999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    Blood Surf - Angriff aus der Tiefe (OT: Krocodylus / AT: Blood Surf / Crocodile / Crocodile 2: Savage Island) / US 2000

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Ja, wir haben es hier unumstritten mit Tierhorror-Trash zu tun. Dennoch taugt der Stoff erstklassig für die primitive Unterhaltung meines anspruchslosen Gemüts. Nicht nur, weil Möppes durchs Bild wackeln und etwas Blut spritzt, sondern weil die Story einen roten Faden hat, der flott und halbwegs abwechslungsreich abgearbeitet wird.

    Frei von Aussetzern in der Logik ist das zwar nicht und die Darsteller sind wahrlich keine Oscar-Anwärter, der Murks macht aber dennoch Laune und die Mimen sind zum Großteil verdammt sympathisch. Außerdem hat der Streifen bei mir ein Stein im Brett, da er noch auf Miniaturen und Handwerkskunst vertraut, statt auf CGI en masse.

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      999CINEASTOR666 30.10.2019, 15:43 Geändert 02.11.2019, 16:44

      Extremity - Geh an Deine Grenzen (OT: Extremity) / CA / 2018

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Vor EXTREMITY - GEH AN DEINE GRENZEN, habe ich noch nie etwas vom Extreme Haunted House-Trend gehört. Ich bin da raus, doch wer sich gerne terrorisieren und foltern lassen will, weil die Meinung vorherrscht, dadurch therapiert werden zu können, soll diese Erfahrung, diese Extremerfahrung, diese Grenzerfahrung gerne sammeln.

      EXTREMITY - GEH AN DEINE GRENZEN hat mich irgendwie an Werke von ROB ZOMBIE erinnert. Am ehesten an sein Crowdfounding-Projekt 31 - A ROB ZOMBIE FILM, das ich auch mit 4,5 Punkten bewertete, wie ich im Nachhinein festgestellt habe.

      EXTREMITY - GEH AN DEINE GRENZEN verplempert keine Zeit und schmeißt die spärlich eingeführte Hauptprotagonistin zügig in das Horror-Szenario. Fortan hangelt man sich von einer beliebig ausgewählten Terror-Geisterbahn-Runde zur nächsten. Leider sind der Lärm und das Flackern nicht nur furchtbar spannungsarm, sondern auch ziemlich nervtötend für den Betrachter.

      Japanische Reporter dokumentieren die kontroverse Therapiemethode und gewähren einen Blick hinter die Kulissen, sowohl gewollte als auch ungewollte. Die konkrete Daseinsberechtigung des Reporterduos aus dem Land der aufgehenden Sonne ist mir zwar nicht hundertprozentig begreiflich geworden, aber sie sorgen wenigstens für etwas Abwechslung, jedoch wird dabei auch kein Spannungsbogen generiert.

      Die Crew des Extreme Haunted Houses will mehr über die Hauptprotagonistin erfahren, sie soll sich ihren Ängsten stellen, ihre Grenzen ausloten. Ihre Psyche soll geknackt werden, doch sie ist ein harter Brocken. Ihre leichte Überheblichkeit und unerschrockene Art, machen sie für den Zuseher kaum zugänglich, sodass ein Mitfiebern nur bedingt gegeben ist. Obwohl Rückblicke in die Kindheit und Sitzungen bei einer Psychologin ein grausiges Familiengeheimnis sowie das Trauma und seine Spätfolgen offenbaren.

      Erst als es zum blutigen Durchbruch kommt und die Spiele nicht mehr nach Plan verlaufen, wird der Streifen halbwegs interessant. Leider handelt es sich dabei um die letzte Viertelstunde, was schlichtweg zu wenig ist, um mir mehr Punkte aus den Rippen zu leiern.

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      • 5 .5
        999CINEASTOR666 29.10.2019, 15:57 Geändert 02.11.2019, 16:45

        In 3 Tagen bist du tot (AT: In drei Tagen bist du tot / Dead in 3 Days) / AT / 2006

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        Ösi-Slasher, der teils hölzern, gelegentlich aber auch leicht spannend, Schema F bedient und bedauerlicherweise nur mit beziehungsunfähigen Teens aufwartet, jedoch durch seine fesselnd-düstere Bildsprache, der urigen Mundart, dem Lokalkolorit sowie harten Kills und einer schlüssigen Auflösung punktet.

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        • 9
          999CINEASTOR666 29.10.2019, 15:19 Geändert 09.10.2022, 20:01

          Identität - In ihr liegt das Geheimnis. (OT: Identity / AT: I.D.) / US / 2003

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          Zunächst bekommt man das Szenario eines typischen Slashers suggeriert, bis sich IDENTITÄT ad hoc deutlich pfiffiger, fesselnder, unberechenbarer und vor allem twisty bekennt, als man es für möglich gehalten hat.

          Bis zum Abspann wird man spannungsgeladen unterhalten, aufgrund der Rätselhaftigkeit der Morde sowie dem wachsenden Auftreten von Angst, Panik, Verwirrung und Misstrauen, das sich unter den Wildfremden breitmacht, die mehr oder minder zwangsweise in einer stürmischen Regennacht im selben Motel Zuflucht gefunden haben, durch eine Verkettung merkwürdiger Zufälle.

          Die Finesse besteht darin, dass altbewährte Versatzstücke Teil eines originellen Gebildes sind, wodurch die Erwartungshaltung untergraben wird und Überraschungsmomente Sorge tragen, dass man nicht behaupten kann, es exakt vorhersehen hätte zu können.

          Die Besetzung ist erstklassig und wartet mit einer Vielzahl bekannter Namen auf, die zwar nicht oscarverdächtig spielen, jedoch ihren Beitrag leisten, damit das clevere Konstrukt funktioniert. Mittels Rückblenden und paralleler Handlungsstränge werden deren Figuren nach und nach gezeichnet und der Eindruck vermittelt, dass jeder ein dunkles Geheimnis anhaftet, wodurch ein Neo-Noir-Charakter entsteht.

          Da alles darauf hinausläuft, durch einen Knalleffekt aufgelöst zu werden, raubt ebenjener Twist den Reiz einer Zweitsichtung. Das bedeutet aber nicht, dass der Weg dorthin weniger sehenswert ist. Er verliert eben nur an Zugkraft, wenn man die Schlusspointe kennt.

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          • 6
            999CINEASTOR666 28.10.2019, 13:15 Geändert 28.10.2019, 13:17

            Child's Play / FR/CA/US / 2019

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            CHILDS'S PLAY ist sicherlich kein Meisterwerk, doch wenn man es schafft, die Neuauflage nicht krampfhaft mit dem Original zu vergleichen, bekommt man einen sehenswerten, teils spannenden und schwarzhumorigen Puppen-Horror vor die Linse.

            Dass die Puppe diesmal nicht vom Geist eines Mörders besessen ist, der sich mit Schwarzer Magie beschäftigte, sondern der technische Fortschritt der Neuzeit genutzt wird, sodass wir es mit einer außer Kontrolle geratenen Künstlichen Intelligenz zu tun kriegen, bringt frischen Wind ins Franchise. Insbesondere, da sich gar eine gesellschaftskritische Note erkennen lässt, denn die KI lernt von den Einflüssen um sie herum. Was der "gesunde" Menschenverstand als "schlechter" Umgang kategorisiert, stuft der Computer als soziale Gepflogenheiten ein. Ballerspiele und Horrorfilme sind selbstverständlich die üblichen Verdächtigen. Die Missverständnisse und Verwechslungen sorgen indes für böse Ironie und den makaberen Humor.

            Der Bodycount ist recht übersichtlich, doch mindestens zwei Morde sind ganz ordentlich. Die urplötzliche Härte bildet dementsprechend einen krassen Kontrast zum kindlich-naiven beste Freunde-Faktor. Ein Highlight ist vor allem die Anlehnung an TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2. Des Weiteren ist der Terror hier und da ganz kreativ, da sich Chucky mit Elektronik vernetzen kann, die für Trubel sorgt.

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            • 7 .5

              Bastille Day (AT: The Take / French Run) / GB/FR/US/LU/DE / 2016

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              Dass die Fiktion des Stoffes von der bedauerlichen Realität eingeholt worden ist, verpasst dem Unterhaltungswert einen bitteren Beigeschmack, aufgrund der schrecklichen Ereignisse, der von Terroranschlägen gebeutelten Seine-Metropole.

              Wenn man das Gefühl der Beklommenheit herunterschlucken kann, kriegt man einen straighten und funktionalen Actionthriller spediert, der von Sekunde eins Vollgas gibt, sein ungleiches Duo in einem Wettlauf gegen die Zeit durchs top eingefangene Paris hetzt und nebenbei Erinnerungen an Klassiker weckt.

              Jener Gattung Film werden zwar keine weltbewegend neuen Impulse zuteil, dennoch ist das flotte Geschehen wendig genug, dass die Aufmerksamkeit auf der Höhe bleibt.

              Die Action ist stattlich und legt den Fokus auf Fights und Schießereien. Ein Highlight ist zudem die Verfolgungsjagd über den Dächern der Stadt.

              IDRIS ELBA ist in Topform und mimt den knurrigen Einzelkämpfer von CIA-Agent hervorragend. RICHARD MADDEN sieht neben ihm zwar etwas blass aus, doch stärkt den Buddy-Film-Charakter, da die Reaktionen des Griesgrams auf die charmant-verschlagene, leicht überhebliche Art des genialen Taschendiebs für amüsante Momente sorgen, die den sonst auf Effizienz bedachten und handwerklich versierten Actioner abrunden.

              Vielleicht mag letzten Endes nicht jedes Geschehnis sinnig und die Hintermänner der Verschwörung recht früh zu erahnen sein, doch BASTILLE DAY ist unterhaltsam, kurzweilig und vor allem verdammt wirkungsvoll.

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              • 6
                999CINEASTOR666 27.10.2019, 12:44 Geändert 27.10.2019, 15:41

                Pawn - Wem kannst du vertrauen? (OT: Pawn / AT: The List) / US / 2013

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                Verdammt vertrackter Thriller, der das Puzzle durch eine Vielzahl von Rückblenden zusammensetzt, bis man am Ende das große Ganze zu Gesicht bekommt. Um den Anschluss nicht zu verlieren, sollte Obacht geboten sein, da die Verstrickungen kumulieren und der Anschein erweckt wird, niemanden vertrauen zu können, weil nur die Wenigsten das sind, was sie vorgeben zu sein.

                Zugkraft und Spannung sind zwar permanent anzutreffen, jedoch bleibt Herzrasen aus, da die Undurchsichtigkeit der Figuren zu Distanz führt und man eben erst zum Schluss schnallt, welche Pläne und Ziele Räuber, Geiseln und Cops haben. Dass die letztlich nachvollziehbar und begründeten Drehungen und Wendungen, mit denen man in die Irre geführt werden sollte, in ein recht konventionelles Finale münden, ist jedoch ein wenig ernüchternd.

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                • 6
                  999CINEASTOR666 27.10.2019, 01:21 Geändert 27.10.2019, 22:25

                  The Black Room / US / 2017

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                  Ui! Ein moderner Sexploitationfilm, der sich mit Dämonen-Horror paart. Schade nur, dass der fickrige Flick bei der Community dermaßen miserabel abschneidet. Wer am Rande des Geschmacks Ausschau hält und es campy mag, sollte jedoch einen voyeuristischen Blick riskieren.

                  Angenehm augenzwinkernd wird nämlich die dünne Handlung um einen Inkubus erzählt, der sich zwangsweise im Keller eines Hauses eingenistet hat, vom sexuellen Verlangen der Menschen ernährt, ein frisch eingezogenes Pärchen terrorisiert und eine neue Rasse zeugen will, um die Welt der Menschen zu erobern.

                  Das ist lüsterner und bierlauniger Okkult-Trash, angereichert mit Blut, Gekröse und blanken Brüsten, dessen Produktion glücklicherweise nicht allzu billig wirkt und dessen Umsetzung nicht allzu doll in nervtötende Albernheiten abdriftet. Fahrt kommt zwar nie so richtig auf, aber der Soundtrack von SAVANT bringt etwas Dynamik ins Treiben.

                  LIN SHAYE ist kurzzeitig am Start sowie NATASHA HENSTRIDGE, die man als Sil/Eve aus SPECIES I - III kennt.

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                  • 5 .5
                    999CINEASTOR666 27.10.2019, 00:36 Geändert 27.10.2019, 16:03

                    Geständnis einer Nonne (OT: Suor Omicidi / AT: Die Bestie im Nonnenkleid / The Killer Nun / Killer Nun) / IT / 1979

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                    "Es ist die Berufung einer Nonne, zu leiden"

                    Als sich in einem Sanatorium, das von frommen Ordensschwestern geführt wird, seltsame Todesfälle ereignen, fällt der Verdacht auf Schwester Gertrude (ANITA EKBERG), die nach der Entfernung eines Hirntumors weiterhin vom Gedanken getrieben ist, an Krebs erkrankt zu sein. Sie ist außerdem morphiumsüchtig und leidet unter Wahnvorstellungen, deren Folgen die Patienten schmerzlich zu spüren bekommen.

                    Unter dem löchrigen Deckmantel einer Tatsachen-Verfilmung, die den Geheimakten des Vatikans entnommen worden sein sollen, ist GESTÄNDNIS EINER NONNE ein verstörendes wie verwirrendes Spätwerk europäischer Ausbeutung. Zudem ein Exot unter den Nunsploitation-Filmen, weil er in der Jetztzeit (70er-Jahre) spielt und nicht im Mittelalter.

                    Eine bizarre Schimäre aus manischem Nunsploiter und traumatisiertem Giallo, bei der die Narration an einem holprigen Rhythmus kränkelt und surreal anmutende Passagen versuchen, gewalttätige Aussetzer vorzuspiegeln, die die schlimme Vermutung auf die innerlich zerrissene Nonne lenken sollen. Doch schnell kann man Rückschlüsse ziehen, auf die wahre Identität des Mörders, sodass sich die Spannung in Schall und die Geständigkeit in Rauch auflösen.

                    Des Weiteren spiegelt die unterkühlt-sterile Atmosphäre des Hospitals zwar die Inszenierung entsprechend wider und erzeugt eine obskure wie unangenehme Stimmung, doch hätte gelegentlich mehr Dichte vertragen können, um mehr zu fesseln und in den wahnhaften wie mörderischen Sog zu ziehen.

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                      999CINEASTOR666 26.10.2019, 14:01 Geändert 27.10.2019, 16:07

                      Die sündigen Nonnen von St. Valentin (OT: Le scomunicate di San Valentino / AT: The Sinful Nuns of Saint Valentine) / IT / 1974

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                      Die Handlung spielt vor dem Hintergrund der Inquisition und konzentriert sich auf ein Liebespaar, das aus verfeindeten Familien stammt, was direkt an ROMEO UND JULIA erinnert. Der Film nimmt sich und die Geschichte ernst, wodurch die Ausbeute mager ausfällt, weil der Fokus auf dem Rip-off der shakespeareschen Storyline liegt.

                      Eine Auspeitschung, lesbische Anspielungen, ein harmloser Mord, Oberkörper frei an den Handgelenken aufgehangen ein Geständnis erzwungen bekommen und Gänseblümchensex mit einer Äbtissin sind etwas wenig. Erst zum Schluss wird es sleazy und campy, als die Nonnen im Kloster eingemauert werden, durch Hunger und Durst dem Wahnsinn verfallen und sich manisch wie hysterisch gegenseitig die Kleider vom Leib reißen.

                      Der Unterhaltungswert ist für Genre interessierte Nostalgiker dementsprechend im mittleren Bereich angesiedelt, da einige langatmige Passagen nicht ausbleiben und die Nonnen für einen Exploitationfilm nicht sündig genug sind.

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                        999CINEASTOR666 26.10.2019, 12:37 Geändert 27.10.2019, 16:10

                        Eine Leiche zum Dessert (OT: Murder by Death / AT: Verzeihung sind sie der Mörder?) / US / 1976

                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                        Kein dekadenter Kannibalen-Klopper, sondern eine putzige Parodie auf den kauzigen Kriminalfilm, inklusive sensationell-selbstironischen Staraufgebot und genialen Gags.

                        Jegliches Muster, Motiv und Klischee des Krimis wird bis ins kleinste Detail durchexerziert, einfallsreich auf die Schippe genommen und pausenlos pointiert durch den Kakao gezogen.

                        Dass beim drolligen Dauerbeschuss flotter Sprüche auch ein paar Querschläger anfallen, ist unumgänglich und zu verschmerzen, da die Trefferquote immer noch überragend ist. Der Nonsens wird auf die Spitze getrieben, ohne Ermüdungserscheinungen zu beklagen oder unter die Gürtellinie zu gehen.

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                          999CINEASTOR666 26.10.2019, 11:57 Geändert 03.11.2019, 01:02

                          Quarantäne (OT: Quarantine / AT: Quarantined / Rec: The Quarantine) / US / 2008

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                          Selbstverständlich und zweifelsohne ist es keine große Kunst, nahezu eine Eins-zu-eins-Umsetzung auf die Beine zu stellen. Man sollte jedoch bedenken, dass solch ein Remake für den US-amerikanischen Markt gedacht ist, da Amerika keine Synchronisationskultur wie Deutschland besitzt und daher ausländische Filme lieber neu verfilmt.

                          Für diejenigen, die das spanische Original kennen und zu schätzen wissen, stellt das beinahe Duplikat keine Notwendigkeit und Bereicherung dar, und kann der Vorlage in Sachen Intensität und Schock auch nicht das Wasser reichen. Dennoch ist QUARANTÄNE kein übler Film, der sogar noch einen Punkt mehr ergattern hätte können, wenn ich das spanische Original nicht bereits kennen und zu schätzen wissen würde.

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                            999CINEASTOR666 26.10.2019, 11:24 Geändert 29.02.2020, 14:09
                            über Eli

                            Eli / US / 2019

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                            Zunächst glaubt man, sich in einem bekannten Szenario zu wähnen, jedoch erzeugt die Undurchsichtigkeit der Geschehnisse genierlich Thrill. Man kann nur Vermutungen anstellen, ob die Geistererscheinungen "real" sind und wenn ja, was die toten Kids vom Bubble Boy wollen, oder ob es sich um Halluzinationen handelt, als Nebenwirkung der unkonventionellen Behandlung und Medikation?

                            Zwar hat man an einem bestimmten Punkt das Gefühl, dass sich dieses und jenes zu wiederholen scheint, jedoch sind die gruseligen Passagen effektiv in Szene gesetzt und die zum Glück nicht Überhand gewinnenden Jump-Scares erfüllen ihren Zweck, obwohl sie eigentlich abzusehen sind und wenig Neues bieten.

                            Als sich die Ereignisse zu überschlagen beginnen und postwendend Aufklärungsarbeit geleistet wird, offenbart sich jedoch Unsinn, den es zu verteufeln gilt, weil die gesamte Vorarbeit der Lächerlichkeit preisgegeben wird, sodass ich meine Bewertung von 6 auf 4 herunterkorrigieren musste.

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                              999CINEASTOR666 26.10.2019, 10:41 Geändert 28.10.2019, 22:30

                              Der Biss der Klapperschlange (OT: Rattlesnake) / US / 2019

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                              Ein texanischer Klapperschlangenbiss als Trigger, dass Mom eine Seele für eine Seele beschaffen muss. Doch Töten will gelernt sein, sodass einige Fehlversuche nicht ausbleiben, obwohl die Zeit rennt, da der Sonnenuntergang naht.

                              Die Ausgangslage hält dämonisches Futter für eine solide Geschichte bereit, die ohne weiteres in Fahrt hätte kommen können. Doch stattdessen ist der Erzählfluss zäh, was die Spannungszufuhr drosselt.

                              Eine weitere Problematik ist, dass Panik, Verzweiflung und mörderischer Zugzwang, der um ihre Tochter bangenden Hauptprotagonistin, wenig spürbar sind, wodurch ihr Bestreben zwar einer schick bebilderten und technisch versierten, aber lauen Schnitzeljagd ähnelt, bei der ab und an blutige Visionen Hinweis geben, dass die Uhr tickt.

                              DER BISS DER KLAPPERSCHLANGE ist zwar kein Totalausfall, rasselt aber letzten Endes trotzdem durch, da der Biss fehlt.

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                                999CINEASTOR666 21.10.2019, 17:24 Geändert 26.10.2019, 10:47
                                über Wounds

                                Wounds (AT: Transgression / The Translation of Wounds) / GB / 2019

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                                Egal, ob man die Wunden unter psychologischen (Beziehungsdrama, Alkoholsucht) oder okkultistischen (viral verbreitete Riten) Gesichtspunkt übersetzt, WOUNDS raubt sich fortlaufend den Flow, indem vieles aufgegriffen wird, um wieder fallen gelassen zu werden. Das wirkt sowohl unausgereift als auch willkürlich, stellt der Spannungsentwicklung ein Bein und strapaziert den Geduldsfaden, zudem auch die Fragwürdigkeit mancher Verhaltensweisen beitragen.

                                Trotz dessen erzeugen unheilschwangere Sounds, unheimliche Augenblicke, eine aufgeheizte Stimmung und unbehagliche Atmosphäre eine transgressive Sogkraft, wodurch man dem Ziel näher kommen will, trotz konfuser und langwierig erscheinender Reise dorthin. Dieses Ziel entpuppt sich zwar als bizarr und verstörend, doch auch als abrupt und wenig aufschlussreich, sodass die Enttäuschung meinerseits obsiegt hat.

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                                  999CINEASTOR666 21.10.2019, 16:09 Geändert 26.10.2019, 10:51

                                  Die Klosterschülerinnen - Sie sind jung und neugierig (OT: Die Klosterschülerinnen / AT: Le Chateau / Sex Life in a Convent) / DE/FR / 1972

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                                  Keine plumpe Sexklamotte für jungsche Onanisten und auch kein kontroverser Nunsploiter für Bahnhofskino-Linkswichser, versteht sich DIE KLOSTERSCHÜLERINNEN - SIE SIND JUNG UND NEUGIERIG eher als Aufklärungsfilm im Zuge der SCHULMÄDCHEN-REPORT-Welle.

                                  Ein Sprecher aus dem Off führt in die Geschichten der Klosterschülerinnen ein und weist auf die brisanten, sozial- und kirchenkritischen Probleme hin, wodurch dem Film ein dokumentarischer und ernst zu nehmender Charakter verliehen wird, dessen Authentizität mal dahingestellt sei.

                                  Episodenhaft werden repräsentative Einblicke hinter Klostermauern gewährt und die "sexuellen Abgründe" beleuchtet. Sowohl die Vorgeschichten als auch die ersten Erfahrungen mit dem selben oder anderen Geschlecht, da Mädchen, die im Begriff sind zur Frau zu werden, andere Dinge im Kopf haben als Religion und Schule.

                                  Einen Unterhaltungswert kann man der Vorgehensweise nicht absprechen, da für Abwechslung gesorgt ist und einige der Stories ganz interessant sind. Heutzutage werden diese zwar niemanden mehr schockieren, doch die gelegentliche freiwillige und/oder unfreiwillige Komik weiß überdies, kurzweilig bei Laune zu halten.

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                                    999CINEASTOR666 21.10.2019, 15:15 Geändert 07.12.2019, 19:16

                                    Die Girls Gang (OT: Easy Wheels / AT: Easy Biker Wheels) / US / 1989

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                                    Nach billigen Parfüm und verschwitzten Leder riechende Wölfinnen auf knatternden Bikes hassen Männer und entführen Babys, die an einen schmierigen Fettsack im Hinterzimmer verscherbelt werden, der die Säuglinge in Schubladen aufbewahrt. Besonders beliebt sind Mädchen, die von Wölfen aufgezogen werden sollen, um zu starken Frauen zu werden, die im Stande sind die Vorherrschaft der Männer zu beenden. Die Girls Gang hat aber nicht mit den geborenen Verlierern gerechnet, deren Anführer nach dem Vietnamkrieg eine Metallplatte im Schädel hat und seitdem Visionen empfängt, von denen er ausschweifend poetisch philosophiert.

                                    Es handelt sich nicht um eine gute schlechte, sondern eine schlechte schlechte Parodie auf das Outlaw Biker-Subgenre, bei dem die Charaktere als Motorrad fahrende Rebellen dargestellt werden. Geschrieben wurde der Blödsinn mitunter von IVAN und SAM RAIMI, die wohl zu viel Light Beer intus hatten und sich für witzig gehalten haben. TED RAIMI hat eine kleine, stumme Rolle ergattert, bei der er seine Mimik trainieren konnte. Schnell ist klar, das hier rein gar nichts ernst genommen werden darf, was kein Problem wäre, wenn der Mumpitz wenigstens komisch sein würde. Nach ein, zwei Paletten Dosenbier mag dieser grobe Unfug vielleicht als Partyfilm rocken, ansonsten ist Schicht im Schacht, trotz kauzigen Figuren, behämmerten Dialogen, dämlichen Aktionen und harmloser Gewalt.

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                                      über Gattaca

                                      Gattaca (AT: The Eighth Day) / US / 1997

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                                      Selbstverständlich ist eine Parabel etwas tolles, da sie auf Missstände hinweist, Augen öffnen und dazu bewegen soll, Fehler zu erkennen und zu korrigieren. Eine Utopie und/oder Dystopie eignet sich bestens, dem Gleichnis gerecht zu werden. Bedeutet aber nicht unumstritten, dass solch ein Film weltbewegend und außer Konkurrenz ist. Obwohl gesagt werden muss, dass GATTACA Weitsicht bewiesen hat und die brisante Thematik aktueller denn je ist.

                                      GATTACA hat einige starke Momente und eine noch stärkere Botschaft, jedoch ist der Howcatchem-Plot bedauerlicherweise nur in geringem Maße spannend. Zusätzlich nehmen Drama und Schmonzette der Narration den Drive, auch wenn gerade das Drama seine berührenden Augenblicke hat. Die altmodische Kleidung und gepflegten Frisuren, sowie die kühle und sterile Austattung haben mich atmosphärisch zusätzlich nicht angesprochen.

                                      Dass mein Empfinden und meine Wahrnehmung nur Durchschnitt erkennen konnten, trotz der soziologischen Relevanz des Themas, liegt vielleicht daran, dass meine Aufmerksamkeit nicht ungeteilt gewesen sein könnte oder ich dem Werk zu wenig Bedenkzeit gegeben habe. Daher verzeiht mir meine Frevelhaftigkeit. ;-)

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                                        999CINEASTOR666 20.10.2019, 12:12 Geändert 21.10.2019, 16:15

                                        Blood Car / US / 2007

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                                        Ein lausiger Punkt kann geopfert werden, die Kritik an Politik und Wirtschaft in solch eine absurde Idee zu verpacken. Mehr ist leider nicht drin, da mir an allen Ecken und Enden der grausige Dilettantismus schmerzhaft ins Auge sprang, was dem klamm sein geschuldet ist.

                                        Trotz des abgefahrenen Einfalls, ist die Story dünn, eindimensional und lahm. Einschneidende Erlebnisse und große Überraschungen bleiben aus. Stimmung und Atmosphäre wollen beim besten Willen nicht aufkommen. Die Schauspieler und ihre Figuren sind grottig. Die deutsche Synchro ist Mist und die klassische Musik ist nervig und unpassend. Gorehounds kommen im Übrigen auch nicht auf ihre Kosten.

                                        BLOOD CAR versteht sich als bissige Satire auf Rohstoffknappheit und dem Statussymbol Auto, doch der schräge Humor hat meine Mundwinkel eher nach unten befördert. Zu oberflächlich und einfältig wird an die gescheite Grundidee herangegangen, wodurch die Enttäuschung überwog, als der Abspann gekommen ist.

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                                          999CINEASTOR666 19.10.2019, 20:10 Geändert 16.11.2019, 14:05

                                          American Psycho / US/CA / 2000

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                                          Bitterböse Gesellschaftssatire, die Privilegiertheit, Narzissmus, Arroganz, Ignoranz, Konsumverhalten und Kapitalismus scharf kritisiert und rotzfrech verarscht.

                                          Völlig abgestumpft, da dem aalglatten Yuppie nichts gescheites mehr einfällt, wofür er sein vieles Geld verpulvern kann, mordet er aus Frustration, weil dieses göttliche Gefühl über Leben und Tod entscheiden zu können, die einzige Befriedigung ist, die er noch finden kann.

                                          Das Spiel von CHRISTIAN BALE ist eindrucksvoll-engagiert und nachwirkend-einnehmend. Seine psychopathische Präsenz hat Sogkraft und beschert einige äußerst starke und intensive Momente des Terrors. Beinahe ikonische Szenen, wie die Anlehnung an BLUTGERICHT IN TEXAS. Auf explizite Gewaltdarstellungen muss der Zuseher zwar verzichten, doch das Kopfkino erledigt den Rest.

                                          Spannend ist das nicht gerade, jedoch äußerst unterhaltsam, aufgrund der bereits erwähnten sensationellen Performance. Trotz dessen war ich zum Schluss enttäuscht, was sich auf meine Bewertung niederschlägt. Da das Ende im Unklaren lässt, ob die Morde real gewesen sind und der American Psycho nur ungestraft davonkommt, damit die Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit versinnbildlicht wird. Oder ob die Untaten nur Auswüchse seiner Fantasie, Tagträumereien sind, was einige beiläufige und beliebige Handlungsverläufe erklären würde.

                                          5,5 Visitenkarten

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                                          • 5 .5

                                            Big Nothing / GB / 2006

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                                            Relativ unter dem Radar der breiten Masse umherirrende, knauserig budgetierte Schwarze Krimikomödie mit DAVID SCHWIMMER (FRIENDS) und SIMON PEGG (SHAUN OF THE DEAD) in den Hauptrollen.

                                            Man bemerkt BIG NOTHING an, dass er mit den großen Fischen schwimmen will, doch es fehlt an Timing und Bösartigkeit. Die arglosen Lausbuben lassen zwar kein makaberes Fettnäpfchen aus, jedoch nur mit angezogener Handbremse.

                                            Dennoch hat der Streifen Charme und ist ein launiges Vergnügen für Zwischendurch, weil die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern stimmt sowie einige Entdeckungen und Wendungen doch noch zu überraschen wissen.

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                                              über Jigsaw

                                              Jigsaw (AT: Saw 8 / Saw VIII / Saw: Legacy) / US/CA / 2017

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                                              Perfide Foltermethoden sollen das sadistische Herz höher schlagen lassen. Todbringende Konstruktionen und Mechanismen den Gorehound Befriedigung verschaffen. Ein dazwischen gequetschter Whodunit-Plot soll nervenzerfetzende Spannung erzeugen und die Suche nach dem Unbekannten in ein Twist-Gewitter münden. Das ist in etwa die Erfolgsformel des Franchises, die anfangs auch noch vorzüglich funktionierte, doch irgendwann inflationär daherkam und zur Nervensäge wurde.

                                              Obwohl die Reihe bereits vollendet gewesen ist, wurde die altbewährte Formel nach mehrjähriger Ruheperiode doch noch einmal bemüht. Weil alles wie gehabt ist und die Büßer nicht überschwänglich viel Sympathie ausstrahlen, erreicht die Spannungskurve keine schwindelerregenden Höhen und das Mitfiebern gestaltet sich eher beschwerlich. Die Tortur-Einlagen können jedoch abermals begeistern, obwohl man eingestehen muss, dass der Härtegrad gemildert worden ist.

                                              Fans erwartet also gewohnte Kost, die zwar durchaus sättigt, aber den Gaumen keine Jubelstürme beschert. Wer auf das Konzept abfährt, wird jedoch keine Sekunde gelangweilt, obwohl es wenig originell und innovativ vonstattengeht.

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                                                999CINEASTOR666 19.10.2019, 16:02 Geändert 19.10.2019, 17:59

                                                What Keeps You Alive / CA / 2018

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                                                "Ich bin frei von dem, was dich fesselt"

                                                Nach einer Weile stellte ich mir die Frage, ob die Vorhersehbarkeit des Verlaufs ein absichtlich eingesetztes Stilmittel ist, weil der Knackpunkt vielmehr die Psychologie hinter den individuellen Partnerinnen und ihrer gemeinsamen Beziehung" ist? Bzw. der unterschwellige Thrill und die latente Bedrohung aus den Fragen gewonnen werden sollen. Fragen wie: Wie gut kann man seinen Partner kennen? Liebt die Person mich wirklich und meint es ernst mit mir? Sagt sie mir die die Wahrheit und verheimlicht mir nichts? Usw.

                                                Egal, wie ich's drehe und wende, mich hat's kalt gelassen. Das Lesbentum der Leading Ladies macht schnell den Eindruck eine untergeordnete Rolle zu spielen und nur Anlass geben zu wollen, zwei Frauen in solch ein Szenario zu verfrachten. Die ruhige Grundstimmung hat mir bereits nicht zugesagt, obwohl sie einen krassen Kontrast darstellt. Denn, wenn das Psychoduell seine Momente bekommt, wird der emotionslose und ohne Schuldgefühle auskommende Terror auditiv und kinematografisch effektiv hervorgehoben. Zumindest effektiv genug, dass meine Aufmerksamkeit kurzzeitig wieder da gewesen ist, bevor sie wieder und wieder verschwand.

                                                Den beiden Hauptdarstellerinnen, HANNAH EMILY ANDERSON und BRITTANY ALLEN, kauft man das gewissenlose "Liebeswirrwarr" zwar ab, dennoch wurde mein ziemlich strapazierter Geduldsfaden zur Achillesferse des Unterhaltungswerts. Einige stupide Entscheidungen schmälerten das Gesamtbild indes, obwohl im Nachhinein gesagt werden kann, dass solch eine Grenzerfahrung ein Trauma hinterlässt, das zu irrationalem Verhalten führt. Zum Großteil arm an Überraschungen ist die Kadenz noch ganz nett – mehr aber auch nicht.

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                                                  999CINEASTOR666 19.10.2019, 14:17 Geändert 08.02.2020, 22:18

                                                  Monster Man - Die Hölle auf Rädern (OT: Monster Man) / US / 2003

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                                                  Der nerdige Hang zu ollen Horror-Hauern aus der müffelnden Käsetheke ist merklich. Doch so richtig rund rollt der Monstertruck-Schlappen nicht, obwohl sich die backwood'sche Schmodder-Comedy mehr Mühe zu geben scheint als manch andere, was wiederum charmant und liebenswert herrührt.

                                                  Salven flacher Ficki-Ficki-Witzchen sind noch das geringste Problem, beim höllisch-knackigen Roadtrip eines chronisch untervögelten Lauchs und notgeilen Spritzkuchens. Irgendwie hätte die Story ein klein bissel mehr Ernsthaftigkeit und Haltung vertragen können, damit der Unterhaltungswert griffiger ist.

                                                  Wenn die zusammengetackerte Scheißfresse bedrohlicher dargestellt worden wäre, der Humor nicht nonstop an der Schuhsohle geklebt und weitaus mehr saftiges Gemansche die Linse besudelt hätte, wäre die Conclusio nicht allzu antiklimaktisch.

                                                  Zum einmaligen Blick riskieren reicht das schwachsinnige Konglomerat aus JEEPERS CREEPERS - ES IST ANGERICHTET, JOYRIDE - SPRITZTOUR, TCM und WRONG TURN zwar aus, zum Rewatch aber eher weniger.

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                                                    El Camino Christmas / US / 2017

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                                                    EL CAMINO CHRISTMAS hat keinen Innovationspreis in der Vitrine zu stehen und ist auch nicht dermaßen humorvoll, wie er gerne seine möchte. Denn, obwohl er sich gelegentlich trocken und schwarz gibt, bezieht er den Witz aus dem über-konstruierten Szenario und den kauzigen Figuren.

                                                    Überhaupt haben mich Namen wie TIM ALLEN, JESSICA ALBA, VINCENT D'ONOFRIO und DAX SHEPARD erst zum Einschalten bewegt, deren Figuren mal mehr, mal weniger Screentime haben und teils sogar Potential besitzen, das aber nie vollends ausgeschöpft wird. Die Figuren werden solide vorgestellt und in Position gebracht, doch ein Aha-Erlebnis ist ausgeschlossen, da schnell klar ist, welche Zusammenhänge bestehen.

                                                    Eine unkonventionelle Weihnachtskomödie, deren Kniff eine unbeabsichtigte und missverstandene Geiselnahme ist, aus der nur wenig Möglichkeiten und Ansätze gezogen werden, sodass es zwar nicht langweilig wird, doch mehr als Mittelmaß leider nicht drin ist.

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