AddoMoody - Kommentare

Alle Kommentare von AddoMoody

  • Don’t Look up (2021)
    Take Shelter – Ein Sturm zieht auf (2012)
    Apollo 13 (1995)
    Dreizehn Leben (2022)
    Die Höllenfahrt der Poseidon (1972)
    Überleben (1992)
    The Impossible (2013)
    Flammendes Inferno (1974)
    Deepwater Horizon (2016)
    Independence Day (1996)

    12
    • 7
      AddoMoody 16.06.2025, 11:31 Geändert 16.06.2025, 11:32
      über Dept. Q

      Addo's Filmkritik #836

      Der dänische Krimi-Schreiber Jussi Adler-Olsen sorgte mit den Romanen um den eigenwillige Polizisten Carl-Mørck für mächtig Furore. Die Romane um Mørck‘s Sondereinheit Q, die sich um Cold-Case-Fälle kümmert, wurde gleich mehrfach („Erbarmen“, „Schändung“) anständig verfilmt. Netflix krallte sich die Rechte & Showrunner Scott Frank („Das Damengambit“) verlegte die Handlung aus den Skandinavischen Gefilden Kopenhagens, ins malerisch düstere Edinburgh.

      Ein gewagter Move, eine zynischen Krimivorlage aus Skandinavien, ins verregnet schottische Gemüt umzusiedeln. Aber das Wagnis geht in weiten Teilen auf. Nicht nur erhält die Romanvorlage einen neuen Anstrich, sondern die Serie versteht sich als ernstzunehmende Konkurrenz/Alternative zu Apple's „Slow Horses“. Darüber hinaus hat Sie enorme Ähnlichkeiten & Einflüsse zu Serien-Klassikern wie „Sherlock“ oder „Broadchurch“.

      An das Niveau dieser Vorbilder kommt „Dept Q“ NOCH nicht heran, dafür fehlt ihm zum Beispiel ein herausragender „Gary Oldman“ und der Fall um die vermisste Politikerin zieht sich über die neun Episoden extrem. Darüber hinaus sind außerhalb des Q-Teams die Nebenfiguren (Die Polizeichefin!) nervig geschrieben.

      Aber das Cold Case Team um den mürrischen Carl Morck, dem syrischen Immigranten Akram Salim, der quirligen Rose und den Invaliden James Hardy überzeugt mit seiner facettenreichen zwischenmenschlichen Dynamik. Ob bei den spritzigen Diskussionen, den aufwendigen Ermittlungsarbeiten oder Probleme privat Natur. Die Charaktere haben Ihre Schwächen, mit denen Sie klarkommen müssen & das mitunter mit herrlich schwarzen britischen Humor untermalen.
      Herausstechen tut hier insbesondere Matthew Goode als Hauptfigur Carl Mock. Endlich darf der Brite nach unzähligen starken Nebenrollen (u.a. Matchpoint, „Watchmen“) den Frontman in einer ambitionierten Produktion mimen. Goode nutzt seine Chance und verleiht dem sarkastisch-zynischen Vollzeit-Arschloch eine gehörige Portion Charisma.

      Fazit:
      Mit der eigenständigen Serien-Adaption der Mørck-Romanen, ist Netflix wieder mal einen Thriller-Hit gelungen, Frei von Schwächen ist die erste Staffel sicherlich nicht, beim langgelutschten Fall schleichen sich störende Längen ein. Die Team-Dynamik übertüncht das überwiegend und macht Lust auf weitere Staffeln!

      5
      • 7 .5
        AddoMoody 13.06.2025, 12:39 Geändert 13.06.2025, 14:12

        Addo's Filmkritik #835

        Der Achte Teil der Mission Impossible-Reihe und der direkte Nachfolger zu „The Dead Reckoning“, muss sich einer großen Aufgabe entgegenstellen. Mit dem als Zweitteiler konzipierten „The Final Reckoning“, sollte nach drei Jahrzenten fabelhafter Action-Unterhaltung, die Geschichte um Tom Cruise- Alter Ego - „ETHAN HUNT“ zu einem Ende finden.

        Die selbstbewusste Ausrichtung für den angeblichen Schlussakkord ist sofort sichtbar…

        MONUMENTALES-ACTION-KINO-EPOS war hier der Wunsch…

        Das Team um Regisseur Christopher McQuarrie ließ sich volle zwei Jahre Zeit und hatte hierfür ein astronomisches Budget von 400 Millionen Dollar zur Verfügung. In jeder Sekunde ist dem Film sein episches Unterfangen anzumerken, jede Sequenz vermittelt das Gefühl eine Gewichtung zu haben. Die Story um die Almmächtige KI, die endgültig zur Globalen Bedrohung aufsteigt, muss gestoppt werden und dafür kommt nur Ethan Hunt + Team in Frage.

        Tom Cruise liefert zu seiner (angeblichen!) Abschiedsvorstellung noch mal richtig ab. Es ist wie eine Best-Of Vorstellung seines gesamten Skillset die er durch drei Jahrzehnte uns präsentierte. Er rennt, kämpft, klettert, Taucht in einem Atom-U-Boot, hängt aus jeder Richtung aus einem Flugzeug und legt sich mit seinen 60 Jahre, nochmal eindrucksvoll ins Zeug. Darüber hinaus bekommt er, wie nie zufuhr, reichlich Charaktermomente serviert, so dass diese nochmals den epischen Unterton verstärken.

        Gleiches gilt bei der restlichen Darstellerriege, jede noch seine kleine Sprechrolle wurde mit hochkarätigen Gesichtern besetzt, die alle Ihren kleinen Moment bekommen. Das Produktionsdesign, die Kamera, der Schnitt und die intensiven Action-Momenten, sind alle das oberste Regal des Action-Kinos.

        Das große ABER an dem epischen Ansatz. Durch die immens hohe Figurenanzahl, den zahlreichen Side-Plot’s die sich durch die MI-Historie durcharbeitet, den emotionalen Momenten und den überraschenden Rückkehrern, wirkt der Film erzählerisch überladen. Das führt zu dem Problem, das der eigentlich Bösewicht des Filmes, im Form der KI „Die Entität“, ins zweite Glied rückt und von dem Schnöden Gabriel nur noch repräsentiert wird. Durch all diese Sachen, vergessen die Macher das atemlose Tempo und die sich daraus entwickelnde spannenden Dynamik, die eigentlich große Stärke der Franchise.

        Fazit:

        Den Epischen Auftrag erfüllt die angebliche letzte Mission alle mal. Das Budget sieht man diesen Film blendend an und auch allen Beteiligten legen mit Ihren Leistungen eine spürbare Dringlichkeit an den Tag. Tom Cruise ist wieder einmal um jeden Zweifel erhaben. Dennoch schleicht sich das Gefühl ein, das der epische Ansatz, die eigene dynamische Action DNA vernachlässigt und die vielen Side-Quest zur Franchise-Historie überhandnehmen. Daher kommt „The Final Reckoning“ nicht an die besten Teile der Reihe heran, ist aber immer noch auf einen unverschämt hohen Niveau!

        8
        • AddoMoody 13.06.2025, 12:36 Geändert 13.06.2025, 14:11

          DIE MUTTER ALLER FILMGENRES....

          Eigentlich wäre eine Top 100 hier sinnvoller, sei's drum :)
          Meine Top Ten Western aller Zeiten:
          ===============================================
          1. The Good, The Bad & The Ugly (1966)
          2. No Country for Old Men (2007)
          3. The Hateful Eight (2015)
          4. Für ein paar Dollar mehr (1965)
          5. Todesmelodie (1971)
          6. Django (1966)
          7. Leichen pflastern seinen Weg (1968)
          8. Der Texaner (1976)
          9. Feinde - Hostiles (2017)
          10. Django Unchained (2013)
          ================================================

          Honorable Mentions:
          Spiel mir das Lied vom Tod (1969)
          Goldrausch (1925)
          Die sieben Samurai (1954)
          Django (1966)
          High Noon - Zwölf Uhr Mittags (1952)
          Erbarmungslos (1992)
          True Grit (2010)
          Butch Cassidy & Sundance Kid (1969)
          El Topo (1970)
          Young Guns (1988)
          Hell or High Water (2006)
          Für eine Handvoll Dollar (1964)
          Schneller als der Tod (1995)
          Der Mann, der Liberty Valance erschoss (1962)
          Red River - Panik am roten Fluss (1951)
          Maverick (1994)

          6
          • AddoMoody 13.06.2025, 12:24 Geändert 14.06.2025, 21:27

            Meine Top Ten Serien aller Zeiten (Stand 13.06.25).....

            Sherlock (BBC – 2010-17)
            True Detektive (Staffel 1/2014)
            Fleabag (2016-2019)
            Mindhunters (2017-2019)
            Brooklyn Nine-Nine (2013-2021)
            The Sopranos (1999-2007)
            Breaking Bad (2008-2013) / Better Call Saul (2015-2022)
            Fargo (Staffel 1-3)
            Magnum, p.i. (1980-1988)
            Narcos (2015-2017)

            11
            • 8 .5

              Addo's Filmkritik #834

              "Welcome to the Rebellion."

              Der Lichtblick im modernen Star Wars-Universum geht in die heiß erwartete zweite Runde, die zugleich auch die leider abschließenden Staffel ist und das endgültige Verbindungstück zu der „Rogue One“-Prequel-Nummer. Während die erste Staffel uns ein ganzes Jahr präsentiert hat, so sind es in dieser Season satte 4 Jahre vor dem Film, die in vier Zeit-Blöcken unterteilt sind und jeweils 3 Episoden ein Jahr darstellen.

              Und gleich von vorneweg, die lange Wartezeit auf die Staffel hat sich durchweg gelohnt. Die Showrunner legten hier sehr viel Herzblut in das Projekt und entwickeln die Story um den Todesstern konsequent weiter. Dabei sind die ersten 2-3 Folgen noch relativ schwerfällig in seiner Erzählung, entwickelt dann kontinuierlich eine erzählerische Wucht, die im Franchise seines gleichen sucht.

              Auf der einen Seiten haben wir Cassian Andors + Mitstreiter und Ihren Kampf für die Freiheit in der Galaxis und wie sich die Rebellen-Allianz gegen das unterdrückerische Imperium formt. Auf Seiten der dunklen Seite, sehen wir wie diese die Todesstern-Pläne weiter vorantreiben und diese um jeden Preis beschützt. Alle Handlungsverläufe tunt sich wieder gegenseitig beeinflussen und entwickeln eine bedrückenden Atmosphäre, in der ein kleiner funke Hoffnung wabert.

              Politische Intrigen, Machtkämpfe, Hierarchien, Propaganda, Spionage, Genozid…Der ungleiche Kampf der Rebellen gegen das Imperium wird mit allerlei tiefgründigen Storytelling spannend wiedergegeben. Die darstellerischen Leistungen sind hierbei durchweg exquisit, was durch die nuancierten Charakterentwicklung perfekt zur Geltung kommt.

              Obwohl die zweite Staffel noch enger mit den Ereignissen von „Rogue One“ verknüpft ist, ist es eine wahre Freude zu sehen, wie vielschichtig das Star-Wars-Universum erweitert wird. Egal ob die Rebellen-Allianz oder das Imperium, die Einblicke, die uns gewährt werden, erweitern nochmals unser Bild auf die gesamte Skywalker-Saga.

              „Andor“ toppt sich mit der epischen zweiten Staffel nochmals selbst und legt über die 12 Episoden eine fokussierte und dramatische Geschichte vor, die letztmals die Sternenkrieg-Familie bei der Original-Trilogie bestaunen durfte.
              Erwachsen, tiefgründig, anspruchsvoll…Die Macher beweisen welch Möglichkeiten das Star Wars-Universum erzählerisch bietet und sollte für zukünftige Star-Wars-Projekte als der unangefochtene Maßstab gelten!

              7
              • 4 .5

                Addo's Filmkritik #833

                Aufgrund von ordentlichen Abrufzahlen, erhielt der mangelhafte französische Survival Actioner „On The Edge“ hiermit eine Fortsetzung. Deutlich ambitionierter und mit mehr Geld ausgestattet, versuchen die Macher hier tatsächlich sowas wie ein Action-Franchise zu etablieren.

                Die Story dreht sich wieder um den naturverbunden Ex-Elite Soldaten/Überlebenskämpfer Paul Vilar (Philippe Bas), der mit seiner Tochter und Ihren Freunde in den französischen Alpen zum Survivaltrainings aufbricht. Dort holt in jedoch seine militärischen Vergangenheit ein, die Paul zu einem mörderischen Katz und Maus Spiel zwingt…

                Die Fortsetzung hat diesmal nicht nur beeindruckende Landschaften zu bieten, sondern verbessert sich in nahezu allen Bereichen erheblich. Durch das sichtbare höhe Budget, sieht der Film anständig aus und er hat endlich ein gewisses Tempo. Vor allem sprechen wir endlich auch von einem Survival-Film. Vor allem in den Kernelemente Action und Survival bietet er endlich was an. Fallschirmspringen, Höhlen-Expeditionen, Hicking-Trails und das Vorführen von Überlebens-Skills sind sorgen für Abwechslung.

                Der zweite Teil macht alles besser, was der Vorgänger verkackt hat. Inszenierung, Kamera, Schauspiel, alles steigert sich hier. Wir reden hier dennoch nur von seichtem B-Movie-Direct-to-Video-Niveau, das zumindest diesmal ansehnlich ist!

                7
                • 3 .5

                  Addo's Filmkritik #832

                  …Ein ehemaliger Elite-Soldat und Survival Experte unterminnt mit seiner Teenager-Tochter eine Bergwanderung und begegnet einer Schlepper-Bande, die Sie mörderisch auf den Kicker hat…

                  Survival-Actioner aus Frankreich, der im wunderschönen Vanoise Nationalpark nahe der italienischen Grenze gedreht worden ist. Durch die beeindruckenden Landschaftsaufnahmen, an die man sich zugegeben nicht satt sehen kann, etabliert der Film gleich zu Beginn ein Faustpfand in Sachen Survival-Game.

                  Nur ist der Rest vom Film indisponierte Kacke sondergleichen. Die dürftige Inszenierung, ist im Zusammenspiel mit dem abgehackten Schnitt hypernervös. Bei den Action-Sequenzen fehlt der einfallslosen Regie die Geradlinigkeit. Das stotternde Tempo beim Überlebenskampf ist extrem wechselhaft, wie ein ungemütlicher Wetterumschwung in den Bergen. Das Vater/Tochter Verhältnis ist rührseliger Kinderkram und die Bösewichte sind peinliche Karikaturen. Der vornehmlich in Frankreich bekannte Hauptdarsteller Philippe Bas (Das Imperium der Wölfe) hat ne gewisse optische Wirkung, die er jedoch durch sein schwerfälliges Spiel gleich wieder eintritt.

                  Trotzt verlockender Berg-Location, ein dürftig austauschbares Survival-Erlebnis!

                  7
                  • 7

                    Addo's Filmkritik #831

                    Das Apple Original „Your Friends & Neighbors“ gibt sich einer Thematik hin, die in den letzten Jahre oft im Vordergrund stand…Die dunklen Abgründe der Reichen und Schönen!

                    …Der erfolgreiche Hedgefonds-Manager Andrew „Coop“ Cooper steckt in einer tiefen Lebenskrise. Seine Frau hat ihn nach zwei Jahrzehnte für einen seiner besten Freunde verlassen und seine beiden Kinder haben sich von ihm entfremdet. Wäre das nicht schon genug, verliert er Aufgrund einer Affäre seinen lukrativen Job…unter Druck seine privilegierte Stellung zu verlieren, beschließt Coop seine reichen Freunde und Nachbarn heimlich zu beklauen. Anfangs kann er sich damit über Wasser reiße, jedoch schlittert er in ein Geflecht von dunklen Geheimnissen und ungewollten Bekanntschaften…

                    Genre technisch bewegt sich die Serie zwischen High-Society-Krimi, Dramedy und bissiger sozialkritischer Message. Dreh und Angelpunkt ist hier Mad-Men-Star Jon Hamm, der wie maßgeschneidert ist, für die Rolle des abgebrühten Karriere-Mannes im freien Fall. Mindestens genauso erfreulich, sind die Darstellung vom Hauptcast. Hervorstechen, besonders im Zusammenspiel mit Jon Hamm, tun hier vor allem Amanda Peet als Ex-Frau und Aimee Carrero als Latina-Hausfrau mit speziellen Kontakten.

                    Die Serie beweist ein gutes Händchen bei der Abstimmung zwischen Krimi-Plot, komplexen Charakter Drama und den satirischen Blick auf das wohlhabende Umfeld. Dabei setzt Sie gekonnt Ihren Pointen und steigert dadurch behutsam auf ein rundes Ende zu. Was weniger funktioniert, sind die Storylines der Nebencharakter, die entweder nicht ausgereift sind oder zur Haupthandlung wenig beitragen.

                    Dennoch ist Apple mit „Your Friends & Neighbors“ eine gelungene Show geglückt, die vom ausgezeichneten Jon Hamm dominiert wird!

                    4
                    • 7 .5

                      Addo's Filmkritik #830

                      Mit der ersten Staffel läutete die Adaption des Spiele-Hits „Last of US“ ein neues Zeitalter in Sachen Videospielverfilmungen ein und bestätigte die vorab gehofften Erwartungen von HBO hier einen Super-Hit landen zu können. Für die Fortsetzung nahm man sich dementsprechend zwei volle Jahre Zeit, um den riesigen Erwartungen gerecht zu werden.

                      Riesig deshalb, weil Sie die zweite Season, eben dem hochkontroversen zweiten Teil des modernen Videospielklassikers widmet. Kenner des Games wissen genau was gemeint ist und welch hochemotionale Ereignisse sich abspielen werden. Das die Produzenten den epischen zweiten Teil des Games auf zwei (vielleicht auch drei?) Staffeln aufteilen, ist aufgrund der umfangreichen Videospielprämisse absolut gerechtfertigt.

                      …Fünf Jahre sind vergangenen nach den Geschehnissen aus der erste Staffel. Die Ereignisse aus diesen Jahren werden uns Synchron, anhand von Rückblenden, mit den aktuellen Ereignissen verknüpft. Dabei treffen die Macher mutige Entscheidungen beim Handlungsverlauf, den Recht früh kommt es zum (erwarteten) Schocker, in dessen späteren Verlauf sich die Serie erstmal emanzipieren muss.

                      Aufgrund des ungewöhnlichen Erzählrhythmus, dem abermals ruhigen Erzähltempo und der Vertiefung der Hauptcharaktere, hat die zweite Staffel diesmal seine Längen. Dabei halten sich die Macher noch enger an die Spielevorlage als die vorangegangen Staffel, nur erzählen Sie die Geschichte anders und nehmen sich auch künstlerischen Freiheiten. Aber die 1 zu 1 Shots aus dem Spiel, sind fabelhaft in Szene gesetzt und dystopische Welt entfaltet sich vor unseren Augen. In Sachen Produktionsdesign lässt HBO nichts anbrennen und erhöht dosiert den Action/Zombieanteil, der aber ehrlich gesagt überwiegend in den ersten Episoden stattfindet.

                      Unter schönen Gitarrenklängen liegt der Fokus wieder auf den Charakteren, wobei sich die Story, aus bekannten Gründen, mehr an Bella Ramsey „Ellie“ orientiert. Die Blickwinkel und die Dynamik werden nochmals durch alte, sowie spannenden neuen Figuren vorangebracht. Vor allem dem emotionale Punch tun die Neuzugänge unheimlich gut.

                      „Season 2“ adaptiert akkurat das zweite Game, ohne seine eigenen Einflüsse zu vergessen. Aufgrund der kontroversen Vorlage galt es als gesichert das die Staffel zwiespältig aufgenommen wird. Die Kritik an Bella Ramsey Optik, der angeblichen Wokeness oder der gezeigten homosexuellen Beziehung haben teilweise schräge Ausmaße erreicht.
                      Dabei ist das im Spiel nicht anders?!
                      Sei’s drum…“The Last of US“ – Season 2 setzt die Geschichte stimmig fort, ohne an Qualität einzubüßen und hält einen spannenden Twist für die dritte Staffel parat!

                      9
                      • Meine PERSÖNLICHEN Top Ten - Comicverfilmungen....

                        Oldboy (2003)
                        The Crow (1994)
                        A History of Violence (2005)
                        Batman (1988)
                        Guardians of the Galaxy Vol. 2 (2017)
                        Blade (1998)
                        Sin City (2005)
                        Watchmen – Die Wächter (2009)
                        Turtles (1990)
                        The Dark Knight (2008)

                        13
                        • 6
                          AddoMoody 31.05.2025, 20:33 Geändert 31.05.2025, 20:35

                          Addo's Filmkritik #829

                          Florence Pughs „Black WIdow“- Yelena Belova, Ihr Vater der „Red Guardian“ (David Harbour), der altgediente Bucky Barnes (Sebastian Stan), Ghost (Hannah John-Kamen), Taskmaster (Olga Kurylenko), Cap-Kopie John Walker (Wyatt Russell) und der undurchsichtige Neuzugang „Bob“ (Lewis Pullman).
                          Das sind mehr oder weniger die „THUNDERBOLTS“…

                          Simple erklärt - Das Äquivalent zu DC's-„The Suicide Squad“…

                          Eine grobe Anti-Helden Truppe die sich überwiegend aus Charakteren zusammensetzt, die in der ungeliebten PHASE 4 des MCU Ihren Einstand feierten oder nie wirklich in der ersten Reihe standen…Bindeglied ist hier die grauenhafte CIA-Direktorin Valentina Allegra de Fontaine (Julia Louis-Dreyfus), die der Truppe übel mitspielt und diese sich gezwungenermaßen miteinander arrangieren müssen…

                          Zugegeben das ungewöhnliche Marvel Team-Up ist der erste MCU-Streifen nach „Endgame“ der mich ins Kino gelockt hat. Die überwiegend guten Kritiken und das Trailer-Marketing haben mich gecached…
                          Letztendlich waren die positiven Kritiken übertrieben, denn der Film ist ein anständiges Team-Abenteuer, aber überzeugt nicht vollends. Er ist definitiv kreativer als alle MCU-Film der letzten Jahre, da er sich einiges zutraut. Besonders spannend ist der thematische Fokus auf Affektive Störungen und Ihrer Auswirkungen. Der Humor funktioniert, die Action ist reichhaltig und die Team-Chemistry hat Ihre Momente. Dagegen sind die Bösewicht lahm gestaltet, die Verknüpfungen zum MCU müßig und das Ende wirkt lieblos aufgesetzt.

                          Nachdem Abspann weiß ich jedoch immer noch nicht welches Standing die „Thunderbolts“ im Universum daher einnehmen, denn die Bezüge zur kommenden Phase sind präsent, aber nicht aussagekräftig, was den Film seine Eigenständigkeit in Stück weit ruiniert.
                          Die Erwartungen mal beiseite genommen, die „Thunderbolts“ deuten massig Potenzial für das MCU an, auch mit dem Wissen, das interessantere Figuren (Punisher, Ghost Rider, Luke Cage, Venom, Baron Zemo usw..), bereits in den Comics Mitglied in der Anti-Helden Truppen waren!

                          9
                          • 4 .5

                            Addo's Filmkritik #828

                            „Captain America – Brave New World“ sollte ein neues Kapitel im Marvel-Universum starten, der Plan sollte mit Helden aus der zweiten Reihe umgesetzt werden. Die spannenden Ankündigen, das der Film ein politischer Thriller a la Winter Soldier werden sollte war gewagt, da der Film auch als eine Fortsetzung zu der weniger überzeugenden Buddy-Serie „Captain Amerika & The Winter Soldier“ zu verstehen ist.

                            Querelen, Verzögerungen in der Produktion, massive Drehbuchänderungen, verworfene Konzepte, das alles Bestimmte vorab die Schlagzeilen. Dem Endprodukt sieht man die unterschiedlichen Phasen der Produktion deutlich an und er wirkt wie ein zusammengeschusterter Flickenteppich. Der Regie fehlt es an Überzeugung, die Effekte sind nicht auf dem neusten Stand, es herrscht Action-Armut und die Nebenfiguren sind typische Schablonen Comic-Charaktere. Anthony Mackie strampelt sich als Chris Evans Ersatz ordentlich ab, aber ihm geht die CAP-Aura ab, was ironischerweise im Film thematisiert wird, aber auch danach nur im plumpen Pathos-Modus agiert. Der Casting-Coup mit Harrison Ford als US-Präsident Thaddeus „Thunderbolt“ entpuppt sich leider als Story-Strohfeuer und seine Inkarnation des „Red Hulk“ beschränkt sich auf wenige Minuten.

                            Die Mängelliste hat es in Sich, nichtsdestotrotz ist der Film keine Vollkatastrophe wie angenommen, aber weit von dem entfernt, was er eigentlich sein sollte. Er ist kurz gesagt, langweilig und spannungslos. Irgendwo zwischen all den Makeln, versteckte sich bestimmt ein guter Film, was allerdings nichts an der Tatsache ändert, dass „Captain America – Brave New World“ ein herber Rückschritt für das MCU ist und keinen nachhaltigen Eindruck hinterlässt!

                            7
                            • 5 .5
                              AddoMoody 29.05.2025, 21:13 Geändert 29.05.2025, 21:13

                              Addo's Filmkritik #827

                              Guy Ritchie ist wohl selbst in einen Jungbrunnen gefallen, anders kann ich mir sein Output in den unterschiedlichsten Genre-Projekten der letzten Jahre nicht erklären. Sein neuesten Streifen „Fountain of Youth“ ist exklusiv für AppleTV inszeniert worden, erhielt jedoch keine Kinoauswertung, was anhand des riesigen Budgets und dem Starauflauf gleich mal verwundert.

                              Die Handlung dreht sich um ein ungleiches Geschwisterpaar (John Krasinski/Natalie Portman), das von einem todkranken Milliardär (Domhnall Gleeson) beauftragt wurde, die Quelle der ewigen Jugend aufzuspüren…

                              Anfang des Jahres hat AppleTV mit „The Gorge“ einen wilden & unterhaltsamen Genre-Mix abgeliefert. Guy Ritchies Streifen ist ebenfalls eine wilden Mischung aus Filmen wie „Die Mumie“, „National Treasure“ oder den „James Bond“-Filmen. Das hört sich verlockend an und grundsätzlich ist jeder Abenteuerfilm gern gesehen, allerdings verpasst es der britische Star-Regisseur hier eigene Duftmarken zu setzen. Es ist eine leichtfüßige Abfolge bekannten Adventure-Szenarien, die in abwechslungsreichen historischen Settings sich abspielt. Zwischendurch blitzten aufgrund des Staraufgebotes unterhaltsame Momente hervor, das ist für die massiven Möglichkeiten die Apple dahinter bietet, aber deutlich zu wenig.

                              Die Darsteller um John Krasinski, Natalie Portman, Domhnall Gleeson du Ritchie- „Muse“ Eiza Gonzales werden überhaupt nicht gefordert, agieren aber zumindest routiniert. Der Thematik des „Jungbrunnens“ kann der Film nicht das Geringste abgewinnen und dient lediglich mehr als Story-MacGuffin, an dem der Film entlang torkelt. Wer einen kreativen Umhang mit der ewigen Jugend hier erwartet, wird immens enttäuscht werden. Da lohnt sich lieber ein Blick auf Filme wie Indy 3, Finchers „Benjamin Button“ oder Darren Aronofsky „The Fountain“.

                              Guy Ritchie erweckt die erste halbe Stunde den Anschein, dass er uns leichtfüßige Abenteuer-Unterhaltung spendiert. Recht schnell wird klar, dass dem Briten zwischen all den Projekten, die künstlerische Vision hier abhandenkommt und der Film zerfällt schnell zur Austauschbaren-Veranstaltung!

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                                Addo's Filmkritik #826

                                …Nach einem folgenschweren Unfall bricht die junge Nonne Cecilia (Sidney Sweeney) Ihre Zelte in Detroit ab und zieht in ein abgelegenes italienisches Kloster. Dort will Sie Ihrem glauben frönen, merkt jedoch zunehmend das es am heiligen Ort nicht mit rechten Dingen zu geht…

                                Klar, bedienen tut sich „Immaculate“ mehr als offensichtlich bei „Das Omen“ oder ähnlich gelagerten Exorzismus-Streifen. In überschaubare Laufzeit bedient der Film die bekanntesten Elemente seiner berühmten Genre-Vorbilder. Das ist nicht sonderlich überraschend, aber zumindest variiert Regisseur die Komponenten ansprechend. Besonders das Setting des Klosters ist gruselig atmosphärisch gestaltet.

                                Der Film braucht kein langes Vorgeplänkel, sondern geht gleich mit seiner Story in die Offensive. Dabei setzt das Drehbuch gleich Story-Schwerpunkte, die ein unangenehmes Gefühl suggerieren, die geradlinig zum eigentlichen Twist führen. Das ist solide inszeniert, nur fehlt hier die Spannung und die nötigen Überraschungseffekte. Darstellerin Sidney Sweeney polarisiert, macht es mit Ihrem nuancierten Spiel jedoch ordentlich, nur hat Sie wie in all Ihren Rollen diesen seltsamen sexuellen Unterton, der hier zumindest optimal zum Film passt.

                                Letztendlich einen grauenhaften Horrorfilm erwartet, der jedoch mit anständig Horror-Aspekten überrascht. Wer mit dem Exorzismus-Subgenre oder Filmen wie „Das Omen“ nicht klarkommt, ist hier falsch aufgehoben. Für Liebhaber dürfte es kurzeitig ansprechend sein!

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                                  Addo's Filmkritik #825

                                  Nachdem Daredevil, Jessica Jones, Luka Cage und die Iron Fist, bereits ausgiebig, teilweise sogar mit einer zweiten Staffel eingeführt worden sind, folgt mit „The Defenders“ das ersehnte Team-Up-Abenteuer der New-Yorker-Heldentruppe. Als übermächtiger Kontrahent tritt die Geheimorganisation „Die Hand“ auf den Plan, die bereits bei den Einzelabenteuern vom Roten Teufel und der iron Fist Ihr Unwesen getrieben haben. Die Strippenzieherin dahinter ist niemand geringeres als Alien-Action-Ikone Sigourney Weaver, die jedoch leider verschenkt wird.

                                  Im Vergleich zu den Einzel-Serien, kommt der Teamverbund lediglich mit 8 Folgen daher, was deutlich zu spüren ist, da Sie mit der Story durchhetzten. Hier wäre deutlich mehr Spielzeit wünschenswert gewesen, da die Serie erst die vier ungleichen Helden zusammenführen muss, die Hintergründe/Ziele der Bösewichte muss beleuchtet werden und die Serie stellt weitere Weichen für zukünftige Solo-Abenteuer (vor allem Daredevil Staffel 3) der Defenders. Dazu stoßen noch weitere bekannte Nebenfüguren aus dem Universum und es gibt eine Rückkehr einer totgeglaubten Person, die man durchaus als kontrovers ansehen kann.

                                  Im Großen und Ganzen enttäuscht das Zusammentreffen der „Defenders“ und erreicht nicht die Sphären von Daredevil oder der ersten Staffel von Jessica Jones. Es wird im erzählerischen Sinne einfach zu viel zusammengemischt, wobei keine Storyline wirklich überzeugend verarbeitet wird. In Sachen Team-Dynamik, auch wenn es paar Folgen dauert, erwecken die vier aber dennoch ein zufriedenstellendes Ergebnis.

                                  Wobei man sagen muss, dass „Defenders“ von allen Netflix-Marvel-Projekten am wenigstens aussagekräftig ist. Was wünschenswert gewesen wäre, ist eine längere stimmigere Story und ein brachialer Auftritt vom Punisher, der hier schmerzlichste vermisst wird und der Dynamik was Unberechenbares verliehen hätte. So bleibt es bei nur eine Staffel, die solide ist & gewiss ein wenig Laune macht, aber Ihrem vorab angedeutete Potenzial nie gerecht wird!

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                                    Addo's Filmkritik #824

                                    Das Sorgenkind der „The Defenders“…

                                    Zugegeben „Iron Fist“ ist die Figur aus dem „Defenders“-Team, wo am heikelsten in seiner Umsetzung ist. Wir bekommen die Origin-Story, um den verschollene Milliardärs-Sohn Danny Rand zu sehen, der nach 15 Jahren wieder auftaucht, um den Tod seiner Eltern aufzuklären und die dunklen Machenschaften im Familien-Imperium zu durchleuchten. Im Gepäck hat er dabei ungeahnte Fähigkeiten, indem er seinen Chi konzentriert, kann er seinen Hand zur übermenschlichen „Iron Fist“ formen und nebenbei ist er ein ausgewiesener Martial-Arts-Crack...

                                    „Luke Cage“ hatte seine Phasen, wo er an seinem Hauptdarsteller krankt, konnte dies aber überwiegend kompensieren. Finn Jones als die „Iron Fist“ ist hingegen das Worts-Case-Szenario in Sachen Comic-Casting Entscheidungen. Ohne dem Mann zu nahe zu treten, seine darstellerische Leistung verfehlt jegliche Wirkung und sein Charisma ist das eines trotzigen Kindes. Er schadet nicht nur dem dramaturgischen Aspekt der Story, sondern hat überhaupt Kampf-Skills. Man stelle sich das vor, eine Serie über Martial-Arts-Superhelden und dein Star kann nicht kämpfen oder hat, geschweige denn eine Ahnung von Choreografie. Dementsprechend fallen die Action-Sequenzen mau ist, gerade in einem Eastern angehauchten Projekt.

                                    Dabei war die Lösung so nah – Den Sidekick Collen Wing (Klasse – „Jessica Henwick“), stiehlt vom Schauspiel und Ihren Kampfkünsten dem Star der Serie permanent die Show. Auch unter den Umständen, dass es sich um eine Martial-Arts-Serie handelt und die asiatische Community im Zentrum steht, wäre dies die deutlich besser Wahl gewesen.

                                    Das es die Serie dennoch auf zwei Staffeln gebracht hat, liegt am erzählerischen Ballast, mit dem die Serie zu kämpfen hat. Es wir nicht nur die klischeebeladene Origin-Story zum Besten zugegeben, sondern hat sie noch den übergeordneten Auftrag das Defenders-Universum, anhand der Geheimorganisation „Der Hand“ zusammenzuführen. Das wirkt vor allem in der ersten Staffel nie stringent, da diese den ersten Auftritt der Superhelden-Truppe zusätzlich vorbereiten muss. Die zweite Staffel ist dann unter alle Kanone nichtssagend und völliger Action-Käse.

                                    Die „Iron Fist“ zündet nicht und drückt das qualitative Niveau der Netflix-Marvel Serien deutlich nach unten. Über den schwachen Hauptdarsteller, der mauen Kampf-Choreografie, der umständlichen aufgeblähten Story und dem vielen Leerlaufstellen stört am meisten der oberflächliche Umgang mit der asiatischen Kultur und der Martial-Arts-Thematik!

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                                      Addo's Filmkritik #823

                                      „Daredevil“ und „Jessica Jones“ haben die Messlatte für alle nachfolgende Helden hoch angelegt. Luke Cage ist der dritte Held aus dem „Defenders“-Verbund, der seinen eigene Serie bekommt und diese es immerhin auf zwei lässige Staffeln gebracht hat. Die Kritiken und die Wahrnehmung waren seinerzeit gemischt, was ich auf die dumpfe Charakterführung des Titelhelden, den mauen Kampfszenen und den verschenkten Potenzial seiner Bösewichte schieben würde.

                                      Die Story um den Helden von Harlem, der durch Gen-Experimente, übermenschlich Stärke, Ausdauer & kugelsichere Haut erlangt, kommt mit jeder Menge harten Swag auf die Bildschirme. Dabei ist Darsteller Mike Colter nicht zu 100% passend für die Rolle. Sicher, rein optisch macht er was her, aber darstellerisch ist das zu oft schwerfällig. Die Coolness und den Sex-Appeals eines Womanizers wie „Cage“ bringt er nur Semi-Passabel rüber, dafür überzeugt er mit schierer Wucht.

                                      Was ihm und der gesamten Serie entgegenkommt, ist die unfassbare stark aufspielende Besetzung der bösen Buben, die für die besten Charaktermomente sorgen. In der ersten Staffel liefern Oscarpreisträger Mahershala Ali/Alfre Woodard als Geschwister-Paar „Strokes“ richtig ab. Nur um in der zweiten Staffel von Mustafa Shakir Performance des jamaikanischer Gangster „Bushmaster“ nochmals überboten zu werden.

                                      Weitere Unterstützung erfährt Darsteller Mike Colter durch die facettenreiche Darstellung Harlems. Über edle Clubs, bunten Straßenszenerien, lebhaften Geschäften bis hin zu Black-Jamaikanischen Community, erweckt das alles komplett neue Blickwinkel auf das New York der restlichen „Defenders“. Unterlegt wird dann alles mit fetten Hip-Hop-Beats & Soul-Music, die zu einigen prägnanten Szenen und Charaktermomenten führen. Ein Besondere Bonus sind dann die Cameos von einigen bekannten Gesichtern der Hip-Hop Szene (u.a. Method Man, Stephan Marley, Faith Evans, Jidenna).

                                      „Cage“ hat zweifellos seine Hänger, dennoch bekommt er von mir jede Menge Props spendiert…Durch seinen Hip-Hop-lastigen Rhythmus, den coolen Bad Guys und seiner selbstbewussten Orientierung an das Black-Cinema, ist er nichts weiter wie ein Guilty Pleasure-Kandidat im Marvel-Serien-Kosmos!

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                                        Addo's Filmkritik #822

                                        Überraschend gelungen….

                                        Nach dem „Daredevil“ phänomenal seinen Einstand gefeiert hatte, folgt mit „Jessica Jones“ die zweite ambitionierte Netflix-Marvel-Serie, die es letztendlich auf ganze drei Staffeln gebracht hat. An die Brillanz des Auftritts des roten Teufels kommt Sie nicht heran, ist aber kreativ genug, das Mini-Defenders-Universums gewinnbringend zu erweitern.

                                        Die toughe „Jessica Jones“ betreibt im Alleingang Ihre eigene heruntergekommene Privatdetektei in New York-City. Mit Ihren übermenschliche Kräfte hält Sie sich bedeckt und kämpft mit Zynismus gegen Ihre traumatische Vergangenheit an. Daraus macht die Serie ein tiefgründiges Charakter-Drama, ihm Film-Noir-Pacing und punktuellen geerdeten Superhelden-Input.

                                        Erinnerungswürdig ist hier vor allem „Breaking Bad“-Star Krysten Ritter, die der Titelheldin eine gehörige Portion ambivalenten Charakter verleiht. Vor allem die erste Staffel begeistert mit einem sinisteren Charakter-Plot, in dem sich Jessica gegen den brutal mächtigen Willensmanipulator Kilgrave (Überragend „David Tennant“) gegenübersteht.

                                        Die nachfolgende zwei Staffeln erreichen zwar durch Pacing-Probleme nicht mehr dieses packende Level, sind aber immer noch überdurchschnittlichen Marvel-Kost. Neben Krysten Ritter, sorgen vor allem die Querverbindungen zu den Defenders Kumpels (Love-Interest – „Luke Cage“!) und die eigenen Sidekicks (Malcolm, Patsy, Jeri Hogarth), für interessante Entwicklungen/Intrigen/Wendungen.

                                        „Jessica Jones“ hat einen herrlichen Zynischen Grundton, der mehr auf den kaputten Charakter der Anti-Heldin eingeht als auf die Fantastischen Fähigkeiten. Als eigenständiger traumatischer New-York-Noir-Charakter, gesellt Sie sich passend zum Teufel von Hell‘s Kitchen!

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                                        • 7 .5

                                          Addo's Filmkritik #821

                                          Das Unvorstellbar ist eingetreten…

                                          MARVEL unterm Dach des Mäusekonzern legt mit „Daredevil: Born Again“ endlich eine überzeugende MCU-Serie vor. Dabei standen im Vorfeld die Sterne nicht sonderlich gut. Die Staffel war Großteiles bereits abgedreht, bis sich Marvel-Mastermind Kevin Feige gezwungen sah, die Serie mit aufwendigen Nachdrehs auf den Kopf zu stellen. Vorausgegangen waren hier die Gastauftritte vom Vincent D’Onofrio und Charlie Cox in den grauenhaften Marvel-Serien-Ablegern „Echo“ und „She-Hulk“.

                                          Die Erkenntnis dabei, der übergroße Schatten der herausragenden Netflix-Adaption war zu riesig, um mit einem familienfreundlicheren Disney-Produkt diesen zu rebooten. Man behielt den düsteren erwachsene Charaktere bei und entwickelte daraus die vierte Staffel, die sich wieder Ihren Charakteren hingibt. Das qualitative Niveau der Netflix-Version erreicht „Born Again“ zwar noch nicht, den in der Mitte der Staffel gibt es Füllerfolgen, die zwar unterhaltsam sind, aber offensichtlich noch vom alten Konzept der Wochenfälle stammen. Genauso verhält es sich mit den Figuren/ Storysträngen vom „White Tiger“ und Serienmörder „Muse“. Dazu betreibt Marvel an manchen Stellen erheblichen Multiverse-Exposition, die mal mehr mal weniger funktionieren.

                                          Aber zum Glück war das schon die Kritik, da die Serie aus dem bekannten Alten, was faszinierend Neues heranwachsen lässt. Absolut sehenswert sind hier die erste und letzte Folge der 9-teiligen Staffel, die entscheidend die Weichen für zukünftige Projekte legen. Besonders gelungen, Daredevil und Wilson Fisk sind auf erzählerische Augenhöhe, schwören sich gegenseitig ein ehrenwertes Leben, nur das folgenreiche Geschehnisse & Entscheidungen beiden wieder auf Kollisionskurs bringen. Charlie Cox und Vincent D’Onofrio liefern in der intriganten wendungsreichen Geschichte wieder bärenstark ab.

                                          Die Gefahr das die Serie ihren unverwechselbaren harten Charakter verliert, bestätigen sich nicht und in Sachen Action lässt Sie keine Kompromisse zu. Der düstere Grundton bleibt bestehen, auch wenn diese im Vergleich zu Netflix, etwas heller und pompöser wirkt. Die Rückkehr bekannter Figuren funktioniert & wird auch stimmig weiterentwickelt, auch wenn dies mit derben emotionalen Punch verbunden ist. Hier fungiert wieder einmal mehr Jon Bernthal’s „Punisher“ als herausstechendes Highlight.

                                          Trotzt zahlreicher Bedenken im Laufe der Produktion, glückt das Comeback bzw. die Eingliederung „Daredevils“ in das neue Marvel-Cinemativ-Universum. Der erwachsene Serien-Charakter bleibt bestehen, die Kompromisslosigkeit ist gegeben und die alten lieb gewonnen Charakter wird neues Leben eingehaucht. Luft nach oben besteht dennoch, aber der Start ist überwiegend geglückt und auf der Basis wird in Zukunft in Hell’s Kitchen die Hölle los sein!

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                                            Addo's Filmkritik #820

                                            …Der Game Changer im Comic-Serien-Segment…

                                            Wir schreiben das Jahr 2015, das Marvel-Cinematic-Universe war im vollen Gange und eilte von Erfolg zu Erfolg. Die großen Namen im Marvel-Business um Ironman, Thor, Captain America & Co. waren in aller Munde. Zum Leidwesen der kleineren und unbekannteren Superhelden von Marvel. Der aufkeimende Streaming-Gigant Netflix sah seine Chance und wickelte mit Marvel einen Deal ab, der Ihnen die Rechte an den „Defenders“-Vorlage einbrachte.

                                            Der bekannteste Name unter den Helden aus der zweite Reihe, war die des blinden Anwalts Matt Murdock aka Daredevil aus dem New Yorker Stadtteil „Hells Kirchen“, der ein Jahrzehnt zuvor mit der unbefriedigenden Affleck-Vehikel bereits im Mainstream etabliert war. Als Showrunner trat Drehbuchautor/Regisseur Drew Goddard (u.a. „Cloverfield“, „Der Marsianer“, „Lost“) auf den Plan, der sich eng an die überragenden Comic-Vorlagen orientiert und daraus über drei Staffeln ein visionäres Helden-Meisterstück abliefert.

                                            Dabei kommt zugute, das Daredevil im Serienformat sich deutlich besser entfalten kann als limitiert auf der großen Leinwand. Das Fundament bildet dabei Drew Goddard durchdachtes Story-Writing, mit jeder Menge Abwechslung. Zwischen packenden Anwaltskram, Superhelden-Action, politischen Verschwörungen und einnehmenden Charaktererzählungen, schlängelt sich die Serie kompromisslos durch die korrupten Straßen des Big Apples. Dabei ist die Serie in dunklen Tönen gehalten, fabriziert eine düstere Atmosphäre und bleibt angenehm Erwachsen.

                                            Es wird keine strahlenden Welt vorgegaukelt, in der die sauberen Helden Richtung Happy End hoppeln. Die großen Problem der Avengers sind hier verblasste Randerscheinungen, den die Ungerechtigkeiten der Working-Class steht hier im Vordergrund und ist deutlich fassbarer als Kino-Helden. Gerade die Figur des Daredevil + Sidekicks bietet in Serien-Form facettenreiche Erzählstränge, die hier voll ausgespielt werden. Der Einsatz und die Liebe zu der Vorlage sind hier offensichtlich. Die Charakter-Momente faszinieren, die Action ist 1A choreografiert und das Artwork lässt einen realistischen Comic-Noir-Flair zurück.

                                            Gerade weil die Figuren sind entwickeln dürfen, kommt dies den ambitionierten Schauspielern zugute. Charlie Cox als Titelheld, zwischen idealistischen Verbrechenskämpfer und moralisch fragilen Wrack, begeistert mit seiner Entwicklungen. Die kompletten Nebencharaktere („Karen Page“, „Foggy“, „Elektra“, „Bulls-Eye“) sind Punkt genau gecastet und sind wichtiger Teil der verschwörerischen Handlung. Aber die Krönung sind die über allen Maßen überzeugenden Vincent D’Onofrio als Oberschurke „KINGPIN“ und Jon Bernthal als der ultraharte „THE PUNSIHER“ (2.Staffel). Welch grandiose Casting-Entscheidung!

                                            Netflix „Daredevil“ ist ein richtungsweisendes Werk im Comic-Genre, weil dieser werksgetreu die starken Comics als Charaktere getriebene Action-Handlung im düsteren New-York-Noir-Look famos adaptiert.
                                            Über drei faszinierende Staffeln entwickeln sich die vielschichtige Geschichte und ambivalenten Figuren zu einem der überzeugendsten Comic-Adaption überhaupt!

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                                            • 4 .5
                                              AddoMoody 18.05.2025, 23:19 Geändert 22.05.2025, 20:46
                                              über Elektra

                                              Addo's Filmkritik #819

                                              „Elektra“ ist das orientierungslose Spin-Off zu Ben Affleck’s weniger gelungenen Daredevil-Nummer. Jennifer Garner war in eben jenem Film einer der wenigen Lichtblick und kam beim Publikum dermaßen gut an, dass es zum eigenen Solofilm gereicht hat. Zur damaligen Zeit nicht üblich, dass ein weiblicher Superheld ein Kino-Auftritt spendiert bekommt.

                                              Schaut man sich Jennifer Garner an, dann dämmert, warum die Produzenten hier ihr OK gegeben haben. Quasi im Alleingang sorgt sich dafür, dass dieser Film ein Existenzrecht besitzt. Ein weiteres Highlight sind die virtuosen Kampfsequenzen, in der Garner ihre „Alias“-Action-Skills zum Besten geben darf.

                                              Abseits von der Hauptdarstellerin wird dann die Luft schnell dünn. Das Skript hat an allen Ecken und Ende seine Fehler oder derbe Blackouts. Besondres zu beobachten an der restlichen Besetzung, die sich durch eine haltlose Ninja-Story durchwuseln. Die Regie fehlt es an einigem, die Ausstattung ist billig und der Bösewicht Goran Višnjić hat Null Kontur.

                                              Zum Leidwesen der bestens aufgelegten Jennifer Garner, kommt der restliche Film nie an Ihr Niveau heran und belässt es bei oberflächlicher Comic-Ninja-Ware!

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                                              • 5

                                                Addo's Filmkritik #818

                                                Die erste filmische Verwertung des Teufel‘s aus Hell’s Kitchen gilt heutzutage noch als Downlight der Comicverfilmungen, wobei zumindest die Director’s Cut-Version noch einiges rausreißt. Das Endprodukt ist zwar gelungener als die Kinoversion, aber immer noch der Figur des Matt Murdock/DareDevil nicht würdig.

                                                Die Rolle des blinden Anwalts, der nachts im roten Latexkostüm Verbrecher bekämpft, kam damals für den jungen Ben Affleck merklich zu früh. Die Gravitas die er später als Batman haben würde, besteht hier noch nicht und es fällt Ihm schwer die Rolle gewinnbringend auszufüllen. Auch Stück weit bedingt, das Ihm sein Love-Interest Jennifer Garner/Elektra hier durchgehend die Show stiehlt & die emotionalsten Szenen dominiert. Ebenso verhält es sich mit den Bösewichten. Ein Michael Clark Duncan mimt den Kingpin herrlich Comic akkurat und Colin Farrel als Daredevil’s Erzfeind „Bulls Eye“ dreht auf spaßige Weise komplett ab.

                                                Das Hauptmanko liegt offensichtlich an der faden Regie, die sich visuell, sowie erzählerisch an Sam Raimi’s Spiderman orientieren. Bis auf Kleinigkeiten wie die Darstellung von DD-Fähigkeiten und netten Buddy-Momente, fehlt es an der inszenatorischen Überzeugung. Über kurze Strecken kann er immer wieder unterhalten, aber viel zu oft schwenkt er wieder in die Belanglosigkeit ab. Das Drehbuch ist dabei ebenfalls keine Hilfe, weil er bekannte Versatzstücke erfolgreichere Comicfilme lausig kopiert. So wirken die Gerichtsszenen, die Liebesgeschichte, die Verbrecherjagd und alle restliche Storylines nicht kohärent zueinander.

                                                Das viele Leute dem Film was abgewinnen könne, ist irgendwie nachvollziehbar!
                                                In Wahrheit, ein unbefriedigender Versuch, die famose Comic-Vorlage filmisch zu adaptieren, Sympathie hin oder her!

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                                                • 6 .5

                                                  Addo's Filmkritik #817

                                                  „The Girl Next Door“ ist ein Wahr gewordene Teenager-Traum…Der 18-jährige Matthew steht kurz vor seiner akademischen Reifeprüfung, während in seinem Privatleben tote Hose herrscht. Das ändert sich schlagartig, als die neue Nachbarin Danielle auftaucht und dem Streber den Kopf verdreht. Dabei hat die Schönheit eine Vergangenheit als Pornodarstellerin, was Matthew Lebensplan ordentlich durcheinander wirbelt….

                                                  Schöne taktvolle Coming-of-Age Komödie, das nicht wie vermutet hohle Pubertäre Witze herausdrescht, sondern im gemächlichem Galopp seine sympathischen Figuren Klischees ausspielen lässt. Oberflächlich ist er zur jederzeit, aber Er weiß, wie er mit dem Porno-Kontext umzugehen weiß. Dazwischen gibt es Abwechslung durch kleine inszenatorische Gimmicks, die sich auf die Vorstellungskraft & Ängste der Hauptfigur stützen.

                                                  Den endgültigen Charme des Filmes, verleihen Ihm seine talentierten Darsteller. Emile Hirsch mimt den Musterschüler mit glaubhafter Nerdigkeit, während sein Love Interest, verkörpert von der liebreizenden Elisha Cuthbert, Teenager Blut zur Wallung bringt. Richtig spannend sind die namhaften Darsteller. James Remar als Porno-König, Timothy Olyphant als schmierig abgezockter Zuhälter & Paul Dano als verpeilter Nerd bringen spülen reichlich exzentrischen Spaß in die Nummer rein.

                                                  Grundsympathische Coming-of-Age-Romanze die gekonnt mit der Feuchten Teenager-Traum-Prämisse jongliert. Durch seine talentiert aufspielenden Darsteller versprüht er viel Charme und gehört zu den deutlich besseren Teenager-Komödien der 2000er!

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                                                    Addo's Filmkritik #816

                                                    Extravagante unnötige Fortsetzung zu einem Originellen-Film…

                                                    Mit dem Sequel zum Überraschungserfolg „A Simple Flavour“ hat sich das Studio einige Jahre Zeit gelassen, wodurch der Hype um den Erstling bereits verblasst ist. Das Sequel setzt an den Twist der vorherigen Geschehnissen ein und führt die beiden ungleichen Frauen wieder zusammen. Die Connection zum Erstling wird dann durch den Mafia-Plot-Zusatz weiter verschärft.

                                                    Jedoch flacht der Film schnell ab, da er sich mehr um seine extravagante Hülle bemüht als um eine stimmungsvolle Handlung. Das Jet-Set-Setting der Insel „Capri“ gibt den Ton für den restlichen Film vor. Alles ist hier überfrachtet und läuft immer wieder gewollt aus dem Ruder. Ein kleiner feiner lebhafter Noir-Thriller ist das nicht mehr, sondern aufgeblähter Sequel-Wahnsinn, der sich seiner eigentlichen Stärken beraubt und viel Klamauk von sich gibt.

                                                    Das Rückgrat, die Crime-Story, ist eine dürftige Agatha Christie-Murder-Mystery Angelegenheit, der jegliche Substanz fehlt. Der Thrill fehlt, die Lauflänge übertrieben, der Inszenierung geht das Kreative ab und letztendlich ist es nur eine mühsame Komödie vor schöner Kulisse. Das Tandem Anna Kendrick/Blake Lively sind in Spiellaune, aber dem Drehbuch fehlt die Raffinesse, des ersten Teiles!

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