AddoMoody - Kommentare

Alle Kommentare von AddoMoody

  • 10
    über Heat

    Addo's Filmkritik #800

    Michael Mann’s „HEAT“ brachte ein Szenario Zustande auf das Cineasten drei Jahrzehnte vergebens warteten. Er brachte die beiden Schauspiel-Schwergewichte Al Pacino und Robert de Niro endlich geneinsam vor die Linse. Der schnell zum Gangster-Klassiker aufgestiegene Streifen, ist dabei spannenderweise ein Remake, seines eigenen TV-Filmes „Showdown in Los Angeles“ aus dem Jahr 1989, der Rückblickend betrachtet ein Probelauf für das nachfolgend allseits beliebte Meisterwerk war.

    …Die Synopsis dreht sich um einen professional durchgeführten Überfall, der jedoch mit Todesfolge fatal endet. Dadurch kreuzen sich die Wege, des obsessiven Cop‘s Vincent Hanna (Al Pacino) und dem kompromisslosen Gangster Neil McCauley (Robert De Niro) …Kurz vor dem großen Coup…Die Luft wird immer dünner…Es entbrennt ein intensives Katz und Maus Spiel zwischen den Cops & Gangstern auf den Straßen Los Angeles….

    Ich sage, was ich denke und ich tue, was ich sage!

    Michael Mann wusste wohlmöglich bereits bei Veröffentlichung seines TV-Spielfilmes, das in dem Stoff deutlich mehr Potenzial vorhanden war. Nach dem er mit der „Der letzte Mohikaner“ erfolgreich abgeliefert hatte, widmete er sich seinem Stoff nochmals, nur diesmal mit großen Ambitionen verbunden. Die vorhandene Geschichte, baut er facettenreich weiter aus, verbindet grandios Action – Thriller – Drama – Krimi - Elemente, zu einer geradlinig erzählten Geschichte, die anhand der vielschichtig miteinander verbundenen Handlungssträngen eine besondere tragische Komponenten erhält.

    ".....Wenn ich entscheiden muss zwischen Ihnen und irgend so einer armen Sau, dessen Frau Sie zur Witwe machen wollen, Bruder, dann hast du keine Chance!...

    Herausgekommen ist ein episches Monster von Filmen, das in fast drei Stunden Laufzeit die cineastischen Sinne schärft, gnadenlos unterhält und auf der emotionalen Ebene richtig Punch hat. Die edle Hochglanz-Kamera, unterstützt die ausgewogene Inszenierung, die zwischen Charaktermomenten, Krimi-Plot, rasanter Action und faszinierenden Dialogen stilsicher umherwandelt. Dazu spielt der Handlungsort Los Angeles hier eine zentrale Rolle, den selten wurde die Stadt der Engel dermaßen realitätsnah auf Zelluloid gebannt. Das der Regisseur es schafft, punktuelle facettenreiche Highlights zu setzen, verleiht dem Film seine Besonderheit. Hier kommen einem natürlich das erste Aufeinandertreffen von De Niro/Pacino im Cafe in den Sinn oder die wohl beste Shootout Szene der Action Geschichte, mitten auf der Straße von Downtown L.A., nach einem spannend inszenierten Banküberfall.

    ..."Wann legst du dir endlich ne Freundin zu?" - "Wenn ich dafür mal Zeit hab."

    Was oft übersehen wird und Micheal Mann in einem Interview bestätigte, ist, dass das Kern-Thema des Filmes tatsächlich BEZIEHUNGEN ist, die sich im Gewand eines harten Action-Thrillers abspielen. Wenn der impulsive Al Pacino, den kühl kalkulierende De Niro jagt, entsteht zwischen den beiden große Respekt, da Sie sich ähneln, da beide besessen von Ihrer Aufgabe, ein chaotisches Privatleben offenbaren. Oder De Niro‘s Verhältnis zu der Buchhändlerin (klasse „Amy Brenneman“). Dieses Story Element ziehen sich durch alle relevanten Figuren durch. Wir sehen die restliche Gangster Truppe (u.a. Tom Sizemore, Jon Voight, Danny Trejo) um den überragenden Val Kilmer, wie Sie zwischen Ihrer Arbeit ihr chaotisches Familienleben aufrechterhalten. Das macht den Film als Action-Gangster unglaublich nahbar & menschlich. Das entscheidende, aus seinen ambivalente Figuren zieht er dadurch seine unnachahmliche Energie.

    "Für mich geht die Sonne mit ihr auf und unter, verstehst Du?

    Fazit:

    „Heat“ ist ein intensiver Geniestreich, der das Kino-Herz wild pochen lässt. Berauschende Bilder, Göttliches Schauspielensemble, clevere Handlung, bestechende Kinematographie und Action-Szenen zum niederknien. Das langersehnte Aufeinandertreffen der Hollywood Legende auf Ihrem Peak Al Pacino & Robert de Niro übertrumpft die immensen Erwartungen und gehört zu den komplexesten & besten Gangster-Streifen überhaupt!

    "...Irgendwer hat mir mal gesagt, Du darfst dich niemals an was hängen, dass Du nicht innerhalb von 30 Sekunden problemlos wieder vergessen kannst, wenn Du merkst, dass Dir der Boden unter den Füßen zu heiß wird."...

    10
    • AddoMoody 01.05.2025, 09:34 Geändert 01.05.2025, 10:00

      Spannend was alles unter dem Genre "Kriegsfilm" läuft.....Danke an Kidhan wider mal für seine Mühe...Was wäre die Community ohne dich ;)

      Meine Top Ten Kriegsfilm!

      Apocalypse Now (1979)
      Inglourious Bastards (2009)
      No Man’s Land (2001)
      Der schmale Grat (1998)
      Gesprengte Ketten (1963)
      Quo Vadis, Aida? (2020)
      Full Metal Jacket (1987)
      Die durch die Höhle gehen (1978)
      Der Soldat James Ryan (1998)
      Platoon (1986)

      Honorable Mentions:

      Tropic Thunder (2008)
      Good Morning, Vietnam (1988)
      M.A.S.H. (1970)
      Duell – Enemy at the Gates (2001)
      Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben (1964)
      Starship Troppers (1998)
      Der Patriot (2000)
      Herz aus Stahl (2015)
      Tigerland (2000)
      Thrirteen Days (2000)

      11
      • 6 .5

        Addo's Filmkritik #799

        Michael Douglas zum Dritten!

        Der Oscar-Preisträger mimt nach den supererfolgreichen „Eine verhängnisvolle Affäre“ und „Basic Instinct“ wieder den Hauptprotagonisten in einem Erotik-Thriller. Im Vergleich fällt „Enthüllung“ in der Wahrnehmung deutlich ab, obwohl dieser deutlich besser ist als sein Ruf. Den die gleichnamige Romanvorlage stammt von Jurassic Park-Autor Michael Crichton, der hier sexuellen Missbrauch aus der männlicher Sicht darstellt.

        Die Prämisse dreht sich um Michael Douglas Figur „Tim Sanders“, einen angesehenen Mitarbeiter des renommierten Computer-Unternehmen DigiCom. Dieser wird bei der anstehenden Beförderung ausgebootet & ausgerechnet seine Ex-Geliebte (stark „Demi Moore“) wird sein neuer Boss. Diese verwickelt Ihn anhand des Vorwurfs der sexuellen Belästigung in ein perfides Spiel, doch Sanders gibt seine Karriere nicht so leicht auf…

        Regie-Ass Barry Levinson („Rain Man“,“Good Morning, Vietnam“) verfilmte die Vorlage als pointenreichen und klug aufgebauten Krimi-Thriller mit einem gehörigen Schuss erotischen Flair, der von seinen spielfreudigen Cast spielend getragen wird. Das die Handlung hier Diskriminierung anprangert, aber die Geschlechterrollen dabei provokant tauscht, ist noch heute spannend zu verfolgen. Sicherlich, mehr Tiefe hätte das Thema verdient, allerdings sind die Figuren klar abgesteckt und die relevanten Fragen werden immerhin oberflächlich abgehandelt.

        Das entscheidende ist, das dieser ausgewogen, mit einem angenehm überschaubaren Tempo seine Geschichte voranbringt und immer wieder mit Wendungen seine Dynamik befeuert. Dazu garantiert der Umstand, dass die Story innerhalb einer Woche spielt, dass der Spannungsfaktor konstant vorhanden ist.

        Der Grund, warum der Film im Genre oft nicht die Aufmerksamkeit erhält, die er verdient hätte, liegt an der Inszenierung der Digitalen Welt, die hier eine wichtige Rolle einnimmt. Die Effekte sind um ehrlich zu sein auf dem Niveau von der „Rasenmäher-Mann“ und aus heutiger Sicht eigentlich nicht mehr vermittelbar. Ebenso ist das Klischeehafte Finale nach all dem cleveren Aufbau, doch zu sehr auf Hollywood Happy-End gebürstet.

        Wem das alles und der visuelle 90s-Look nicht stört, bekommt einen der besseren Erotik-Thriller zu sehen, der effektiv gedreht und gespielt ist!

        12
        • 4 .5

          Addo's Filmkritik #798

          „Hostel“ Regisseur und Tarantino Buddy Eli Roth verfilmte mit „Knock Knock“ einen unbeholfene „Lolita“- Variante als kammerartigen Home-Invasion Horror, mit aufdringlicher feministischen Botschaft. Im Zentrum steht Mr. Sympathieträger Keanu Reeves, der eines regnerischen Tages vor seiner Tür zwei Durch genässte Junge Schönheiten stehen hat. Seine Hilfsbereitschaft nutzen die beiden Mädels, um den Familienvater in mörderisches Spiel zu verführen…

          Grundsätzlich bietet der Film viele Möglichkeiten an. Von einem perfiden Katz & Spiel, Torture-Porn-Varianten, Psychologischen Kammerspiel oder sogar Body-Horror Elementen wäre alles drin gewesen. Im besten Fall hätte das eine erotisch fiese „Funny Games“-Variante werden können.

          Von all diesen Möglichkeiten weit & breit keine Spur, den nach der Einführung schlendert der Film auf überraschungsarmen Pfaden wirr umher. Der zugegeben sinnvolle feministische Ansatz, verkommt jedoch schnell zur Lachnummer, weil eben dieser mit der plump aufgesetzten Freizügigkeit konterkariert wird. Hier zeigt sich wieder mal, woran die meisten Filme von Eli Roth kranken. Der Mann hat keinen Plan, wie eine Geschichte glaubwürdig inszeniert wird und wie er seinen Charakter darin sinnvoll einsetzt. Zumindest passt der schwarze Humor überwiegend, aber wenn du charismatische Schauspieler wie Keanu und die damals noch unbekannte Ana de Armas zur Verfügung hast, da musst du hier mehr rausholen.

          Fazit:
          Möchtegern Skandalfilmchen, der seine interessante moralische hinterfragender Idee zu keiner Zeit würdig umsetzt und sich auf generischen altbackenen Thrill & viel nackter Haut beschränkt!

          6
          • 5 .5
            AddoMoody 24.04.2025, 22:48 Geändert 28.04.2025, 09:53
            über Sliver

            Addo's Filmkritik #797

            Gerade einmal ein Jahr nach Ihrem denkwürdigen Auftritt in „Basic Instinct“, verpflichtete sich Sharon Stone für einen weiteren Erotik-Thriller, der Verruchtes-Image auf ewig zementieren sollte. In Phillip Noyce („Blind Wut“) Romanadaption „Sliver“ verkörpert Sie die attraktive Karriere Frau „Carly Norris“, die in ein schickes Hochglanz Apartment zieht, wissentlich das die vorherige Bewohnerin unter mysteriösen Umstände das zeitliche gesegnet hat. Es dauert nicht lange, bis Sie sich in eine leidenschaftliche Affäre mit Ihren Nachbarn stürzt, der unangenehme voyeuristische Züge offenbart….

            Nicht so schlecht, wie in der allgemeinen Wahrnehmung verankert, da er durchaus verführerische Thriller-Momente bietet. Das liegt größtenteils an dem knisternden Zusammenspiel zwischen Stone und Stephan Baldwin („Die üblichen Verdächtigen“), die durchaus eine stimmige Chemie zueinander entwickeln. Darüber hinaus etabliert der Film das stylische Hochhaus, als voyeuristisch verwinkelten Handlungsort, der durchaus verlockend wirkt.

            Nur ist das Gesamtbild weder Fisch noch Fleisch…

            Weder der Erotik Anteil noch die Thriller Komponente zünden hier nicht, wie Sie sollten. Die Erotik ist im Vergleich zu beispielweise „Basic Instinct“ handzahm geraten und der Spannungsfaktor stellt sich für die interessante Ausgangslage einfach nicht ein. Letztendlich fehlt dem Film, durch die Querelen während der Produktion, die ordnende erzählerische Hand und der spannungsgeladene Punch!

            12
            • AddoMoody 24.04.2025, 09:28 Geändert 24.04.2025, 09:28

              Wow, sehr coole Herausforderung.....Hätte Locker eine Top 100 werden können :)
              Viel Spaß....

              A-Site:

              High Fidelity (2000)
              Grease (1978)
              School of Rock (2004)
              Buena Vista Social Club (1999)
              Whiplash (2014)
              Walk the Line (2005)
              Searching for Sugar Man (2012)
              Marley (2012)
              The Doors (1991)
              Amadeus (1984)

              B-Site:

              Cobain: Montage of Heck (2015)
              La La Land (2016)
              Kings of Rock – Tenacious D (2006)
              Blues Brothers (1980)
              Detroit Rock City (1999)
              The Rocky Horror Picture Show (1975)
              Wood Stock (1970)
              Almost Famous – Fast berühmt (2001)
              Can a Song Save Your Life? (2013)
              Waynes World 1+2 (1992/93)

              Bonus Tracks:

              I’m not There (2007)
              Bohemian Rhapsody (2018)
              Rock’n’Roll Highschool (1979)
              The Wall (1982)
              O Brother, Where Art Thou? (2000)
              Die fabelhaften Baker Boys (1990)
              Velvet Goldmine (1999)
              8 Mile (2000)
              Crazy Heart (2009)
              Footloose (1984)

              5
              • 4

                Addo's Filmkritik #796

                Völlig unnötige Fortsetzung des 90er-Kult-Erotik-Thriller in der Sharon Stone Ihre berühmteste Figur Catherine Trammel vermeintlich neues Leben einhaucht. Dabei kopiert der Film nur die Prämisse des ersten Teils und verändert einige Kleinigkeiten. Die wichtigste dabei, aus einem Cop wird ein berühmter Psychologe. Aus dem bekannten Story-Gerüst entspinnt sich daraus der deutsche Zusatztitel „Neues Spiel für Catherine Tramell“.

                Genau hier hätte die Fortsetzung vielleicht Potenzial gehabt, jedoch scheitern die Macher kläglich an der Umsetzung. Die mehrmals angedeuteten Psycho/Suspense Einflüssen, sind geradezu lachhaft umgesetzt. Regisseur Michael Caton-Jones
                Ist eben weit von der Genialität eines Paul Verhoevens entfernt. Die fehlende Balance oder die Inszenatorischer Finesse, versucht er verkrampft mit Humor zu ersetztem, mit teils wirren Szenarien. So verkommt der Michael Douglas Ersatz David Morrissey („The Governors“ aus Walking Dead) zur lachhaften Karikatur eben jener Figur aus dem Original.

                Dazu passt der 2000er glattgebügelte Look, überhaupt nicht zu der Story, die schwerfällig vor sich hinvegetiert. Sharon Stone gibt hier Ihr bestmögliches, aber bis auf Ihre Verführungskünste bleibt Sie im Vergleich zum ersten Teil relativ blass. Das Manipulations-Level erreicht Dimension die einfach nicht glaubhaft sind und somit die Fortsetzung zu einer spannungslosen, ideenarmen Rip-Offs des Originals verkommt!

                4
                • 7 .5
                  AddoMoody 24.04.2025, 08:49 Geändert 24.04.2025, 08:50

                  Addo's Filmkritik #795

                  …Die MUTTER aller EROTIK-Thriller…

                  Was der Film Anfang der Neunziger für hohen Wellen schlug, war beachtlich. Zigfach diskutiert & Verschmäht als Skandal-Streifen, schlüpfrig verbreitete Hintergrund Geschichten, provokativen Aussagen seitens Paul Verhoevens, der Aufstieg Sharon Stones zum Sex-Symbol, Das Gerücht das echte Sex stattgefunden hat, die Story die nicht ganz logisch ist und und und…Es war einiges zur damaligen Zeit um den Film herum geboten.

                  Das dieser schnell zum filmischen & popkulturellen Ehren kommen wird, war daher irgendwie absehbar. Aber wenn man den Film nur auf das sexuelle Geplänkel herunterbricht, der tut ihm Unrecht. Den Regie-Legende Paul Verhoeven zelebriert hier einen atmosphärischen Hochglanz Erotik-Thriller, der sich mehr als klassischer Film-Noir anfühlt, den als moderner Thriller. Das er sich dabei von den großen Persönlichkeit des Thriller-Segment bedient, ist ein bewusst gewähltes Stilmittel. Besonders die Einflüsse von Brian De Palma’s voyeuristische Kameraarbeit und die gehörige Portion Suspense die ein Hitchcock nicht besser hinbekommen hätte, stechen besonders hervor.

                  Addiert man dazugehörigen Chemie zwischen dem Darstellern, insbesondere dem prickelnden Spiel zwischen Douglas und Stone, hinzu, entsteht ein Unnachahmlicher Sog, der sich bis zum Ende hält. Allein diese Inszenierung garantiert, dass der Film überdurchschnittliche Thriller-Kost bietet, aber Verhoeven wäre nicht ER selbst, wenn er nicht noch seine Provokativen Charakter ausspielt. Die expliziten Gewaltmomente, die verführerischen Sex-Sequenzen, der schmuddelige Tonfall, der Umgang mit Stereotypen…All das war schon grenzwertig für konservativ amerikanische Verhältnisse Anfang der Neunziger. Mit der ikonischsten Verhör-Szene von „Catherine Tramell“, torpedierte Verhoeven das letzte No-Go des angeblich sittenhaften Geschmacks und verlieh dem Film seinen endgültigen provokativen Charakter.

                  Verhoeven holt aus der dünnen Prämisse „Abgehalfterter Cop verfällt angeblicher Täterin“- wirklich alles raus & erweitert durch klassische Film-Noir Elemente die Bandbreite des Erotik-Thrillers-Segments, auch dank der FESSSELND leidenschaftlichen Spielweise des Duo’s Douglas/Stone war das Genre von nun an Mainstream tauglich!

                  2
                  • 7

                    Addo's Filmkritik #794

                    …80er-Kino-Phänomen das popkulturell Nachhallt und einer ganzen Generation junger Männern das Blut in den Adern gefrieren lies…

                    „Fatal Attraction“ hierzulande besser bekannte als „Eine verhängnisvolle Affäre“ war seinerseits ein innovativer Erotik-Thriller, der mächtig von sich Rede machte und sogar sechs Oscarnominierung abstauben konnte. Erfolgreicher Geschäftsmann lässt sich auf eine außereheliche Aktivität mit seiner Kollegin ein, was dieser schnell bereut. Den die Gespielin entpuppt sich als gefährliche Psychopathin, mit mörderischen Gedanken…

                    Der Film schreitet gemächlich voran, er achtet penible darauf die allseits bekannte Affären-Geschichte glaubwürdig aufzubauen. Er bedient sinnvoll die dahinterstehenden Fragen: „Warum ein glücklich verheirateter & erfolgreicher Mann überhaupt fremdgeht, nachvollziehbar. So entwickeln sich die Geschehnisse im langsamen Schritt äußerst effektvollen, mit einigen unangenehmen Spitzen. Wo anfänglich noch heißblütige Erotik zelebriert wurde, ändert er sich stückchenweise zum Psycho-Thriller mit Skandalösen-Zügen.

                    Auch wenn der Film durchweg den Achtziger Zeitgeist lebt, in Sachen Frauenbild seltsam erscheint (Anne Archer!) & der plakativen Handlungsverlauf ein wenig aus der Zeit gefallen scheint, so sind es die bärenstarken Darsteller, die dem Film einen Hohen qualitativen Standard bescheren. Prime Michael Douglas spielt glaubwürdig den erfolgreiche Familienvater Dan Gallagher, dem sein Leben langsam entgleitet. Glenn Close schrieb mit Ihrer beängstigenden Performance der „Alex Forrest“ Kinogeschichte.

                    „Eine verhängnisvolle Affäre“ ist konsequentes Spannungs-Kino, das von seinen beiden Hauptdarsteller lebt, dennoch nach vier Jahrzehnten, was von seiner Wirkung eingebüßt hat!

                    10
                    • 3

                      Addo's Filmkritik #793

                      Auch „Striptease“ entstand Mitte der Neunziger im Zuge des sensationellen Erfolg von „Basic Instinct“. Ein Pseudo Erotik-Thriller, indem Demi Moore als ehemalige FBI-Agentin mit dem Strippen beginnt, um das Geld für das Sorgerecht Ihrer Tochter zusammen zu kriegen. Erweitert wird die Prämisse mit einer ungelenken politischen Mord-Intrige…

                      Machen wir uns nichts vor, das Konzept des Filmes zielt einzig und allein darauf Demi Moore die Klamotten vom Leib zu reißen. Dies hat sich die Hollywood-Schönheit mit satten 12,5 Millionen Dollar auch ordentlich kosten lassen. Befeuert durch diesen Umstand und dem letztendlich dürftigen Kritiken, richtete sich das Marketing schlicht auf die Bezahlung seiner Darstellerin. Das der Film an den Kinokassen (Über 100 Millionen $ - Einspielergebnis), trotzt diesem Marketing, performte, ist der Witz an der Sache.

                      „Striptease“ ist infantile Fleischbeschau der peinlichen Sorten, indem sogar gestandenen Darsteller (Robert Patrick, Burt Reynolds, Ving Rhames) zu degenerierten Nebendarstellern abgestraft werden. Ab dem Moment, gehörte Demi Moore nicht mehr zur 1A-Liga-Hollywoods und benötigte fast 30 Jahren um mit „The Substance“ wieder hochzukommen. Rückblickend betrachtet, mach Ihr aktuelles Comeback, Ihr stupides Karriere-Down auch nicht besser!

                      5
                      • 2
                        AddoMoody 20.04.2025, 11:42 Geändert 20.04.2025, 11:45

                        Addo's Filmkritik #792

                        Mit „Basic Instinct“ hatte Regie-Legende Paul Verhoeven Blut geleckt, mit „Showgirls“ war die Idee, das Showbusiness & den dazugehörigen American Dream sexualisiert zu demontieren. Hierzu folgen wir der begnadeten Tänzerin Nomi (desaströs -"Elizabeth Berkley"), die in die Glitzerwelt von Nevada zieht, um groß Karriere zu machen. Als begehrte Stripperin, schafft Sie es in eine große Show und liefert sich mit dem Star der Show einen folgenreichen Zweikampf….

                        Was man Verhoeven lassen muss, der Ansatz stimmt, jedoch ist die katastrophale Umsetzung mit sieben Goldenen Himbeeren prämiert worden. Das völlig zurecht, da er mit einem hanebüchenen Drehbuch die Oberflächliche Las Vegas-Welt, eben mit derselben inhaltsleeren Oberflächlichkeiten zeichnet. Sex, Nackte Haut, Obszönitäten – Zusammengefasst – Sexismus steht hier im Vordergrund, anstatt Ihn intelligent anzuprangern.

                        Über die Jahren seit Veröffentlichung sind Leute hinzugekommen, die in dem Film ein übertriebenes „Guilty Pleasure“ erkennen wollen oder sogar als vakant sehen. Das Argument dabei, Verhoeven nimmt das schrille Showbusiness unterhaltsam, mit überzeichneter greller Satirischer Note auseinander.

                        So richtig funkt die Argumentation aber nicht, da er jeglichen Anspruch & das Gefühl für die Situation komplett vermissen lässt. Immer wenn es drauf ankommt, wird plump sexualisiert. Das schlimmste jedoch sind die inhaltslosen Dialoge und das dazugehörige Schauspiel, das an miese 90s-Soap-Serien erinnert. Hauptdarstellerin Elizabeth Berkley spekulierte auf Ihren großen Durchbruch, aber bevor die Karriere überhaupt losging, war Sie hiermit erledigt. Genauso erlitten die bekanntesten Darsteller um Kyle MacLachlan, Gina Gershon & Robert Davi eine gehörigen Karriere-Knick.

                        Es bleibt dabei – „Showgirls“ ist eine Perle des schlechten Geschmacks und gehört zu den Vorzeigewerken schlechter 90er-Filme!

                        2
                        • 5 .5
                          über Buba

                          Addo's Filmkritik #791

                          Nach dem vermeintlichen Ende der Mutterserie, kam 2022 mit „Buba“ der Prequel-Film zur supererfolgreichen deutschen Netflix Serie „How to Sell Drugs Online – Fast“. Im Zentrum steht hier die abgedrehte Nebenfigur Jakob „BUBA“ Otto, der die Hauptcharaktere Moritz & Lenny mit Dope beliefert hat. Erzählt wird uns seine ganz „persönliche“ Vorgeschichte, die sich bis zu seinem kultigen Auftritt in der Hauptserie erstreckt.

                          Wirklich notwendig geraten ist der Filmableger nicht wirklich, da er der Originalserie überhaupt kein Benefit einbringt. Aber hier spring Hauptdarsteller Bjarne Mädel in die Bresche. Er war bereits in der ersten Staffel das ungekrönte Highlight & der Szenendieb schlechthin.
                          In seinem eigenen Film, nutz der „Tatortreiniger“ & „Stromberg“-Star die große Bühne, um seiner Figur noch mehr Facetten abzugewinnen. Er hält dem Film mit seinem Talent am Leben, da erzählerisch & doch viel Sand im Getriebe ist. Zumindest sticht mit Filmbruder Dante (passend „Georg Friedrich“) noch ein weiterer spaßiger Charakter heraus, der im Zusammenspiel mit „Buba“ die besten Pointen abliefert.

                          Abgesehen von Bjarne Mädel und dessen darstellerischen Witz, ist der Film ein wildes Halli-Galli mit nervigen Nebenfiguren, der mit sich selbst scheinbar nichts anfangen kann. Für die Hauptserie, trotz der vielen clever eingestreuter Gastauftritte, ist der Filmableger obsolet. Daher nur für Hardcore-Fans der Mutterserie & vom köstlichen Bjarne Mädel wirklich unterhaltsam!

                          7
                          • 7 .5

                            Addo's Filmkritik #790

                            Im Jahr 2019 erschien mit „How to Sell Drugs Online – Fast“ eine der stärksten deutschen Serien der letzten Jahre. Das ambitionierte Netflix-Projekt entpuppte sich als zeitgemäßer Jugendreport und dem Digitalen Zeitgeist. In den ersten drei Staffeln folgen wir den Teenager Nerds Moritz und Lenny, die aus dem heimischen Kinderzimmer, Online, ein europaweites Drogen-Imperium stampfen, dabei hochfliegen und tief fallen…

                            Was sofort auffällt und fester Charakter Bestandteil der Serie, ist der visuelle Umgang mit dem Digital-Life und die bissige Verwendung von zeitgemäßen popkulturellen Anspielungen. Darüber hinaus, ist vor allem der Coming-of-Age Aspekt, die skurrilen Neben-Figuren („Buba“, „Jens Zimmermann“) , der verspielte Gangster-Vibe und der treffende Humor Garanten für den Erfolg. Was darüber hinaus überraschend gut funktioniert, ist die Entwicklung der Hauptcharaktere, unabhängig ob man Sie nun sympathisch findet oder nicht. Die für sich eigentlich abgeschlossene Story, wird jetzt mit der vierten Staffel endgültig, zumindest lt. den Produzenten (!), abgeschlossen.

                            …Moritz wird nach 4 Jahren aus der Haft entlassen und hat große Pläne. Ein legales Business mit seinem besten Freund Lenny aufbauen…Nur blöd das dieser bereits mit dem verhassten Dan ein erfolgreiches Business am Laufen hat. Was Moritz wieder rasend vor Eifersucht macht und er, trotzt Warnung, wiederholt auf kriminelle Abwege gerät…

                            Die Abschluss-Staffel hält den qualitativen Standard der ersten drei Staffeln spielend aufrecht, ergänzt sinnvoll seine eigenwilligen Stilmittel und erzählt die Geschichte zufriedenstellend zu Ende. Dabei kehren alle bekannten Beteiligten (Die noch leben) zurück und erweitern Ihren Charakter-Arc auf schräge Art und Weise weiter. Die Neuzugänge fügen Sich organisch in das Serien-Gebilde ein. Herausstechen tun hier besonders Moritz Knast-Buddy „Ersan“ (Szenendieb – „Leonidas Emre Pakkan“) und der exzentrische Drogenboss Behzat Aygün (köstlich – „Hasan Ali Mete“).

                            Fazit:

                            „How to Sell Drugs Online (Fast)“ gilt nicht umsonst als einen der innovativsten deutschen Serie der letzten Dekade. Die skurrile Mischung der deutschen Eigenarten, gepaart mit dem frechen Humor und der Charakterbezogenen Handlung sind kurzweilig. Richtig Trubel in die Serie bringen dann die zahlreichen skurrilen Figuren, das Dealer-Attitude und der fetzige inszenatorischen Umgang mit aktuellen popkulturellen & Digitalen Einflüssen!

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                            • CREEPY....Aber in Sachen Horror Brutal schwer eine Top Ten zu nennen, bei dem wohl abwechslungsreichsten Genre überhaupt, dazu mit den unzähligen Sub-Genres die noch hinzu kommen...Daher konnte ich unter einer Top 30 nicht bleiben, verzeiht :)

                              The Thing - Das Ding aus einer anderen Welt (1982)
                              Der Weiße Hai (1975)
                              Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979)
                              Tanz der Teufel 2 (1987)
                              Die Fliege (1985)
                              Shining (1980)
                              Get Out (2017)
                              From Dusk till Dawn (1996)
                              Hereditary (2018)
                              The Hitcher (1987)

                              XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

                              Evil Dead (2013)
                              Nope (2022)
                              An American Werewolf in London (1981)
                              Wolf (1994)
                              Bram Stoker’s Dracula (1992)
                              I Saw the Devil (2010)
                              Sleepy Hollow (1998)
                              Dawn of the Dead (1978)
                              The Descent (2007)
                              Dead Zone (1984)
                              Der Exorzist (1973)
                              Freitag der 13. - Jason lebt - Part VI (1986)
                              Hollow Man (2000)
                              Angel Heart (1987)
                              A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors (1987)
                              Der Mieter (1976)
                              Critters (1986)
                              Die rabenschwarze Nacht – Fright Night (1985)
                              Videodrome (1983)
                              Shocker (1989)
                              Stephen King's ES (1990)

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                              • 5
                                über G20

                                Addo's Filmkritik #789

                                …KAPSTADT, Südafrika: Der G20 Gipfel der führende Industrienationen, wird kurzerhand von Bösen Buben in beschlaggenommen, die mit der Hilfe der Politik Größen Ihre Interessen durcherpressen wollen. Während die Regierung kollabieren, haben die Terroristen nicht die Rechnung mit der US-Präsidentin Danielle Sutton gemacht….

                                Amazon Prime schickt den nächsten Stirb Langsam-Klon auf die Menschheit los, der mich aber mehr an Wesley Snipes-Passagier 57 erinnert, den an Bruce Willis Paraderolle. Das eigenartige daran, wenn man die schräge derzeitige Realität der Trump Regierung entgegenstellt, dann ist eine US-Präsidentin im Abendkleid, die gegen Krypto-Terroristen in den Kampf für die freie Welt zieht, irgendwie nicht mehr so skurril. Das gute daran, es ist keine politische Veranstaltung mit irgendwelchen weichgewaschenen Statements.

                                So oder so, Oscarpreisträgerin Viola Davis verleiht der trashigen Prämisse tatsächlich sowas wie Würde. Sehr cool dabei, als durchtrainierte US-Präsidentin entdeckt Sie Ihren inneren „Liam Neeson“. Als Ober-Bösewicht ist, ausgerechnet „Homelander“-Legende Anthony Starr besetzt, dessen Talent zwar nicht voll genutzt wird, er zumindest als Stereo-Bösewicht ordentlich Dampf ablassen darf.

                                Es hackt beim Film deutlich an anderen Stellen. Die rasche Inszenierung garantiert durchweg Action, obwohl dieser nur mittelprächtig gelungen ist, vor allem bei den Kampf-Choreografien wird schlampig gearbeitet. Dazu ist es nicht hilfreich, das Action-Momente durch das miese CGI ein Downgrade erhalten. Mehr Humor hätte der Veranstaltungen besser getan als das aufgesetzte Narrativ „America Saves the World“ ständig zu befeuern.

                                Flott, Anspruchslose Action-Unterhaltung, aber generisch Ohneeee Ende…Viola Davis/Anthony Starr ist die Mittelmäßigkeit zu verdanken und für einige Action-Cracks vielleicht sogar ein Guilty-Pleasure-Kandidat!

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                                • 6

                                  Addo's Filmkritik #788

                                  Kevin Bacon als unfreiwilliger Kopfgeldjäger des TEUFELS, der von nun an auf Dämonen Jagd geht und gleich seine Familie im Schlepptau hat. Die 8 Episoden sind mit knapp einer halben Stunden kurzweilig geraten, längen entstehen somit keine. Ein innovatives Spektakel ist das sicherlich nicht, eher ein Aufwärmen bekannter Elemente, aus deutlich besseren Genre Vertretern.

                                  …Supernatural x Ash vs. Evil Dead x Family-Dynamik + Country Music Life
                                  = THE BONDSMANN…

                                  Mainstream ist das keinesfalls, eher was für Genre-Liebhaber, die, was für die genannten Vorbilder übrighaben. Die Serie ist im Grunde eine einzig lange Pilotfolge, die noch Ihre eigene Identität sucht und in Großenteilen unausgereift wirkt. Bis das Szenario und die Mythologie so richtig greift, vergeht fast die halbe Staffel bis wirklich Tempo reinkommt. Bahnbrechend Neues wird nichts gezeigt, es bewegt sich alles im Bereich seichtem Horror-Mystik-Serien-Trash.

                                  Je nachdem wie die Serie performt und ob es für eine weitere Staffel reicht (der Cliffhanger steht), gibt es reichlich Verbesserungsmöglichkeiten. Der Härtegrad kann zulegen, der Humor besser abgestimmt werden, stärkere Nebendarsteller engagieren und zwingend zeitgemäßeres CGI. Dann kann die sympathische Grundprämisse der Dämonen-Jäger Familie um Kevin Bacon vielleicht doch noch zünden!

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                                  • 4
                                    über Sunrise

                                    Addo's Filmkritik #787

                                    „Sunrise“ schildert den Konflikt zwischen einem rassistischen Prediger und einem Ex-Cop, der in seine trostlose Heimatstadt zurückkehrt, als vermeintlicher Vampir…

                                    Die Kritiken haben mich anfangs abgeschreckt, aber durch die Teilnahme von Guy Pearce, der bereits ähnliche Rolle in dem äußerst unterschätzten „Brimstone“ verkörperte, gab ich Ihm eine Chance. Tja, die Mehrheit hatte leider Recht, der Film schludert mit seiner Handlung zwischen Möchtegern Vampir-Streifen, Folk-Horror und rassistischen Vorurteilen.

                                    Abgesehen vom Star des Filmes, ist der restliche Cast dürftig in seiner Darstellung. Die Atmosphäre ist zwar stimmig, die Landschaftsbilder (Irland?!) beeindruckend, aber Handlungstechnisch springt dabei kein Mehrwert raus. Das herum springen zwischen den Genre führt zu nichts und der Film bleibt ereignislos. Er prangerte auf ungemütliche Weise religiösen Fanatismus mit dem Vorschlaghammer ein, ohne dabei differenziert oder zielführend zu sein.

                                    Obwohl Guy Pearce charismatisch aufspielt & die Atmosphäre was her macht, bleibt dennoch viel schauriges Stückwerk zurück, das zu Tode langweilt!

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                                    • 5

                                      Addo's Filmkritik #786

                                      Achtung – Ehepaar in der Krise!

                                      Um diese zu überwinden, braucht es ein erotisches Abenteuer, Bühne Frei für „Der Vierer“, der sich als Remake des spanischen Kassenerfolges „Amor En Polvo“ ( „Liebespulver“) herausstellt. Die Befürchtung das mit dem Thema wieder übertrieben umgegangen wird stellt sich zum Glück nicht ein, aber das Potenzial wird eben auch kaum an gefummelt.

                                      Herausgekommen ist eine verspielte Charakterstudie zwischen vier Charakteren, mit anleihen zum Kammerspiel. Das Beziehungsdrama, die Gefühlslagen und die baldigen Erwartungen werden weitestgehend amüsant porträtiert. Besonders reizvoll das gegen die Geschlechts spezifischen Stereotypen authentisch angekämpft wird. Dies führt dazu das einige spaßige und wiederrum Momente mit Tiefgang entstehen.

                                      Aber immer, wenn die Qualität steigt, kommt immer dieses deutsche Film Syndrom der „lächerlich Übertreibung“ hinzu. So wird die Komponente „SEX“ im Grunde gar nicht erst bedient, obwohl der Film ein prickelndes erotisches Erlebnis suggeriert. Ähnlich verhält es sich mit den Darstellern, die Ihren Charakteren was abgewinnen können, dann aber unnötig ins lächerliche Abdriften. So verkommt das potenziell aufregende spanische Remake, zum durchschnittlichen & leider leidenschaftslosen deutschen Komödie-Stell-Dich-ein!

                                      8
                                      • 7 .5

                                        Addo's Filmkritik #785

                                        „The White Lotus“ geht in die dritte Runde…

                                        Diesmal verschlägt es die bereits bestens bekannte „Strange-Rich-People“ Prämisse ins exotische THAILAND. Gleich vorab, dies ist die beste Staffel der Serie bisher, die spielend die zweite Staffel in den Schatten stellt und die Premieren-Staffel nochmals in allen Bereichen toppt. Nachdem der Fokus in den Vorgängerstaffeln auf Geld und Sex lag, geht es hier um Spiritualität und den Tod selbst.

                                        Dafür standen Showrunner Mike White („School of Rock“) ein eindrucksvoller zusammengestellter Cast zur Verfügung. Wo die Vorgänger-Staffel bei den Figuren enorm gekrankt hat, sind es hier vornehmlich gerade die Figuren, die der Geschichte Ihren Stempel aufdrücken. Das tolle an der Cast-Konstellation ist, dass Sie aus profilierten Serien-Darstellern besteht, die bereits in bekannten Serien (u.a. Fargo, Justified, True Detektive) ordentlich Eindruck hinterlassen haben. Hinzukommen zwei spannende Rückkehrer und junge frische Darsteller (u.a. Patrick Schwarzenegger, Aimee Lou Wood), die sich hier gehörig Ihre Sporen verdienen.

                                        Was dann richtig klickt, ist die spannenden Eskalations-Spirale, die über die wohlgetimten 8 Episoden durchgespielt wird. Vor der einnehmenden Kulisse des thailändischen Luxus-Resort, wird auch eben jene Kultur synchron zu den Eigenschaften der Charaktere zelebriert. Ein gewisses spirituelles Unwohlsein schleicht sich ein, das durch den treibenden Score und den abwechslungsreichen Ereignissen den Puls immer weiter vorantreibt. Das führt dazu das wir als Zuschauer jede Woche heißblütig auf die neue Episode warten und die Staffel mit einem Fulminaten Finale abschließt.

                                        Mike White hat die Balance gefunden zwischen seiner verschachtelten Erzählweise, der Krimi-Inszenierung und den Stärken seiner Darsteller. Gerade die Schauspieler überzeugen hier in vollen Zügen, wo jeder eine Erwähnung verdient hätte, aber besonders 3 Figuren stachen bei mir hervor. Als erstes haben wir Sex Education Darling Aimee Lou Wood, die mit Ihrem unschuldigen Blick + Hasenzähnen eine große Portion herzliche Wärme einfließen lässt. Sie ist der Kontrast zu Ihrem Freund, der viel zu alt ist & vom grandiose Walton Goggins („Fallout“) verkörpert wird. Als Dritter im Bunde, der lediglich einen kleinen Part einnimmt, sehen wir tatsächlich Sam „f****g“ Rockwell („Hammer absurder Monolog über Lady Boys“). Wer dann auf die Idee kam, diesen mit Walton Goggins nach Bangkok zu senden, hat eine der grandiosesten Casting-Entscheidungen der jüngeren Serie Geschichten hingelegt.

                                        Alles in Allem macht Season 3 seine enttäuschende vorgänger-Staffel vergessen. Noch mehr, alles, was die ersten Staffel Prima gemacht hat, wird hier nochmals getoppt und etabliert „The White Lotus“ endgültig als gegenwärtiges HBO-Edelstück!

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                                        • Darauf habe ich gewartet :) In keinem Genre ist es schwieriger einen guten Streifen abzuliefern, wie in Sachen Liebesfilm. Nachfolgend meine Top 25!

                                          Besser geht’s nicht (1997)
                                          Vicky Cristina Barcelona (2009)
                                          Harry & Sally (1988)
                                          Silver Linings (2012)
                                          True Romance (1993)
                                          Blau ist eine warme Farbe (2013)
                                          Vergiss mein Nicht (2004)
                                          Call me by Your Name (2017)
                                          Her (2013)
                                          500 Days of Summer (2009)

                                          Notting Hill (1999)
                                          Walk the Line (2005)
                                          Leaving Las Vegas (1995)
                                          Overboard – Ein Goldfisch fällt ins Wasser (1987)
                                          Brokeback Mountain (2005)
                                          Casablanca (1942)
                                          Der Geschmack von Rost und Knochen (2012)
                                          Palm Springs (2020)
                                          Tatsächlich…Liebe (2003)
                                          Marriage Story (2019)
                                          Beale Street (2018)
                                          Die Brücken am Fluss (1995)
                                          Before Sunrise (1995)
                                          La La Land (2016)

                                          16
                                          • 3 .5

                                            Addo's Filmkritik #784

                                            Wenn unerwartet eine Hollywood-Blöddel-Komödie zum Kino-Hit (Kontext: Budget abhängig) avanciert, dann ist eine Fortsetzung nahezu folgerichtig. So auch bei „Hot Tub Time Machine“, wo der erste Teil, spätestens mit der Heimkino-Auswertung bei Genre-Liebhabern zum kleinem kultigen Guilty-Pleasure-Film aufgestiegen ist.

                                            Die obligatorische Fortsetzung setzt beim Zeitreise-Plot an, den unsere Behämmerten-Helden aus dem ersten Teil, haben Mist gebaut & wollen dies beheben. Aber Anstatt die Vergangenheit aufzusuchen, katapultiert Sie der Whirlpool diesmal in die ferne Zukunft.

                                            Die Idee ist folgerichtig, aber leider bringt das Sequel nur ¾ der alten Crew wieder zurück. Das Fehlen von John Cusack (trotzt Cameo) wiegt hier irgendwie schwer. Als Ersatz springt Severance-Star Adam Scott ein, der es anfänglich gut macht, aber wie der restliche Film in der zweiten Hälfte komplett ins Niveaulos kippt.

                                            Der Film und die Darsteller sind stehts bemüht, aber der fehlende warme Retro-Charme, wird durch ein steril buntes futuristisches Zukunfts-Szenario ersetzt. Noch viel schwerwiegender wiegt das die verrückte Gruppendynamik nicht zündet und im Verlauf es zu zähen Pippi-Kacke-Veranstaltung mit fragwürdigen Witz verkommt. Der futuristische Ansatz hält paar Gags parat, aber an die dichte der brüllend komischen Momenten des Vorgängers, ist das Sequel Galaxien entfernt. Schwer genießbare Fortsetzungen…

                                            10
                                            • 6 .5

                                              Addo's Filmkritik #783

                                              „Hot Tub Time Machine - Der Whirlpool ... ist 'ne verdammte Zeitmaschine“….

                                              Der Titel ist Programm…

                                              Den aus dieser dämlichen Prämisse holen die Beteiligten das Beste heraus, denn das Konzept könnte glatt aus einem zotteligen 80er-Jahre-Movie stammen. Drei Kumpels in der Mid-Life-Crisis, samt Teenager-Anhang, Reisen ungewollt per Whirlpool in die vergangenen 80er & erhalten die Chance Ihr Leben neu auszurichten…

                                              Das der Streifen, zwischen all dem infantilen Shit, bestens funktioniert, liegt an dem crazy zusammengestellten Freundes-Quartett. Craig Robinson gibt den unsicheren Soul-Men, Clark Duke den nerdigen 2000er-Teen, Comedian Rob Coddrey den freidrehenden Irren und der Star des Filmes John Cusack („Teen Lover/Stand by me/Der Volltreffer“) gibt seinen melancholischen 80er-Hero zum Besten. Nicht zu vergessen das weitere 80s-Ikone wie Chevy Chase oder „Back to the Future“-Star Crispin Glover in brüllend komischen Nebenparts sich die Ehre geben.

                                              Der komplette Cast wird der ausschweifenden Retro-Prämisse vollkommen gerecht. Aber das aller stärkste daran, dass Sie die Ausgangslage einer 80er Comedy mit dem derben Humor der Neuzeit verbinden. Die Running-Gags sitzen, Die frivolen Anspielungen stimmen, die Zeitreise-Thematik ist verspielt („Louglle“) & jeder erhält Freiraum sein komödiantisches Talent einzubringen. Aber erst als Ensemble, das sich gegenseitig die übertriebenen Gags in die Fresse haut, erweckt der Film ein kurzweilige Dynamik, die an die abenteuerlichen 80er-Komödie-Klassiker erinnern.

                                              Cooler Retro-Spaß, der wohlwollend zu den Guilty-Pleasure-Komödien-Perlen der 2010er gezählt werden kann!

                                              6
                                              • 7 .5
                                                AddoMoody 08.04.2025, 10:13 Geändert 08.04.2025, 10:14

                                                Addo's Filmkritik #782

                                                Mord im Weißen Haus!!!

                                                …Während der US-Präsident ein Staatsbanketts mit dem australischen Regierung abhält, wird der White House Chief Usher A.B Winter (Giancarlo Esposito) Tod aufgefunden. Was anfänglich als Selbstmord aussieht, wirft schnell einige mysteriöse Fragen auf. Diese soll die die Weltbeste Detektivin zügig beantworten – CORDELIA CUPP….

                                                Serienschöpfer Paul William Davies („For the People“) schafft hier den Spagat zwischen eigenständigen komödiantischen Whodunit-Fall und die Verbeugung vor Klassikern des Genres. Er schafft es auf entzückende Weise alte Krimi-Klassiker von Agatha Christie bis Alfred Hitchcock, sowie neue Genre-Perlen wie „Knives Out“ oder „Der Untergang des Hauses Usher“ zu integrieren. Das geht sogar soweit, dass die jeweiligen Episoden auf die jeweilige Klassikern aufbauen oder Elemente von diesen inne haben (z.B. Folge 3 – „Knives Out“).

                                                Eine blanke Hommage oder Kopie ist die Serie dadurch keinesfalls. Sie hat genug eigenwilligen Charakter, der sich mit den klassischen Krimi-Elementen verbindet. An vorderster Front ist Hauptdarstellerin Uzo Aduba („Greedy People“) zu nennen, die Ihre brillante Ermittlerin äußerst facettenreich anlegt & wir vordergründig Ihrer exzentrischen Ermittlungsarbeit folgen. Die passionierte Vogelliebhaberin ist wie die weibliche Mischform von „Colombo“ und Daniel Craig’s „Benoit Blanc“.
                                                Trotz der starken Hauptfigur ist die Serie doch eher ein Ensemblestück, da unzählige skurrile Figuren auftauchen und Ihre eigenwillige Sicht auf die Tat wiedergeben. Hinzu kommt dann noch eine dritte Sicht auf Geschehnisse, die Befragung durch den Kongress zu den Ermittlungen, die nochmals neue Blickwinkeln preisgeben.

                                                So kommt es zu einem munteren Rätselraten, Dialogen, Monologen, permanenten Wendungen und aufregende Enthüllungen. Im Zentrum des Ganzen stehen das Weiße Haus (132 Zimmer!), das wunderbar in die Geschehnisse eingebettet wird. Und zu guter Letzt, das Opfer/die Leiche selbst – Giancarlo Esposito. Der Breaking Bad-Mime hat in den vergangenen Jahre viele ähnliche Rollen verkörpert. Hier wiederum schenkt er uns endlich wieder eine starke Performance, wobei er lediglich in Rückblenden zu sehen ist. Dies macht er mit viel Charisma weg und verleiht der Serie noch den fehlenden Schuss der würdevollen Anmut.

                                                Ein Hacken hat das spannende Vergnügen dennoch…Acht Folgen & die jeweilige Laufzeit wirken auf das Whodunit-Konstrukt spürbar ausufernd. Selbst bei eingefleischte Krimi-Cracks schleichen sich paar anstrengende Momenten ein.

                                                Abschließend - Krimi und Detektiv Fetischisten kommen hier voll auf Ihre Kosten, auch wenn die Lauflänge ein Tick Too-Much ist. Wer mit dem Genre nichts anfangen kann, ist hier fehl am Platz, da die Serie Krimi-Liebhaber zum exzessiven & amüsanten Rätselraten einlädt!

                                                6
                                                • 3

                                                  Addo's Filmkritik #781

                                                  Desaströses „DIE HARD“-Rip-Off…

                                                  …Terroristen sprengen die beiden Ende einer Brücke, nehmen die Überlebenden als Geisel, um Ihre politisch Motivierte Tat umzusetzen. Den Tag rettet wieder einmal ein Marine der zur falschen Zeit am falschen Ort ist...

                                                  Infantil zusammengefasst – „Stirb Langsam“-C-Movie auf einer Brücke!!...

                                                  Dabei sind alle liebgewonnen „Die Hard“-Elemente inkludiert, nur ist die Umsetzung dieser inszenatorischer Dünnpfiff. Dämlicher Handlungsverlauf, haarsträubende Dialoge, miserables CGI, verwirrende Handlungsmuster, dürftig verrauchte Actionszenen, peinliches Overacting und und und…

                                                  „The Bridge“ lässt kein filmisches Fettnäpfchen aus, das hätte VIELLEICHT amüsant werden können, nur nimmt der Film sich zusätzlich zu seiner dürftigen Vorstellung - TODERNST. Das macht ihn zu einem heißen Anwärter für die gurkigsten Filme des Jahres!

                                                  8
                                                  • 8 .5
                                                    AddoMoody 04.04.2025, 14:47 Geändert 08.04.2025, 09:11

                                                    Addo's Filmkritik #780

                                                    Selten passiert es, das Filme erscheinen, die mir Ihrer Thematik so kraftvoll umgehen, dass Sie sich nachhaltig in das kollektive Gedächtnis der Menschen brennen. In diese Kategorie fällt der von „Rollerball“-Regisseur Norman Jewison inszenierte Klassiker „In der Hitze der Nacht“ (OT: „In the Heat of the Night“). Beim Erscheinen im Jahr 1967, setze dieser ein spannendes Statement gegen Rassismus und gehört heute zu den Vorzeigewerken der US-Bürgerrechtsbewegung.

                                                    …In einem Örtchen im US-amerikanischen Süden, wird der wohlhabendste Bewohner der Stadt ermordet aufgefunden. Schnell stellt die Polizei einen Verdächtigen, einen Schwarzen auf der Durchreise. Dieser entpuppt sich jedoch als der äußerst fähige Polizeidetektiv „Virgil Tibbs“ (Sidney Poitier), der von nun an mit den örtlichen und von Vorurteilen sprudelnde Polizeichef Gillespie (Rod Steiger) an der Aufklärung arbeiten muss…

                                                    Runtergebrochen, vermengt der Film die Anti-Rassismus Botschaft mit einem Krimi-Plot. Dabei hat er schon erhebliche Anleihen an das New-Hollywood Kino, ist aber Formel ein klassisch gefilmter Hollywood-Streifen. Der Crime-Anteil ist aus heutiger Sicht daher „gewöhnlich“ inszeniert, aber für damalige Maßstäbe bot die explizite Ermittlungsarbeit völlig neue Blickwinkel. Der eigentlich Fokus sind die ungleichen Figuren des Virgil Tibbs und Chef Gillespie. Beide könne sich anfangs nicht riechen und begegnen sich mit einer gehörigen Portion Ablehnung.

                                                    Zwischen den beiden Protagonisten entwickelt sich eine epische Charakterstudie, in dessen Verlauf die beiden durch intensive Dialoge ihre Vorbehalte überwinden, währenddessen Sie dem Täter überführen. Das besondere daran, ist der Umgang mit der Rassismus-Thematik. Keine Klischees, keine extravagantes Getue und das Schwingen mit der moralischen Keule werden ebenso vermieden. Anhand der beiden ungleichen Männer, die unterschiedliche Gesellschaftsschichten verkörpern, verarbeitet der Film auf clevere Weise rassistische Ressentiments.

                                                    Das dies nachhaltige Wirkung über die Jahrzehnte entwickelt, liegt an seinen beiden Hauptdarstellern. Sidney Poitier, der damals bereits Oscar prämiert war und in vorherigen Filmen wie „…Rate mal, wer zum Essen kommt“ & „Gesprengte Ketten“ bereits in ähnlichen Rolle mitspielte, setzt sich hier endgültig ein Denkmal. Seine Figur des „Virgil Tibbs“ ist eine Ikone des selbstbewussten gebildeten schwarzen Mannes. Im Gegenüber ist Rod Steiger (Die Faust im Nacken), als grober hinterwäldlerischer Polizei-Chef.
                                                    Wie die beiden Ihre Ansichten vertreten, über Vorurteile streiten, Ängste ansprechen und für eine gerechte Sache gegenseitige Empathie entwickeln ist ganz großes und wichtiges Kino.

                                                    Brilliant bespielter Anti-Rassismus-Klassiker mit dem Prädikat: Besonders wertvoll!!

                                                    9