999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
We Have a Ghost / US / 2023
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Eine afroamerikanische Familie findet in ihrem neuen Zuhause einen einsamen, stummen Geist vor, der keine Erinnerungen an seine Todesumstände hat. Klingt die Story zunächst einmal vielversprechend, werden letztlich nur wenige Versprechen eingehalten. Da mich Filmregisseur CHRISTOPHER LANDON in der Vergangenheit des Öfteren solide entertainen konnte, habe ich mir etwas mehr erhofft.
Mit Horror hat das Treiben wenig am Hut. Vielmehr handelt es sich, um einen Genremix aus seichter Fantasykomödie, spannungsarmen Krimi und kitschigem Familiendrama. Hin und wieder dringt ein Hoffnungsschimmer durch, doch im Großen und Ganzen entsteht der Eindruck von unnötig in die Länge gezogener Flickschusterei.
Anfänglich wird der Social-Media-Zirkus Hops genommen und auf weiter Sicht versucht, das Herz am rechten Fleck zu haben und ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Die Story ist aber leider zu profan, die Charaktere zu stereotyp, der Humor zu seicht und es fehlt schlichtweg an Charme und Charisma. Zum Zeitvertreib bzw. als nette Familienunterhaltung am Sonntagabend, geht das aber schon in Ordnung.
Bei Anruf Mord (OT: Dial M for Murder / AT: Bei Anruf: Mord / Alfred Hitchcock's Dial M for Murder / Dial 'M' for Murder) / US / 1954
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Bis auf wenige Ausnahmen, spielt die Handlung in einem einzigen Apartment. Wir haben es hier also in erster Linie mit einem minimalistischen Kammerspiel zu tun. Das macht auch Sinn, wurde doch immerhin ein Theaterstück auf die Filmleinwand gebracht.
ALFRED HITCHCOCK gilt als Master of Suspense. Hiermit legt er den Beweis vor. Schade, dass er seine Arbeit selbst nicht zu schätzen wusste. Wie bei COCKTAIL FÜR EINE LEICHE, geht es wieder einmal um die Durchführbarkeit des perfekten Mordes. Suspense wird geschaffen, indem das Ganze als Howcatchem aufgezogen wird. Der Zuschauer sieht, was die Figuren nicht wissen. Nachdem der Mordkomplott in die Hose gegangen ist, beobachtet man den Drahtzieher dabei, Verdachtsmomente im Keim zu ersticken, ein Lügengebilde zu konstruieren, falsche Fährten zu legen und anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Ein Fehler und die Sache fliegt auf.
Es ist weitaus schwieriger, das Publikum per invertierter Erzählweise zu fesseln, weshalb das Whodunit-Prinzip mehrheitlich vorherrscht. BEI ANRUF MORD ist daher ein ziemliches Auf und Ab. Das Überraschungsmoment kommt früh zum Einsatz. Danach baut der Plot sukzessiv ab. Aber fängt sich wieder und das Puzzlespiel um den Tathergang macht zum Schluss doch Freude. Wer Actionspektakel und Effektgewitter benötigt, ist hier jedoch falsch aufgehoben. Das Ganze baut zuallererst auf scharfsinnige Dialoge und die Schlüsselszene (!).
Das Weiße im Auge (OT: Death Wish 4: The Crackdown / AT: Death Wish 4 - The Crackdown / Death Wish 4 - Das Weiße im Auge / Das Weisse im Auge - Death Wish 4 / Death Wish 4 - Das Weisse im Auge / Death Wish 4 / Death Wish IV / The Crackdown) / US / 1987
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Nachdem mich Teil drei bzw. die zweite Fortsetzung mit seinem hanebüchenen Szenario, der unfreiwillig komischen Over-the-Top-Gewalt und aufgesetzten Coolness eher enttäuscht zurückgelassen hat, sieht man den Architekten Paul Kersey (CHARLES BRONSON) nun wieder in gewohnter Qualität. Diesmal mischt der rüstige Vigilant ein Drogensyndikat im Alleingang auf. Crack beherrscht die Straßen und die Dealer scheren sich einen Dreck darum, dass unschuldige Kids an dem Teufelszeug krepieren.
Wer Selbstjustiz in Filmen aufs Schärfste verurteilt, schaltet lieber nicht ein. Wer es jedoch ruppig und dreckig mag, ist hier richtig aufgehoben. Die Reihe ist nunmehr komplett im Actiongenre verankert und fährt diese Schiene schnurgerade. Der wortkarge Rächer fungiert nun als eine Art Auftragskiller, der keine Kompromisse macht und schwere Geschütze auffährt. Nichtsahnend, dass er als hüftsteife Marionette und Werkzeug missbraucht wird, wird schnörkellos Gewalt am laufenden Band produziert, bis das Ganze auf ein hartherziges Finale zusteuert.
The Mutilator (AT: Fall Break) / US / 1984
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Es hätte so schön werden können. Die Exposition ist gelungen. Die jungen Leute werden auch sympathisch eingepflegt. Als sie zum Strandhaus aufbrechen, sind die Erwartungen hoch, doch können nicht erfüllt werden. Nach ihrer Ankunft weiß man nämlich rein gar nichts mit ihnen anzufangen. Sie haben auch eine halbe Ewigkeit nicht auf dem Schirm, dass ein Killer unter ihnen nach dem Prinzip der Zehn-kleine-Negerlein vorgeht. Das wäre jedoch nicht allzu schlimm, wenn man mit ihnen etwas anzufangen gewusst hätte.
Der fatalste und den kompletten Spannungsbogen kostende Fehler ist jedoch, dass weder ein Geheimnis um die Identität des stummen Täters noch um seine Motivation gemacht wird. Während er die Kids stalkt, werden selbst seine kranken Gedanken visualisiert, bevor er sie in ähnlicher Form in die Tat umsetzt. Der Verstümmeler ist allerdings komplett austauschbar, da ihm ein cooles Gimmick, ein Alleinstellungsmerkmal fehlt. Die Atmosphäre geht derweil in Ordnung, hätte durch einen prägnanteren bzw. unheilvolleren Soundtrack aber um einiges intensiviert werden können.
Das einzige, womit der Slasher punkten kann, sind die derben Kills. Zwischen den derben Kills herrscht aber eben leider gähnende Langeweile. Die Effekte sind Spitzenklasse und von der härteren Gangart. Insbesondere die Szene mit dem Gaff im Unterleib bleibt im Gedächtnis. Das Finale ist ebenfalls nicht schlecht und hält noch eine böse Pointe bereit. Alles in allem genügt der überdurchschnittliche Gewaltgrad aber nicht, um die zahlreichen und viel zu lang geratenen Geduldsproben aus der Welt zu schaffen.
Andy Warhol's Frankenstein (OT: Flesh for Frankenstein / AT: Frankenstein / The Devil and Dr. Frankenstein / Up Frankenstein / The Frankenstein Experiment) / US/IT/FR / 1973
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Der berühmte Pop-Art-Künstler ANDY WARHOL hat dieses grobschlächtige und unfreiwillig komische Burgtheaterstück nur produziert/präsentiert. Ansonsten hat er nichts damit zu tun. Die Regie übernahm PAUL MORRISEY und das Drehbuch stammt auch von anderen. Das Budget war gering und es wurde in Serbien gedreht, was auch in den Schund einfließt. Der Film wurde in 3D gedreht, um das Geschmodder in den Vordergrund zu rücken. Da ich die 2D-Version gesehen habe, kann ich nicht beurteilen, ob das Verfahren einen positiven Effekt hat.
Baron Frankenstein (UDO KIER) will eine überlegene Menschenrasse erschaffen. Dazu basteln er und sein Gehilfe einen weiblichen und männlichen Kunstmenschen aus Leichenteilen zusammen. Da sie nach Fertigstellung gleich einen ganzen Wurf Übermenschen zeugen sollen, muss der Kopf eines Mannes mit ausgeprägtem Sexualtrieb her. Einen Bordellbesucher einen Kopf kürzer zu machen, scheint die Lösung. Was der nach anthropologischer Perfektion strebende Aristokrat und sein notgeiler Handlanger jedoch nicht wissen, ist, dass dieser nur von seinem besten Freund ins Freudenhaus geschleppt wurde und kein Interesse am horizontalen Gewerbe hat, da er Mönch werden möchte. In der Zwischenzeit stellt die zickige Ehefrau des größenwahnsinnigen Barons, die auch gleichzeitig seine Schwester und Mutter seiner zwei Kinder ist, den besten Freund als Bediensteten und Lustsklaven ein. Der Haussegen hängt alsbald schief.
Hierbei handelt es sich also nicht, um eine seriöse, werksgetreue Verfilmung des berühmt-berüchtigten Romans, sondern um morbides und perverses Exploitationkino der wilden Siebziger. Inzest, Nekrophilie sowie Blut und Gedärm sind normalerweise genau mein Ding. Doch trotz der Tabubrüche, ist es eher ein Konglomerat aus dösigem Softporno und infantilem Eifersuchtsdrama. Der Gehalt an Sleaze und Splatter ist zwar hoch, aber dass sich die Leistungen der Besetzung zwischen hölzern und Overacting bewegen und die Musikuntermalung etwas zu melodramtisch ausfällt, verhageln die Petersilie ebenso. Zumindest ist das große Finale an Dramatik kaum zu überbieten.
The Riffs - Die Gewalt sind wir! (OT: 1990: I guerrieri del Bronx / 1990: The Bronx Warriors / Bronx Warriors / The Bronx Warriors) / IT / 1982
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Rip-off von DIE WARRIORS und DIE KLAPPERSCHLANGE, dessen Held ein Milchbubi mit fescher Mädchenfrisur ist und passenderweise Trash heißt. Kleiderwahl und Einrichtungsgegenstände definieren schlechten Geschmack und verleihen den Straßenbanden und ihren Quartieren einen cheesy Anstrich, während der Soundtrack nebenbei ordentlich Stimmung macht.
Da die Bronx Anfang der 1980er noch einem gang- und drogenverseuchten Schlachtfeld glich, geben die verwahrlosten Ruinen, der Müll auf den Straßen und die ausgeschlachteten Autowracks einen prima endzeitlichen Schauplatz ab, durch den man mit Motorrädern cruisen kann oder gory Häuserkämpfe bestreitet.
Das ist doch eigentlich karnevalistischer und kindlich-naiver Italo-Schund, wie er mir gefallen müsste. Grober Unfug und Guilty Pleasure. Umso bedauernswerter ist, dass der Knockbuster letztendlich recht kraftlos erzählt wird und für meine Verhältnisse wenig actionreich gerät.
Fireflash - Der Tag nach dem Ende (OT: 2019: Dopo la caduta di New York / AT: 2019: After the Fall of New York / After the Fall of New York) / IT/FR / 1983
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Dreister Aufriss von MAD MAX II - DER VOLLSTRECKER und DIE KLAPPERSCHLANGE, der mit ein paar Bierchen intus ganz großes Kino ist, weil fast nonstop Action herrscht. Das ist noch Trash in seiner ursprünglichen Form. Alles ist auf Entertainment und finanziellen Erfolg ausgelegt, durch den Raub fremder Ideen. Weil selbst nicht tief in die Tasche gegriffen werden konnte, musste die Not erfinderisch machen. Das nennt man heutzutage DIY und die Kreativität weiß zu gefallen.
Schottergruben, Schrottplätze und Fabrikhallen dienen als postapokalyptische Austragungsorte. Es wird in martialischen Stockcars herumgebrettert und gegen faschistische Euraker-Kreuzritter auf Pferden Krieg geführt. Wir haben es hier jedoch nicht nur mit einem Italo-Endzeit-Kracher zu tun, sondern mit einem wahren Science-Fiction-Epos samt Raumschiffe, Laserkanonen, Replikanten und Raumstationen. Diverse Modellbauten versprühen obendrein einen kauzigen Charme.
Dass eine einzige Frau im Dornröschenschlaf den Fortbestand der Menschheit sichern soll, ist zwar ziemlich weit hergeholt, aber Schwamm drüber. Die Kloppereien werden mit entsprechenden Haudrauf-Sounds unterlegt, während der Soundtrack von OLIVER ONIONS schmissig daherkommt. Einige Splatterszenen darf man auch bewundern und GEORGE EASTMAN macht sich im Piratenkostüm zum Affen.
7 Gebärmaschinen
The Price We Pay / US / 2022
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Diesmal stand dem japanischen Filmregisseur RHÛHEI KITAMURA allem Anschein nicht viel Budget zur Verfügung, weshalb THE PRICE WE PAY ein wenig billig und trashig wirkt. Nichtsdestotrotz weiß der Filmemacher aus dem Land der aufgehenden Sonne einfach, worauf Thriller- und Horrorfans abfahren und kann auch im preisgünstigen Segment überzeugen.
Der Streifen nutzt gleich zwei MacGuffins und Foreshadowing, bevor ein Torture Porn und Terrorfilm draus wird. Dennoch können Hassprediger natürlich anmahnen, dass alles nur geklaut ist. Aber wem juckt das, solange es mitten in die Fresse gibt.
Die erste Hälfte erinnert ein bisschen an FROM DUSK TILL DAWN und die zweite an ein Mischmasch aus BLUTGERICHT IN TEXAS, WRONG TURN oder HOSTEL. Besonders viel Spannung oder Substanz sollte man zwar nicht erwarten, aber dafür wird es actionreich und atmosphärisch dicht. Der Gewaltgrad ist hoch und die derben Effekte können sich sehen lassen.
In der Mitte gibt es einen kleinen Hänger und der Erklärbar hätte an der Stelle auch nicht sein müssen. Darüber hinaus macht die Erklärung nicht wirklich Sinn, aber was soll man von einem armen Irren auch anderes erwarten. Monster-Mami entschädigt letztlich den Fauxpas und das Finale sollte jeden Fan von RHÛHEI KITAMURA vollends zufriedenstellen.
Templar Knight - Ritter des Bösen (OT: Stagknight / AT: Die Tempelreiter / Die Tempelritter / Tempelritter: Bruderschaft des Bösen / Die Tempelreiter: Weiber, Bier und eine absolute Killer-Nacht) / GB / 2007
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... ist eine britische Horrorkomödie, ein vertrottelter Funsplatter. Der Humor wird mit Sicherheit nicht jedermanns Sache sein. Er ist nämlich pubertär und vulgär. Das heißt, er geht oft unter die Gürtellinie und ist alles andere als woke. Ich habe damit kein Problem, solange nicht zu viel herumgealbert und herumgeskaspert wird. Es sind eben die kleinen, aber feinen Unterschiede. Jeder hat in Bezug darauf aber eine andere Toleranzschwelle. Meine ist da wohl etwas höher, als die der meisten. Ich habe mich zwar nicht krumm und schief gelacht, empfand die Zoten aber schon ganz amüsant. Sie haben mich zumindest nicht genervt oder gelangweilt. Nicht genervt oder gelangweilt zu werden, ist für meinereiner das A und O.
Die Story ist in den Grundzügen schon oft gebraucht worden. Zum Junggesellenabschied wird ein Cottage gemietet, wo mit Drogen, Alkohol und Stripperinnen exzessiv gefeiert und im Wald Paintball gespielt wird. Aus Spaß halten die Feierwütigen in einer verfallenen Festung ein Ritual ab und ein Tempelritter kommt zu neuen Kräften, um die Party People fortan niederzumetzeln. Das erinnert irgendwie an DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN, hat aber letztlich sehr wenig damit gemeinsam.
Es werden allerlei Klischees bedient, jedoch der Anschein erweckt, dass es sich um Absicht handelt, wodurch es wohl ironisch zu verstehen ist. Dass für die Umsetzung nicht tief in die Tasche gegriffen wurde, sieht man an allen Ecken und Enden. Wenn man den Billigheimer jedoch als Partyfilm betrachtet und sich auf das Niveau ein- bzw. herablässt, kann man durchaus Spaß haben. Außerdem wandelt sich der Streifen noch zum derben Backwoods-Slasher. Die Kills sind abwechslungsreich und spritzig, hätten aber gut und gerne höher frequentiert sein können, um mehr Schauwerte abzuliefern.
Ibiza - Ein Urlaub mit Folgen (OT: Ibiza) / FR/BE / 2019
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Die französische Komödie legt sich ordentlich ins Zeug, um das Publikum zum Lachen zu bringen. Eine Peinlichkeit wird an die nächste gereiht, da der deutlich ältere neue Partner die Kinder im Jugendalter seiner Herzallerliebsten für sich zu gewinnen versucht.
Allerdings wurde der Familienurlaub im Komödienfach bereits mehrmals aufs Tapet gebracht, sodass hier die meisten Gags althergebracht oder banal erscheinen. Der Alte will es allen Recht machen, hat aber keine Ahnung, was die anderen wollen. Die Figuren sind entsprechend klischeehaft gezeichnet und wie sich ihre Beziehungen im Laufe der Zeit entwickeln werden, ist frühzeitig abzusehen.
Nichtsdestotrotz ist das Ganze sympathisch, charmant und kurzweilig aufgezogen. Obendrein verbreitet der Film Urlaubsstimmung und die ständig wechselnden Schauplätze sorgen für Abwechslung.
Tourist Trap - Die Touristenfalle (OT: Tourist Trap / Horror Puppet) / US / 1979
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Von CHARLES BAND preiswert produzierter metaphysischer Backwoods-Slasher, dessen Vorbilder unverkennbar sind.
Obwohl das blutarme Regiedebüt von DAVID SCHMOELLER allem Anschein nach Inspiration bei PSYCHO, BLUTGERICHT IN TEXAS und DAS GEHEIMNIS DES WACHSFIGURENKABINETTS bzw. DAS KABINETT DES PROFESSOR BONDI gefunden hat, ist die geruhsam erzählte Handlung hauchdünn und daher nicht vor Längen gefeit.
Der verschrobene Einsiedler, sein heruntergekommenes Wachsfigurenkabinett in der Einöde, die per Telekinese zu Leben erwachenden Schaufensterpuppen, die melodramtische Musikbegleitung und der Schizo-Killer mit den grotesken Masken kreieren jedoch eine grandiose albtraumhafte Atmosphäre, die zu fesseln weiß.
Nocturne (AT: Welcome to the Blumhouse: Nocturne) / US / 2020
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... ist ein Coming-of-Age-Drama, das Elemente des Horrorfilms einsetzt. Allerdings wird nicht auf klassischen Grusel oder ausufernde Blutbäder gesetzt, sondern auf psychologischen Horror und beunruhigende Momente.
Stilistisch ist die Inszenierung stilvoll und kann auch technisch überzeugen. Die Beleuchtung und das Sounddesign verleihen dem Inhalt etwas Mystisches.
Da das Ganze formal stimmig ist, ist es umso bedauerlicher, dass am Drehbuch gespart wurde. Die Geschichte ist einfach gestrickt und erinnert tonal am ehesten an BLACK SWAN.
Wettbewerbsdruck, Geschwisterstreit, Konkurrenzkampf, Frauwerdung und Eifersucht sind interessante Themen, die leider nur ungenügend ausgearbeitet werden. Die Geschichte plätschert die meiste Zeit vor sich hin und lässt Spannung vermissen.
Auch wenn SYDNEY SWEENEY und MADISON ISEMAN in den Hauptrollen überzeugen können, konnte mich die schwesterliche Rivalität emotional nicht abholen. Wirklichkeit und Einbildung zwischenzeitlich verschwimmen zu lassen, gerät überdies generisch.
Am Ende offen zu lassen, ob aus Leidenschaft schlichtweg Besessenheit wurde oder die Hinterlassenschaften einer Suizidantin tatsächlich böse Kräfte besitzen, ist dann auch ziemlich unbefriedigend.
Moloch - Manches sollte vergraben bleiben (OT: Moloch) / NL / 2022
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Moloch bezeichnet(e) Opferriten bzw. Menschenopfer. Der Film bezieht sich auf die daraus entstandene heidnische Gottheit, der Kinder per Feuer geopfert wurden.
Der Mythos ist generationsübergreifend und wurde aufs Land verlegt. Die Moorlandschaft ist alles andere als sonnenverwöhnt. Dieser trostlos und dämmrig erscheinende niederländische Landstrich gibt die Atmosphäre vor, die von der schlammigen und gräulichen Farbdramaturgie der Bewegtbilder unterstrichen wird.
Der verstörende und blutige Prolog schürt Erwartungen, die nachfolgend leider nur unzureichend erfüllt werden. Besonders actionreich gestaltet sich der Folk-Horror dann nämlich nicht mehr.
Da für meinereiner der Entertainmentfaktor im Vordergrund steht, hätten mir Jump-Scares und ausufernde Blutbäder womöglich besser gefallen. Die Mysterien bzw. hintergründigen Geheimnissse sorgten aber dafür, dass ich mich nicht zu Tode gelangweilt habe.
Letztendlich hat die gemächlich erzählte Geschichte über eine alte Legende, die die Familie einer jungen Witwe bedroht, aber doch zu wenig Fleisch am Knochen, um meinen Hunger zu stillen. Wer es etwas ruhiger mag, kann aber sicher seine Freude haben.
American Refugee / US / 2022
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... ist ein dystopischer Paranoiathriller. Die Wirtschaft der Vereinigten Staaten von Amerika ist zusammengebrochen und das Kriegsrecht wurde ausgerufen. Leergefegte Ladenregale, plündernde Menschenmassen und bewaffnete Vandalen erschaffen ein glaubwürdiges und realistisches Schreckensszenario. Ein Insert über die Hackordnung unter Hühnern gibt die ungefähre Richtung vor.
Nun könnte man in die Fußstapfen der THE PURGE-Filmreihe treten, doch der Zusammenbruch spielt nur eine untergeordnete Rolle. Eine afroamerikanische Familie ist in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher und dem Chaos hilflos ausgeliefert. Der Mann des Hauses ist Pazifist und lehnt jegliche Form der Gewalt ab. Sie erhoffen sich Zuflucht, im gut bestückten Bunker ihres zurückgezogen lebenden Nachbarn.
Dies erinnert wiederum an 10 CLOVERFIELD LANE und BIS ZUM UNTERGANG. Den Nachbarn kann man nämlich durchaus als Prepper bezeichnen. Er ist außerdem religiös, Veteran und Utilitarist. In Krisenzeiten wie diesen, haben Hautfarbe, Religion, politische Ausrichtung oder sonst irgendwas keine Bedeutung, denn wir müssen uns am Riemen reißen, damit die Zivilisation nicht den Bach runtergeht. Die Botschaft steht also schnell fest und als die unterschiedlichen Welten der beiden Alphamännchen aufeinandertreffen, wäre eigentlich genügend Zündstoff vorhanden.
Die Weltuntergangsstimmung wird in atmosphärischen Bildern festgehalten und die Spannungsschraube angezogen, weil eine Grundlage geschaffen wurde, die Potenzial en gros beherbergt und Lust auf allerhand interessante Einfälle macht. Umso bedauerlicher ist es, dass die geschürte Erwartungshaltung nur unzureichend erfüllt wird.
Dass man über Kalendersprüche, Glückskeksweisheiten und Küchenpsychologie nicht hinauskommt, finde ich gar nicht schlimm, da man den Fokus auf Psychoterror, Torture Porn oder Menschenjagd legen könnte. Obwohl das Kammerspiel beklemmend und angespannt ist, bleibt es bei Streitereien, Meinungsverschiedenheiten und Geplänkel. Ein Rauswurf und Annäherungsversuch sind dann schon das höchste der Gefühle, bis der Showdown abrupt eingeläutet wird und uninspiriert erscheint.
5ive Girls (AT: Ancient Demons / Beautiful Girls vs. 200 Demons / Dämonen im Mädchenpensionat / Five Girls / 5ive Girls - 5 Hexen ... 5 Mächte ... 1 Teufel / Ancient Demons - 5 Mädchen vs. 500 Dämonen) / CA / 2006
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Fünf attraktive Girlies mit unterschiedlichen übernatürlichen Fähigkeiten werden von ihren überforderten Eltern in eine katholische Erziehungsanstalt für Mädchen verfrachtet, wo ein Priester und die Schulleiterin ihnen Zucht und Ordnung beibringen sollen. Die strengen Sitten und dass sich dort ein Geistermädchen herumtreibt, sind jedoch das geringste Problem, denn Legion (Dämon) will den Ladys ebenso an die Wäsche.
Bevor der Mix aus bekannten Versatzstücken in Fahrt kommt, müssen sich die Mädchen zunächst einmal näher kennenlernen, mit der Gesamtsituation korrespondieren und ihre Fähigkeiten austesten. Die Darstellerinnen sehen zum Glück nicht nur gut aus, sondern sind auch talentiert genug, damit das Interesse nicht verloren geht. Das Geistermädchen sorgt zwischenzeitlich für angemessene Gruselstimmung und dass die Schulleitung den Mädchen mitunter Blut- und Urinproben abnimmt, wirkt auch nicht sonderlich vertrauenswürdig.
Um auch das Publikum anzusprechen, das auf Frauen steht, laufen die Mädchen oft in Unterwäsche und knappen Schulmädchenuniformen herum. Man kriegt auch ein paar Brüste zu Gesicht und eine Schülerin kriegt den Hintern mit einem Lineal versohlt. Glücklicherweise hat eine der Damen die Fähigkeit, frische Verletzungen per Handauflegen (!) zu heilen. Auch wenn diesmal keine Nonnen und Novizinnen durch die Gänge patrouillieren, erinnert das schon irgendwie an einschlägige Nunsploitation-Werke.
Der Dämon oder die Dämonen kommen natürlich nicht von ungefähr, doch an dieser Stelle sei nicht zu viel verraten, denn das tut die Erzählung schon von ganz allein. Der Dämon oder die Dämonen nehmen nun der Reihe nach von den Mädchen besitzt und es kommt vermehrt zu Konfrontationen und fantasievollen, aber nicht sonderlich blutrünstigen Tötungen. Legion (Dämon) wird später per CGI visualisiert und sieht nicht schlechter aus, als die Computereffekte mancher Hochglanz-Gruselfilme.
Der Showdown zieht das Tempo an und einige Geheimnisse werden aufgedeckt, die man jedoch schon längst erahnen konnte. Letztendlich ist der Streifen nicht der Oberhammer, da doch vieles altbekannt und vorhersehbar ist. Es fehlt demnach an Spannung, innovativen Ideen, überraschenden Wendungen und in Sachen Gewaltdarstellung wäre auch mehr möglich gewesen. Nichtsdestotrotz ist der Streifen an einem bestimmten Punkt kurzweilig umgesetzt, besitzt eine entzückende Naivität und hat seine Schauwerte.
Open Graves - Der Einsatz ist dein Leben (OT: Open Graves / AT: Mamba / Surfer Horror / Final Death Game) / ES/US/GB / 2009
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Ein Brettspiel, das zu Zeiten der spanischen Inquisition aus den Knochen, der Haut, dem Blut und den Tränen einer Hexe gefertigt wurde, wird für eine Gruppe von Freunden zum tödlichen Verhängnis. Das Brettspiel nennt sich Mamba, daher spielen auch Schwarze Mambas eine Rolle.
Die Mischung aus JUMANJI und FINAL DESTINATION - WENN DU KEINE ANGST HAST, BIST DU BEREITS TOT. besitzt Potenzial und wird kurzweilig umgesetzt. Insbesondere die nach- oder ausklingende Y2K-Ästhetik hat mir gefallen. Außerdem gibt es einige kinematografische Spielereien, die ganz stylisch sind.
Ein Manko sind jedoch die bescheidenen Computereffekte. Es handelt sich aber eben nun mal um einen okkulten B-Fantasyhorror. Wenn man das berücksichtigt, wie auch den Umstand, dass die Animationen nicht Überhand nehmen, sollte dies nicht allzu sehr ins Gewicht fallen.
ELIZA DUSHKU und MIKE VOGEL geben in den Hauptrollen überdies ein süßes Paar ab und die Tötungsarten sind recht abwechslungs- und einfallsreich. Die kurze und knackige Unterhaltung kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Ende ziemlich bescheuert ist.
Nenn sie nicht Sissy (OT: Sissy) / AU / 2022
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Eine halbwegs erfolgreiche Influenzerin für mentale Gesundheit leidet an einem Kindheitstrauma. Die positiven Kommentare ihrer hilfebedürftigen Follower sind ihr Balsam für die Seele. Auf einer Junggesellinnenabschiedsfeier wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt und alles kommt wieder hoch, als sie von der Gastgeberin gespiesackt und von der Gruppe ausgeschlossen wird.
Was damals Schreckliches geschehen ist, wird in Rückblenden aufgearbeitet. Auch Albträume und Visionen zeichnen den geistigen und seelischen Gesundheitszustand der Influenzerin erschreckend nach. Bis etwas Handfestes passiert, muss man sich jedoch erst einmal durch die Querelen junger Menschen kämpfen. Wenn es dann soweit ist, offenbart sich ein dramatischer und unerwartet brutaler Psychothriller.
Dinner für Acht (AT: Dinner for Eight) / AT / 2022
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Inwieweit wir von den smarten technischen Geräten, Apps und Tools abgehört und überwacht werden, ist eine hochinteressante und sauspannende Grundlage für einen waschechten Paranoia- und/oder Verschwörungsthriller. Eine Clique von Freunden und Bekannten macht beim Abendessen die Probe aufs Exempel. Die gesellige Runde gibt sich als terroristische Vereinigung aus, die Anschläge auf Botschaften in Wien plant. Während sie nun auf eine mögliche Razzia warten oder sonst etwas Unvorhersehbares geschieht, tragen die Gastgeber plötzlich ihre Beziehungsprobleme vor versammelter Mannschaft aus, die auf Kommunikationsschwierigkeiten und unterschiedlichen Vorstellungen der gemeinsamen Zukunft zurückzuführen sind.
Wie viele andere Mitbewerber, die eine ähnliche Ausgangssituation nutzen, versucht ... die meist Erfolg gekrönte Kombination von Thrill und Dark Comedy anzuwenden. Auch wenn die Frage nach einer weitreichenden Abhöraktion längere Zeit in der Schwebe bleibt, wird aus dem eigentlichen Experiment weder Nervenkitzel noch bitterböser Humor filtriert. Die persönlichen Dramen überschatten das Ganze und die Streitereien wirken dann doch viel zu dramatisch und todernst, um lustig zu sein.
Man hegt die Hoffnung, dass der Konflikt zumindest von nun an eine Spirale der Gewalt in Gang setzt, aber auch diesbezüglich beißt man in den sauren Apfel. Die ohnehin schon nicht besonders sympathischen Charaktere entwickeln sich fortan umso anstrengender und nervtötender. Zum Schluss wird zwar noch ein Überraschungsmoment untergebracht, doch dessen Effekt ist vergebliche Liebesmüh.
Let the Wrong One In / IE / 2021
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Der irische Filmemacher CONOR MCMAHON hat den Genrefreund bereits mit DEAD MEAT - STIRB UND FRISS! oder STITCHES - BÖSER CLOWN! kleine Freuden bereitet. Die Story dieses Vampir-Funsplatters ist vielleicht nicht bahnbrechend komplex, muss sie aber auch gar nicht, solang sie sich in angemessener Geschwindigkeit entwickelt und fortwährend steigert. Die liebenswerten, drolligen und authentischen Figuren wachsen schnell ans Herz und die zahlreichen Gags sitzen in der Regel. Ich hatte meinen Spaß mit den Gebrüdern und wurde prima unterhalten. Auch die praktischen Effekte rocken ordentlich, während die wenigen aus dem Rechner stammenden weniger überzeugen, aber nicht weiter ins Gewicht fallen. Als einstiger Fan von BUFFY - IM BANN DER DÄMONEN, bereitet es ebenso Freude, ANTHONY HEAD wiederzusehen, als von Zügen begeisterter Vampirjäger.
Sky Sharks / DE / 2019
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Unter Trashfans allem Anschein nach heiß erwartet gewesen. Leider enttäuscht mich dieser gewollte Trash immer und immer wieder. Anstatt sich auf eine Sache zu konzentrieren und diese gut zu machen, wird einfach alles hineingepumpt, was cool sein könnte. Aber manchmal ist weniger schlichtweg mehr.
Die einzelnen Elemente random zusammenzuflicken, macht noch lange keinen guten Film. Die bekloppte Idee von untoten Nationalsozialisten berittenen, fliegenden, gepanzerten und bis an die zahlreichen Zähne bewaffneten weißen Haien ist mit Kalkül umgesetzt, wodurch die eigentliche Faszination des Trashfilms untergeht, weil es eben nicht spontan und unfreiwillig komisch ist.
SKY SHARKS hat mich schon mit der Optik abgetörnt. Die überbordende Verwendung von Weichzeichner, Farbfilter und Linsenreflexionen lässt das Ganze gekünstelt und unästhetisch aussehen. Die gekünstelte Optik passt jedoch zu den Computereffekten, die aussehen, wie aus einem ollen Videospiel.
Nichtsdestotrotz gibt es einige geile Szenen und die praktischen Effekte rocken schon. Das ändert jedoch kaum etwas daran, dass das Pulver schnell verschossen scheint und der Rest eher lieblos dahinplätschert, als dem außer Kontrolle geratenen Geheimexperiment in Rückblenden auf den Grund gegangen wird. Obendrein nimmt sich der Streifen viel zu ernst, was man wohl auch an der ungehaltenen Reaktion der Verantwortlichen auf Kritik beobachten kann.
Wer extra wegen einiger bekannter Namen einschaltet, wird ebenfalls enttäuscht sein. RALF RICHTER, TOBIAS SCHENKE, OLIVER KALKOFE, MICAELA SCHÄFER, MICHAELA SCHAFFRATH, CONNY DACHS, JUST LUCY, TONY TODD, AMANDA BEARSE, CARY-HIROYUKI TAGAWA, ROBERT LASARDO, LYNN LOWRY usw. werden nur in kleinen unbedeutenden Nebenrollen verheizt.
African Kung-Fu Nazis (AT: Sneed's Feed and Seed) / DE/GH/JP / 2020
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BLOODSPORT - EINE WAHRE GESCHICHTE als Nazisploitation-Variante auf dem Niveau eines JOCHEN TAUBERT. Da selbst Filme von JOCHEN TAUBERT ihre Fans haben, wird wohl auch dieses alberne Kasperletheater seine Fans finden.
Ich habe vermutlich eine andere Vorstellung von Humor und empfand diesen gehirnamputierten Quatsch nahezu unerträglich. Insbesondere die deutsche Synchronisation hat mir den Rest gegeben, weil die diversen deutschen Dialekte heftig nerven. Das permanente Overacting aller geht auch gehörig auf den Sack und die Computereffekte kriegt selbst The Asylum besser hin.
Die Fights sind aber größtenteils ganz ordentlich choreografiert und auch einige Splatterszenen sind nicht übel. Die behämmerten Einfälle reichen über die gesamte Laufzeit dennoch nicht aus und oftmals wird es einfach verdammt lahm.
1,5 Ghan-Arier
Mad Heidi (AT: Heidi / Heidiland) / CH / 2022
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"Rest in Cheese, Bitch!!!"
Da ich ein Faible für Trash- und Exploitationfilme habe, war die Sichtung von MAD HEIDI unausweichlich für meinereiner. Ich hätte die per Crowdfounding finanzierte Produktion sehr gerne gemocht, aber letztendlich ist für mich der Unterhaltungswert entscheidend, der sich aus verschiedenen (subjektiven) Faktoren zusammensetzt.
Das irrwitzige Wirrwarr aus Heimat-, Nazisploitation-, Frauengefängnis-, Zombie-, Nunsploitation-, Samurai- und Gladiatorenfilm konnte mich nicht wirklich erreichen und für sich gewinnen. Auch wenn mit Sicherheit jede Menge Blut, Schweiß und Tränen ins Projekt geflossen sind, hat mir Charme, Charisma, Esprit und Verve gefehlt.
Mit keiner der Figuren bin ich richtig warm geworden und konnte Bezug aufbauen. Der platte Humor war auch nicht meiner und das sämtliche Klischees über die Schweiz durchs Fondue gezogen werden, hat mich auch kaltgelassen. Auch wenn alle Register der motivischen Ausbeutung gezogen werden, ist die Story letztlich doch sehr simpel und vorhersehbar. Außerdem kennt man die verrückten Ideen so oder so ähnlich schon aus anderen einschlägigen Werken. Insbesondere der zweiten Hälfte geht die Inspiration und Kreativität mächtig flöten.
Die Landschaftsaufnahmen der Schweizer Alpen sind Augenweiden und die kräftige, kontrastreiche Farbdramaturgie der Bewegtbilder gefällt ebenfalls. Die Uniformen und aufwändigen, mediäval angelehnten Kostüme machen ebenso etwas her. Die comichafte Action streicht auch noch Punkte ein, die Splatterszenen sind jedoch nicht besonders einfallsreich und wären auch quantitativ ausbaufähig gewesen. Da CASPER VAN DIEN (STARSHIP TROOPERS) seit geraumer Zeit in etlichen Billigproduktionen wiederzufinden ist, verwundert es kein bisschen, dass man ihn auch für diesen Swissploiter gewinnen konnte. Seine Parodie auf den Führer ist jedoch nicht der Hit.
Die Nacht der Apocalypse (OT: Lady, Stay Dead / AT: Maniac 3 - Die Nacht der Apocalypse / The Killer of Malibu) / AU / 1981
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Grobschlächtiger, unfreiwillig komischer und vor allem schmieriger Ozploitation-Auswuchs, um einen bärtigen und bebrillten Gärtner in Latzhose, der bespannert und onaniert, bis seine Besessenheit von widerspenstigen Weibsbildern in Vergewaltigung und Mord umschlägt.
Ein zweiter oder dritter MANIAC ist ... sicherlich nicht, aber im Laufe der Zeit entwickelt sich der Streifen vom psychosexuellen Slasher zu einem Home-Invasion-Thriller, der durchaus Stimmung macht. Wer ein Faible für Smooth Jazz, trashige 80er-Jahre-Horror und gerade Retrofieber hat, sollte einen Blick riskieren.
Obwohl der Aussie-Sleazer lange Zeit auf dem Index stand und nur geschnitten auf VHS veröffentlicht wurde, fand ich ihn grafisch gar nicht allzu hart. Frauenfeindlichkeit und Psychoterror stehen hier nämlich im Vordergrund. Meiner meiner nach völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten.
The Stylist / US / 2020
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Hierbei handelt es sich wieder einmal, um ein filmisches Psychogramm. Ich gucke filmische Psychogramme sehr gerne. Zwei Klassiker diesbezüglich sind zum Beispiel AUGEN DER ANGST - PEEPING TOM und MANIAC. THE STYLIST hat mich aber am ehesten an THE CLEANING LADY - SIE WEIß ALLES ÜBER DICH erinnert.
Die Drehbuchautor*innen haben jedoch einen fatalen Fehler begangen. Und zwar verwehren sie ihrer Hauptfigur ein traumatisches Erlebnis, eine seelische Erschütterung oder (psychische) Erkrankung. Wie es zur Identitätskrise gekommen ist, muss man sich infolgedessen selbst zusammenreimen.
Selbstverständlich kann man den Verantwortlichen Vorsatz vorwerfen, um die Motivation vieldeutig zu behalten, damit der Stoff über den Abspann hinaus weiter beschäftigt. Mag durchaus sein, dass diese Taktik bei manchen fruchtet, ich hätte mich aber über eine gehaltvollere Handlung vielmehr gefreut. Eine Hintergrundgeschichte, um ein schweres Schicksal, hätte mit Sicherheit dazu beigetragen.
Handwerklich und technisch ist alles im grünen Bereich und es wird eine eindringliche Atmosphäre geschaffen. Darüber hinaus spielt NAJARRA TOWNSEND die gestörte Friseurin formidabel. Sich den Skalp anderer überzustülpen, um deren Identität anzunehmen, ist sowohl verstörend als auch todtraurig.
Einige deftige Szenen sind also inbegriffen, jedoch hätte man auch in der Richtung noch einiges herausholen können, damit die Handlung etwas auf die Rippen bekommt. Ihre Einsamkeit gipfelt am Traualtar. Dabei handelt es sich auf jeden Fall um eine verstörende Szenerie, die allerdings weit vorhersehbar ist.
One Way - Hell of a Ride (OT: One Way) / US / 2022
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
https://youtu.be/FxQTY-W6GIo
COLSON „Machine Gun Kelly“ BAKER sitzt mit einem Bauchschuss im Nachtbus und telefoniert mitunter mit seinem Rabenvater und seiner Ex. Beide sind nicht besonders erpicht darauf, ihm aus der Klemme zu helfen. Neben ihm eine Tasche voll Geld und Kokain, das er einer Drogenbaronin gestohlen hat. Die Gangsterbraut hetzt dem Kleinganoven ihre Männer auf den Hals, während er im Bus – wie ein Schwein blutend – Bekanntschaft mit einer minderjährigen Ausreißerin, einem ominösen Sozialarbeiter und seinem bösen Selbst macht.
Es gibt ja bereits einige Genrekollegen, die in Busse spielen oder auch in anderen Fortbewegungsmitteln, wie Züge oder Flugzeuge. ... spielt nun fast ausschließlich im Überlandbus, doch der Busreise fehlt über weite Strecken das Gefühl unmittelbarer Gefahr. Die akutere Bedrohung, die auch eine gewisse Dringlichkeit mit sich bringt, ist die schwere Schussverletzung. Doch weder die Schusswunde noch die Telefonate oder Gespräche mit anderen Passagieren reichen aus, um eine Handlung voranzutreiben oder gar Hochspannung zu erzeugen.
Die schauspielerischen Leistungen gehen in Ordnung, insoweit es das minimalistische Szenario überhaupt zulässt. Besonders viel wird nämlich niemandem abverlangt. Auch handwerklich und technisch, gibt es nichts zu meckern. Eine einnehmende Atmosphäre wird geschaffen. Das nützt jedoch alles nicht allzu viel, wenn die Story auf einem Bierdeckel mehr als genug Platz findet und man sich schlichtweg langweilt. Brisante Situationen lassen lange auf sich warten und sind dann auch schnell wieder vorbei, sodass nichts hiervon lange in Erinnerung bleiben wird.