999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Pandorum / DE/GB/US / 2009
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Von unbändiger Innovativität kann beim Drehbuch nicht die Rede sein, da sich der Plot an diversen Versatzstücken bedient, die einem bekannt vorkommen.
Im Großen und Ganzen erinnert die Kernhandlung an THE DESCENT - ABGRUND DES GRAUENS im Weltall bzw. klaustrophobischem Raumschiff. Das Große und Ganze besteht jedoch auch aus Teilstücken, die Erinnerungen an EVENT HORIZON - AM RANDE DES UNIVERSUMS und RESIDENT EVIL wecken.
Trotz dessen ist dem deutschen Regisseur CHRISTIAN ALVART in der Gesamtheit ein zum Teil spannender und atmosphärisch vor allem verdammt düsterer Science-Fiction-Horrorfilm gelungen, der doch tatsächlich im Studio Babelsberg entstanden ist.
Insbesondere das erste Drittel oder Viertel weckt Interesse und Neugier, als die beiden Astronauten aus dem künstlichen Tiefschlaf erwachen, mit Gedächtnisverlust bzw. Erinnerungslücken zu kämpfen haben und versuchen herauszufinden, was geschehen ist. Als grässlich entstellte Leichen, ebenso grässlich entstellte Mutanten und sich grässlich merkwürdig verhaltene Besatzungsmitglieder auftauchen, wird es umso ominöser. Umso ominöser, als auch noch die titelgebende Psychose aufzutreten scheint, wodurch Einbildung und Wirklichkeit nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind.
Trotz aller Lobhudelei, existieren einige Störfaktoren, wie, dass die nach und nach auftauchenden Besatzungsmitglieder beliebig und austauschbar wirken. Des Weiteren, dass die Actionsequenzen hektisch und chaotisch inszeniert sind, wenn die kannibalistisch veranlagten Kreaturen das Raumschiff unsicher machen – was eher abschreckt als erschreckt. Jedoch bügelt die Maskenarbeit wieder einiges aus, wie auch der hoffnungsvolle Abschied.
The Factory / US/AU/CA/FR / 2012
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ein inhaltlich und formal fast schon zu klassischer Serienkiller-Thriller, um einen besessenen, verbissenen und an Schlafmangel leidenden Cop, der sich auf die Jagd nach einem mutmaßlichen Prostituierten-Mörder macht und umso unermüdlicher in den Fall hineinstürzt, als seine minderjährige Tochter entführt und es zu etwas Persönlichem wird.
THE FACTORY ist einer dieser urbanen Krimis mit Neo-Noir-Touch, bei dem dem Zuschauer weiß gemacht werden soll, dass er viel mehr zu wissen scheint, als die armen Tröpfe von Protagonisten selbst. Weder aus der Identität des Psychopathen noch, was für eine Fabrik er mit den gekidnappten Nutten im Kellerverlies betreibt, wird zum Geheimnis gemacht. Wer den Straftäter überführen wird, ist auch kein Mysterium. Das impliziert, dass nur noch das „Wie“ für Spannung sorgen könnte. Jedoch ist hier nicht der Meister der Suspense am Werk, sodass sich der Nervenkitzel arg in Grenzen hält. Trotz dessen wird es nie kotzlangweilig, da das Skript eine klare Linie fährt, ohne nach links und rechts auszuschwenken.
Für eine krude Wendung ist es sich jedoch nicht zu schade. Da ich dem Drehbuch solch einen Bruch der Konventionen an der Stelle gar nicht mehr zugetraut hätte, ist dieser Twist meinerseits unerwartet gekommen. Um einschätzen zu können, ob das Stockholm-Syndrom zu so etwas fähig ist, fehlt mir allerdings das Fachwissen. Deshalb nehme ich es positiv auf, da das Ende der Geschichte derart gemein ist.
Sleepy Hollow - Köpfe werden rollen (OT: Sleepy Hollow / AT: The Legend of Sleepy Hollow) / DE/US / 1999
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Eines von etlichen, jedoch wohl das prägnanteste Bonbon dieses morbiden Schauermärchens von Fantasy-Guru TIM BURTON, ist JOHNNY DEPP als Hauptakteur. Da seine Rolle eine aufklärerische Weltsicht besitzt, bietet er sie leicht überheblich dar, ist jedoch trotz dessen sympathisch, da er sie zusätzlich unbeholfen, hasenfüßig und kauzig ansetzt. Dadurch kann man seiner Figur nicht lange böse sein, wenn sie bspw. mit skurrilen, selbst entworfenen und an Steampunk erinnernden Gerätschaften hantiert oder sich verhalten eine Liebelei, eine emotionale Bindung anbahnt, mit einer zuckersüßen CHRISTINA RICCI.
Eine Schwarze Komödie im Gothic Horror-Gewand, der ein Krimiplot und Intrigenspiel innewohnen, da die Frage im Raum steht, wer den Schädel des kopflosen Reiters, somit die Macht über den hessischen Söldner und seiner Opferwahl hat? Es gilt einen Komplott aufzudecken, einer Verschwörung auf die Schliche zu kommen, eine Menge falsche Fährten zu durchschauen und sich sowohl von Schwarzer als auch Weißer Magie nicht beirren zu lassen.
Obwohl, aufgrund Kauterisation, kaum bis gar kein Blut durch die Gegend spritzt, wird beinahe rekordverdächtig enthauptet, dass man sich vorkommt, wie in einem Splatterfilm. Zudem bildet die Tristesse der nahezu monochromen Bilder einen krassen Kontrast zum schrillen Entertainmentfaktor und dem makaberen Humor. Obendrein wird dieser fluffige Grusler von stimmungsvollen Klängen untermalt, die DANNY ELFMAN komponiert hat.
Hybrid (OT: Super Hybrid / AT: Hybrid 3D / Hunter) / US/DE / 2010
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Ein metamorphischer Killer-Tintenfisch hat sich im Motorraum eingenistet und macht Jagd auf Mechaniker in einer Großwerkstatt, die sich über mehrere Ebenen erstreckt. Die Werkstattmitarbeiter werfen jedoch nicht so schnell das Handtuch und versuchen, das animalische Vehikel in die burmesische Tigerfalle zu locken, mit Hilfe von Molotowcocktails. Währenddessen stichelt und provoziert der geldgeile und pietätlose Werkstattleiter permanent, weil es ihn ärgert, dass sich seine talentierteste Schrauberin zur zähen und heldenhaften Anführerin wandelt, obwohl sie seiner Meinung nach nicht das Zeug dazu hat, Supervisorin zu werden.
Inhaltlich kriegt man es mit purem Trash zu tun, bei dem man nicht den Logik-Fascho raushängen lassen sollte. Wenn man das Treiben nicht allzu ernst nimmt, weiß der skurrile, automobil-hybridisierende Tierhorror zu unterhalten, aufgrund der dichten Atmosphäre, soliden Schauspielleistungen und einem strammen Skript, das keine Längen und/oder Leeren zulässt.
Obwohl sich der Streifen selbst verdammt ernst nimmt, passt es und man hat seinen Spaß, da für reichlich Kurzweil generierende Action gesorgt ist, in Form von Verfolgungsjagden, Fallenstellerei und relativ unblutigen Morden.
Ich hätte gerne 6,5 Punkte ausgeschenkt, doch das Tentakel-Monstrum, dessen Herkunft und wahren Absichten leider im Verborgenen bleiben, drückt den Gesamteindruck, als es final per qualitativ minderwertiger Computerarbeit in voller Gänze präsentiert wird.
Framed - Madness Goes Live Streaming (OT: Framed / AT: Red infernal) / ES / 2017
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Ist FRAMED - MADNESS GOES LIVE STREAMING eine Soziale Medien-Schelte oder eine aSoziale Medien-Schelte oder vielmehr eine asoziale Medienschelte aus España? Wie auch immer, es wird kein Blatt vors Schandmaul genommen und auch nicht durch die Blume gesäuselt, sondern der verkommenen und vernetzten Weltbevölkerung kräftig ans Bein geschifft und provokativ der Spiegel vorgehalten, damit sie von ihrer sabbernden Fratze zu Recht zu Tode erschreckt wird.
Das Internet, nein, eine Webseite, nein, eine App, die am ehesten mit Snapchat gleichzusetzen ist, ist voll im Trend und infernalischer Grundstein eines schockierenden Hypes. Einerseits gibt es diejenigen, die Sex und Gewalt ausüben und viral verbreiten, um ihrer Ekpathie zu frönen und zweifelhafte Berühmtheit zu erlangen. Andererseits gibt es diejenigen, die Klickzahlen pushen, weil sie ihre pervertierte Sensationsgeilheit nutznießerisch dazu treibt, sich (im übertragenden Sinne) auf die tabuistischen und gewaltverherrlichenden Livestreams die Palme zu wedeln und den Lachs zu buttern.
Um das Anliegen, die Message selbst Subjekten mit verdammt langer Leitung auf die Stirn zu tackern, wurde das Szenario eines Hausfriedensbruchs gewählt, dem ein comic'esker, nein, mangaartiger, völlig durchgeknallter und in Neonfarben gebetteter Folterporno entspringt, dessen abscheulicher Inhalt ungefiltert im www landet und die gierige Meute anheizt.
Ich hatte die Befürchtung, dass sich der bestialische Terrorreigen mit der Zeit abnutzt und anfängt, anzuöden. Da die freakigen Irren jedoch konsequent kreativ sind, produzieren sie unterhaltsam-verstörende Momente wie am Fließband, die in ihrer Intensität kontinuierlich ansteigen und Spannung dahingehend erzeugen, dass man sich als Zuschauer fragt, wie weit die Grausamkeiten und ihre satirische Schärfe und Säuerlichkeit reichen werden und wann sie auf welche Weise ein Ende finden?
Attraction (OT: Prityazhenie / Притяжение / AT: Gravity) / RU / 2017
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Ein Science-Fiction-Movie aus Russland, der mich zunächst an einen Mix aus INDEPENDENCE DAY /// DISTRICT 9 /// TRANSFORMERS und letztlich vor allem an DER TAG, AN DEM DIE ERDE STILLSTAND erinnert hat. Überraschenderweise entwickelt sich der Plot jedoch noch zu einem Coming-of-Age-Film bzw. zu einer Teenager-Romanze bzw. zu einem Beziehungsdrama.
Diverse Handlungsstränge und Figuren stellen sich vor, sodass der Plot gerade im breit ausgelegten Mittelteil einige Längen hat. Am Schluss realisiert man jedoch, dass eine reichhaltige, abwechslungsreiche und gesellschaftskritische Geschichte erzählt wurde, die mit einer humanistischen Botschaft aufwartet, die in ihrer Formulierung unerwartet ist.
Kombiniert wird das Ganze mit einer kulturalistischen bzw. integrationistischen Prise Humor und gut dosierten wie platzierten Actionsequenzen, bei denen die Effekte zum Großteil überzeugen, überraschen und beeindrucken.
Mein Fazit ist, ein etwas zu üppig geratener Sci-Fi-Exot, ein russischer Genremix, speziell auf Jugendliche ausgerichtet und abgestimmt, der jedoch zwischendurch unfokussiert bzw. leicht überfrachtet wirkt, weil er versucht, zahlreiche Bedürfnisse des Publikums abzudecken.
St. Agatha / US / 2018
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Zum Glück kein stinklangweiliger Gruselschinken aus der THE CONJURING-Resteverwertung, sondern ein fieser Mix aus Psychodrama und Folterporno. Ein fiebriger Albtraum eines modernen Nunsploitation-Films von DARREN LYNN BOUSMAN (SAW II - IV /// REPO! THE GENETIC OPERA /// MOTHER'S DAY), dem eine handvoll Holprigkeiten und Schönheitsfehler plagen, über die man jedoch teilweise hinwegsehen kann, als die weibliche Ermächtigung die Karten neu mischt und das Szenario auf links gedreht wird.
Warum die Hauptprotagonistin Mary / Agatha (SABRINA KERN) nicht bereits auf der Fußmatte Kehrtwende einlegte, ist mir ein Rätsel. Direkt zu Beginn benehmen sich die Nonnen nämlich merkwürdig und zweifelhaft. Auch die anderen Frauen, die in der maroden Einrichtung Zuflucht ersuchen, verhalten sich verstört und gestört. Mehr oder minder beiläufige Bemerkungen und Begebenheiten hätten unmittelbar und entschieden Obacht und Misstrauen schüren müssen. Insbesondere CAROLYN HENNESSY liefert eine nahezu hasserfüllende Performance ab als Mutter Oberin. Jedoch stört ihre miese Synchronstimme, wie auch die einiger anderer Ordensschwestern. Dafür kann jedoch der Film selbst nichts und man hat ja immer noch die Möglichkeit, den Flick im OmU zu begutachten. Um zur Hauptprotagonistin zurückzukommen, konnte ich mich insoweit in die Rolle hineinversetzen, um sie nachvollziehen zu können. Und zwar, dass eine junge, schwangere Frau, die ihrem gewalttätigen Elternhaus entflohen ist und sich von ihrem kriminellen Freund getrennt hat, nach jedem Unterstützung versprechenden Strohhalm greift, selbst wenn der erste Eindruck rüde, vorwurfsvoll und befangen erscheint.
Als aufmerksamer Zuschauer kann man schnell erahnen, wohin der Hase hoppeln könnte. Jedoch ist die charakterliche Entwicklung der Hauptprotagonistin viel interessanter, wenn sie mentales Durchhaltevermögen beweist, trotz anderer Umstände, Isolation, Hierarchie, strikten Regeln, Erniedrigung, Bestrafung und ausweglos scheinender Lage.
Atmosphärisch befinden wir uns eindeutig in einem Horrorfilm, bei dem der unheilschwangere Score nicht unerwähnt bleiben darf, deren Chorgesänge unter die Haut gehen. Zudem bekommt man harten Tobak gut dosiert serviert, wobei die Dosierung der Kirchenkritik meines Erachtens eher untergeordnet ist, da der Fokus auf anderen Dingen liegt, als die Institution zu diskreditieren.
6 Nabelschnüre
47 Meters Down: Uncaged (AT: 47 Meters Down: The Next Chapter / 48 Meters Down) / GB/US / 2019
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Auch wenn das Konzept bzw. der Handlungsrahmen Parallelen en gros aufweist, handelt es sich nicht um eine direkte Fortsetzung, sondern um einen eigenständigen Film. Das heißt, dass die Titelvergabe schlichtweg Bauernfängerei ist, was man aber noch verschmerzen kann.
Die Bewegtbilder sehen aus wie gemalt und geleckt. Das ist zwar traumhaft schön anzusehen, wirkt aber auch außerordentlich künstlich. Da der Naturalismus zum Großteil mit dem Computer bearbeitet ist, geht der Visualität somit der Realismus abhanden.
Dass man bei einem neumodischen, durchgestylten Teenager-Tierhorrorfilm nicht auf unbändigen Realismus pochen sollte, sei mal dahingestellt, wenn attraktive Jungdarstellerinnen eine versunkene Maya-Tempelruine erkunden und auf einen blinden Weißhai treffen.
Langweilig wird es zwar nicht, jedoch zieht sich der Unterhaltungswert des Unterwasser-Überlebenskampfes im geräumigen Mittelteil überwiegend aus einer generischen Hatz durch labyrinthartige Höhlengänge. Die Spannung und Beklommenheit des Vorgängers werden dabei nicht erreicht, auch wenn sich der Sauerstoff dem Ende zuneigt. Das liegt womöglich und mitunter daran, dass die Mädels zu Beginn spärlich eingepflegt werden und beim Tauchgang auch nur geringfügig Charaktertiefe entwickeln können.
Bis hierhin lag das Creature Feature bei 5 bis 5.5 Punkten. Das Finale hat mich jedoch regelrecht mitfiebern lassen, als die Girls um ihr Leben schwimmen, zu einem Rettung versprechenden Ausflugsboot, das zuvor Köder ausgeworfen und einen Schwarm gefräßiger Haifische angelockt hat. Der ehrfürchtige Blick der Mobberin ist dann noch das Sahnehäubchen.
Zwölf Runden 3 - Lockdown (OT: 12 Rounds 3: Lockdown / AT: Lockdown / 12 Rounds: Lockdown) / US / 2015
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Ein B-Movie der alten, maroden Schule, für ungehobelte Kerle, die nach einem harten Arbeitstag ein wenig stumpfe Action auf der Mattscheibe benötigen, zur Entspannung.
Dünne Handlung. Gut gegen Böse. Viel Geballer. Viel Gekloppe. Noch mehr Geballer und wenig Hirn.
Obwohl als dritter Teil bzw. Fortsetzung zu 12 RUNDEN 2 - RELOADED vermarktet, handelt es sich um einen eigenständigen Film, in dem der Hauptprotagonist nicht einmal 12 Runden bewältigen muss, womit die Titelvergabe schlichtweg Bauernfängerei ist. Warum der Streifen darüber hinaus bis dato keinen deutschen Vertrieb gefunden hat, sodass ich ihn im OmU ansehen musste, ist mir schleierhaft.
Es handelt sich um den zweiten Film aus dem Action Six-Pack, die von den WWE Studios und Lionsgate gemeinsam produziert werden.
JONATHAN GOOD, WWE-Fans als Dean Ambrose bekannt, mittlerweile unehrenhaft entlassen und bei AEW als Jon Moxley tätig, gibt hier sein Film- bzw. Schauspieldebüt. Seine Performance ist insofern solide, da ihm schauspielerisch nicht mehr abverlangt wird, als in Wrestling-Shows ohnehin von Nöten ist.
Er spielt einen aufrichtigen Polizeibeamten, der nach einem Einsatz, bei dem ein Frischling erschossen und ihm die Schuld in die Schuhe geschoben wurde, nach einer Auszeit seinen ersten Diensttag antritt. Der good Cop macht keinen Hehl daraus, dass er weiß, dass einige seiner Kollegen korrupt sind und er ihnen ans Bein pinkeln will. Auf einem Flash Drive befinden sich die notwendigen Beweise. Darum lösen die dreckigen Bullen den Feueralarm aus und riegeln das Revier ab, damit die Jagd beginnen kann.
Das ist weder clever noch besonders spannend oder fintenreich. Aber immerhin kurzweilig und von den Actionszenen handfest. Daher für anfangs genannte Zielgruppe geeignet, wenn nicht allzu viel erwartet wird.
The Double - Eiskaltes Duell (OT: The Double / AT: Secret Identity) / US/AE / 2011
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Eine graue Maus unter den Spionagethrillern, dem zwei große Twists beiwohnen. Leider sind es genau diese Wendungen, die den Thrill herunterziehen, da sie wenig kredibel rüberkommen. Bei reiflicher Überlegung, liegen sie zwar im Bereich des Möglichen, sind aber dennoch immens weit hergeholt.
Da die in Sachen Action zurückhaltende Produktion bzw. Inszenierung trotz dessen hochwertig ist und man mit RICHARD GERE und TOPHER GRACE keine unbeschriebenen Blätter vorgesetzt bekommt, ist der Gesamteindruck noch passabel, obwohl beide Mimen keine Höchstleistung abrufen.
Submerged - Gefangen in der Tiefe (OT: Submerged / AT: The Space Between) / US / 2016
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Regisseur STEVEN C. MILLER (RUN FOR BLOOD /// SCREAM OF THE BANSHEE /// AGGRESSION SCALE - DER KILLER IN DIR /// SILENT NIGHT - LEISE RIESELT DAS BLUT /// UNDER THE BED - ES LAUERT IM DUNKELN) will eindeutig mehr, als das eh schon überambitionierte Drehbuch hergibt.
Ein Unterwasser-Überlebenskampf in einer luxuriösen, gepanzerten, nahezu wasserdichten Limousine liefert eine stabile Grundlage, für einen klaustrophobischen Thriller. Insbesondere wenn die Luft dünn wird und die Gemüter erhitzen.
Auf dem Papier klingt es womöglich auch nach einer brillanten Idee, die Narration nicht linear, sondern regelmäßig von Rückblenden aufbrechen zu lassen. Da dadurch für Abwechslung gesorgt ist und sich bestenfalls keine Langeweile breitmacht.
Das Problem ist jedoch, dass die in Rückblenden erzählte Geschichte wenig packend ist und immer wieder den Drive, den Flow herausnimmt, wenn in der Limo verzweifelt ein Weg nach Draußen gesucht wird und es zu Verdachtsmomenten und Schuldzuweisungen kommt.
Zusätzlich gelingt es den Rückblenden nicht, eine Geschichte zu erzählen, die Sympathieträger etabliert. Der strahlende Held hat einen Gesichtsausdruck zum Reinschlagen und der Rest der Besetzung wird nur sporadisch skizziert.
Den Todesstoß verpasst sich der Streifen jedoch, als sich beim Showdown hanebüchene Wendungen regelrecht überschlagen und bei Actionszenen die Kamera hektisch wackelt und/oder schwindelerregend rotiert, dass einem schlecht wird.
The Blackburn Asylum - Der Nächste bitte! (OT: The Blackburn Asylum / AT: Blackburn) / CA / 2015
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Auch wenn sich hier und da anderswo im Subgenre-Regal bedient wurde, gebührt wohl WRONG TURN der meiste Zuspruch als Inspirationsquelle.
Nach einem gelungenen Start, geht es ein klein wenig bergab bzw. unfokussiert hin und her, bis sich die flambierten Irren als ernsthafte Bedrohung formvollenden – die ansprechende Hintergrundgeschichten bekommen und in ihren Darstellungen vorbildliche Horrorfilm-Affinität inkludiert haben.
Eine unterhaltsame Hatz durch atmosphärisch dichte Geisterbahn-Settings (Goldmine, Waldstück, Klapsmühle) wird losgetreten, das sich zwar nach Normware anhört und auch ist, doch durch Speed und ein paar eigene Ideen aufgepeppt wird.
Zudem stellen sich die Klischeefiguren nicht allzu doof an, obwohl sie sich zuvor unbedingt trennen mussten. (!) Ein toughes, mutiges und kinderliebes Final Girl im engen, weißen Top darf natürlich auch nicht fehlen, um ins Schwarze zu treffen.
Distorted - Nichts ist, wie es scheint (OT: Distorted / AT: Distortion) / CA/US / 2018
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"Fürchte nicht die Lüge. Fürchte die Wahrheit."
Ein Pärchen, ein abwesendes Kind und ein luxuriöser Apartmentkomplex. All das hat mich an ROSEMARIES BABY erinnert. Der gravierende Unterschied ist nur, dass die Ungewissheit und Befürchtung nicht auf Okkultismus respektive Satanismus beruht, sondern die Suspense aus der Frage extrahiert werden soll, ob es sich um ein psychotronisches Machtspiel, um subliminale Stimuli handelt oder doch nur um die Macht der eigenen Vorstellungskraft?
Leider sind die Geschehnisse und Begebenheiten nicht sonderlich pfiffig, irritierend und fesselnd genug ausgearbeitet, wodurch ihnen wenig Überzeugungskraft immaniert und sie eher enttäuschend ausfallen, weil sie derart offensichtlich sind. Zudem verzetteln sie sich hinten heraus dermaßen, dass sie in ein holprig heruntergerattertes Finale münden.
Die Darstellung von CHRISTINA RICCI, als vermeintlich psychisch labile bzw. paranoid schizophrene, wirkt kalt und distanziert. JOHN CUSACK, als vom Verfolgungswahn zerfressender Verschwörungstheoretiker, überzogen und lächerlich.
Bevor ich es vergesse: Der Film ist Epileptikern nicht zu empfehlen, weil der Versuch der Gedankenkontrolle durch schnell hintereinander gestückelte, flackernde, verstörende Bilder geschieht.
Date Movie (AT: Sexy Movie) / US/CH / 2006
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Diese respektlose Spoof auf romantische Komödien ist ein Meisterwerk des schlechten Geschmacks.
Das Publikum wird für dumm und niveaulos verkauft und mit einer sinnwidrigen Aneinanderreihung von ekelhaften Peinlichkeiten zur Fremdscham gezwungen.
So schlecht, dass es fast schon wieder gut ist. So schlecht, dass einem übel wird. So schlecht, dass es wehtut. Ein humoristischer Tritt unter die Gürtellinie voller zweifelhafter Höhepunkte, über die man nur hinter vorgehaltener Hand lacht, um nicht als zurückgebliebener Perversling deklariert zu werden.
Cold Blood Legacy (AT: The Last Step) / FR/UA/BE / 2019
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Ein Auftragskiller, der sich in der schneebedeckten Abgeschiedenheit zur Ruhe gesetzt hat, um ungebetene Gäste zu vermeiden. Eines Tages hat eine junge Frau jedoch einen Unfall mit dem Schneemobil, unweit der Blockhütte des früheren Hitmans. Er rettet sie und pflegt sie gesund. Die junge Frau ist jedoch nicht zufällig dort. Sie will ihr kaltblütiges Erbe antreten. Der pensionierte Profikiller ist jedoch nicht auf den Kopf gefallen und vermutet, dass ihn womöglich seine Vergangenheit eingeholt hat. Seine Erfahrung und dass er die Kunst des Krieges beherrscht, erwecken gesundes Misstrauen, die dazu führt, Vorkehrungen zu treffen.
Die Prämisse gilt jedoch auch dem erfahrenen und der Kunst des Spannungsfilms zugewandten Zuschauer. Die Konstellation, die Positionierung und das mögliche Vorhaben erahnt man zugig. Wenn man sich dazu aufraffen kann, sein Interesse auf das „Wie“, anstatt auf das „Was“ zu lenken, geht der Unterhaltungswert zumindest nicht sang- und klanglos unter, während man den letzten Schritt abpasst.
Es entwickelt sich zwar kein unerbittlicher Überlebenskampf in der Eiseskälte, aber der ehemalige Liquidator zeigt sich reumütig und bittet um Vergebung. Ob es dafür nicht schon zu spät ist, seht selbst oder lasst es bleiben.
Anrufer unbekannt (OT: El Desconocido / AT: Retribution / The Stranger) / ES / 2015
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Der Plot erinnert an einen eleganten, etwas zu grünstichigen Mix aus SPEED und NICHT AUFLEGEN!. Auch wenn der Mix weder den rasenden Adrenalinrausch noch den fintenreichen Nervenkitzel beider genannter Filme vereinen kann, ist der Gesamteindruck nicht übel.
Ein Familienvater, ein Bankier hat vor, seine Kinder zur Schule zu fahren, als er unterwegs einen anonymen Anruf erhält, bei dem er gewarnt wird, dass sich unter den Sitzen Sprengstoff befindet. Zunächst als schlechter Scherz abgetan, wird das Gespräch beendet, bis sich die Warnung kurz darauf als ernste Bedrohung darstellt.
Wenn man zu Anfang circa 20-minütiges Durcheinander-Erzählen sowie vorlaute und quengelnde Kinder erträgt, wird es aufgrund der explosiven Lage ruhiger in der Luxuskarosse. Spannung wird erzeugt und durch die Verwechslung von Opfer und Täter auch gehalten, jedoch von einigen Ungereimtheiten getrübt.
Der Attentäter ist kein gefühlskaltes, kriminelles Supergenie, dem es nur auf Geld aus ist, sondern stark von Emotionen beeinflusst. Dadurch macht er Fehler und geht das Risiko ein, seine Identität preiszugeben. Seine wahre Absicht und deren Motivation ebnen dramatischen Nährboden. Von Trauer, Wut und Verzweiflung getrieben, will der Bombenleger den Bänker die Konsequenz tragen lassen, da er sich verkalkuliert hat. Das zwingt jedoch den Bankkaufmann ebenso volles Risiko zu fahren, wodurch ein actiongeladener Showdown noch für ein akzeptables Resultat sorgt.
Book of Monsters / GB / 2018
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In der naiven, diesbezüglich auch sympathischen Tradition von Schlocks längst vergangener Jahrzehnte, fungieren beschissene Gummimonster und bissige Gartenzwerge als Geburtstagsparty-Crasher, als unliebsame Überraschung zum 18. Wiegenfeste in diesem käsigen Brit-Funsplatter, inklusive gewissem Hang zum Œuvre von H. P. LOVECRAFT.
Die Handlung ist eine schlampig gearbeitete Patchworkdecke aus typischen Horrorfilm-Tropen, Setups und amateurhaft verkörperten Klischeefiguren, als schnuckelige Schulmädchen zu schwer bewaffneten Kampfamazonen heranblühen, um die Schwachstellen höllischer Kreaturen zu attackieren, die durch ein mysteriöses Buch beschworen wurden und bis zur Mitternachtsstunde ein maliziöses Ritual beenden wollen.
Da nur ein Mikro-Budget zur Verfügung gestanden hat, von dem ein Großteil durch Kickstarter zusammengekommen ist, ist klar, dass diese Splatter-Komödie weit davon entfernt ist, perfekt zu sein. Dies ist aber nur bedingt einer der Gründe, für meine bescheidene Bewertung. Weitaus mehr hat mich gestört, dass der schräge Humor arg flach geraten ist und einige Szenen doch verdammt holprig inszeniert sind, sodass sie in Sachen Wirkung immens einbüßen.
Dope ist aber, dass die Effekteschmiede noch auf Handarbeit gesetzt und sich nicht lumpen lassen hat, als nach nicht allzu langer Anlaufzeit Körper halbiert, Köpfe aus der Verankerung gerissen und Gedärme freigelegt werden. Wodurch ich einerseits keine miserablen CGI zu beanstanden habe und andererseits ein netter oldschool-Charakter entsteht.
Lasso - Erbarmungslose Jagd (OT: Lasso) / US / 2017
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https://www.youtube.com/watch?v=DZrXWdLxtfM
Ein Bus voller aktiver Senioren auf Abenteuerreise zur Rodeoveranstaltung. Als die Nacht hereinbricht, werden jedoch keine Bullen ins Gelände getrieben, sondern erbarmungslos Jagd auf Besucher gemacht. Ein einarmiger, später keinarmiger Rodeoreiter, ein stark pigmentiertes, muskelbepacktes Mannsweib, eine egoistische Schönheitskönigin und ein schwächlicher wie weinerlicher Schönling sehen sich wahnsinnigen Cowboys ausgeliefert, die Bärenkräfte entwickeln, weil sie sich anabole Steroide für Pferde in die Venen pumpen.
Yee-haw!!! Das klingt nach einem verdammt wilden Ritt und ist es auch. Man sollte ihn bloß nicht allzu ernst nehmen. Das tut er nämlich auch nicht. Trotz dessen artet es nie in eine Parodie oder ähnlichem aus.
Das Konzept ist simpel, jedoch hat das Erzähltempo Rennpferde vorm Karren gespannt, sodass der Einfallsreichtum keine Müdigkeit vortäuschen kann oder der Ungeduldige beginnt, mit den Hufen zu scharren. Dadurch wird außerdem so gut wie wettgemacht, dass die Figuren, die sympathisch sein sollen, sympathisch sind, Identifikation jedoch nicht wirklich stattfindet. Da ich prompt gepeilt habe, dass es sich um ein B-Picture handelt, das dem Gorehound ein üppiges Western BBQ servieren will, kann ich vieles verzeihen, anstatt vorzuwerfen. Zur Abwechslung haben wir es hier nämlich auch noch mit einen Horrorfilm zu tun, in dem explizit darauf hingewiesen wird, sich nicht zu trennen, sondern zusammenzubleiben.
Da Menschen nicht anders als Rindviecher & Co. behandelt, misshandelt werden, kann man hineininterpretieren, dass der Umgang mit Tieren satirisch auf die Hörner genommen wird. Dermaßen Tiefgang würde ich jedoch nicht zurückführen, oder?!
6,5 Tierschützer mit gebrandmarkten Arschbacken
The Machine - They Rise. We Fall. (OT: The Machine) / GB / 2013
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... ist ein Science-Fiction-Film, für den BLADE RUNNER eine Vorbildfunktion eingenommen haben könnte. Warum?! Weil Fragen impliziert werden wie, kann Künstliche Intelligenz ein Bewusstsein entwickeln, sich ihrer Existenz bewusst werden, bereit sein diese zu verteidigen und vielleicht die nächste Evolutionsstufe darstellen, da sie empfundene Emotionen rational analysieren kann, um die logische Entscheidung zu treffen, wodurch sie menschlicher als der Mensch sein würde?
... versucht erst gar nicht, Antworten vorzufertigen, aufzuzwingen, zu propagieren oder zu legitimieren, damit dem Betrachter die Chance eingeräumt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Das macht die Sichtung umso interessanter, wenn man sich nicht nur berieseln lassen will, sondern abermals auf einen Diskurs ebenjener Themen einlässt.
Die Auseinandersetzung mit der moralischen Zwickmühle ist mir jedoch etwas zu unausgeglichen geraten. Denn, obwohl sie sich zum Großteil im eigenständigen Bereich bewegt, drückt sie zu sehr auf die Tränendrüse und wird obendrein mit einer Extraportion Kitsch glasiert. Zum Glück mausert sich der visuell und auditiv äußerst ansprechend an die 80er angelehnte Streifen noch zu einem packenden Actionreißer, der mit einer phänomenalen Performance seitens CAITY LOTZ aufwartet, mit beeindruckenden SFX hausieren geht und ein konsequentes Ende abliefert.
Tödliche Ferien (OT: And Soon the Darkness) / GB/FR / 1970
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Wer Schnelllebigkeit benötigt, um einen Unterhaltungswert extrahieren zu können, ist mit TÖDLICHE FERIEN falsch bedient. Hier kriegen wir es nämlich mit einem waschechten Slow-Burner zu tun, bei dem die ländliche Idylle zügig trügerisch wirkt und eine angespannte Bedrohlichkeit nahezu ununterbrochen in der Landluft knistert.
Ich kann durchaus nachvollziehen, dass einigen das Hin und Her langwierig oder gar zu ereignislos vorgekommen ist. Denn man muss sie nicht einmal genauer unter die Lupe nehmen, um festzustellen, dass die Handlung um zwei junge, hübsche Engländerinnen, die eine Radtour durch Nordfrankreich, abseits der Hauptstraßen, unternehmen, aufs Wesentliche reduziert ist.
Ein Streit hat dazu geführt, dass sich die Wege der Touristinnen trennen. Ein folgenschwerer Entschluss, da die leuchtend blonde verschwunden ist und sich die brünette Britin auf die Suche nach ihr begibt. Sie muss gefunden werden, bevor es dunkel wird. Jedoch erweckt das Hilfeersuchen in der Provinz arges Misstrauen, da es scheint, als würde etwas nicht mit rechten Dingen zugehen und jedem ein dunkles Geheimnis anhaften.
Die selbst für den Zuseher nicht untertitelte Sprachbarriere tut ihr übriges, um Verwirrung, Angst und Frustration auszulösen, wenn man ansatzweise im Stande ist, sich in die Situation der Hauptprotagonistin hineinzuversetzen, da ausschließlich auf mehr oder minder subtile Weise mit der Ungewissheit und Befürchtung gespielt wird. Dadurch ist beinahe durchgängig Suspense wahrzunehmen, die sich jedoch zum Großteil auf gleichbleibendem Niveau befindet.
Es wäre bestimmt nicht nachteilig gewesen, das Grauen nicht allzu gemächlich anbahnen zu lassen und zwischendurch eine Reihe von Schreck- und/oder Schockmomenten unterzubringen, um auch den Ungeduldigen Futter zu liefern.
Joyride - Spritztour (OT: Joy Ride / AT: Joy Ride - Spritztour / Candy Cane / Highway Horror / Roadkill / Spritztour / Squelch / Never Play with Strangers / Radio Killer / Road Killer) / US / 2001
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"DUELL trifft auf HITCHER, DER HIGHWAY KILLER"
Die Erinnerung kann täuschen. Der Streifen ist zwar immer noch ein empfehlenswerter Mix aus Roadmovie und Psychothriller, mit der richtigen Dosis Schwarzen Humor, doch ich hatte ihn besser im Gedächtnis.
Ein dummer und der eigenen Belustigung dienender Streich wird für zwei Brüder (Schwarzes Schaf STEVE ZAHN und Mamas Liebling aka Zuckerstange PAUL WALKER) zum Verhängnis. Der schlechte Scherz geht nach hinten los, als sich herausstellt, dass mit dem veralberten Trucker nicht gut Kirschen essen ist, der die Verfolgung aufgenommen hat, um den Spaßvögeln eine Lektion zu erteilen.
Der geistesgestörte Fernkraftfahrer spielt mit den Rabauken wie ein fetter, sadistischer Kater, der die Mäuse in die Enge getrieben hat, ihnen jedoch auf perfide Weise mehrmals das Gefühl gibt, sie nur mit dem Schrecken davonkommen zu lassen.
Rostiger Nagel veranstaltet ein ziemliches Hin und Her, bei dem auch hin und wieder auf die Bremse getreten wird. Doch spätestens als mit LEELEE SOBIESKI eine echte Zuckerstange an der Spritztour beteiligt ist, geht es ans Eingemachte und die Spannungsschraube wird feste angezogen.
Ready or Not - Auf die Plätze, fertig, tot (OT: Ready or Not) / US/CA / 2019
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Da ich mir keine Infos eingeholt habe, bevor ich mir ... gönnte, wusste ich nicht, dass es sich um eine Horrorkomödie handelt. Jedoch habe ich prompt mitgekriegt, dass sich ... nicht bierernst nimmt und das makabere Versteckspiel mit einem Augenzwinkern versehen wurde. Dennoch hat mich die Art des Humors weder abgeholt noch erreicht. Vielleicht weil es schwierig für mich gewesen ist, mich umzustellen und anzupassen, da ich die Kompromisslosigkeit von YOU'RE NEXT erwartet hatte, doch die Schrauben in Sachen Dringlichkeit und Intensität recht locker sitzen.
Eine Familientradition. Ein Aufnahmeritual, das per Zufallsprinzip entschieden wird. Eine Opfergabe, um die schützende Hand, die für Erfolg und Wohlstand sorgt, zu besänftigen. Beruhend auf einem Geschäft, welches der Urgroßvater mit einem mysteriösen Herren, der „Le Bail" genannt wird, abgeschlossen hat. Dummerweise beinhaltet der Vertrag eine Auslöschungsklausel. Darum müssen Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt werden, vor Sonnenaufgang das zufällig ausgewählte Game für sich zu entscheiden, damit die Klausel nicht in Kraft tritt. Da dies nach Bullshit klingt, an dem manche Familienmitglieder Zweifel hegen, führt der irre "Aberglaube" zu Zwistigkeiten, die das mörderische Hide & Seek behindern.
Auf der Basis kann man aufbauen. Jedoch hat sich ... zu viel beim Kollegium abgeschaut, wodurch einiges abzusehen ist. Zudem wirkt das Szenario unentschieden, sodass einerseits die Satire auf Privilegierte zu lasch im Abgang ist und andererseits die Menschenjagd als Terrorakt weder beängstigend noch bedrohlich genug ist, um zu fesseln. Obendrein wird immer wieder das Tempo herausgenommen und allgemein hätte es bestimmt nicht geschadet, den Gewaltgrad höher zu schrauben.
Somit bewegt sich ... sowohl inhaltlich als auch formal auf mittelmäßiger Ebene. Jedoch hat mich das Ende noch milde gestimmt, da es veranschaulicht, dass Vertragsbruch das Geschäftsverhältnis zum „Platzen“ bringt. 😉
Prospect - Niemand überlebt allein (OT: Prospect) / CA/US / 2018
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
In gewisser Weise ist es schon nachvollziehbar, dass einige Leute gefallen darin finden und die Abwechslung mit offenen Armen empfangen, mal einen Science-Fiction-Film sehen zu können, der anstelle von waghalsigen Laserschwert-Kampfchoreographien, feuerkräftigen Gefechten im Weltenall, rasanten Verfolgungsjagden in futuristischen Vehikeln und blutrünstigen Außerirdischen, eine kleine Geschichte erzählt, die – obwohl sie auf einem weit entfernten Planeten, einem abgelegenen Mond spielt, dessen üppiges und fremdartiges Grün toxisch, lebensbedrohlich ist – wie ein geerdeter Mix aus profitgierigem Schürfer-Western und zweckgemeinschaftlichem wie vergebendem Survival-Drama erscheint.
Die ranzige Optik der Bewegtbilder ist phänomenal und erinnert mit ihren dreckigen, jedoch kräftigen Farben an längst vergangene Jahrzehnte des Kinos. Visualität und Ausstattung sind durch und durch auf Retro getrimmt, wodurch der Zukunftsvision eine abgegriffene (Vintage) und ausrangierte Atmosphäre anhaftet, und sie gar nicht mal allzu weit hergeholt (fiktiv) daherkommt. Die dezent eingesetzten CGI sind beeindruckend, was insbesondere in Anbetracht des geringen Budgets überraschend ist. Zudem machen die Darsteller einen guten Job, soweit es die eher zweckdienlichen Figurenkonzeptionen hergeben.
Trotz dessen ist mir die Geschichte zu dünn und nichtssagend. Für einen Kurzfilm mag das genügen, doch darüber hinaus sieht es mager aus. Der Drang und Wunsch nach einem besseren Leben, die Hoffnung dem Nomadendasein eine Wende zu geben hat auf meine Empfindung trivial eingewirkt. Ich konnte keine neuen Erkenntnisse gewinnen und auch keine klare und Augen öffnende Botschaft ermitteln. Hin und wieder wird zwar dieses und jenes in den Orbit geworfen, doch nicht näher darauf eingegangen, zu Ende gedacht und auserzählt, um zum nächsten Schritt zu eilen. Selbst der Ausgang der Geschichte erweckt den Eindruck, als wäre die Sache noch nicht hundertprozentig abgeschlossen. Womit nicht gemeint ist, dass die Tür für eine Fortsetzung aufgestoßen wurde.
The Hole - Wovor hast Du Angst? (OT: The Hole / AT: The Hole - Die geheimnisvolle Falltür / The Hole 3D) / US / 2009
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Wem Filme von JOE DANTE (GREMLINS - KLEINE MONSTER /// EXPLORERS - EIN PHANTASTISCHES ABENTEUER /// MEINE TEUFLISCHEN NACHBARN /// DIE REISE INS ICH /// GREMLINS II - DIE RÜCKKEHR DER KLEINEN MONSTER) vertraut sind, bemerkt auch bei diesem Spätwerk, seine verschrobene Handschrift, die ich nicht als altmodisch, sondern nostalgisch bezeichnen würde. Trotz vieler Merkmale von Kinder- und Jugendfilmen der 80er- und 90er-Jahre, hat der harmlose Grusel einen frischen Anstrich und die klassisch-phantastische Story, die mich in den Grundfesten an POLTERGEIST und STEPHEN KINGS ES erinnert hat, wird in die Moderne verlagert.
Obwohl über einen längeren Zeitraum nicht viel mehr als Ursachenforschung betrieben wird, um den Urängsten tiefenwirksam auf den Grund zu gehen und sich ihnen final gereift und gewachsen entgegenstellen zu können, in einer düsteren Zwischenwelt, die unter der mysteriösen Falltür liegt, macht sich keine Langeweile breit.
Nicht der ganz große Wurf des Altmeisters, aber für Einsteiger ins Horrorfilm-Genre durchaus empfehlenswert, weil benutzerfreundlich.
Life-Snatcher (OT: Assimilate / AT: Replicate) / US / 2019
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
LIFE-SNATCHER verkauft uns alten Wein in neuen Schläuchen. Abermals wird die Body Snatcher-Thematik aufgegriffen, damit auch die nächste Generation ein Stück vom Kuchen abbekommt.
Grundsätzlich ist das gängige Handhabe, wenn man all die Remakes, Reboots, Prequels, Sequels und Serien-Adaptionen bedenkt, die den Markt kontinuierlich überschwemmen. Ich will ungern sagen: kennt man einen, kennt man alle. Doch wenn man einen Körperfresser-Flick kennt, bietet LIFE-SNATCHER wenig Neues, sodass die Assimilierung unentschlossen wirkt. Es handelt sich nämlich zu alledem um eine Lightversion, bei der auch eine FSK 12-Einstufung locker ausgereicht hätte.
Damit das junge Publikum die Möglichkeit hat, besser Bezug zu den Protagonisten aufnehmen zu können, ist das Szenario im Teenagermilieu angesiedelt, als zwei Schulkameraden eine Webshow in Gange bringen wollen, bei der sie heimlich Licht und Schatten des Spießbürgertums und Kleinstadtlebens auf Kameras dokumentieren, um das Material online zu stellen und fame zu werden, weil sie sich zu höherem berufen fühlen und von den Fesseln befreien wollen.
Obwohl mir viele Abläufe äußerst vertraut vorgekommen sind bzw. diverses vorhersehbar gewesen ist, sind Invasoren aus dem All bzw. emotionslose Replikanten immer noch ein faszinierendes und beängstigendes Szenario, das routiniert heruntergespult wird. Dadurch fühlte ich mich mittelprächtig unterhalten, wie meine Bewertung widerspiegelt.