999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

  • 7
    999CINEASTOR666 11.07.2020, 12:17 Geändert 06.08.2020, 17:23

    Countdown / US / 2019

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    https://www.youtube.com/watch?v=9jK-NcRmVcw

    Auch uralte Dämonen verfolgen Trends, gehen mit der Zeit und interessieren sich, für den technologischen Fortschritt. Einer von ihnen hat sogar eine eigene App auf den verfluchten Markt gebracht, die den genauen Todeszeitpunkt voraussagt. Wie cool ist das denn?! Clever wie er ist, macht er sich zu Nutze, dass sich kein Schwein die Nutzungsbedingungen durchliest, wodurch eben jeder mit seinem Schicksal klarkommen muss. Wenn der Countdown heruntergelaufen ist, macht sich der Dämon in beliebter FINAL DESTINATION-Manier ans Werk.

    Auch wenn COUNTDOWN über mehrere Etappen wie ein ernst gemeinter Fantasy-Horrorfilm rüberkommt, habe ich zwischendurch immer wieder komödiantische Checkpoints wahrgenommen, von denen ich behaupten würde, dass sie keine Zufälle sind. Wenn man das schnallt, positiv aufnimmt und auch zwischenzeitlich nicht penibel auf Logik pocht, ist COUNTDOWN ein verdammt unterhaltsames und kurzweiliges Unterfangen.

    Ich fühlte mich keine Sekunde lang auf die Folter gespannt, weil mitunter ein überheblicher Computerfreak, ein nerdiger Priester und ein übergriffiger Arzt, der die #MeToo-Opferrolle wechselt und sein Fett wegkriegt, für Entertainment sorgen, wie auch die ironischen Gruselmomente und Jump-Scares. Eine kleine Lovestory, mit tragischem Ausgang, darf natürlich auch nicht fehlen.

    Die Kills und auch der Kreis an Todeskandidaten hätten allerdings pikanter, brisanter, experimentierfreudiger und weiter ausgebreitet sein können. Aber man wollte auch den Kleinen etwas Horror gönnen und hat sich vornehmlich zurückgehalten, in Sachen kreativer Brutalität.

    Auch die Charaktere selbst hätten ausgefeilter und tiefgründiger sein können. Sie gehen ein wenig unter und werden vom munteren Treiben abgehangen. Das ist blöd, weil eine Familientragödie der dramaturgische Motor ist, dem es dementsprechend an Pferdestärken mangelt, aufgrund der oberflächlichen Figurenzeichnungen.

    Ein mögliches Update könnte in naher Zukunft Abhilfe schaffen ... oder alles nur verschlimmbessern. Die Zeit wird es zeigen. Der Countdown läuft ...

    20
    • 2 .5
      999CINEASTOR666 11.07.2020, 11:05 Geändert 19.07.2020, 10:46

      D-Railed - Zugfahrt in die Hölle (OT: D-Railed) / US / 2018

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Dass D-RAILED – ZUGFAHRT IN DIE HÖLLE eine dieser Billigproduktionen ist, die auf Qualität pfeifen, realisiert man in den ersten Minuten. Obwohl ich gestehen muss, dass die Absicht einen Hybriden zu kreieren, aus Murder Mystery, Gangsterballade, Zugunglück, Creature Feature und Geistergeschichte, ein hochgestecktes Ziel ist, das Engagement verlangt. Dem Anschein nach gestaltet es sich jedoch als Ding der Unmöglichkeit, das alles griffig unter einen Hut zu bekommen.

      Womöglich hat man sich viel zu viel zugemutet. Insbesondere in Anbetracht dessen, dass die Umsetzung von alledem grottig ist, wegen der offensichtlichen Ressourcenknappheit. Da hilft es auch kaum, dass der Name LANCE HENRIKSEN die Werbetrommel rührt, wenn man ihm in etwa drei Minuten Screentime gönnt. Aber das ist noch zu verschmerzen, weil er womöglich aufgrund seines Alters kürzer treten muss.

      Die Leistungen der restlichen Darsteller sind wenig erbaulich und die Verhaltensweisen ihrer Figuren wirken, als hätten sie keinen Bock auf Überleben. Die schwache deutsche Synchro trägt ihren Teil ebenso dazu bei. Zudem sind die Kostüme Kinderfasching, die Dialoge sind uninspiriert, die Computereffekte sind armselig und im geräumigen Mittelteil macht sich Langeweile breit, mangels Spannungsmomenten und tauglichen Ideen. Zwei praktische Effekte, die die Seeungeheuer veranlassen, sind ganz fetzig. Als zum Schluss jedoch die Ghost Story ausgepackt wird, ist für mich der Ofen aus gewesen.

      17
      • 4
        999CINEASTOR666 04.07.2020, 10:35 Geändert 04.07.2020, 10:41

        C.H.U.D. - Das Monster lebt (OT: C.H.U.D. II - Bud the Chud / AT: C.H.U.D. (Cannibalistic Humanoid Underground Dwellers) II / C.H.U.D. 2) / US / 1989

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        C.H.U.D. - DAS MONSTER LEBT ist bedauerlicherweise nur eine Pseudo-Fortsetzung. Der Streifen ist nämlich vielmehr ein mageres Rip-off, und zwar von TOLL TREIBEN ES DIE WILDEN ZOMBIES. Ein bisschen DIE NACHT DER CREEPS ist auch zu identifizieren.

        Das hört sich nach einem Freude spendenden Mix an. Allerdings ist der Entertainmentfaktor zumindest meiner bescheidenen Meinung nach eher spärlich. Weder in Sachen Horror noch in Sachen Komödie kann dieser Untoten-Ulk wirklich überzeugen. Die schrulligen Gummimonster bzw. titelgebenden Cannibalistic Humanoid Underground Dwellers wurden durch Zombies ersetzt, die billig und albern aussehen. Auf Gore und Splatter muss man auch nahezu verzichten und die Gags sind plump und altbacken. Zudem wurde das Ganze von der Kanalisation New Yorks in einen Vorort verlagert, sodass die Urbanität futsch ist und dem kleinstädtischen weichen musste.

        Dennoch will ich dem Ganzen nicht ein paar irre Ideen und Schmunzler in Abrede stellen. Zudem ist wieder einmal der 80er-Jahre-Flair stimmungsvoll. Darum kann ich mir gut vorstellen, dass manch einer auch an diesem Möchtegern-Sequel seinen Spaß haben wird.

        16
        • 6 .5
          999CINEASTOR666 04.07.2020, 10:23 Geändert 19.07.2020, 11:14
          über Piranha

          Piranhas (OT: Piranha) / US / 1978

          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

          PIRANHAS gibt sich selbstbewusst und macht erst gar keinen Hehl daraus, Inspiration bei DER WEIßE HAI von STEVEN SPIELBERG gefunden und sich in die Fluten gestürzt zu haben, um den großen Fang zu machen. Die ersten, eigenen Schritte von JOE DANTE auf dem Regiestuhl sind großspurig. Das liegt womöglich daran, dass niemand geringeres als der legendäre ROGER CORMAN die Produktion unter seine Fittiche genommen hat, der wie kein anderer wusste, wie man aus so gut wie nichts das bestmögliche herausholt. Effektiv und affektiv musste es sein. Das hat zu weiten Teilen auch geklappt.

          Die Figurenzeichnungen gehen in Ordnung, allerdings werden dem trinkfesten, kernigen Typen und der mutigen, attraktiven Detektivin die Ränge abgelaufen, und zwar von den putzigen Raubfischen mit den rasiermesserscharfen Zähnen. Die Militärbasis und ihre grausigen Geheimexperimente, die wackelige Floßtour auf dem Piranha verseuchten Fluss, das Ferienlager für Kinder und der Ferienort samt Attraktionen sind abwechslungsreiche Schauplätze mit Potential und Charme. Auch technisch und handwerklich gibt es keine schwerwiegenden Klagen einzureichen. Der Soundtrack von PINO DONNAGIO weiß auch, in den richtigen Momenten eine bissig-bedrohliche Aura zu schaffen.

          Mal vom mittlerweile schwachbrüstigen Spannungsbogen ganz abgesehen, habe ich einzig allein erzählerisch Abstriche zu verzeichnen. Gegen Wissenschaftskritik, eine Öko-Botschaft und spaßig gemeinte Seitenhiebe gegen sein Vorbild habe ich nichts einzuwenden, doch die Drehbuchseiten pochen mir persönlich zu arg und zeitraubend darauf, nach absurd-verstrickten, hanebüchen-verschwörerischen Erklärungen für das Unheil zu fischen.

          Mein Fazit ist demnach: ausbaufähig, aber kein Schlag ins blutrot gefärbte Wasser!

          17
          • 8
            999CINEASTOR666 04.07.2020, 10:05 Geändert 10.07.2020, 18:10

            The Untold Story (OT: Baat Sin Faan Dim: Jan Jeok Caa Siu Baau / AT: Ba Xian Fan Dian: Ren Rou Cha Shao Bao / Bunman / Bunman: The Untold Story / The Eight Immortals Restaurant: The Untold Story / Human BBQ Pork Buns / Human Meat Pies: The Untold Story / The Untold Story: Human Mean Roast Pork Buns) / HK / 1993

            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

            THE UNTOLD STORY ist einer der bekanntesten CAT III-Sickos und gilt für den einen oder anderen Gorehound als Referenzwerk, für ähnlich gelagerte Skandal-Streifen.

            Eine Besonderheit dieses Vorzeigewerks ist neben der zügellosen Gewaltdarstellung, die Qualität der drastischen und kompromisslosen Inszenierung einer angeblich wahren Begebenheit.

            Ein weiteres Highlight ist ANTHONY WONG CHAU-SANG, der den erbarmungslosen, unberechenbaren, psychopathischen Serienkiller und Restaurantbetreiber nicht nur beeindruckend überzeugend und glaubhaft verkörpert, sondern auch preisgekrönt wandlungsfähig. Denn, obwohl die Abfacklung an einem Mah-Jongg-Spieler, eine brutale Essstäbchen-Vergewaltigung an einer Angestellten, ein bestialisches Massaker an einer ganzen Familie und das Verfüttern von Menschenfleisch an ahnungslose Kundschaft schwer verdauliche Brocken sind, verleiht er der Figur ungeahnte Tiefe, im Laufe der schmerzhaften, widerwärtigen, hoffnungslosen und zum Großteil stringenten Erzählung.

            Spannung will zwar nicht so recht aufkommen, weil narrative Überraschungen ausbleiben, allerdings ist die Expedition in exploitative Gefilde aufregend genug, um unterhalten zu werden.

            Trotz einer Reihe von scheußlichen Gräueltaten, bin ich darüber hinaus der Auffassung, dass die heftigen Augenblicke nie zum Selbstzweck verkommen, weil weiterhin die bitterböse Handlung und die Figuren im Vordergrund stehen. Beispielsweise die Gesetzeshüter, deren Lustlosigkeit, Unfähigkeit und Tölpelhaftigkeit nahezu karikaturistisch dargestellt wird. Die Späße auf Kosten von Freund und Helfer sind scheinbar Seitenhiebe auf Polizeigewalt, wenn sie wegen ihrer Inkompetenz mit ihrem Latein am Ende sind.

            Der Kontrast zwischen ausufernder, manchmal auch nur angedeuteter Brutalität und albernen, trotzdem passgenau tiefschwarzen Klamauk ist nicht für jedermann geeignet, weil es unvorbereitet und unerfahren, unvereinbar und widersprüchlich erscheint.

            Trotz des Jahrgangs, hält THE UNTOLD STORY, was sein Ruf verspricht, und weiß noch immer zu schockieren, bis zum nihilistischen Ende.

            14
            • 2 .5
              999CINEASTOR666 04.07.2020, 08:33 Geändert 23.07.2020, 13:56

              Odds Are - Tödliches Spiel (Odds Are...) / US / 2018

              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

              Anfangs macht ODDS ARE - TÖDLICHES SPIEL einen positiven Eindruck. Die Bewegtbilder fangen die Urlaubskulisse hübsch ein und die Protagonisten scheinen sympathisch zu sein. Die ersten Ereignisse, die von atmosphärischen Soundscapes und wuchtigen Beats begleitet werden, machen Stimmung und lassen etwas vermuten, das in Richtung DON'T BREATHE geht. Im weiteren Verlauf stellt sich das alles jedoch als Trugschluss heraus.

              Bei einem Spiel, einem Streich, einer Mutprobe, für die die College-Studenten eigentlich schon viel zu alt sind, soll an eine Tür geklopft und über die Schwelle getreten werden. Der Hauseigentümer ist allerdings ein Psychopath, der den ungebetenen Gast gefangen nimmt. Zwei ihrer Freunde versuchen, sie zu retten.

              ODDS ARE - TÖDLICHES SPIEL entrüstet bspw. damit, dass der Psychopath völlig daneben wirkt. Und zwar wie ein hipstermäßiger Geschichtsprofessor, der keinerlei Bedrohung ausstrahlt. Der Kampf ums Überleben ist auch völlig larifari, weil Opfer und Täter ein und aus gehen, wie es ihnen gefällt, beim trödeligen Umherschlendern mal eingesperrt, eingeklemmt oder kurzzeitig außer Gefecht gesetzt werden. Hinzu kommt, dass das gefasste, beinahe lustlos routiniert, aber auch talentfrei improvisiert wirkende Verhalten aller Beteiligten keinerlei Angst, Panik, Paranoia, Psychoterror oder Nervenkitzel transportiert. Die Entscheidungen, die getroffen werden, sind schlichtweg nicht nachvollziehbar. Das Szenario kommt rüber, wie unbeholfen konstruiert. Aufgrund dieser Drehbuch-Unwuchten ist es schwer vorstellbar, dass das Treiben auf wahren Begebenheiten beruhen soll. Insbesondere, als die unerwartete Wendung vor den Kopf stößt, mit ihrer entweder unglaubwürdigen oder saudummen Absurdität.

              13
              • 7
                999CINEASTOR666 27.06.2020, 14:16 Geändert 27.06.2020, 14:56
                über Crawl

                Crawl / US/RS/CA / 2019

                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                Nach ein paar Ausflügen in mehr oder minder anderweitige Gebiete (HORNS - FÜR SIE GEHT ER DURCH DIE HÖLLE /// DAS 9. LEBEN DES LOUIS DRAX), kehrt der französische Regisseur ALEXANDRE AJA mit CRAWL zu seinen Wurzeln des Terrorfilms (HIGH TENSION /// THE HILLS HAVE EYES - HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN) zurück.

                Anfangs wird sich Zeit genommen, die Protagonisten zu integrieren und den Zuschauer die Chance gewährt, eine emotionale Bindung zu ihnen herzustellen. Das ist für den weiteren Verlauf auch von besonderer Bedeutung, weil sich der Plot zum Großteil auf den Überlebenskampf des Vater-Tochter-Gespanns konzentriert.

                Ein Pluspunkt dahingehend ist, dass das Verhalten der beiden nicht allzu irrational ausfällt, wie bei manch anderem Genre-Kollegen. Weil die beiden mit der Zeit umso mehr Mut, Stärke und Kampfgeist unter Beweis stellen, konnte ich darüber hinaus an einem bestimmten Punkt sogar mit der omnipräsenten Hauptprotagonistin mitfiebern, obwohl sie mir zunächst nicht sonderlich sympathisch erschien.

                Familiendrama, Tierhorror-, Action- und Katastrophenfilm werden zu einem schmackhaften Ganzen vermengt. Der kammerspielartige Terror im Kriechkeller gerät im Verlauf ziemlich saftig und pulstreibend. Es beginnt behutsam und minimalistisch, doch als die Bedrohung durch Alligatoren, dem Hurrikan und den Fluten immer mehr zunimmt, steigen Tempo und Aktivität rapide.

                Das einzige "Manko", das mir derweil besonders ins Auge gestochen ist, ist, dass kein Wert auf Glaubwürdigkeit und Realismus gelegt wird und einige Szenen arg überzogen sind. Das ist zwar einerseits schade, aber andererseits sind es gerade diese abgefahrenen Szenen, die den Edeltrash-Charakter und den mit ihm einhergehenden Unterhaltungswert kreieren.

                Trotz der Übertreibungen wird allerdings waschechter Survival-Thrill pünktlich geliefert und handwerklich geht das Teil durchaus steil. Nur in wenigen Augenblicken schwächeln die CGI ein wenig, aber die Action und der Gewaltgrad spülen die Schwachstellen ins Nirwana.

                31
                • 5
                  999CINEASTOR666 27.06.2020, 11:22 Geändert 28.06.2020, 12:00

                  Das Gehirn (OT: The Brain) / CA / 1988

                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                  Dass DAS GEHIRN wenig Hirn hat, wäre gar nicht so schlimm. Schlimm wie ein Hirntumor ist aber der hirnverbrannte Humor. Obwohl ich zugeben muss, dass dieser womöglich gar nicht beabsichtigt ist. Das Ganze wirkt nämlich recht frei von Ironie. Die cheesy Umsetzung trägt aber unwillkürlich dazu bei, den Streifen nicht wirklich ernst nehmen zu können.

                  Obwohl mich der Witz nicht gecatcht hat, gelingt es dem No Brainer trotz alledem teils launig zu sein, weil das Gedanken kontrollierende, albtraumhafte Halluzinationen auslösende, durch eine Fernsehsendung die Menschheit unterjochen wollende, außerirdische Monsterhirn ungeheuerlich schleimig, schräg und ulkig aussieht, sodass zumindest der bizarre Trashfaktor stimmt. Allerdings konnte mich der Hauptprotagonist nicht gänzlich für sich gewinnen, wodurch der turbulente, von Kapriolen durchzogene Kampf des klugen Schulrowdies gegen den monströsen Denkapparat eher lästig erschien, weil man mehr Hirngespinste und hirnloses Gemansche vom Hirni sehen will.

                  Eine Ausgangslage, Hintergrundgeschichte wäre beispielsweise nicht schlecht gewesen. Zu erfahren, wo das Gehirn herkommt und was es sich davon verspricht, in einer US-Kleinstadt zerebralen Terror zu verbreiten. Ebenso, was der verrückte Wissenschaftler davon hat.

                  Letzten Endes ist noch zu sagen, dass man, wenn man denn so will, Medienkritik hineininterpretieren kann, wie auch eine Warnung vor den manipulativen Taktiken und Strategien von Sekten. Obwohl diese Faktoren auch unter der trashy Inszenierung leiden und daher eher wie Gags am Rande rüberkommen.

                  18
                  • 5
                    999CINEASTOR666 27.06.2020, 10:37 Geändert 27.06.2020, 11:05

                    X-Tro - Nicht alle Außerirdischen sind freundlich! (OT: Xtro / AT: Judas Goat / X-Tro - Angriff der Körperfresser) / GB / 1982

                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                    Dass man von solchen Filmen meistens keine originelle und ausgefuchste Handlung zu erwarten hat, ist abzusehen. Deswegen mache ich mir vorab keine großen Hoffnungen, dass es anders kommt. Insbesondere nicht, weil solch ein Streifen trotz dessen unterhaltsam sein kann, wenn das Tempo stimmt, die Figuren was hergeben, die Atmosphäre catchy ist, der Soundtrack fetzt, die Effekte gory sind usw.

                    Das Narrativ von XTRO ist bei genauerer Betrachtung zwar nicht allzu platt und plump, wie das des Gros artverwandter Werke, konnte mich aber trotzdem nicht gebannt vor der Röhre hocken lassen. Das ist aber vielmehr den Figuren geschuldet, die mein Interesse nur mit Mühe und Not aus dem Tiefschlaf holen konnten. Darum hat mich auch die Dramaturgie der Geschichte nur sporadisch ergriffen, auf die hier zum Teil großer Wert gelegt wird. Infolgedessen hat der Entertainmentfaktor selbstverfreilich enorm gelitten.

                    Trotz alledem gelingt es XTRO aber dennoch, diverse Unzulänglichkeiten halbwegs zu kompensieren, durch die widerwärtigen, blutigen und schleimigen SFX, wegen denen der Streifen auch lange Zeit auf den Index verbannt wurde. Ebenso gefällig ist, dass extraterrestrische Kräfte bizarre Szenarien schaffen, wie mordlustiges Spielzeug. Aber auch die düstere, gelegentlich beinahe surreal anmutende Atmosphäre und Grundstimmung, für die sich mitunter die dröhnenden Synthesizer-Klänge verantwortlich zeichnen, wissen zu gefallen. Wenn man denn so will, kann man zudem einen Subtext hineininterpretieren, der vor den manipulativen Taktiken und Strategien von Sekten warnt.

                    19
                    • 6 .5
                      999CINEASTOR666 21.06.2020, 12:18 Geändert 28.12.2020, 21:51

                      Blood Fest / US / 2018

                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                      BLOOD FEST ist ein fulminantes Freudenfest für Horrorfans und die, die es noch werden wollen, das sich locker-flockig auf die Metaebene schwingt und sowohl Hommage als auch Persiflage ist. Beinahe die gesamte Bandbreite an Klischees, Regeln, Gesetze und Tropen wird unverhohlen selbstironisch und selbstreferenziell durch den Kakao gezogen. Bei all den Zitaten und zahlreichen Anspielungen fühlt man sich schnell an CABIN IN THE WOODS erinnert.

                      BLOOD FEST geht allerdings seinen eigenen Weg und macht keine Gefangenen. Der Body Count ist enorm, sodass Gorebauern und Splatterfreaks überraschenderweise auf ihr Kosten kommen. Auch der Humor ist passgenau und ausbalanciert. Er ist zwar schräg und exzentrisch und deswegen vielleicht nicht für jedermann geeignet, aber dennoch trocken und nie zu albern, infantil oder zu tief unter der Gürtellinie. Die Figuren sind zudem liebenswert und die musikalische Untermalung ist cool, modern und treibend.

                      Geraume Zeit dachte ich, seit langem ein neues Highlight für mich entdeckt zu haben. Der Plot-Twist hat mich allerdings auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Dass der durchgeknallte Horrorfilm-Regisseur und Festival-Veranstalter einen Real-Life-Horrorfilm drehen will, ist noch schlüssig, doch der Beweggrund und das in die Tat umsetzen des Partners, Investors, Ideen- und Auftraggebers ist doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen und bescheuert.

                      Damit hätte ich ja noch konform gehen können, da es immer noch launig zur Sache geht, ohne es sich Schöntrinken zu müssen. Das dritte Horrorfilm-Ende hat mich aber zusätzlich nicht vom Hocker gerissen. Dadurch purzelten zwar Punkte, aber alles in allem ist BLOOD FEST trotz alledem ein schmackhafter Happen.

                      21
                      • 1 .5
                        999CINEASTOR666 21.06.2020, 12:07 Geändert 07.07.2020, 19:25

                        Blutgeil (AT: Zurich Cop Eaters IV) / CH / 1993

                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                        Amateur-Splatter-Streifen sind selbstverständlich immer eine spezielle Erfahrung. Weil man nicht an jeder Straßenecke über Filme solcher Art stolpert, muss man nach ihnen suchen, um vorsätzlich seinen guten Geschmack zu zerstören. Das bedeutet, man ahnt, worauf man sich einlässt und sollte sich bestenfalls darauf einlassen. Dass BLUTGEIL zudem eine bewegte Vergangenheit hat, macht ihn allerdings kaum sympathischer und besser konsumierbar. Die Machart ist saubillig und das Genöle völlig unverständlich. Man bemerkt zwar, dass die hasserfüllten Saufkumpanen zynischen Spaß gehabt haben, beim Spielen von Drogen abhängigen, folternden, abschlachtenden, kannibalistischen Hausbesetzern, aber die holprige Alibi-Handlung ist miserabel, worüber auch die in Rachsucht getränkten Gräueltaten an gewaltbereite Bullenschweine nicht hinwegtäuschen können. Glücklicherweise hat dieser Swissploitation-Reißer nur eine kurze Laufzeit, sodass die filmische Grausamkeit noch halbwegs erträglich ist und die Totenkopf-Bewertung gerade so abgewendet werden kann. Auch dass am Schluss der Bullenarsch auf dem Esstisch landet, trägt dazu bei.

                        19
                        • 6 .5
                          999CINEASTOR666 20.06.2020, 15:29 Geändert 20.06.2020, 15:36

                          Extra Ordinary - Geisterjagd für Anfänger (OT: Extra Ordinary) / IR/BE / 2019

                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                          Im Detail ist die romantisch angehauchte Geistergeschichte nichts Außergewöhnliches, weil es ihr an Überraschungsmomenten mangelt. Trotz dessen besitzt sie dermaßen Charme und ist darüber hinaus alles, außer gewöhnlich. Das liegt zum Großteil an den liebreizenden und liebenswürdigen Figuren, die man sofort ins Herz schließt. Sie sind skurril, kauzig, schrullig und ulkig, aber trotzdem irgendwie echt und nahbar.

                          Seit dem Tod ihres Vaters, der Fachmann für Geisterkunde gewesen ist, hat Rose (MAEVE HIGGINS) ihre Gabe als Medium auf Eis gelegt und verdingt sich als Fahrlehrerin. Als ein alleinerziehender Witwer ihre Hilfe benötigt, der zunächst von seiner verstorbenen Frau drangsaliert wird, überlegt sie es sich anders. Insbesondere, als ein ehemals erfolgreicher Popsänger einen Pakt mit einem Dämon schließt, um wieder von Ruhm und Reichtum naschen zu können. Der Dämon verlangt eine Jungfrau. Die Tochter des Witwers hängt in der Schwebe. Eine Menge Geister müssen ihren Frieden finden und reichlich Ektoplasma ausgekotzt werden, um sie zu retten.

                          Ein wenig GHOSTBUSTERS - DIE GEISTERJÄGER, eine Prise DER EXORZIST und wenn man unbedingt will, noch ein bisschen HELLBENDERS - ZUM TEUFEL MIT DER HÖLLE sowie SIGHTSEERS - KILLERS ON TOUR!.

                          Wortwitz und Situationskomik wissen, zu amüsieren und zum Großteil kurzweilig zu unterhalten. Durch das Thema Tod, schwingt etwas Melancholie und Sentimentalität mit, allerdings spielt der teils eckige und kantige Humor stets und ständig die erste Geige. Das bedeutet gleichwohl, dass der Horror-Anteil äußerst gering ist. Das empfinde ich jedoch überhaupt nicht problematisch, weil gerade die unschuldige, harmlose Art ansprechend ist. Dass der Look obendrein retro ist, entspricht ebenso meinem Gusto. Eventuelle Längen, Probleme mit dem Timing und nicht vollends zündende Gags werden spätestens beim Showdown im Großen und Ganzen ausgeglichen, als der dämonische Punk abgeht.

                          20
                          • 2 .5
                            999CINEASTOR666 20.06.2020, 13:56 Geändert 20.06.2020, 14:11

                            Banshee Chapter - Illegale Experimente der CIA (OT: Banshee Chapter) / US/DE / 2013

                            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                            ... vermengt eine Menge interessanter Ansätze, ohne sie jedoch in eine ebenso interessante Story zu schnüren. Hier wird nämlich das Gehirnwäsche-Programm der CIA namens MK-ULTRA mit der Kurzgeschichte „Von Jenseits“ von EDGAR ALLEN POE kombiniert. Die Kurzgeschichte wurde zum Beispiel bereits bei FROM BEYOND - ALIENS DES GRAUENS von STUART GORDON abgewandelt adaptiert. Auch das geheime Forschungsprogramm wurde bereits filmisch genutzt, bspw. bei EXPERIMENT KILLING ROOM. Zudem geht es hier um die Droge Dimethyltryptamin, deren halluzinogene Wirkung man bereits in ENTER THE VOID von GASPAR NOÉ kennenlernen durfte.

                            Der Film ist nervig und wirr, switcht zwischen diversen Stilen und Elementen hin und her. Die Figurenkonstellation und Figurenkonzeptionen sind zusätzlich seltsam und anstrengend. Der Gesamteindruck ist unausgegoren und inhomogen. Hier wollte man scheinbar zu viel und hat sich verzettelt. Teils überladen, teils zu wenig abliefernd. Ein Horrorfilm-Klischee wird uninspiriert nach dem anderen abgehakt. Wackelkamera-Terror, überholte Gruselmomente, billige Jump-Scares und krude Mystery-Komponenten. Trotz der halluzinogen Droge und dem öffnen eines Tores zu einem Paralleluniversum, ist das Ganze nicht allzu paranoid, bedrohlich, intensiv, wirkungsvoll und vor allem psychedelisch, wie man glaubt und es sich eventuell wünscht.

                            16
                            • 6
                              999CINEASTOR666 20.06.2020, 13:37 Geändert 07.08.2020, 16:02

                              Devil's Pass (OT: The Dyatlov Pass Incident / AT: The Dyatlov Pass) / GB/RU / 2013

                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                              Found Footage-(Horror)filme gibt es wie Sterne in der Galaxie, weil sie schnell und kostengünstig produziert werden können. Das ist aber nicht gleichbedeutend, dass sie Müll sein müssen. Wenn man es richtig anstellt, können sie sehr intensiv sein, gerade wegen dem Stilmittel. Trotz dessen befinden sich viele Langweiler in der Angebotspalette. DEVIL'S PASS gehört jedoch nicht dazu, zumindest, wenn man sich auf die Figuren und die Geschichte, die Realität und Fiktion vermischt, einlässt.

                              Retrospektiv wird erzählt, wie sich ein Filmteam aus US-amerikanischen College-Studenten auf den Weg zum Ural gemacht hat, um herauszufinden, was Ende der Fünfzigerjahre mit den neun Ski-Wanderern geschehen ist, die am Dyatlov-Pass auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen sind. Die russische Regierung hält das gefundene Filmmaterial unter Verschluss, doch Hacker haben es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

                              Zunächst lernen wir die einzelnen Mitglieder kennen und jedes von ihnen stellt sich als sympathisch dar. Deswegen hegt man auch Interesse an ihrer Reise nach Russland, wo sie Land und Leute kennenlernen und die russische Gastfreundschaft genießen, bevor es gilt, den Pass zu bezwingen. Das ist zunächst mit den üblichen Strapazen verbunden, bis sich merkwürdige Geschehnisse ereignen und einige eine erstaunliche Entdeckung machen, die sie geheim halten, um keine Panik auslösen. Als sie von einer Lawine überrascht werden, ist diese das kleinere Problem, als sie in der Entdeckung Schutz suchen, wo der wahre Horror lauert.

                              Der Spannungsaufbau nimmt stetig zu und besonders interessant wird es als offenbart wird, was hinter den Spuren im Schnee und der Bunkertür steckt. Denn das ist nicht allzu plump wie anderswo. Die Wurzel allen Übels ist sensationell, der Gesamteindruck wird jedoch dahingehend gemildert, dass auf qualitativ nicht allzu hochwertige Computereffekte zurückgegriffen wird. Allerdings schockt das endgültige Schicksal der Protagonisten abschließend und hinterlässt ein Unwohlsein. Manch einer könnte das Finale trotz dessen als albern und weit hergeholt betrachten. Ich sehe das allerdings anders.

                              18
                              • 5 .5
                                999CINEASTOR666 20.06.2020, 13:24 Geändert 20.06.2020, 15:20

                                Backcountry - Gnadenlose Wildnis (AT: Blackfoot Trail) / CA / 2014

                                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                BACKCOUNTRY - GNADENLOSE WILDNIS ist eigentlich nichts Besonderes. Das Thema Mensch gegen Natur ist in der Filmwelt mannigfaltig, ob realitätsnah oder phantastisch. Insoweit ich es beurteilen kann, bemüht sich vorliegender Beitrag um Authentizität. Zunächst als Beziehungsdrama angedacht, als ein undurchsichtiger Naturfreund die Zweisamkeit des Campingausflugs stört. Dann, als die männliche Hybris meint, zu wissen, wo es lang geht und nicht nach dem Weg fragt. Und zuletzt, als ein Schwarzbär die Beziehung zerstört und ein Kampf ums Überleben entbrennt, in Richtung Zivilisation.

                                Wenn man im Laufe der Zeit einige Filme jener Art gesehen hat, bietet BACKCOUNTRY - GNADENLOSE WILDNIS keine Überraschungen. Das ist womöglich auch gar nicht beabsichtigt, denn das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf den Figuren. Die Ausarbeitung funktioniert zwar hervorragend, weil die Darsteller ungemein überzeugend sind, trotz alledem ist mir das Szenario zu lange zu minimalistisch und trivial, wodurch die Spannungskurve nur behutsam Fahrt aufnimmt. Als die Story am Punkt angekommen ist, an dem es interessant werden könnte, wird der Survival-Modus relativ zügig abgehandelt und hinterlässt Unbefriedigtheit, weil Angst und Panik nur kurze Auftritte haben.

                                Die vortreffliche Kameraarbeit, der stimmungsvolle Score, die bereits erwähnte Ausarbeitung der Figuren und das ebenbürtige Schauspiel sowie, dass mit einem echten Bären gedreht wurde, lassen mich trotz der diversen Unzulänglichkeiten zum besseren Durchschnitt tendieren.

                                19
                                • 6 .5
                                  999CINEASTOR666 14.06.2020, 17:42 Geändert 14.06.2020, 18:56

                                  Soul to Keep - Dein letztes Gebet (OT: Soul to Keep / AT: I Eat Your Soul / My Soul to Keep) / US / 2018

                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                  Ich habe eine Zeit lang mit mir selbst gehadert, dem Streifen eine Chance zu geben und einzuschalten. Bin jetzt jedoch froh, dass ich es getan habe. Ich hatte nämlich den Verdacht, dass es sich wieder einmal um klischeebeladenen Grusel-Pippifax für schreckhafte Teenies handelt, der mir vor Langeweile eine Nahtoderfahrung beschert. Zu meinem Erstaunen wurde ich allerdings positiv überrascht, obwohl auch SOUL TO KEEP - DEIN LETZTES GEBET nicht vor Klischees zurückschreckt. Beispielsweise sind die Charaktere Stereotype, aber nicht die üblichen, von denen man langsam aber sicher die Schnauze gestrichen voll hat, sondern eine Taubstumme, ein Wicker-Girl, ein Möchtegern-Influencer, ein DJ, eine Sportskanone usw.

                                  Auch der Beginn ist klischeehaft, als die Clique zu einem gruseligen Landhaus fährt, sich zunächst auf die Spuren des verstorbenen Großvaters begibt und später den Abend mit Drogen und Alkohol feiern will. Als jedoch der Strom ausfällt, nach dem Sicherungskasten gesucht, im Keller eine rituelle Stätte samt Tierknochen, Blut und einem mysteriösen Buch gefunden und spaßeshalber ein Ritual abgehalten wird, kommt Leben ins abgekartete Spiel und ein angenehmer Spannungsbogen kommt zudem hinzu. Erinnerungen an TANZ DER TEUFEL schwinden immer mehr, als Beelzebub beschworen wurde, der schnurstracks Besitz von der Gothic-Braut ergreift und sie in eine Sexbestie verwandelt, die mit ihrer monströsen Zunge Seelen aus Körper zurzelt. Das birgt eine gewisse Art von Humor. Ob diese gewollt ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Gestört hat sie mich jedenfalls nicht, sondern vielmehr unterhalten.

                                  Selbstverständlich ist nicht alles rosig und rosarot. Als besonders nervig habe ich die wackelige Kameraarbeit empfunden. Selbst in eigentlich ruhigen Momenten schwenkt sie hin und her, als hätte der Kameramann mindestens drei Atü auf dem Kessel. Darüber konnte ich aber irgendwann hinwegsehen, spätestens als mich im letzten Streckenabschnitt zwei Plot-Twists überrumpelt haben. Ob Beelzebub seine dunkle Begierde stillen kann oder doch noch in aller Stille aufs Kreuz gelegt wird, muss der geneigte Genrefreund aber immer noch selbst herausfinden.

                                  17
                                  • 4
                                    999CINEASTOR666 14.06.2020, 14:16 Geändert 14.06.2020, 22:17

                                    Monster Island - Kampf der Giganten (OT: Monster Island) / US / 2019

                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                    MONSTER ISLAND - KAMPF DER GIGANTEN ist das Mockbuster-Pendant der berühmt-berüchtigten Produktionsschmiede THE ASYSLUM zu GODZILLA: KING OF THE MONSTERS.

                                    Ja, dieser Monster-Mumpitz ist Müll. Denn wie gewohnt findet das Treiben zum Großteil zwischen Studiokulissen statt, wobei die Akteure die glorreiche Aufgabe haben, theatralisch am Objektiv vorbeizuschauen und jede Menge Gülle zu labern. Warum?! Weil dem Publikum zu zeigen, was die Protagonisten vortäuschen zu sehen, Geld kosten würde.

                                    Trotz des Sparkurses ist der Kaiju-Klamauk auf unerklärliche Weise sympathisch. Das amateurhafte Abenteuer hält bei Laune, liefert aber dennoch viel zu wenige Schauwerte, um wirklich sehenswert zu sein.

                                    Selbstverständlich kriegt man ab und zu etwas auf die Mattscheibe, wie hübsche südafrikanische Landschaftsaufnahmen oder einen gigantischen, digitalen Seestern, der U-Boote und Zerstörer verschrottet, Lava blutet und auf die Ostküste der USA zusteuert.

                                    Uniformiert sieht ERIC ROBERTS derweil lächerlich aus und mimt den Navy-General lustlos und desinteressiert, der mitunter versucht, das Ungetüm aufzuhalten. Dummerweise hat der Seestern mittlerweile Eier gelegt und Lava spuckende Flugsaurier sind irgendwoher aufgetaucht. Jetzt kann nur noch der sogenannte Kaiju-Killer, ein lebender Berg, Abhilfe schaffen. Der finale Kampf der Giganten ist putzig und nach kürzester Zeit auch schon wieder vorbei.

                                    14
                                    • 4
                                      999CINEASTOR666 14.06.2020, 12:31 Geändert 14.06.2020, 22:12

                                      Heretiks - Erlöse uns von dem Bösen (OT: The Convent / AT: Heretiks) / GB / 2018

                                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                      HERETIKS - ERLÖSE UNS VON DEM BÖSEN nutzt eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte als Alibi, und zwar die Zeit der Inquisition, und verknüpft diesen historischen Tiefpunkt mit Okkult- und Dämonen-Horror.

                                      Die zur Hexerei beschuldigte und zu Unrecht zum Tode verurteilte Persephone (HANNAH ARTERTON) wird von einer geheimnisvollen, wortgewandten Mutter Oberin in letzter Sekunde vor dem Scheiterhaufen gerettet. Die junge Frau soll im abgelegenen Kloster Buße tun und Erlösung finden. Das strikte Regiment, das am vermeintlich gottesfürchtigen Zufluchtsort herrscht, ist noch das geringste Problem. Hinter den dicken Mauern treiben offensichtlich böse Mächte ihr Unwesen. Sie wird von albtraumhaften Visionen geplagt und ein erbitterter Kampf ums Seelenheil entbrennt.

                                      Insoweit mein bescheidenes Etwas es beurteilen kann, wird England im frühen 17. Jahrhundert authentisch wie möglich dargestellt. Ebenso bedrückend und trist wie die dargestellte Epoche ist auch die Stimmung, Atmosphäre und vor allem der Erzählfluss. Weder die geruhsam vorgetragene Geschichte noch die verängstigten "Geretteten" konnten mich fesseln und mein Mitgefühl gewinnen. Weil das herausfinden und lange Zeit im Dunkeln tappen, was hinter den mysteriösen Vorkommnissen steckt, trocken und sperrig ist, wodurch der Spannungsbogen nicht gehalten werden kann.

                                      Ungefähr bei der Filmhälfte schlägt der Streifen allerdings eine völlig andere Richtung ein, die beinahe an den trashy Funsplatter CONVENT - BISS IN ALLE EWIGKEIT von MIKE MENDEZ erinnert. Der gravierende Unterschied ist jedoch, dass sich HERETIKS - ERLÖSE UNS VON DEM BÖSEN nach dem Stilbruch weiterhin todernst nimmt, was bei der wenig überzeugenden Dämonen-Schminke und dem grotesken Gemansche jedoch völlig unpassend rüberkommt. Zum Fürchten war mir dabei nicht zumute, sondern eher zum Kopfschütteln und Schmunzeln, als aus allen Horrorfilm-Klischee-Rohren geschossen wird und der Grusel-Schmu zur blutgeilen Farce verklumpt.

                                      10
                                      • 5 .5
                                        999CINEASTOR666 13.06.2020, 18:07 Geändert 13.06.2020, 18:15

                                        Blutgletscher (AT: Blood Glacier / Glazius / Gletscherblut / The Station) / AT / 2013

                                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                        Ein alpines Creature Feature, das sich reichlich bei DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT von JOHN CARPENTER und ALIEN - DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT von RIDLEY SCOTT abgeschaut hat.

                                        Zwar kein Meisterwerk, aber auch keine Nullnummer, sondern ein netter Versuch und Zeitvertreib für zwischendurch, den die Ösis da verwirklicht haben.

                                        Spannung will zwar nicht so recht aufkommen, weil einem das Treiben doch zu vertraut vorkommt, aber die raue Landschaft, ein unheilschwangerer Score, die brutale Öko-Botschaft und insbesondere die tierischen Hybride und der Körperhorror lassen am Ball bleiben.

                                        Zwar muten manche Momente trashy an und einige Darsteller agieren entweder recht hölzern oder gar grotesk überzogen, doch der Aufbau einer intensiven Atmosphäre gleicht die Schwächen zum Teil aus.

                                        23
                                        • 5
                                          999CINEASTOR666 13.06.2020, 16:41 Geändert 13.06.2020, 20:51

                                          C.H.U.D. - Panik in Manhattan (OT: C.H.U.D. / AT: Cannibalistic Humanoid Underground Dwellers) / US / 1984

                                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                          Creature Features wie dieses feierten in den Achtzigern Hochkonjunktur und waren darüber hinaus ein Revival der Monster-Schlocks aus den Fünfzigern. Die Handlungen sind sich in den meisten Fällen sehr ähnlich, so auch bei C.H.U.D. - PANIK IN MANHATTAN. Es dreht sich um nicht unbegründete Paranoia, eine schreckliche Verschwörung und deren politisch wie auch wirtschaftlich motivierte Vertuschung. Atommüll wurde nämlich illegal in der Kanalisation von NYC entsorgt. Die eh vom Schicksal gebeutelten Obdachlosen, die sich abseits der Gesellschaft unter den Straßen der Metropole einquartiert haben, mutieren, wegen dem radioaktiven Abfall, zu monströsen Mutanten, die sich ihren Weg an die Oberfläche bahnen und Menschen grausam zerfleischen.

                                          Dass einem die Handlungsstruktur in weiten Teilen vertraut vorkommt, ist nicht unmittelbar ein No-Go, wenn das Erzähltempo stimmt, es reichlich Action und vielleicht ein paar eigene Ideen sowie einige derbe Gore-SFX gibt. Auf all das muss man bei C.H.U.D. - PANIK IN MANHATTAN tatsächlich nicht verzichten, trotz dessen hält sich der Unterhaltungswert in Grenzen. Das liegt mitunter daran, dass der Fokus nicht auf einem Protagonisten liegt, dem man geradlinig folgt, sondern auf mehreren, zwischen denen umhergesprungen wird, bis die Stränge am Schluss zusammentreffen.

                                          Das mag anderswo gelingen, bei vorliegendem Fall jedoch nur geringfügig, weil das Treiben um einen Fotografen, seiner Freundin, einen Polizisten und einen eigenwilligen Suppenküchen-Koch nicht unterhaltsam genug ist, um gebannt vor der Röhre zu hocken. Dass das Treiben nicht unterhaltsam genug ist, liegt wiederum daran, dass die Figurenzeichnungen sporadisch sind und das Schauspiel auch eher mittelmäßig ist, obwohl wir es nicht mit unbeschriebenen Blättern zu tun bekommen. Zumindest haben sich einige noch später einen Namen gemacht.

                                          Der urbane Schauplatz und die 80er-Jahre-Atmosphäre können zwar einiges überspielen. Weitere Abstriche sind aber noch dahingehend zu verbuchen, dass massig Zeit draufgeht, der Obrigkeit eins reinzuwürgen, anstatt dass die Mutanten ein großstädtisches Massaker anrichten. Des Weiteren, dass es an Bedrohlichkeit Dringlichkeit und Intensität mangelt, weil die Gummimonster eher schrullig und ulkig ausschauen. Etwas Humor hätte nicht geschadet. Dieser ist aber, wenn überhaupt, nur subtil wahrnehmbar.

                                          18
                                          • 6 .5
                                            999CINEASTOR666 13.06.2020, 16:29 Geändert 04.07.2020, 10:18

                                            Bad Boy Bubby / AU/IT / 1993

                                            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                            BAD BOY BUBBY vereint im Verlauf diverse Genres und kreiert ein sowohl verstörendes als auch tragisches, aber auch humorvolles und bewegendes psychografisches wie auch soziologisches Porträt über den "ungezogenen Jungen" Bubby (NICHOLAS HOPE), der zum ersten Mal unsere Welt auskundschaftet, nachdem er 35 Jahre von seiner religiösen Mutter in einer Kellerwohnung gefangen gehalten wurde. Aufgrund seiner von Isolation, Misshandlung und Inzest geprägten Vorgeschichte, ist er unangepasst und mit dem Leben dort draußen überfordert. Trotz besonders widriger Umstände, beweist er nach zahlreichen Kapriolen dennoch, dass man auch ohne göttliche Führung ein guter Mensch sein/werden kann.

                                            Der unorthodoxe Mut des Films Tabus und sensible Themen derart ungeschönt und offenherzig darzubieten und obendrein überschwänglich Religionskritik auszuüben, könnte ein Indikator dafür zu sein, dass das Werk nicht für die breite Masse bestimmt ist. Mittlerweile hat BAD BOY BUBBY allerdings hohe Wellen geschlagen und die Geschichte um einen mehr oder minder tragischen Helden, der durch die naiven Augen eines Kindes der Gesellschaft zynisch den Spiegel vorhält, wird von immer mehr interessierten Filmfans begutachtet.

                                            Einen erheblichen Anteil daran, BAD BOY BUBBY mal gesehen zu haben, trägt die skurrile Performance von NICHOLAS HOPE als Bubby bei, die einerseits gestört, aber andererseits auch begeisternd ist. Insbesondere, wenn er in falschen Momenten alte wie neue Verhaltensmuster an den Tag legt und sich ein Problem nach dem nächsten aufhalst oder, wenn er als Frontmann einer Band seine Eindrücke wie auch sein Innerstes ins Mikro brüllt. Dadurch zieht die Entdeckungsreise in ihren zunächst menschenunwürdigen Bann, bis zum lebensbejahenden Ausklang, das zusätzlich ein Plädoyer ist, jeden Menschen so zu nehmen wie er ist.

                                            Der Grund, warum ich trotz meiner lobenden Worte nicht mehr Punkte locker machen kann, ist, weil die Story gelegentlich Ruhephasen einlegt und der Sozialkitsch hinten heraus etwas zu dick aufgetragen wird.

                                            13
                                            • 3
                                              999CINEASTOR666 08.06.2020, 13:32 Geändert 08.06.2020, 13:44

                                              Das Kommando der Frauen (OT: The Doll Squad / AT: Wildcats / Female Mercenaries / Seduce and Destroy) / US / 1973

                                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                              Als ein Raketenstart sabotiert wird und höchste Regierungskreise keinen Ausweg mehr wissen, vertraut die CIA auf die „Doll Squad”. Acht außergewöhnliche junge Frauen, die weder Tod noch Teufel fürchten. Ein mutiges, intelligentes und attraktives Frauen-Kommando. Eigenschaften, die sie bei ihrem Spezialeinsatz einzusetzen verstehen. Doch diese Mission ist gefährlicher als alle bisherigen, weil die Drahtzieher heimtückischer und skrupelloser sind als alle anderen zuvor. Ihr Ziel ist die totale Vernichtung der USA per Beulenpest. Dabei nehmen sie auf nichts und niemanden Rücksicht.

                                              Frauenpower-Trash in Form einer Agentenfilm-Parodie aus den wilden Siebzigern, der die Vorlage für 3 ENGEL FÜR CHARLIE gewesen sein soll. Davon abgesehen, dass das ernsthaft zu bezweifeln ist, ist die Ausbeute mager, da an allem gespart wird, das den Unterhaltungswert steigern könnte. Billige Spezialeffekte (Explosionen), Logiklöcher, krude Dialoge und alberne Prügeleien sind für solch ein Streifen üblich, jedoch ist die Story lahm, die Nachtaufnahmen sind viel zu dunkel, die Sprüche sind öde, die Girls sind viel zu zugeknöpft und die Ideen sind spärlich und mau. Auch wenn jede Szene ein Augenzwinkern birgt, konnte mich der Charme des Streifens nicht um den Finger wickeln.

                                              15
                                              • 1
                                                999CINEASTOR666 08.06.2020, 12:12 Geändert 07.08.2020, 16:06

                                                Another Deadly Weekend (OT: Muck / AT: Massaker im Sumpf) / US / 2015

                                                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                Die Verantwortlichen hinter diesem Machwerk haben dem Anschein nach gedacht: Wozu braucht man schon eine kohärente Handlung samt Hintergrundgeschichte, die eine Grundlage schafft, wenn man die wirren Geschehnisse und irrationalen Verhaltensweisen der nur schwach skizzierten Figuren auch komplett aus dem Zusammenhang reißen und die Laufzeit mit zahlreichen Nahaufnahmen von Titten und Ärschen in allen Formen und Farben füllen und strecken kann, die auch gerne blutbesudelt sein dürfen?

                                                Als Zuschauer fühlt man sich schnell ebenso desorientiert und verloren, wie die Gruppe junger Leute, die sich teils schwer verletzt und verängstigt im sumpfigen Nirgendwo von West Craven (hust) wiederfindet und Schreckliches erlebt zu haben scheint. Auch wenn gleich zu Anfang eine der Figuren die Rollen verteilt – das auf Selbstironie und Selbstreferenz hindeutet – ist der weitere Verlauf strunzdumm, langweilig und ein einziges Durcheinander.

                                                Es tauchen irgendwelche "Albinos" auf (einer von ihnen wird von KANE HODDER gespielt), die der Clique an die Wäsche will und Angst haben, vor irgendetwas, das in den Sümpfen sein Unwesen treibt. Währenddessen soll ein anderer Hilfe organisieren, der sich in einer Bar aber erstmal in aller Ruhe wäscht, einen Drink genehmigt und eine Ische abblitzen lässt, bevor er seinen Cousin anruft, anstatt die Polizei.

                                                Der Schwachsinn geht immer weiter und die Prügeleien mit den Kalkleisten sind lächerlich. Auf praktische Effekte muss man auch so gut wie verzichten, dafür werden die Mimen mit reichlich Kunstblut überschüttet. Auf Erklärungen für das heillose Backwood-Slasher-Tohuwabohu wartet man allerdings vergeblich, weil das Ende offen bleibt.

                                                17
                                                • 3
                                                  999CINEASTOR666 04.06.2020, 16:52 Geändert 05.06.2020, 20:17

                                                  Shed of the Dead / GB / 2019

                                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                  Trevor (SPENCER BROWN) fühlt sich von seinen Mitmenschen genervt, insbesondere von seiner Ehefrau und ihrer schlampigen besten Freundin. Deswegen hat er sich in ein winziges, baufälliges Gartenhäuschen zurückgezogen, um ungestört Fantasy-Figuren zu bemalen und Wodka zu brennen. Weil sein Grundstück verwildert, lassen ihn die Nachbarn der Kleingartenkolonie keine Ruhe. Als der Streit mit einem besonders eifrigen Kleingärtner eskaliert, spielt die Vertuschung der Todesfolge bald keine Rolle, als eine Zombie-Apokalypse ausbricht. Trevor und sein noch verpeilter Nerd-Buddy Graham (EWAN MACINTOSH) stehen nun vor der schwierigen Entscheidung, ob sie die Beine in die Hand nehmen oder sich mit Gartengeräten zur stutenbissigen Angetrauten und ihrer frivolen Freundin durchschlagen sollen.

                                                  SHED OF THE DEAD wäre gar nicht so übel, wenn Trevor und sein Buddy Graham nicht solche Langweiler und Unsympathen sein würden, denen man die Krätze an die Hälse wünscht, weil die Loser nur jammern und zetern oder teilnahmslos umherlatschen. Die LARP-ähnlichen Traumsequenzen reißen da kaum etwas heraus, weil es an Gekröse, Titten und treffsicheren Witz mangelt. Auch die Auftritte von Horrorfilm-Ikonen wie KANE HODDER als spießiger Gartenfreund, MICHAEL BERRYMAN als SM-Hottehü samt Plug im Rektum und BILL MOSELEY als einsamer Rächer sind keine Rettungsbojen, weil das Mitwirken der drei entweder nach kürzester Zeit passé oder peinlich ist - wenn nicht gar beides. Es tut dem Horrorfreak eher im Herzen weh, das Trio so zu sehen.

                                                  3 frittierte Venushügel

                                                  14
                                                  • 4 .5
                                                    999CINEASTOR666 04.06.2020, 14:16 Geändert 06.09.2020, 12:20

                                                    Canaries - Kidnapped into Space (OT: Canaries / AT: Alien Party Crashers) / GB / 2017

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    Bei dieser britischen Low-Budget-Horrorkomödie will eine Gruppe Freunde, um den Londoner DJ Steve Dennis (CRAIG RUSSELL), einen unvergesslichen Silvesterabend verbringen und schmeißt eine Neujahrsfeier in einer abgelegenen Hütte im beschaulichen Wales. Die Feierlichkeiten nehmen ein jähes Ende, als durch die Zeit reisende Außerirdische die Party crashen, die Zombie-Fratzen haben sowie Kanarienvogel-gelbe Friesennerze und Gartenhandschuhe mit Krallen tragen. Sie wollen die trinkfesten Partygäste entführen und zu Versuchszwecken missbrauchen. Diese geben sich jedoch nicht so leicht geschlagen und wehren sich mit Händen und Füßen. Ein erbitterter Kampf um Leben und Tod beginnt, um nicht als Laborratte zu enden. Bald hat jeder von ihnen nur noch einen Neujahrswunsch: Überleben!

                                                    Obwohl das Teil eindeutig totaler Schwachsinn ist, den man in keiner stümperhaften Sekunde für voll nehmen kann, hat es schon Charme und in einzelnen, rar gesäten Fällen brüllend komischen Witz. Die Figuren bedienen zwar beispielhaft Klischees und sind mitunter ziemlich dick aufgetragen, aber ein wenig Sympathie kann man ihnen schon entgegenbringen. Die Aliens sind selbstverständlich absolut lächerlich und nicht wirklich ernst zu nehmen, bescheren dem geneigten Zuschauer allerdings eine Reihe bescheuerte Szenen und nette Gore-Köstlichkeiten. Obwohl ich ohne Erwartungen und halbwegs aufgeschlossen an den Streifen herangegangen bin, konnte er mich letzten Endes trotz alledem nicht dazu überreden, mehr Punkte locker zu machen.

                                                    16