999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 18.09.2019, 18:56 Geändert 21.10.2024, 11:37

    Ich weiß noch immer, was Du letzten Sommer getan hast (OT: I Still Know What You Did Last Summer / AT: I Know What You Did Last Summer 2 / I Know What You Did Last Summer... The Story Continues / I Know What You Did Last Summer: The Sequel / I Know What You Did Two Summers Ago / I Still Know / The Man with a Hook) / US/MX / 1998

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Prinzipiell lässt sich über die Fortsetzung das gleiche sagen bzw. schreiben, wie über den ersten Teil, weil sie das gleiche Rezept auftischt. Der gravierende Unterschied ist jedoch, dass das Sequel das Ganze mit jener und solcher Zutat verfeinert.

    Zweifelsohne kann behauptet werden, dass der Aufwand, den der Killer betreibt, ziemlich abwegig ist. Was mich aber überhaupt nicht gejuckt hat, da dadurch ein unübliches und atmosphärisch dichtes Szenario geschaffen wird, in Form einer beinahe menschenleeren Hotelanlage auf einer Insel der Bahamas zur Hurrikansaison.

    Um den Bodycount zu steigern, fallen nicht nur die zentralen Figuren dem Haken zum Opfer, sondern jede, die das Eiland noch nicht fluchtartig verlassen hat. Nicht nur der Body Count, sondern auch der Härtegrad und die Zeigefreudigkeit der Kills haben sich erhöht, wobei das letzte Drittel zu alledem versucht, durch Ton und Kamera besonders wirkungsvoll aufzutrumpfen.

    Da der Fisherman als totgeglaubt gilt, stellt sich abermals ein Rätselraten ein, dass diesmal jedoch nicht im Stande ist, allzu viel Spannung zu erzeugen, was womöglich an den Ermordungen von Nebenfiguren liegt.

    Des Rätsels Lösung ist obendrein justament weit hergeholt, aber JACK BLACK als Rastafari muss man gesehen haben.

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    • 6 .5

      Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast (OT: I Know What You Did Last Summer / AT: Last Summer) / US / 1997

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      "Fisherman’s Hook – ist Er zu stark, sind Sie zu schwach"

      90er-Jahre Teenie-Slasher, der auf der Erfolgswelle von SCREAM - SCHREI! mitschwimmen wollte, und zwar derart krass, dass man sogar den selben Autor engagierte. Doch, auch wenn Iw,wDlSgh das Subgenre-Revival, das WES CRAVEN losgetreten hat, nicht abhängen kann, schlägt der Streifen nicht allzu weit ab.

      Anstatt sich auf der Metaebene ironisch auszutoben, gibt sich Iw,wDlSgh klassisch, bierernst und bewährt. Jedwedes bekannte Schlitzerfilm-Klischee wird sich zur Brust genommen und in einem Plot verstaut, dem es zwar an Innovation mangelt, jedoch unterhaltsam und kurzweilig aufgezogen wird.

      Die attraktive Jungdarsteller-Riege, die rückblickend prominent besetzt ist, agiert solide, als ihren Charakteren ein dunkles Geheimnis zum Verhängnis wird. Spannung wird durchaus erzeugt, und zwar durchs Rätselraten, wer verdammt noch mal der Täter sein könnte, da der Kreis von Eingeweihten überschaubar ist, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird, die zum tödlichen Ernst herangewachsen ist, in Gestalt eines Haken schwingenden finsteren Fischers, dessen Kills zwar nicht übertrieben blutig sind, aber atmosphärisch eingefangen werden, bis des Rätsels Lösung auch nicht übel ausfällt.

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      • 4 .5
        999CINEASTOR666 15.09.2019, 13:27 Geändert 15.09.2019, 13:29

        The Glass Coffin - Du gehörst mir! (OT: El Ataúd de cristal / AT: Limousine) / ES / 2016

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        THE GLASS COFFIN - DU GEHÖRST MIR! ist von meiner Warte aus schwer zu beurteilen, da sowohl Pro- als auch Antagonistin im Laufe der Zeit eine immense Antipathie auf mich hatten und eine Ambivalenz in mir auslösten, die sich sukzessiv stretchte wie die Limo.

        Eigentlich ist es ein gutes Zeichen, dass der Psychoterror eines Kammerspiels die Emotionen derart hochkochen lässt. Doch ich fühlte mich unwohl und spielte mit dem Gedanken, abzubrechen, obwohl der Innenraum des gläsernen Sargs auf Rädern vortrefflich eingefangen und knallig beleuchtet wird.

        Zum Spielball eines Wahnsinnigen zu werden, beinhaltet jede Menge Potential. Der Plot wird auch straight dargeboten und lässt keinen Leerlauf zu, doch letztlich sind nur zwei "Höhepunkte" zu verzeichnen, und zwar eine Demütigung und ein sexueller Übergriff.

        Was anstrengend für mich gewesen ist, ist, dass sich die arrogante und selbstgefällige Schauspielerin beim kleinsten bisschen fürchterlich anstellt und es einem jederzeit so vorkommt, als würde sie die Läuterung nur vorspielen, was sie noch ätzender macht. Mir ist klar, dass das zum Konzept gehört, um den verdorbenen Charakter widerzuspiegeln, doch es hat mich angekotzt.

        Die schräge Auflösung schlägt in die selbe Kerbe und widerstrebte mir, weil sie vage und hanebüchen ist.

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        • 6 .5
          999CINEASTOR666 15.09.2019, 12:19 Geändert 11.10.2019, 21:11

          Preservation / US / 2014

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          "Der Mensch ist das einzige Tier, das zum Spaß tötet"

          Die, durch die grünen und sonnendurchfluteten Bewegtbilder geschaffene Atmosphäre, auf deren kräftige Farben etwas Dreck liegt, haben mich ungemein angesprochen. Der verträumt-sphärische Soundtrack, der an den richtigen Stellen Bedrohlichkeit ausstrahlt, ist auch ein Labsal für die Ohrmuscheln und hier zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=mI_LxoxxYo8&list=PLj_D0TJJC63Y7g5HTeA_PcG1Fs9IE09b6&index=1

          Da das Topic dieses Backwood-Horror bzw. Survival-Thriller dem einen oder anderen bekannt vorgekommen zu sein scheint, behaupten böse Zungen eine Lightversion von EDEN LAKE gesehen zu haben. Zugegebenermaßen sind Parallelen unverkennbar, dennoch ist PRESERVATION sehenswerter Natur, obwohl er nicht die Emotionen dermaßen hochkochen lässt und auch den Schock nicht derart explizit gestaltet.

          Ungeduldige Zuschauer könnten meinen, dass es ein Weilchen dauert, bis der Plot in die Gänge kommt. Doch wenn man das Geschehen aufmerksam verfolgt, stellt man fest, dass dies der Figurenzeichnung ungeheuer dient, die beim späteren Überlebenskampf entscheidend ist, um die Handlungen der Protagonistin nachvollziehen zu können, die ihre neu entdeckten animalischen Instinkte vor ihre Zi­vi­li­siert­heit stellen muss.

          Obwohl Zeit und Mühe in die Charaktersierungen gesteckt werden, bleiben die Figuren formelhaft und deshalb distanziert, sodass die zynische Menschenjagd einer wenig schmeichelhaften gesellschaftlichen Verkommenheit Intensität einbüßt.

          Dennoch holt PRESERVATION durchaus Punkte, insbesondere als das schwangere und kürzlich verwitwete Final Girl, mit der irischen Haut, auf Selbsterhaltung schaltet und die spielerisch veranlagten, Frauen aus dem Weg gehenden und von First Person Shooter verdorbenen Jäger auf Mountainbikes, mit ihren, beim Campingausflug mit Ehemann und Schwager im geschlossenen Naturschutzgebiet befeuerten, Überlebensfähigkeiten traktiert.

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          • 5
            999CINEASTOR666 14.09.2019, 14:31 Geändert 14.09.2019, 14:32

            Leprechaun 2 - Der Killerkobold kehrt zurück (OT: Leprechaun 2 / AT: Leprechaun II / One Wedding and a Lot of Funerals) / US / 1994

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            Wo die Skurrilität des Erstlingswerks noch Witz und Charme versprayte, beginnt sie bei der Fortsetzung leicht am Nervenkostüm zu zurren, was zum Großteil am haarsträubenden Plot liegt, der manch geistig umnachteter und erzählerisch unbedeutender Szenerie zu viel Ausgiebigkeit spendiert. Dadurch wirkt die Story unrund und die Unterhaltung verliert an wert.

            Dennoch trumpft WARWICK DAVIS wieder einmal vortrefflich und mit Spaß bei der Sache auf, als hinterlistiger, reimender, materieller und mordender Giftzwerg. Außerdem steckt diese trashige Horrorkomödie voller absurder Einfälle, die man berücksichtigen und wertschätzen sollte.

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            • 5 .5
              999CINEASTOR666 14.09.2019, 13:20 Geändert 11.10.2019, 21:14

              Scary Movie 2 (AT: Scarier Movie / Scary Movie II) / US/CA / 2001

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              Nach dem Slasherfilm-Subgenre sind nun die Exorzismus- und Haunted House an der Reihe, kräftig verarscht zu werden.

              Mit Dämonen habe ich keine Probleme, doch dass Geistergeschichten nicht mein Lieblingsgenre des Horrorfilms sind, macht sich auch an dieser Parodie bemerkbar. Dennoch haben wir es hier, mit einem äußerst kurzweiligen Unterfangen zu tun, obwohl zum Schluss die Luft raus zu sein scheint.

              Zwar sind mehr obszöne Tiefschläge und fäkale Rohrkrepierer zu verzeichnen, aber es gibt immer noch mehr als genug, um sich vor Lachen einzupissen.

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              • 6 .5
                999CINEASTOR666 14.09.2019, 12:49 Geändert 14.09.2019, 13:23

                Scary Movie / US / 2000

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                "Whazzup?!"

                Gelungene Parodie auf das Slasherfilm-Subgenre, insbesondere auf Werke wie SCREAM - SCHREI!, DÜSTERE LEGENDEN und ICH WEIß, WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST. Aber auch vor Referenzen und Spoofs etlicher anderer Genrewerke wird nicht zurückgeschreckt.

                Launig und unterhaltsam, weil die Gags weder zu drunter noch zu drüber sind. Selbstverständlich sind die Jokes gnaden- und schamlos, finden dennoch die Balance, um nicht zu peinlich und/oder nervig zu sein. Meines Erachtens schaffen es die Sketche selbst heutzutage noch den aufgeschlossenen Zuschauer zum Lachen zu bewegen, ob er will oder nicht.

                Freilich gehen auch ein paar Tiefschläge und Rohrkrepierer aufs Konto der kultigen Killer Comedy, doch der Großteil ist funny as hell, weil die Vulgärität kreativ und innovativ präsentiert wird, anstatt den stumpfen Slapstick gewaltsam gegen das Publikum zu richten.

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                • 6 .5
                  999CINEASTOR666 13.09.2019, 22:47 Geändert 14.09.2019, 14:35

                  Das Relikt - Museum der Angst (OT: The Relic) / GB/DE/JP/NZ/US / 1997

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                  Die literarische Vorlage habe ich selbstverständlich nicht gelesen, doch die Geschichte der filmischen Umsetzung ist die klassische, traditionelle und altbewährte des Monsterfilms. Was gar kein Problem wäre, wenn sie nicht phasenweise kurzzeitig langatmig sein würde.

                  Ein Grund dafür ist, dass es bis zum letzten Drittel andauert, bis das Viech in voller Pracht den Bodycount in die Höhe schnellen lässt. Dennoch kann ich nicht sagen, gelangweilt worden zu sein. Da etwas Humor das Ganze auflockert und die Polizeiarbeit durch TOM SIZEMORE, Aberglaube sowie die wissenschaftlichen Faktoren durch PENELOPE ANN MILLER insoweit bei Laune halten, obwohl sich der Spannungsbogen nach meiner Empfindung und Wahrnehmung darüber hinaus eher verhalten verhält.

                  Die CGI wirken heutzutage veraltet, doch zum Ausgleich gehen Animatronik und handgemachte Effekte steil, insbesondere als das Mischwesen in der düsteren Museums-Kulisse Angst verbreitet und reihenweise Köpfe abreißt. Darum würde ich die Behauptung aufstellen, dass Leute die auf die 90er und B-Creature Features abfahren, mit Sicherheit passabel unterhalten werden, auch wenn es der Story an Innovation mangelt.

                  6,5 Hypothalami

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                  • 10
                    999CINEASTOR666 12.09.2019, 20:01 Geändert 07.07.2022, 13:24

                    Predator (AT: Alien Hunter / Hunter / Primevil) / US/MX / 1987

                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                    PREDATOR: Ein mit Testosteron vollgepumptes Powerhouse, das Elemente des krawalligen Kriegs-, handfesten Action-, ruppigen Science-Fiction- und blutigen Horrorfilms auf dem animalischen Trainingsplan hat, in dem es eine kernige Elitetruppe mit einem extraterrestrischen Krieger aufnehmen muss, der den knallharten Kerlen überlegen scheint, durch Größe, Stärke, lichtbrechender Tarnvorrichtung, Wärmebild-Sehfunktion und sonstigem Waffen-Repertoire.

                    Hier wird noch zur Begrüßung der Bizeps angespannt und in der Luft Arm-Wrestling betrieben, böse dreingeblickt, die letzten Stoppeln per Einwegrasierer entfernt, maskuline One-Liner knochentrocken gedroppt, wild rumgeballert und der südamerikanische Dschungel in die Luft gejagt, da man keine Zeit zu bluten hat.

                    Snowflakes wachsen beim Anblick urplötzlich stattliche Oberlippen-Spoiler und dichte Brusthaar-Panzer, sie riechen kräftig nach Männerschweiß, spucken Kautabak und sitzen im Nachtbus ganz hinten dermaßen breitbeinig, dass sie gleich mehrere Sitze beanspruchen, wenn Äktschn-Arnie die gestählten Muskeln spielen lässt, sich als pfiffiger Fallensteller versucht und zu Schlammpackungen nicht nein sagt, da selbst ein abgrundtief hässlicher, intergalaktischer Trophäenjäger, wie eine Weichflöte neben ihm aussieht.

                    10 Hektoliter grün-fluoreszierendes Blut + mein Herz für das knorke Creature Design, den epischen Soundtrack, Apollo Creed, die Parabel auf den Vietnamkrieg und das Trauma einer ganzen Generation.

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                    • 4 .5

                      Blair Witch (AT: The Woods / Blair Witch 3 / The Blair Witch Project 3) / CA/US / 2016

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                      Ob es diesen Beitrag, der den zweiten Teil unliebsam ignoriert, tatsächlich unter allen Umständen gebraucht hätte, sei mal dahingestellt. Jedenfalls wird dem Original insoweit Tribut gezollt, dass wieder einmal die allseits beliebte Wackelkamera ausgepackt worden ist.

                      Die erste Hälfte umgeht die üblichen Baustellen von Found Footage-Flix nicht und behelligt mit Banalitäten, die dazu dienen sollen, dem Betrachter die Figuren näher zu bringen – was eher vorbehaltlich klappt.

                      Während der zweiten Hälfte geht der düstere Spuk und Furcht einflößende Zauber zwar steil, aber es wird auch ziemlich wirr, dunkel und wackelig, dass es anfängt allmählich auf die Nerven zu gehen.

                      Da den Protagonisten fortan Einbildung und Wirklichkeit durcheinander geraten, hat mich die zweite Hälfte bisweilen an den unliebsam ignorierten zweiten Teil erinnert, nur mit dem bedauerlichen Unterschied, dass BLAIR WITCH das Treiben nicht ambigue hält, sondern ostentativ klarstellt, dass es sich um das Werk einer Hexe handelt.

                      Da ich es mir nicht anders erklären kann, erkläre ich es mir folgendermaßen, dass, obwohl die Protagonisten schon einiges über den Fluch in Erfahrung gebracht bekommen haben, die frisch gewonnenen Erkenntnisse zusehends missachten, weil sie das Hexenwerk scheinbar zu irrationalem Verhalten verleitet. Doch trotz dieser eigenen Erklärung, fühlte ich mich vor den Kopf gestoßen. :-/

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                      • 5
                        999CINEASTOR666 07.09.2019, 17:05 Geändert 13.09.2019, 20:55

                        Blair Witch 2: Book of Shadows (OT: Book of Shadows: Blair Witch 2 / AT: BW2 / BWP2 / Book of Shadows: Blair Witch Project 2) / US / 2000

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                        "Hysterie oder Historie?"

                        Das Original hat mir bedauerlicherweise nicht das Fürchten gelehrt, obwohl es als Classic des FF-Grauens gilt und von der breiten Masse in den Himmel gehypt wird. Ich bin ganz froh darüber, dass das Sequel einen ganz anderen Waldweg einschlägt, indem es das Original einen Film sein lässt, den pseudo-dokumentarischen Stil ablegt und wie ein konventioneller Horrorfilm umgesetzt ist. Aufgrund dieser Gegebenheiten, gefällt mir die Fortsetzung sogar ein kleines bisschen besser, obwohl ich gestehen muss, dass auch der zweite Teil nicht der erhoffte Kracher ist.

                        Die Inszenierung hat mich atmosphärisch ungemein angesprochen, da sie mich an kultige Serienformate zur Jahrtausendwende erinnert hat. Auch der Soundtrack ist entsprechend, dessen Zusammenstellung an MARILYN MANSON übergeben wurde, der sowohl Vertreter des Rocks und Metals als auch Repräsentanten der progressiven Electronic anführt.

                        Außer dem Pärchen, fand ich auch die Figuren interessant und zeitgenössisch, da sie keine 08/15-Schablonen sind, sondern eine weiße Hexe, eine Gothic-Braut und ein ortsansässiger Nerd, der in der Klapsmühle gastierte und ein Faible für Kameratechnik hat.

                        Nach einem Campingausflug samt Filmriss schwenkt der Plot zu einem Kammerspiel, bei dem die Protagonisten bei der Rekonstruktion von Albträumen, Visionen und Trugbildern gegeißelt werden und sowohl sie als auch der Zuschauer im Unklaren gelassen werden, ob es sich um kollektive Wahnvorstellungen oder einem bösen Zauber handelt, wenn Horror und Thrill auf den Spuren von Wirklichkeit und Einbildung lustwandeln.

                        Obwohl die Prämisse bekannt und das Szenario beengt sind, beherbergen sie immenses Potential. Das ist nunmehr der Knackpunkt, da die Albträume, Visionen und Trugbilder zwar okkultistische Strangeness offenbaren, in Sachen Realisierung aber eher bodenständig bleiben, anstatt aus den surrealen und/oder gewaltverherrlichenden Vollen zu schöpfen.

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                        • 7 .5
                          999CINEASTOR666 07.09.2019, 15:16 Geändert 07.09.2019, 17:33

                          Devil’s Gate - Pforte zur Hölle (OT: Devil’s Gate / AT: Abduction) / CA/US / 2017

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                          Aufgrund des Filmtitels und der Inhaltsangabe, habe ich lange Zeit einen Bogen um den Flick gemacht, da ich nicht den abertausendsten Exorzismus-Humbug sehen wollte. Hätte ich vorher gewusst, dass hier kein teufelsaustreibender und Bibelverse runterratternder Pfaffe aufkreuzt samt Rosenkette und Weihwasser, hätte ich viel früher einen Blick riskiert. Weil wir es hier mit einem äußerst sehenswerten Alien Abduction Movie zu tun haben, der von der Herangehensweise im weitesten Sinne an DARK SKIES - SIE SIND UNTER UNS erinnert.

                          Das mag zwar vermutlich ein knallharter Spoiler sein, da die Handlung ein Weilchen mit ebenjener Erwartungshaltung spielt, aber auch ein Hinweis und eine Empfehlung an alle, denen es eventuell ebenso oder ähnlich ergeht wie mir einst. Immerhin habe ich eine Warnung montiert und außerdem lässt der Plot die Katze eh flott aus dem Sack. Dass der Plot die Katze eh flott aus dem Sack lässt, heißt aber nicht, dass die Spannung abreißt, da nach dem mysteriösen der actiongeladene und ebenfalls wendungsreiche Part beginnt.

                          Obwohl es sich scheinbar um ein B-Picture handelt, macht die Inszenierung einen hochwertigen Eindruck. Die Effekte sind erste Sahne, sowohl praktisch als auch computergeneriert, und fügen sich optimal in die weltschmerzlichen, düsteren und bedrohlichen Bilder ein, wozu auch das marode und von Fallen umzingelte Bauernhaus in der trostlosen Einöde beiträgt. Das kammerspielartige Szenario konzentriert sich auf die zentralen Figuren, die darstellungsbezogen im grünen Bereich liegen. Unheilschwangere Äußerungen und Misstrauen untereinander generieren Suspense, bis sich im letzten Drittel die eigentliche Bedrohung offenbart, kleinere Gewaltspitzen auftreten und die Tür zu mehr geöffnet wird.

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                          • 5 .5
                            999CINEASTOR666 07.09.2019, 13:27 Geändert 07.09.2019, 13:32

                            Bunker - Es gibt kein Entkommen (OT: The Hoarder / AT: The Bunker) / GB / 2015

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                            "Hamstern der unschönen Art"

                            Britischer Horrorthriller, dessen schlichte Story um die simple Prämisse eines labyrinthartigem Lagerhauses, deren unterirdische Ebenen die Sammelleidenschaft des Grauens beherbergen, keine Durchhänger zulässt.

                            Die Inszenierung ist durchgängig atmosphärisch und auch die Darsteller machen keine allzu schlechten Figuren, die sich die meiste Zeit bestmöglich funktional verhalten, was sich kurzzeitig irrational anfühlt, doch umgehend aufklärt.

                            Nur die Spannungskurve erlebt ein einziges Auf und Ab, da doch einige Handlungselemente abzusehen sind, weil sie einem bekannt vorkommen, sodass BUNKER - ES GIBT KEIN ENTKOMMEN kein Kracher ist, trotz aller ausgespielten Vorzüge.

                            5,5 Tackernadeln

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                              999CINEASTOR666 07.09.2019, 12:52 Geändert 13.09.2019, 20:57

                              Manhattan Queen (OT: Second Act) / US / 2018

                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                              Das Drehbuch ist ein erschreckender Auswuchs der Unausgegorenheit, obwohl es gut gemeint zu sein und das naive Herz am rechten Fleck zu haben scheint.

                              Der Plot behandelt diverse Themen mit schaler Oberflächlichkeit, doch hier und jetzt ins Detail zu gehen ist zu viel verlangt. Kurz zusammengefasst switcht die Handlung von Altersdiskriminierung und Bildungsbenachteiligung zu Verwechslung durch Lebenslauf-Tuning und Familienzusammenkunft vor tragischem Hintergrund sowie einer Beziehungskiste umher.

                              Obligat mündet das Wirrwarr in ein kitschiges Happyend, das ebenso flach ist, wie das Verweben der unterschiedlichen Handlungselemente. Letzten Endes ist mir nicht vollends klar, was mir die Geschichte mitteilen wollte. Vielmehr stellt sich mir die Frage, warum solch umständliche Umwege genommen worden sind, um zu dem ernüchternden Ziel zu gelangen, dass man eine zweite Chance verdient hat?

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                                999CINEASTOR666 01.09.2019, 12:01 Geändert 13.09.2019, 20:59

                                Night Train / US/DE/RO / 2009

                                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                Da bereits die Initialzündung des Plots auf Alogik beruht und die erste Unternehmung der Protagonisten schrecklich unüberlegt ist, als das Fiasko losgetreten wird und sie in der schwungvollen Abwärtsspirale gefangen sind, stand ich kurzzeitig vor der schweren Entscheidung, abzuschalten, um kostbare Lebenszeit zu retten. Dies hier und jetzt zu vertiefen würde den Rahmen sprengen, darum erspare ich mir die Ausführung, weil ich eh eisern geblieben bin und die Story fortan versucht, die Logiklücken zu kitten und das irrationale Verhalten zu erklären, da das dubiose Kästchen übernatürliche Kräfte besitzen soll, die jeden der hineinsieht, in ihren Bann ziehen und zu Todsünden wie Habgier verführen.

                                Wir haben es hier also mit einem kammerspielartigen sowie sichtlich und merklich kostengünstig produzierten Mysterythriller zu tun, der trotz mangelndem Budget durch eine namhafte Besetzung die Blicke auf sich zieht. Wie und vor allem warum DANNY GLOVER, STEVE ZAHN, LEELEE SOBIESKI und speziell MATTHIAS SCHWEIGHÖFER für diesen Murks an Land gezogen werden konnten, ist verwunderlich. Zumindest kriegen wir es mit solide agierenden Schauspielern zu tun, wenn wir die vernunftwidrigen Entscheidungen und MATTHIAS SCHWEIGHÖFER mal außen vor lassen.

                                Im Grunde besitzt die mystisch angehauchte Krimi-Prämisse Potential, dass man durch durchdachte Ideen herauskitzeln hätte können. Doch da vieles nicht hinterfragt oder eins und eins zusammengezählt worden sind, wirkt das misstrauische Szenario stümperhaft zusammengebastelt und konstruiert vom Regie-Debütant BRIAN KING. Da der Betrachter weder ein Background zum ominösen Holzkästchen bekommt noch zu den seltsamen Passagieren, die urplötzlich allesamt vom Kästchen und seine übernatürlichen Kräfte wissen, warnen oder es darauf abgesehen haben.

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                                  999CINEASTOR666 31.08.2019, 21:40 Geändert 13.09.2019, 21:01
                                  über Climax

                                  Climax (AT: Psyché) / FR/BE / 2018

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                                  Beim Barte des Propheten! GASPAR NOÉ hat dem Anschein nach seinen als Arthouse abgetanen Zenit erreicht, da sein "Anspruch" durch menschliche Abgründe und drogeninduzierte Erleuchtung unter allen Umständen provozieren zu wollen, nur noch abgenudelt daherkommt und keine skandalösen Akzente der Kontroversität mehr setzt.

                                  Die auf einem Bierdeckel ausreichend viel Platz findende Story behelligt in etwa eine Stunde lang mit Interviews, Tanzeinlagen und prolligen Dialogen über Sex, Drogen, Abtreibung und geschwisterliche Eifersucht etc. beim, mit LSD versetztem Sangria schlürfen. Als die Wirkung des Acids ihre Klimax erreicht, wird der Trip zum Horror, reflexiv in Gestalt der dialogisierten Themata.

                                  Jep, das letzte Drittel hätte den Karren aus dem Dreck ziehen können, doch leider sagt GASPAR NOÉ seinem unfassbar nervenzehrenden Inszenierungsstil nicht Adieu, sodass die entfesselte Kamera den nihilistischen Albtraum, den ekstatischen Gewaltexzess klonisch auf den Kopf stellt und in Primärfarben tunkt, wodurch einem schwindelig wird und man vom Pantsula nur noch die Hälfte mitkriegt, während schallende Clubmusik die Schreie übertönt.

                                  Normalerweise habe ich nichts gegen stilisierte Bilder und experimentelle Kinematografie, aber GASPAR NOÉ übertreibt es schlichtweg. Auch wenn er durch die außer Kontrolle geratenen Einstellungen nur die sich auf den Höhepunkt zusteuernde Situation allegorisieren will, die zu allem Überfluss am nächsten Morgen nur eine miese Drogenerfahrung gewesen ist, ohne tiefere Bedeutung.

                                  Zum Schluss wollte ich noch gesagt haben, dass es absolut nebensächlich und rein spekulativer Natur ist, ob alle Verhaltensweisen der unsympathischen Tanztruppe auf den Rauschzustand durch Lysergsäurediethylamid zurückzuführen und authentisch sind, da es sich um einen Film handelt und sich die Darsteller vor Drehbeginn vermutlich nicht Lucy in the Sky with Diamonds gegeben haben, oder‽

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                                    999CINEASTOR666 31.08.2019, 18:12 Geändert 18.09.2019, 18:06

                                    The Tall Man - Angst hat viele Gesichter (OT: The Tall Man / AT: The Secret / Angst hat viele Gesichter / In the Shadow of the Tall Man) / CA/FR/US / 2012

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                                    Immer und immer wieder wird der Betrachter auf falsche Fährten gelockt und überrascht, wodurch die Erwartungshaltung unterwandert wird, weil zuvor vermutete Konventionen gebrochen werden. Trotz zahlreicher, gekonnt platzierter Wendungen ist der Plot nie zu vertrackt, dass man den roten Faden verliert.

                                    Selbstverständlich verlangt der Plot Aufmerksamkeit, was aber keine Schwierigkeit ist, weil er die von ganz allein auf sich zieht. Obwohl mehrfach eine andere Richtung eingeschlagen wird, bleibt die Story nachvollziehbar, zieht die Spannungsschraube immer enger und regt letzten Endes gar zum Nachdenken an.

                                    Aus einem düsteren Mysterythriller, um eine Kinder entführende Mythengestalt, erwirkt die Pe­ri­pe­tie ein markerschütterndes Sozialdrama, dessen Thematik den Horror samt bitteren Beigeschmack offenbart, anstatt Gore und Übersinnlichkeit. Diese Mogelpackung nehmen scheinbar einige verschnupft auf, weil sie, anstatt etwas viel besseres sehen zu dürfen, viel lieber das nächste BOOGEYMAN-Rip-off gesehen hätten. :-/

                                    Dass die Auflösung für Gesprächsstoff sorgt und die Botschaft für einige diskriminierend sein mag, ist eklatant. Eklatant auch deswegen, da es aus dem realen Leben gegriffen sein könnte und man sich gut vorstellen kann, dass dies tatsächlich abseits der Öffentlichkeit geschieht. Doch, da es die meisten von uns wohl nicht besser wissen, sollten wir uns vor Augen halten, dass die Geschichte komplexe Fiktion beherbergt.

                                    Womöglich klagt der Film diesen und jenen Punkt unbequem an, bezieht aber letztlich keine eindeutige Stellung, da die Sichtweise in Frage gestellt wird, anstatt eindimensional legitimiert zu werden. Das zeigt sich, an der Hilflosigkeit und Verzweiflung der in ihre fragwürdigen Ideen verrannten Märtyrerin. Des Weiteren am Perspektivwechsel auf die niedergeschlagene White Trash-Mom und letzten Endes, bei den skeptischen Blicken und Worten der ehemals "Leidtragenden".

                                    Dass es sich nicht nur um reines und indoktrinieren wollendes Schwarz-Weiß-Denken handelt und genügend Raum zu eigenen Überlegungen, Interpretationen und Entscheidungen gegeben wird, macht das organisierte Grauen zum Un-Wohle der Kinder umso interessanter und verstörender, wenn man es nicht in den falschen Hals bekommt oder gar nicht erst versucht, zu schnallen.

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                                      999CINEASTOR666 31.08.2019, 14:17 Geändert 19.09.2019, 21:05

                                      Flashback - Mörderische Ferien (OT: Flashback / AT: Murderous Vacation) / DE / 2000

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                                      FLASHBACK - MÖRDERISCHE FERIEN macht meines Erachtens keinen Hehl daraus, vielmehr großen Vorbildern Tribut zollen zu wollen, als ihnen nur plump und stumpf nachzueifern. Leider kann die breite Masse ihre deutsche Mentalität nicht abschütteln und beäugt ein Produkt aus dem eigenen Land besonders kritisch und behaftet mit Vorurteilen, anstatt die positiven Aspekte aus dem Werk zu extrahieren und ein klein wenig stolz darauf zu sein, dass sich Deutschland im neuen Jahrtausend ins Rennen wagt sowie nicht scheut, trotz aller Konkurrenz einen Genrefilm zu drehen.

                                      FLASHBACK - MÖRDERISCHE FERIEN hat zwar keine originelle Handlung, die vor innovativen Ideen übersprudelt, aber der Plot ist durchaus solide und wird nachvollziehbar erzählt, ohne auffällige Längen und/oder Leeren. Jedwedes Slasherfilm-Klischee wird sich zu eigen gemacht und in atmosphärische Bilder handwerklich präzise durchexerziert, die in starken Morden ihre Klimaxe finden, die durch einen aparten Härtegrad frappieren.

                                      Da lange Zeit niemand wirklich auf dem Schirm steht, potentiell der Täter zu sein, stellt sich nur leidlich ein spannungsgeladenes Whodunit ein. Das ist zwar schade, aber kein Todesstoß, da die "Trivialitäten" zwischen den verwöhnten Teens und der traumatisierten Französisch-Nachhilfelehrerin erstens nicht sterbenslangweilig sind und zweitens nicht allzu viel Zeit einnehmen, zwischen atmosphärischer Dichte, kleinen humoristischen Spitzfindigkeiten und derben Kills.

                                      Wenn man dem Subgenre zugetan ist, daher seine Macken und Marotten nicht allzu eng sieht, bemerkt man, dass der Seifenoper-Cast seine Sache passabel meistert – jedenfalls kaum schlechter als die US-Kollegen. Obendrein konnte man einen deutschen Exportschlager, ein Sexsymbol der Sechzigerjahre und eine Königin des Genrefilms für die Besetzung gewinnen, und zwar ELKE SOMMER.

                                      Auch wenn für den geneigten und gewieften Betrachter der Tropus absehbar sein könnte, wird nochmal ordentlich die Sichel geschwungen, als die Katze aus dem Sack ist. SCREAM - SCHREI!, DÜSTERE LEGENDEN und ICH WEIß, WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST die Ränge abzulaufen schlägt zwar fehl, aber im riesigen Pool von Slasherfilmen geht FLASHBACK - MÖRDERISCHE FERIEN trotzdem nicht unter.

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                                        999CINEASTOR666 25.08.2019, 14:42 Geändert 11.10.2019, 21:18

                                        Timber Falls - Aus diesen Wäldern gibt es keine Wiederkehr (OT: Timber Falls) / US / 2007

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                                        "Wenn die ehelichen Pflichten zum Grauen werden"

                                        Etwas Anlauf wird benötigt, um in die Gänge zu kommen. Doch wenn es soweit ist, wird solide unterhalten samt passablem Spannungsbogen und gefälligem Härtegrad.

                                        Selbstverständlich bedient sich TIMBER FALLS an altbewährten Schemata des Backwood Horrors. Doch ist ein besserer Vertreter seiner Zunft, da die Hinterwäldler nicht ausschließlich degenerierte Kannibalen sind, sondern aus Trauer, Wut und Verzweiflung unmoralisch handeln, was durch religiösen Fanatismus in Torture Pornography ausartet, als nach der Vermählung kein Kind gezeugt werden will.

                                        Auch wenn die Figuren schlampig gezeichnet sind, tun die Darsteller ihr Bestes, um ausreichend Glaubwürdigkeit zu vermitteln, während die Handlung nichts weiter tut, als es auf den Punkt zu bringen, mit notwendigen Subgenre-Zutaten, zwischen Sündhaftigkeit und fehlinterpretierter Bibel-Festigkeit.

                                        6,5 Embryonen in Einweggläsern

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                                          999CINEASTOR666 25.08.2019, 12:26 Geändert 15.12.2020, 00:10

                                          Level 16 / CA / 2018

                                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                          "In Würde altern"

                                          Von den dystopischen Grundbausteinen an DIE INSEL und/oder DOGTOOTH erinnernd, dreht sich der Plot um eine Gruppe Mädchen, die in einer Einrichtung der Indoktrination leben, die ihnen als Akademie verkauft wird, in der sie fleißig und diszipliniert die Tugenden der "perfekten Frau" erlernen sollen, und zwar Reinheit, Gehorsamkeit und Bescheidenheit.

                                          Den Mädchen wird der Bär aufgebunden, dass die Luft außerhalb der Akademie vergiftet sei, damit sie keinen Fuß nach draußen setzen. Außerdem müssen Sie täglich Gesichtspflege betreiben und Vitamine schlucken. Den Mädchen wird eingeredet, dass sie die Möglichkeit erhalten, wenn sie Level 16 erreicht haben, was dem 16. Lebensjahr entspricht, von einer Familie adoptiert zu werden.

                                          Letztendlich immaniert LEVEL 16 ein kritischer Kommentar auf falsche Schönheitsideale und dem Jugendwahn Wohlbetuchter, der meinerseits auf völliges Verständnis trifft, doch sich bedauerlicherweise erst im Schlussakt düster offenbart und für Stimmung sorgt. Zuvor soll eine latent beklemmende Atmosphäre Suspense generieren, was nach meinem Empfinden nicht funktioniert hat, aufgrund der geruhsamen Narration, einer eher dünnen und sich im Kreis drehenden Handlung, den fahlen Bewegtbildern und dem inszenatorischen Minimalismus.

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                                            Slaughterhouse Rulez / GB / 2018

                                            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                            "Slaughterhouse Suckz"

                                            Vorfreude ist bekanntlich die Schönste, doch SIMON PEGG und NICK FROST wieder vereint zu sehen ist nur eine Finte, da sie zu unseligen Nebenrollen verdammt worden sind, in denen sie zum großen Bedauern nicht ansatzweise an alte Zeiten des Bespaßens anknüpfen können.

                                            Als ob das nicht bereits genügend Ärgernis zur Folge hat, wird auch noch viel zu viel Zeit verplempert, für die uninspirierte Integration von Figuren, die sich nach Stereotype richten, und unausgereifte Plotlines um hierarchische Internats-Querelen und Fracking-Kritik, die mehr Schein als Sein sind.

                                            Auch wenn der Streifen im letzten Drittel dem Phlegma entfleucht und sich in etwa, mit einer Schulmädchen-Version von FEAST vergleichen lässt, bleibt schlussendlich sowohl zu wenig Horror als auch zu wenig Komödie übrig, was für eine Horrorkomödie ein schwerwiegendes Problem ist.

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                                              Breaking In - Rache ist ein Mutterinstinkt (OT: Breaking In) / US/JP / 2018

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                                              "PANIC ROOM unter umgekehrten Vorzeichen"

                                              Eine Mutter und ihre beiden Kinder in einer Hightech-Festung, zu der sich Kriminelle Zugang verschaffen, die die Kids als Geiseln nehmen, weil sie ein Safe knacken wollen, und die von allen unterschätzte Mom aussperren, die nichts unversucht lässt, ihre Sprösslinge aus der Gewalt der Verbrecher zu befreien.

                                              Home-Invasion-Thriller gibt es wie Plastikmüll in den Weltmeeren, was soll man da noch großartig an Innovation erwarten? Ja, auch BREAKING IN liefert bei genauerer Betrachtung nichts weltbewegend Neues, kommt jedoch flott in die Puschen und hält das Tempo kontinuierlich bei, sodass Leeren und/oder Längen keine Chance haben.

                                              Kurzweil ist garantiert, da sich das Muttertier von der Zermürbungstaktik und dem Ultimatum bis zum actionreichen Finale stets und ständig etwas einfallen lässt, wodurch Irritation entsteht, wer für wem eigentlich die größere Bedrohung darstellt, weil die Gauner nicht mit der Entschlossenheit einer verzweifelten Mutter gerechnet haben, die ungeahnte Kräfte zu entwickeln scheint.

                                              Auch die Kiddies sind nicht auf die Köpfe gefallen und versuchen, der Geiselnahme zu entrinnen und den Gangstern ein Schnippchen zu schlagen.

                                              Die Räuberbande ist ein ziemlich zusammengewürfelter Haufen, deren Teamgeist nicht an einem Strang zieht und deren Gruppendynamik nicht das Gelbe vom Ei ist. Das bedeutet aber nicht, dass sie als völlig unfähige und karikiert-tölpelhafte Luschen und Weicheier hingestellt werden, die es der kleinen Familie allzu einfach machen.

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                                                999CINEASTOR666 24.08.2019, 14:44 Geändert 24.08.2019, 14:45

                                                The Hurricane Heist (AT: Category 5 / Hurricane / Hurricane Heist) / US / 2018

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                                                Wie der Filmtitel bereits signifikant verrät, kombiniert THE HURRICANE HEIST Wirbelsturm- und Raubüberfall-Thematik miteinander, was eine vielversprechende Prämisse beherbergen könnte, die an HARD RAIN erinnert.

                                                Obwohl es sich um ein B-Picture handelt, sind Optik und Inszenierung hochwertig und es werden bessere Effekte abgeliefert, als bei manch Mega-Blockbuster.

                                                Da der Plot über weite Strecken vorhersehbar und überraschungsarm ist, stellt sich Spannung nur spärlich ein, was jedoch Tempo, Krawall und Abwechslungsreichtum solide auszugleichen vermögen, wenn es nicht gerade zu hastig und/oder hanebüchen wird.

                                                Der prägnanteste Mangel ist meines Erachtens die mehr als zweckdienliche Figurenzeichnung. Die Protagonisten sind schlichtweg zu formelhaft, um Sympathieträger zu sein, zu denen man eine Verbindung aufbaut, eine Beziehung anstrebt, mit denen man sich identifiziert und mitfiebert. Sodass letztlich nur ein laues Lüftchen übrig bleibt.

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                                                  über Braven

                                                  Braven / CA / 2018

                                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                  "Schmalspurrambo 4 Dummies"

                                                  Zunächst ein Demenz-Drama zwischen Vater und Sohn, wechselt die Chose zum stumpfen Survival-Actioner in einer Jagdhütte im verschneiten Hinterland, bei dem das Script/Screenplay mehr zu kämpfen haben, mit Unstimmigkeiten, Unwahrscheinlichkeiten und Logiklöchern, als das Vater-Sohn-Gespann. Fortan geht es schwer abzukaufen zur Sache, wie sich STEPHEN LANG und JASON MOMOA überhaupt erst einmal als Vater-Sohn-Gespann vorzustellen.

                                                  Ich bin nun wirklich kein Typ, der pingelig und pedantisch auf Rationalität, Logik und Glaubwürdigkeit achtet und pocht, doch hier wurde es mir zu viel des Guten und passte obendrein nicht ganz in den dramatischen und sich bierernst nehmenden Kontext. Dass ich mich dennoch zum Durchschnitt hinreißen lasse, liegt daran, dass JASON MOMOA und STEPHEN LANG sympathische Kerlchen sind, greifbare Helden mimen und die zweite Hälfte tempo- und aktionsreich vonstattengeht, wenn der Überlebenskampf nicht gerade an Schwachsinn grenzt.

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                                                    999CINEASTOR666 24.08.2019, 12:08 Geändert 19.10.2019, 15:02

                                                    Dave Made a Maze / US / 2017

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    "Das Origami-Massaker unter den Psychogrammen"

                                                    DAVE MADE A MAZE hat auf mich gewirkt, wie die Episode einer Sitcom in Überlänge. Wie ein Rip-off einer Doppelfolge von COMMUNITY, das nicht ganz die Genialität des Originals erreicht.

                                                    Dennoch ist es durchaus nachvollziehbar, dass der Flick auf positive Resonanzen stößt. Denn er ist schrullig-schräg, erfrischend Indie und legt großen Wert auf detailverliebte Kreativität. Jedoch konnten mich weder der Humor noch die Figuren für sich gewinnen.

                                                    Zudem verliert sich die metaphorische Bastelstunde hinten heraus im Kartonage-Labyrinth und beginnt, sich viel zu ernst zu nehmen. Sodass die eben erwähnten erquickenden Eigenschaften nach und nach ihren Reiz verlieren.

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