999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    The Midnight Swim - Schwestern der Nacht (OT: The Midnight Swim) / US / 2014

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    THE MIDNIGHT SWIM - SCHWESTERN DER NACHT scheint ein anspruchsvolles Drama über Verlust, Trauer, Verzweiflung und Ungewissheit zu sein, simulieren zumindest die poetisch anmutenden Bilder.

    Um ein intimeres Porträt zu erstellen, filmt eine der Schwestern die schmerzliche Nachlassverwaltung an dem Ort, an dem sie aufgewachsen sind und von dem sie positive wie negative Erinnerungen haben, die zu Reibereien untereinander führen, da jede anders mit der Situation umgeht.

    Der beinahe meditativ erzählte und unspektakuläre Verlauf, sowie die depressive Stimmung und die aufgesetzte Dramatik, wirkten auf mich schnell anstrengend, sperrig und quälend langweilig, obwohl stetig eine subtile Bedrohung in der Luft knistert.

    Das esoterische Geschwafel raubte mir außerdem den letzten Nerv, wie auch das Mysterium des Sees, an dessen Mythen und Legenden sich die Schwestern klammern, um Möglichkeiten zu finden, zu bewältigen und abzuschließen.

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      999CINEASTOR666 13.10.2019, 13:20 Geändert 08.02.2020, 22:20

      Fear Dot Com (OT: FearDotCom / AT: Angst im Netz: FearDotCom / Feardotcom / Fear.com) / GB/DE/LU/US/CA / 2002

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      FEAR DOT COM erweckt den Anschein von japanischen Horrorfilmen inspiriert worden zu sein, die übernatürlichen und todbringenden Schrecken mit digitalen Medien und Technologien unter einen Hut bringen.

      Namen wie UDO KIER, JEFFREY COMBS und STEPHEN DORFF haben mich zur Begutachtung bewegt. UDO KIER ist nicht allzu lange mit von der Partie, JEFFREY COMBS nur eine marginale Figur und STEPHEN DORFF agiert eher lustlos.

      Anfangs ist FEAR DOT COM noch ein starker Mysterythriller, der düster, visuell verspielt und obskur Spannung und Angst erzeugt. Doch mit fortlaufender Laufzeit überfrachten sich die Geschehnisse, das Treiben verliert die Geradlinigkeit, wird stellenweise albern und wenig zufriedenstellend abgeschlossen.

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        999CINEASTOR666 13.10.2019, 11:39 Geändert 23.10.2019, 23:19

        Fractured / US / 2019

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        Der Plot erinnert phasenweise an FLIGHTPLAN - OHNE JEDE SPUR und/oder UNKNOWN IDENTITY. Besitzt aber dennoch genügend Eigenständigkeit, um nicht als uninspirierte Kopie oder banales Patchwork abgestempelt zu werden.

        Die Grundstimmung mutet von Beginn seltsam an und geht zum Großteil vom Familienvater Ray Monroe (SAM WORTHINGTON) aus, da er hin und wieder geistesabwesend und beinahe unzurechnungsfähig wirkt, um kurze Zeit später wieder bei "klaren" Verstand zu sein und die Zügel in die Hand zu nehmen.

        Seine Frau ist frustriert und fordert von ihm mehr Engagement. Getrieben von der Liebe zu seiner Tochter, geht er dem nach, obwohl ihn Trauer, Schuldgefühle, Überforderung und womöglich das Verlangen nach einem Drink plagen. Eine Unachtsamkeit führt zu einem unglücklichen Unfall, der ihn mental herunterzieht. Emotionen geraten umso mehr außer Kontrolle, als das Krankenhauspersonal zunächst wenig entgegenkommend ist. Misstrauen und blankes Entsetzen werden geschürt, als später niemand weder Frau noch Kind zu kennen scheint.

        Die verzweifelte Suche des verstörten Ehemanns generiert ein intensiv spannendes Verwirrspiel ohne Einbrüche, bei dem den Zuseher viele Gedanken durch den Kopf gehen, um Hinweise und Erklärungen zu finden. Hinten heraus wird es ordentlich twisty, wodurch Ahnungen des Vielsehers über den Haufen geworfen werden, sodass seine Erwartungen unterwandert und seine Befriedigung nicht am ausgestreckten Arm verhungert.

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          999CINEASTOR666 12.10.2019, 20:54 Geändert 04.11.2019, 23:25

          In the Shadow of the Moon / US / 2019

          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

          Der Plot hält kontinuierlich bei der Stange, da die Zeitsprünge keine Durststrecken entstehen lassen, obwohl das Erzähltempo unaufgeregt ist und man stets und ständig bemerkt, dass Versatzstücke beliebter Vorbilder recycelt werden, denen wenig bis gar keine eigenen Ideen hinzugefügt worden sind.

          Doch der stilvoll bebilderte Mix aus Science-Fiction, Cop-Krimi, Familiendrama sowie kritischen und beinahe philosophischen Kommentaren auf Politik, Soziologie, Wissenschaft und Ideologie macht's.

          Dennoch sind diese Kommentare nur aufschmückende Randnotizen, die nicht bis ins Mark diskutiert werden müssen, da der Film nur zu Unterhaltungszwecken gedacht ist.

          Ich fühlte mich ordentlich unterhalten, doch die Erinnerung wird wohl nicht lange anhalten, aufgrund der diversen Déjà-vus, die ich beim Sehen des Flix' hatte und mich auch relativ früh erahnen lassen haben, wer unter der Kapuze steckt.

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            999CINEASTOR666 12.10.2019, 19:59 Geändert 04.11.2019, 23:28

            Im hohen Gras (OT: In the Tall Grass) / CA / 2019

            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

            Regisseur VINCENZO NATALI konnte mich bereits mit CUBE, SPLICE - DAS GENEXPERIMENT und HAUNTER - JENSEITS DES TODES mal mehr, mal weniger überzeugen. Mit der Verfilmung der gleichnamigen Kurzgeschichte von STEPHEN KING und Sohnemann JOE HILL – die ich ich leider nicht gelesen habe, wodurch ich keine Vergleiche ziehen und den Flick nur eigenständig beurteilen kann – liefert er eine solide Arbeit. Mehr als solide ist aber nicht drin, da die Prämisse dürr ist. Sie wird jedoch surreal gedüngt und lässt den einen oder anderen Mindfuck aufblühen.

            Das unscheinbare Grün am Straßenrand weiß, als Raum und Zeit biegendes Labyrinth des Todes beeindruckend präsent und beängstigend effektiv in Erscheinung zu treten. Die infernalischen Halme bescheren albtraumhafte Thrills, die vom allegorisch-steinernen Herzen Amerikas zum mythischen Ritualmord getrieben werden. Dennoch gelingt es nicht, den Spannungsbogen durch die Decke gehen zu lassen, da es hin und wieder doch repetitiv sowie hier und da dem Treiben der Drive genommen wird.

            Ich hätte auch gerne erfahren, welche Legenden sich um den finsteren Felsen ranken könnten. Doch letztendlich bleibt die archaische Macht ein Urängste manifestierendes Mysterium, dem man mit Vernunft und Disziplin entkommen kann.

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              999CINEASTOR666 11.10.2019, 20:42 Geändert 03.05.2020, 19:35

              Get the Girl - Love Can Be Twisted (OT: Get the Girl) / US / 2017

              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

              Flix über Geiselnahmen und Kidnappings, die aus dem Ruder laufen, gibt es zuhauf, auch auf der humorvollen Schiene. Bei GET THE GIRL - LOVE CAN BE TWISTED haben wir es mit einer Schwarzen Krimikomödie zu tun, über ein wohlhabenden Schüchterling, der sich in eine Bardame verguckt hat und einen Draufgänger engagiert, der den Plan ausbrütet, eine Entführung zu inszenieren, bei der der reiche Angsthase letzten Endes als strahlender Held dasteht = wenn nicht alles anders kommen würde ...

              Obwohl die Prämisse reichlich Potential innehat, wird eine Menge verschenkt, worüber auch keine stylishen Bilder und ironische Kommentare aus dem Off hinwegtäuschen. Außerdem erweckt der Plot den Anschein, als ob ihm nach und nach die Ideen ausgehen, trotz seiner kleinen, gemeinen Wendungen.

              Das liegt einerseits daran, dass die kleinen, gemeinen Wendungen keine Steigerung der Spannung ermöglichen, weil die Situationen nicht allzu prekär sind, und obwohl sich die Story nicht bierernst nimmt, nur kläglich Witz versprüht wird. Andererseits daran, dass die Figuren dürftig gezeichnet sind und wenig Sympathiepunkte einheimsen. Die Masken der Entführer sind zwar schön blöd und die Villa, in der das Treiben zum Großteil stattfindet, kann sich wahrlich sehen lassen, doch das Verhalten der Protagonisten lässt obendrein des Öfteren arg zu wünschen übrig.

              Der lockeren Stimmung werden kurze aber deftige Gewaltspitzen entgegengesetzt und kurz vor Feierabend huscht ein Twist herein, der die Figurenkonstellation neu mischt, jedoch in ein ärgerliches Finale mündet. Gute Ansätze finden ein jähes Ende, weil sie nicht klug genug ausgearbeitet sind, lautet mein Re­sü­mee.

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                999CINEASTOR666 11.10.2019, 19:18 Geändert 19.10.2019, 14:51

                Die neun Pforten (OT: The Ninth Gate) / FR/ES/US / 1999

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                Altmodischer Mystery- und Okkult-Thriller von ROMAN POLANSKI, der sich in diesen Metiers besten auskennt, was lange Zeit durchdringt.

                Die erste Hälfte ist ein beispielloser Geheimnisträger, der Spannung erzeugt, weil man sich als Zuseher fragt, was hinter dem Auftrag steckt, welche zwielichtigen Gestalten ihm scheinbar nach dem Leben trachten und warum so viele Leute auf seltsame Weise den Tod finden, nachdem er ihnen einen Besuch abgestattet hat?

                JOHNNY DEPP mimt den schmierigen Kunsthändler, dessen Loyalität käuflich ist, erwartungsgemäß hervorragend. Eigentlich kein Sympathieträger und nicht sonderlich tiefgründig gezeichnet, dennoch eigenwillig genug, um seine Holzschnitt-Odyssee mit Interesse zu verfolgen.

                Doch, als die Katze langsam aber sicher das Köpfchen aus dem Sack streckt und man den Knackpunkt durchschaut, verliert die Geschichte nach und nach an Reiz. Obwohl ich Stilbrüche normalerweise mag, wirkt die nachfolgende Anhäufung kruder Szenen eher befremdlich, im Kontext zur unaufgeregten Narration und im Kontrast zum klassisch eleganten Bilderreigen, der vortrefflich stimmungsvoll musikalisch untermalen wird.

                Ein maues und von Zufällen überschattetes Finale lässt außerdem darüber nachgrübeln, ob sich das zweistündige Ausharren wirklich gelohnt hat?

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                  999CINEASTOR666 05.10.2019, 12:55 Geändert 11.10.2019, 18:33

                  Road Games - Steig nicht ein! (OT: Road Games / AT: Fausse Route / Road Games: Fausse Route) / GB/FR / 2015

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                  Hübsch anzusehender Versuch eines interkulturellen Thrillers, der eine gekünstelte Lovestory in den Mittelpunkt stellt, die von einem Szenario ummantelt ist, bei dem zwei Tramper Unterschlupf bei einem Pärchen erhalten, das umso zwielichtiger erscheint, weil in der Gegend gerüchteweise ein Serienkiller sein Unwesen treibt.

                  Obwohl die Prämisse simpel ist, kann sie Potential beherbergen, wenn man sich etwas einfallen lässt. Doch, statt interessante Ideen einzubringen, übt man sich in schwülstige Langatmigkeit und schwammige Andeutungen. Als der Wolf endlich den Schafspelz ablegt, ist das Treiben zu brav und mündet schlussendlich in eine bescheuerte Wendung.

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                    999CINEASTOR666 05.10.2019, 12:12 Geändert 12.10.2019, 00:45

                    Malevolent - Und das Böse existiert doch (OT: Malevolent / AT: Hush) / GB / 2018

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                    Geisterjäger, die weder an Paranormalität noch an das Leben nach dem Tod glauben, sondern ihren Kunden nur das Geld aus der Tasche ziehen wollen und sich die Betrügerei schönreden, weil sie Betroffene zum Abschluss bringen.

                    Das schnuckelige "Medium" scheint tatsächlich eine Gabe zu haben, die ihr gar nicht bewusst gewesen ist, als ihre "Fähigkeiten" nur raffgierige Showelemente waren, bis die Hochstapler eines Tages in ein Anwesen gerufen werden, in dem mehrere Mädchen ermordet wurden, und davon überzeugt werden, dass das Böse doch existiert.

                    Trotz stellenweise schwächelnder Handlung, tut die Stangenware nicht weh und hat mich nicht gelangweilt.

                    Die Mimen bemühen sich sichtlich, doch können ihren blassen Figuren wenig Leben einhauchen.

                    Die Atmosphäre ist düster und gelegentlich unheimlich, kann aber dennoch nicht vollends fesseln, da es an Schocks fehlt. Der beste Moment wird nämlich am Anfang verschossen, als eine Schaufensterpuppe kurz für Schrecken sorgt.

                    Ein 80er-Jahre-Feeling kommt nur spärlich rüber. MALEVOLENT - DAS BÖSE EXISTIERT DOCH fühlt sich wie ein moderner Film an, dessen hübsche Bilder die Eighties nur notdürftig nachahmen.

                    Dass übernatürliche Erscheinungen final Tortur weichen, ist ganz nett, bis die toten Mädchen einschreiten und es seltsam wird.

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                      999CINEASTOR666 03.10.2019, 15:02 Geändert 11.10.2019, 18:40

                      Alien Warfare / US / 2019

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                      Eine streng geheime Mission führt ein Team Navy SEALs zu einem mysteriösen Forschungszentrum, in dem Wissenschaftler auf rätselhafte Weise verschwunden sind, und treffen dort auf extraterrestrische Soldaten.

                      Obwohl die Prämisse erschreckend simpel ist und des Öfteren in Logiklöcher fällt, die tiefer sind als der Marianengraben, weckte der Plot mein Interesse und ich konnte vieles verzeihen. Das liegt womöglich daran, dass ich einen Hang zu solchen Szenarien habe, mir die Darsteller gefallen haben und sich das Ganze nicht allzu ernst nimmt – Stichwort: Fahrstuhlmusik.

                      Man kauft den Darstellern in den Kampfanzügen die Navy SEALs ab, da sie kernige und bärtige Typen mit markanter Physiognomie sind. Nur an der Ausbildung von Navy SEALs lässt ihr Handeln gelegentlich zweifeln.

                      Des Weiteren wird die einzige nicht verschwundene Forscherin von einem brasilianischen Model gespielt, sodass Mann auch etwas fürs Auge hat.

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                        999CINEASTOR666 03.10.2019, 14:01 Geändert 11.10.2019, 19:41

                        The Colony - Hell Freezes Over (OT: The Colony) / CA / 2013

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                        Nach einer von Menschen verursachten Klimakatastrophe wurde die Welt in Schnee und Eis gehüllt. Die wenigen Überlebenden vegetieren in unterirdische Kolonien gepfercht vor sich hin. Nicht nur Nahrungsknappheit und klaustrophobische Enge machen den Kolonisten zu schaffen, eine grassierende und schnell zum Tod führende Grippe, schürt die Angst und das Misstrauen untereinander.

                        Als eines Tages der Kontakt zu einer benachbarten Kolonie abreißt, macht sich ein wackeres Dreigestirn auf, um nach dem Rechten zu sehen, und wird überrascht, von wilden Kannibalen mit spitz gefeilten Zähnen, die nach der ruppigen Begegnung die Spur aufnehmen und nach Rache dürsten.

                        Der Plot ist im Grunde nicht weltbewegend und wird auch recht behäbig vorgetragen, dennoch ist er geradlinig und schlüssig konstruiert, erzeugt kurzweilig Thrill und Action und wird innerhalb eines frostigen Endzeitszenarios düster dargeboten.

                        Der namhafte Cast steuert selbstverständlich auch sein Quantum bei, sowie die bedrohliche und kompromisslose Darstellung der Menschenfresser. Es werden zwar Stereotype bedient, aber der gelegentlich ordentliche Härtegrad watscht manche Mängel wett.

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                          Night of the Wild - Die Nacht der Bestien (OT: Night of the Wild / AT: Die Nacht der Bestien) / US / 2015

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                          "SYFY und The Asylum sind auf den Hund gekommen"

                          Des Pudels Kern ist zwar ein abgenagter Knochen, kommt aber flott in die Puschen und drückt permanent auf die Tube, was an parallel erzählten Handlungssträngen liegt, die zwar für Abwechslung, aber nicht für Spannung sorgen.

                          Wo der Hund begraben liegt und in der Pfanne verrückt wird, wird zwar weder hinterfragt noch erklärt, ist aber kein dicker Hund, weil der Fokus auf Unerschrockenheit und Kampfgeist sowie blutige Konfrontationen liegt.

                          Mit CGI wird sich glücklicherweise vornehm zurückgehalten. Die wenigen computergenerierten Bilder fallen nicht allzu sehr ins Gewicht und sind deswegen verschmerzbar.

                          Die gut dressierten Vierbeiner liefern tolle Performances. Man kriegt es mit der Angst zu tun, wenn sie zähnefletschend umzingeln, zerfleischen und verschlingen. Hin und wieder geht es ziemlich heftig zur Sache. Das geübte Auge erkennt die Tricksereien aber problemlos.

                          Die menschlichen Hauptdarsteller mimen passabel. Nebenfiguren sind hingegen recht oberflächlich gezeichnet. Was wohl daran liegt, dass sie eh als Hunde-Nassfutter herhalten sollen.

                          Das letzte Drittel stürzt die kläffende Apokalypse ins Chaos, als sich die Köter zum Rudel zusammenraufen und die kleinstädtische Bevölkerung vehement dezimieren. Auch wenn der Bodycount dabei in die Höhe schnellt, ist das zu viel des Guten und wirkt arg durcheinander, bis der krönende Abschluss mit einer Fortsetzung liebäugelt.

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                            Spirits (AT: Deadly Spirits / Haunting of Heron House) / US / 1990

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                            90er-Jahre Spukhaus-Schwachmat vom Fließband-Trashfilm-Regisseur FRED OLEN RAY, bei dem ein betagter Parapsychologe, eine sexy Psychologin, ein notgeiler Historiker und ein devotes Medium die Lage in einer zum Abriss bereit stehenden Geistervilla checken, deren verstorbener Hausherr einer sa­ta­nis­tischen Sekte angehört(e), direkt Kontakt mit den ungebeten Gästen aufnimmt und ihnen den Tod verspricht.

                            Obwohl die Vorbilder unübersehbar sind und eine Menge Stoff hergeben würden, und zwar BIS DAS BLUT GEFRIERT, DER EXORZIST und TANZ DER TEUFEL, ist der Mischmasch überraschend dürr und bietet nichts, was man nicht bereits bei genannten Werken weitaus besser in Szene gesetzt zu sehen bekommen hat. Der Unterhaltungswert ist zwar nicht besonders doll, Langeweile schleicht sich trotz dessen nicht ein.

                            Ungeachtet der Tatsache, dass es sich um einen Haunted House-Heuler handeln soll, ist die Umsetzung wenig unheimlich. Die Atmosphäre ist eher locker-flockig als nervenaufreibend und Furcht einflößend. Auf Jump-Scares wurde obendrein auch verzichtet, jedoch nicht auf skurrile Szenen, die die Protagonisten in Angst und Schrecken versetzen sollen, den Betrachter aber eher große Augen machen lassen oder ein müdes Lächeln abringen.

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                              999CINEASTOR666 29.09.2019, 16:59 Geändert 03.10.2019, 12:50

                              Snow Sharks (OT: Avalanche Sharks / AT: Sharkalanche / Avalanche Shark Attack) / CA / 2014

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                              Wer meine Aktivitäten nur ein klein wenig verfolgt, könnte feststellen, dass ich für fast jede Trash-Sause zu haben bin. Doch der Plot von SNOW SHARKS biegt sich den Schwachsinn zurecht, wie es ihm gerade beliebt. Das liegt an der hirnverbrannten Grundidee, von der selbst innerhalb dieser Zumutung nur dürftig gefaselt wird.

                              Ein indianischer Fluch. Nein! Eher ein indianischer Schutzzauber hat geisterhafte Haie gerufen, die die verschneiten Berge vor Eindringlinge schützen sollen. 20 Jahre haben sich die Viecher nicht blicken lassen, als sie in ihrem eisigen Grab lauerten, bis sie von einer Lawine befreit worden sind. Dummerweise befindet sich auf dem Gebiet das Twin Pines Ski Resort, wo der Bikini Ski Day stattfinden soll, der eine Art Spring Break ist.

                              Weil die mies computergenerierten Jaws auftauchen, wo und wann sie wollen, um ihre Flossen lächerlich durch Pulverschnee zu navigieren und die feierfreudige Meute zu attackieren, fehlt die Geradlinigkeit, wann und wo Sicherheit oder Gefahr gegeben sind. Darum sind die Verhaltensweisen sowohl von den Avalanche Sharks als auch von den Hirnis völlig willkürlich, sodass eine haarsträubende Szenerie die nächste jagt und man aus dem Augenrollen und Kopfschütteln nicht mehr herauskommt.

                              Die Narration drückt zwar ordentlich auf die Tube und die ersten zerfetzen Leichen lassen nicht lange auf sich warten, doch die Haiangriffe sind unspektakulär in Szene gesetzt und die Dumpfbacken, die zerfleischt werden, gehen einem am Arsch vorbei. Ebenso diejenigen, die als Hauptfiguren um ihr Leben kämpfen.

                              Trotz des hanebüchenen Leitgedankens ist die Chose komplett witzlos und der Unterhaltungswert nicht allzu doll – selbst bei geringem Anspruch.

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                              • 4 .5
                                999CINEASTOR666 29.09.2019, 13:45 Geändert 28.09.2022, 20:30

                                Robocroc (AT: RoboCroc / Robo Croc / Robotkrokodil) / US / 2013

                                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                Bei einem militärischen Geheimprojekt stürzt die Nutzlast einer Rakete in das Gehege eines Krokodils. Die Ladung Nanoroboter ergreift besitzt von der Panzerechse, die mehr und mehr zum Roboter mutiert. Nachdem der Zoo genügend terrorisiert wurde, macht sich der Hybrid auf den Weg, zu einem nahe gelegenen Wasserpark, um Badegäste zu verspeisen.

                                Was das angeht, hat man schon mal Fantasie bewiesen, um das Creature Feature interessierte Publikum hinterm Ofen hervorzulocken. Die Story bedient hingegen gängige Muster und Motive des Subgenres, ohne etwas Neues zu erzählen. Der formelhafte Plot wird jedoch außerordentlich flott über die Bühne gebracht und mit einer sympathischen Menge Selbstironie angereichert.

                                Die Figurenkonzeptionen sind für solch eine Produktion völlig ausreichend. Obendrein bekommt man ein paar bekannte Gesichter zu sehen, wie CORIN NEMEC und Genre-Queen DEE WALLACE-STONE.

                                Die CGI sind übel, doch zum Glück fallen die Angriffe des Robocrocs kurz und knapp aus, da sich unüblicherweise mehr auf die Figuren konzentriert wird. Eben auf die Querelen zwischen Militär und Zoowärter sowie das bevorstehende Erlebnisbad-Massaker.

                                Obwohl ich äußerst kurzweilig unterhalten worden bin, sind zu viele Mängel zu verzeichnen, die bedauerlicherweise eine höhere Bewertung ausschließen.

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                                  999CINEASTOR666 29.09.2019, 12:45 Geändert 03.10.2019, 11:16

                                  Blood Lake - Killerfische greifen an (OT: Blood Lake: Attack of the Killer Lampreys / AT: Blood Lake / Aqua Creatures / Blood Lake - Blutsauger aus der Tiefe) / US / 2014

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                                  Computergenerierte Rosetten mit Reißzähnen dürsten nach menschlichen Lebenssaft und vermehren sich derart schnell, dass sie aus Wasserhähnen, Gartenschläuchen und Donnerbalken pfeffern. Die rapide angestiegene Population der abgrundtief hässlichen Neunaugen bedroht außerdem die Stabilität eines Staudamms. Wenn dieser bricht, geraten die Killerfische in den Lake Michigan, was verheerende Folgen hätte.

                                  Die Erfolgsschmiede The Asylum hat dieses low-budget Creature Feature für den Fernsehsender Animal Planet fabriziert, als Aperitif vor einer Dokumentation über blutsaugende Tiere.

                                  Die Story bedient gängige Muster und Motive des Tierhorrorfilms, ohne dem Subgenre frische Impulse beizusteuern. Der klischierte Plot wird jedoch temporeich und nicht bierernst präsentiert, wodurch Spannung zwar in Grenzen gehalten wird, aber trashige Kurzweil garantiert ist.

                                  Die Figurenkonzeptionen sind für solch eine Produktion völlig ausreichend. Obendrein bekommt man ein paar bekannte Gesichter zu sehen, wie BEVERLY HILLS, 90210-Star SHANNEN DOHERTY und Doc Brown aka CHRISTOPHER LLOYD.

                                  Die CGI gehen zum Glück größtenteils in Ordnung und wirken nur konturlos, wenn größere Schwärme Terror verbreiten. Der mitunter durchaus blutig ausfallende Bodycount ist gefällig hoch und unüblicherweise kommen dabei vermehrt Make-up-Effekte zum Einsatz.

                                  Zum nebenbei Laufen lassen ist BLOOD LAKE - KILLERFISCHE GREIFEN AN akzeptabel, für mehr eher weniger.

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                                    999CINEASTOR666 28.09.2019, 13:56 Geändert 28.09.2019, 13:57

                                    Species II (AT: Species 2: Offspring / Species 2: Origins / Species 2) / US / 1998

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                                    Sexploitation mit Alien-Motivik ist zwar irgendwie originell, aber der Plot ist leider zu verfahren, um zu fesseln wie BDSM-Spielchen. Wo das Original die weibliche Sexualität als Bedrohung darstellt, stellt das Sequel nun die männliche dar. Zu bemüht wirkt die Story jedoch – die angereichert ist mit Referenzen aus TERMINATOR 2 - TAG DER ABRECHNUNG und Ideen aus dem ALIEN-Franchise – um einen männlichen und Bäuche platzen lassenden Begatter, der von der reproduzierten Sil (NATASHA HENSTRIDGE) aufgehalten werden soll.

                                    Da die Produktionskosten der Fortsetzung niedriger gewesen zu sein scheinen, wirkt das Ganze eine ganze Ecke trashiger als der Vorgänger. Dennoch wissen Creature bzw. Alien Designs und Splatter-FX durchaus zu überzeugen. Außerdem bescheren die Traumsequenzen eine gewisse Bizarrerie und hinten heraus erwartet uns gar außerirdische Pornografie – was man nicht alle Tage zu Gesicht bekommt.

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                                      999CINEASTOR666 28.09.2019, 12:29 Geändert 03.10.2019, 11:18

                                      Predator 2 / US / 1990

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                                      Das extraterrestrische Alpha-Raubtier ist zurück. Vom südamerikanischen Dschungel in den noch gefährlicheren Großstadtdschungel. Diesmal ist die von einer Hitzewelle geplagte Stadt der Engel das Wildreservat für den intergalaktischen Trophäenjäger, der bösen Buben ans Leder will.

                                      PREDATOR 2 macht zwar Abstriche in Sachen Spannung, Bedrohlichkeit, Angstmache und vor allem muskulöser Hypermaskulinität, weil er in allen Belangen völlig überzogen ist – wie es sich für ein 90er-Jahre B-Picture gehört – was ihn zwar nicht zu einem ernst zu nehmenden Science-Fiction-Horrorfilm und Actionthriller macht, aber zu derber Unterhaltung, bei der Taktik und Strategie sowie Toughness und trockene One-Liner durch Chaos und Gewalt sowie Skurrilität und Sprücheklopferei ersetzt worden sind.

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                                        999CINEASTOR666 28.09.2019, 11:47 Geändert 01.10.2019, 21:36

                                        Berberian Sound Studio / GB/DE/AU / 2012

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                                        Dieses auditive Psychodrama ist sowohl eine nostalgische Hommage an den akustisch expliziten Giallo als auch eine Ode an die Mechanismen von Filmproduktionen, die dem Betrachter üblicherweise verborgen bleiben – hier speziell der Tontechnik.

                                        Der schüchtere und sensible Brite Gilderoy (TOBY JONES) reist in den Siebzigern nach Italien, um einen giallo'esken Inquisitions-Horrorfilm zu vertonen. Der reservierte Toningenieur, der sich durch Naturdokumentationen einen Namen gemacht hat, glaubt jedoch, dass der Film ein familienfreundliches Thema behandelt. Sodass er nicht nur auf sprachliche und kulturelle Barrieren stößt, sondern ihn Inhalt und Bilder des ihm fremden, cineastischen Terrains zusehends verstören, bis Wahn und Wirklichkeit verschwimmen.

                                        Vom giallo'esken Inquisitions-Horrorfilm, der vertont werden soll, sieht man leider keinen Frame. Da die Intention ist, den Betrachter durch gräuliche Töne und Stimmungsschwankungen suggerieren zu wollen, sich selbst auf die Metaebene zu begeben und auszumalen, wie die grausigen Bilder und das ständige Gezanke die fragile Psyche des Sounddesigners ins Gefälle stürzen.

                                        Beschimpft mich als oberflächlichen Einfaltspinsel, doch mein Problem ist gewesen, mich in die introvertierte Persönlichkeit hineinzufühlen, da ich keine Bezugspunkte gefunden habe, zum biederen Muttersöhnchen. Die beklemmende und gespenstische Atmosphäre, die unheilschwangeren Einstellungen und die ungeheuren Spannungen innerhalb des Produktionsteams tun zwar ihr bestes, haben aber letztlich trotzdem nicht genügt, dass ich mich hundertprozentig auf die experimentelle Herangehensweise einlassen konnte.

                                        Dadurch habe ich bedauerlicherweise nur ein entschleunigt erzähltes, redseliges, zunehmend repetitiv wirkendes und sich zu sehr in seinen schwer zugänglichen Hauptcharakter vergrabenes Kammerspiel gesehen, in dem Obst und Gemüse massakriert werden, anstatt nichts ahnende Protagonisten.

                                        Bei vielen scheint es geklappt zu haben, die Vorstellungskraft anzuregen, sich mit in den psychotischen Sog ziehen zu lassen und den unterschwelligen Thrill wahrzunehmen. Doch ich wollte mir einen Spielfilm ANSEHEN und kein "Hörspiel". Wenn wenigstens das letzte Drittel das metaphorische Monster von der Kette gelassen hätte und Gilderoy eine surreale Reise durch die Welt des Gelben Krimis angetreten wäre oder zumindest ein durch die visuelle Gewalt induziertes Blutbad im schmierigen Tonstudio angerichtet hätte ...

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                                          999CINEASTOR666 22.09.2019, 16:48 Geändert 22.09.2019, 19:13

                                          House at the End of the Street / US / 2012

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                                          Hier haben wir es weniger mit einem Horrorfilm zu tun, als mit einem Psychothriller inklusive Elementen des Familiendramas, der eine Menge bekannte und bewährte Versatzstücke einigermaßen abwechslungsreich variiert, sodass kein Totalausfall drin ist, aber durchaus mehr.

                                          Der Fokus liegt vermehrt auf Suspense, statt auf Jump-Scares, Blut und Gekröse. Das Problem ist nur, weil einem so viel bekannt vorkommt, lässt sich auch viel korrekt vorhersagen, was der Suspense ein Bein stellt.

                                          Obendrein wird nur sehr gemächlich Fahrt aufgenommen, doch die Schauspielleistungen und nicht allzu schablonenhaften Figurenkonzeptionen gleichen einiges aus.

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                                            999CINEASTOR666 22.09.2019, 16:02 Geändert 03.10.2019, 11:21

                                            Frozen - Etwas hat überlebt (OT: The Thaw) / US/CA / 2009

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                                            Sci-Fi-Horror-Thriller, dessen Plot das ernste Thema der Klimaerwärmung aufgreift und deren Folgen überspitzt darstellt, um eine bedeutsame Botschaft zu vermitteln, die den Betrachter dazu bewegen soll, sein Konsumverhalten zu überdenken und bestenfalls zu korrigieren. Obwohl mehrere Sichtweisen formuliert werden – wie Ignoranz, Aufklärung und Ökoterrorismus – wird sich letzten Endes für den radikalen Weg entschieden, weil die Hoffnung sonst verloren zu sein scheint. Das bedeutet, dass die Message schon mit Nachdruck appelliert wird, was Ambition und Intention zu zweischneidigen Schwertern formt.

                                            Forscher entdecken in der Arktis ein über die Jahrtausende im Eis konserviertes Wollhaarmammut, das durch die globale Erwärmung unter der Schneedecke zum Vorschein kommt. Was die Forscher nicht wissen ist, dass sich prähistorische Käfer im Kadaver eingenistet und überlebt haben, die den Fortbestand der Menschheit bedrohen, weil sie ihnen als Wirte dienen, sich in ihnen vermehren und das Körperinnere zerstören.

                                            Ja, irgendwie, irgendwo, irgendwann erinnert FROZEN - ETWAS HAT ÜBERLEBT an DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT, kann aber bei weitem nicht die Dichte erreichen. Es fehlt an Spannung, Intensität und der wahrnehmbaren parasitären Bedrohung, da sich vielmehr auf die Ansichten und daraus resultierenden Entscheidungen der Figuren konzentriert wird, als auf ein fesselndes Szenario, dass mitfiebern lässt und wachrüttelt. Die paar unappetitlichen Szenen haben zwar den gewissen Ekelfaktor, man hat es aber auch schon magenumdrehender gesehen.

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                                              999CINEASTOR666 21.09.2019, 14:50 Geändert 07.11.2019, 21:28

                                              Y/N - Yes/No (You Lie, You Die) (OT: True Love / AT: Yes/No / Y/N: You Lie, You Die) / US/IT / 2012

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                                              "Liebe ist Wahrheit"

                                              Hier wird das Rad zwar nicht neu erfunden, sondern sich an Szenarien bedient, die man aus CUBE, SAW - WESSEN BLUT WIRD FLIEßEN? usw. kennt, aber die Versuchsanordnung und das Vexierspiel des Sujets sind ganz interessant, wobei im Vergleich zu genannten Werken, die Gewalt von Y/N - YES/NO (YOU LIE, YOU DIE) überwiegend psychischer Art ist.

                                              Dieses geheime Projekt erweist sich als skurril und hat seine durchaus starken Momente, die handwerklich und technisch hochwertig umgesetzt sind, auf kammerspielartiges B-Picture-Niveau bezogen.

                                              Dass einige Handlungselemente über-konstruiert und deshalb möglicherweise als Drehbuch-Schwäche oder Unlogik interpretiert werden können, kann ich verschmerzen, da es keine groben Schnitzer sind, wenn man die Stresssituation bedenkt, in der die Protagonisten gefangen sind und eine Angst machende Achterbahnfahrt der Gefühle erleiden müssen, während des tödlichen Spiels.

                                              Ein klaustrophobischer und kontinuierlich Spannungen erzeugender Thriller samt einiger Wendepunkte, dessen soziales Experiment drängt, dass man Beziehungen nicht auf Lügen aufbaut, sich immer die Wahrheit sagt und keine Geheimnisse voreinander hat. Um die Hypothese zu prüfen, dienen unfreiwillige Probanden als empirische Sachverhalte, die physischen Schmerz, doch insbesondere audiovisuellen Psychoterror ausgesetzt werden.

                                              Die minimalistische Inszenierung wird aufgewertet, durch das Spiel von Ton, Licht, ungewöhnlichen Kameraeinstellungen, Zooms und Projektionen aller Art, was dem Geschehen eine eigene, spezielle Atmosphäre verleiht.

                                              Mehr oder weniger subtil schwingt auch ein kritischer Kommentar auf heutige technische Möglichkeiten mit, mit denen man in die Privatsphäre anderer eindringen kann. Mitunter deshalb hat man es mit etwas Sehenswertem zu tun, wenn man sich auf das Konzept einlassen und auch über ein paar wenige Mängel hinwegsehen kann.

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                                                999CINEASTOR666 21.09.2019, 12:56 Geändert 28.09.2019, 14:01

                                                Avengement - Blutiger Freigang (OT: Avengement) / GB / 2019

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                                                Als ich hörte, dass AVENGEMENT - BLUTIGER FREIGANG in D nur Cut erscheint, habe ich ihn erstmal ans Ende der Watchlist geschoben. Als ich hörte, dass ihn Netflix Uncut im Programm hat, musste ich mir den fulminanten Brutalo-Streifen schnellstmöglich im OmU reinziehen, bevor sich etwas an dem Umstand ändern könnte.

                                                Im Großen und Ganzen erzählt der Plot eine übliche Rachegeschichte, die genügend Raum für abgefuckte Körper-Zerstörungsorgien bietet, worauf auch eindeutig der beinharte Fokus liegt. Die archetypische Prämisse wird jedoch aufgepäppelt und zum kurzweiligen Unterfangen, da die Rachetour etwas Persönliches ist, teils retrospektiv erzählt wird und man sich auch nicht zu schade ist, für furztrockenen Humor in den passendsten Momenten. Primär spielt das zynische Geschehen aber in einem Pub, was einem britischen Prügel-Actioner nicht besser stehen könnte.

                                                Der nahezu glaubwürdig ausgearbeitete Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess vom unbescholtenen Bürger mit weißer Weste zur kaltherzigen Kampfmaschine mit Amalgam-Kauleiste und Napalm-Narben im Gesicht, ist eine schauspielerische Höchstleistung von SCOTT ADKINS. Dessen unberechenbar-berechnender Charakter in die Falle tappte, von Bullen erpresst und misshandelt wurde sowie im Knast Körper und insbesondere Geist stählern musste, um in diesem dreckigen Höllenpfuhl überleben zu können, da ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt ist.

                                                Die pure Aggression und unbändige Willensstärke, mit denen SCOTT ADKINS einer Überzahl an Gegnern in realitätsnahen Choreografien die Zähne eintritt, die Schädel zertrümmert, die Knochen bricht und Blut spucken lässt, ist an ruppiger Intensität kaum zu überbieten. Sodass ich selbst Bock bekommen habe, mein Mobiliar kurzerhand per Roundhouse-Kicks in Kleinholz zu verwandeln. ;-)

                                                9 Pints mit viel Schaum

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                                                  999CINEASTOR666 19.09.2019, 20:52 Geändert 19.10.2019, 14:54

                                                  Tammy - Voll abgefahren (OT: Tammy) / US / 2014

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                                                  VOLL ABGEZOCKT und TAFFE MÄDELS finde ich äußerst sehenswert und MELISSA MCCARTHY empfand ich weder als störend noch als nervtötend, was womöglich daran liegt, dass JASON BATEMAN in VOLL ABGEZOCKT und SANDRA BULLOCK in TAFFE MÄDELS die asoziale, vulgäre und nervige Art und Weise der Figuren, die MELISSA MCCARTHY verkörpert, kompensieren und/oder revidieren.

                                                  Das Problem bei TAMMY - VOLL ABGEFAHREN ist nun, dass die von MELISSA MCCARTHY verkörperte asoziale, vulgäre und nervige Tammy der Vernunftmensch und Ruhepol in diesem Film sein soll, beim Roadtrip zu den Niagarafällen, mit ihrer saufenden, egoistischen und mit wildfremden Kerlen vögelnden Großmutter, die von SUSAN SARANDON verkörpert wird.

                                                  Ein Wettkampf zwischen Asozialität und Vulgarität wird geboten, der mehr eine Gedulds- und nervliche Zerreißprobe ist, als ein tolles Seherlebnis. Da hilft auch die inbegriffene Message wenig, dass man nach Tiefschlägen nicht den Kopf hängen lassen soll, da auf Regen Sonnenschein folgt.

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                                                    Bram Stoker's Der Todesschrei der Mumie (OT: Ancient Evil: Scream of the Mummy) / US / 1999

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                                                    Eine Handlung dünn wie ein Blatt Löschpapier ...
                                                    Eine dröge Inszenierung auf kostengünstigem Fernsehfilmniveau ...
                                                    Schauspieler, die man nicht als solche bezeichnen kann ...
                                                    Ein Mann, der in einer angestaubten Mumien-Kostümierung durch die Gegend stakst ...
                                                    Prüde Kills an uninteressanten Klischeefiguren, die sinnentleert auf der Suche nach Alk, einem Nümmerchen und sich gegenseitig sind ...

                                                    BRAM STOKER'S DER TODESSCHREI DER MUMIE: Als Einschlafhilfe bestens geeignet!

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