch letztlich ist mir das zu wenig, da auch keine beklemmende Stimmung auf mich übertragen wurde.
Da dem Plot generell nur minimale Möglichkeiten geboten sind, muss ich sagen, dass dieses Werk dennoch sehr ambitioniert wirkt und auch eine passable Auflösung bietet. Aber einmal ansehen reicht völlig aus. Mehr ist da leider nicht drin.
Der Horror-Alligator (OT: Alligator / AT: Der Killer-Alligator) / US / 1980
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Alligatoren sind keine Schmusetierchen und man sollte sie auf keinen Fall, wenn sie unliebsam werden, die Toilette herunterspülen. Insbesondere nicht, wenn sich der Alligator jahrelang von genmanipulierten Hundekadavern ernährt und zu einem Horror-Alligator heranwächst, der anfangs die Kanalisation und später eine ganze Stadt unsicher macht. Das macht uns dieser Film mit Öko-Botschaft deutlich, der den Zeigefinger gegen die Pharmaindustrie und ihre Tierversuche erhebt. Pfui Teufel!
Die Handlung ist routiniert konstruiert und wird spannend, action- und abwechslungsreich inszeniert. Durchgängig liegt ein Hauch von Ironie in der Luft, die durch gewitze Dialoge abgerundet wird. Auch wenn hier vieles ziemlich cheesy wirkt, entsteht dennoch eine besorgniserregende Atmosphäre, bspw. im Abwassersystem.
ROBERT FORSTER liefert als Detective David Madison einen coolen, chaotischen, charmanten und querdenkenden Cop ab, dem große Sympathie zuteilwird, aber auch die anderen Darsteller sind durchaus solide.
Die Effekte sind für ein B-Movie wahnsinnig gut, insbesondere der konsequent agierende Alligator sieht phänomenal realistisch aus. In das Kostüm zwängte sich übrigens KANE HODDER.
Ich kann zweifelsohne sagen, dass DER HORROR-ALLIGATOR ohne Längen und Leerlauf spitzenmäßig unterhält.
Pieces - Stunden des Wahnsinns (OT: Mil gritos tiene la noche / AT: 1000 Cries has the Night / The Chainsaw Devil / Der Kettensägenkiller / ES/PR/US/IT / 1982
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Der Plot dieser sleazigen Knallchargen-Blutmatsche aus Slasher und Giallo ist totaler Exploitation-Schrott, aber verdammt unterhaltsam.
Ob nun der schielende, zurückgebliebende Bud Spencer-Verschnitt von Gärtner ... oder die berühmte Profi-Tennisspielerin, die "Undercover?!" eingeschleust wird, um den Täter ausfindig zu machen ... oder der Bruce Lee für Arme WTF!? ... oder dass der Killer die Kettensäge unauffällig hinter seinem Rücken verschwinden lassen kann ... usw.
Dazu kommt noch völlig unpassende Blasmusik und eine vollkommen bescheuerte Porno-Synchro, bei der sich einem die Zehennägel kräuseln.
Außerdem wird dieses garstig inszenierte Trash-Furunkel durch deftige, handgemachte Gore-Einlagen garniert und der käsige Plot-twist zum Ende kommt wie ein Schlag mit dem Holzhammer.
Blutige Seide (OT: Sei donne per l'assassino / AT: 6 femmes pour l'assassin / L'Atelier de la peur / Blood and Black Lace / Fashion House of Death / Six Women for the Murderer / Six femmes pour l'assassin / Der Würger mit der Maske) / IT/FR/MC/DE/US / 1964
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Nach der Ermordung an dem jungen Mannequin Isabella (FRANCESCA UNGARO) im noblen Modesalon der Contessa Christina Como (EVA BARTOK) findet ihre Model-Kollegin Nicole (ARIANNA GORINI) die Handtasche der Ermordeten, in der sich ihr Tagebuch befindet, das für erhebliche Aufregung sorgt, da es ein Geheimnis enthält, das den feinen Damen und Herren zum Verhängnis werden kann. Nicole möchte das Tagebuch der Polizei übergeben, doch bevor sie das tun kann, fällt sie einem maskierten und behandschuhten Killer brutal zum Opfer. Die Ermittlungen übernimmt Inspektor Silvestri (THOMAS REINER), der fünf Verdächtige hat. Doch während diese sich in Gewahrsam befinden, geschehen weitere Morde. Inspektor Silvestri tappt im Dunkeln und hat weder brauchbare Hinweise, geschweige denn ein Motiv für die Morde. Irgendwie sind alle verdächtig, die irgendwie mit dem Modeatelier in Verbindung stehen.
Mit diesem Film legte MARIO BAVA den Grundstein für das Subgenre des gelben Krimis, dem Giallo.
Die Handlung ist verworren und auch eher nebensächlich, doch wird effizient erzählt. Die Bildsprache ist entscheidend und steht im Vordergrund. Durch gelungene Kamerafahrten und Perspektiven wird das Geschehen virtuos eingefangen. Bildhübsche Models in eleganten Kostümen und mit opulenten Frisuren stolzieren durch das stilvolle und surreal-farbenfrohe Dekor des feudalen Ateliers. Das Whodunit-Spiel wird bis ans Limit ausgereizt und die Mordszenen wie Rituale zelebriert. Der Film ist zwar sehr schön anzuschauen und auch die wendungsreiche Aufklärung der Mordserie ist grandios, doch BLUTIGE SEIDE hat mich nicht wirklich gefesselt, da die Handlung eben nebensächlich ist und verworren erzählt wird. Dennoch mein Respekt für dieses genreprägende Meisterwerk, dass auch Kritik am Mode- und Schönheitswahn übt und somit die Oberflächlichkeit der Modewelt anprangert.
Frankenstein / US / 1931
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die Handlung sollte jedem bereits bekannt sein, denn dieser Meilenstein gilt als erste Tonverfilmung von MARY SHELLEY'S gleichnamigen Roman. Obwohl sich diese Adaption eher an dem verknappten Bühnenstück orientiert, das zwar holprig, aber stramm erzählt wird.
Die Figur des Dr. Henry Frankensteins (COLIN CLIVE) ist der zeitlose Vertreter des verrückten Wissenschaftlers, wirkt dabei aber nicht skurril, sondern wie ein radikaler Denker. Verantwortungslos, aber trotzdem Fragen aufwerfend sowie besessen von seiner Arbeit und seinem egomanischen Forscherdrang.
BORIS KARLOFFS Darstellung des Monsters ist oberflächlich grauenhaft und abstoßend, doch letztlich eine tragische und bemitleidenswerte Gestalt. Ein unbeholfenes und kindlich-naives Wesen ohne Moralvorstellung auf der Suche nach Identität, das versucht seine Umwelt kennenzulernen und ihr nahezukommen, doch anstatt dabei Hilfe zu bekommen, eröffnet sich eine Spirale der Gewalt aus Hysterie, Frust und Angst, weil er auf sein Äußeres beschränkt wird. Das Äußere, das bis heute das Bild von Frankensteins Monster prägt.
Tolles Make-up, tolle Kulissen und tolles Dekor tun ihr übriges und schaffen eine expressionistische Gothik-Atmosphäre.
Dracula / US / 1931
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die Handlung sollte jedem bereits bekannt sein, denn dieser Meilenstein gilt als erste offiziell zugelassene Verfilmung von BRAM STOKER'S gleichnamigem Roman. Obwohl sich diese Adaption eher an dem verknappten Bühnenstück orientiert. Das merkt man auch an dem theatralisch-steifen Schauspiel, das gelegentlich etwas introvertiert wirkt, bis es urplötzlich in explosives overacting überschwappt.
Insbesondere die Figur des Renfield (DWIGHT FRYE) nimmt bisweilen groteske Züge an, die an Slapstick erinnern. Das wird wohl daran liegen, dass die Darsteller aus der Stummfilmära stammen und sich deswegen durch entfesselte Mimik und Gestik zum Ausdruck bringen mussten.
Die Kulissen sind überproportional und die Ausstattung oppulent. Die Effekte sind für die damalige Zeit hervorragend und selbst B-Filme, die 50 Jahre später entstanden sind, haben es kaum besser gemacht.
BELA LUGOSI verleiht der ikonischen Rolle des eleganten, distinguierten Grafen Dracula eine unheimliche Aura und finstere Würde. Sowohl charismatisch als auch subversiv stellt er eine eigentümliche Bedrohung dar, die durch die Beleuchtung seines irren Blicks forciert wird und seine wahren Absichten vermuten lässt.
Dark Star - Finsterer Stern (AT: Der Schwarze Stern) / US / 1974
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Seit zwanzig Jahren ist die vierköpfige Crew des Raumschiffes DARK STAR im All unterwegs auf der Suche nach instabilen Planeten. Diese müssen mit thermostellaren Bomben zerstört werden, damit die Sonnensysteme in dem jeweiligen Galaxissektor anschließend kolonisiert werden können. Die DARK STAR ist nun auf dem Weg zum Schleiernebel, um einen weiteren Planeten zu zerstäuben. Jedoch ist das Raumschiff inzwischen leider schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden und die Astronauten sind schon völlig abgestumpft und zutiefst deprimiert. Der Kommandant ist durch einen Unfall schon seit Jahren Tod und als eine der Bomben seine Existenz hinterfragt, spitzt sich die Lage unangenehm zu.
JOHN CARPENTERS Regiedebüt, dass er noch als Filmstudent mit bescheidenen 60.000 $ realisierte, stellt eine Parodie und zugleich Hommage an STANLEY KUBRICK'S "2001: ODYSSEE IM WELTRAUM" dar. JOHN CARPENTER übernahm nicht nur die Regie, sondern auch die Produktion und der Großteil der Musik wurde von ihm komponiert. Das Drehbuch hat er zusammen mit DAN O'BANNON verfasst, der auch den Schnitt übernahm und sich für das Produktionsdesign und die Spezialeffekte verantwortlich zeichnet. Außerdem spielte er noch die Rolle des Sergeant Pinback.
STANLEY KUBRICKS "2001: ODYSSEE IM WELTRAUM" flimmerte zwar mal irgendwann über meinen Bildschirm, aber aus irgendwelchen Gründen konnte ich ihn nicht bis zum Ende ansehen.
DARK STAR zeichnet sich auf jeden Fall durch seine Effekte und die Kulissen aus, die trotz des geringem Budgets nach mehr aussehen. Ebenso der Einfallsreichtum und die kreativen Prozesse sowie der trockene Humor, nachdenkliche Elemente und die satirische Schärfe tragen viel zur Wirkung bei. Die vermittelte Atmosphäre bringt einem sehr gut die Einsamkeit und Langeweile der Mission im All nahe. Der Film musste um circa 10 Minuten gestreckt werden, um eine passende Kinoauswertung zu bekommen und das macht sich auch bemerkbar. Viele Szenen wirken wie Lückenfüller und belanglos. Dadurch schlug die Einsamkeit und Langeweile der Crew auch auf mich nieder. DARK STAR ist ein verdammt ambitioniertes Werk mit Kultstatus, aber hielt mich nur geringfügig bei der Stange.
Wolfgirl - In ihr lauert die Bestie... (AT: Side Show / Blood Moon) / CA/RO / 2001
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Tara Talbot (VICTORIA SANCHEZ) leidet seit ihrer Geburt an der seltenen Krankheit Hypertrichose. Ihr gesamter Körper ist dicht von Haar bewachsen. Von klein auf zieht die Teenagerin als Hauptattraktion einer Freakshow, mit künstlichen Klauen und Reißzähnen ausgestattet, als das "Wolfsmädchen" durch die Lande. Doch hinter der furchteinflößenden Aufmachung steckt ein normales Mädchen, das sich nichts sehnlicher wünscht, als auch ganz normal auszusehen. Als Tara ein ungetestetes Medikament intramuskulär verabreicht bekommt, verliert sie tatsächlich nach und nach ihr animalisches Äußeres, doch desto stärker wird der Wolf in ihrem Inneren.
WOLFGIRL ist eine verdammt interessante, aber leider auch nicht ganz runde Mischung aus Coming-of-Age/Außenseiter-Drama und Fantasy-Horror-Thriller. Ganz rund ist die Mischung deswegen nicht, weil sie sich irgendwie nicht so richtig entscheiden kann, in welche Richtung sie denn nun gehen will. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Außenseitern wird ruhig erzählt, aber das hat mich nicht gestört. Doch was mich gestört hat ist, dass der ruhige Erzählfluss ständig von den Freakshow-Nummern unterbrochen wurde. Zwar waren die Revues sehr gut, so gut, dass ich dafür auch bezahlen würde, doch sie störten die Geschichte an einem bestimmten Punkt nur noch. Vordergründig geht es um die Schicksale von Ausgestoßenen, auch wenn die nicht besonders einfühlig zur Schau gestellt werden und auch die Botschaft dahinter etwas verloren geht, und zwar dass die wahren Freaks nicht immer und unbedingt an ihrem Äußeren zu erkennen sind.
Vampirella / US / 1996
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ich kenne die Comics leider nicht, daher kann ich keine Vergleiche ziehen. Aber im Grunde ist alles dabei, um ein Trash-Feuerwerk abzukokeln, wie zum Beispiel Weltall-Vampire mit "Superkräften" oder Oberschurke Vlad, der von THE WHO-Frontmann ROGER DALTREY gespielt wird und sich durch einen angeknipsten Zopf im Haar tarnt (die beste Kostümierung seit Supermann zu Clark Kent per Brille) sowie einem Menschenblut-Ersatz-Serum, einer UV-Kanone, Elektro-Mukke, hölzerne Prügeleien usw. VAMPIRELLA erinnert schon etwas an BARBARELLA, aber das soll wohl so sein. TALISA SOTO ist zwar etwas schwach auf der Brust, wenn ihr versteht ;-), aber sieht selbst in diesem knappen, knallroten Gummiboot ... äähm ... Plastikbeutel-Outfit bezaubernd aus und lenkt von vielen technischen und inhaltlichen Unzulänglichkeiten kurzzeitig ab. Die restlichen Charaktere wirken alle etwas gestelzt, aber "tiefgründige" Dialoge und "hervorragende" Effekte reißen's teilweise wieder raus. Aber was VAMPIRELLA zu einem eher belanglosen Trasher macht ist, dass kaum Blut fließt, es kein Sex oder pralle Tatsachen gibt. In allen Belangen wird auf Sparflamme geköchelt. Da hätte sich JIM WYNORSKI einfach mehr trauen müssen, doch so kommt VAMPIRELLA, wie schon seine Hauptdarstellerin, eher schwach auf der Brust daher.
Dibbuk - Eine Hochzeit in Polen (OT: Demon / AT: Ha'dibouk) / PL/IL / 2015
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Dieser Film und meine untypisch radikale Bewertung haben mich lange Zeit beschäftigt. Da ich solch eine Bewertung wirklich ganz, ganz selten vergebe und wenn, sind es wirklich unvorstellbar grottenschlechte Filme. Davon ist dieser Film im Grunde weit entfernt, denn er ist handwerklich gut gemacht und stark bebildert. Deswegen habe ich ihm noch einen halben Punkt gegeben, denn ich stand kurz davor, diesen Film mit 0 Punkten abzustrafen. Auch wenn dieser Film eine politische Parabel ist - ein Par-Force-Ritt durch die polnische Befindlichkeit - einer der konsequentesten und vielschichtigsten Filme der letzten Jahre über das Thema Geschichte und Erinnerung - und das Nichterinnern der Schicksale der jüdischen Mitbürger in Polen beklagt - kam da bei mir einfach überhaupt nichts rüber und daher rührt mein harter Entschluss. DIBBUK - EINE HOCHZEIT IN POLEN hat für mich weder als Horror, Thriller, Drama oder Satire funktioniert, denn er hat mich weder gegruselt, verstört, schockiert, spannend unterhalten, emotional bewegt oder amüsiert. DIBBUK - EINE HOCHZEIT IN POLEN hat mich einfach nur von vorne bis hinten beinahe zu Tode gelangweilt. Das muss aber nicht unbedingt am Film liegen. Vielleicht liegt es an mir. Vielleicht bin ich dafür einfach zu unkultiviert und nicht intellektuell genug. Wer weiß?!
Die Augen eines Fremden (OT: Eyes of a Stranger / AT: Maniac 3) / US / 1981
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Frauenmorde halten Miami, Florida in Atem: Der Mörder kündigt seine Untaten vorher immer telefonisch an. Er verunsichert seine Opfer mit Drohungen und schüchtert sie ein. Die Nachrichtensprecherin Jane Harris (LAUREN TEWES) lebt mit ihrer Schwester Tracy Harris (JENNIFER JASON LEIGH) zusammen, die seit einer Vergewaltigung taub und blind ist. Alte Erinnerungen werden wach und da Jane beim Fernsehen arbeitet, kann sie ihre Meinung kundtun, auch wenn ihre Kollegen das nicht gerne sehen. Eines Nachts macht Jane in der Tiefgarage ihres Apartmentkomplexes eine unheimliche Beobachtung. Sie sieht einen unbekannten Wagen, dessen Fahrer sich verdächtig verhält und gerade sein blutiges Hemd wechselt. In den folgenden Tagen beobachtet sie den Mann genauer und ihr Verdacht auf den Mörder verdichtet sich immer mehr. Da ihre Indizien nicht ausreichen, um den Mörder zu überführen, glaubt ihr niemand. Sie beschließt daraufhin ihn mit Telefonanrufen zu terrorisieren und auf eigene Faust loszuziehen um den Täter zu stellen... Ein folgenschwerer Entschluss!
Die geradlinige Story, die bisweilen an ALFRED HITCHCOCKS "DAS FENSTER ZUM HOF" und JOHN CARPENTERS "DAS UNSICHTBARE AUGE" erinnert, ist dementsprechend sicherlich nicht von Innovation durchwachsen, aber dennoch ist DIE AUGEN EINES FREMDEN ein solider Thriller mit Slasher-Ambitionen, der einiges zu bieten hat. Gleich zu Beginn geht es temporeich und knallhart zur Sache. Danach wird es etwas ruhiger, die Spannung wird immens reduziert und diese Atempause hält auch länger an. Aber zum Glück gibt es immer mal wieder interessante Einschübe und das Warten auf das Finale lohnt sich allemal. Die Schauspieler machen ihr Sache annehmbar und die Effekte von TOM SAVINI sind natürlich Spitze und brillant in Szene gesetzt. JENNIFER JASON LEIGH präsentiert sich in ihrer ersten Langfilmrolle sogar zeigefreudig. Zwar hätte die Atmosphäre dichter sein können und mehr Investition in Musik und Spannung hätte nicht geschadet, doch letzlich kann sich EYES OF A STRANGER durchaus sehen lassen.
In der Anfangsszene läuft ein Film im Fernsehen, dabei handelt es sich um "SHOCK WAVES - DIE AUS DER TIEFE KAMEN" von 1977, dem Debüt des Regisseurs KEN WIEDERHORN, der auch für diesen Film hier verantwortlich ist und in einer anderen Szene geht die Hauptdarstellerin ins Kino und draußen hängt ein Plakat von GEORGE A. ROMERO'S "DAWN OF THE DEAD" von 1978.
Mitunter wird dieser Film auch als "Maniac 3" beworben. Zwar haben die Filme Parallelen, aber sonst nichts miteinander zu tun. Wer sich nun fragt, welcher Film "Maniac 2" ist, das ist die Troma-Produktion THE LAST HORROR FILM von 1982, auch bekannt als FANATIC oder eben "Maniac 2 - Love To Kill". Den Titel bekam er aber nur, weil dort JOE SPINELL und CAROLINE MUNRO mitspielen, die eben auch in WILLIAM LUSTIGS Original mit von der Partie waren. Aber wie schon DIE AUGEN EINES FREMDEN, hat THE LAST HORROR FILM nichts mit dem Original zu schaffen.
Macabra - Die Hand des Teufels (OT: Demonoid: Messenger of Death / AT: La mano del diablo / Devil's Hand) / MX/US / 1981
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Der Amerikaner Mark Baines (ROY JENSON) hat in Mexiko die Silbermine von La Queimada erworben. Als bei der Begehung seiner Gattin Jennifer Baines (SAMANTHA EGGAR) Felsen, Knochen und Totenschädel herunter fallen, werden die eh schon abergläubischen Mienenarbeiter, unter denen die Miene als verflucht gilt, misstrauisch und beginnen zu rebellieren. Deswegen begeht Mark zusammen mit seiner Frau die Miene und sie stoßen in einer Folterkammer eines alten Satanskults auf eine Reliquie, die sie entwenden. Am Abend öffnet Mark sturzbetrunken die handähnlich geformte Silberschatulle, die mit einer Art Asche gefüllt ist. In der Nacht materialisiert sich diese Asche zu der Hand des Teufels und will Jennifer an die Wäsche. Beim Versuch die Hand abzuwehren, nimmt sie Besitz von Mark's linker Hand ein, der am nächsten Morgen die Miene samt Arbeiter in die Luft sprengt und sich daraufhin in die USA absetzt. Voller Entsetzten flieht seine Frau auch zurück in die USA, um ihren Mann und die Hand des Teufels ausfindig zu machen und das Unheil abzuwenden. Ohne zu wissen, dass ihr Mann bereits bei lebendigen Leib verbrannt ist und die Hand des Teufels bereits neue Opfer sucht, um von ihren linken Händen Besitz zu ergreifen. Nicht nur Jennifer will die Hand aufhalten, sondern auch die Hand Jennifer. Da die Polizei ihr nicht glauben würde, sucht sie Rat und Tat bei einem Priester.
Linkshänder sind des Teufels...
MACABRA - DIE HAND DES TEUFELS ist ein herrlich trashiger Horror-Schlock. Eine reißerische Geschichte erfährt eine reißerische Umsetzung, garniert mit einem sympathisch unpassenden Score aus Synthie-Klängen, gepaart mit Chorgesang. Aussetzter in der Logik und sinnlose Dialoge sorgen für unfreiwllige Komik. Die Tricksereien sind mal stümperhaft, mal gelungen, aber auf jeden Fall immer unterhaltsam. Eine wahnwitzige Szene jagt die nächste und sorgt für einen Heidenspaß. Die Geschichte ist interessant und wird tempo- und actionreich erzählt. Langeweile kommt da nicht auf, aber dafür gelegentlich sogar Spannung. Die Naivität der Inszenierung ist ein Charme kaum zu schlagen, daher kann man dem Film einfach nicht böse sein und sollte sich ihn als Trash-Freund bei Gelegenheit mal ansehen.
Die Frau mit der 45er Magnum (OT: Ms. 45 / AT: Angel of Vengeance) / US / 1981
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Thana (ZOE TAMERLIS LUND) ist ein stummes und schüchternes Mauerblümchen, das als Näherin und Büglerin in der Modebranche arbeitet. Tagtäglich ist sie auf dem Weg zwischen Wohnung und Arbeitsplatz den Belästigungen von Männern ausgesetzt. Als die latente Bedrohung in zwei aufeinanderfolgenden Vergewaltigungen gipfelt, sieht Thana rot. Sie überwältigt und tötet ihren zweiten Peiniger und zieht nun völlig verstört mit seiner 45er Magnum durch die Straßen New Yorks, um sich an der Männerwelt zu rächen.
ABEL FERRARAS zweite Regiearbeit nach DRILLER KILLER - DER BOHRMASCHINENKILLER, der mir nicht unbedingt zusagte, fällt nun unter die Kategorie Rape & Revenge. ZOE LUND war eine sehr gute Wahl für die Rolle des zerbrechlichen Opfers/verruchten Racheengels, denn das ehemalige Model war oder ist in diesem Film bildhübsch anzusehen und hat wirklich ein unglaublich ausdrucksstarkes und markantes Gesicht. Dadurch trägt sie die spartanisch-monotone Handlung und verleiht ihr bisweilen Authentizität. Man nimmt ihr den nüchternden, kaltschnäuzigen Rachefeldzug ab, der durch aggressive Jazz-Klänge eine gestresste Stimmung bekommt und von einer heruntergekommenden Atmosphäre ummantelt wird. Ein erschreckendes Psychogramm einer Frau, die im männerdominierten Moloch Vergeltung übt. Trotz bescheidener Mittel wirkt dieser pro-feministische Film nicht sonderlich trashig, aber natürlich hat er einen immensen 80er-Flair und wird hinten raus schon etwas exploitativ. Vielleicht erzeugt er auch nur leidlich Spannung, aber dennoch ist Ms. 45 ein packender, kompromissloser Thriller auf dramaturgisch hohem Niveau, der bildstark erzählt wird und Genre-Freunden durchaus zu empfehlen ist.
Last Shift (AT: Paymon / Paymon: The King of Hell) / US / 2014
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die frischgebackene Polizistin Jessica Loren (JULIANA HARKAVY) soll mutterseelenallein die letzte Schicht in einem Polizeirevier übernehmen, bevor es für immer schließt. Sie bekommt eine kleine Führung, bei der ihr erklärt wird, dass alle Notrufe zum neuen Revier umgeleitet werden. Während der ganzen Schicht ist es ihr unter keinen Umständen erlaubt, ihren Posten zu verlassen. Es sollte also ein ruhiger Abend werden. Ihre Schicht beginnt und es häufen sich seltsame Vorfälle. Ständig klingelt das Telefon, wider Erwarten gehen mysteriöse Notrufe ein und ein Landstreicher muss in Gewahrsam genommen werden. Ihre Kollegen aus dem neuen Revier nehmen sie schon nicht mehr für voll, als sie über die Vorkommnisse berichtet. Als dann aber plötzlich Blutspuren auftauchen, ein seltsamer Singsang die Gänge füllt und geisterhafte Erscheinungen ins Spiel kommen, bekommt Jessica Panik.
Anfangs erinnerte mich LAST SHIFT noch an LET US PREY, der mich wiederum an ASSAULT - ANSCHLAG BEI NACHT bzw. DAS ENDE - ASSAULT ON PRECINCT 13 erinnerte. Sowohl LET US PREY wie auch ASSAULT - ANSCHLAG BEI NACHT bzw. DAS ENDE - ASSAULT ON PRECINCT 13 finde ich verdammt sehenswert, d. h. dieser Mystery-Horror-Thriller hatte gute Chancen sich dort einzureihen. Doch mit fortlaufender Spielzeit wird der Film immer paradoxer und unglaubwürdiger. Dadurch verliert der Film leider auch beachtlich an Spannung und Grusel-Flair. Doch diese okkulte Obskurität ist wohl beabsichtigt, da man sich als Zuschauer nie sicher sein soll, ob die Geschehnisse der Realität entsprechen oder der Fantasie der Protagonistin entspringen. Das hätte man aber meines Erachtens konsequenter und sinnvoller umsetzten können, so dass es eine Überraschung für den Zuschauer gewesen wäre, wenn am Ende herauskäme, dass es nur Wahnvorstellungen waren. Oder man hätte die Phantasmagorien deutlicher herauskristallisiert, so dass dem Zuschauer bewusst ist, dass es sich um Trugbilder handelt. Doch in der Art und Weise wirkt vieles einfach nur unausgegoren und unlogisch. Zwar kann der Film gelegentlich noch mit ein paar erstklassig inszenierten audiovisuellen Schock-Sequenzen positiv punkten und schafft dadurch eine bedrohliche, unwirkliche Atmosphäre, doch letzlich wirkt es, als ob diese Aufhänger einer plausiblen Story übergeordnet sind. Da der kleine Twist zum Schluss ganz nett und das Ende in Ordnung sind, erkämpft sich LAST SHIFT mit Ach und Krach den Durchschnitt.
Das Böse (OT: Phantasm) / US / 1979
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Der junge Teenager Mike (A. MICHAEL BALDWIN) lebt nach dem Tod seiner Eltern bei seinem älteren Bruder Jody (BILL THORNBURY). Bei der Beerdigung seines Bruders Tommy macht Mike eine seltsame Entdeckung. Ein großer Mann treibt auf dem Friedhof sein Unwesen. Neugierig wie Mike nun mal ist, bricht er in das Morningside Institut ein und entdeckt unerklärliche Dinge, wie zum Beispiel eine silberne Kugel, die ihn verfolgt oder auch einen abgetrennten Finger, der ein Eigenleben zu führen scheint. Niemand glaubt ihm seine Beobachtungen, so dass er weiter nachforscht und einem finsteren Geheimnis auf die Schliche kommt. Der unheimliche Totengräber schrumpft Leichen bis auf die Hälfte ihrer normalen Größe und belebt sie wieder, um sie als Sklaven für den Transport in eine andere Dimension vorzubereiten. Es ist nun an Mike seinen Bruder und seinen Kumpel Reggie (REGGIE BANNISTER) zu überzeugen, doch bevor er seinen Bruder informieren kann, wird Mike von dem Tall Man (ANGUS SCRIMM) entdeckt und verfolgt. Der Horror nimmt seinen Lauf, doch wie kann man etwas bekämpfen, dass nicht von dieser Welt ist?
PHANTASM: Das Regiedebüt von DON COSCARELLI ist mit Sicherheit kein gewöhnlicher Horrorfilm. Kreativ und innovativ werden Versatzstücke des Genres zwischen hartem Horror, Fantasy und Science Fiction zu einem furiosen Phantasmagorie-Potpourri zusammengefügt und mit ansehnlichen Effekten aufgewertet. Leider kommt die nicht konsequent plausibel entwickelte Story recht schleppend in die Gänge und die Charaktere sind recht skizzenhaft gezeichnet. Außerdem gibt es massig Anschlussfehler und Spannung will meines Erachtens auch nicht wirklich aufkommen. Doch da man bemerkt, dass in PHANTASM jede Menge Herzblut floss, der Soundtrack Ehrfurcht gebietend ist und eine albtraumhafte Schauer-Atmosphäre schafft, ist DAS BÖSE trotz aller Mängel verdammt sehenswert.
Street Trash (AT: Horror in Bowery Street) / US / 1987
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Auf einem großen Schrottplatz in Brooklyn, New York regiert der tyrannische, regelmäßig von Panikattacken befallene Vietnam-Veteran Bronson (VIC NOTO) über eine Schar von Obdachlosen. Eines Tages entdeckt ein Schnapshändler in seinem Keller eine verstaubte Kiste mit einem mysteriösen Gesöff namens "Viper". Ahnungslos verkauft er den Fusel für den Schleuderpreis von einem Dollar an die trinkwütigen Penner. Doch die Spirituose hat nach dem Genuss ungeahnte, zum dahinschmelzende Nebenwirkungen, die die Schluckspechte in eine brodelnde, schleimige Masse verwandeln. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf...
Mich hat diese Troma-artige Splatter-Comedy mit dreckiger Fassade nicht wirklich vom Hocker gerissen, auch wenn sie Kultcharakter besitzen soll. Die Story ist undurchsichtig und der Erzählfluss wird von ständigen, belanglosen Subplots ausgebremst. Wirklich witzig ist der Streifen auch nicht und die meisten der Charaktere nerven eher als zu unterhalten oder zu amüsieren. Vielleicht kann man diesem Murks Sozialkritik nachsagen, aber das macht den Kohl auch nicht fett. Das Beste sind zweifelsohne die farbenfrohen und kreativen Melting- und Splatter-Einlagen, die aber bei einer Laufzeit von hundert Minuten recht rar gesät sind.
Flesh Eater - Revenge of the Living Dead (OT: FleshEater / AT: Revenge of the Living Zombies / Zombie Flesh Eater - Revenge of the Living Dead / Zombie Nosh / FleshEater: Revenge of the Living Dead / Zombie Flesh Eaters) / US / 1988
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Da moviepilot anscheinend die Inhaltsangabe eines anderen Films hier eingepflegt hat, gebe ich einen kurzen Einblick in den Storyverlauf.
Es ist Halloween und eine Gruppe junger Leute fährt in ein abgelegenes Waldstück, um dort mit reichlich Alkohol, Sex und Drogen ausgelassen zu feiern. Unterdessen legt in der Nähe ein nichtsahnender Holzfäller aus Versehen ein Grab frei, dem ein Zombie entsteigt - der sogenannte FleshEater. Der Waldarbeiter wird kurz darauf angegriffen und wird ebenfalls in einen Untoten verwandelt. Getrennt voneinander machen sich die beiden Zombies auf die Suche nach menschlichen Fleisch. Während der FleshEater ein Paar beim privaten Stelldichein in einer Scheune überfällt, attackiert der verwandelte Waldarbeiter den Fahrer der Gruppe. Schon bald wimmelt es in der Gegend nur so von Leichen und Zombies. Zu diesem Zeitpunkt ahnt die Gruppe noch nichts von der bevorstehenden Gefahr, doch das Massaker lässt nicht lange auf sich warten...
Zugegeben, die Story ist nicht besonders originell, aber dafür geht es ruckzuck ans Eingemachte und das Tempo bleibt stabil. Da sich zwei aus der Gruppe junger Feierwütiger von einer Lokation zur nächsten schlagen, doch die Zombies sind ihnen bereits auf den Fersen.
Eine erwähnenswerte Atmosphäre oder elektrisierende Spannung braucht man nicht zu erwarten. Das Schauspiel und die Synchronisation sind zum Großteil minderwertig. Aber das hat mich nicht sonderlich gestört, da im Eiltempo das Zeitliche gesegnet wird. Langeweile kommt da nicht auf und gelegentlich gibt es ein paar amüsante Momente. Ob gewollt oder nicht ist Ansichtssache. Außerdem gibt es auch ein paar gravierende Filmfehler. Ich wusste zum Beispiel nicht das Halloween am 24. Juli stattfindet oder dass man um ein Feuer in Zaum zu halten einen Krankenwagen benötigt, der letzten Endes doch ein Feuerwehrauto ist.
Was mich wirklich verwundert hat ist, dass man den Film kostenfrei, legal und vor allem ungeschnitten bspw. auf Netzkino sehen kann. Denn der Bodycount ist extrem hoch und dementsprechend auch der Gore-Gehalt. Einer wird von einer Mistgabel aufgespießt, einer anderen wird das Herz rausgerissen, Köpfe explodieren und auch vor Kindern wird nicht zurückgeschreckt.
Da habe ich bereits Unmengen an ungeschnittenen Filmen gesehen die indiziert/beschlagnahmt sind/waren, die weitaus harmloser/zaghafter waren. Also Gorehounds ist dieser Low Budget-Streifen von und mit BILL HINZMAN, dem ersten Zombie aus GEORGE A. ROMEROS "DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN", auf jeden Fall zu empfehlen. Außerdem endet der Film verdammt boshaft und deprimierend, womit ich auch nicht gerechnet habe.
One Night In Paris / US / 2004
Für den "kreativen" Filmtitel und dem sloppy Blowjob zum Schluss, kann ich gerade noch so ein halbes Pünktchen entbehren.