999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 30.03.2020, 20:16 Geändert 02.04.2020, 16:18

    Dead Ant - Monsters vs. Metal (OT: Dead Ant / AT: Giant Killer Ants) / US / 2017

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Bei bewusst fabriziertem Trash, zu dem auch DEAD ANT - MONSTERS VS. METAL gehört, hat man oft das Problem, dass das Endresultat nicht allzu doll ist, weil sich zu sehr bemüht wird bzw. die Drahtzieher den Geist der Nische nicht wirklich gecheckt haben. Das ist auch bei vorliegendem Fall der Fall, wodurch der Funke zwar nicht voll und ganz überspringen will, man aber schon weitaus misslungenere Abfallprodukte über sich ergehen lassen musste.

    Die Glam Metal-Band „Sonic Grave” hatte Ende der 80er ein One-Hit-Wonder mit einer Powerballade und will viele Jahre später auf dem NOchella Festival ihr Comeback feiern. Während dem Roadtrip dorthin, kaufen sie Peyote bei einem Ureinwohner von Amerika, der ihnen die Regeln der Anwendung auf dem heiligen Land erklärt, an die sich selbstverständlich nicht gehalten werden.

    Der Startschuss fällt verheißungsvoll, als eine rattenscharfe und splitterfasernackte Braut vor einer gigantischen Killer-Ameise flüchtet. Danach wird die Laufzeit in etwa bis zur 40. Minute nicht allzu sinnvoll genutzt und die Gags sind meist nur Fürze im Wind, bis es zum Angriff kommt und die Band um ihr Leben rocken muss. Dann ist zwar wieder Bewegung im Spiel und es gibt auch eine Reihe blutiger Einlagen, allerdings sind die monströsen Insekten lieblos animiert.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass man mit ein paar Promille aufm Tacho seinen Spaß haben könnte, da die Besetzung auch einige bekannte Gesichter am Start hat, die in Spiellaune gewesen zu sein scheinen und den Streifen immens aufwerten, wie TOM ARNOLD, SEAN ASTIN und JAKE BUSEY.

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    • 2 .5
      999CINEASTOR666 30.03.2020, 15:55 Geändert 08.09.2023, 11:06

      The Dark - Angst ist deine einzige Hoffnung (OT: The Dark) / AU / 2018

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      THE DARK - ANGST IST DEINE EINZIGE HOFFNUNG ist eine österreichische Produktion, die allerdings in Kanada gedreht worden ist und deswegen kein alpines Lokalkolorit birgt.

      THE DARK - ANGST IST DEINE EINZIGE HOFFNUNG ist ein Heranwachsenden- und Außenseiterdrama, das sich Elemente des phantastischen Films zunutze macht, um eine außergewöhnliche Geschichte zu erzählen, über ein untotes Mädchen, das bereits als düstere Legende gilt, und einen blinden Jungen, bei dem es sich um ein Entführungsopfer handelt. Die Tragödien der Vergangenheit verbinden die zwei. Sie finden zueinander, Angst schwindet und Hoffnung keimt auf. Die Altlasten sind präsent, doch der Schmerz wird gemildert, durch eine besondere Freundschaft, die den Weg aus der Dunkelheit ebnen könnte.

      Trotz der löblichen Absichten und der ungewöhnlichen Herangehensweise ebenjener, ist mir das Schauermärchen viel zu zäh und behäbig, weil sich der Versuch, die Seelenwelt der beiden zu ergründen, des Öfteren im tiefen, dunklen Wald verirrt. Dadurch habe ich mich durch die Laufzeit gequält, obwohl atmosphärisch groß aufgefahren wird, einige derbe Szenen überraschen und beide Jungdarsteller überzeugend sind.

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      • 4 .5

        Removal - Einfach aufgewischt! (OT: Removal / AT: Blood Removal / Shadow Play) / US / 2010

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        Wenn es schlussendlich ganz anders gekommen und ich völlig unvorbereitet überrumpelt worden wäre, anstatt eine der am nächstgelegensten Vermutungen bestätigt zu bekommen, hätte REMOVAL - EINFACH AUFGEWISCHT ein nettes, verzwicktes Kammerspiel werden können, das Misstrauen und Anspannung schürt, doch durch zynischen Humor aufgelockert wird. Dazu hätte allerdings ein cleverer Schachzug gewählt werden müssen, als den Zuschauer frühzeitig einzuweihen, indem man ihm auf dem Silbertablett serviert, dass der Hauptprotagonist traumatisiert ist und an Wahnvorstellungen leidet.

        Da ich schon eine Reihe ähnlich gelagerter Filme gesehen habe, empfand ich es nicht als knifflig, Hintergründe und Zusammenhänge zu durchschauen. Dadurch ist mir prompt aufgefallen, dass die Erzählung eine Vielzahl dröger Momente innehat. Das liegt womöglich daran, dass die Geschichte baldigst eine Nebenrolle einnimmt, da der Fokus auf die Figuren und das Vexierspiel schwenkt.

        Auf die Verwirrungstaktik bin ich bereits eingegangen, die versucht, Suspense aus der Befürchtung und Ungewissheit der Putze zu erzeugen und das Publikum aufs Glatteis zu führen, welche Begebenheiten der Einbildung und/oder Wirklichkeit entspringen, da die Frage im Raum steht, ob der dubiose Lackaffe Frau und Kinder ermordet hat? Die Darsteller tragen fortan einen erheblichen Teil zur Sogwirkung bei und liefern auch solide ab. Nichtsdestotrotz konnte mich keiner von ihnen für sich gewinnen.

        Da diverse Ansätze Potential besitzen und REMOVAL - EINFACH AUFGEWISCHT bemüht ist, sich nicht direkt in die Karten schauen zu lassen und bis zum Schluss alle möglichen Türen offen zu halten, will ich eine vorsichtige Empfehlung an Genrefreunde aussprechen, obwohl der Film meinerseits nicht funktioniert hat.

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        • 3 .5
          999CINEASTOR666 28.03.2020, 15:29 Geändert 18.12.2020, 20:37

          Slasher in the Woods (OT: Down the Road / AT: Nobody Gets Out Alive / Punishment) / US / 2012

          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

          Die Umbenennung des deutschen Vertriebs trifft es, wie die Faust aufs Auge, damit auch der letzte Idiot schnallt, welcher Art Film dürftig gehuldigt wird. Ohne eigene Ideen, wie im vorliegenden Fall, ist das Backwood-Slasher-Konstrukt allerdings bis aufs Knochenmark ausgelutscht. Wenn es zudem aufs Allernötigste reduziert ist und nur lieblos heruntergespult wird, ist kein Land in Sicht.

          Uninspiriert werden eine Vielzahl Klischees aus dem Subgenre-Regal entwendet und auf primitivste Weise abgehandelt. Da Backwood-Slasher eine meiner Lieblinge unter den Unterkategorien des Horrorfilms ist, sind meine 3,5 Punkte äußerst wohlwollend gemeint. Äußerst wohlwollend gemeint, weil die Chose rasch vorüber ist und ich mich nicht allzu sehr meiner Lebenszeit beraubt fühlte, da man sich nebenher bestens, um andere Dinge kümmern kann.

          Eine zum Großteil unsympathische und austauschbare Gruppe fickriger, versoffener und Marihuana nicht abgeneigter Twens fährt zum Camping in den Wald, weil sie keinen Schiss haben, vor der gruseligen Lagerfeuergeschichte, um einen Hinterwäldler, der seine alles geliebte Tochter verloren hat, bei einem tragischen Verkehrsunfall, und seitdem alles und jeden abmurkst, das sich in sein Territorium wagt.

          Dummerweise kriegt der Zuschauer auf dem Silbertablett serviert, dass es sich um keine ausgeschmückte Legende handelt, die unerwartet in eine ganz andere Richtung verläuft. Dadurch ist der Verlauf bis ins kleinste Detail vorhersehbar, weil solch ein Szenario bereits x-mal und meistens weitaus besser durchgekaut wurde. Dadurch glänzen Nervenkitzel und Intensität mit Abwesenheit, jedoch wird das Trauerspiel ohne blähenden Schnickschnack zu Ende gebracht und man findet Erlösung.

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          • 6
            999CINEASTOR666 28.03.2020, 14:04 Geändert 28.03.2020, 14:05

            Mosquito - Der Schänder (AT: Mosquito / Blood Lust / Bloodlust: The Black Forest Vampire / Bloodlust: The Vampire of Nuremberg / Mosquito the Rapist) / CH / 1977

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            „Stille Wasser sind tief und dreckig”

            Ein taubstummer Büroangestellter, der von seinem Umfeld als seltsam und halbwertig abgetan wird und entweder Spott oder Ignoranz ausgesetzt ist, lebt zurückgezogen mit seinen Puppen. Von der friedlichen Leblosigkeit angetan, entwickelt sich ein Blutfetisch, dessen Nährboden traumatische Erlebnisse aus der Kindheit ebnen. Ein gewaltsames und missbräuchliches Elternhaus sowie das Fehlen mütterlicher Obhut haben seinen Verstand der Wirklichkeit entfremdet. Er bricht in Bestattungsunternehmen ein und schlürft mit einem Strohhalm den roten Lebenssaft aus den toten Körpern. Als seine heimliche Liebe – eine verträumte Nachbarin – tödlich verunglückt, bestärkt dies seine Obsession exponentiell, sodass er alsbald auch vor den Lebenden kein Halt kennt.

            Für eine freie, teils experimentelle, jedenfalls unverblümte Interpretation hat sich MOSQUITO - DER SCHÄNDER die Untaten des von der Zeitung als „Vampir von Nürnberg” bezeichneten KUNO HOFMANN als Ausbeutungsziel gesetzt, der Anfang der 70er Leichenschändungen, Blutorgien und zuletzt gar einen Doppelmord begangen hat, bevor er verhaftet, vom Gericht als schuldfähig eingestuft und zu zweimal lebenslänglich verdonnert worden ist. Was die abartige Vorbildfunktion von MOSQUITO - DER SCHÄNDER betrifft, könnte man meinen, dass sich SADO - STOß DAS TOR ZU HÖLLE AUF von JOE D'AMATO, MANIAC von WILLIAM LUSTIG und NEKROMANTIK von JÖRG BUTTGEREIT ein verstörendes Beispiel an diesem Schweizer Exploitationfilm genommen haben.

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            • 6 .5
              999CINEASTOR666 28.03.2020, 13:10 Geändert 30.03.2020, 16:01

              Jäger des tödlichen Jade (OT: Raw Force / AT: Der Jäger des tödlichen Jade / Die Jäger des Jade-Schatzes / Kung Fu Cannibals / Shogun Island) / PH/US / 1982

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              Gewaltbereite und schießwütige Punker – deren schweißtriefender Leithammel eine kuriose Bastardierung von ADOLF HITLER und einem stockschwulen Mafioso entsprungen ist – verscherbeln für grüne Jade dralle Asia-Nutten an eine bizarre Sekte von dreckig lachenden Mönchen, die auf einer exotischen und weitestgehend gemiedenen Insel hausen und üppige Grillparties mit Menschenfleisch schmeißen, weil sie der Überzeugung sind, dass es ihnen die nötige Kraft verleiht, tote Krieger wiederzuerwecken.

              Ein klappriger Kahn voller Kampfsport-Machos und willigen halb- bis splitterfasernackten Hotties – die auch ordentlich austeilen können – wird von den Gangster-Witzfiguren geentert. Als einige Crewmitglieder und Passagiere durchs Piranha verseuchte, südchinesische Meer treiben und auf dem irren Eiland stranden, sind sie fortan gezwungen, ihre martialischen Künste gegen gräuliche Gladiatoren unter Beweis zu stellen, die sich aus ihren Gräbern erhoben haben.

              Für eingefleischte Exploitation- und Trashfilm-Liebhaber ist JÄGER DES TÖDLICHEN JADE ein wahres Freudenfest, das auftischt, wonach sich das Bahnhofskino-Herz verzehrt, wie lockere Sprüche en masse, reichlich Freizügigkeit, unbeholfene Keilereien, wilde Schusswechsel, kauzige Kannibalen-Kuttenträger, alberne Kung Fu-Zombies und blutigen Tierhorror. Der Entertainmentfaktor ist demnach immens und kurzweilig. Mehr überschwängliche WTF-Momente hätten jedoch nicht geschadet, um das Skurrilitäten-Barometer mit Schmackes durch die Wohnzimmerdecke brechen zu lassen.

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              • 6 .5

                The Lazarus Effect (AT: Lazarus / Lazarus Effect / Reawakening) / US / 2015

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                Von immensem Einfallsreichtum kann beim Skript keine Rede sein, da sich doch ziemlich offensichtlich an FLATLINERS - HEUTE IST EIN SCHÖNER TAG ZUM STERBEN, FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE und HOLLOW MAN - UNSICHTBARE GEFAHR bedient wird.

                Dadurch ist der Handlungsverlauf zwar abzusehende Formsache, anöden tut der Plot dennoch nicht, da die Inszenierung unfassbar kurzweilig und die Besetzung hervorragend gewählt ist. Mir ist die Inszenierung zuweilen gar zu bündig, wodurch einiges an Potential auf der Strecke verbleibt.

                Trotz dessen handelt es sich um eine verheißungsvolle Idee, dass die Wiedererwachte Zweifler in ein dunkles Kapitel ihrer Vergangenheit, in ihre eigene Hölle, ihren persönlichen Albtraum hineinbugsieren kann. Die Fähigkeit nimmt schon dämonische Züge an und verhilft dem Effekt zu einem perfiden Ausklang.

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                • 5 .5

                  Black Water (AT: Submerge / Submerged / Black Eagle 2) / CA/US / 2018

                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                  BLACK WATER ist die fünfte Zusammenarbeit von JEAN-CLAUDE VAN DAMME und DOLPH LUNDREN.

                  Diesmal necken sich die Recken in einem B-Actioner aus der Retorte, der sich am Szenario von ALARMSTUFE: ROT bedient. Wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass der schwedische Hüne in einer Nebenrolle verprellt wird, als deutscher CIA-Geisterhäftling der KSK, der zuviel weiß, doch nicht mit der Sprache herausrücken will und deswegen im Unterwasser-Guantanamo versauert, sodass ihm ein Ausbruch gerade recht kommt, um den schwer bewaffneten Schergen die Hosenböden stramm zu ziehen. Dort landen auch die Muscles from Brussels, an denen der Zahn der Zeit nicht spurlos vorbeigegangen ist. JCVD spielt eine legendäre Killermaschine von Geheimagent, die bei der Androhung von Foltermethoden nicht einmal mit der Wimper zuckt.

                  Nun ja, die Story ist bescheiden. Die Actionszenen sind üppig gestreut, jedoch unrealistisch und nicht über Mittelmaß herauskommend. Das U-Boot-Setting ist zudem eindeutig als unterfinanziert auszumachen. Da bleibt unterm Strich nicht viel übrig, außer dass die Actionhelden der 80er- und 90er-Jahre zwar älter geworden sind, jedoch kaum von ihrer Coolness eingebüßt haben. Des Weiteren wird die bescheidene Story nicht kotzlangweilig, was vielleicht an JASMINE WALTZ liegt, von der Mann kaum die Augen abwenden kann.

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                  • 7 .5
                    999CINEASTOR666 21.03.2020, 11:37 Geändert 21.03.2020, 11:43

                    Pandorum / DE/GB/US / 2009

                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                    Von unbändiger Innovativität kann beim Drehbuch nicht die Rede sein, da sich der Plot an diversen Versatzstücken bedient, die einem bekannt vorkommen.

                    Im Großen und Ganzen erinnert die Kernhandlung an THE DESCENT - ABGRUND DES GRAUENS im Weltall bzw. klaustrophobischem Raumschiff. Das Große und Ganze besteht jedoch auch aus Teilstücken, die Erinnerungen an EVENT HORIZON - AM RANDE DES UNIVERSUMS und RESIDENT EVIL wecken.

                    Trotz dessen ist dem deutschen Regisseur CHRISTIAN ALVART in der Gesamtheit ein zum Teil spannender und atmosphärisch vor allem verdammt düsterer Science-Fiction-Horrorfilm gelungen, der doch tatsächlich im Studio Babelsberg entstanden ist.

                    Insbesondere das erste Drittel oder Viertel weckt Interesse und Neugier, als die beiden Astronauten aus dem künstlichen Tiefschlaf erwachen, mit Gedächtnisverlust bzw. Erinnerungslücken zu kämpfen haben und versuchen herauszufinden, was geschehen ist. Als grässlich entstellte Leichen, ebenso grässlich entstellte Mutanten und sich grässlich merkwürdig verhaltene Besatzungsmitglieder auftauchen, wird es umso ominöser. Umso ominöser, als auch noch die titelgebende Psychose aufzutreten scheint, wodurch Einbildung und Wirklichkeit nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind.

                    Trotz aller Lobhudelei, existieren einige Störfaktoren, wie, dass die nach und nach auftauchenden Besatzungsmitglieder beliebig und austauschbar wirken. Des Weiteren, dass die Actionsequenzen hektisch und chaotisch inszeniert sind, wenn die kannibalistisch veranlagten Kreaturen das Raumschiff unsicher machen – was eher abschreckt als erschreckt. Jedoch bügelt die Maskenarbeit wieder einiges aus, wie auch der hoffnungsvolle Abschied.

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                    • 6

                      The Factory / US/AU/CA/FR / 2012

                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                      Ein inhaltlich und formal fast schon zu klassischer Serienkiller-Thriller, um einen besessenen, verbissenen und an Schlafmangel leidenden Cop, der sich auf die Jagd nach einem mutmaßlichen Prostituierten-Mörder macht und umso unermüdlicher in den Fall hineinstürzt, als seine minderjährige Tochter entführt und es zu etwas Persönlichem wird.

                      THE FACTORY ist einer dieser urbanen Krimis mit Neo-Noir-Touch, bei dem dem Zuschauer weiß gemacht werden soll, dass er viel mehr zu wissen scheint, als die armen Tröpfe von Protagonisten selbst. Weder aus der Identität des Psychopathen noch, was für eine Fabrik er mit den gekidnappten Nutten im Kellerverlies betreibt, wird zum Geheimnis gemacht. Wer den Straftäter überführen wird, ist auch kein Mysterium. Das impliziert, dass nur noch das „Wie“ für Spannung sorgen könnte. Jedoch ist hier nicht der Meister der Suspense am Werk, sodass sich der Nervenkitzel arg in Grenzen hält. Trotz dessen wird es nie kotzlangweilig, da das Skript eine klare Linie fährt, ohne nach links und rechts auszuschwenken.

                      Für eine krude Wendung ist es sich jedoch nicht zu schade. Da ich dem Drehbuch solch einen Bruch der Konventionen an der Stelle gar nicht mehr zugetraut hätte, ist dieser Twist meinerseits unerwartet gekommen. Um einschätzen zu können, ob das Stockholm-Syndrom zu so etwas fähig ist, fehlt mir allerdings das Fachwissen. Deshalb nehme ich es positiv auf, da das Ende der Geschichte derart gemein ist.

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                      • 8 .5
                        999CINEASTOR666 15.03.2020, 13:11 Geändert 25.03.2020, 18:36

                        Sleepy Hollow - Köpfe werden rollen (OT: Sleepy Hollow / AT: The Legend of Sleepy Hollow) / DE/US / 1999

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                        Eines von etlichen, jedoch wohl das prägnanteste Bonbon dieses morbiden Schauermärchens von Fantasy-Guru TIM BURTON, ist JOHNNY DEPP als Hauptakteur. Da seine Rolle eine aufklärerische Weltsicht besitzt, bietet er sie leicht überheblich dar, ist jedoch trotz dessen sympathisch, da er sie zusätzlich unbeholfen, hasenfüßig und kauzig ansetzt. Dadurch kann man seiner Figur nicht lange böse sein, wenn sie bspw. mit skurrilen, selbst entworfenen und an Steampunk erinnernden Gerätschaften hantiert oder sich verhalten eine Liebelei, eine emotionale Bindung anbahnt, mit einer zuckersüßen CHRISTINA RICCI.

                        Eine Schwarze Komödie im Gothic Horror-Gewand, der ein Krimiplot und Intrigenspiel innewohnen, da die Frage im Raum steht, wer den Schädel des kopflosen Reiters, somit die Macht über den hessischen Söldner und seiner Opferwahl hat? Es gilt einen Komplott aufzudecken, einer Verschwörung auf die Schliche zu kommen, eine Menge falsche Fährten zu durchschauen und sich sowohl von Schwarzer als auch Weißer Magie nicht beirren zu lassen.

                        Obwohl, aufgrund Kauterisation, kaum bis gar kein Blut durch die Gegend spritzt, wird beinahe rekordverdächtig enthauptet, dass man sich vorkommt, wie in einem Splatterfilm. Zudem bildet die Tristesse der nahezu monochromen Bilder einen krassen Kontrast zum schrillen Entertainmentfaktor und dem makaberen Humor. Obendrein wird dieser fluffige Grusler von stimmungsvollen Klängen untermalt, die DANNY ELFMAN komponiert hat.

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                        • 6

                          Hybrid (OT: Super Hybrid / AT: Hybrid 3D / Hunter) / US/DE / 2010

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                          Ein metamorphischer Killer-Tintenfisch hat sich im Motorraum eingenistet und macht Jagd auf Mechaniker in einer Großwerkstatt, die sich über mehrere Ebenen erstreckt. Die Werkstattmitarbeiter werfen jedoch nicht so schnell das Handtuch und versuchen, das animalische Vehikel in die burmesische Tigerfalle zu locken, mit Hilfe von Molotowcocktails. Währenddessen stichelt und provoziert der geldgeile und pietätlose Werkstattleiter permanent, weil es ihn ärgert, dass sich seine talentierteste Schrauberin zur zähen und heldenhaften Anführerin wandelt, obwohl sie seiner Meinung nach nicht das Zeug dazu hat, Supervisorin zu werden.

                          Inhaltlich kriegt man es mit purem Trash zu tun, bei dem man nicht den Logik-Fascho raushängen lassen sollte. Wenn man das Treiben nicht allzu ernst nimmt, weiß der skurrile, automobil-hybridisierende Tierhorror zu unterhalten, aufgrund der dichten Atmosphäre, soliden Schauspielleistungen und einem strammen Skript, das keine Längen und/oder Leeren zulässt.

                          Obwohl sich der Streifen selbst verdammt ernst nimmt, passt es und man hat seinen Spaß, da für reichlich Kurzweil generierende Action gesorgt ist, in Form von Verfolgungsjagden, Fallenstellerei und relativ unblutigen Morden.

                          Ich hätte gerne 6,5 Punkte ausgeschenkt, doch das Tentakel-Monstrum, dessen Herkunft und wahren Absichten leider im Verborgenen bleiben, drückt den Gesamteindruck, als es final per qualitativ minderwertiger Computerarbeit in voller Gänze präsentiert wird.

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                          • 7
                            999CINEASTOR666 14.03.2020, 14:02 Geändert 17.04.2021, 17:54
                            über Framed

                            Framed - Madness Goes Live Streaming (OT: Framed / AT: Red infernal) / ES / 2017

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                            Ist FRAMED - MADNESS GOES LIVE STREAMING eine Soziale Medien-Schelte oder eine aSoziale Medien-Schelte oder vielmehr eine asoziale Medienschelte aus España? Wie auch immer, es wird kein Blatt vors Schandmaul genommen und auch nicht durch die Blume gesäuselt, sondern der verkommenen und vernetzten Weltbevölkerung kräftig ans Bein geschifft und provokativ der Spiegel vorgehalten, damit sie von ihrer sabbernden Fratze zu Recht zu Tode erschreckt wird.

                            Das Internet, nein, eine Webseite, nein, eine App, die am ehesten mit Snapchat gleichzusetzen ist, ist voll im Trend und infernalischer Grundstein eines schockierenden Hypes. Einerseits gibt es diejenigen, die Sex und Gewalt ausüben und viral verbreiten, um ihrer Ekpathie zu frönen und zweifelhafte Berühmtheit zu erlangen. Andererseits gibt es diejenigen, die Klickzahlen pushen, weil sie ihre pervertierte Sensationsgeilheit nutznießerisch dazu treibt, sich (im übertragenden Sinne) auf die tabuistischen und gewaltverherrlichenden Livestreams die Palme zu wedeln und den Lachs zu buttern.

                            Um das Anliegen, die Message selbst Subjekten mit verdammt langer Leitung auf die Stirn zu tackern, wurde das Szenario eines Hausfriedensbruchs gewählt, dem ein comic'esker, nein, mangaartiger, völlig durchgeknallter und in Neonfarben gebetteter Folterporno entspringt, dessen abscheulicher Inhalt ungefiltert im www landet und die gierige Meute anheizt.

                            Ich hatte die Befürchtung, dass sich der bestialische Terrorreigen mit der Zeit abnutzt und anfängt, anzuöden. Da die freakigen Irren jedoch konsequent kreativ sind, produzieren sie unterhaltsam-verstörende Momente wie am Fließband, die in ihrer Intensität kontinuierlich ansteigen und Spannung dahingehend erzeugen, dass man sich als Zuschauer fragt, wie weit die Grausamkeiten und ihre satirische Schärfe und Säuerlichkeit reichen werden und wann sie auf welche Weise ein Ende finden?

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                            • 6 .5

                              Attraction (OT: Prityazhenie / Притяжение / AT: Gravity) / RU / 2017

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                              Ein Science-Fiction-Movie aus Russland, der mich zunächst an einen Mix aus INDEPENDENCE DAY /// DISTRICT 9 /// TRANSFORMERS und letztlich vor allem an DER TAG, AN DEM DIE ERDE STILLSTAND erinnert hat. Überraschenderweise entwickelt sich der Plot jedoch noch zu einem Coming-of-Age-Film bzw. zu einer Teenager-Romanze bzw. zu einem Beziehungsdrama.

                              Diverse Handlungsstränge und Figuren stellen sich vor, sodass der Plot gerade im breit ausgelegten Mittelteil einige Längen hat. Am Schluss realisiert man jedoch, dass eine reichhaltige, abwechslungsreiche und gesellschaftskritische Geschichte erzählt wurde, die mit einer humanistischen Botschaft aufwartet, die in ihrer Formulierung unerwartet ist.

                              Kombiniert wird das Ganze mit einer kul­tu­ra­lis­tischen bzw. in­te­g­ra­ti­o­nis­tischen Prise Humor und gut dosierten wie platzierten Actionsequenzen, bei denen die Effekte zum Großteil überzeugen, überraschen und beeindrucken.

                              Mein Fazit ist, ein etwas zu üppig geratener Sci-Fi-Exot, ein russischer Genremix, speziell auf Jugendliche ausgerichtet und abgestimmt, der jedoch zwischendurch unfokussiert bzw. leicht überfrachtet wirkt, weil er versucht, zahlreiche Bedürfnisse des Publikums abzudecken.

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                                999CINEASTOR666 07.03.2020, 15:02 Geändert 12.03.2020, 18:02

                                St. Agatha / US / 2018

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                                Zum Glück kein stinklangweiliger Gruselschinken aus der THE CONJURING-Resteverwertung, sondern ein fieser Mix aus Psychodrama und Folterporno. Ein fiebriger Albtraum eines modernen Nunsploitation-Films von DARREN LYNN BOUSMAN (SAW II - IV /// REPO! THE GENETIC OPERA /// MOTHER'S DAY), dem eine handvoll Holprigkeiten und Schönheitsfehler plagen, über die man jedoch teilweise hinwegsehen kann, als die weibliche Ermächtigung die Karten neu mischt und das Szenario auf links gedreht wird.

                                Warum die Hauptprotagonistin Mary / Agatha (SABRINA KERN) nicht bereits auf der Fußmatte Kehrtwende einlegte, ist mir ein Rätsel. Direkt zu Beginn benehmen sich die Nonnen nämlich merkwürdig und zweifelhaft. Auch die anderen Frauen, die in der maroden Einrichtung Zuflucht ersuchen, verhalten sich verstört und gestört. Mehr oder minder beiläufige Bemerkungen und Begebenheiten hätten unmittelbar und entschieden Obacht und Misstrauen schüren müssen. Insbesondere CAROLYN HENNESSY liefert eine nahezu hasserfüllende Performance ab als Mutter Oberin. Jedoch stört ihre miese Synchronstimme, wie auch die einiger anderer Ordensschwestern. Dafür kann jedoch der Film selbst nichts und man hat ja immer noch die Möglichkeit, den Flick im OmU zu begutachten. Um zur Hauptprotagonistin zurückzukommen, konnte ich mich insoweit in die Rolle hineinversetzen, um sie nachvollziehen zu können. Und zwar, dass eine junge, schwangere Frau, die ihrem gewalttätigen Elternhaus entflohen ist und sich von ihrem kriminellen Freund getrennt hat, nach jedem Unterstützung versprechenden Strohhalm greift, selbst wenn der erste Eindruck rüde, vorwurfsvoll und befangen erscheint.

                                Als aufmerksamer Zuschauer kann man schnell erahnen, wohin der Hase hoppeln könnte. Jedoch ist die charakterliche Entwicklung der Hauptprotagonistin viel interessanter, wenn sie mentales Durchhaltevermögen beweist, trotz anderer Umstände, Isolation, Hierarchie, strikten Regeln, Erniedrigung, Bestrafung und ausweglos scheinender Lage.

                                Atmosphärisch befinden wir uns eindeutig in einem Horrorfilm, bei dem der unheilschwangere Score nicht unerwähnt bleiben darf, deren Chorgesänge unter die Haut gehen. Zudem bekommt man harten Tobak gut dosiert serviert, wobei die Dosierung der Kirchenkritik meines Erachtens eher untergeordnet ist, da der Fokus auf anderen Dingen liegt, als die Institution zu diskreditieren.

                                6 Nabelschnüre

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                                  47 Meters Down: Uncaged (AT: 47 Meters Down: The Next Chapter / 48 Meters Down) / GB/US / 2019

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                                  Auch wenn das Konzept bzw. der Handlungsrahmen Parallelen en gros aufweist, handelt es sich nicht um eine direkte Fortsetzung, sondern um einen eigenständigen Film. Das heißt, dass die Titelvergabe schlichtweg Bauernfängerei ist, was man aber noch verschmerzen kann.

                                  Die Bewegtbilder sehen aus wie gemalt und geleckt. Das ist zwar traumhaft schön anzusehen, wirkt aber auch außerordentlich künstlich. Da der Naturalismus zum Großteil mit dem Computer bearbeitet ist, geht der Visualität somit der Realismus abhanden.

                                  Dass man bei einem neumodischen, durchgestylten Teenager-Tierhorrorfilm nicht auf unbändigen Realismus pochen sollte, sei mal dahingestellt, wenn attraktive Jungdarstellerinnen eine versunkene Maya-Tempelruine erkunden und auf einen blinden Weißhai treffen.

                                  Langweilig wird es zwar nicht, jedoch zieht sich der Unterhaltungswert des Unterwasser-Überlebenskampfes im geräumigen Mittelteil überwiegend aus einer generischen Hatz durch labyrinthartige Höhlengänge. Die Spannung und Beklommenheit des Vorgängers werden dabei nicht erreicht, auch wenn sich der Sauerstoff dem Ende zuneigt. Das liegt womöglich und mitunter daran, dass die Mädels zu Beginn spärlich eingepflegt werden und beim Tauchgang auch nur geringfügig Charaktertiefe entwickeln können.

                                  Bis hierhin lag das Creature Feature bei 5 bis 5.5 Punkten. Das Finale hat mich jedoch regelrecht mitfiebern lassen, als die Girls um ihr Leben schwimmen, zu einem Rettung versprechenden Ausflugsboot, das zuvor Köder ausgeworfen und einen Schwarm gefräßiger Haifische angelockt hat. Der ehrfürchtige Blick der Mobberin ist dann noch das Sahnehäubchen.

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                                    999CINEASTOR666 29.02.2020, 10:07 Geändert 29.02.2020, 14:02

                                    Zwölf Runden 3 - Lockdown (OT: 12 Rounds 3: Lockdown / AT: Lockdown / 12 Rounds: Lockdown) / US / 2015

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                                    Ein B-Movie der alten, maroden Schule, für ungehobelte Kerle, die nach einem harten Arbeitstag ein wenig stumpfe Action auf der Mattscheibe benötigen, zur Entspannung.

                                    Dünne Handlung. Gut gegen Böse. Viel Geballer. Viel Gekloppe. Noch mehr Geballer und wenig Hirn.

                                    Obwohl als dritter Teil bzw. Fortsetzung zu 12 RUNDEN 2 - RELOADED vermarktet, handelt es sich um einen eigenständigen Film, in dem der Hauptprotagonist nicht einmal 12 Runden bewältigen muss, womit die Titelvergabe schlichtweg Bauernfängerei ist. Warum der Streifen darüber hinaus bis dato keinen deutschen Vertrieb gefunden hat, sodass ich ihn im OmU ansehen musste, ist mir schleierhaft.

                                    Es handelt sich um den zweiten Film aus dem Action Six-Pack, die von den WWE Studios und Lionsgate gemeinsam produziert werden.

                                    JONATHAN GOOD, WWE-Fans als Dean Ambrose bekannt, mittlerweile unehrenhaft entlassen und bei AEW als Jon Moxley tätig, gibt hier sein Film- bzw. Schauspieldebüt. Seine Performance ist insofern solide, da ihm schauspielerisch nicht mehr abverlangt wird, als in Wrestling-Shows ohnehin von Nöten ist.

                                    Er spielt einen aufrichtigen Polizeibeamten, der nach einem Einsatz, bei dem ein Frischling erschossen und ihm die Schuld in die Schuhe geschoben wurde, nach einer Auszeit seinen ersten Diensttag antritt. Der good Cop macht keinen Hehl daraus, dass er weiß, dass einige seiner Kollegen korrupt sind und er ihnen ans Bein pinkeln will. Auf einem Flash Drive befinden sich die notwendigen Beweise. Darum lösen die dreckigen Bullen den Feueralarm aus und riegeln das Revier ab, damit die Jagd beginnen kann.

                                    Das ist weder clever noch besonders spannend oder fintenreich. Aber immerhin kurzweilig und von den Actionszenen handfest. Daher für anfangs genannte Zielgruppe geeignet, wenn nicht allzu viel erwartet wird.

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                                      999CINEASTOR666 29.02.2020, 08:50 Geändert 12.03.2020, 18:01

                                      The Double - Eiskaltes Duell (OT: The Double / AT: Secret Identity) / US/AE / 2011

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                                      Eine graue Maus unter den Spionagethrillern, dem zwei große Twists beiwohnen. Leider sind es genau diese Wendungen, die den Thrill herunterziehen, da sie wenig kredibel rüberkommen. Bei reiflicher Überlegung, liegen sie zwar im Bereich des Möglichen, sind aber dennoch immens weit hergeholt.

                                      Da die in Sachen Action zurückhaltende Produktion bzw. Inszenierung trotz dessen hochwertig ist und man mit RICHARD GERE und TOPHER GRACE keine unbeschriebenen Blätter vorgesetzt bekommt, ist der Gesamteindruck noch passabel, obwohl beide Mimen keine Höchstleistung abrufen.

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                                        999CINEASTOR666 29.02.2020, 08:37 Geändert 07.03.2020, 13:05

                                        Submerged - Gefangen in der Tiefe (OT: Submerged / AT: The Space Between) / US / 2016

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                                        Regisseur STEVEN C. MILLER (RUN FOR BLOOD /// SCREAM OF THE BANSHEE /// AGGRESSION SCALE - DER KILLER IN DIR /// SILENT NIGHT - LEISE RIESELT DAS BLUT /// UNDER THE BED - ES LAUERT IM DUNKELN) will eindeutig mehr, als das eh schon überambitionierte Drehbuch hergibt.

                                        Ein Unterwasser-Überlebenskampf in einer luxuriösen, gepanzerten, nahezu wasserdichten Limousine liefert eine stabile Grundlage, für einen klaustrophobischen Thriller. Insbesondere wenn die Luft dünn wird und die Gemüter erhitzen.

                                        Auf dem Papier klingt es womöglich auch nach einer brillanten Idee, die Narration nicht linear, sondern regelmäßig von Rückblenden aufbrechen zu lassen. Da dadurch für Abwechslung gesorgt ist und sich bestenfalls keine Langeweile breitmacht.

                                        Das Problem ist jedoch, dass die in Rückblenden erzählte Geschichte wenig packend ist und immer wieder den Drive, den Flow herausnimmt, wenn in der Limo verzweifelt ein Weg nach Draußen gesucht wird und es zu Verdachtsmomenten und Schuldzuweisungen kommt.

                                        Zusätzlich gelingt es den Rückblenden nicht, eine Geschichte zu erzählen, die Sympathieträger etabliert. Der strahlende Held hat einen Gesichtsausdruck zum Reinschlagen und der Rest der Besetzung wird nur sporadisch skizziert.

                                        Den Todesstoß verpasst sich der Streifen jedoch, als sich beim Showdown hanebüchene Wendungen regelrecht überschlagen und bei Actionszenen die Kamera hektisch wackelt und/oder schwindelerregend rotiert, dass einem schlecht wird.

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                                          999CINEASTOR666 23.02.2020, 14:50 Geändert 23.02.2020, 18:07

                                          The Blackburn Asylum - Der Nächste bitte! (OT: The Blackburn Asylum / AT: Blackburn) / CA / 2015

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                                          Auch wenn sich hier und da anderswo im Subgenre-Regal bedient wurde, gebührt wohl WRONG TURN der meiste Zuspruch als Inspirationsquelle.

                                          Nach einem gelungenen Start, geht es ein klein wenig bergab bzw. unfokussiert hin und her, bis sich die flambierten Irren als ernsthafte Bedrohung formvollenden – die ansprechende Hintergrundgeschichten bekommen und in ihren Darstellungen vorbildliche Horrorfilm-Affinität inkludiert haben.

                                          Eine unterhaltsame Hatz durch atmosphärisch dichte Geisterbahn-Settings (Goldmine, Waldstück, Klapsmühle) wird losgetreten, das sich zwar nach Normware anhört und auch ist, doch durch Speed und ein paar eigene Ideen aufgepeppt wird.

                                          Zudem stellen sich die Klischeefiguren nicht allzu doof an, obwohl sie sich zuvor unbedingt trennen mussten. (!) Ein toughes, mutiges und kinderliebes Final Girl im engen, weißen Top darf natürlich auch nicht fehlen, um ins Schwarze zu treffen.

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                                            999CINEASTOR666 23.02.2020, 14:12 Geändert 23.02.2020, 18:13

                                            Distorted - Nichts ist, wie es scheint (OT: Distorted / AT: Distortion) / CA/US / 2018

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                                            "Fürchte nicht die Lüge. Fürchte die Wahrheit."

                                            Ein Pärchen, ein abwesendes Kind und ein luxuriöser Apartmentkomplex. All das hat mich an ROSEMARIES BABY erinnert. Der gravierende Unterschied ist nur, dass die Ungewissheit und Befürchtung nicht auf Okkultismus respektive Satanismus beruht, sondern die Suspense aus der Frage extrahiert werden soll, ob es sich um ein psychotronisches Machtspiel, um subliminale Stimuli handelt oder doch nur um die Macht der eigenen Vorstellungskraft?

                                            Leider sind die Geschehnisse und Begebenheiten nicht sonderlich pfiffig, irritierend und fesselnd genug ausgearbeitet, wodurch ihnen wenig Überzeugungskraft immaniert und sie eher enttäuschend ausfallen, weil sie derart offensichtlich sind. Zudem verzetteln sie sich hinten heraus dermaßen, dass sie in ein holprig heruntergerattertes Finale münden.

                                            Die Darstellung von CHRISTINA RICCI, als vermeintlich psychisch labile bzw. paranoid schizophrene, wirkt kalt und distanziert. JOHN CUSACK, als vom Verfolgungswahn zerfressender Verschwörungstheoretiker, überzogen und lächerlich.

                                            Bevor ich es vergesse: Der Film ist Epileptikern nicht zu empfehlen, weil der Versuch der Gedankenkontrolle durch schnell hintereinander gestückelte, flackernde, verstörende Bilder geschieht.

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                                              Date Movie (AT: Sexy Movie) / US/CH / 2006

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                                              Diese respektlose Spoof auf romantische Komödien ist ein Meisterwerk des schlechten Geschmacks.

                                              Das Publikum wird für dumm und niveaulos verkauft und mit einer sinnwidrigen Aneinanderreihung von ekelhaften Peinlichkeiten zur Fremd­scham gezwungen.

                                              So schlecht, dass es fast schon wieder gut ist. So schlecht, dass einem übel wird. So schlecht, dass es wehtut. Ein humoristischer Tritt unter die Gürtellinie voller zweifelhafter Höhepunkte, über die man nur hinter vorgehaltener Hand lacht, um nicht als zurückgebliebener Perversling deklariert zu werden.

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                                                999CINEASTOR666 23.02.2020, 12:37 Geändert 24.02.2020, 21:00

                                                Cold Blood Legacy (AT: The Last Step) / FR/UA/BE / 2019

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                                                Ein Auftragskiller, der sich in der schneebedeckten Abgeschiedenheit zur Ruhe gesetzt hat, um ungebetene Gäste zu vermeiden. Eines Tages hat eine junge Frau jedoch einen Unfall mit dem Schneemobil, unweit der Blockhütte des früheren Hitmans. Er rettet sie und pflegt sie gesund. Die junge Frau ist jedoch nicht zufällig dort. Sie will ihr kaltblütiges Erbe antreten. Der pensionierte Profikiller ist jedoch nicht auf den Kopf gefallen und vermutet, dass ihn womöglich seine Vergangenheit eingeholt hat. Seine Erfahrung und dass er die Kunst des Krieges beherrscht, erwecken gesundes Misstrauen, die dazu führt, Vorkehrungen zu treffen.

                                                Die Prämisse gilt jedoch auch dem erfahrenen und der Kunst des Spannungsfilms zugewandten Zuschauer. Die Konstellation, die Positionierung und das mögliche Vorhaben erahnt man zugig. Wenn man sich dazu aufraffen kann, sein Interesse auf das „Wie“, anstatt auf das „Was“ zu lenken, geht der Unterhaltungswert zumindest nicht sang- und klanglos unter, während man den letzten Schritt abpasst.

                                                Es entwickelt sich zwar kein unerbittlicher Überlebenskampf in der Eiseskälte, aber der ehemalige Liquidator zeigt sich reumütig und bittet um Vergebung. Ob es dafür nicht schon zu spät ist, seht selbst oder lasst es bleiben.

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                                                  999CINEASTOR666 23.02.2020, 12:00 Geändert 04.03.2020, 06:05

                                                  Anrufer unbekannt (OT: El Desconocido / AT: Retribution / The Stranger) / ES / 2015

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                                                  Der Plot erinnert an einen eleganten, etwas zu grünstichigen Mix aus SPEED und NICHT AUFLEGEN!. Auch wenn der Mix weder den rasenden Adrenalinrausch noch den fintenreichen Nervenkitzel beider genannter Filme vereinen kann, ist der Gesamteindruck nicht übel.

                                                  Ein Familienvater, ein Bankier hat vor, seine Kinder zur Schule zu fahren, als er unterwegs einen anonymen Anruf erhält, bei dem er gewarnt wird, dass sich unter den Sitzen Sprengstoff befindet. Zunächst als schlechter Scherz abgetan, wird das Gespräch beendet, bis sich die Warnung kurz darauf als ernste Bedrohung darstellt.

                                                  Wenn man zu Anfang circa 20-minütiges Durcheinander-Erzählen sowie vorlaute und quengelnde Kinder erträgt, wird es aufgrund der explosiven Lage ruhiger in der Luxuskarosse. Spannung wird erzeugt und durch die Verwechslung von Opfer und Täter auch gehalten, jedoch von einigen Ungereimtheiten getrübt.

                                                  Der Attentäter ist kein gefühlskaltes, kriminelles Supergenie, dem es nur auf Geld aus ist, sondern stark von Emotionen beeinflusst. Dadurch macht er Fehler und geht das Risiko ein, seine Identität preiszugeben. Seine wahre Absicht und deren Motivation ebnen dramatischen Nährboden. Von Trauer, Wut und Verzweiflung getrieben, will der Bombenleger den Bänker die Konsequenz tragen lassen, da er sich verkalkuliert hat. Das zwingt jedoch den Bankkaufmann ebenso volles Risiko zu fahren, wodurch ein actiongeladener Showdown noch für ein akzeptables Resultat sorgt.

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                                                    Book of Monsters / GB / 2018

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    In der naiven, diesbezüglich auch sympathischen Tradition von Schlocks längst vergangener Jahrzehnte, fungieren beschissene Gummimonster und bissige Gartenzwerge als Geburtstagsparty-Crasher, als unliebsame Überraschung zum 18. Wiegenfeste in diesem käsigen Brit-Funsplatter, inklusive gewissem Hang zum Œuvre von H. P. LOVECRAFT.

                                                    Die Handlung ist eine schlampig gearbeitete Patchworkdecke aus typischen Horrorfilm-Tropen, Setups und amateurhaft verkörperten Klischeefiguren, als schnuckelige Schulmädchen zu schwer bewaffneten Kampfamazonen heranblühen, um die Schwachstellen höllischer Kreaturen zu attackieren, die durch ein mysteriöses Buch beschworen wurden und bis zur Mitternachtsstunde ein maliziöses Ritual beenden wollen.

                                                    Da nur ein Mikro-Budget zur Verfügung gestanden hat, von dem ein Großteil durch Kickstarter zusammengekommen ist, ist klar, dass diese Splatter-Komödie weit davon entfernt ist, perfekt zu sein. Dies ist aber nur bedingt einer der Gründe, für meine bescheidene Bewertung. Weitaus mehr hat mich gestört, dass der schräge Humor arg flach geraten ist und einige Szenen doch verdammt holprig inszeniert sind, sodass sie in Sachen Wirkung immens einbüßen.

                                                    Dope ist aber, dass die Effekteschmiede noch auf Handarbeit gesetzt und sich nicht lumpen lassen hat, als nach nicht allzu langer Anlaufzeit Körper halbiert, Köpfe aus der Verankerung gerissen und Gedärme freigelegt werden. Wodurch ich einerseits keine miserablen CGI zu beanstanden habe und andererseits ein netter oldschool-Charakter entsteht.

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