999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 16.05.2020, 19:40 Geändert 16.05.2020, 20:56

    House of Purgatory / US / 2016

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Muahaha! Es ist wieder einmal Halloween und eine Bande Fleisch gewordene Pappaufsteller hat sich dazu entschlossen, eine Spukhütte aufzusuchen, um die sich die urbane Legende rankt, dass es noch nie jemand herausgeschafft hat, um sein Geld von den schaurigen Halsabschneidern zurückzubekommen.

    Die kryptische Knochenstruktur des dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit aufdeckenden Plots weckt Erinnerungen an KATAKOMBEN und BASKIN, wenn die wandelnden Klischees im Fegefeuer Sünden teils surreal abbüßen – ob sie sie nun selbst begangen haben oder nur Opfer jener gewesen sind. Die mangelhaften finanziellen Mittel tragen jedoch erheblich Sorge, dass sich trotz erkennbar intuitiver Ansätze beim Seelen-FKK, nur filmischer Kuppenkäse auf dem Bildschirm ansammelt, der am Ende von Vorne beginnt.

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      999CINEASTOR666 16.05.2020, 13:31 Geändert 16.05.2020, 18:39

      U-Bahn - Nächster Halt: Terror (OT: Red Line / AT: Redline) / US 2013

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Im Nullkommanix schnallt man, dass es sich um einen B-Movie handelt, weil die Größenordnung im kleineren Rahmen gefangen gehalten wird. Als spärlich und spartanisch, lässt sich das Setting beschreiben. Weder den U-Bahn-Tunnel noch die U-Bahn selbst kriegt man in voller Pracht zu Gesicht.

      Auch ohne den Support einer hochkarätigen Besetzungsliste und dem Einsatz exorbitanter Spezialeffekte, punktet der Plot mit anderen Qualitäten, der eine Mischung aus Terror-Thriller und Katastrophenfilm ist. Die Darsteller spielen überzeugend und die figürlichen Verhaltensmuster sind glaubhaft und der Situation angemessen. Zudem ist das Tempo straff und spannende Momente werden von den ersten bis zu den letzten Minuten geschaffen.

      Wer sich vom reißerischen deutschen Titel nicht direkt abschrecken lässt, kriegt ein nettes, kleines Kammerspiel geboten, bei dem Verschüttete versuchen, den Attentäter in den eigenen Reihen zu entlarven, eine weitere tickende Zeitbombe entschärft zu bekommen und an die Oberfläche zu klettern, zu kriechen und zu quetschen.

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        999CINEASTOR666 16.05.2020, 12:42 Geändert 12.06.2020, 18:32

        How to Catch a Monster - Die Monster-Jäger (OT: Digging up the Marrow) / US / 2014

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        Eine Mockumentary von und mit ADAM GREEN (HATCHET /// THE SPIRAL - TÖDLICHES GEHEIMNIS /// HATCHET II /// CHILLERAMA - THE ULTIMATE MIDNIGHT MOVIE), die das Publikum über die Existenz von Monstern verunsichern soll.

        Der Regisseur geht "Fanpost" nach, in der ein mysteriöser Mann namens William Dekker (RAY WISE) behauptet, dass im doppelten Sinne Monster unter uns leben. Seiner Meinung nach handelt es sich dabei um vergessene, deformierte Menschen, die eine riesige unterirdische Stadt bewohnen. Das Interesse ist geweckt und es wird sich auf die Spur der Monster begeben.

        Obwohl dem Anschein nach der Anschein einer Doku beabsichtigt ist und bestenfalls bewahrt werden soll, kann man das Ganze in null Komma nix als Fake entlarven. Das liegt schon am Kunstfehler bzw. Fehlgriff, ein bekanntes Gesicht wie RAY WISE zu besetzen, der als einziger nicht sich selbst spielt. Was man ebenso rasend schnell peilt, ist, dass es sich um ein Projekt von Horrorfans für Horrorfans handelt. Allerdings ist der Streifen weder urkomisch noch liefert er unverfälschten Nervenkitzel oder ein magenumdrehendes Splatterfest. Tatsächlich nervt das schwachsinnige Gelaber von ADAM GREEN und die ewig zähen Passagen sowieso.

        Die monströse Maskenarbeit kann sich sehen lassen, ist jedoch viel zu kamerascheu. Wenn mal ein Monstrum durchs Bild huscht, geschieht das in den meisten Fällen jedoch in Form einer Jumpscare-Attacke, die gelungen und wirkungsvoll ist. Am Ende erfährt man trotz dessen viel zu wenig über das Schattendasein, über die Parallelgesellschaft missgebildeter Ausgestoßener.

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          999CINEASTOR666 16.05.2020, 11:29 Geändert 25.02.2025, 09:03

          The Spiral - Tödliches Geheimnis (OT: Spiral / AT: Spiral - Tödliches Geheimnis) / US 2007

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          "Jazz ist nicht smooth"

          Die beiden naheliegendsten Lösungen hinter dem tödlichen Geheimnis sind schnell ausgemacht. Als ich am Ende eine der beiden bestätigt, ist das recht enttäuschend.

          Auch wenn sich für einen ziemlich offensichtlichen Ausgang entschieden wurde, ist das jedoch nicht allein der Grund, für mein bescheidenes Urteil. Vielmehr ist es die Schwerfälligkeit und Langatmigkeit des unspektakulären Psychodramas, das mit seinem Malerei-Gedöns und ständigem Jazz-Gedudel gehörig nervt und keinerlei Thrill erzeugt.

          Man kauft dem schlaksigen und treudoof dreinschauenden JOEL DAVID MOORE – der Drehbuch und eben Hauptrolle übernommen und sich außerdem den Regiestuhl mit ADAM GREEN (HATCHET) geteilt hat – zwar den introvertierten Sonderling voll und ganz ab – der von Kontrasten, Regeln und Posen regelrecht besessen zu sein scheint – jedoch ist seine Performance alles andere als fesselnd.

          Das einzige quirlige und liebreizende Highlight von THE SPIRAL - TÖDLICHES GEHEIMNIS ist AMBER TAMBLYN, die die meisten als Jenny Harper kennen könnten, aus der erfolgreichen Sitcom TWO AND A HALF MEN.

          2,5 Sketchbooks

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            999CINEASTOR666 10.05.2020, 13:56 Geändert 02.06.2020, 01:28

            Red Mist (OT: Freakdog) / GB / 2008

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            RED MIST weckt Erinnerungen an den Ozploitation-Flick PATRICK'S HÖLLENTRIP aus dem Jahr 1978. Jedoch werden übernatürliche Kräfte ersetzt, durch die Nebenwirkungen eines experimentellen Medikaments, das der introvertierte und durch seine schlimme Kindheit psychisch labile Krankenhaus-Hausmeister Kenneth (ANDREW LEE POTTS) heimlich verabreicht bekommt, nachdem er in ein tiefes Koma gefallen ist. Das Präparat stimuliert nämlich seine Gehirnströme, wodurch es ihm gelingt, außerkörperliche Erfahrungen zu machen und seine Mitmenschen zu steuern. Diese Fähigkeit nutzt er, um sich an eine Clique oberflächlicher und egoistischer Medizinstudenten zu rächen, dessen Anführer er beim Diebstahl von Medikamenten gefilmt hat. Worauf die angehenden Mediziner den Plan gefasst haben, Kenneth zum Schein in ihre Reihen aufzunehmen, um an das Video zu kommen und ihm eine Lektion zu erteilen.

            Nachdem Regisseur PADDY BREATHNACH 2006 mit SHROOMS - IM RAUSCH DES TODES unter vielen Genrefilm-Sympathisanten einen Coup landen konnte, versuchte er es 2008 mit RED MIST erneut. Wie schon SHROOMS - IM RAUSCH DES TODES ist auch RED MIST kein Highlight, das die Filmwelt aus den Angeln hebt. Vieles kommt einem bekannt vor und ist abzusehen. Trotz dessen gelingt es RED MIST, eine unheilvolle und sich zunehmend verdichtende Atmosphäre aufzubauen sowie kurzweilig und zeitweise spannend zu unterhalten.

            Mit ARIELLE KEBBEL als Hauptprotagonistin Catherine, hat man zudem eine gute Wahl getroffen. Da es ihr gelingt, ihre Rolle nicht anbiedernd und aufdringlich sympathisch erscheinen zu lassen, als sie die einzige der Medizinstudenten ist, die Bedenken äußert, Kenneth nicht abzuschreiben und die lebenserhaltenden Geräte abzustellen.

            In Sachen Innovativität werden letztendlich keine Bäume ausgerissen, jedoch nimmt die Fähigkeit, die Kontrolle über Personen zu übernehmen, beinahe dämonische und auch mitunter surreale Züge an, und erinnert bisweilen an einen Slasher, wenn sich die Peiniger gegenseitig brutal abmurksen.

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              999CINEASTOR666 10.05.2020, 11:25 Geändert 10.05.2020, 12:54

              Stripped to Kill / US / 1987

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              Ein Slasher-Flick aus den verrauchten, neonfarbenen Eighties, der im akrobatisch-geilen Stripschuppen-Milieu angesiedelt ist und deshalb auch nicht mit einer Extraportion Sleaze geizt. Da werden die Finger klebrig, wie das Haarspray in den Dauerwellen, wenn sich die Kurven an der Stange räkeln.

              Dass die Handlung eher abgemagerter Konstitution ist, schnallt man prompt, da ein Haufen Laufzeit für Striptease-Einlagen draufgeht. Das ist schon ein wenig ermüdend und zeugt vielmehr von Lustgewinnung als von Spannungsaufbau. Zwischendrin lässt jedoch eine Polizistin undercover die Hüllen fallen, tauscht sich über den Fall mit ihrem ebenfalls verdeckt ermittelnden Kollegen aus, ein paar Nackttänzerinnen werden von einem Unbekannten brutal abgemurkst und ein offensichtlich falscher Verdächtiger gerät ins Visier der Cops.

              Das ist zwar schon damals nicht mehr originell gewesen, aber die ranzig-verruchte Atmosphäre, die stimmungsvolle Musik und die schauspielerischen Leistungen sind top. Das Lüften des Geheimnisses um die Identität und das Motiv des Killers, gestaltet sich zwar etwas löchrig, jedoch weiß der feurige und actionreiche Showdown zu überzeugen. Nachhaltig wird mir STRIPPED TO KILL wohl nicht in Erinnerung bleiben, jedoch reicht es fürs Erste zu gutem Durchschnitt.

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                Flesh Wounds - Blutige Wunden (OT: Flesh Wounds / AT: Predator vs. Soldier / Predator vs. Warrior) / US / 2011

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                Zunächst springt ins Auge, dass es sich um eine ebenso dreiste wie billige Kopie von PREDATOR handelt, und zwar mit Fernsehserien-Herkules KEVIN SORBO als Arnie-Ersatz, der sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

                Der Nonsens kommt rüber, als würden ein paar schlecht synchronisierte und sich selbst überschätzende Halbstarke am verwilderten Baggerloch Krieg spielen. Unmengen Blutkapseln, Grunge-Gore und miese CGI inbegriffen.

                Weil man wahrscheinlich nicht genügend Patte und Kreativität in Sachen Creature Design aufbringen hätte können, kriegen es die kriegerischen Marionetten der US-Regierung gar nicht erst mit einem intergalaktischen Trophäenjäger zu tun, da man sich zur großen Überraschung lieber an UNIVERSAL SOLDIER bedient.

                Dieser wüst zusammengeraubte Mix hätte trotz dessen ganz spaßig werden können, doch der aufdringliche Dilettantismus macht dies leider unmöglich. Diese blutigen Wunden hätten lieber sofort gestillt werden sollen.

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                  999CINEASTOR666 09.05.2020, 16:06 Geändert 09.05.2020, 21:25

                  Sick for Toys / US / 2018

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                  Ein dröger Psychothriller, der zum Großteil als weihnachtliches Kammerspiel aufgezogen wird und dessen bizarres Szenario ein wenig an THE LOVED ONES - PRETTY IN BLOOD erinnert. Allerdings kann er seine Garstigkeit nicht derart dringlich und eindrucksvoll zur Schau stellen wie genannter Kollege. Ein trostloses Portrait über Missbrauch, dysfunktionale Beziehungen und vom Weg abgekommene sexuelle Präferenzen.

                  Emilia (CAMILLE MONTGOMERY) liebt die Weihnachtszeit, weil die Geschenke ihres älteren Bruders, männliche und mit Drogen gefügig gemachte Sexspielzeuge sind, die er sowohl besorgt als auch entsorgt, wenn sie seines Erachtens kaputt sind und nicht mehr repariert werden können. Als die brüderliche Fürsorge jedoch zu viel wird, schlägt Emilias kindliche Naivität um und zurück.

                  Solch eine Ausgangslage besitzt Potential, weil sie unberechenbares zu Tage fördern kann. Auch SICK FOR TOYS hat einige Wendungen als Asse im Ärmel, die dies in Ansätzen bestätigen. Jedoch fehlt dem Ganzen letztendlich Biss und Pep. In beklemmend trister Atmosphäre schleppt es sich dahin, ohne zu fesseln, ohne zu eskalieren oder prekäre Situationen und Momente zu schaffen, die überraschen oder gar den Spannungsbogen in die Höhe schnellen zu lassen. Hinzu kommt, die fahle Fernsehfilm-Optik, die karge Ausstattung und das zwar passende, aber wenig packende Schauspiel der Akteure. Trotz einzelner Gewaltspitzen, mangelt es an audiovisuellen Höhepunkten und mehrdimensionalen Abläufen.

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                    999CINEASTOR666 09.05.2020, 14:56 Geändert 25.02.2025, 09:09

                    The Haunting of Sharon Tate / US/MX / 2019

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                    THE HAUNTING OF SHARON TATE widmet sich einem angeblichen Interview, bei dem SHARON TATE von einem Albtraum berichtet haben soll, in dem sie und ihre Freunde brutal ermordet werden. Als dies tatsächlich geschehen zu sein scheint, wirkte der Albtraum vielmehr wie eine Zukunftsvision, eine Vorahnung. Um diese scheinbare einmalige übersinnliche Fähigkeit dreht sich der Plot, der die wahren Begebenheiten mit fiktiven bzw. phantastischen kombiniert.

                    Auch wenn der Film dadurch wohl kaum mehr Fans haben würde, wäre es womöglich eine bessere Wahl gewesen, eben keinen direkten Bezug zu den grausamen Morden der Manson Family an SHARON TATE und ihren Freunden zu nehmen, die zur damaligen Zeit hochschwanger und die Ehefrau des Regisseurs ROMAN POLANSKI gewesen ist. Als Inspiration hätte das Ganze gut und gerne dienen dürfen, um letztendlich sein ganz eigenes Ding daraus zu machen. Doch man hat sich viel lieber dazu entschieden, die reellen Gräueltaten pietätlos auszuweiden, für handwerklich zwar in Ordnung gehenden, allerdings öden Esoterik-Horror voller Befindlichkeiten und Verschwörungstheorien, in dem sich HILARY DUFF redlich bemüht, die titelgebende Figur sowohl nuanciert als auch facettenreich und glaubwürdig rüberzubringen. Wobei es sich jedoch um vergebliche Liebesmüh handelt.

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                      999CINEASTOR666 09.05.2020, 12:41 Geändert 09.05.2020, 13:04

                      Breakfast Club - Der Frühstücksclub (OT: The Breakfast Club / AT: Der Frühstücks-Club / Der Frühstücksclub) / US /1985

                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                      Es soll tatsächlich Leute geben, die BREAKFAST CLUB - DER FRÜHSTÜCKSCLUB nichts abgewinnen können, weil der Anspruch und die hehren Ziele unter vorprogrammiertem Sozialkitsch begraben werden. Weil sie nichts weiter sehen, als einen zusammengewürfelten Haufen von nachsitzenden Klischeefiguren, die von einem Provokateur anhaltend aus der Reserve gelockt werden, bis selbst dieser scheinbar hoffnungslose Fall bekehrt werden kann, durch derart einfache Mittel, wie sich zu öffnen, zuzuhören und zu erkennen, dass man nicht allein ist. Ich will nicht abstreiten, dass das möglicherweise etwas zu schnell und einfach geschieht. Jedoch sollte man sich bewusst sein, dass man einen Coming-of-Age-Spielfilm bzw. eine Tragikomödie, die zum Feel-Good-Movie heranwächst, aus den 80er-Jahren sieht und keine reelle Therapiesitzung. Trotz dessen nimmt BREAKFAST CLUB - DER FRÜHSTÜCKSCLUB die zeitlosen Ängste und Sorgen von Heranwachsenden ernst, sodass der Spielfilm auch heute noch funktioniert, weil man sich mehr oder minder in eine oder gar mehrere der Stereotype hineinversetzen kann bzw. wiedererkennt, als die Mauern einreißen und die Wahrheiten ausgesprochen werden. Zumindest, wenn man nicht unter einem Stein lebt oder ein Eisblock ist, der Menschen in Schubladen steckt.

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                        999CINEASTOR666 03.05.2020, 13:13 Geändert 03.05.2020, 13:20

                        Men Behind the Sun 2: Laboratory of the Devil (OT: Hak Taai Yeung 731 Chuk Chap: Saai Yan Gung Chong / AT: Hei Tai Yang 731 Xu Ji: Sha Ren Gong Chang / Man Behind the Sun 2 / Maruta 2: Laboratory of the Devil / Men Behind the Sun 2 / Unit 731: Laboratory of the Devil / Laboratory of the Devil / Laboratory of the Devil, Men Behind the Sun 2) / HK/CN / 1992

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                        Im analytischen Vergleich mit dieser "Fortsetzung" wirkt das morbid- faszinierende Original gehaltvoller, als es zunächst scheint und wie es die Reputation vermuten lässt. Zumindest kauft man dem Original eher ab, dem Anspruch gerecht zu werden, die grausamen Menschenversuche der Einheit 731 während des zweiten Weltkrieges verstörend zu schildern, anstatt nur ein Jammerlied zu trällern, das Zartbesaitete per Ekel provoziert und Gorehounds zum Lechzen bringt. Im Grunde wurde die Handlung des Originals schlichtweg nur kopiert und der res­sen­ti­ment­ge­la­dene Subtext lächerlich dramatisiert, durch eine schwülstige Lovestory, überzogene Theatralik und alberne Melodramatik. Trotz der Gefühlsduselei und all den geäußerten moralischen Bedenken, kann das Machwerk sein ausbeuterisches Streben dennoch nicht verbergen, in Sachen abartiger Gräueltaten nur eins draufsetzen zu wollen.

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                          999CINEASTOR666 03.05.2020, 11:30 Geändert 10.05.2020, 10:34
                          über Darlin'

                          Darlin' / US / 2019

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                          Nach JACK KETCHUMS BEUTEGIER – der zwar jede Menge Potential besitzt, aber aufgrund des geringem Budgets inszenatorisch eher schwach auf der Brust ist – und dem weitaus stärkeren Sequel THE WOMAN – dem scheinbar mehr Budget zur Verfügung stand und der narrativ eine ganz andere Richtung als sein Vorgänger einschlägt – hat sich die Hauptdarstellerin beider genannter Filme, POLLYANNA MCINTOSH, dazu entschlossen, eine eigenständige Fortsetzung zu THE WOMAN sowohl zu schreiben als auch zu drehen und zusätzlich eine Nebenrolle einzunehmen. Vermutlich als Verbeugung vor dem am 24. Januar 2018 verstorbenen Schriftsteller JACK KETCHUM, der die literarischen Vorlagen zu JACK KETCHUMS BEUTEGIER und THE WOMAN abgeliefert hat.

                          DARLIN' ist ein seltsames Kuddelmuddel. Einerseits faszinierend, andererseits abstoßend. Womöglich liegt es daran, dass POLLYANNA MCINTOSH sowohl als Drehbuchautorin als auch als Regisseurin ihr Debüt feiert. Dem Anschein nach fehlt ihr die Erfahrung, der Feinschliff und das Fingerspitzengefühl. Das Skript ist sich unsicher, welche holprige Richtung es einschlagen soll. Das schlägt sich dementsprechend auch auf die unentschlossene Umsetzung nieder, die voller Ungereimtheiten steckt. Bei all dieser abstrusen Non­kon­for­mi­tät bin ich hin- und hergerissen. Komplett konnte mich der aus weiblicher Sicht erzählte sozial- und kirchenkritische Horrorfilm nicht in seinen Coming-of-Rage-Bann ziehen, zu einem hasserfüllten Verriss reicht es jedoch auch nicht.

                          Zunächst einmal geschieht die von surrealen Angstmomenten umklammerte Metamorphose von Darlin' (LAURYN CANNY), von der bissigen Wilden zur heiligen Galionsfigur des Kapitalismus, in unglaubwürdiger Rekordzeit. Ebenso schwer vorstellbar ist, dass niemanden aufzufallen scheint, dass unter ihrer Kleidung ein Babybauch steckt. Auch an den Haaren herbeigezogen ist, dass sich The Woman (POLLYANNA MCINTOSH) einer Gang von obdachlosen Prostituierten anschließt, die die Erstkommunion stürmen und ein Blutbad anrichten.

                          Da DARLIN' einen Balanceakt zwischen Kunst und Müll bestreitet und zu beiden Seiten gehörig ausschlägt, mag das auf viele befremdlich wirken und auf Unverständnis stoßen. Ich möchte mich allerdings nicht zu sehr verschließen, auch wenn mir die Frage, ob die Komik des Gezeigten beabsichtigt ist oder nicht, immer noch Rätsel aufgibt.

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                            999CINEASTOR666 02.05.2020, 13:49 Geändert 16.05.2020, 20:50

                            Die Warnung (OT: El aviso / AT: The Warning) / ES / 2018

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                            DIE WARNUNG ist ein düsterer Zeitschleifen-Thriller aus España. Allein dieser Satz enthält vier Schlüsselwörter, die mich hellhörig lassen werden würden. Jedoch sind die jeweiligen "Schicksale", der zwei überlieferten Zeitebenen, nicht sonderlich packend und mitreißend geraten. Auch wenn das Thema um numerische Muster, die Hinweise auf Ereignisse der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft liefern, schon interessant ist. Zum Großteil ist DIE WARNUNG jedoch mehr ein melancholisch und trostlos erzähltes "Schicksalsdrama", als ein temporeicher und actiongeladener Spannungsfilm. Trotz dessen existieren einige Momente, bei denen man als Zuschauer zwischen den Stühlen sitzt und abwägt, ob es sich nur um Zufälle oder tatsächlich um Vorherbestimmungen handelt, ob man das "Schicksal" herausfordern oder verhindern soll. Der dramatische Showdown offenbart letztendlich, welche Entscheidung die Richtige hätte gewesen sein können.

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                              The Grudge - Der Fluch (OT: The Grudge / AT: Der Fluch - The Grudge / Der Fluch) / US/JP / 2004

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                              Das japanische Original-Franchise habe ich leider noch nicht gesehen. Das heißt, ich kann keine Vergleiche ziehen, sondern nur die US-Adaption beurteilen.

                              Ich denke, dass es positiv ist, dass die Regiearbeit unter TAKESHI SHIMIZU verblieb, da er sich bereits für das japanische Original-Franchise verantwortlich zeichnet. Ich denke, dass es deswegen nicht einmal starke Abweichungen geben wird, außer der Anpassung an westliche Sehgewohnheiten, die dem J-Horror ein ganzes Stück seiner faszinierenden Exotik rauben wird. Allerdings handelt es sich dabei nur um eine Vermutung.

                              Die dramatische Gruselgeschichte um einen tödlichen Fluch ist an und für sich simpel gestrickt. Jedoch wirkt sie durch die Anachronie der drastischen Narration interessanter und darüber hinaus wird ein Händchen bewiesen, sie unfassbar unheimlich und pessimistisch vorzutragen. Die Angst vor dem Übersinnlichen, wie auch die Ausweglosigkeit und allgegenwärtige Gefahr, werden derart spürbar, dass sie sich bis aufs heimische Sofa übertragen. Die auditiven und auch visuellen Schockmomente sitzen zum Großteil wie angegossen und erzielen nahezu unentwegt ihre beabsichtigte Wirkung.

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                                999CINEASTOR666 01.05.2020, 19:53 Geändert 16.05.2020, 20:51

                                Final Cut - Die letzte Vorstellung (OT: The Last Showing) / GB / 2014

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                                Horrorfilm-Ikone ROBERT ENGLUND als voyeuristischer Filmvorführer mit langjähriger Berufserfahrung, der seit der digitalen Formatierung vom Medium Film nur noch Tasten zu betätigen braucht und deswegen zusätzlich Popcorn und Limo verkaufen muss, um seitens des Arbeitgebers zufriedenstellend ausgelastet zu sein. Angefressen von der Chose und dass ihm ein ahnungsloser Dreikäsehoch sagt, was er zu tun und zu lassen hat, kündigt er fristlos, um von jetzt auf gleich einen Real-Life-Horrorfilm zu drehen, weil ihm die modernen Schocker zu aufgesetzt und selbstzweckhaft sind.

                                Um nicht als scheinheilig zu gelten, versucht FINAL CUT - DIE LETZTE VORSTELLUNG dementsprechend die Verhaltensmuster und Abläufe so realitätsnah wie möglich zu halten und verzichtet obendrein auf explizite Gewaltdarstellungen.

                                Das atmosphärische Lichtspielhaus himself ist als schauriger Schauplatz des kammerspielartigen Spektakulums auserkoren worden und ein frischgebackenes Pärchen weiß indes noch nicht, dass es als Protagonisten-Duo des perfiden Meta-Katz-und-Maus-Spiels herhalten muss.

                                Der Plan bzw. der auf Notizkärtchen stichpunktartig verfasste Plot des manipulativen Antagonisten ist eigentlich gut durchdacht und wird vehement versucht vom gestörten Filmvorführer – der von ROBERT ENGLUND absolut überzeugend dargeboten wird – gründlich in die Tat umgesetzt zu werden. Trotz dessen ist FINAL CUT - DIE LETZTE VORSTELLUNG letzten Endes nicht allzu raffiniert und innovativ, wie er glaubt zu sein bzw. sein müsste, um voll und ganz zu überzeugen. Es schleichen sich nämlich Ungereimtheiten und Unglaubwürdigkeiten ein, die das Sehvergnügen trüben. Allerdings ist das Sujet im Psychothriller-Bereich meines Erachtens immer noch eine Rarität, sodass man hier und da ein Auge zudrücken kann.

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                                  999CINEASTOR666 01.05.2020, 12:54 Geändert 17.05.2020, 17:15
                                  über Caged

                                  Caged (OT: Captifs) / FR / 2010

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                                  Für CAGED könnten Filme Paten gestanden haben wie TURISTAS und TRAIN - NACHSTER HALT: HÖLLE. Jedoch wird die Thematik des illegalen Organhandels ins ländliche Kosovo verlegt, als die drei Ärzte Carole (ZOÉ FÉLIX), Samir (ARIÉ ELMALEH) und Mathias (ERIC SAVIN) = die im ehemaligen Jugoslawien humanitäre Hilfe geleistet haben = auf dem Rückweg nach Frankreich von bewaffneten Vermummten zum Anhalten gezwungen werden, als sie aufgrund einer Straßensperre einen Umweg fahren mussten. Die Entführten werden im Keller eines heruntergekommenen Bauernhofs in Käfige festgehalten. Unter menschenunwürdigen Bedingungen, begreifen sie schnell, wozu ihre Körper noch gebraucht werden.

                                  Der Beginn ist vielversprechend und die drei Ärzte werden sympathisch eingepflegt, wodurch man als Zuschauer die Hoffnung hegt, dass sich die Bindung umso mehr festigt, wenn der Ernstfall eintritt. Allerdings wird sich einige Zeit genommen, um die Gefangenschaft zu beleuchten, die mehr auf das psychische als auf das physische Leid abzielt. Besonders spannende Momente werden währenddessen nicht geschaffen, aber Erinnerungen an MARTYRS werden wach. Die Charaktere entwickeln sich während der Gefangenschaft jedoch nicht ausreichend markant, um näheren Bezug zu ihnen aufbauen zu können. Lediglich Carole bekommt den Hintergrund eines traumatischen Erlebnisses aus der Kindheit, der ihre Rolle eindeutig positioniert und eine Konfrontation mit ebenjenen unausweichlich macht. Bis die Chance gekommen ist, die Flucht zu ergreifen, kämpft man demnach mit etwas Monotonie. Das letzte Drittel nimmt jedoch ordentlich Fahrt auf und stellt unter Beweis, dass die Franzosen Terrorkino beherrschen. Leider ist der überzeugungskräftige Akt bei CAGED nur von kurzer Dauer, sodass das Gesamtwerk letzten Endes zwar als äußerst solide bezeichnet werden, jedoch nicht bei den großen Jungs mitspielen kann.

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                                    999CINEASTOR666 01.05.2020, 11:20 Geändert 17.05.2020, 17:20

                                    Stripped - Frisches Fleisch (OT: Stripped) / US / 2013

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                                    STRIPPED - FRISCHES FLEISCH erinnert immens an HOSTEL 3, und zwar auf Found-Footage-Exkursion. Der "große" Unterschied ist obendrein noch, dass die Folter-Showeinlagen durch Organhandel ersetzt worden.

                                    Anlässlich des 21. Geburtstages einer der ihren, zieht es vier Freunde nach Las Vegas, Nevada, um mit Alkohol, Drogen und leichten Mädchen die Sau rauszulassen. Einer von ihnen hat eine Kamera dabei, um den Roadtrip und das schillernde Nachtleben der Stadt der Sünde festzuhalten. Während der Fahrt nehmen sie eine Freundin mit, die in Sin City ihren Boyfriend treffen will. Nach der Ankunft, stürzen sie sich ins wilde Treiben und amüsieren sich schnellstmöglich mit einigen Stripperinnen in einem entlegenen, zwielichtigen Etablissement. Die Jungs glauben, dass es endlich zur Sache geht. Tut es auch, allerdings anders als erhofft. Die Gunstgewerblerinnen sind nicht an Sex interessiert, sondern haben die Kumpel in eine eiskalte Falle gelockt. Statt eines heißen Abenteuers, hat es ein skrupelloser Arzt auf ihr frisches Fleisch abgesehen, um mit ihren Organen Geschäfte zu machen.

                                    Diese Low-Budget-Produktion liefert schlichtweg viel zu wenig Schauwerte, an denen sich der Zuschauer erfreuen könnte, und um den Entertainmentfaktor zumindest auf Mittelmaß zu hieven. Das liegt mitunter daran, dass das Einsammeln von Freunden, die lange Fahrt, die Öffnung einer Beziehungskiste und das Vorglühen im Hotelzimmer viel zu zeitintensiv und banal sind, bevor das an die Nieren gehende Grauen Einzug erhält. Wer bei der Thematik auf eine Schlachtplatte hofft, wird auch vor den Kopf gestoßen. Auf explizit ins Bild gesetzte Chirurgie wartet man vergebens. Lediglich diverse Andeutungen lassen Ansätze erkennen. Mit einem gelungenen Spannungsaufbau braucht man selbstverständlich auch nicht zu rechnen. Die Protagonisten machen sich nämlich keine Freunde, mit den affigen Verhaltensweisen und dümmlichen Phrasen, die sie an den Tag legen. Wenn es außerdem keine Inhaltsangabe bzw. Handlungsbeschreibung geben würde, könnte man Zusammenhänge und Hintergründe lediglich erahnen, weil kein erzählerischer Aufschluss existiert. Found-Footage-Hardliner werden auch verärgert sein, da neben verzeihlichen Überwachungskamera-Aufnahmen, auch die objektive Kamera eingesetzt wird.

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                                      999CINEASTOR666 26.04.2020, 14:33 Geändert 24.06.2025, 09:17

                                      Gabelstapler-Klaus kehrt zurück – Jetzt muss der Chef fahren (AT: Die Rückkehr der Gabelstaplerfahrer) / DE / 2013

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                                      Das ist die erste Unzumutbarkeit von Foltermeister JOCHEN TAUBERT, die ich bis zum Ende durchgehalten habe. Das liegt daran, dass der stümperhafte Graus nur 35 Minuten andauert, wobei es sich bereits um die XXL-Version handelt. Als Fortsetzung zu STAPLERFAHRER KLAUS – DER ERSTE ARBEITSTAG unters Volk gebracht, ist es ein eigenständiger Schrottfilm, der die Idee schlichtweg klaut und versaut.

                                      Die XXL-Version beschäftigt sich 25 Minuten lang mit Vorstellungsgesprächen, weil die Gabelstaplerfahrer einer Lebensmittelvergiftung erliegen und sich gegenseitig vollgereiert haben. Das Niveau wird kontinuierlich beibehalten und sogar noch unterboten. Die Bewerber sind allesamt Vollhonks, die dem bescheuerten Chef und seinem idiotischen Gefolge oberpeinliche Anekdoten auftischen. In den letzten 10 Minuten zeigt nun der Chef höchstpersönlich, wie man den Gabelstapler bedient, wobei sich die Nulpe selbstverständlich, wie der erste Mensch anstellt.

                                      Der Humor erinnert an eine vorsintflutliche Altherrenmannschaft, die bei ein paar Billigbierchen und Schnäpschen am ungepflegten Bolzplatz über ihre außer Form geratenen Ollen herziehen und sich über abgedroschene Kamellen kaputtlachen, die solch einen zerzausten Bart haben. Freunde des Splatterfilms kommen natürlich auch nicht auf ihre Kosten, denn Ketchup ist schon wieder teurer geworden.

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                                        999CINEASTOR666 26.04.2020, 13:01 Geändert 07.11.2020, 14:06

                                        Halloween - Süßes oder Saures (OT: Halloween at Aunt Ethel's) / US / 2019

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                                        Keine Angst. Euch ist kein weiterer Beitrag der Halloween-Filmreihe durch die Lappen gegangen, die JOHN CARPENTER Ende der 70er ins Rollen gebracht hat. Es handelt sich nur um eine missratene Horrorkomödie, die Komik mit Grenzdebilität verwechselt. Ein stumpfer wie plumper Hänsel und Gretel-Verschnitt von JOSEPH MAZZAFERRO (ANNE - DER FLUCH DER PUPPEN), ohne Hänsel und Gretel, jedoch mit einer bösen Hexe, die Kinder zu Halloween mit Naschereien in ihr Haus lockt, um aus ihnen Naschereien zu machen.

                                        Die alte Schachtel ist jedoch völlig überzogen und schrecklich nervtötend, wenn sie sich an ausschweifenden Selbstgesprächen ergötzt, während sie genüsslich in Fressalien herummanscht und dabei Grimassen schneidet. Zwischendrin tummeln sich ein paar Schüler, denen es an Charakter mangelt, weil sie sich zum Großteil durch Triebhaftigkeit definieren. Ob ein Spanner, der vorm Fenstern keult oder ein Pärchen, das es ständig miteinander treibt. Wer Titten durchs Bild wackeln sehen will, ist hier an der richtigen Adresse.

                                        Die Inszenierung befindet sich auf billigem TV-Niveau bzw. ist im sparsamen B-Movie-Bereich anzusiedeln. Das macht sich auch an den Effekten bemerkbar. Wenn bspw. ein Fuß tranchiert, ein Augapfel aus der Höhle gepopelt oder ein Schwengel in der Luft herumgewirbelt wird, ist das als äußerst primitiv zu erkennen und verliert somit seine verstörende und ekelerregende Wirkung. Das Unterfangen ist schlichtweg albern und einfallslos.

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                                          Houses of Terror (OT: The Houses October Built / AT: The Houses of Halloween / Halloween House / Haunted Houses) / US / 2014

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                                          HOUSES OF TERROR ist ein weiterer Ableger der Filme, die sich dem Trend von Horror-Themenparks und Extrem-Spukhäusern widmen, die zur Halloween-Zeit, wie Pilze aus dem Boden schießen.

                                          Fünf Freunde begeben sich in einem Wohnmobil auf einen Roadtrip quer durch die USA, auf der Suche nach dem authentischen Schrecken, dem sagenumwobenen Ort, an dem keine Grenzen existieren. Als es scheint, dass ihre Suche in eine Sackgasse verläuft, geschehen seltsame und beunruhigende Dinge, weil das bedingungslose Grauen stattdessen zu ihnen gekommen ist.

                                          Ich mag die Found-Footage-Erzählmethode, weil sie narrative Grenzen ausloten kann. HOUSES OF TERROR macht beinahe die gesamte Laufzeit über den Eindruck, eine (Pseudo-)Dokumentation zu sein. Einerseits ist es schon interessant zu sehen, in welchem obskuren Ausmaß Halloween ausgeschlachtet wird. Andererseits ist das für einen Spielfilm nicht lebhaft genug, um affektiv und effektiv zu unterhalten. Erst in der letzten Viertelstunde Terror zu schieben, rettet nicht viel, weil sie auch viel zu wackelig auf den Beinen ist.

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                                            999CINEASTOR666 25.04.2020, 11:02 Geändert 26.04.2020, 13:18

                                            Planet of the Sharks / US / 2016

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                                            Das Problem bei den Zusammenarbeiten der Filmproduktions- und Filmverleih-Gesellschaft „The Asylum“ und des Fernsehsenders „Syfy“ ist, dass nicht genügend Budget zur Verfügung steht oder in die Hände genommen wird, um einen Film sehenswert zu inszenieren. Das ist dahingehend schade, weil diverse Streifen, die aus der Kooperation entstehen, auf kreativen, skurrilen, absurden und bizarren Grundideen fußen, die leider nur mangelhaft umgesetzt werden. Das verschenkte Potential und dass die Money Shots den Sparkurs fahren, macht das Endprodukt umso ärgerlicher und führt zu strengen Urteilen. PLANET OF THE SHARKS ist solch ein Beispiel. Hier werden nämlich die Prämissen von WATERWORLD und DER WEISSE HAI miteinander gekreuzt.

                                            In einer nicht näher beschriebenen Zukunft hat die globale Erwärmung die Gletscher zum Schmelzen gebracht. Der Großteil der Erdoberfläche bzw. der Landmassen ist/sind von Wasser bedeckt. Die Menschheit findet auf schwimmenden Plattformen Zuflucht und bangt um die letzten Ressourcen. Die Klimakatastrophe hat die Population von Haien rasant und dramatisch ansteigen lassen. Da die Raubfische keine natürlichen Feinde in den Weltmeeren besitzen und an der Nahrungskette ganz oben stehen, leiden auch sie an Nahrungsknappheit, bis Menschen ins Beuteschema der Fressfeinde fallen. Ein riesiger, fluoreszierender Alpha-Haifisch hat das Kommando übernommen und befehligt einen riesigen Schwarm verschiedener Haiarten, bei der blutrünstigen Menschenjagd.

                                            Von den miserablen Computereffekten mal ganz abgesehen, wird im Mittelteil viel zu viel taktiert, haarsträubende Theorien ausgetauscht und theatralisch versucht, sie in die Tat umzusetzen. Dass der Faktencheck bei solch einem Trash-Vehikel hanebüchen und amüsant ausfällt, ist obligat. Darunter leidet jedoch der Action-Gehalt, es fehlt schlichtweg an spektakulären Konfrontationen mit den Killer-Sharks. Spannung will sich demnach nicht einstellen, weil es dem Kampf ums nackte Überleben an Nachdruck fehlt und nie der Startschuss zu fallen scheint, zum Wettlauf gegen die Zeit. Trotz dessen werde ich mich irgendwann davon überzeugen, was die Fortsetzung, EMPIRE OF THE SHARKS, zu bieten hat.

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                                              999CINEASTOR666 24.04.2020, 19:34 Geändert 25.04.2020, 15:14
                                              über Nymph

                                              Nymph - Mysteriös. Verführerisch. Tödlich. (OT: Mamula / AT: Dark Sea / Killer Mermaid / Killer Mermaids / Nymph) / RS/ME / 2014

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                                              Vor serbischen Filmproduktionen habe ich ein wenig Schiss, seit A SERBIAN FILM. Die Befürchtung ist allerdings umsonst, bei vorliegendem Fall.

                                              Da ein Großteil an der Adriaküste gedreht worden ist, kommt Urlaubsfreude auf, bei den pittoresken Bewegtbildern und den leicht bekleideten Protagonistinnen. Mit der vergnüglichen Urlaubsstimmung ist es jedoch schlagartig vorbei, als sich die Touris dazu entschließen, einen Ausflug nach Mamula zu unternehmen, obwohl sie ein alter Seebär (FRANCO NERO) vorab eindringlichst davor gewarnt hat, die Insel zu betreten. Das verlassene Gefängnis auf dem Eiland ist nämlich nicht allzu verwaist wie gedacht. Bevor ihnen das dunkle Geheimnis begreiflich wird, werden sie von einem Unbekannten mit einer Enterdregge gejagt und die Männer der Gruppe befinden sich im mysteriösen Bann des verführerischen Sirenengesangs der tödlichen Nymphe.

                                              Bedauerlicherweise wird zuvor unnötig viel Zeit aufgebracht, alte und neue Bekanntschaften aufzufrischen und zu beschnuppern. Auf der Insel angekommen, braucht es auch erst einmal ein Weilchen, bis der Killer die Jagd beginnt. Wenn es soweit ist, kriegen wir es mit einem mauen Slasher zu tun, der jedoch einige derbe Gore-Einlagen zu bieten hat. Die titelgebende Nymphe ist allerdings noch lange nicht mit von der Partie. Als die mythische Kreatur auf den Plan tritt und der alte Seebär zur Hilfe eilt, gerät die Sache in die Gänge. Die letzten Einstellungen kommen ganz nice und versprechen Action, wenn ein Sequel in den Startlöchern stehen würde.

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                                                999CINEASTOR666 22.04.2020, 18:44 Geändert 18.05.2020, 19:05

                                                Hell Fest / US / 2018

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                                                HELL FEST zeigt Gleichgesinnten, wie TALON FALLS - NIEMAND WIRD DICH RETTEN! /// EXTREMITY - GEH AN DEINE GRENZEN und HALLOWEEN HAUNT, wie man es besser machen kann. Es fängt schon damit an, dass das Grüppchen junger Leute äußerst sympathisch eingepflegt wird und die Sympathie auch im weiteren Verlauf keine Verluste einfährt. Wer das Final Girl sein wird, steht zwar frühzeitig fest, ist aber nicht weiter schlimm, da der Streifen trotz dessen eine gewisse Spannung entwickeln kann, weil einem auch die anderen Figuren gewissermaßen am Herzen liegen.

                                                Des Weiteren sorgt für Abwechslungsreichtum, Abenteuerlust und entsprechender Atmosphäre, der Vergnügungspark, der sich Horror in all seinen Facetten zum Thema gemacht hat und Erinnerungen wach werden lässt an DAS KABINETT DES SCHRECKENS /// SCREAM PARK oder aber auch THE FUNHOUSE MASSACRE. Außerdem sind es diesmal nicht die Veranstalter, die es auf die Protagonisten abgesehen haben und deren schreckliche Taten obendrein weder Sinn noch Zweck erhalten, sondern ein psychopathischer Serienkiller, der sich unter die Besucher gemischt und speziell diese Clique zur Dezimierung ins Auge gefasst hat. Eine schockierende Wendung offenbart zum Schluss, dass es sich vielmehr um einen Serienkiller-Thriller handelt, im Gewand eines klassischen Slasherfilms. Das Motiv bleibt zwar eher vage, vermittelt jedoch, dass der Wolf im Schafspelz lauern kann und die Ursachen vielfältig sein können.

                                                Von wenigen Ausnahmen abgesehen, hält sich der Flick eher bedeckt, in Sachen Geschmodder. Was den Bodycount angeht, hätte man gut und gerne eins draufsetzen und auch an der Kreativität und dem Härtegrad der Kills arbeiten können, um den Gorehound etwas freudiger zu stimmen. Die Offenbarung ist HELL FEST demzufolge auch nicht, aber ein kurzweiliger Lichtblick allemal.

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                                                  999CINEASTOR666 19.04.2020, 17:08 Geändert 19.04.2020, 17:21

                                                  After.Life (AT: After Life / Afterlife) / US / 2009

                                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                  Obwohl ich in den meisten Fällen kein großartiger Befürworter behutsamer Erzählweisen bin, erweist sich das stilistische Mittel bei AFTER.LIFE als äußerst stimmig, um den verstörenden und makaberen Inhalt darzubieten und einem zusätzlich die notwendige Zeit einzuräumen, die narrativen Nuancen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können.

                                                  Ich denke, ich spreche so gut wie jedem aus der Seele, wenn ich sage, dass es eine schreckliche, beklemmende und Furcht einflößende Vorstellung ist, in einem Bestattungsunternehmen aufzuwachen und gesagt zu bekommen, man sei tot. Schlagartig stellt man sich zahlreiche Fragen: Ist Anna Taylor (CHRISTINA RICCI) tatsächlich tot oder wird sie vom unheimlichen Bestatter Eliot Deacon (LIAM NEESON) angelogen? Besitzt der Bestatter tatsächlich die schwer vorstellbare Gabe mit kürzlich Dahingeschiedenen kommunizieren zu können oder treibt er nur ein abgrundtief perverses Spiel? Bildet sich der Bestatter vielleicht nur alles ein, weil ihn der häufige Umgang mit Toten von den Lebenden entfremdet hat? Etc. pp.

                                                  Diese Fragen stellt sich nicht nur der Zuseher, sondern auch Annas Verlobter in spe, Paul Coleman (JUSTIN LONG). Diese Fragen halten die Story am Laufen, weil sich kleine, aber feine Wendungen unentwegt die Bälle zuspielen und den Spannungsmesser oberhalb ansiedeln. Gekonnt hält einem die Ungewissheit bis zum Schluss bei der Stange. Die Fragen sind der Schwerpunkt der Geschichte, auf die sich konzentriert werden und auf die man sich ebenfalls zu konzentrieren hat, wenn man dazu bereit ist.

                                                  Der Fokus liegt eindeutig auf dem Verwirrspiel, das sich am Schluss selbst nicht hundertprozentig festlegt, sodass man sich auch nach dem Abspann noch Gedanken machen kann. Zu viele Gedanken sollte man sich allerdings nicht darüber machen, wie man auf dem Tisch des Bestatters landet, weil sich sonst Unterhaltsamkeit verschluckende Plot Holes auftun könnten. Wie dem auch sei, wie man es am Ende auch drehen und wenden will, die Perfidität sucht ihresgleichen.

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                                                    999CINEASTOR666 19.04.2020, 13:14 Geändert 07.07.2020, 04:46

                                                    The Strangers (AT: The Faces) / US / 2008

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    "Weil du Zuhause warst"

                                                    Vereinzelt hat mich THE STRANGERS an eine Lightversion von BLUTGERICHT IN TEXAS erinnert, die mit angezogener Handbremse durch die Nacht in Richtung Morgendämmerung tuckert. Das Geschehen bzw. die Vorgehensweise bzw. der Tathergang weckt wiederum Erinnerungen an die Tate-LaBianca-Morde der Manson Family.

                                                    Wenn THE STRANGERS aus den Siebzigern sein würde, wäre er ein Terrorstreifen, der seine zeitgenössische Wirkung nicht verfehlt. Knapp vier Jahrzehnte später, ist das jedoch nicht mehr der Burner. Auch wenn schwer abzustreiten ist, dass die Umsetzung atmosphärische Dichte besitzt und zeitweise äußerst intensive Momente geschaffen werden, agieren die fremden, gruselig maskierten Eindringlinge meines Erachtens viel zu apathisch. Auf Seiten der Gegenwehr, sieht es kaum anders aus.

                                                    Selbstverständlich ist auch mir der Gedanke gekommen, dass es sich um ein beabsichtigtes Stilmittel handelt, das den Schrecken psychologisch fühlbar machen und auf das Publikum übertragen soll, anstatt die Leinwand blutrot einfärben zu wollen. Vielleicht ist es nur nicht vortrefflich gelungen, mir ein mulmiges Gefühl zu bescheren, weil mein Nervenkostüm nicht flattrig genug ist? Obwohl ich eher davon ausgehen würde, dass die Ursache ist, dass das Katz-und-Maus-Spiel wiederholt stagniert, wodurch es nur schleppend vorankommt, anstatt an einem bestimmten Punkt die Handbremse zu lockern und nervenaufreibend in die Eisen zu steigen.

                                                    Ein Schlag in die Magengrube ist zudem, dass man vergeblich auf Erklärungen wartet. Es müssen sich keine Wendungen überschlagen oder alles zu Tode analysiert und dem Mysterium beraubt werden. Ein kurzer Wink genügt völlig, um die Motivik anzudeuten, damit sich das Treiben und seine Beweggründe nicht ohne erkennbaren Grund aus dem Staub machen können.

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