999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
The Girl with All the Gifts (AT: She Who Brings Gifts) / GB/US/ 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Selbstverständlich habe ich den Roman "Die Berufene" auf den dieser Film basiert nicht gelesen.
Der Film beginnt vielversprechend und interessant, da man sich zunächst einige Fragen stellt wie zum Beispiel: Warum werden die Kinder in der entlegenen Militärbasis festgehalten? Warum werden für den Schulunterricht solch drastische Vorkehrungen getroffen? Und warum sehen sie sich solch grausamer Tests ausgesetzt? Diese Fragen werden kurze Zeit später teilweise beantwortet, als die Basis von sogenannten "Hungries" angegriffen wird und eine Gruppe aus Soldaten, einer Lehrerin, einer Wissenschaftlerin und einem ganz besonderen Mädchen flüchtet.
Dann schwindet die Spannung ein wenig, da auch das Tempo auf ein ruhig erzähltes Drama heruntergedrosselt wird. Leider schleichen sich dann auch ein paar Ungereimtheiten ein, die zwischen einigen innovativen Ideen und moralischer Intelligenz hin und her pendeln. Eine beunruhigende Grundstimmung sowie ein atmosphärischer Soundtrack durchziehen den gesamten Film.
Ein interessanter und innovativer Aspekt des Films ist, dass die Geschichte dieses Survival-Thrillers aus der Perspektive des ganz besonderen Mädchens Melanie (SENNIA NANUA) erzählt wird, die die Ambivalenz sowohl einer großen Bedrohung, als auch die vielleicht letzte Hoffnung der Menschheit darstellt. Doch leider baut der Film im Mittelteil immens ab und wird etwas ermüdend. Zum Ende hin kommt er noch mal zurück und glänzt mit Metaphorik aus der griechischen Mythologie. Ich finde es großartig, dass Melanie ihre Rolle als Pandora annimmt, doch leider wird diese erleuchtende Entscheidung durch die bescheuerte Schlussszene ruiniert.
Pledge Class (OT: Pledge Night / AT: Death Night / A Hazing in Hell) / US / 1988
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die erste Hälfte des Films wird mit den sadistischen Aufnahmeriten einer College-Verbindung während der sogenannten "Höllenwoche" verschwendet und diese blödsinnigen Spielchen und Streiche werden nach einer Weile ziemlich öde. Dann beginnt ein ausgeflippter Lachsack das Morden, bis ihm der mit dämonischen Kräften ausgestattete Acid Sid (WILL KEMPE) entschlüpft und selbstverständlich mit dem Morden nicht aufhört. Acid Sid ist nämlich in der Vergangenheit ums Leben gekommen, als er bei einem Aufnahmeritual versehentlich ein Säurebad nahm und ist deswegen etwas verstimmt.
Dieses flaue Geschichtchen wird dürftig und unausgegoren erzählt, deswegen bleiben Amüsement und Unterhaltung auf der Strecke. Auch dass die Charaktere blass, flach, hölzern und unsympathisch in Erscheinung treten, trägt nicht positiv zum Entertainment bei. Mit Kamera und Schnitt wird nachlässig umgegangen und die Effekte sind so lala.
Dieser Schund ist zäh, trocken und macht nur wenig bis gar keinen Spaß. Auch wenn sich mitunter ANTHRAX für die musikalische Untermalung verantwortlich zeichnen, ist das lächerliche Ende das ultimative Todesurteil.
Ausflug in das Grauen (OT: Don't Go in the Woods / AT: Don't go in the Woods... Alone!) / US / 1981
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Das ist ein zum Schleuderpreis und wüst zusammengeschusteter Backwood-Slasher-Oldie, dessen Handlung weder der Rede, noch einen Pfifferling wert ist.
Unterschiedliche Grüppchen und auch Einzelpersonen treiben sich in der Wildnis herum und werden von einem wild gewordenen Waldschrat völlig wahllos und durchaus neckisch dezimiert. Ein Pärchen schafft es dem verwilderten Schlitzer zu entkommen und in der Zivilisation die Polizei zu informieren, die sich auf die Suche nach dem irren Naturfreund macht.
Auch der Score steht der Inszenierung in nichts nach. Er besteht aus absurden Soundeffekten und Synthie-Kompositionen, die manchmal tatsächlich für etwas Terror sorgen, aber auch gelegentlich lächerlich und deplatziert wirken.
Darsteller, Effekte, Schnitt, Kamera und Regie befinden sich auf Amateur-Niveau. Das ist Dilettantismus in Topform, der den hartgesottenen Trash-Fan auch mal ein müdes Lächeln ins Gesicht zaubern kann.
Um den Bodycount in die Höhe schnellen zu lassen, werden lapidar ein paar Figuren eingepflegt, nur um kurze Zeit später als Kanonenfutter und Schlachtvieh herzuhalten. Somit dient das Töten als reiner Selbstzweck und zu keiner Figur baut sich eine Verbindung auf, da alle blass und ohne Hintergrund bleiben. Aber zumindest nerven sie nicht oder driften in die Albernheit ab.
Weil ich mich wegen einiger guter Ansätze und Terror-Momente sowie gelegentlicher Spannung und ganz netter Kills nicht gelangweilt habe, gebe ich diesem stümperhaften, schludrigen und schlampigen Heuler fairer Weise 5 Punkte.
Das Kovak Labyrinth (OT: The Kovak Box / La caja Kovak / AT: Gedankenspiele: Die Kovak Verschwörung) / ES/GB / 2006
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Dieser relativ unbekannte und stark unterschätzte spanische Film bietet eine interessante Kombination aus Mystery-Suspense-Thriller und Science-Fiction. Die Handlung ist hervorragend konstruiert und brillant verschachtelt. Szene für Szene setzt sich das Puzzle immer mehr zusammen und das Motiv, das letzlich fertiggestellt wird, ist erschreckend und genial zugleich. Kurze, aber drastische Sequenzen machen Eindruck und das vor der wunderbar eingefangenen Kulisse der Balearen-Insel Mallorca.
TIMOTHY HUTTON macht als Romanautor, der inmitten von Sommer, Sonne und Meer einen wahren Albtraum erlebt, einen guten Job. Allerdings bleibt bei den anderen Charakteren die Figurenzeichnung etwas oberflächlich.
Weil ich die Handlung bzw. die Idee dahinter großartig finde, würde ich dem Film gerne mehr Punkte geben, aber leider erinnert mich die Inszenierung an eine TV-Produktion. Zwar solide, aber irgendwie fehlt es an chic, Pep, Style und technischer Raffinesse.
[REC] 4: Apocalypse / ES / 2014
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Auf den Found Footage-Stil wird diesmal komplett verzichtet und die Story setzt unmittelbar am Ende vom zweiten Teil an. Sie wird recht clever und nachvollziehbar weitererzählt. Auch auf den dritten Teil wird Bezug genommen.
Es wird sich nur kurz mit einer Einleitung aufgehalten, in der das Setting und die neuen Figuren vorgestellt werden, denn der Handlungsort wird jetzt auf ein Schiff verlagert. Das Setting ist düster und klaustrophobisch, doch leider werden die sich bietenden verwinkelten, schwach beleuchteten Gänge kaum für eine wirklich unheimliche Atmosphäre und gut platzierte Schockeffekte genutzt.
Nach der Einleitung geht es temporeich zur Sache und das Geschehen ähnelt einer einzigen Verfolgungsjagd. Spannung kommt auf und auch ein paar Überraschungen werden geboten.
Die Maske ist sehr gelungen und lässt die Infizierten sehr fies aussehen. Zudem besitzt der Film eine gesunde Härte, doch leider stören auch einige schlechte CGI-Effekte das Gesamtbild, auf die man gerne hätte verzichten können.
Außerdem wirken die Angriffe sowie die ganze Inszenierung der Actionszenen äußerst hektisch geschnitten und verwackelt, so dass es dem Zuschauer nicht leicht gemacht wird, etwas zu erkennen.
Deswegen und weil die Geschichte zu konstruiert ist und viele Figuren zu klischeehaft sind, ist der vierte Teil meines Erachtens der schwächste Teil, aber nach wie vor durchaus ansehnlich.
[Rec]³: Génesis / ES / 2012
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Der dritte Teil schneidet allgemein ziemlich mies ab. Das liegt womöglich daran, dass er die Geschehnisse aus den beiden Vorgängern nicht weiterführt. Er nimmt zwar kurz und knapp Bezug auf den ersten Teil, aber erzählt dann seine ganz eigene Geschichte an einer völlig anderen Lokation. Deswegen nimmt er sich wohl auch einige Freiheiten raus, die scheinbar vielen vor den Kopf stoßen.
Beispielsweise wird beinahe komplett auf den Gruselfaktor, die nervenzerfetzende Spannung und gut sitzende Schockeffekte verzichtet. Selbst das Found Footage-Motiv bleibt nicht verschont und wird nach circa 20 Minuten ad acta gelegt, damit wir das kitschige Treiben, zwischen Liebesbekundungen, schicksalshaften Fügungen und schnulziger Musik, in gewohnt externer und objektiver Perspektive begutachten können.
Was diesem Film im Vergleich mit den Vorgängern fehlt, macht er mit einer gehörigen Dosis Humor wieder wett. Ob SpongeJohn, quirlige Ritter-Action, in Schach haltende Bibelverse oder eine sexy, Kettensäge schwingende Killer-Braut. All das sorgt für jede Menge gute Laune, wenn man damit klarkommt. Das schafft man am besten, wenn man den Film als eigenständig und/oder sogar als anarchische Horrorkomödie betrachtet, die mit ordentlich Gore auftrumpft. Erst dann ist dieser Teil nämlich eine im hohen Maße unterhaltsame Zombie/Dämonen / Dämonen/Zombie-Hatz mit einer geringen Laufzeit.
Meinetwegen hätte er 10 bis 20 überzeugende Minuten länger sein können, dann wäre wahrscheinlich sogar eine höhere Bewertung drin gewesen.
[REC]² - Die nächste Dimension des Grauens / ES / 2009
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die Fortsetzung knüpft direkt an die Ereignisse aus dem ersten Teil an und die Handlung des Vorgängers wird nicht einfach nur kopiert, sondern fortgeführt. Die Stimmung und das Flair des ersten Teils werden sehr gut aufgegriffen und die Geschichte weitererzählt, von dort wo sie aufgehört hat.
In Puncto Gruselfaktor kommt das Sequel leider nicht mehr an das Original heran, aber es fehlt wirklich nicht viel. Das liegt daran, dass es mehr Action gibt. Denn anstatt eines Reporter-Teams, begleitet man jetzt ein schwer bewaffnetes Sondereinsatzkommando, das in der ersten Hälfte des Films kurzen Prozess mit den Infizierten macht. Weil die Jungs allesamt Helmkameras tragen, zwischen denen hin und her geschnitten wird, wirkt es nicht selten wie aus einem Ego-Shooter entnommen.
Bis dahin liegt die Spannungskurve im oberen, mittleren Bereich, doch dann kommt es zu einem Umbruch und man begleitet plötzlich eine Gruppe Jugendliche, die ungefähr zu gleichen Zeit heimlich in das Gebäude eingestiegen sind. Später treffen die beiden Gruppen aufeinander und versuchen gemeinsam einen Weg hinaus zu finden, dann steigt die Spannungskurve immens.
Die Schauspieler machen ihre Sache auch wieder gut, insbesondere Dr. Owen (JONATHAN D. MELLOR) vom "Gesundheitsamt" hat man gut gewählt.
Man war sich diesmal auch keiner Erklärung für die Geschehnisse verlegen, doch leider kam diese bei vielen nicht so gut an. Vielen war sie zu weit hergeholt und/oder lächerlich. Ich finde die Erklärung fantastisch, da sie alle Vermutungen über den Haufen wirft und auch generell einen erfrischenden Aspekt bietet.
[REC] - Ein Albtraum aus Blut, Angst und Terror. / ES / 2007
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Die Atmosphäre dieser Mockumentary könnte nicht besser sein, denn sie ist sehr dunkel und wird meistens nur durch das Kameralicht aufgehellt. So richtig nervenzerfetzend ist vor allem das, was man nicht sieht. Was sich außerhalb der Bildabschnitte abspielt oder in der Dunkelheit lauert. Die Kamera wird zum Kommunikationsmittel und zur Informationsquelle.
Schauspielerisch nimmt man wirklich jedem seine Rolle ab, obwohl gelegentlich das spanische Temperament hervorblitzt, dass für Leute, die die Ruhe in Person sind, gewöhnungsbedürftig sein kann.
Die hervorragend sitzenden Schockeffekte und die verdammt gute Maske sind wirksam und effektiv sowie auch die Unwissenheit und Ungewissheit, die zu angsterfüllter Mimik führen, tragen enorm zur sich langsam ins unerträglich steigenden Bedrohung bei.
Schon nach kürzester Zeit beginnt der Horror, beginnt der Terror und dieser legt ein hohes Tempo vor. Pausen zum Durchatmen gibt es kaum, denn es geht immer noch ein bisschen rasanter, schockierender, entsetzlicher und sorgt für klaustrophobische Angstzustände.
Die durch einen unbekannten Virus Infizierten verhalten sich wie rasende Zombies oder Besessene und rennen wild und gierig durch das Gebäude. Hektisch und verzweifelt verlieren die Menschen die Kontrolle.
Das albtraumhafte und fast in völliger Dunkelheit gedrehte Finale treibt das Adrenalin nach oben und lässt mit einfachsten Mitteln das Blut in den Adern gefrieren.
Found Footage at its best!
Suicide Squad / US/CA / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Zunächst einmal muss ich anmerken, dass ich kein Comic-Nerd bin. Natürlich habe ich als Kiddie im Vormittagsprogramm am Wochenende ein paar Zeichentrickserien mit Superhelden gesehen, war da aber nie so hinterher. Das soll heißen, dass ich keine Comic-Bücher gelesen habe, keine Comic-Games spielte und auch bei den ganzen Realverfilmungen von MARVEL und DC COMICS nicht auf dem Laufenden bin. Deswegen schlage ich mich auch auf keine Seite oder bevorzuge ein Lager. Tatsächlich ist es so, dass ich die Suicide Squad vor dieser Verfilmung noch nicht einmal kannte. Ich sah die Extended Version und muss sagen, dass die Story simpel gestrickt ist, keinerlei Tiefgründigkeit besitzt und im Detail komplett an den Haaren herbeigezogen wirkt, aber sie hat eine comictypische, klassische Struktur. Sie ist kurzweilig, interessant, hat keine Längen, schlägt einen düsteren Tenor an und ist deswegen höchst unterhaltsam. Die zerrissenen Antihelden, insbesondere der Auftragskiller Deadshot (WILL SMITH) und das Liebchen des Jokers Harley Quinn (MARGOT ROBBIE) sind cool und haben ihre Konflikte, die sie austragen müssen. Die Action und Effekte können sich sehen lassen und die Story schlägt sogar einen gewissen ernsteren Ton an, trotz flotter Sprüche, markigen One-Linern und Oldies. CARA DELEVIGNE liefert als finstere, uralte Hexe Enchantress eine überzeugende und bedrohliche Hauptantagonistin ab. Zwar lässt SUICIDE SQUAD einige seiner Antihelden zu stark außen vor, aber dennoch versprüht diese substanzlose Popcorn-Unterhaltung einen quietschbunten und überdrehten Badass-Reiz.
Mädelsabend - Nüchtern zu schüchtern! / US / 2014
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Tja, eigentlich sagt der viel passendere Originaltitel schon alles.
Die Story ist flach wie, was auch immer, denn es geht eben nur um den Walk of Shame der braven Nachrichtensprecherin Meghan Miles (ELIZABETH BANKS), nach einer durchzechten Nacht und dem obligatorischen One-Night-Stand.
Dennoch könnte, trotz solch einer Prämisse, durch schräge Momente, skurrile Typen und Dialogwitz, ein ganz erheiterndes Filmchen dabei rausspringen.
Doch wie es der deutsche Beititel schon sagt, und zwar "nüchtern zu schüchtern", fällt der Humor zu seicht und liebenswürdig aus.
Die Stimmung ist zwar locker und heiter, doch der Film brachte mich nicht einmal zum Lachen, noch nicht einmal zum Schmunzeln.
Das lag aber auch daran, dass sich Meghan Miles als erwachsene Frau so unglaublich naiv, dümmlich, tölpelhaft und unbeholfen aufführt, dass ich eher Mitleid für sie empfand, anstatt mich über sie lustig machen zu wollen.
Des Weiteren wirken die Handlungsabläufe, Geschehnisse und das Verhalten aller Beteiligten wahnsinnig konstruiert und nicht nachvollziehbar. Deswegen erscheinen sämtliche Elemente völlig sinn- und wirkungslos.
Da der Streifen nicht wehtut, kann man an einem verregneten Sonntag mal reinschauen, wenn man gerade nichts besseres zu tun hat, aber ansonsten ... na ja.
The Revenant - Der Rückkehrer / US/HK/TW / 2015
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Ich tendierte vor Sichtung des Films auf eine klare 10er-Bewertung. Dazu ist es leider nicht gekommen, aber zuerst zu den positiven Aspekten des Films, die ganz klar überwiegen.
LEONARDO DICAPRIO als Trapper Hugh Glass und auch TOM HARDY als skrupelloser Antagonist John Fitzgerald liefern wirklich eine schauspielerische Meisterleistung ab. LEONARDO DICAPRIO sticht selbstverständlich mit seiner unglaublichen Präsenz sowie mit seiner Mimik/Gestik hervor und konzipiert eine extrem nahe und intensive Performance.
Die eindrucksvollen Bilder sind von archaischer Wucht. In langen Einstellungen, optimalen Perspektiven und perfekten Lichtverhältnissen wird die atemberaubende, aber auch bedrohliche, wilde, ungezähmte und einschüchternde Natur grandios eingefangen sowie auch ihre kaltblütige Brutalität und die des Menschen. Authentizität und Spannung wird dem Film durch äußerst realistisch wirkende, blutige und brutale Kämpfe und Wunden verliehen. Außerdem überzeugt das Finale durch seine nüchterne Unerbittlichkeit.
Nun aber zu einem negativen Kritikpunkt, und zwar der Laufzeit. Die Geschichte dieses auf wahren Begebenheiten beruhenden, schwermütigen und ruhig erzählten Survival-Dramas/Rache-Thrillers ist faszinierend und keine leichte Kost, aber simpel. Deswegen rechtfertigt sie meines Erachtens keine Laufzeit von 2 ½ Stunden. Natürlich war dieser aussichtslos scheinende Überlebenskampf alles andere als ein Zuckerschlecken und zog sich über mehrere Monate hin, aber in einigen Momenten wird es doch sehr langatmig. Ein weiterer Punkt sind die spirituell angehauchten, indianischen Traumsequenzen, die mir doch etwas zu prätentiös und artsy sind.
Dennoch ist THE REVENANT - DER RÜCKKEHRER ein bildgewaltiges Epos, das man gesehen haben sollte. Allein schon wegen dem Kampf mit dem Grizzly, denn dieser Realismus ist einfach phänomenal.
The Accountant / US / 2016
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BEN AFFLECK schafft es tatsächlich der Rolle des Inselbegabten und Rechengenies Christian Wolff durch sein nuanciertes Spiel und der Minimal-Mimik das gewisse Etwas zu verleihen. Der unscheinbare Buchhalter mit Asperger-Syndrom funktioniert wie eine gut geölte Maschine und wirkt tatsächlich manchmal etwas roboterhaft. Das kommt ihm als versierter Killer gerade recht, wenn er John Wick'sche Präferenzen an den Tag legt. Denn früh stellte ein Psychiater bei ihm eine Form von Autismus fest. Sein Vater, ein hochrangiges Mitglied des Militär, hielt wenig von der Diagnose und bereitete den Jungen stattdessen mit Nahkampfausbildung auf die gemeine Welt vor.
Rückblenden, Parallelhandlungen, Plot-Wendungen und wortreiche Enthüllungen werden wild aneinander montiert, so dass Plausibilität und Logik gelegentlich auf der Strecke bleiben. Diese merkwürdige Divergenz wird versucht durch Rasanz, Nahkampf-Action und Schießereien übertüncht zu werden. Stilistisch sauber und routiniert inszeniert, erweist sich THE ACCOUNTANT als gelungener Film, der dem Zuschauer expositorisch einiges abverlangt und wenn man denn so will, sogar wenige satirische Züge hervorblitzen lässt.
Was ich aber zugeben muss ist, dass ich mir bereits vor der redseligen Rekapitulation alles blendend zusammenreimen konnte. Es war zwar schön, dass das ganze Durcheinander einen roten Faden verpasst bekam, aber es hat mich nicht sonderlich überrascht. Auch die darauffolgende Wendung roch ich schon weit aus der Ferne. Doch obwohl, zumindest für mich, der Aha- und/oder Wow-Effekt verflogen war, ist und bleibt THE ACCOUNTANT ohne Frage ein sehenswerter Thriller.
31 - A Rob Zombie Film / US/GB / 2016
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Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Film so mies ist, wie die Allgemeinheit verlauten lässt. Gut, THE LORDS OF SALEM war schon nicht mein Fall, aber der hört sich auch storytechnisch nicht so vielversprechend an, wie die Ausgangslage von 31. Klar, erinnert das bspw. an RUNNING MAN oder SAW II. Klingt eben nicht brandneu und innovativ, hätte aber trotzdem durch Tempo, Spannung, Härtegrad, kreativer Ideen, Wendungen und einem ordentlichen Ende ein guter Film werden können. Doch leider kriegt der neueste Streich von ROB ZOMBIE das alles irgendwie nicht gebacken.
Die Story kann man nicht als solche bezeichnen, die Geschehnisse passen da besser und fallen einfallslos und unausgegoren aus. Die reichlich charakterlosen Unsympathen von Charaktere bringen die Augen zum Rollen und den Kopf zum Schütteln, aufgrund des inflationären Schwachsinns, den sie verzapfen. In diesem Grindhouse-Debakel wird auf Tiefgang und glaubwürdige Narrativität schlichtweg verzichtet, da sich lieber reizlos von einer blutigen Auseinandersetzung zur nächsten gehangelt wird. Spannung kommt da nicht auf und auch inhaltliche Erklärungen sucht man vergebens. Dafür sorgen nervig-alberne Killerclowns für reichlich Geschmacklosigkeiten und peinliche Momente. So halten sie das Niveau kontinuierlich unten.
Obwohl der Film für das R-Rating entschärft werden musste, geizt er nicht mit Blut und Gewalt. Er ist nicht zimperlich, aber das ganz große Splatter-Feuerwerk bleibt aus. ROB ZOMBIE weiß jedenfalls, wie man auch mit wenig Geld schicke Bilder kreiert, Nuancen setzt und für einen nihilistischen und sadistischen Tenor sorgt. Doch leider hat es ROB ZOMBIE bei seinem Inszenierungsstil etwas übertrieben, denn viele Szenen sind derart verwackelt und/oder hektisch geschnitten, dass man sich schon sehr anstrengen muss, um überhaupt nachvollziehen zu können, was da gerade abgeht.
Bis dahin war 31 in meinen Augen noch pures Mittelmaß, doch dann kam das Ende und ich setzte mir meinen enttäuschten Gesichtsausdruck auf.
Yoga Hosers / US / 2016
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Holy moly! Was für Kraut pfeift sich KEVIN SMITH rein, um solch infantile Albernheiten zwischen Girlie-Kitsch, Smartphone-Sucht und Nazisploitation-Nonsens ansatzweise lustig zu finden?
In der blödsinnigen Quasi-Fortsetzung von TUSK - DER MENSCH IST DAS GEFÄHRLICHSTE TIER aus der True-North-Trilogie kämpfen die beiden musizierenden Yoga-Tussen aus dem Eh-2-Zed-Supermarkt, Colleen Collette und Colleen McKenzie, auch Colleens genannt (LILY-ROSE MELODY DEPP und HARLEY QUINN SMITH ), zunächst gegen Satanisten und dann gegen mit Sauerkraut gefüllte Bratwurst-Nazi-Klone, auch liebevoll Bratzis genannt, und bekommen dabei Unterstützung von Guy Lapointe (JOHNNY DEPP).
Die CGI sehen billig aus, das Skript und die Regie wirken lustlos hingerotzt und es scheint, als hätte KEVIN SMITH seinen Tiefpunkt erreicht. Selbst STAN LEE kann diese Zumutung nicht retten.
Deepwater Horizon / US/HK / 2016
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Da der Film in großen Teilen die wahren Geschehnisse schildert, als es infolge schwerer Versäumnisse zu einem Blowout auf der Ölplattform Deepwater Horizon kam, der einen Brand auslöste, infolgedessen elf Arbeiter ums Leben kamen, die Plattform zwei Tage später unterging und ausströmendes Öl zur schwersten Umweltkatastrophe dieser Art in der Geschichte führte, und zwar der Ölpest im Golf von Mexiko, würde ich sagen, dass es sich hierbei um ein Katastrophen-Drama handelt. Doch leider fehlen diesem Film die wichtigsten Faktoren für ein packendes Drama.
Es fehlt der Tiefgang und die emotionale Bindung zu den Arbeitern, da es keine Hintergrundinformationen zu ihnen gibt. Auch werden die Arbeiter, die ihr Leben ließen nur als Nebendarsteller oder gar nicht behandelt. Am Ende des Films wusste ich nicht welcher der Schauspieler, die Rolle eines der Opfer verkörperte, da der Fokus überwiegend auf Mike Williams (MARK WAHLBERG), Jimmy Harrell (KURT RUSSELL) und Vidrine (JOHN MALKOVICH) liegt, die allesamt die Katastrophe überleben und noch einige andere Nebencharaktere das Leben retten. Also geht es hier überwiegend um die Helden Mike und Jimmy, als um die Opfer und das ist schade. Auch Kritik an der Fahrlässigkeit des Konzerns und welche Folgen es für BP sowie welche Folgen diese ökologische Katastrophe generell hatte, vermisse ich.
In der ersten knappen Stunde geht es um die Querelen zwischen den Bohrinsel- und BP-Arbeitern, um seinen Claim abzustecken. Dann kommt es zum atemberaubend intensiven Blowout, der sich lange hinzieht. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt. Ein Kampf um sein eigenes Leben und das der anderen.
Nach dem die Überlebenden die Ölplattform verlassen haben, wird auf billigste Weise Tragik vorgeheuchelt. Und zwar indem man die erschöpften Überlebenden in Zeitlupe durchs Bild wabern lässt und das Ganze durch emotional aufgebauschter Musik unterstreicht.
Ganz zum Schluss werden die Namen und reale Bilder, der Opfer gezeigt, das ist wirklich eine würdevolle Geste und hat mir sehr gut gefallen.
DEEPWATER HORIZON ist vielleicht als Action-Thriller ausgezeichnet, doch da es sich um eine wahre Begebenheit handelt, die Mensch und Natur opferte, ist das meines Erachtens die falsche Richtung, die eingeschlagen wurde, denn als Drama versagt DEEPWATER HORIZON.
Ruinen ( OT: The Ruins) / US/AU/DE / 2008
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RUINEN ist ein feiner, fieser Kryptobotanik-Schocker, der auf den Pfaden der Maya-Mythologie wandelt und auf jeden Fall eine Bereicherung für das Pflanzenhorror-Subgenre ist.
Zwar ist die Story nicht wirklich tiefschürfend oder komplex, sie wird aber unheimlich spannend vorgetragen und die Charaktere handeln halbwegs realistisch. Die Darsteller machen ihre Sache allesamt sehr gut und auch der Look des Films vermag zu gefallen, handwerklich kann der Film also vollends überzeugen. Außerdem sind die Gore-Einlagen, insbesondere für eine FSK 16-Freigabe schön deftig und explizit ausgefallen. Die Atmosphäre ist nicht düster und dreckig, sondern sonnig und idyllisch. Doch schon nach kurzer Zeit wendet sich das Blatt und der majestätische Maja-Tempel inmitten des weitreichenden, dichten Dschungels wird zu einer beengten und mysteriösen Todesfalle, die sich nach und nach in Blut tränkt.
Die Gefahr geht sowohl von den fleischfressenden und blutgierigen Pflanzen aus, die menschliche Affekte auffangen beziehungsweise Stimmen oder Geräusche imitieren können und für Psycho-Terror par excellence sorgen, als auch von den Ureinwohnern, die die Pyramide abschirmen, damit sich die Killerpflanzen nicht ausbreiten können, aus Angst, dass die ungebetenen Besucher die Pflanzen verschleppen könnten.
Das Ende hätte besser sein können, aber es soll ein alternatives Ende geben, das ich zwar noch nicht gesehen, aber schon gelesen habe, das weitaus besser sein soll.
The Breed - Blutige Meute (AT: The Breed - Räudige Meute) / DE/ZA/US / 2006
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Eine Gruppe junger Leute will ein Wochenende in einem Haus auf einer einsamen Insel verbringen, doch dann werden sie von einer Meute wütender Hunde überrascht, die jeden töten, den sie zu fassen kriegen.
Die Handlung dieses Tierhorrorfilms ist zwar den meisten längst vertraut und wird solide abgespult, doch positiv zu erwähnen ist, dass sie im realistischen Rahmen bleibt und die Hunde keine übernatürlichen Kräfte, sondern einfach etwas mehr Intelligenz besitzen. Auch die Erklärung, warum die Hunde so geworden sind und wieso die Protagonisten nicht mehr von der Insel wegkommen, weiß mit einem guten Stück Realismus zu glänzen.
Bei der Charakterzeichnung der Protagonisten hätte man sich zwar mehr Mühe geben und auch die Dialoge hätten reiflich überlegter sein können, aber die Stärken dieses Films überwiegen erfreulicherweise.
Schnell wird Spannung aufgebaut und steigert sich immer weiter.
Hin und wieder überrascht THE BREED mit ein paar actiongeladenen Szenen und tollen Stunts der aggressiv wirkenden Hunde. Da sich die Protagonisten dieses und jenes einfallen lassen, um die Hunde auszutricksen oder unschädlich zu machen, um die Insel verlassen zu können, gestaltet sich THE BREED unterhaltsam und kurzweilig. Außerdem besticht MICHELLE RODRIGUEZ durch Toughness und Fitness.
While She Was Out (AT: Stille Nacht - Mörderische Nacht) / CA/US/DE / 2008
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Auf den letzten Drücker, und zwar am Heiligabend, will die devote Hausfrau und Mutter Della (KIM BASINGER) noch einen kurzen Abstecher ins nahegelegene Einkaufszentrum machen, um noch ein paar Erledigungen zu tätigen. Also verlässt sie ihr spießiges Bonzenviertel und gerät geradewegs in den Weihnachtstrubel. Weil ein ignoranter Egoist mit seiner Karre gleich zwei Parkplätze vereinnahmt, klemmt Della ihm einen bösen Zettel hinter die Scheibenwischer. Nach dem Della ihre Einkäufe erledigt hat, warten bereits der aufmüpfige Fahrer und seine Kumpel auf Della. Als ein Wachmann zur Hilfe eilt, wird er erschossen und Della ergreift die Flucht in ein verlassenes Waldstück. Die Gruppe Rowdys braucht keine Zeugen und folgt Della. Dort entbrennt ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel, in dessen Verlauf die brave Hausfrau den Spieß umdreht und versucht sich mithilfe eines Werkzeugkoffers zur Wehr zu setzten.
WHILE SHE WAS OUT ist ein geradliniger, humorloser und knallharter Rache-Thriller im Exploitation-Stil der 70er-Jahre, den man sich als Genrefreund gerne mal ansehen kann, aber auch schnell wieder vergisst. Da die Handlung natürlich nicht brandneu und auch generell nicht besonders innovativ ist. Aber dennoch mag ich diese Art von Film, da sie dennoch wegen verschiedenen Punkten sehr spannend, packend, effektiv und dementsprechend kurzweilig und unterhaltsam sein kann. WHILE SHE WAS OUT ist nicht der beste Film dieser Art, sondern liegt gerade so über Durchschnitt. Das liegt einerseits daran, dass die Rowdys überhaupt nicht bedrohlich wirken, sondern eher unbeholfen und planlos durch die Botanik latschen und sich dabei noch selber auf die Füße treten. Und andererseits liegt es daran, dass auch Della eher tollpatschig durchs Dickicht stöckelt, um dann binnen Sekundenbruchteilen einen Schalter umzulegen oder wie per Knopfdruck vom scheuen, verängstigten Reh zur eiskalten und bärenstarken Killerin zu werden. Und wie kam sie überhaupt nach dem Crash geistesgegenwärtig darauf, den Werkzeugkasten mitzuschleppen? Hat sie nur auf solch eine Gelegenheit gewartet, um den Spieß endlich umzudrehen? Das Ende vom Frauenpower-Lied war dann reine Formsache und absolut vorhersehbar.
Final Destination 5 / US/CA/SG/HK / 2011
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Im Prequel zu FINAL DESTINATION aus dem Jahre 2000 ist TONY TODD als William Bludworth erfreulicherweise wieder dabei und gibt mysteriöse Andeutungen mit auf den Weg. Das Ausgangs-Brückenunglück ist spektakulär in Szene gesetzt und die Gruppe harmonisiert sehr gut miteinander, weil die Charaktere diesmal auch nicht ganz so blass daherkommen. Diesmal wird auch wieder vermehrt auf das Erzählen wert gelegt und die Todesumstände kommen größtenteils unerwartet und machen ordentlich was her. Nicht nur weil die Effekte solide sind, sondern weil die Kills auch heftig, brutal, blutig und detailreich aufwarten. Doch am besten ist wohl das perfide und schockierende Ende.
Cube Zero / CA/US / 2004
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Das Original überzeugte durch seinen Surrealismus, aufgrund der verschieden farbigen Kammern, einer interessanten Gruppe und der bösartigen Fallen.
Die Fortsetzung überzeugte durch eine noch interessantere Gruppe, vielen Wendungen und physikalischen Spielereien. Leider verlor die Fortsetzung den Surrealismus, da die Kammern weiß waren und dadurch clean und steril wirkten. Außerdem waren die Fallen rar gesät sowie unspektakulär und unblutig.
Das Prequel wirft nun einen Blick hinter die Kulissen.
Viele mögen ja eine Entmystiefizierung oder an den Haaren herbeigezoge Erklärungen nicht, doch ich mag es an einem bestimmten Punkt etwas über die Hintergründe zu erfahren, wenn es sinnig und gut umgesetzt ist. Der Hintergrund des Kubus ist zwar annehmbar, aber nicht vollends zufriedendstellend. Da hätte man kreativer sein können und außerdem bleiben trotzdem noch viele Fragen offen, obwohl oder weil die Haupthandlung daraus besteht den beiden Knöpfedrückern Eric Wynn (ZACHARY BENNETT) und Dodd (DAVID HUBAND) bei ihrem öden Job, also der Überwachung des Kubus zuzuschauen. Sie stellen keine Fragen, führen Befehle aus und denken bloß nicht zu viel über das nach, was sie tagtäglich zu sehen bekommen. Doch erst als sich Eric unversehens in die Gefangene Cassandra Rains (STEPHANIE MOORE) verliebt und entdeckt, dass in ihrer Akte das Einwilligungsformular fehlt, beginnt er am System zu zweifeln und steigt selbst hinab ins mörderische Labyrinth, um die junge Frau zu retten.
Die Ereignisse im Kubus wirken bis dahin untergeordet, aber überzeugen dennoch wie auch das Beleuchten der Hintergründe, obwohl die Gruppe im Gegensatz zum Origininal und der Fortsetzung nicht besonders interessant wirkt. Aber dafür hat der Kubus diesmal eine äußerst düstere und dreckige Atmosphäre und die Fallen stechen heraus, weil sie verdammt sadistisch und brutal sind. Das macht auch CUBE ZERO sehr reizvoll.
Planet des Schreckens (OT: Galaxy of Terror / AT: Mindwarp: An Infinity of Terror / Planet of Horrors / Quest) / US / 1981
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Eine zusammengewürfelte und ahnungslose Crew wird vom wortwörtlich erleuchteten Master auf eine vermeintliche Rettungsaktion auf den fremden, finsteren und vernebelten Planeten Morganthus geschickt. Dort angekommen, stoßen sie im Schiffswrack auf furchtbar entstellte Leichen. Während ein Teil der Rettungscrew darauf drängt den Planeten wieder zu verlassen, da es offensichtlich keine Überlebenden gibt, beharrt der Anführer des Teams darauf die Umgebung abzusuchen. Sie entdecken eine riesige, mysteriöse Pyramide, die verlassen scheint, und einem futuristischen Irrgarten des Schreckens gleicht. Im Inneren erwartet die Crew das pure Grauen aus bizarren, albtraumhaften Monstern und unsichtbaren Kräften, die auf brutale Weise zum Tode führen können. Diese stellen sich schlussendlich als materialisierte, individuelle, unterbewusste Ängste heraus. Die Besatzungsmitglieder sehen sich nun der Prüfung konfrontiert, sich gegen sich selber zu behaupten und nur der Furchtloseste scheint eine Chance auf Überleben zu haben.
Auch wenn sich PLANET DES SCHRECKENS aus der Schmiede ROGER CORMANS ganz exploitativ von ALIEN - DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT inspirieren ließ, ist der Film eigenständig genug, um nicht als Plagiat abgetan zu werden und genießt mittlerweile selbst einen beträchtlichen Kultstatus. Auch wenn die Idee, Menschen gegen ihre eigenen Ängste antreten zu lassen, zu diesem Zeitpunkt nicht neu war, ist sie grundsätzlich clever und bietet viele Möglichkeiten. Anstatt viel Zeit mit Figurenzeichnung und nachvollziehbaren Handlungsabläufen zu verplempern, werden die Protagonisten lieber in kleinen Grüppchen durch die Gänge gehetzt und müssen mehr oder weniger psychologisch tiefenwirksam ihrem blutigen Unterbewusstsein ins Auge sehen. Der Look des Films ist effektvoll, voller fantasievoller Details und schafft partiell eine gewisse Stimmung. Die blutigen Spezialeffekte, für die niemand geringeres als JAMES CAMERON als Production Designer und Second Unit Director verantwortlich war, sind handgemacht und besitzen einen nostalgischen Charme. Ziemlich überzeugend werden Köpfe zerquetscht, Arme abgerissen und Innereien plumpsen aus dem Körper. In Nebenrollen sind außerdem die späteren Horror-Ikonen ROBERT ENGLUND und SID HAIG zu sehen. ROBERT ENGLUND beweist hier schon sein Schauspieltalent und seine Wandlungsfähigkeit.
Alienkiller (OT: The Borrower) / US / 1991
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ALIENKILLER ist eine unterhaltsame Mischung aus Cop-Thriller und Science-Fiction-Horror mit einem leicht trashigen Touch. Für einen B-Movie sind die Effekte außerordentlich gut sowie Maske und Kostüme sind aufwendig und detailreich. Die Schauspieler sind auch gut, insbesondere RAE DAWN CHONG (Die Tochter von TOMMY CHONG, bekannt aus der CHEECH & CHONG-Filmreihe oder als Leo aus der Sitcom DIE WILDEN SIEBZIGER) gibt als knallharten Cop Diana Pierce dem Film die richtige Würze mit lockeren Sprüchen. Doch das Buddy-Verhältnis zwischen ihr und ihrem Partner Charles Krieger (DON GORDON) wirkt letzlich etwas steif und unausgegoren. Die Cops stoßen auch nur durch Zufall auf die Mordserie und die einzelnen Handlungsstränge finden leider erst im späteren Verlauf zusammen. Aber bis dahin sorgt das Alien für genügend sehenswerte Szenen, da es in der großen, weiten Stadt einen Kulturschock nach dem anderen durchlebt.
Die verdammt misanthropische Idee dahinter ist prima, und zwar dass der Alienkiller zur Strafe in einen menschlichen Körper gesteckt und auf der Erde ausgesetzt wird, wie auch dass es gewarnt wird, dass Beschädigungen seines neuen Körpers schmerzliche Metamorphosen verursachen. Letztlich wirkt die Bestrafung zwar unsinnig, doch wenn das Alien durch das Aufsetzen der Köpfe seiner Opfer auch deren Identität annimmt, vergisst man diesen Mangel halbwegs, weil dann äußerst amüsante und ironische Momente für Ablenkung und Abwechslung sorgen. Die Spannung bleibt zwar auf der Strecke, aber dafür ist die Atmosphäre schön düster.
Das Ende stellt leider nicht hundertprozentig zufrieden, da man nicht weiß, ob die Gefahr gebannt ist oder das Alien weiterhin sein Unwesen auf der Erde treibt. Eine Fotzsetzung würde eventuell Abhilfe schaffen.
Death Race 3000 (OT: Death Racers) / US / 2008
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Amerika in der nahen Zukunft: Um der wachsenden Gewalt Herr zu werden, wurde in Kalifornien eine neue Art von Freiluftgefängnis mit Häftlingsselbstverwaltung für 200.000 Gefangene geschaffen, die sich die rote Zone nennt. Der dortige Anführer und psychotische Superterrorist Reaper (SCOTT LEVY) plant mit Sarin das größte Trinkwasservorkommen Kaliforniens zu vergiften, das dummerweise direkt unter dem Gefängnis liegt.
Da Militär und Polizei leider ausscheiden, veranstaltet der Gouverneur ein "Death Race“ mit konkurrierenden Teams, welche aus Sträflingen bestehen, um den Terroristen aufzuhalten. Und so begeben sich die Teams in Ihren aufgemotzten Autos, bestückt mit Waffen, Raketenwerfern und Klingen in die Rote Zone, um dort mit einem Sieg Ihre Freiheit zu erkaufen.
Ich habe mir diese vermurkste THE ASYLUM-Variante von DEATH RACE aus dem Jahre 2008 mit JASON STATHAM in der Hauptrolle nur wegen der INSANE CLOWN POSSE und der Hardcore-Wrestling-Legende RAVEN, hier als Bösewicht Reaper zu sehen, angeschaut, doch das war ein fataler Fehler. Qualitativ ist dieser Rotz unter aller Sau. Die Beleuchtung ist zu dunkel, der Filter und das Grading sind ätzend, die Effekte sind beschissen, die "Schauspieler" sind nervig und untalentiert, die deutsche Synchro und die oberflächlichen Dialoge sind schmerzhaft und als ob die eh schon simple Handlung nicht ausreichen würde, wird sie auch noch völlig sinnentleert erzählt. Dieser Klumpen Mist ist absolut nicht zu empfehlen.
Giganten mit stählernen Fäusten (OT: Deathsport / AT: Death Race 2 - Giganten mit stählernen Fäusten / Death Race 2050 / Death Sport / Todesrallye in Helix-City) / US / 1978
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In dieser postapokalyptischen Zukunftsvision herrscht ein Despot über das durch Nuklearkriege verwüstete Land und lässt die unliebsamen und pseudophilosophisch dahinschwafelnden Geächteten in der Todesrallye auf Leben und Tod antreten, um sich von ihnen innerhalb dieses allseits beliebten Spektakels zu erleichtern. Die Geächteten sind in eine Art Barbaren-Montur gekleidet, reiten auf Pferden und verteidigen sich mit Glasschwertern. Ihre in Alufolien-Overalls gekleideten Gegner kämpfen hingegen mit dematerialisierenden Laserkanonen und sind auf den sogenannten Todesmaschinen unterwegs. Die Todesmaschinen sind einfach nur lautstarke Motorräder.
Dieser Kampf zwischen Gut und Böse mit seichter Gesellschaftskritik hört sich für geneigte Trash-Fans vielleicht interessant an, ist aber letzlich absolut belanglos. Denn neben jeder Menge Explosionen passiert nicht viel und wenn, denn äußerst unspektakulär, dilletantisch und halbherzig. Der Unterhaltungsfaktor ist sehr gering und die Qualität unterdurchschnittlich. Das ständige Rumgetucker durch die Pampa wird auf Dauer öde und die Love Story ist unglaubwürdig und deplatziert. Doch womit sich dieser Film schließlich den Strick dreht ist, dass er sich bierernst nimmt und man Humor schmerzlich vermisst.
GIGANTEN MIT STÄHLERNEN FÄUSTEN wurde zwar von ROGER CORMAN produziert und in der Hauptrolle ist DAVID CARRADINE zu begutachten und die Grundhandlung ist ähnlich wie FRANKENSTEINS TODESRENNEN, aber inhaltlich hängen die Filme nicht zusammen. Deswegen stellt dieser Film keine Fortsetzung dar.
Hanger - Payback is a Bitch of a Whore / CA / 2009
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HANGER ist ein grauenhaft brutales Stück Müll von Fickfilm ohne Niveau und Tabus, das eine entsetzliche Rachegeschichte von Zuhältern und Rauschgifthändlern sowie von Huren und Drogensüchtigen erzählt, die mit einer bestialischen Abtreibung beginnt und mit einem verdammt bösartigen Blutbad endet.
HANGER ist zum Kotzen und schwächer als GUTTERBALLS, weil es jede Menge hässliches und behindertes Füllmaterial gibt, aber dieser kaputte Film taucht provokant, plakativ und ekelhaft dreckig in die Untiefen der menschlichen Verderbtheit ab und spiegelt eine total abgefuckte und kranke Gesellschaft wider.
Troma-Boss LLOYD KAUFMAN hat auch einen Kurzauftritt als Transe und der Film beginnt mit einem Clip aus CLASS OF NUKE ’EM HIGH.
Der Soundtrack ist goil, wenn es bspw. "erotisch" wird gibt es R.A. THE RUGGED MAN auf die Ohren, der sich neben der Mukke zum Beispiel als Drehbuchautor und Produzent für BAD BIOLOGY von FRANK HENENLOTTER verantwortlich zeichnet.