AddoMoody - Kommentare
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Alle Kommentare von AddoMoody
Addo's Filmkritik #341
A24 macht nicht nur ungewöhnliche gute Filme und besticht dabei mit einer guten Auswahl von Geschichten. Das Studio drängt nun auch vermehrt in den Serienbereich ein. Mit „Beef“ darf Lee Sung Jin seine eigenen Erfahrungen im Straßenverkehr verarbeiten. Die Story: Die zwei sich unbekannten Amy & Danny geraten zufällig im Straßenverkehr aneinander. Aus dieser Begegnung erfolgt eine beidseitige Obsession mit fatalen Folgen.
Jeder hat schon mal die Erfahrung gemacht, mit jemanden im Straßenverkehr einander zu geraten. Anhand dieser Ausgangsprämisse erzählt die Serie die Geschichte zweier unterschiedlichen Menschen die sich in Ihrer Wut & Frustration reinsteigern. Durch die jeweiligen Klassenunterschiede und wie der Konflikt beider Leben beeinflusst, hat die Serie mehrere Handlungsebenen, das spannende Perspektiven aufzeigt. Durch den asiatischen Background der Figuren, setzt die Serie gekonnt sozialkritische Spitzen in Richtung Immigration und Integration.
Interessante Story, starker Darsteller, in einer nicht vorhersehbaren & fordernden Handlung. Den Geist einer A24 Produktion verkörpert die Serie durchweg, was zwangsläufig zu einem schrägen Unterhaltungswert führt. Zwar schleichen sich zwischen den Episoden 4-7 klamm heimlich einigen Längen ein. Das mindert ein wenig die Wirkung des Großen Ganzen. Aber bei 10 Folgen zu jeweils 30 Minuten halten sich die Längen im Zaum. Zum Binge Watchen lädt die Serie mit Ihren Absurditäten & den Darsteller allemal ein, da einige Wendungen die Serie immer wieder neu befeuern. Wäre Sie nur komprimierter, dann wäre sich ein ganzes Stück stärker.
Keine perfekte Serie, aber unter der Ägide von A24 eine durchaus spannende Serie, mit guten Darstellern und einer Story die einige WTF-Momente bereithält!
Addo's Filmkritik #340
Der Mafiosi Dwight Manfredi (Stallone) kommt nach 25 Jahren aus dem Gefängnis. Zum Dank wird er von der „Familie“ nach Tulsa, Oklahoma abgeschoben. Sehr zu seinem Unmut. Manfredi macht das Beste aus der Situation und macht sich gleich daran sein eigenes Geschäft in der Provinz aufzubauen. Das bringt nicht nur die örtlichen Gangster und die Behörden auf den Plan, sondern weckt auch den Missmut seiner Mafiafamilie in New York….
Der umtriebige Taylor Sheridan zeichnet sich federführend bei „Tulsa King“ und konzipierte die Serie ganz und allein um seinen Hauptdarsteller herum – Sylvester Stallone. Dieser übernahm mit der Rolle des harten Gangsters zugleich seine erste Serien-Hauptrolle. Das Ergebnis ist ein 90er Jahre Gangster-Film, der auf die heutige Moderne trifft & das in Serienform. Angesiedelt in Oklahoma im mittleren Westen, ist vor allem der Kontrast zwischen dem Großstadt-Gangster aus New York und dem bibeltreuen Tulsa ein erfolgsbringender Faktor.
Sheridan typisch erhalten wir dadurch ein Western Feeling, das mit dem überraschend selbstbewussten Schauspiel von Stallone wunderbar miteinander harmoniert. Die Serie steht und fällt mit Ihrem Hauptdarsteller. Und dieser legt seine Altersfigur des „Dwight Manfredi“ als harten direkten Typen an, das zu seiner Präsenz wunderbar passt. In perfekten passenden Anzug verkörpert er noch die 90er Jahre Old-School Gangster Attitude, mit klaren Prinzipien. Das spannend an der Serie ist der Culture Clash und wie er sich im Laufe der ersten Folgen seine eigene Truppe zusammenstellt. Alle wichtigen Figuren erhalten Ihren Moment, diese werde aber kurz und knackig gehalten. Einzig Stallone kriegt selbstverständlich mehr Raum, um seiner Figur Tiefe zu verleihen. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten dass dies einer der besten Auftritten von Stallone in den vergangenen 20 Jahren ist. Alleine die eine Szene wo er high ist und über sein Leben fabuliert, ist jetzt schon Kult.
Auf der anderen Seite bleiben die Bad Guys ziemlich blass und können mit Gang von Stallone nicht mithalten. Dazu fehlt den Bösewichten jegliche Präsenz und sind eher Statisten als wirklich bedrohlich. Obwohl die Serie die mit Abstand lustigste von Sheridan ist, so gehört das Drehbuch eher zu seinen schwächeren Werken. Des Weiteren hat die Serie im Mittelteil etwas Leerlauf, was das Ende aber gut auffängt.
Stallone‘s erste Serienrolle ist eine unterhaltsame Gangster Serie, mit Western-Retro Charme, die nicht anspruchsvoll ist und voll auf das Konzept Unterhaltung setzt & damit überwiegend erfolgreich ist - Eine zweite Staffel ist schon in Arbeit!
Addo's Filmkritik #339
Der Wilde Westen kurz vor der Jahrhundertwende. Der ehemalige Anwalt und nun Kopfgeldjäger Brisco County Jr. (Bruce Campbell) kehrt in seine Heimat zurück, um seinen ermordeten Vater zu rächen. Dabei hat er nicht nur Mitstreiter an seiner Seite, sondern muss sich auch mit mystischen Kugeln mit übernatürlichen Kräften, einem Rinderbaron und einem bösen Minenbesitzer auseinandersetzen...
1993 erschien Brisco County Jr. und brachte aus auf gerade einmal zu einer Staffel. Immerhin bestand diese aus ganzen 27 Folgen. Damals lief diese noch beim jungen Sender Pro Sieben und erfreute sich durchaus an Beliebtheit. In den Staaten war dies jedoch nicht der Fall, so das nach nur einer Staffel der Stecker gezogen wurde. Dabei ist die Serie sträflich unterschätzt. Sie ist ein spaßiger Mix aus Western, Abenteuer, trockenem Humor, rasanter Handlung, Mystery und einem formidablen Bruce Campbell.
Wenn man die Serie jemanden näherbringen will, dann würde ich Sie als eine Mischung aus „Wild Wild West“ „Young Indiana Jones“ und „Cowboys vs Aliens“ beschreiben. Dabei ist das Western Setting aufwendig in Szene gesetzt. Die Action ist flott inszeniert und die Handlung wird schnell vorangebracht. Die nicht nach einem roten Pfaden verlaufende Handlungen, beschäftigt sich oft mit Nebenhandlungen und die große Über Story wird punktuell dann immer aufgegriffen. Das verschafft der Serie über die ganzen Folgen reichhaltige Abwechslung. Als Körnung bekommen wir Bruce Campbell, der einen klasse Eindruck als Cowboy hinterlässt. Seiner Figur, die ein wenig an Indiana Jones erinnert, verleiht er gewinnbringend seinen legendären trockenen Humor.
Spaßige Western-Serien, die Genre Grenzen sprengt, flott inszeniert ist, einen großartigen Helden bietet und Western, Mystery, Parodie und Abenteuerfilm geschickt miteinander verbindet!
Addo's Filmkritik #338
Die Besten Geschichten schreibt immer noch das Leben, heißt es so schön. Während der Präsidentschaft von Donald Trump, hatte dieser die glorreiche Idee, die Vorherrschaft im Weltall zu manifestieren und eigens dafür eine eigene Behörde zu schaffen. Diese Ausgangsidee nutzt Steve Carrell zusammen mit „The Office“-Drehbuchautor Greg Daniels und konzipierte mit „Space Force“ eine Serie, wo es um die Schaffung eben dieser Behörde geht.
Steven Carrell übernahm gleichzeitig die Hauptrollen, des Behördenleiters und holte eine durchaus ansehnliche Cast ins Boot. Hier darf vor allem John Malkovich als Wissenschaftsleiter hervorgeben werden, der mit seiner passiv-aggressiven Art die meisten Lacher auf seiner Seite hat. In Sachen Einfällen, hat die Serie einiges zu bieten. Viele Absurditäten kennzeichnen die Serie. Themen wie toxische Männlichkeit, der Wettlauf mit den Chinesen, Familienprobleme oder Abteilungsdenken werden hier in der Serie verarbeiten. Durch das spacige Setting bekommt man größtenteils abwechslungsreiche Folgen.
Allerdings zünden viele Gags nicht und versickern oft in Exzentrik. Dazu weißen einige Handlungsstränge & die jeweiligen Figuren ein unterschiedliches Qualitätsniveau auf. Sprich auf jede großartige Figur, folgt immer eine nervige Figur. Aus diesem Grund ist die Idee eine Serie über das „Race für Space“-Themen nicht ganz überzeugend, weil viel Potenzial liegen bleibt.
Trotzdem schade, dass nach zwei Staffeln die Serie abgesetzt worden ist. Den eine Chance auf einer dritten Staffel hätte man „Space Force“ ruhig geben können!
Addo's Filmkritik #337
Aus einem vierten Teil der Evil Dead mit Bruce Campbell wurde leider nichts. Dafür spendierte uns Sam Raimi die Fortsetzung zu seinem ikonischen Helden Ash Williams in Serienform. Die Serie setzt dabei 30 Jahre nach den Ereignissen der ersten drei Teile an. Dabei vereint er alle beliebten splattrigen Aspekte der Originalreihe und würzt Sie mit seinem berühmt berüchtigten Slapstick Humor.
Die Serie ist kurz gesagt, eindeutig für Fans der Reihe bestimmt. Was auf der anderen Seite nicht heißen muss, dass Evil Dead Neulingen nicht mit abgeholt werden. Denn was die Serie will ist spaßig unterhalten. Im Mittelpunkt steht dabei Bruce Campbell‘s Figur des „Ash“. Und der Mann hat nichts von seinem ikonischen Charme verloren. Über drei Staffeln lang zelebriert er seinen sympathischen Helden und haut One-Liner raus, dass es nur so kracht. Im zur Seite stehen diesmal launige Sidekicks, die den Humor gekonnt unterstützen & sinnvolle Ergänzungen des Ganzen sind.
Die üblichen handgemachten Effekten dürfen auch nicht fehlen. Zwar werden diese mit einem nicht perfekten CGI vermischt, ansehnlich sind die Gore-Elemente aber auf jeden Fall. Dazu ist die Handlung schön geradlinig und hat keine unnötigen Handlungsstränge. Dabei variiert die Folgenlänge zwischen 20-30 Minuten, was das ganze konsequent & kurzweilig erscheinen lässt. Der Gewaltgrad ist hier ausufernd und in einem comicartigen Look überspitz in Szene gesetzt. Am zutreffendsten ist hier der Vergleich mit „Armee der Finsternis“, allein schon wegen der ähnlichen Atmosphäre.
Der Fan-Service darf natürlich nicht fehlen und wird clever in die Handlungen eingebaut. Hier macht die Serie viel richtig, setzt seine Nostalgischen Service an den richtigen Stellen ein. Man kann hier am besten den Vergleich mit „Cobra Kai“ ziehen, eine Serie, wo es auch versteht den Fan-Service gewinnbringend zu verwenden. Abgerundet wird das Ganze mit einem fetzigen 80er Jahre Soundtrack (u.a. AC/DC, Deep Purple, Alice Cooper, Iggy Pop), der vor allem die Action Sequenzen & Bruce Campbell’s Coolness nochmals aufwerten.
Drei Staffeln urkomisches Evil-Dead-Splatter-Vergnügen, mit einem herausragenden Bruce Campbell und Evil Dead Fan Service der konsequent, kompakt, sympathisch & brüllend komisch in Szene gesetzt ist!
Addo's Filmkritik #336
Fast ein Jahrzehnt nach dem überragenden Remake von 2013, kommt die Fortsetzung zum Remake. Dabei ist der Film hier auch kein Sequel an sich. Im Grunde ist er losgelöst vom Film von 2013 und kann als eigenständig gesehen werden. Man kann den Film auch getrost ohne Kenntnis der gesamten Reihe sich geben.
Der Film geht nämlich diesmal neue Wege. Die Handlung wird nach dem derben Opener, in die Stadt verfrachtet. Was aber nicht ganz so stimmt. Denn der Film nutzt das Setting der Stadt kaum aus, sondern konzentriert seine Handlung auf ein heruntergekommenes Hochhaus in Los Angeles. Eine weitere Erneuerung ist die Figuren Zusammenstellung. Im Vordergrund steht diesmal eine Familie, bestehend aus Mutter mit drei Kinder und der Tante, die zu Besuch kommt. Das ist ein erfrischend neuer und fieser Ansatz. Dabei sind alle Familienmitglieder von den jeweiligen Schauspielern gut gespielt. Insbesondere die Mutter (Alyssa Sutherland) und die Tante (Lilly Sullivan) liefern starke Vorstellungen ab. Die Familiendynamik, die es in der Reihe vorher nicht so gab, ist es auch, die den Film dann ins Rollen bringt.
Zwar sind einige Logiklöcher vorhanden, aber wer hier drauf rumreitet, ist im falschen Film. Den ab dem Moment, wo die Dämonen eindrucksvoll geweckt werden, drückt der Film einen in den Kinosessel. Das Sounddesgin ist dabei ein Traum und unterstützt die Gore Elemente eindrucksvoll. Wir reden hier auch nicht von plumpen Jump Scares oder anderen konventionellen Horrorelementen. Durch die dynamischen Kameraführungen & neuartige Kamera Technik, die verwendet wird, erschaffen die Macher einige eindrucksvolle Bildkompositionen. Des Weiteren sind die praktischen Effekte klasse. Allein die Bewegungsabläufe der besessenen Mutter sind künstlerischen sehr anspruchsvoll. Terror pur mitunter erwartet hier einen.
Obwohl der Film richtig Fies ist und vor Kinder/Teenager nicht halt gemacht wird, hätte ich mir sogar den Film noch drastischer gewünscht. In einigen Momenten wird nicht voll draufgehalten oder zumindest kreativ weggeschnitten. Hier hätte man All-In gehen müssen. Ein weiterer kleiner störender Faktor ist das CGI. Es wird nicht oft eingesetzt, aber wenn, ist es nicht sonderlich überzeugend.
Aber im Großen und Ganzen, bekommen wir einen fiesen Beitrag zum Evil Dead Franchise, der insbesondere beim Sound, Schauspiel & Inszenierung punktet, sich aber beim Härtegrad bis zu einem Punkt nicht weiter traut. Bock auf weitere Filme der Reihe, hätte ich dadurch allemal!
Addo's Filmkritik #335
Lange wurde spekuliert, ob uns, Sam Raimi einen vierten Teil seiner kultigen Evil Dead Reihe spendieren wird. Daraus wurde leider nichts. Dafür tat sich Raimi mit seinem Buddy Bruce Campbell zusammen und beide forcierten als Produzenten ein Remake. Als Regisseur gaben Sie einem jungen Filmemacher aus Uruguay das Heft in die Hand – Fede Alvarez.
Dieser nahm das Grundgerüst vom ersten Teil, mit dem Twist das der Besuch in der Waldhütte zu einem kalten Drogenentzug genutzt wird. Damit bekommt das ganze einen noch ernsteren Anstrich. Die Ernsthaftigkeit wird dann nochmals verstärkt, in dem der Humor komplett entfernt wird aus dem Film. Dabei ist die Figurenzeichnung zwar klischeehaft und die Handlungen der Figuren etwas fragwürdig. Aber im Ernst, ist das bei so einem Film wirklich wichtig?! Die Antwort beantworten Fede Alvarez mit einem klaren – Nein.
Er konzentriert sich viel mehr auf das Atmosphärische und das Visuelle. Spätestens nachdem die Dämonen wieder los sind, bekommen wir ein visuell Brachiales Gore Festival, das es tatsächlich schafft, eigenständig zu sein und trotzdem die Kernelemente des Originals zu würdigen. Kleine Schmankerl für Fans sind überall verstreut, Sie werden dem Zuschauer aber nicht mit der Kettensäge ins Gesicht gehalten. Vom Härtegrad nimmt der Film keine gefangenen und hält bei den brutalen Szenen auch schön drauf. Dadurch ist immer eine gewisse Anspannung zu spüren, die unheimlich Spaß macht. Wichtig hier, unbedingt die ungekürzte Fassung anschauen.
Vom technischen her, einer der stärksten Horror Beiträge der letzten Dekade. Der Sound hat was Sirenen Artiges & verkörpert ein ungutes Gefühl. Die überwiegend praktischen Effekten sind traumhaft umgesetzt. Auch Hauptdarstellerin Jane Levy, macht spätestens in der zweiten Hälfte eine fantastische Figur. Sie ist zwar kein neuer Bruce Campbell, dafür hat Sie den besten & blutigsten Showdown der ganzen Reihe.
Fede Alvarez schafft es Evil Dead in die moderne zu holen und einen kompromisslosen Beitrag zur Reihe abzuliefern, ohne die Wurzeln des Ganzen zu vergessen – Genauso macht man ein Horror-Remake!
Addo's Filmkritik #334
Der dritte „Evil Dead“ Teil und gleichzeitig der Abschluss der Reihe. Angelehnt an das Ende vom zweiten Teil, ist die Handlung diesmal im finsteren Mittelalter angesiedelt. Wieder ändert Raimi komplett die Tonalität im Vergleich zu den beiden Vorgängern. Diesmal bekommen wir einen Mix aus trashiger Horrorkomödie, Dark Fantasy & sehr viel morbiden Klamauk.
Dabei ist die Reihe mit dem dritten Teil endgültig im Mainstream angekommen. Das beängstigende, das Ernsthafte und der Gore Faktor werden fast komplett rausgetilgt und macht für eine spaßige Wohlfühlatmosphäre Platz. Der Humor erinnert teilweise an einen Monty-Python Film. Des Weiteren punktet der Film wieder mit einer kreativen Effekt Arbeit, die bewusst trashig gehalten wird. Durch die routinierte Inszenierung, bekommen wir trotzdem den „Evil Dead“-Flair spendiert, ohne den üblichen Splatter Faktor. Dazu ist dieser Film um einiges abwechslungsreicher als seine Vorgänger. Sprich mehr Schauplätze, mehr Figuren und mehr Effekte.
Und natürlich viel mehr von Bruce Campbell. Alles an dem Film dreht sich um die Figur des „Ash“. Dieser baut erst Kacke und erweckt wieder einmal die Toten zum Leben. Jetzt muss er sich gegen die Armee der Finsternis erwehren und gleichzeitig ein Weg zurück in seine Zeit finden. Dabei muss er mit den zeitlichen Gegebenheiten, König Arthur und einem bösen Doppelgänger klar kommen. Die bescheuerte Coolness eines Bruce Campbell geht vermehrt ins comicartige, aber das macht den Film zu was eigenständigem.
Hoch unterhaltsamer Fantasy Horror Mischung, der grotesk lustig ist und die Figur des „Ash“ endgültig zu einem der kultigsten Horror-Helden aufsteigen lässt. Kultiger Abschluss der Evil Dead-Trilogie!
Addo's Filmkritik #333
Nachdem der Erstling in kürzester Zeit Kultstatus erreicht hat, kam 1987 mit „Evil Dead II“ die heiß ersehnte Fortsetzung in die Kinos. Das verblüffende daran, es ist an sich keine klassische Fortsetzung. Sam Raimi hat im Vergleich zum ersten Teil, wesentlich mehr Budget zur Verfügung, was aber immer noch im Vergleich zum Mainstream überschaubar war.
Er nahm die bekanntesten Elemente aus dem ersten Teil, entwickelt Sie gekonnt weiter & pumpte noch mehr kreativer Einfälle mit rein. Das Entscheidende jedoch, er veränderte die Tonalität im zweiten Teil drastisch. Der Humor Anteil ist von Anfang an ein gewinnbringender Zusatz. Dadurch fühlt der Film sich bewusst anders an, obwohl er dem Erstling in vielen Bereichen trotzdem ähnelt. Irgendwo zwischen Remake, Fortsetzungen und Neuinterpretation schafft Raimi durchweg den Spagat hier zu halten. Das war ein großes Wagnis, zahlt sich aber voll und ganz aus.
Der Hauptgrund hierfür, das komplette Filmteam legt in allen Bereichen einen dermaßen große Spielfreude an den Tag, das man als Zuschauer dies förmlich spürt. Die praktischen Effekte sind nochmals ausgereifter und fantasievoller geworden. Der Gore-Faktor ist selbstverständlich nochmals derber in Szene gesetzt. Dazu wird die Ernsthaftigkeit durch den herrlich morbiden Humor abgelöst. In jeder Einstellung spürt man dazu das große Talent von Sam Raimi ein Ambitioniertes Werk zu schaffen.
Der wichtigste Faktor ist jedoch Bruce Campbell. Anders als im Original, ist seine Figur „Ash“ klar die Hauptfigur. Diesen Freiraum nutzt er gnadenlos aus und spielt sich im wahrsten Sinne des Wortes die Seele aus dem Leib. Seine Körpersprache, Mimik, die natürliche Coolness, die Kettensäge & sein humoristisches Timing sind grandios. Eine Helden Figur wie „Ash“ hat es zur damaligen Zeit nicht gegeben und um ehrlich zu sein auch danach nicht wirklich. Als ich als Teenager den Film zum ersten Mal sah, war Bruce Campbell für mich der beste Schauspieler auf dem Planeten. Zumindest ist er durch den Film zu der B-Movie Ikone schlechthin geworden.
Der entscheidende Meilenstein für das Sub-Genre Horror-Komödie und eine der besten Horror-Fortsetzungen schlechthin. Zudem ist der Film nicht nur auf Augenhöhe zum ersten Teil, sondern toppt diesen spätestens ab dem Mittelteil und verleiht mit seinem Ende der Reihe einen erstaunlichen Twist. Grandiose Horror-Komödie-Unterhaltung – Absoluter Kult - Groovy!
Addo's Filmkritik #332
Fünf Freunde wollen ein gemütliches Wochenende in einer Waldhütte verbringen. Dabei entdecken Sie Tonbänder und das „Buch der Toten“. Blöderweise spielen Sie die Bänder ab und erwecken dadurch das unfassbare Böse…
Ein Kultklassiker des Horror-Films der zwingend „NICHT“ aus heutiger Sicht betrachten werden sollte. Das wäre dem Film gegenüber einfach nicht fair. Wenn man es trotzdem tut, findet man ein Haufen Gründe diesen zu zerstückeln.
Aber wenn man ins Jahr 1981 zurückspult & sieht was ein Sam Raimi & seine Kumpel mit geradezu lächerlichen Mitteln (Budget ca. 300.000 $!!!) erschaffen haben, dann ist das meiner Meinung nach immer noch beeindruckend. Selbstverständlich spielte auch hier das Verbot eine große Rolle. Durch die Indizierung ist ein kontroverser Hype um den Film entstanden und das Anfang der 80er. Die deutschen Sittenwächter haben sich im Nachhinein ins eigene Fleisch geschnitten und katapultierten „Tanz der Teufel“ in den Folgejahren zum Kultstatus. Der Film hat daher auch hier einen wichtigen Wert und stellte damals schon den deutschen Jugendschutz ein schlechtes Zeugnis aus.
Seien wir mal ehrlich, wenn man den Film heute anschaut, ist das kein Vergleich zum Erscheinungsjahr. Einen Mutprobe wie damals ist der Film nicht mehr. Für Horror, Slasher und Gore Liebhaber, ist es trotzdem ein Fest voller Kreativen Einfällen. Die atmosphärische Dichte etabliert sofort ein Unbehagen, ist unheimlich effektiv & dreckig. Die dynamischen Kamerafahrten sind legendär, oft kopiert, aber nie so wirklich wuchtig wie hier zu sehen. Dazu die praktischen Effekte, die lediglich mit Gummi & nicht wirklich nachvollziehbaren Flüssigkeit umgesetzt worden ist. Die Wirkung der Effekte ist aber richtig schön saftig & wirkt heute noch neuartig. Ein gutes Beispiel für Filmschaffenden wie billige praktische Effekte sinnvoll verwendet werden können.
Und dann gibt es noch Hauptdarsteller Bruce Campbell. Der Kniff an der Sache, er wirkt zu Anfang gar nicht als Hauptcharakter. Erst im Laufe des Films tritt er als Hauptprotagonist in den Vordergrund. Ab da liefert der Buddy von Sam Raimi einen virtuosen Auftritt als „Ash“ ab, der gegen die blutdürstigen Dämonen seinen Mann stehen muss.
Der Erstling „Evil Dead“ ist ein kreativer & konsequenter Horror-Gore-Film, der das Genre durch seine Inszenierung & Atmosphäre entscheidend mitprägte. Seine praktischen Effekte, haben nachhaltig das Gore-Genre beeinflusst und gezeigt das solche Art von Filmen auch unterhalten können. Berechtigter Kult!
Addo's Filmkritik #331
1978 versuchte ein junger Filmemacher Namens Sam Raimi mit diesem Kurzfilm, Geld für einen Abendfüllenden Spielfilm zu ergattern. Die Studios bissen zwar nicht an, doch mit Hilfe von Freunden & Bekannten (u.a. Bruce Campbell) konnte er diese Idee drei Jahre später doch umsetzen. Die Geburtsstunden von „Evil Dead“!
Man erkennt hier viele Einstellungen und die kreativen Ideen die im Nachhinein die „Evil Dead“ Reihe ausmachten. Dieser Kurzfilm ist sozusagen der Ursprung des Ganzen. Allerdings ist das qualitativ sehr dürftig in Szene gesetzt. Das anschauen gestaltet sich daher sehr schwierig und fällt unter keinem Maßstab aus der heutigen Zeit. Aber für Hardcore-Fans und Film Nostalgiker dürfte das sicherlich ein Blick wert sein!
Addo's Filmkritik #330
Die Lust auf die dritte Staffel war bei mir ziemlich gedämpft, nachdem die Macher die zweite Staffel in der eher durchschnittlichen „Boba Fett“-Serie fortgesetzt wurde. Im Nachhinein war es eher eine „The Mandalorian 2.5“ Staffel, als was Eigenständiges zu Boba Fett zu erzählen.
Das gute an der dritten Staffel ist, das endlich die Mandalorianische Kultur in den Vordergrund gestellt wird. Wir erfahren also was mit dem Heimatplaneten „Mandalor“ geschehen ist und wie die unterschiedlichen Stämme zueinander oder besser gesagt gegeneinander stehen. Hier offenbart sich der hochinteressante Konflikt zwischen Mandalorianern mit traditionellen Werten und denen die es nicht so genau nehmen. Im Kern geht es bei der Staffel darum, die Mandalorianer wieder als Volk zu vereinen und Ihren Heimatplaneten zurückzuerobern.
Allerdings verpasst diese Staffel sehr viele Möglichkeiten was Großartiges hier abzuliefern. Der Hauptgrund hierfür ist die schlampige Erzählstruktur. Wieder wird auf einzeln Abenteuer gesetzt, aber gleichzeitig das große Ganze verfolgt. Das passt oft nicht wirklich zusammen. So schwankt die Qualität der Folgen erheblich. Die dritte Staffel hat mitunter einige der besten Folgen (Episode 4 & 7) der ganzen Serie. Auf der anderen Seite gib es Füller Folgen und eben auch die schlechteste Folge (Episode 6) schlechthin.
Von der ganzen Aufmachung her, will diese Staffel episch sein. Nur schafft Sie das nur bedingt in den letzten beiden Folgen. Da wo erzählerisch es zwingend notwendig wäre mehr Zeit zu investieren wird gehetzt. Die Storylines wo nebensächlich sind, da wird massig Zeit verschwendet. Dazu muss die Serie immer wieder einige Plot-Holes aus dem Star Wars Universum gerade rücken (Stichwort: Lord Palpatine), das nervt mit der Zeit. Ebenso das Zusammenspiel den unterschiedlichen Stämmen der Mandalorianer. Das Gerede über Ehre und Kodes wirkt auf Dauer ermüdend, da bis auf Mando/Bo-Katan Kryze alle anderen eindimensional wirken. Des Weiteren ist der Umgang mit Bösewicht „Moff Gideo“ ärgerlich. Viel zu wenig Screentime und dann wird er noch schnell ab gefrühstückt.
Die dritte Staffel fühlt sich anders an, als die beiden vorherigen Staffeln. Sie will hoch hinaus, hat alle Zutaten die dafür notwendig sind um einen epische Star-War-Staffel zu generieren und am Ende torpedieren Sie sich selbst. Das scheint ein großes Problem bei Disney zu sein. Wie im Marvel-Universum zu sehen ist, fehlt es an einer gut durchdachten Story. Schauwerte & Fan-Service reichen heutzutage nun mal nicht mehr aus. Dabei hat man doch mit „Andor“ bewiesen wie gut es geht!
Addo's Filmkritik #329
Nachdem die erste Staffel eine Einführung war, erhöht die zweite Staffel die Schlagzahl deutlich. Alles ist noch einmal ein Stück größer und besser in Szenen gesetzt. Dabei ist die erste Hälfte wieder in kleine Abenteuer oder besser gesagt in Aufträgen gegliedert. Die Schwächen aus der ersten Staffel sind noch da, aber minimiert. Ab dem Staffelmitte wird dann endlich ein größerer Story Plan ersichtlich. Hier spielt die Serie dann Ihre Stärken gekonnt aus und wirkt deutlich erwachsener als noch die erste Staffel.
Vom inszenatorischen her, übertrifft sich die zweite Staffel ein ums andere Mal selbst. Die Action & die Geschwindigkeit sind deutlich vorhandener als in der ersten Staffel noch. Es gibt’s zwar immer noch etwas Leerlauf und einige erzählerische Schwächen. Hier schaffen es aber die Macher auch einige beeindruckende Szenerien zu erschaffen, die mit zum Besten gehören was Star war zu bieten hat.
Die Figuren sind ebenso vielschichtiger und auch unsere Hauptprotagonisten erhalten einen sinnvolle Charaktervertiefung. Dadurch dass wir mehr über Mando und Baby-Yoda erfahren, entwickelt sich vor allem in der zweiten Staffelhälfte eine emotionale Bindung zu dem Duo. Es ist auch nicht verkehrt das Baby Yoda endlich seinen eigentlichen Name erfährt & mehr involviert wird. Die Sympathien gehören sowieso dem kleinen Racker.
Das erfreuliche an der zweiten Staffel ist jedoch, das spätestens in der zweiten Hälfte einen Geschichte, ja die Bedrohung an sich endlich sichtbar wird. Die Einführung von „Moff Gideon“ (Überragend – Giancarlo Esposito) als Ober-Schurke, der seine imperialistischen Pläne verfolgt, ist endlich ein würdiger Gegenspieler. Dazu wird reichlich Fan-Service betrieben, aber defintiv der besseren Sorte. Durch das Hinzufügen von bekannten Figuren wie Boba Fett, Bo-Katan Kryze oder Ashoka erhält die Serie nochmal ein gewisses Flair. Erfreulicherweise wird auch ein klein wenig mehr über die Mandalorianische Kultur preisgegeben. All diese Punkte führen zu einem emotionsgeladenden und actionreiches Finale, wo keine Wünsche offen bleiben.
Die zweite Staffel ist das worauf Star-Wars Fans lange gewartet haben. Old-School Sternenkrieg, mit reichlich Fan-Service, tollen Effekten, eine Erweiterung der Galaxis und ikonischen Figuren!
Addo's Filmkritik #328
The Mandalorian ist die erste Star Wars- Real Serie und gleichzeitig das erste Zugpferd für den damals neu eingeführten Disney+ Streaming Dienst. Nachdem die neue Trilogie überwiegend bei Fans und Kritikern enttäuschte, war der Druck hier gewaltig. Als Showrunner übernahm Jon Favreau (u.a. Ironman & Kiss the Cook) die Geschicke und der Mann hatte eine klare Vorstellung was zu tun ist.
Angesiedelt zwischen Episode 6 (Die Rückkehr der Jedi-Ritter) und Episode 7 (Das Erwachen der Macht), folgen wir in der Serien einem mandalorianischen Kopfgeldjäger. Dieser erhält den Auftrag, ein Findelkind (Baby-Yoda) abzuliefern, hinter dem die übrig gebliebenen Imperialistischen Kräfte her sind.
Irgendwo am Rande der Galaxis folgen wir dem Duo & Ihren Abenteuer. Dabei ist das ganze klassisch & hochwertig inszeniert- Sprich keine überbordende Story, sondern kleine Abenteuer die nach jeder Folge mehr oder weniger abgeschlossen werden. Dabei sind die Folgen nie länger als 40 Minuten, einige folgen schaffen gerade mal die 30 Minuten Marke. Dazu sind einige Folgen Langweilig und es passiert gefühlt nichts. In Sachen Erzählweise, hat man das Gefühl, das hier bewusst auf vieles Verzichtet wird.
Diese Schwächen werden aber im Laufe der Zeit Geschickt kaschiert. Den die nostalgische Welt wird abwechslungsreich wiedergegeben und mit altmodischen Western Elementen erweitert. Im Grunde haben wir einen Space-Western hier, der offensichtlich von der Dollar-Trilogie inspiriert worden ist. Allein der Hauptdarsteller „Mando“ erinnert stark an Eastwood ikonischer Rolle aus den Dollar Filmen. Auch der Soundtrack geht in Richtung Western und bleibt einem wohlwollend im Gedächtnis. Das Herz der Serie und kleine Geheimwaffe, ist jedoch Baby-Yoda. Überwiegend ohne CGI und mit praktischen Effekten in Szene gesetzt, versprüht der kleine unheimlich viele Sympathiepunkte. Grundsätzlich, sind alle vorkommenden Figuren eine positive Erweiterung der Star-Wars-Welt.
Trotz Inhaltlicher Schwächen, einer seltsamen Erzählstruktur und einiger Logikfehler, überzeugt die erste Star Wars Serie „The Mandalorian“ überwiegend. Das liegt daran das es die Macher verstanden haben, auf charmante Art die alten Fans „Star Wars“-Fans mit Nostalgie abzuholen und die neue Generation mit frischen Ideen dabei nicht zu vergessen. Eine coole erste Staffel, die als Einführung dient und Lust auf mehr macht!
Addo's Filmkritik #327
Das Allseits bekannte Thema „Normalo verliebt sich in Spion und zusammen müssen Sie ein Abenteuer überstehen, um sich am Ende in den Armen zu liegen“. Die Hauptrollen übernehmen Chris Evans und Ana de Armas, die momentan zu den gefragtesten Schauspielern zählen. Starpower ist also reichlich vorhanden. Der Clou an der ganzen Sache, die Rollenbilder sind diesmal vertauscht. Die Frau ist diesmal der Spion und der Mann übernimmt die unbeholfene Normalo Rolle.
Eine nette Idee, da Armas/Evans bereits in „Knives Out“ eine gute Dynamik miteinander hatten. Allerdings ist hier nicht viel davon übrig geblieben. Die Spionin kauft man einer Ana de Armas nicht ab, vor allem im Actionbereich hapert es. Chris Evans als verliebter Farmer, der zwischendurch paar Terroristen gekonnt vermöbelt, wirkt auch nicht sonderlich glaubhaft. Das wäre alles halb so schlimm, wenn die beiden nicht so einen verkrampfte Chemie miteinander hätten. Wenn es an diesem Aspekt bei dieser Art von Film hackt, dann wird es schwer einen guten Streifen abzuliefern.
Denn der restliche Film überzeugt auch nicht, weil das Gefühl immer aufkommt, das man dies schon in Besser gesehen hat. Die Effekte & die Action sind 08/15, der Humor ist Standardkost und die Bösewichte zu eindimensional. Was insbesondere bei Adrien Brody schade ist, weil er seinen Bösewicht mit einer gewissen Spiellaune anlegt. Es ist einer dieser typischen seichten Streaming Großproduktionen mit Starpower, der mit einem Haufen Cameo-Auftritte (Wider mal Ryan Reyniolds!!!!!) noch garniert wird und im Enddefekt nur wie Content wirkt.
RomCom-Spionage Action Komödie die nichts Neues zu bieten und sich dreist bei ähnlichen Filmen bedient. Ein wenig „Knight & Day“ hier, ein Schuss „Mr. & Mrs. Smith“, eine Prise „Kiss & Kill“ da und eine kleine Dröhnung „Gray Man“ hier. In Sachen Kreativität bleibt der Film vieles Schuldig & versinkt schnell in der seichten Bedeutungslosigkeit!
Addo's Filmkritik #326
Ein ehemaliger angesehener Super-Cop (Charlie Hunman), ist, nachdem er einem Polizeiskandal aufgedeckt hat, bei seinen Kollegen unten durch und seine Marke los. Er lebt fortan einsam zurückgezogen und hat sich der Spiritualität hingegeben. Just bekommt er den Auftrag den Mord an der Ehefrau eines berühmten Hollywoods Stars (Mel Gibson) aufzuklären, der gleichzeitig auch der Hauptverdächtige ist. Ein Fall der komplizierter ist, wie gedacht!
Die Ausgangslage verspricht einen Film, der das Potenzial hat, einen Kult-Krimi-Komödie zu werden. Die Besetzung hält überwiegend das Versprechen. Alle beteiligten haben Bock auf Ihre Rolle und nehmen Ihre exzentrischen Figuren an. Der Humor hat einige Lacher zu bieten und auch der Look des Films gibt einiges her.
Das Problem was der Streifen hat, er verlässt sich zu sehr auf seine Darsteller. Der eigenwillige Plot wird jedoch kaum verfolgt. Als Zuschauer verzweifelt man regelrecht an der wirren Geschichte. Im Grunde ist es eine Suche nach dem jeweiligen Mörder, eben ein klassischer Whodunit Stoff. Die Suche gestaltet sich jedoch dermaßen zäh und spannungsarm, dass auch der Cast hier nicht viel ausrichten kann. Der fehlende Actionanteil kommt hier noch erschwerend hinzu. Was besonders negativ auf viel, ist der unpassende Soundtrack. Dieser verstärkt die chaotische Story nur noch und ist ein gutes Beispiel wie man Musik beschissen einsetzen kann.
Großartige Plot-Idee + Spielfreudiger Cast = Er gibt noch lange keinen guten Film!
Addo's Filmkritik #325
Die Ware Geschichte, dass ein Schwarzbär in den 80er sich an einer großes Menge Kokain vergeht, weil ein Drogenschmuggel schieflief, ist wie gemalt für einen B-Movie-Trash-Horror Film. In der Realität ist der Bär schnell an der Menge Kokain verendet. Die simple Idee lautete also – Was wäre, wenn der Bär, anstatt zu sterben, auf Kokain, Amok läuft?!
Für diesen Unterfangen stand den Machern ein unverschämt hohes Budget von 30.000.000 $$ zur Verfügung. Wo das Geld hingeflossen ist, wird einem gleich klar. Die Animation vom Bären ist überraschenderweise gelungen. Das nostalgische 80s-Feeling ist schön verspielt. Grundsätzlich ist die Devise bei dem Film, sobald CGI/Bär im Spiel ist, wird es spaßig. Das hätte man locker den ganzen Film durchziehen können und jeder wäre zufrieden gewesen.
Allerdings eine unnötig aufgeblähte Möchtegern Handlung, die zusätzlich mit einen Haufen Klischee-Figuren überladen wird, bremst das Vergnügen immer wieder aus. Für einen Film dieser Art, kann sich die Besetzung durchaus sehen lassen. Viel zu tun bekommen die Akteure jedoch nicht. Einen gewissen emotionalen Wert, hat Ray Liotta als Gangsterboss, der hier in seiner letzten Rolle zu sehen ist. Aber all das lenkt zu sehr von der eigentlichen Attraktion ab.
Der Kokain-Bär rockt tatsächlich, dafür ist der restliche Film unterdurchschnittlicher B-Movie Ware!
Addo's Filmkritik #324
Der schwarze Nerd Malcolm lebt in einem Problemviertel von Inglewood, L.A. Trotzt diesem schwierigen Umfeld, das durch Ganggewalt und Drogen geprägt ist, hat er es geschafft sich aus diesem Leben rauszuhalten. Er ist ein Einser-Schüler, will nach Harvard, steht auf die Hip-Hop Subkultur der 90er, fährt BMX, spielt in einer Punkband und gerät mit seinen zwei Besten Freunden ungewollt ins Drogengeschäft. Die drei unbeholfenen Nerds mache dabei eine gute Figur, handelt sich aber auch eine Menge Probleme ein, was Ihre jeweilige Zukunft verbauen könnte…
Obwohl die Handlung einfach gehalten ist, findet Sie sofort den richtigen Swag. Es tut gut Malcolm und seinen Freunden zu folgen. Dabei ist die heitere Komödie, wenn man genauer hinschaut, eine gut pointierte Abrechnung mit sozialer Ungerechtigkeit. Ein Ghetto Film der komplett anders gelagert ist. Regisseur Rick Famuyiwa trifft, trotzt lockerer Stimmung, die richtigen Töne bei den ernsten Themen. Dabei driftet der Film nie ins Lächerliche ab.
Der Cast, der mit Newcomern, gestandenen Schauspielern (u.a. Zoe Kravitz, Forest Whitaker) und Künstler (u.a. ASAP Rocky, Tyga) abwechslungsreich besetzt ist, spielen Ihre Parts überzeugend. Vor allem „Malcolm“-Darsteller Shameik Moore ist eine positive Überraschung.
Obwohl die Handlung jetzt nicht viel bietet, ist der Film unterhaltsam gestaltet. Dazu besticht er mit einem nerdigen Street Look und einem launig zusammengestellten Soundtrack. Dadurch erhält der Film zu seiner Leichtigkeit eine gewisse Coolness. Abzüge gibt es beim Ende, das eher enttäuschend ist.
Geschmeidiger Coming-of-Age Film, der seine ernsten Themen mit Leichtigkeit angeht und trotzdem on Point ist, dabei wirkt die Inszenierung lustig, neu & unterhaltsam!
Prädikat, HIGHCLASS DOPE.
Addo's Filmkritik #323
Nachdem Ihr Vater auf mysteriöse Art und Weise das zeitliche segnet, übernehmen die ungleichen Geschwister OJ (wunderbar introvertiert - Daniel Kayluuya) & Emerald (selbstbewusst flippig - Keke Palmer) die Familienranch „Hollywood Haywood Horses“. Diese ist drauf spezialisiert Pferde für Film- und Serienproduktionen zu trainieren. Die Ranch hat schon besser Zeiten erlebt und steht finanziell mit dem Rücken zur Wand. Da kommt es den Geschwistern gerade Recht, das unnatürliche Ereignisse auf Ihrem Gelände vor sich gehen. Die beiden Versuchen daraus Kapital zu schlagen & den entscheidenden „Money Shot“ zu landen…
Obwohl es erst der dritte Film von Jordan Peele ist, habe ich einiges über den Filmemacher gelernt.
1. Habe keine Erwartungen, den Peele untergräbt diese sowieso.
2. Höre nicht auf die Kritik & mache dir selbst ein Bild von seinem Werk.
3. Sei gefasst darauf, dass du einen skurrilen Genre Mix erlebst.
All diese Punkte passen perfekt zu „Nope“. Es ist ein eigenwilliger Genre Mix, der zwischen UFO-Alien-Film, Western Stimmung & Tier-Horror wandelt. Angesiedelt ist das Ganze in einer Wüsten Kulisse in der Einöde Kaliforniens. Dabei hat der Film zwei unterschiedliche Hälfte. Diese kann man sogar als eine Hommage an die Spielberg Klassiker „Der weiße Hai“ oder „Die Begegnung der dritten Art“ interpretieren.
In der ersten Hälfte, die einen langsamen atmosphärischen Aufbau hat, liegt der Fokus auf den Figuren, Ihrer Situation und dem Spannungsaufbau. Dabei ist die Erzählweise skurril, denn die Wahrnehmung des Zuschauers wird geschickt verkompliziert. Vor allem eine Sitcom Rückblende, in der ein Schimpanse eine wichtige Rolle einnimmt, lässt den Zuseher lange grübeln. Daraus speist sich geschickt die Spannung und Peele schafft es uns den Spiegel vorzuhalten, wie gierig wir nach Spektakel dürsten.
In der zweiten Hälfte bekommen wir dann Spektakel geliefert. Aber anders als gedacht. Wo der Horror in der ersten Hälfte, sich vornehmlich im Kopf abspielt, fügt der Film alle seine Versatzstücke zu einem Ganzen zusammen und beschert uns einen verdammt unterhaltsamen letzten Akt.
Wie schon bei Get Out“ schafft es Jordan Peele ein pfiffiges Drehbuch zu entwickeln, das nah an seinen Figuren bleibt, spannend sowie humorvoll ist & unterschiedliche Genres zu was Neuem verbindet. Diese Wilde Mischung wird mit dem tollen Cast, der herausragenden Kamera von Hoyte Van Hoytema (u.a. Dunkirk & Tenet) & dem superben Sounddesign vergoldet. Dass der Film bei den Oscars in den technischen Kategorien keine einzige Nominierung erhalten hat, kann man getrost als Skandal bezeichnen.
Jordan Peeles drittes Werk „Nope“, ist ein spannungsgeladener Western-Alien-Tierhorror Hybrid, der visuelle herausragend ist, seine satirische Note sinnvoll setzt, bestens unterhält und in Zeiten von Franchise/Sequels/Prequels was Eigenständiges bittet!
Addo's Filmkritik #322
Nach seinem überzeugenden Erstling, erhielt Jordan Peele für sein zweites Werk „Wir“ mehr oder weniger freie Hand. Die Prämisse - Einen afroamerikanischen Familie muss sich Ihren Bösen Doppelgängern stellen, ist eine äußerst spannende Ausgangslage.
Jordan Peele hat hier ganz klar seine eigene Vision durchgedrückt ohne Rücksicht auf Verluste. Was ich im lasse ist die mutige gewählte Erzählweise. Leider wird dieser Mut nicht vollends belohnt. Im Verlaufe des Films überschätzt der Regisseur die Zuschauer, so dass man der Geschichte nicht mehr so recht folgen will. Die Geschichte & das Ende sind viel zu eigen geraten. Der Humor würde ich als eigenwillig beschreiben, wirkt aber eher unfreiwillig. Durch all das, wirkt der Film am Ende unrund. Um ehrlich zu sein weiß ich das Ende bis heute immer noch nicht richtig zu deuten
Trotzdem ist „Wir“ kein schlechter Film, da Jordan Peele doch noch einige Stärken ausspielen kann. Angefangen bei der Besetzung, die passende gewählt ist. Insbesondere von Lupita Nyong'o Performance war ich sehr angetan. Alleine Ihr Spiel mit der Mimik versprüht Horror Feeling. Die weiteren Vorzüge sind die atmosphärische Kamera Arbeit, der coole Soundtrack, das abwechslungsreiche Setting und das hervorragende Sound Design. Der Umgang mit der Metaebene ist dazu abgefahren unterhaltsam. Dazu hat der Film einige Überraschungsmomente zu bieten, unabhängig davon ob es einem Gefällt oder nicht.
Alles in Allem ein interessanter Film, der unkonventionell Weise eine zu ambitionierte sozialkritische Geschichte erzählt, die den geradlinigen Zuschauer missfallen wird. Aber seine Vorzüge in Sachen Schauspiel, Kamera & Sound eindeutig vorweist. Immerhin versucht Peele hier was Neues und riskiert was, dafür muss ich ihm Respekt zollen!
Addo's Filmkritik #321
Der Überraschungshit aus dem Jahr 2017 und gleichzeitig auch das Regiedebüt von Jordan Peele, der hier einen unkonventionellen Mix aus Horror, Paranoia, Drama, Mystery und Satire vorlegt. Die zugrunde gelegte Prämisse erinnert dabei stark an den 60s Klassiker „...Rate mal wer zum Essen kommt“ oder an die „Die Frauen von Stepford (2004)“.
Der Film bezieht seinen Horror aus den sozialkritischen Komponenten und seinen unterschwelligen Rassistischen Klischees. Dabei ist die Intelligente Sozialkritik im Horrorfilm nicht zwingend was Neues. Filme wie „Candyman“ oder George Romeros Zombie Streifen haben schon vor Jahrzehnte gezeigt das es geht. Jordan Peele nimmt nun dieses Potenzial und führt den „intelligenten Horror“ gekonnt in den Mainstream. Dazu bekommt das Horror Genre den langersehnten Push den er dringend benötigt hat.
Trotzdem traue ich mich nicht den Film in eine Schublade zu schmeißen. Das liegt an dem unfassbar präzise geschriebenen Drehbuch, das unterschiedlichste Genres miteinander verbindet. Das Drehbuch hat nicht zu Unrecht den Oscar einheimsen können. Sehr guter Spannungsaufbau, skurrile Mystery Momente, ambivalente Figuren - verwoben in einer Abrechnung des zeitgenössischen Amerikas. Ein gutes Beispiel, was ein gutes Drehbuch bewirken kann.
Abgerundet wird das Ganze mit einem toll zusammengestellten Cast, wo insbesondere Daniel Kaluuya (Oscar-Nominierung!) heraus sticht, dazu einem sinnvoll eingesetzten Sound & einer kreativen Kamera, die immer nah an den Figuren dran bleibt. Wenn man was bemängeln will, ist es der letzte Akt, der nicht ganz mit den restlichen Film mithalten kann, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es ein zufriedenstellendes Ende ist.
„Get Out“ führt Jordan Peele als neue Hoffnung des Autorenfilmes ein und zeigt auf clevere Art und Weise, das ein wilder Horror-Genre-Mix mit Botschaft funktioniert!
Besten Dank nochmals. Hat sehr viel Spass gemacht dieser Jahr :) Nach dem Sperren der Kommentar Funktion war es Klasse mal wieder mit der Community zu interagieren.
Thanks a lot!
Addo's Filmkritik #320
„Ich komme in Frieden!“
Ein intergalaktischer Drogendealer in Menschengestalt treibt in Los Angeles sein Unwesen, um aus menschlichen Köpfen das darin enthaltene Glückshormon Endorphin abzusaugen, was auf seinem Planeten als begehrte Droge gilt. Nur der ultraharte Cop Jack Caine (Dolph Lundgren) weiß was Sache ist und stellt sich dem übermächtigen Gegner kompromisslos in die Quere…
Sc-Fi-Actioner, der Anfang der 90er nochmals den B-Movie Charme der 80er aufleben lässt. Die üblichen Schwächen wie die dünne Story und Stereotypische Charaktere sind wie gewohnt vorhanden. Das der Film viele seiner Elemente aus Filmen wie „Predator“ oder „Highlander“ kopiert, kann man getrost verschmerzen.
Den „Dark Angel“ ist ein handwerklich gelungener B-Movie, der ohne jegliches CGI auskommt und viel mehr mit seinen cool anzusehenden praktischen Effekten glänzt. Besonders die haufenweise vorkommenden Pyroeffekte sind sinnvoll platziert und einen Blick wert. Dazu ist der Film rasant und besticht noch mit einer guten Bad Cop/Good Cop Dynamik. In Sache Härtegrad lässt der Film sich auch nicht lumpen & haut einige explizite Gewaltdarstellungen raus.
Zusammen mit dem fetzigen Soundtrack ergibt es einen unterhaltsamen Sc-Fi-Retro B-Movie und den mit Abstand besten Dolph Lundgren Film, in dem er die alleinige Hauptrolle innehat!
Addo's Filmkritik #319
1995 – der jugoslawische Bürgerkrieg neigt sich seinem Ende entgegen. Eine Gruppe Entwicklungshelfer (u.a. Benicio del Toro, Tim Robbins, Olga Kurylenko) erhält den Auftrag in einem bosnischen Dorf eine Leiche aus dem Brunnen zu ziehen, um das konterminierte Trinkwasser gereinigt zu bekommen. Dafür benötigt die Truppe ein geeignetes Seil, was in den ausgehenden wirren des Krieges nicht leicht zu beschaffen ist…
Anti-Kriegsfilm der auf humorvolle und ziemliche zynische Art und Weise die Absurdität des Krieges dargestellt. Hier geht es nicht zwingend um den Krieg selbst, sondern eher um den Bürokratismus dahinter und wie die einfachen Menschen damit umgehen oder daran zerbrechen.
Dabei verzichtet der Film auf großes Tam Tam und nähert sich seinem Thema mit leisen satirischen Untertönen und einer authentischen Darstellung des ehemaligen Jugoslawiens. Als Hauptdarsteller liefern Benicio del Toro und Tim Robbins gute Arbeit ab. Den Zynismus, den beide an den Tag legen und aufgrund derer Sie in die abstrusesten Situationen kommen lässt, ist gleichzeitig zum Lachen und doch wiederum zum Weinen.
Abzüge gibt es in den Figurenzeichnung, da viel angedeutet wird, aber kaum eine Charaktervertiefung stattfindet. Insbesondere die weiblichen Figuren werden hier vernachlässigt, obwohl das Schauspiel mehr als passabel ist.
Zynischer, ironischer & humorvoller Abgesang auf den Jugoslawischen Bürgerkrieg und den abstrusen Bürokratischen Umgang mit dem einfachen Volk!
Addo's Filmkritik #318
Die Tochter des Buchhalter Gene Watson wird am Bahnhof von einem Polizeibeamten entführt. Um seine Tochter widerzubekommen, muss er innerhalb von 90 Minuten einen Mord ausführen. Das Opfer – Die frisch gewählte Gouverneurin von Kalifornien…
Der Handlungsverlauf wird in Echtzeit wiedergegeben, was sich heute noch als unverbrauchte Inszenierung anfühlt. Die Hauptdarsteller Johnny Depp und Christopfer Walken sorgen mit Ihrem Spiel für einen gewissen Qualitätsstandard. Ohne die beiden würde die arg konstruierte Erzählweise wahrscheinlich zusammenbrechen. In der kürze der Zeit generiert der Film dennoch einige beklemmende Momente und versprüht sogar etwas Nervenkitzel.
Kurzweiliges Thriller-Häppchen, mit Inhaltlichen Problemen, die durch Depp/Walken größtenteils abgefedert werden!