999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Mädelsabend - Nüchtern zu schüchtern! / US / 2014
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Tja, eigentlich sagt der viel passendere Originaltitel schon alles.
Die Story ist flach wie, was auch immer, denn es geht eben nur um den Walk of Shame der braven Nachrichtensprecherin Meghan Miles (ELIZABETH BANKS), nach einer durchzechten Nacht und dem obligatorischen One-Night-Stand.
Dennoch könnte, trotz solch einer Prämisse, durch schräge Momente, skurrile Typen und Dialogwitz, ein ganz erheiterndes Filmchen dabei rausspringen.
Doch wie es der deutsche Beititel schon sagt, und zwar "nüchtern zu schüchtern", fällt der Humor zu seicht und liebenswürdig aus.
Die Stimmung ist zwar locker und heiter, doch der Film brachte mich nicht einmal zum Lachen, noch nicht einmal zum Schmunzeln.
Das lag aber auch daran, dass sich Meghan Miles als erwachsene Frau so unglaublich naiv, dümmlich, tölpelhaft und unbeholfen aufführt, dass ich eher Mitleid für sie empfand, anstatt mich über sie lustig machen zu wollen.
Des Weiteren wirken die Handlungsabläufe, Geschehnisse und das Verhalten aller Beteiligten wahnsinnig konstruiert und nicht nachvollziehbar. Deswegen erscheinen sämtliche Elemente völlig sinn- und wirkungslos.
Da der Streifen nicht wehtut, kann man an einem verregneten Sonntag mal reinschauen, wenn man gerade nichts besseres zu tun hat, aber ansonsten ... na ja.
The Revenant - Der Rückkehrer / US/HK/TW / 2015
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ich tendierte vor Sichtung des Films auf eine klare 10er-Bewertung. Dazu ist es leider nicht gekommen, aber zuerst zu den positiven Aspekten des Films, die ganz klar überwiegen.
LEONARDO DICAPRIO als Trapper Hugh Glass und auch TOM HARDY als skrupelloser Antagonist John Fitzgerald liefern wirklich eine schauspielerische Meisterleistung ab. LEONARDO DICAPRIO sticht selbstverständlich mit seiner unglaublichen Präsenz sowie mit seiner Mimik/Gestik hervor und konzipiert eine extrem nahe und intensive Performance.
Die eindrucksvollen Bilder sind von archaischer Wucht. In langen Einstellungen, optimalen Perspektiven und perfekten Lichtverhältnissen wird die atemberaubende, aber auch bedrohliche, wilde, ungezähmte und einschüchternde Natur grandios eingefangen sowie auch ihre kaltblütige Brutalität und die des Menschen. Authentizität und Spannung wird dem Film durch äußerst realistisch wirkende, blutige und brutale Kämpfe und Wunden verliehen. Außerdem überzeugt das Finale durch seine nüchterne Unerbittlichkeit.
Nun aber zu einem negativen Kritikpunkt, und zwar der Laufzeit. Die Geschichte dieses auf wahren Begebenheiten beruhenden, schwermütigen und ruhig erzählten Survival-Dramas/Rache-Thrillers ist faszinierend und keine leichte Kost, aber simpel. Deswegen rechtfertigt sie meines Erachtens keine Laufzeit von 2 ½ Stunden. Natürlich war dieser aussichtslos scheinende Überlebenskampf alles andere als ein Zuckerschlecken und zog sich über mehrere Monate hin, aber in einigen Momenten wird es doch sehr langatmig. Ein weiterer Punkt sind die spirituell angehauchten, indianischen Traumsequenzen, die mir doch etwas zu prätentiös und artsy sind.
Dennoch ist THE REVENANT - DER RÜCKKEHRER ein bildgewaltiges Epos, das man gesehen haben sollte. Allein schon wegen dem Kampf mit dem Grizzly, denn dieser Realismus ist einfach phänomenal.
The Accountant / US / 2016
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BEN AFFLECK schafft es tatsächlich der Rolle des Inselbegabten und Rechengenies Christian Wolff durch sein nuanciertes Spiel und der Minimal-Mimik das gewisse Etwas zu verleihen. Der unscheinbare Buchhalter mit Asperger-Syndrom funktioniert wie eine gut geölte Maschine und wirkt tatsächlich manchmal etwas roboterhaft. Das kommt ihm als versierter Killer gerade recht, wenn er John Wick'sche Präferenzen an den Tag legt. Denn früh stellte ein Psychiater bei ihm eine Form von Autismus fest. Sein Vater, ein hochrangiges Mitglied des Militär, hielt wenig von der Diagnose und bereitete den Jungen stattdessen mit Nahkampfausbildung auf die gemeine Welt vor.
Rückblenden, Parallelhandlungen, Plot-Wendungen und wortreiche Enthüllungen werden wild aneinander montiert, so dass Plausibilität und Logik gelegentlich auf der Strecke bleiben. Diese merkwürdige Divergenz wird versucht durch Rasanz, Nahkampf-Action und Schießereien übertüncht zu werden. Stilistisch sauber und routiniert inszeniert, erweist sich THE ACCOUNTANT als gelungener Film, der dem Zuschauer expositorisch einiges abverlangt und wenn man denn so will, sogar wenige satirische Züge hervorblitzen lässt.
Was ich aber zugeben muss ist, dass ich mir bereits vor der redseligen Rekapitulation alles blendend zusammenreimen konnte. Es war zwar schön, dass das ganze Durcheinander einen roten Faden verpasst bekam, aber es hat mich nicht sonderlich überrascht. Auch die darauffolgende Wendung roch ich schon weit aus der Ferne. Doch obwohl, zumindest für mich, der Aha- und/oder Wow-Effekt verflogen war, ist und bleibt THE ACCOUNTANT ohne Frage ein sehenswerter Thriller.
31 - A Rob Zombie Film / US/GB / 2016
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Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Film so mies ist, wie die Allgemeinheit verlauten lässt. Gut, THE LORDS OF SALEM war schon nicht mein Fall, aber der hört sich auch storytechnisch nicht so vielversprechend an, wie die Ausgangslage von 31. Klar, erinnert das bspw. an RUNNING MAN oder SAW II. Klingt eben nicht brandneu und innovativ, hätte aber trotzdem durch Tempo, Spannung, Härtegrad, kreativer Ideen, Wendungen und einem ordentlichen Ende ein guter Film werden können. Doch leider kriegt der neueste Streich von ROB ZOMBIE das alles irgendwie nicht gebacken.
Die Story kann man nicht als solche bezeichnen, die Geschehnisse passen da besser und fallen einfallslos und unausgegoren aus. Die reichlich charakterlosen Unsympathen von Charaktere bringen die Augen zum Rollen und den Kopf zum Schütteln, aufgrund des inflationären Schwachsinns, den sie verzapfen. In diesem Grindhouse-Debakel wird auf Tiefgang und glaubwürdige Narrativität schlichtweg verzichtet, da sich lieber reizlos von einer blutigen Auseinandersetzung zur nächsten gehangelt wird. Spannung kommt da nicht auf und auch inhaltliche Erklärungen sucht man vergebens. Dafür sorgen nervig-alberne Killerclowns für reichlich Geschmacklosigkeiten und peinliche Momente. So halten sie das Niveau kontinuierlich unten.
Obwohl der Film für das R-Rating entschärft werden musste, geizt er nicht mit Blut und Gewalt. Er ist nicht zimperlich, aber das ganz große Splatter-Feuerwerk bleibt aus. ROB ZOMBIE weiß jedenfalls, wie man auch mit wenig Geld schicke Bilder kreiert, Nuancen setzt und für einen nihilistischen und sadistischen Tenor sorgt. Doch leider hat es ROB ZOMBIE bei seinem Inszenierungsstil etwas übertrieben, denn viele Szenen sind derart verwackelt und/oder hektisch geschnitten, dass man sich schon sehr anstrengen muss, um überhaupt nachvollziehen zu können, was da gerade abgeht.
Bis dahin war 31 in meinen Augen noch pures Mittelmaß, doch dann kam das Ende und ich setzte mir meinen enttäuschten Gesichtsausdruck auf.
Yoga Hosers / US / 2016
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Holy moly! Was für Kraut pfeift sich KEVIN SMITH rein, um solch infantile Albernheiten zwischen Girlie-Kitsch, Smartphone-Sucht und Nazisploitation-Nonsens ansatzweise lustig zu finden?
In der blödsinnigen Quasi-Fortsetzung von TUSK - DER MENSCH IST DAS GEFÄHRLICHSTE TIER aus der True-North-Trilogie kämpfen die beiden musizierenden Yoga-Tussen aus dem Eh-2-Zed-Supermarkt, Colleen Collette und Colleen McKenzie, auch Colleens genannt (LILY-ROSE MELODY DEPP und HARLEY QUINN SMITH ), zunächst gegen Satanisten und dann gegen mit Sauerkraut gefüllte Bratwurst-Nazi-Klone, auch liebevoll Bratzis genannt, und bekommen dabei Unterstützung von Guy Lapointe (JOHNNY DEPP).
Die CGI sehen billig aus, das Skript und die Regie wirken lustlos hingerotzt und es scheint, als hätte KEVIN SMITH seinen Tiefpunkt erreicht. Selbst STAN LEE kann diese Zumutung nicht retten.
Deepwater Horizon / US/HK / 2016
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Da der Film in großen Teilen die wahren Geschehnisse schildert, als es infolge schwerer Versäumnisse zu einem Blowout auf der Ölplattform Deepwater Horizon kam, der einen Brand auslöste, infolgedessen elf Arbeiter ums Leben kamen, die Plattform zwei Tage später unterging und ausströmendes Öl zur schwersten Umweltkatastrophe dieser Art in der Geschichte führte, und zwar der Ölpest im Golf von Mexiko, würde ich sagen, dass es sich hierbei um ein Katastrophen-Drama handelt. Doch leider fehlen diesem Film die wichtigsten Faktoren für ein packendes Drama.
Es fehlt der Tiefgang und die emotionale Bindung zu den Arbeitern, da es keine Hintergrundinformationen zu ihnen gibt. Auch werden die Arbeiter, die ihr Leben ließen nur als Nebendarsteller oder gar nicht behandelt. Am Ende des Films wusste ich nicht welcher der Schauspieler, die Rolle eines der Opfer verkörperte, da der Fokus überwiegend auf Mike Williams (MARK WAHLBERG), Jimmy Harrell (KURT RUSSELL) und Vidrine (JOHN MALKOVICH) liegt, die allesamt die Katastrophe überleben und noch einige andere Nebencharaktere das Leben retten. Also geht es hier überwiegend um die Helden Mike und Jimmy, als um die Opfer und das ist schade. Auch Kritik an der Fahrlässigkeit des Konzerns und welche Folgen es für BP sowie welche Folgen diese ökologische Katastrophe generell hatte, vermisse ich.
In der ersten knappen Stunde geht es um die Querelen zwischen den Bohrinsel- und BP-Arbeitern, um seinen Claim abzustecken. Dann kommt es zum atemberaubend intensiven Blowout, der sich lange hinzieht. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt. Ein Kampf um sein eigenes Leben und das der anderen.
Nach dem die Überlebenden die Ölplattform verlassen haben, wird auf billigste Weise Tragik vorgeheuchelt. Und zwar indem man die erschöpften Überlebenden in Zeitlupe durchs Bild wabern lässt und das Ganze durch emotional aufgebauschter Musik unterstreicht.
Ganz zum Schluss werden die Namen und reale Bilder, der Opfer gezeigt, das ist wirklich eine würdevolle Geste und hat mir sehr gut gefallen.
DEEPWATER HORIZON ist vielleicht als Action-Thriller ausgezeichnet, doch da es sich um eine wahre Begebenheit handelt, die Mensch und Natur opferte, ist das meines Erachtens die falsche Richtung, die eingeschlagen wurde, denn als Drama versagt DEEPWATER HORIZON.
Ruinen ( OT: The Ruins) / US/AU/DE / 2008
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RUINEN ist ein feiner, fieser Kryptobotanik-Schocker, der auf den Pfaden der Maya-Mythologie wandelt und auf jeden Fall eine Bereicherung für das Pflanzenhorror-Subgenre ist.
Zwar ist die Story nicht wirklich tiefschürfend oder komplex, sie wird aber unheimlich spannend vorgetragen und die Charaktere handeln halbwegs realistisch. Die Darsteller machen ihre Sache allesamt sehr gut und auch der Look des Films vermag zu gefallen, handwerklich kann der Film also vollends überzeugen. Außerdem sind die Gore-Einlagen, insbesondere für eine FSK 16-Freigabe schön deftig und explizit ausgefallen. Die Atmosphäre ist nicht düster und dreckig, sondern sonnig und idyllisch. Doch schon nach kurzer Zeit wendet sich das Blatt und der majestätische Maja-Tempel inmitten des weitreichenden, dichten Dschungels wird zu einer beengten und mysteriösen Todesfalle, die sich nach und nach in Blut tränkt.
Die Gefahr geht sowohl von den fleischfressenden und blutgierigen Pflanzen aus, die menschliche Affekte auffangen beziehungsweise Stimmen oder Geräusche imitieren können und für Psycho-Terror par excellence sorgen, als auch von den Ureinwohnern, die die Pyramide abschirmen, damit sich die Killerpflanzen nicht ausbreiten können, aus Angst, dass die ungebetenen Besucher die Pflanzen verschleppen könnten.
Das Ende hätte besser sein können, aber es soll ein alternatives Ende geben, das ich zwar noch nicht gesehen, aber schon gelesen habe, das weitaus besser sein soll.
The Breed - Blutige Meute (AT: The Breed - Räudige Meute) / DE/ZA/US / 2006
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Eine Gruppe junger Leute will ein Wochenende in einem Haus auf einer einsamen Insel verbringen, doch dann werden sie von einer Meute wütender Hunde überrascht, die jeden töten, den sie zu fassen kriegen.
Die Handlung dieses Tierhorrorfilms ist zwar den meisten längst vertraut und wird solide abgespult, doch positiv zu erwähnen ist, dass sie im realistischen Rahmen bleibt und die Hunde keine übernatürlichen Kräfte, sondern einfach etwas mehr Intelligenz besitzen. Auch die Erklärung, warum die Hunde so geworden sind und wieso die Protagonisten nicht mehr von der Insel wegkommen, weiß mit einem guten Stück Realismus zu glänzen.
Bei der Charakterzeichnung der Protagonisten hätte man sich zwar mehr Mühe geben und auch die Dialoge hätten reiflich überlegter sein können, aber die Stärken dieses Films überwiegen erfreulicherweise.
Schnell wird Spannung aufgebaut und steigert sich immer weiter.
Hin und wieder überrascht THE BREED mit ein paar actiongeladenen Szenen und tollen Stunts der aggressiv wirkenden Hunde. Da sich die Protagonisten dieses und jenes einfallen lassen, um die Hunde auszutricksen oder unschädlich zu machen, um die Insel verlassen zu können, gestaltet sich THE BREED unterhaltsam und kurzweilig. Außerdem besticht MICHELLE RODRIGUEZ durch Toughness und Fitness.
While She Was Out (AT: Stille Nacht - Mörderische Nacht) / CA/US/DE / 2008
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Auf den letzten Drücker, und zwar am Heiligabend, will die devote Hausfrau und Mutter Della (KIM BASINGER) noch einen kurzen Abstecher ins nahegelegene Einkaufszentrum machen, um noch ein paar Erledigungen zu tätigen. Also verlässt sie ihr spießiges Bonzenviertel und gerät geradewegs in den Weihnachtstrubel. Weil ein ignoranter Egoist mit seiner Karre gleich zwei Parkplätze vereinnahmt, klemmt Della ihm einen bösen Zettel hinter die Scheibenwischer. Nach dem Della ihre Einkäufe erledigt hat, warten bereits der aufmüpfige Fahrer und seine Kumpel auf Della. Als ein Wachmann zur Hilfe eilt, wird er erschossen und Della ergreift die Flucht in ein verlassenes Waldstück. Die Gruppe Rowdys braucht keine Zeugen und folgt Della. Dort entbrennt ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel, in dessen Verlauf die brave Hausfrau den Spieß umdreht und versucht sich mithilfe eines Werkzeugkoffers zur Wehr zu setzten.
WHILE SHE WAS OUT ist ein geradliniger, humorloser und knallharter Rache-Thriller im Exploitation-Stil der 70er-Jahre, den man sich als Genrefreund gerne mal ansehen kann, aber auch schnell wieder vergisst. Da die Handlung natürlich nicht brandneu und auch generell nicht besonders innovativ ist. Aber dennoch mag ich diese Art von Film, da sie dennoch wegen verschiedenen Punkten sehr spannend, packend, effektiv und dementsprechend kurzweilig und unterhaltsam sein kann. WHILE SHE WAS OUT ist nicht der beste Film dieser Art, sondern liegt gerade so über Durchschnitt. Das liegt einerseits daran, dass die Rowdys überhaupt nicht bedrohlich wirken, sondern eher unbeholfen und planlos durch die Botanik latschen und sich dabei noch selber auf die Füße treten. Und andererseits liegt es daran, dass auch Della eher tollpatschig durchs Dickicht stöckelt, um dann binnen Sekundenbruchteilen einen Schalter umzulegen oder wie per Knopfdruck vom scheuen, verängstigten Reh zur eiskalten und bärenstarken Killerin zu werden. Und wie kam sie überhaupt nach dem Crash geistesgegenwärtig darauf, den Werkzeugkasten mitzuschleppen? Hat sie nur auf solch eine Gelegenheit gewartet, um den Spieß endlich umzudrehen? Das Ende vom Frauenpower-Lied war dann reine Formsache und absolut vorhersehbar.
Final Destination 5 / US/CA/SG/HK / 2011
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Im Prequel zu FINAL DESTINATION aus dem Jahre 2000 ist TONY TODD als William Bludworth erfreulicherweise wieder dabei und gibt mysteriöse Andeutungen mit auf den Weg. Das Ausgangs-Brückenunglück ist spektakulär in Szene gesetzt und die Gruppe harmonisiert sehr gut miteinander, weil die Charaktere diesmal auch nicht ganz so blass daherkommen. Diesmal wird auch wieder vermehrt auf das Erzählen wert gelegt und die Todesumstände kommen größtenteils unerwartet und machen ordentlich was her. Nicht nur weil die Effekte solide sind, sondern weil die Kills auch heftig, brutal, blutig und detailreich aufwarten. Doch am besten ist wohl das perfide und schockierende Ende.
Cube Zero / CA/US / 2004
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Das Original überzeugte durch seinen Surrealismus, aufgrund der verschieden farbigen Kammern, einer interessanten Gruppe und der bösartigen Fallen.
Die Fortsetzung überzeugte durch eine noch interessantere Gruppe, vielen Wendungen und physikalischen Spielereien. Leider verlor die Fortsetzung den Surrealismus, da die Kammern weiß waren und dadurch clean und steril wirkten. Außerdem waren die Fallen rar gesät sowie unspektakulär und unblutig.
Das Prequel wirft nun einen Blick hinter die Kulissen.
Viele mögen ja eine Entmystiefizierung oder an den Haaren herbeigezoge Erklärungen nicht, doch ich mag es an einem bestimmten Punkt etwas über die Hintergründe zu erfahren, wenn es sinnig und gut umgesetzt ist. Der Hintergrund des Kubus ist zwar annehmbar, aber nicht vollends zufriedendstellend. Da hätte man kreativer sein können und außerdem bleiben trotzdem noch viele Fragen offen, obwohl oder weil die Haupthandlung daraus besteht den beiden Knöpfedrückern Eric Wynn (ZACHARY BENNETT) und Dodd (DAVID HUBAND) bei ihrem öden Job, also der Überwachung des Kubus zuzuschauen. Sie stellen keine Fragen, führen Befehle aus und denken bloß nicht zu viel über das nach, was sie tagtäglich zu sehen bekommen. Doch erst als sich Eric unversehens in die Gefangene Cassandra Rains (STEPHANIE MOORE) verliebt und entdeckt, dass in ihrer Akte das Einwilligungsformular fehlt, beginnt er am System zu zweifeln und steigt selbst hinab ins mörderische Labyrinth, um die junge Frau zu retten.
Die Ereignisse im Kubus wirken bis dahin untergeordet, aber überzeugen dennoch wie auch das Beleuchten der Hintergründe, obwohl die Gruppe im Gegensatz zum Origininal und der Fortsetzung nicht besonders interessant wirkt. Aber dafür hat der Kubus diesmal eine äußerst düstere und dreckige Atmosphäre und die Fallen stechen heraus, weil sie verdammt sadistisch und brutal sind. Das macht auch CUBE ZERO sehr reizvoll.
Planet des Schreckens (OT: Galaxy of Terror / AT: Mindwarp: An Infinity of Terror / Planet of Horrors / Quest) / US / 1981
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Eine zusammengewürfelte und ahnungslose Crew wird vom wortwörtlich erleuchteten Master auf eine vermeintliche Rettungsaktion auf den fremden, finsteren und vernebelten Planeten Morganthus geschickt. Dort angekommen, stoßen sie im Schiffswrack auf furchtbar entstellte Leichen. Während ein Teil der Rettungscrew darauf drängt den Planeten wieder zu verlassen, da es offensichtlich keine Überlebenden gibt, beharrt der Anführer des Teams darauf die Umgebung abzusuchen. Sie entdecken eine riesige, mysteriöse Pyramide, die verlassen scheint, und einem futuristischen Irrgarten des Schreckens gleicht. Im Inneren erwartet die Crew das pure Grauen aus bizarren, albtraumhaften Monstern und unsichtbaren Kräften, die auf brutale Weise zum Tode führen können. Diese stellen sich schlussendlich als materialisierte, individuelle, unterbewusste Ängste heraus. Die Besatzungsmitglieder sehen sich nun der Prüfung konfrontiert, sich gegen sich selber zu behaupten und nur der Furchtloseste scheint eine Chance auf Überleben zu haben.
Auch wenn sich PLANET DES SCHRECKENS aus der Schmiede ROGER CORMANS ganz exploitativ von ALIEN - DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT inspirieren ließ, ist der Film eigenständig genug, um nicht als Plagiat abgetan zu werden und genießt mittlerweile selbst einen beträchtlichen Kultstatus. Auch wenn die Idee, Menschen gegen ihre eigenen Ängste antreten zu lassen, zu diesem Zeitpunkt nicht neu war, ist sie grundsätzlich clever und bietet viele Möglichkeiten. Anstatt viel Zeit mit Figurenzeichnung und nachvollziehbaren Handlungsabläufen zu verplempern, werden die Protagonisten lieber in kleinen Grüppchen durch die Gänge gehetzt und müssen mehr oder weniger psychologisch tiefenwirksam ihrem blutigen Unterbewusstsein ins Auge sehen. Der Look des Films ist effektvoll, voller fantasievoller Details und schafft partiell eine gewisse Stimmung. Die blutigen Spezialeffekte, für die niemand geringeres als JAMES CAMERON als Production Designer und Second Unit Director verantwortlich war, sind handgemacht und besitzen einen nostalgischen Charme. Ziemlich überzeugend werden Köpfe zerquetscht, Arme abgerissen und Innereien plumpsen aus dem Körper. In Nebenrollen sind außerdem die späteren Horror-Ikonen ROBERT ENGLUND und SID HAIG zu sehen. ROBERT ENGLUND beweist hier schon sein Schauspieltalent und seine Wandlungsfähigkeit.
Alienkiller (OT: The Borrower) / US / 1991
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ALIENKILLER ist eine unterhaltsame Mischung aus Cop-Thriller und Science-Fiction-Horror mit einem leicht trashigen Touch. Für einen B-Movie sind die Effekte außerordentlich gut sowie Maske und Kostüme sind aufwendig und detailreich. Die Schauspieler sind auch gut, insbesondere RAE DAWN CHONG (Die Tochter von TOMMY CHONG, bekannt aus der CHEECH & CHONG-Filmreihe oder als Leo aus der Sitcom DIE WILDEN SIEBZIGER) gibt als knallharten Cop Diana Pierce dem Film die richtige Würze mit lockeren Sprüchen. Doch das Buddy-Verhältnis zwischen ihr und ihrem Partner Charles Krieger (DON GORDON) wirkt letzlich etwas steif und unausgegoren. Die Cops stoßen auch nur durch Zufall auf die Mordserie und die einzelnen Handlungsstränge finden leider erst im späteren Verlauf zusammen. Aber bis dahin sorgt das Alien für genügend sehenswerte Szenen, da es in der großen, weiten Stadt einen Kulturschock nach dem anderen durchlebt.
Die verdammt misanthropische Idee dahinter ist prima, und zwar dass der Alienkiller zur Strafe in einen menschlichen Körper gesteckt und auf der Erde ausgesetzt wird, wie auch dass es gewarnt wird, dass Beschädigungen seines neuen Körpers schmerzliche Metamorphosen verursachen. Letztlich wirkt die Bestrafung zwar unsinnig, doch wenn das Alien durch das Aufsetzen der Köpfe seiner Opfer auch deren Identität annimmt, vergisst man diesen Mangel halbwegs, weil dann äußerst amüsante und ironische Momente für Ablenkung und Abwechslung sorgen. Die Spannung bleibt zwar auf der Strecke, aber dafür ist die Atmosphäre schön düster.
Das Ende stellt leider nicht hundertprozentig zufrieden, da man nicht weiß, ob die Gefahr gebannt ist oder das Alien weiterhin sein Unwesen auf der Erde treibt. Eine Fotzsetzung würde eventuell Abhilfe schaffen.
Death Race 3000 (OT: Death Racers) / US / 2008
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Amerika in der nahen Zukunft: Um der wachsenden Gewalt Herr zu werden, wurde in Kalifornien eine neue Art von Freiluftgefängnis mit Häftlingsselbstverwaltung für 200.000 Gefangene geschaffen, die sich die rote Zone nennt. Der dortige Anführer und psychotische Superterrorist Reaper (SCOTT LEVY) plant mit Sarin das größte Trinkwasservorkommen Kaliforniens zu vergiften, das dummerweise direkt unter dem Gefängnis liegt.
Da Militär und Polizei leider ausscheiden, veranstaltet der Gouverneur ein "Death Race“ mit konkurrierenden Teams, welche aus Sträflingen bestehen, um den Terroristen aufzuhalten. Und so begeben sich die Teams in Ihren aufgemotzten Autos, bestückt mit Waffen, Raketenwerfern und Klingen in die Rote Zone, um dort mit einem Sieg Ihre Freiheit zu erkaufen.
Ich habe mir diese vermurkste THE ASYLUM-Variante von DEATH RACE aus dem Jahre 2008 mit JASON STATHAM in der Hauptrolle nur wegen der INSANE CLOWN POSSE und der Hardcore-Wrestling-Legende RAVEN, hier als Bösewicht Reaper zu sehen, angeschaut, doch das war ein fataler Fehler. Qualitativ ist dieser Rotz unter aller Sau. Die Beleuchtung ist zu dunkel, der Filter und das Grading sind ätzend, die Effekte sind beschissen, die "Schauspieler" sind nervig und untalentiert, die deutsche Synchro und die oberflächlichen Dialoge sind schmerzhaft und als ob die eh schon simple Handlung nicht ausreichen würde, wird sie auch noch völlig sinnentleert erzählt. Dieser Klumpen Mist ist absolut nicht zu empfehlen.
Giganten mit stählernen Fäusten (OT: Deathsport / AT: Death Race 2 - Giganten mit stählernen Fäusten / Death Race 2050 / Death Sport / Todesrallye in Helix-City) / US / 1978
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In dieser postapokalyptischen Zukunftsvision herrscht ein Despot über das durch Nuklearkriege verwüstete Land und lässt die unliebsamen und pseudophilosophisch dahinschwafelnden Geächteten in der Todesrallye auf Leben und Tod antreten, um sich von ihnen innerhalb dieses allseits beliebten Spektakels zu erleichtern. Die Geächteten sind in eine Art Barbaren-Montur gekleidet, reiten auf Pferden und verteidigen sich mit Glasschwertern. Ihre in Alufolien-Overalls gekleideten Gegner kämpfen hingegen mit dematerialisierenden Laserkanonen und sind auf den sogenannten Todesmaschinen unterwegs. Die Todesmaschinen sind einfach nur lautstarke Motorräder.
Dieser Kampf zwischen Gut und Böse mit seichter Gesellschaftskritik hört sich für geneigte Trash-Fans vielleicht interessant an, ist aber letzlich absolut belanglos. Denn neben jeder Menge Explosionen passiert nicht viel und wenn, denn äußerst unspektakulär, dilletantisch und halbherzig. Der Unterhaltungsfaktor ist sehr gering und die Qualität unterdurchschnittlich. Das ständige Rumgetucker durch die Pampa wird auf Dauer öde und die Love Story ist unglaubwürdig und deplatziert. Doch womit sich dieser Film schließlich den Strick dreht ist, dass er sich bierernst nimmt und man Humor schmerzlich vermisst.
GIGANTEN MIT STÄHLERNEN FÄUSTEN wurde zwar von ROGER CORMAN produziert und in der Hauptrolle ist DAVID CARRADINE zu begutachten und die Grundhandlung ist ähnlich wie FRANKENSTEINS TODESRENNEN, aber inhaltlich hängen die Filme nicht zusammen. Deswegen stellt dieser Film keine Fortsetzung dar.
Hanger - Payback is a Bitch of a Whore / CA / 2009
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HANGER ist ein grauenhaft brutales Stück Müll von Fickfilm ohne Niveau und Tabus, das eine entsetzliche Rachegeschichte von Zuhältern und Rauschgifthändlern sowie von Huren und Drogensüchtigen erzählt, die mit einer bestialischen Abtreibung beginnt und mit einem verdammt bösartigen Blutbad endet.
HANGER ist zum Kotzen und schwächer als GUTTERBALLS, weil es jede Menge hässliches und behindertes Füllmaterial gibt, aber dieser kaputte Film taucht provokant, plakativ und ekelhaft dreckig in die Untiefen der menschlichen Verderbtheit ab und spiegelt eine total abgefuckte und kranke Gesellschaft wider.
Troma-Boss LLOYD KAUFMAN hat auch einen Kurzauftritt als Transe und der Film beginnt mit einem Clip aus CLASS OF NUKE ’EM HIGH.
Der Soundtrack ist goil, wenn es bspw. "erotisch" wird gibt es R.A. THE RUGGED MAN auf die Ohren, der sich neben der Mukke zum Beispiel als Drehbuchautor und Produzent für BAD BIOLOGY von FRANK HENENLOTTER verantwortlich zeichnet.
Gutterballs - I Warned You Not to Bowl Tonight (AT: Gutterballs - The Night he came hard) / CA / 2008
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Zwei Gruppen von Teenagern, allesamt halbstarke, nichtsnutzige Zirkusaffen-Volldeppen, strunzdumme Transen- und Schwuchtel-Bitches oder eben spottbillige, eklig-ranzige Fotzen geraten in der hiesigen, heruntergekommenen Bowlingbahn Xcalibur aneinander. Daraufhin wird Lisa (CANDICE LEWALD) brutal vergewaltigt. Am nächsten Abend dürfen die Teens nach Ladenschluss bowlen, doch irgendetwas ist anders als sonst. Lisa ist ebenfalls auf der Bowlingbahn, allerdings nur noch distanziert und mit schwarzer Sonnenbrille. Scheinbar ist Lisas brutale Massenvergewaltigung Anstoß für eine Mordserie, denn plötzlich erscheint auf der Bowlinganzeige ein Mitspieler mit dem mysteriösen Kürzel BBK. Jeder Spieler wird nach und nach das Opfer des Bowlingbahn-Killers und immer wenn er punktet, hat einer der Spieler das Zeitliche gesegnet.
Dass so gut wie in jedem verfickten Satz irgendeine verfickte Variante des schönen Wortes "Ficken" vorkommen muss, geht nach einer Weile verfickt auf den Hodensack. Genauso nervtötend sind die grenzdebilen und asozialen Fickfiguren. Dafür kommt das verfickte 80er-Feeling dieser primitiv-bizarren Hommage an die verfickten Slasher-Streifen jener verfickten Zeit gut rüber. Die Story, das Schauspiel und der Humor sind zwar hauchdünn, splittrig-hölzern und auf Sparflamme, doch die Musik, die Klamotten, die Frisuren und die Ausstattung erzeugen verfickt nostalgische Gefühle. Es gibt auch jede Menge verficktes Füllmaterial und verfickt belanglose Scheiß-Szenen, doch wenn BBK mit Bowlingtasche aufm Kopf und angespitzen Kegel am Pin-etrieren ist, was das Zeug hält, wird GUTTERBALLS zu einem heftigen Retro-Fun-Slasher und zu einer obszön bluttriefenden Vulgärschlacht der Perversion mit bestialisch-schönen und vor allem handgemachten Spezialeffekten. Die Wax-O-Matic-Poliermaschine ist der Brüller und außerdem ist das verfickte Ende überraschend wendungsreich und haut noch mal verfickt rein.
Excision - Herausschneiden das Böse um zu heilen die Krankheit / US / 2012
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ANNALYNNE MCCORD beweist als androgyne, ungepflegte, renitente, stoische und mit nekrophilen Phantasien hausierende Pauline Mut zur Hässlichkeit, in einem abstoßenden und hervorragend besetzten Coming-of-Age-Psycho-Drama, mit ästhetisch stark bebilderten und sehr blutigen Traumsequenzen. EXCISION ist ein schräg-bizarres und originelles Psychogramm eines unverstandenen, jungen Mädchens, das sich schwarzhumorig durch die Untiefen der Pubertät kämpft, bis es zu einem subtil-schwermütigen und schockierenden Ende kommt, das leider etwas vorhersehbar ist.
Excision / US / 2008
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Eine vernachlässigte Jugendliche sucht Zuflucht in ihren Träumen, die sie einst verfolgten. Nun aber macht sie sich die Ängste zunutze und entwickelt einen schockierenden Plan, um ihren ablehnenden Eltern ihren Wert zu beweisen und es ihnen damit heimzuzahlen.
Das ist ein durchaus ambitionierter Kurzfilm, der eine originelle Idee beherbergt, die 2012 unter dem gleichen Titel als Langfilm mit bekannten Gesichtern Verwendung fand und dort noch um einiges ausgearbeiteter und effizienter realisiert worden ist.
Der Tod kommt auf vier Pfoten (OT: Man's Best Friend / AT: Killing Dog) / US / 1993
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Die engagierte Reporterin Lori Tanner (ALLY SHEEDY) ist bei dem Thema Tierversuche einer heißen Story auf der Spur. Als ihre Informantin plötzlich spurlos verschwunden ist, bricht Lori kurzentschlossen in das Labor des Forschers Dr. Jarret (LANCE HENRIKSEN) ein, um ihre Recherche voranzutreiben und den Skandal aufzudecken. Als sie von den Wachposten entdeckt wird und fliehen muss, befreit sie bei der Gelegenheit noch den armen Hund Max, der ihr sofort ans Herz gewachsen ist. Sie nimmt ihn bei sich zu Hause auf, ohne zu ahnen, dass der Hund im Auftrag der Regierung genetisch manipuliert wurde und nicht nur viel intelligenter, ausdauernder und stärker als andere Hunde ist, sondern auch eine echte Killermaschine.
Nach einem drastischen Start wirkt der Film lange Zeit, also bis weit in den Mittelteil hinein, wie ein Familien-/Kinderfilm. Nur langsam wird dem Zuschauer die ausgehende Gefahr des Hundes bewusst. Zwar bekommt man schon gelegentlich ein paar merkwürdige Szenen zu sehen, aber noch kein ernstzunehmendes Terrorszenario. Dadurch entsteht eher leidlich Spannung. Die Fähigkeiten die Max besitzt, wie z . B. Säure pinkeln, durch ausfahrbare Krallen einen Baum hochkratzeln, um eine Katze in einem Ruck herunterzuwürgen, oder sich wie ein Chamäleon zu tarnen, unterhalten allemal, sind aber letztlich eher zum Schmunzeln als zum Fürchten. DER TOD KOMMT AUF VIER PFOTEN ist jedenfalls ganz gut, aber letztendlich fehlt es diesem B-Movie etwas an Biss und man hätte mehr daraus machen können.
Frankensteins Todesrennen (OT: Death Race 2000 / AT: Herrscher der Straße / Frankensteins Todes-Rennen) / US / 1975
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die Story ist völlig simpel: In einer dystopischen Zukunftsvision eines faschistoiden Amerikas sind die größten Volkshelden die Teilnehmer am transkontinentalen Straßenrennen von Küste zu Küste, bei dem es darum geht so viele Menschen wie möglich zu überfahren, um zu punkten. Für Männer, Frauen, Kinder, Jugendliche Senioren usw. gibt es unterschiedliche Punkte.
Ins Getümmel stürzen sich das Wildwest-Girl Calamity Jane/Katastrophen Jenny, Nero the Hero, die Hakenkreuz-Walküre Mathilda die Hunnin und ihr Nazi-Navigator Herman the German, der alte Wüstenfuchs sowie der Star des Spektakels Frankenstein (DAVID CARRADINE) im schwarzen Ganzkörperlatexanzug, der schon etliche Male von schweizer Feinmechanikern zusammengebastelt wurde - also Frankenstein, nicht der Anzug. Frankensteins gefährlichster Gegner ist der skupellose, dumpfbackige Italo-Hengst Machine Gun Joe Viterbo (SYLVESTER STALLONE), dessen stumpfen Sprüche kein Auge trocken lassen.
Außerdem gibt es da noch eine Widerstandsbewegung: Die Rebellen wollen das Todesrennen scharfsinnig sabotieren und somit Mr. President (SANDY MCCALLUM) und sein Regime stürzen, obwohl doch die Franzosen an allem schuld sind ... (!)
In skurril aufgemotzten Gladiatoren-Vehikeln liefern sich die total überzeichneten Figuren bei irrwitzigen Rennszenen im Vorspulmodus und völlig unpassendem Geklimper und Gedudel ein waghalsiges Todesrennen voller absurder Ideen und explosiver Action.
Das ist eine schamlose, groteske, zynisch-niveaulose, blutig-brutale, sexistische und politisch inkorrekte Gesellschaftssatire und somit eine herrliche Edel-Trash-Perle aller erster Güte, die den Geist der 70er atmet und ganz einfach jede Menge Spaß macht.
Slugs - Schnecken (OT: Slugs, muerte viscosa / AT: Slugs - vortice d'orrore / Slugs: The Movie / Schnecken) / ES/US / 1988
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Bei den wenigsten Menschen lösen Schnecken wohl Panikattacken und Todesängste aus, da Schnecken eben nicht besonders schnell sind, sich leicht zertreten oder mit Salz bekämpfen lassen. Doch in diesem Film sind sie nicht nur nackig, schleimig und eklig, sondern auch noch äußerst bissig und tödlich. Letzlich schafft es der Film tatsächlich die karnivorischen Killerschnecken bedrohlich wirken zu lassen und auch ihre Angriffe effizient umzusetzen. Natürlich darf man da nicht mit Logik oder gesunden Menschenverstand rangehen. Man sollte sich auf die krude Idee einlassen können, die in einen typischen Tier-Horror-Plot gepackt worden ist, den man schon etliche Male zuvor gesehen hat: Tiere mutieren durch abgesonderten Giftmüll ... Nun heißt es Mensch gegen Natur ... Doch Politik und Behörden stehen im Wege...
Das ist teilweise feinster, selbstironischer 80er-Jahre Weichtier-Trash mit kriechendem Spannungsaufbau, einem verquasten Mittelteil aus Füllmaterial und hölzernen Klischee-Darstellern ohne Charisma, die durch die Gegend eiern und ulkig-dämliche Dialoge dahinseiern.
Außerdem ist die Filmmusik ordentlich, findet aber an den unpassendsten Stellen ihren Einsatz.Trotzdem ist dieser Schleimer-Schlock irgendwie unterhaltsam und besitzt gelegentlich Kurzweil.
Das Überdurchschnittlichste an SLUGS sind zweifelsohne die deftigen Gore-FX und Ekeleinlagen, auch wenn die Bodycount-Liste lustlos abgehakt wird und nach Genrekonventionen abläuft.
Das Ende ist komplett bescheuert, aber wie es sich für einen käsigen Schlonz gehört, geht explosive Action vor Vernunft, da wird eben mal kurz die halbe Stadt in die Luft gejagt ... ist doch Ehrensache!
Alligator 2 - Die Mutation (OT: Alligator II: The Mutation / AT: Alligator 2 - Die Mörderbestie beißt wieder zu / Alligator 2 - The Mutation) / US 1991
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Zugegebenermaßen ist die Fortsetzung von der HORROR-ALLIGATOR von 1980 nicht mehr ganz so gut wie das Original, aber so übel wie er hier wegkommt ist er nun wirklich nicht.
Das Grundgerüst der originalen Handlung ist in etwa gleich geblieben, aber dennoch überzeugt die Fortsetzung durch jede Menge eigenständiger Ideen, Abwechslungsreichtum bei der Erzählung, einer zügigen Inszenierung und vor allem durch den Humor. Schon das Original wusste durch gewitzte Dialoge zu amüsieren, doch die Fortsetzung legt da noch ein bis zwei Schippen drauf. Zwar geht dadurch natürlch jegliche Ernsthaftigkeit, Glaubwürdigkeit und Bedrohlichkeit flöten, die das Original trotz der Zoten noch hatte, doch wenn man das nicht so eng sieht oder den Film sogar als Horrorkomödie oder Persiflage betrachtet, ist er verdammt unterhaltsam.
Eine Gruppe Südstaaten-Panzerechsenjäger unter der Leitung von Hawk Hawkins (RICHARD LYNCH) wird auch angeheuert, um der Bestie den Gar auszumachen und KANE HODDER ist selbstverständlich auch unter ihnen. Der Großteil der Gruppe wird zwar flugs dezimiert, doch das stachelt Hawk Hawkins nur umso mehr an mit der Hilfe von Detective David Hodges (JOSEPH BOLOGNA) dem Vieh den Hals umzudrehen. Doch der skrupellose Mafiosi-Geschäftsmann Vincent Brown (STEVE RAILSBACK), der auch dafür verantwortlich ist, dass die Chemikalien in der Kanalisation landeten, will das aus profitgier unterbinden, da er einen Freizeitpark am See eröffnen will.
Ein riesieges Manko der Fortsetzung ist aber der Alligator selbst, denn er wirkt von Szene zu Szene unterschiedlich groß. Er ist auch nicht mehr so bissig und bekommt generell wenig Spielzeit. Deswegen sorgt er auch weniger für zerfetzte Leiber und Blutmatsche. Der Alligator schwingt jetzt lieber den Schwanz und schleudert die Beteiligten im hohen Bogen durch die Gegend. Das ist auch eher witzig als bedrohlich. Eine ganz nette Idee ist aber, dass der Alligator jetzt kugelsicher ist und selbst Handgranaten und Dynamit locker wegsteckt.
ALLIGATOR II - DIE MUTATION wirkt wie eine trashige Persiflage von DER HORROR-ALLIGATOR. Wenn man damit konform gehen kann, unterhält der Streifen allemal. Wem das sauer aufstößt, sollte lieber zum Original greifen.
Hot 247°F - Todesfalle Sauna (OT: 247°F / AT: 119°c / 247 Degrees Fahrenheit) / GE/US / 2011
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Eine Sauna ist auf jeden Fall eine originelle Todesfalle, doch mir fehlt dem klaustrophobischen Kammerspiel dieses simpel gestrickten Suspense-Thrillers die Suspense und der Thrill, so dass mir beim Schauen keine Schweißperlen auf der Stirn standen.
Da der Film auf einer wahren Begebenheit beruhen soll, wird vehement darauf geachtet, die Geschehnisse so plausibel, realistisch und ehrlich zu schildern wie möglich. Das wird auch solide umgesetzt und auch die Darsteller machen ihre Sache gut, doch letztlich ist mir das zu wenig, da auch keine beklemmende Stimmung auf mich übertragen wurde.
Da dem Plot generell nur minimale Möglichkeiten geboten sind, muss ich sagen, dass dieses Werk dennoch sehr ambitioniert wirkt und auch eine passable Auflösung bietet. Aber einmal ansehen reicht völlig aus. Mehr ist da leider nicht drin.
Der Horror-Alligator (OT: Alligator / AT: Der Killer-Alligator) / US / 1980
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Alligatoren sind keine Schmusetierchen und man sollte sie auf keinen Fall, wenn sie unliebsam werden, die Toilette herunterspülen. Insbesondere nicht, wenn sich der Alligator jahrelang von genmanipulierten Hundekadavern ernährt und zu einem Horror-Alligator heranwächst, der anfangs die Kanalisation und später eine ganze Stadt unsicher macht. Das macht uns dieser Film mit Öko-Botschaft deutlich, der den Zeigefinger gegen die Pharmaindustrie und ihre Tierversuche erhebt. Pfui Teufel!
Die Handlung ist routiniert konstruiert und wird spannend, action- und abwechslungsreich inszeniert. Durchgängig liegt ein Hauch von Ironie in der Luft, die durch gewitze Dialoge abgerundet wird. Auch wenn hier vieles ziemlich cheesy wirkt, entsteht dennoch eine besorgniserregende Atmosphäre, bspw. im Abwassersystem.
ROBERT FORSTER liefert als Detective David Madison einen coolen, chaotischen, charmanten und querdenkenden Cop ab, dem große Sympathie zuteilwird, aber auch die anderen Darsteller sind durchaus solide.
Die Effekte sind für ein B-Movie wahnsinnig gut, insbesondere der konsequent agierende Alligator sieht phänomenal realistisch aus. In das Kostüm zwängte sich übrigens KANE HODDER.
Ich kann zweifelsohne sagen, dass DER HORROR-ALLIGATOR ohne Längen und Leerlauf spitzenmäßig unterhält.