999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
When Alice Broke the Mirror (OT: Quando Alice ruppe lo specchio / AT: Touch of Death / When Alice Broke the Looking Glass) / IT / 1988
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Lester Parson (BRETT HALSEY) ist ein älterer, charmanter Gigolo, der wohlbetuchte, unattraktive und spleenige Damen umgarnt, um an ihr Vermögen zu kommen und somit seine Spielsucht zu finanzieren. Wenn nichts mehr zu holen ist, werden die Frauen aus dem Weg geschafft und dabei ist Lester jedes Mittel recht. Da Lester bei der Entsorgung ziemlich unbedacht vorgeht, werden auch schnell Polizei und Medien auf die Mordserie aufmerksam. Daraufhin führt Lester Gespräche mit seinem "Gewissen / anderen Ich / Alter Ego / Schatten seiner selbst". Eines Tages bandelt Lester mit der reichen Virginia Field (ZORA KEROVA) an, ohne zu wissen, dass sie über sein mörderisches Treiben Bescheid weiß und ihm einen Strich durch die Rechnung machen will.
Diese Schwarze Komödie von LUCIO FULCI hat einen tiefschwarzen und verdammt frauenfeindlichen Humor. Der Regisseur schafft es natürlich wieder einmal eine morbide Atmosphäre zu schaffen und krasse Kontraste zwischen den niederträchtigen Bildern und deren musikalischer Untermalung zu kreieren. Selbstverständlich dürfen auch die Gore-Szenen nicht fehlen, die für eine italienische TV-Produktion ziemlich deftig ausgefallen sind und mit denen auch nicht knauserig umgegangen wird. Zum Großteil bekommt man hier einen Psychothriller mit leichten Krimi-Ansätzen und komödiantischen Einlagen präsentiert, der zum Schluss sogar noch einen Schuss Mystery verpasst bekommt. Dieser Spät-Fulci ist weit davon entfernt ein Meisterwerk zu sein, aber aufgrund der Wandlungsfähigkeit des Hauptdarstellers, auch weit davon entfernt ein Totalausfall zu sein.
Liberty Stands Still - Im Visier des Mörders (AT: Sniper) / CA/DE / 2002
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Liberty Wallace (LINDA FLORENTINO), Vize-Präsidentin des größten Waffenherstellers in den USA, hatte sich ihren Abend eigentlich angenehmer vorgestellt. Sie wollte ihren Liebhaber Russell (MARTIN CUMMINS) vor seinem Theaterauftritt besuchen und den Abend mit ihm verbringen. Doch als sie mitten in der Öffentlichkeit auf einen Handyanruf antwortet, hört sie die Stimme von Joe (WESLEY SNIPES) in der Leitung. Liberty repräsentiert all das, was Joe verabscheut. Joe verlangt, dass Liberty sich an einen Hot Dog-Stand kettet, in dem eine beträchtliche Menge Sprengstoff an einen Zeitzünder gekoppelt ist, um mit ihr über ihre Arbeit zu reden. Andernfalls wird er sie mit einem von ihrer Firma hergestellten Laser-Präzisionsgewehr erschießen. Lösegeldforderungen stellt er keine. So versucht Liberty behutsam herauszufinden, was Joes Beweggründe und Absichten sind.
Die Ausgangslage dieses streckenweise halbwegs spannenden Katz-und-Maus-Spiels ist aufgrund der Kritik an der US-Waffenlobby durchaus interessant, doch leider steht der psychologische Aspekt der zwei Hauptdarsteller überwiegend hinten an. Obwohl die Laufzeit größtenteils aus dem Dialog zwischen den beiden Hauptdarstellern besteht, wird nur an der Oberfläche gekratzt und der zweifelhafte, ironisch-doppelmoralische Diskurs dreht sich irgendwann nur noch im Kreise. Die beiden Hauptdarsteller spielen ihre Figuren engagiert, doch bedauerlicherweise sind die Charaktere nicht gut ausgearbeitet und verhalten sich mit der Zeit umso widersprüchlicher. Das hätte eventuell durch eine ansprechende Inszenierung aus rasanten Schnitten, reizvollen Perspektiven und Kamerafahrten sowie einem spannungsgeladenen Score zum Teil übertüncht werden können, doch auch in Sachen Inszenierung weist der Film einige Schwächeleien auf.
Wie sich später herausstellt hat Joe nichts mehr zu verlieren und schreckt vor nichts mehr zurück, da seine geliebte, kleine Tochter von einem Amokläufer erschossen wurde. Nun ist Joe voller Kummer und sein ganzer Hass gilt denjenigen, die solche tödlichen Waffen in Umlauf bringen. Letzten Endes sind seine Absichten absolut fragwürdiger Natur. Das Exempel, das Joe statuieren will, geht meines Erachtens voll nach hinten los und er tut weder sich, noch seiner Tochter damit einen Gefallen. Im Gegenteil, er besudelt das Andenken seiner Tochter, da er sich auf die gleiche Stufe wie der Amokläufer stellt. LIBERTY STANDS STILL ist ein ambitionierter Film, der sich was traut, aber leider nicht zu Ende gedacht worden ist.
Rotten Link (OT: El eslabón podrido / AT: The Rotten Link) / AR / 2015
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Als Kurzfilm à la BRUTAL RELAX und/oder FIST OF JESUS hätte ROTTEN LINK vielleicht noch eine durchschnittliche Bewertung erzielen können, doch auf 70 Minuten gestreckt, in denen die ersten 60 Minuten total lahm und belanglos sind, funktioniert dieses Splatter-Drama einfach nicht.
Was in den ersten 60 Minuten geschieht, hätte man auch locker in 5 Minuten erzählen können.
Die letzten 10 Minuten in denen gesplattert wird, reißen es auch nicht mehr heraus, da die Splatterei nicht besonders innovativ und kreativ gestaltet ist.
King Kong (AT: Kong: The Eighth Wonder of the World / Peter Jackson's King Kong) / NZ/US/DE / 2005
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Eigentlich ist das eine in allen Belangen grandiose KING KONG-Verfilmung, die eine klare 10er-Bewertung verdient, wenn doch bloß nicht dieser furchtbare CGI-Overkill wäre und der hastige Schluss in der Metropole.
Zero Tolerance - Auge um Auge / TH / 2015
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Wer einen Film mit SCOTT ADKINS in der Hauptrolle sehen will, leistet sich mit ZERO TOLERANCE - AUGE UM AUGE einen absoluten Fehlgriff. Der Film startet zwar mit einer Szene mit SCOTT ADKINS und man denkt sich, der Streifen muss nicht übel sein, doch dann war es das auch schon. SCOTT ADKINS taucht zwar später noch einmal in einer kurzen Szene auf, doch seine Rolle spielt eigentlich keine Rolle. Die Aufgabe der Hauptrolle übernimmt dafür der unsympathische DUSTIN NGUYEN. Das ist aber nicht der Grund für meine schwache Bewertung, sondern die sinnlose Handlung, die es tatsächlich schafft mit ihrem Ende noch sinnloser zu werden als sie es eh schon ist. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, aber dieser Film schafft es. Meine Hochachtung. Aber nicht deswegen lasse ich keine null Toleranz walten, sondern wegen der durchaus ansehnlichen Inszenierung. Deswegen noch drei Toleranzpunkte.
Nun aber zur sinnlosen Handlung: In einem Fluss in Bangkok wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Der ermittelnde Polizist Peter (SAHAJAK BOONTHANAKIT) stellt fest, dass es sich um die Tochter seines ehemaligen Polizeikollegen Johnny (DUSTIN NGUYEN) handelt. Peter und Johnny machen sich nun auf die Suche nach dem Mörder. Die erste Spur führt sie zu einem Drogenkartell und einem Zuhälter. Doch die Suche nach der Wahrheit ist nicht so einfach und wird zu einem brutalen Rachefeldzug.
Als Zuschauer bekommt man keinen Hinweis, ob es sich tätsächlich um Mord handelt. Der Vater, der in einem anderen Land lebt und schon seit Jahren keinen Kontakt mehr mit seiner Tochter hat, zieht los und ballert einfach mir nichts, dir nichts alles und jeden über den Haufen, der mit seiner Tochter auch nur im entferntesten in Verbindung stand und auch diejenigen die im entferntesten mit seiner Tochter in Verbindung standen in Verbindung stehen. Die eigentliche Zielperson hebt er sich zum Schluss auf, weil er von denen immer dasselbe wissen will. Er möchte etwas über seine Tochter erfahren. Alle erzählen ihm dasselbe, und zwar das seine Tochter eine drogensüchtige Hure war, die alle liebten. Dann knallt der Vater auch die eigentliche Zielperson ab. Am Ende ist niemand mehr übrig, der üben den Haufen geballert werden kann, deswegen endet der Film mit einer Schlussszene, in der man nun sieht wie seine Tochter tatsächlich zu Tode kam.
Doch zuerst muss ich nochmal vorgreifen. Und zwar hatte die Hurentochter eine beste Freundin und die hat einen Macker. Alle wohnten zusammen, deswegen schaut Daddy auch dort mal vorbei. Als der Macker aufsteht um Kaffee zu kochen, wird er angewiesen sich wieder zu setzten. Nachdem Daddy und sein Cop-Buddy die Hütte verlassen, drückt die beste Freundin den An-Schalter der Kaffeemaschine und das Haus fliegt in die Luft. Im weiteren Verlauf wird auf die Szene nicht näher eingegangen, d. h. als Zuschauer ist man sich im Unklaren, ob das Zufall oder Absicht war. Also ob der Vater dahintersteckt oder sonst wer. Das wäre nämlich entscheidend für die erwähnte Schlussszene, obwohl das den Film auch nicht unbedingt sinniger machen würde.
In der Schlussszene sieht man nun wie die Hurentochter mit ihrer besten Freundin und ihrem Macker im Pool miteinander rummachen und Drogen konsumieren. Dann bekommt die Hure einen Anfall, geht unter und ertrinkt. Die beste Freundin und der Macker kriegen das zunächst nicht mit, weil sie miteinander rummachen. Nachdem sie es mitbekommen haben, werfen sie die Leiche in den nahe gelegenen Kanal. Das heißt, dass der gesamte Rachefeldzug sowohl im Nachhinein, als auch von vornherein für die Katz war, weil der Vater auch überhaupt keine Anhaltspunkte, Indizien, geschweige denn Beweise hatte.
Die wahren Memoiren eines internationalen Killers (OT: True Memoirs of an International Assassin) / US / 2016
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Die Szenen in denen der Schriftsteller Sam Larson (KEVIN JAMES) seine geschriebenen Zeilen vor seinem geistigen Auge abspielt und in seine Romanfigur schlüpft, sind schon ziemlich witzig. Aber ansonsten köchelt der Humor auf Sparflamme und auch die Action ist eher im B-Movie-Sektor angesiedelt. Die Story ist so lala und hat gelegentlich mit Längen zu kämpfen, aber streckenweise ist sie auch recht kurzweilig. GENESIS RODRIGUEZ ist hot as hell als Light-Version von Lara Croft und KEVIN JAMES ist sympathisch wie immer. DIE WAHREN MEMOIREN EINES INTERNATIONALEN KILLERS ist ganz nett und zum einmal sichten brauchbar. Mehr aber auch nicht.
Carnage Park - Willkommen in der Hölle / US / 2016
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Dieses kleine Terror-Stück war nach meinem Geschmack mit seinem grimmig-schmuddeligen 70er-Jahre Grindhouse-Feeling, den passenden Klamotten, den Autos, der Mucke und dem Wüsten-Setting, dass die schweißtreibende Hitze fühlbar macht. Der Anfang mit den beiden Bankräubern hat mir gefallen sowie der Bruch in der Handlung mit dem psychotischen Vietnam-Veteran Wyatt Moss (PAT HEALY) und seinem treuen Freund, dem Scharfschützengewehr. Außer dem Entführungsopfer Vivian (ASHLEY BELL) gibt es keine richtige Identifikationsfigur, doch dafür schmeißt sie nicht so schnell das Handtuch, sondern setzt sich in ordentlicher Survival-Manier zur Wehr. Scheinbar wirken die Vorkommnisse auf manche unlogisch und der Film hat auch generell keinerlei Aussage oder sonstigen Gehalt. Denn es geht einfach um das Psycho-Spiel eines traumatisierten Ex-Snipers. Natürlich ergibt das für den gesunden Menschenverstand keinen Sinn, denn der Typ hat sie ja auch nicht mehr alle. Obwohl nur mäßig bis gar nicht Spannung aufkommt, hat mich der Streifen mit seiner hysterischen Inszenierung und der stressigen Geräuschkulisse zu keiner Sekunde gelangweilt. Nur das Ende fand ich dann etwas lasch, da wäre durchaus mehr drin gewesen. Doch wenn es so war, war es eben so, oder auch nicht.
The Windmill Massacre (AT: The Windmill) / NL / 2016
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Komm', wir fahren nach Amsterdam.
Ich weiß, dass uns nichts passieren kann.
Dieser Liedtext schrammt komplett am Inhalt dieses Films vorbei.
Ein bunt zusammengewürfeltes Grüppchen Sünder möchte sich in einem klapprigen Sightseeing-Bus die Windmühlen des ländlichen, echten Hollands ansehen. Schwuppdiwupp streikt das Gefährt auch schon mitten in der Pampa. Die halb verfallende Mühle in der Nähe, die auf keiner Karte verzeichnet ist, sieht mit ihrem morbiden Charme nach einem netten Plätzchen aus, um Unterschlupf zu gewähren. Doch das stellt sich im Nachhinein als doch nicht so gute Idee heraus. Denn die mysteriöse Mühle ist Teil einer alten Legende. Und zwar hat Müller Hendrik seine Seele dem Teufel verkauft, damit die Flügel seiner Mühle nie still stehen, selbst bei Windstille nicht. Aber nicht nur das, zusätzlich mahlte Müller Hendrik die Knochen der Einwohner in seiner Mühle. Das hat dem Teufel so gut gefallen, dass er ihm einen Job angeboten hat, den Müller Hendrik ohne wenn und aber sofort antrat. Nun ist es Müller Hendriks Aufgabe Sünder besonders brutal und blutig in die Hölle fahren zu lassen.
Die Figuren haben mir durch die Bank gefallen und nach und nach kommt raus welche Päckchen sie mit sich herumtragen, denn sie werden ja von ihren sündhaften Vergangenheiten eingeholt und dafür bestraft, wenn sie keine Reue zeigen. Die Sünden die sie begangen haben sieht man in gruseligen Sequenzen, in denen sie noch mal mit den Geschehnissen konfrontiert werden und eine Chance auf Absolution bekommen. Wenn sie diese Chance nicht wahrnehmen, werden sie heftig gekillt. Denn der creepy Müller ist kein zaghafter Bursche, der nur an Tulpen schnuppert und Gouda futtert. Als der Japaner den Geist seiner toten Omi beschwörte, um sie nach Rat zu fragen, wurde es zwar etwas eigenartig, aber danach geht es anständig weiter. Eine Wendung zum Schluss sowie ein passables Finale lässt der Streifen auch nicht vermissen. Schönes Ding!
Freitag der 13. Teil 2 (OT: Friday the 13th Part 2 / AT: Freitag, der 13. - Jason kehrt zurück) / US / 1981
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Zu Anfang wird das letzte Überbleibsel des Vorgängers ausgemerzt, um eine neue Geschichte erzählen zu können, die sich aber nicht im besonderen Maße von der des Originals unterscheidet. Aber nichtsdestotrotz wird alles was den ersten Teil ausmachte übernommen und solide wie bisweilen sauberer wiederverwertet. Die Figuren sind diesmal sogar etwas besser ausgearbeitet. Spannung und Terror sind abermals zur Genüge vorhanden und die Kultfigur des Jason Vorhees wird endlich angemessen eingeführt, um den sittenlosen Campern nach dem altbekannten Prinzip die Lichter auszuknipsen. Simpel, aber dennoch effektiv wie das Leichenzählen weitergeht.
Nerve / US / 2016
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Ein nervenaufreibendes Spiel aus dem www bringt Teens dazu sich zu profilieren, nur um Clicks zu generieren. Dass das Profilieren heutzutage immer abwegigere, fragwürdigere und schockierendere Formen annimmt ist nichts Neues. Man braucht nur den Medien zu folgen. Traurig aber wahr.
EMMA ROBERTS und DAVE FRANCO liefern als Vee und Ian charmante, charismatische und sympathische Performances ab. Rasant, abenteuerlich und teilweise actionreich, mysteriös und spannend wird die Story kurzweilig in hübschen, modernen Bildern erzählt, denen ein passender Score zur Seite steht. Ins Finale wurden noch ein paar Thriller-Elemente reingepackt und es wird mit der Moralkeule geschwungen, denn es wird ja Kritik an der Transparenz privater Daten geübt. Außerdem werden Themen wie Geldgier und Sensationsgeilheit sowie Anerkennung und Bestätigung angeschnitten. Aufgrund der frischen Atmosphäre, des zügigen Tempos der Erzählung und der Darstellerleistungen unterhält NERVE solide auf oberflächlicher, süßlich-kitischiger Popcorn-Ebene.
I Am Not A Serial Killer / IE/GB / 2016
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Der Film macht es mir echt nicht leicht ihn zu bewerten, denn ich muss zwischen pro und kontra abwägen. Womit der Film definitiv punkten kann sind die Optik und der Retro-Charme. Diese satte Farbdramaturgie, der trotzdem ein trüber und düsterer Touch verpasst wurde, ist brillant. Des Weiteren punktet der phänomenale Score, der mich an das PHANTASM-Theme oder Kompositionen von GOBLIN und/oder FABIO FRIZZI erinnerte. Außerdem sind die Figuren vielfältig und werden überzeugend dargestellt.
Über weite Strecken gibt der Film vor interessant zu sein, doch letztlich ist dies nur bedingt der Fall. Dass der Film mit fortwährender Laufzeit die Genres wechselt und die Wechsel flüssig und schlüssig stattfinden, ist positiv zu bewerten. Der Film beginnt als Coming-of-Age-Drama, dann wird er zum Mystery-Psycho-Thriller und endet als Fantasy-Horror. Der Beginn ist noch ziemlich interessant und im Mittelteil wird trotz melancholisch ruhiger Erzählweise gut Spannung erzeugt, doch ich hätte mir dann eine andere Entwicklung der Geschichte gewünscht. An diesem Punkt hat nämlich viel Potential gesteckt, um einen anderen Weg zu gehen. Das Ausspionieren und Beobachten wird dann doch etwas sperrig, doch genau das ist der Knackpunkt. Anstatt sich seinen soziopathischen Tendenzen hinzugeben und einen Lehrmeister zu finden, ist John Wayne Cleavers (MAX RECORDS) verzweifelter Hilfeschrei: "Ich bin kein Serienkiller" das Axiom der Geschichte. Er hadert mich sich selbst, doch letztendlich trifft er den Entschluss das auf sozialer Ebene Richtige zu tun. Doch dass es zum Schluss so kommt, war mir dann etwas zu weird. Mitunter auch weil man keine weiteren Backround-Infos bekommt, aber auf diese Weise soll wohl oder übel der Msystery- und Fantasy-Einschlag intensiver wirken. Mich hat das leider nicht vollends zufriedengestellt, deshalb muss ich notgedrungen die durchschnittliche Bewertung abgeben.
Pinocchio - Puppe des Todes (OT: Pinocchio's Revenge / AT: Pinocchio / Pinocchio - Die Killerpuppe / The Pinocchio Syndrome / Bad Pinocchio) / US / 1996
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Bei einem Film mit solch einem Titel vermutet man wohl oder übel zunächst eine Horror-Komödie oder eine verschrumpelte Trash-Gurke. Tatsächlich ist PINOCCHIO - PUPPE DES TODES beides nicht. Der Film nimmt sich absolut ernst und erzählt sogar eine einigermaßen tiefgründige Geschichte, die im Laufe der Zeit eine subtile Schwere aufkommen lässt.
Das kleine Mädchen Zoe Garrick (BRITTANY ALYSE SMITH) wird von ihrer Mutter Jennifer Garrick (ROSALIND ALLEN) zur Therapie geschickt, da sie seit der Scheidung ihrer Eltern Angst vor dem Alleinsein hat und in der Schule gehänselt wird. Als ihre Mutter, die Anwältin ist, eines Tages eine Pinocchio-Puppe nach Hause bringt, die eigentlich ein Beweisstück aus einem verlorenen Serienmörder-Prozess ist, verwechselt das Mädchen die Puppe fälschlicherweise mit ihrem Geburtstagsgeschenk und schließt Pinocchio sofort ins Herz. Doch die Puppe hat ein dunkles Geheimnis. Als mysteriöse Unfälle passieren und Zoe davon berichtet, dass Pinocchio ein Eigenleben führt, glaubt ihr natürlich niemand, doch das soll noch fatale Folgen haben.
Der Film baut schnell eine unheilvolle und bedrückende Stimmung auf. Außerdem lässt er einen lange im Dunkeln, was nun Phase ist. Man weiß als Zuschauer lange Zeit nicht, ob Pinocchio ein Eigenleben führt oder ob das Mädchen Wahnvorstellungen hat. Insbesondere eine Videoaufzeichnung einer Therapiesitzung verunsichert den Zuschauer. Lange Zeit bleibt man im Unklaren, da Pinocchio sich nicht regt, doch dann taucht er plötzlich an verschieden Orten auf, dann steht er plötzlich am Bett und letzlich fängt er an zu sprechen. Das hat aber immer noch nichts zu bedeuten.
Was die Ernsthaftigkeit angeht: Als Pinocchio zu sprechen anfängt, ist das schon etwas skurril, da man ihm auch eine ziemlich eigenartige Stimme verpasst hat. Doch das was Pinocchio sagt ist entscheidend und lässt es einem kalt den Rücken runterlaufen. Eine weitere skurrile Szene ist, als Pinocchio die Straße entlang läuft, aber so sieht es halt nun mal aus, wenn eine Marionette die Straße entlang läuft. Auf den ersten Blick sieht Pinocchio niedlich aus, doch auf den zweiten Blick hat er schon etwas verdammt gruseliges.
Was nun die Frage angeht, ob Pinocchio ein Eigenleben führt oder ob es nur die Einbildung des kleinen Mädchens ist. Darauf hat das Ende zumindest mir keine ernüchternde Antwort gegeben. Das fand ich etwas enttäuschend. Das Ende hat mich ratlos zurückgelassen, doch vielleicht war das beabsichtigt, damit man sich darüber Gedanken macht. Wer weiß...
Final Exterminator (OT: Steel and Lace) / US / 1991
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Daniel Emerson (MICHAEL CERVERIS) wurde der Vergewaltigung an der klassischen Pianistin Gaily Morton (CLARE WREN) freigesprochen. Dazu trugen die Aussagen von Daniels Freunden bei, die allesamt an der Vergewaltigung beteiligt waren. Noch immer von dieser schrecklichen Tat gezeichnet und unfähig mit dem Freispruch umzugehen, begeht Gaily Selbstmord. Zum Entsetzen ihres Bruders Albert Morton (BRUCE DAVISON), der Wissenschaftler ist. Fünf Jahre später hat Daniel seine Freunde zu Partnern in seinem Geschäft gemacht, in dem er skupellos Menschen nötigt ihre Häuser zu räumen, um Platz für größere Bebauungen zu schaffen. Diese Fünf Jahre hat der Wissenschaftler Albert genutzt, um seine Schwester Gaily zu einem Killer-Cyborg umzuwandeln und sie auf blutige Rache zu programmieren.
Das ist mal ein Rape-and-Revenge-Film der etwas anderen Art, denn er verwendet zusätzlich Science-Fiction-Elemente. Die Story ist ganz passabel und der Streifen generell recht solide in allen Belangen, doch das unbegründete Schnüffeln der Gerichtszeichnerin Alison (STACY HAIDUK) hätte durchaus versierter gestaltet werden können, denn gelegentlich lahmt es schon ein wenig. Sie hätte lieber der Polizei die Arbeit überlassen sollen, anstatt mit dem Cop anzubandeln, um an Informationen zu kommen. Gaily als Killer-Cyborg hätte gerne öfters in Erscheinung treten können, denn die Szenen mit ihr als weiblicher Fantomas, der dann RoboCop-mäßig für Matschepampe sorgt, sind ordentlich blutig und halbwegs kreativ. Die Atmosphäre ist stimmig, das Tempo akzeptabel und der Zuschauer wird angemessen in Spannung gehalten. Also unterm Strich kann der geneigte B-Movie-Liebhaber gerne mal einen Blick auf FINAL EXTERMINATOR werfen.
Prom Night III - Das letzte Kapitel (OT: Prom Night III: The Last Kiss / AT: Prom Night 3 - Das Letzte Kapitel / Prom Night 3 - Der letzte Kuss) / CA / 1990
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Der dritte Teil wirkt wie eine schlechte Kopie des zweiten Teils. Wie eine schlechte Parodie des zweiten Teils, dessen Humor aber nicht der Brüller ist. Der Cast des zweiten Teils, der gerade noch so solide war, wurde komplett ausgetauscht und durch untalentierte wie unsympathische Darsteller ersetzt. Mary Lou Maloney (COURTNEY TAYLOR) ist nicht mehr ganz so attraktiv wie LISA SCHRAGE als Oberbitch Mary Lou Maloney und fängt schnell an auf die Nerven zu gehen mit ihrem Eifersuchtsdrama. Die Atmosphäre des Vorgängers wurde gut übernommen wie auch der 80er-Flair, obwohl der Film von 1990 ist. Die Kills die per Geisterhand geschehen sind noch immer äußerst kreativ und das Beste an diesem Film. Die skurrilen Grusel-Sequenzen à la Freddy Krueger des Vorgängers sind rarer gesät und nicht mehr gruselig, weil sie leider der Albernheit weichen mussten.
Prom Night 2 - Hello Mary Lou (OT: Hello Mary Lou: Prom Night II / AT: The Haunting of Hamilton High / Prom Night 2 - Mary Lou / Prom Night II / Mary Lou) / CA / 1987
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Da die Handlung vom Original in sich abgeschlossen ist, musste man sich für die Fortsetzung etwas Neues einfallen lassen. Dementsprechend hat die Fortsetzung mit dem Original nur noch den Abschlussball gemeinsam.
Mary Lou Maloney (LISA SCHRAGE) war 1957 die Oberbitch an ihrer High School. Als sie ihr Prom Night-Date Bill Nordham (STEVE ATKINSON) beim Abschlussball beim Beine breit machen mit einem anderen Typen erwischt, lässt er sie bei der Krönung in Flammen aufgehen. 30 Jahre später, also 1987, steht selbstverständlich wieder ein Abschlussball an. Geister-Mary Lou kehrt zurück, um es den Abschlussball-Teilnehmern, doch insbesondere Bill Nordham (MICHAEL IRONSIDE), der mittlerweile Direktor der High School ist und seinem Sohn, der dort Schüler ist, heimzuzahlen.
Da man sich bei der Inszenierung an mehreren Horrorklassikern bediente, wie bspw. POLTERGEIST, NIGHTMARE - MÖRDERISCHE TRÄUME, DER EXORZIST und CARRIE - DES SATANS JÜNGSTE TOCHTER, hält der Streifen gut bei Laune. Die Darsteller sind solide, doch allen voran hat mir Mary Lou gefallen. Die Atmosphäre ist stimmig und natürlich fehlt auch nicht der 80er-Flair. Die Kills die per Geisterhand geschehen sind kreativ wie auch die skurrilen Grusel-Sequenzen à la Freddy Krueger. Das Finale, das eben an Carrie erinnert, fetzt auch. Also unterm Strich kann man den sich mal zu Gemüte führen.
Kannibalinnen im Avocado-Dschungel des Todes (OT: Cannibal Women in the Avocado Jungle of Death / AT: Im Dschungel der Avocados / Jungle Heat / Kannibalinnen im Advocado-Dschungel / Kannibalinnen im Dschungel des Todes / Piranha Women in the Avocado Jungle of Death) / US / 1989
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Der Filmtitel ist ein Geniestreich und lockt selbst den letzten Trash-Aficionado aus seinem Versteck. Die Handlung ist von Beginn an so dermaßen hanebüchen und behämmert, dass einem sofort klar ist, hier kann es sich nur um eine Parodie handeln. In dem Fall wohl um eine Mondo-Parodie. Das Skript ist aber nicht so dünn wie man vermuten könnte und auch gar nicht so dumm, platt, hohl, stumpf und uninteressant. Es hat zwar einige Schwächen von denen manche durch raffinierte Seitenhiebe und Klamauk übertüncht werden können, doch andere arten in Längen aus, mitunter weil auch nicht alle Witze zünden. Die Besetzung ist in Ordnung und ihre Figuren schön schräg. Der Fokus wird aber auf die verbalen Duelle zwischen Mann und Frau gelegt. Ob die bizarre deutsche Synchro dabei hilfreich ist, steht in den Sternen, doch gelegentlich sind ein paar herzhafte Lacher dabei. Es macht Spaß den Kampf der Geschlechter zu beobachten und wie sie sich einander die Bälle zuspielen. Da es sich dem Anschein nach um eine Mondo-Parodie handelt, bei der es um kannibalistische Feministinnen geht, die Männer nach dem Koitus verzehren, fehlt mir an diesem Film irgendwie das Blut und der Sex. Hätte man da in die Vollen gegriffen, wäre der Streifen eine echte Wohltat. Vielleicht sogar ein Kultklassiker, doch hätte, hätte, Fahrradkette...
Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies (OT: Zombi 2 / AT: Island of the Flesh-Eaters / Island of the Living Dead / Sanguelia / Woodoo / Zombie / Zombie 2 / Zombie 2 - Woodoo: Die Schreckensinsel der Zombies / Zombie Flesh Eaters) / IT / 1979
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Die Handlung ist relativ simpel und die Darsteller agieren bestenfalls mittelmäßig. Doch die Handlung wird flüssig, verständlich und ohne großen Firlefanz erzählt. Über weite Strecken ist LUCIO FULCI ein stimmiger Zombie-Schocker gelungen. Dennoch hätte ein besserer Aufbau der Geschichte, insbesondere im Mittelteil, dem Spannungsfaktor gut getan. Auch hätte bei der Inszenierung von Handlungsszenen versierter vorgegangen werden können. Der Soundtrack aus rituellem Gesang und Trommeln wird im Laufe der Zeit immer penetranter und schafft eine unheilvolle Stimmung. Doch das Theme das FABIO FRIZZI komponierte ist absolut Ehrfurcht gebietend und unterstreicht beinahe hypnotisch die albtraumhafte Atmosphäre und verleiht ihr Suspense. Die Zombies sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet und schaffen es problemlos mit ihrem verrotteten, widerwärtigen, verdreckten und von Würmern behangenen Äußeren für Angst und Schrecken zu sorgen. Die handgemachten Gore-Exzesse sind erste Sahne und werden gekonnt fotografiert und zelebriert. Die Holzsplitterszene zählt wohl zu den intensivsten und besten Szenen. Doch die ikonischste Szene ist wohl der wahnsinnig realistische Unterwasser-Ringkampf zwischen Zombie und Haifisch. Einfach ein Hai-denspaß.
Unstoppable - Außer Kontrolle / US / 2010
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Da dieser Vorfall lose auf wahren Ereignissen beruht und es im Film einen Verletzten und sogar einen Toten gibt, funktioniert er als Drama schon mal nicht. Es wird zwar nach dem Ableben eine "Schweigeminute" eingelegt, also zumindest eine kurzes, dramatisches Innehalten, doch dann geht es sofort mit der Action weiter. Erstaunlich ist aber, wie man ein relativ unspektakuläres Szenario, wie einen führerlosen Zug, der zwar mit einem gewissen Tempo die Schienen entlang brettert, so dermaßen rasant, spannend und actionreich inszenieren kann. Dafür verdient die Inszenierung einen fetten Pluspunkt. Was das Szenario noch etwas interessanter macht, ist, dass der Zug Chemikalien an Bord hat, die großen Schaden anrichten können. Das macht es natürlich umso gefährlicher und dementsprechend packender. Es ist aber auch der namhafte Cast der die lineare Handlung ohne größere Längen vorantreibt. Auch wenn die einzelnen Figuren sehr oberflächlich gezeichnet sind. DENZEL WASHINGTON versucht zwar seiner Figur Frank Barnes gelegentlich etwas Tiefe zu verleihen, doch wirkt dabei eher angestrengt und aufgesetzt. Als kurzweiliger Action-Thriller-Spaß ist UNSTOPPABLE - AUßER KONTROLLE durchaus zu gebrauchen, doch als Drama, das wert auf Authentizität, Glaubwürdigkeit und Realismus legt, ist der Film ein Flop.
Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf (OT: Buio Omega / AT: Beyond the Darkness / Blue Holocaust / Buried Alive / In quella casa... buio omega / The Final Darkness / Blutiger Wahnsinn / Sado - Stoss das Tor zur Hölle auf) / IT / 1979
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Frank Wyler (KIERAN CANTER) ist ein wohlhabender, attraktiver, junger Mann und eine Vollwaise. Er lebt mit der Hausangestellten Iris (FRANCA STOPPI) in einem Schloss. Iris versprach seiner Mutter am Totenbett, dass sie ein Auge auf Frank haben wird. Als Franks Verlobte Anna Völkl (CINZIA MONREALE) eines Tages plötzlich verstirbt, bricht für ihn eine Welt zusammen. Der schmerzhafte Verlust führt bei Frank zu krankhaften Verhaltensstörungen und Wahnvorstellungen. Franks Steckenpferd ist die Taxidermie, deswegen beschließt er die Liebe seines Lebens aus dem Grab zu holen und sie für die Ewigkeit zu präparieren. Doch er muss schon bald feststellen, dass dies nur ein mangelhafter Ersatz für seine Gefühle und Triebe ist. So beginnt er fremde Frauen zu verführen und sie mit brutalen Methoden zu ermorden, in der Hoffnung seinen Schmerz damit loszuwerden. Da Iris in Frank verliebt ist oder vielleicht auch nur an sein Vermögen will oder beides, räumt sie hinter ihm auf und setzt ihn unter Druck mit ihren Liebesbekundungen.
JOE D'AMATO ist den meisten als reißerischer Regisseur von Soft- und Hardcore-Pornos und eben schmuddeligen Horrorstreifen bekannt, doch SADO - STOß DAS TOR ZUR HÖLLE AUF ist eher ein packendes Psychogramm eines verstörten Mannes, dass in eine drastische und dramatische Liebesgeschichte aus Gewalt, Mord und Perversionen, wie Nekrophilie und Kannibalismus, gepackt worden ist. Ob das beabsichtigt war, weiß der Geier. BUIO OMEGA ist ein ziemlich guter und krass bebilderter Schocker, dessen bedrückende Stimmung und morbide Atmosphäre vom grandiosen Score gepusht wird, der von GOBLIN stammt. Man könnte meinen, dass sich WILLIAM LUSTIG für MANIAC und JÖRG BUTTGEREIT für NEKROMANTIK von diesem Film inspirieren ließen. Selbstverständlich darf bei JOE D'AMATO auch nicht die nackte Haut fehlen. Da hat die amerikanische Touristen eine gute Figur gemacht und überzeugte mit prallen Tatsachen.
Der unsichtbare Gast (OT: Contratiempo / AT: The Invisible Guest) / ES / 2016
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Selbst dem erfahrenen Thriller-Fan nimmt DER UNSICHTBARE GAST stets und ständig den Wind aus den Segeln und lässt ihn wieder weit abschlagen. Denn unentwegt filetiert DER UNSICHTBARE GAST jedwede Wendung, falsche Fährte sowie Irrung und Wirrung, die man sich als Zuschauer gerade zurechtlegte. Man fühlt sich auf der sicheren Seite, doch wird dann doch eines Besseren belehrt. Neue Aspekte und Lösungsmöglichkeiten, an die man als Zuschauer gar nicht dachte, werden im Akkord serviert. Trotz ständig neuer Finten und Nuancen bleiben die Geschehnisse dieses verschachtelten Hochglanz-Thrillers übersichtlich und schlüssig. Genau das zeichnet den Film aus, denn das Rätselraten ist fesselnd, packend und furchtbar spannend. Da ich gut aufgepasst habe, konnte ich kurz vorher die finale Wendung erraten, doch das ändert nichts daran, dass sie phänomenal ist.
Die Todesparty (OT: Slaughter High / AT: April Fool's Day / Jolly Killer) / GB/US / 1986
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Das ist ein 80er-Jahre Teenie-Slasher-Aprilscherz von der Stange. Die 08/15-Story hat man schon etliche Male so oder so ähnlich gesehen, aber meistens in gut und in besser. Ein paar Volldeppen und Dummbratzen stampfen mit einem zusammen addierten IQ unter Null durch eine schlecht beleuchtete High School-Ruine und werden relativ kreativ, doch uninspiriert und nach Abzählreim dezimiert. Atmosphäre und Spannung werden außen vor gelassen. Ein Whodunit-Rätsel hat man sich auch geschenkt sowie eine überraschende Wendung zum Schluss. Doch wegen ein paar annehmbarer Szenen, der musikalischen Untermalung von HARRY MANFREDINI und weil der Joker-Slaughter ein paar nette Schattenspielchen veranstaltet, ist DIE TODESPARTY auch wegen dem Trash-Appeal und dem Hauch von Nostalgie kein Totalausfall, aber verdammt nah dran.
3,5/10 Narrenkappen
TC 2000 - Programm zum Töten (AT: TC 2000 - Programmiert zum Töten / Demolition Cop) / CA/US / 1993
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In der Zukunft ist die Erde durch starke Umweltbelastung geschädigt und die Rohstoffe knapp. Die Reichen führen unter der Erde ein angenehmes Leben und werden von Trackern beschützt, während das einfache Volk auf der Oberfläche mit der Nahrungsmittelknappheit und den Umweltbedingungen zu kämpfen hat. Brutale Gangs von der Oberfläche versuchen immer wieder in das unterirdische Reich einzudringen. In einem dieser Gefechte mit den sogenannten Breakern verliert der Tracker Jason Storm (BILLY BLANKS) seine Partnerin Zoey Kinsella (BOBBIE PHILLIPS). Fiese Subjekte ober- und unterhalb der Erde arbeiten zusammen, um ihre finsteren Ziele zu erreichen. Der machtbesessene Controller (RAMSAY SMITH) lässt Zoey in den Cyborg TC 2000 umwandeln und schickt sie mit einem Vernichtungsauftrag auf die Oberwelt, wo sie mit Niki Picasso (JALAL MERHI), dem Anführer der Picasso-Gang, zusammen arbeiten soll. Als der schlagkräftige Jason erfährt, dass die Maschine alle noch lebenden Menschen ausrotten soll, hängt er seinen Job an den Nagel, wechselt die Fronten und startet einen persönlichen Rachefeldzug gegen die Verschwörer, bei dem er Unterstützung von Master Sumai (BOLO YEUNG) bekommt.
Ja, tatsächlich hat dieser Film eine Story, eine Science-Fiction-Story, eine ganz passable Science-Fiction-Story, die sogar einen roten Faden hat. Gratulation. Doch insgeheim liegt das Hauptaugenmerk nur darauf, die Akteure in ihren Raver-Outfits von einem Industrial-Setting ins nächste springen zu lassen, damit sie sich gegenseitig ordentlich die Köpfe einschlagen. Doch wenn sich BILLY BLANKS, BOLO YEUNG, JALAL MERHI und MATTHIAS HUES die Köpfe einschlagen, hat sogar das was. Die Atmosphäre ist dicht und auch ein gewisser Endzeitflair fehlt nicht. Die Kloppereien sind im oberen Mittelfeld anzusiedeln und von denen gibt es zuhauf. Der Trash-Einschlag ist unverkennbar, doch für das schmale Budget hat man gut was auf die Beine gestellt. Als Genre-Fan, der nicht päpstlicher als der Papst ist und auch ein paar Logikbugs in Kauf nehmen kann, kann man hierbei nichts falsch machen.
High Lane - Schau nicht nach unten! (OT: Vertige / AT: Ferrata) / FR / 2009
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Die erste Hälfte des Films ist wirklich verdammt gut. Der Survival-Abenteuer-Part ist sehr gelungen und verspricht traumhaft schöne Landschaftsaufnahmen sowie halsbrecherische Rettungsmanöver, steile Engpässe, lose Haken und marode Seilbrücken. Für Leute die an Höhenangst leiden sind einige Bilder echt heftig. Die Panik und Angst der Protagonisten kommt spürbar rüber und man fiebert mit ihnen mit, obwohl sie Klischees bedienen. Aber irgendwie bedienen sie diese Klischees echt gut.
Die zweite Hälfte des Films, und zwar der Backwood-Slasher-Part, wirkt danach unpassend und aufgesetzt oder besser gesagt drangehängt. Zwar schaffen es die Franzosen mal wieder den Terror rasant und düster zu inszenieren, doch irgendwie fehlt die Substanz und Härte. Außerdem fangen einige der Protagonisten plötzlich an tierisch zu nerven.
Wer der verrückte Mann aus den Bergen ist und warum er tut, was er tut, erfährt man auch erst sporadisch im Abspann, weil sein Motiv wohl eh nur marginaler Natur ist. Er soll als 5-jähriger entführt worden sein. Okay, aber von wem und warum? Wo stecken seine Entführer? Warum steht sein Name an der Wand und was ist mit der Handschelle, die per Kette an der Wand befestigt ist? Hat sich Anton vielleicht von der Kette befreit und hat seine Entführer getötet? Fragen über Fragen, deren Anworten leider im Verborgenen bleiben.
Freak Out (OT: Mesuvag harig) / IL / 2015
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Matan (ITAN ZVOLON) ist ein Wehrdienstleistender der israelischen Streitkräfte, dessen persönlicher Albtraum wahr wird. Denn dem schmächtigen Einzelgänger steht eine Woche Wachdienst im Niemandsland Nordisraels bevor. Auch seine drei Kameraden vor Ort haben nicht vor ihm die Sache leichter zu machen. Je weiter die Woche voranschreitet, desto mulmiger wird Matan. Nach und nach stellt sich heraus, dass im Untergrund des abgelegenen Stützpunktes ein bizarres Geheimnis schlummert.
Normalerweise stehe ich auf der Seite der Außenseiter und anfangs empfand ich auch Mitleid für Matan, weil ihm seine Kameraden richtig übel mitspielen. Doch im Laufe der Zeit, und der Film lässt sich sehr viel Zeit, verflog dieses Mitleid, da sich Matan tatsächlich als Feigling, Waschlappen, Weichei, Warmduscher, Schlappschwanz und Muttersöhnchen herausstellt. Diese erwähnte Zeit umfasst in etwa eine todlangweilige und belanglose gute Stunde, die auch überhaupt nicht lustig oder gruselig ist. Dabei darf man nicht vergessen, dass es sich um eine Horrorkomödie handelt. Ich meine, was soll daran lustig sein? Etwa dass die sogenannten Kameraden Matan wie Scheiße behandeln? Wer soll das lustig finden? Mobber? Sadisten? Kameradenschweine? Kriegsverbrecher? Man weiß es nicht!
Da der Film FREAK OUT heißt, dachte ich die ganze Zeit, dass Matan jederzeit ausrastet und seine Kameraden mies auseinandernimmt, doch Fehlanzeige. Nach der erwähnten guten Stunde kommt eine vorhersehbare wie schwachsinnige Wendung und das Darauffolgende, dass womöglich den "Horror"-Part darstellen soll, ist so dermaßen unspektakulär in Szene gesetzt worden, dass es mir stank wie Hupatz.
Recovery - Who's Following You? / US / 2016
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Damn!!! Die Story passt auf ein mittig gefaltetes Confetto: Auf der Suche nach ihrem verschwundenen Smartphone hilft einer unsympathischen Gruppe junger Erwachsender eine Ortungs-App, die sie in ein mysteriöses Haus navigiert in dem der Terror regiert... Hell Yeah!!!
Wenn man sehr großzügig ist, könnte man dem Film eine sozialkritische Note andichten, da einmal mehr der Umgang mit privaten Daten am Rande thematisiert wird. Aber so großzügig bin ich heute nicht. Hihi.
Nach einer vielversprechenden Anfangsszene ist der Film eine gute Dreiviertelstunde fade, zäh und belanglos. Als die austauschbaren und Horrorfilm-typischen jungen Leute endlich im Haus ankommen wird die vorhersehbare Chose auch nur minimal besser. Beinahe jeglicher gute Ansatz des Home Invasion-Parts wird heftig verwurstet und Hintergründe nur fadenscheinig beleuchtet. Zum Schluss wollte man noch mit ein paar Wendungen überraschen. Überraschend sind die Wendungen nicht unbedingt, aber haben den Schluss doch noch etwas aufgewertet. Ein Spannungsbogen war für mich nicht vorhanden. Vielleicht hätten ordentlich viel Blut und Gedärm noch ein paar Punkte eingebracht, doch auch was das angeht, ist der Streifen ziemlich züchtig veranlagt. Nö, dat war nüscht!