AddoMoody - Kommentare

Alle Kommentare von AddoMoody

  • 3 .5

    Addo's Filmkritik #893

    „Superman – Die Welt am Abgrund“ ist der vierte Teil der Christopher Reeve-Reihe und dieser sagte mal, dass dies das Grauenhafteste ist, was er je gemacht hat. Diesmal will Superman das atomare Wettrüsten verhindern und bekommt es hierbei mit dem „Nuklear Man“ zu tun…

    Hinter den Kulisse rumorte es gewaltig, so dass Warner die Rechte an das legendäre B-Movie Studio CANNON abtrat. Diese waren zu diesem Zeitpunkt in finanzielle Schieflage geraten und musste das vorab gesetzte Budget drastisch kürzen. Ein großer Batzen davon ging an Gene Hackman, der ebenso wie Margot Kiddy in größerer Rolle zurückkehren. Richtige Lust versprühen die Beiden nicht mal im Ansatz. Die Figuren Neuzugänge (u.a. Two & A Half Man-Star „Jon Cryer) haben das Prädikat besonders nervig zu sein.

    Alle guten Eigenschaften der Vorgänger werden hier nicht mehr abgerufen. Es vielmehr ein eine Best-Of-Aneinanderreihung der Schwächen seiner Vorgängerfilme. Das dabei die Effekte deutlich unausgereifter wirken, wie im ersten Teil ist schon dürftig, was von der konservativen Regie noch unterboten wird. Ich weiß es ist eine Comic-Verfilmung, aber wenn jegliche Logik komplett dem Klamauk geopfert wird, da wird es brutal schwer der schon dürftigen Handlung zuflogen.

    Der dritte Teil hatte schon erhebliche Abnutzungserscheinungen, aber hier ist der Lack komplett abgekratzt. Sinnbildlich steht dafür der Bösewicht, der mit seiner blonden Föhnfrisur, seine ekligen Fingernägel und im Spandex Anzug gezwängt, wie eine lächerliche Karikatur auf den Film selbst wirkt.

    Spielend die schlechteste Supermann-Verfilmung!

    9
    • 5

      Addo's Filmkritik #892

      In „Superman III – Der stählerne Blitz“ muss sich Superman gegen den Industrietycoon Ross Webster stellen, der mit Hilfe des Computer-Genies Gus Gorman & sehr viel Kryptonit, das Wetter zu eigenen finanziellen Interesse manipulieren lässt…Nur noch Supermann ist Ihm dabei ein Dorn im Auge...

      Tja, die Vorzeichen beim dritten Teil standen schlecht. Richard Donner kehrte nicht mehr auf den Regiestuhl zurück, worauf dann Gene Hackman auch keinen Bock mehr hatte. Noch schlimmer traf es Lois Lane Darstellerin Margot Kidder, deren Rolle aus Kritik an der Entscheidung um Donner radikal gekürzt wurde. Die Produzenten setzen noch einen drauf & dichteten Clark Kent eine neue unpassende Love-Story an. Als Ersatz für Gene Hackmann sprang der glücklose Robert Vaughn („Bullitt“) als durchgehallter Industrieller in die Bresche. Und als Wildcard wurde Stand-Up-Comedy Legende Richard Pryor engagiert, um auf den damaligen Eddie Murphy-Hype-Train aufzuspringen.

      Das hat zur Folge, dass der Respekt vor der Comicvorlage komplett flöten geht und Supermann zum Slapstick freigegeben wird. Zumindest ist Christopher Reeve die Konstante, der zwischen all dem Klamauk & dem erzählerischen Dünnpfiff, Superman immer noch würde verpasst. Ich bin der Meinung das Richard Donner als Regisseur hier mehr rausgeholt hätte, da der Film paar Ideen vorgibt, aus den man deutlich mehr hätte rausholen können. Aber Ersatzregisseur Richard Lester ist ein Studiomann, der eben die auf Humor ausgelegten Vorgaben stupide umsetzt.

      Zwischen der verwirrten Story und dem ganzen Slapstick, hat der „Der stählerne Blitz“ durchaus seinen Trash-Charme, wenn es einem gelingt, über den Nonsens Ansatz hinwegzuschauen!

      9
      • 7 .5
        AddoMoody 01.08.2025, 20:18 Geändert 01.08.2025, 20:18

        Addo's Filmkritik #891

        Der Erfolg des ersten Teiles war selbstbewusst eingeplant, so das Regisseur Richard Donner bereits, während der Arbeiten zum Erstling, einige Aufnahme für eine Fortsetzung drehte. Diese kam relativ zügig zwei Jahre später in die Kino’s und hörte auf den Titel „Superman – Einer gegen Alle“. Darin muss sich der stählerne Held mit seines Gleichen auseinandersetzen, in Form von dem gnadenlosen General Zod und seine Getreuen…

        Persönlich war dies mein ersten Superman-Film und daher hat er eine speziellen Platz bei mir inne. Reine Nostalgiewert ist das nicht, da dass Sequel ein verdammter starker Superhelden-Beitrag geworden ist. Aber die legendär turbulente Entstehungsgeschichte, in deren Zuge der Superman-Mastermind Richard Donner gefeuert wurde, überschattet bis heute das Endergebnis. Donner hatte schon den Großteil des Drehs verantwortet, eher das Studio aus Kostengründe den Auftritt von Marlon Brando sausen ließ und es sich mit dem Regisseur endgültig verscherzte. Ersatz wurde in Richard Lester gefunden, der auf Studioanweisung Teile neu drehen musste, um Donner aus den Credits zu bekommen.

        Das Chaos mündete in schließlich einer formelhaften Superhelden-Fortsetzung, die nicht mehr viel auf Erklärung gibt, sondern gleich die kompletten Fähigkeiten seines Helden beanspruchen. Trotzt des formelhaften, stimmt die Pace und die nochmals verbesserten Special-Effekts sehen prächtig aus. Dazu hat sich die Original-Besetzung in Ihren Rollen gefunden und werden durch die Besetzung der Schurken um GENERAL ZOD (Mega „Terence Stamp“) richtig schön gefordert.

        Ikonischer, ironischer und spannender als der Erstling, liegt hier der Fokus auf der Action und Superman in kritische Situation zu bringen. Das Sequel hat erkennbare Probleme durch die Querelen im Hintergrund. Doch die Mischung aus Donners/Lester Regiearbeit verleiht der Fortsetzung eigenwilligen Charakter. Die erstklassiger Besetzung, die aufwändigen Effekte und die wollige Blockbuster-Leichtigkeit runden den Film dennoch ab!

        Tipp: Der Richard Donner-Cut kam dennoch, mit den herausgeschnittenen Marlon Brando-Szenen und gib dem Allem nochmals eine neue Ebene....

        11
        • 7 .5

          Addo's Filmkritik #890

          Das waren noch Zeiten….

          Das Jahr 1978 ist wohl der entscheidenden Durchbruch in Sachen Comicverfilmungen. Das Filmstudio Warner entschied dem weltweit bekannten Superman-Comic einen seriöse Verfilmungen zu spendiere, um in Zeiten von Katastrophenfilmen und dem frischen Star Wars-Hype entgegenzutreten. Die hohen Ambitionen des Studios schlug sich in dem für damaligen Verhältnisse astronomischen Budget nieder, um die neuartigen Spezialeffekte umzusetzen.

          Die Regie für das hohe finanzielle Risiko übernahm Richard Donner („Die Goonies“, „Lethal Weapon“), der als Hardcore Superman-Fan galt und der richtige Mann für den Comic-Akkuraten Bombast sein sollte. Als Superman Darsteller fiel die Wahl auf den Theater-Schauspieler Christopher Reeve, der mit reichlich Würde diesen verkörpert. Um den damals unbekannten Amerikaner mehr Gravitas zu verleihen, wurde mit hohem finanziellen Kraftakt die Schauspiellegenden Gene Hackman („Lex Luthor“) und Marlon Brando in kleiner Nebenrolle (Superman’s Vater „Jor-El“) an Land gezogen.

          Das Warner-Studio wollte ums Verrecken einen guten Prestige-Streifen abliefern und die Macher um Richard Donner leistet nicht nur technische Pionierarbeit bei den Spezialeffekten, sondern etabliert gleich das Story-Fundament für spätere Comicfilme & avancierte zum Archetyp des neuen Genres. Die leichten Kinderkrankheiten bei den Effekten oder die etwas naive Charakterisierung zum trotzt, hat Donner erstaunlich viel Respekt vor der Vorlage und fokussiert sich auf eben diese.

          Gerade dieser Respekt, sah man die nachfolgenden Jahrzehnte selten bei Comicfilmen und macht „Superman“ allein deswegen zu was Besonderem. Der 70er Blockbuster-Bombast erarbeitet zielstrebig die Quintessenzen der berühmten Comics und nutzt Ihn als wunderbare Message der Hoffnung & Stärke!

          10
          • AddoMoody 01.08.2025, 10:37 Geändert 01.08.2025, 10:38

            ..kleine Geschichtskunde..

            Meine Top Ten Historienfilme:

            1. Braveheart (1995)
            2. Apocalypto (2006)
            3. JFK – Tatort Dallas (1991)
            4. Once upon a time...in Hollywood (2019)
            5. Gangs of New York (2002)
            6. Quo Vadis, Aida? (2020)
            7. Malcolm X (1992)
            8. Gladiator (2000)
            9. Amadeus (1984)
            10. The Last Samurai (2003)

            Honorable Mentions:

            Vice – Der Zweite Mann (2018)
            The Trial of the Chicago 7 (2020)
            Spartacus (1960)
            Schindlers Liste (1993)
            Der Name der Rose (1986)
            Ghandi (1982)
            The Mission (1986)
            Der Patriot (2000)
            Ben Hur (1959)
            München (2005)
            The Favourite (2018)
            Master & Commander (2003)

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            • 5 .5

              Addo's Filmkritik #889

              Zu Beginn der Neunziger waren ambitionierte Superhelden-Formaten nur im Kino zu bestaunen. Da traf es sich hervorragend das mit „Superman – Die Abenteuer von Lois und Clark“ eine Supermann-Serie 1993 die Fernsehlandschaft für kurze Zeit begeisterte (1993-97). Das Herzstück bildet hier die Beziehung zwischen Lois & Clark, die eher nebenbei mit dem Superhelden-Kram zu tun bekommen und das immer im Kontext ihrer Liebelei.

              Das Budget war nicht sonderlich hoch, was deutlich die Produktionsqualität aufzeigt. Das hier die Superhelden-Effekte dementsprechend zu schmunzeln verführen, liegt in der Sache. Aber darum geht es auch nicht, eher bedient die Serie das Genre der RomCom als des Comic-Filmes.

              Allen voran die charmante Teri Hatcher trumpft als Lois Lane auf, während Dean Cain den verlässliche Stichwortgeber mimt, aber einen dürftigen Superman!
              Das Zusammenspielt funktioniert zumindest und wird mit reichlich humorvollen Unterton versehen. Die kurzweilige Romanze überzeugt jedoch nur die ersten beiden Staffeln, in der beide sich noch suchen. Ab dem Moment, wo die Liebe steht, verfliegt die Spannung und die Serie trudelt eher lustlos aus.

              Der kurze Hype ist der wunderbaren ersten Staffel und einer überzeugenden Teri Hatcher geschuldet. Trotzt des 90s-Nostalgie-Flavour und dem frischen Blick auf die Superman-Story, ist die Serie deutlich von der Zeit überholt!

              7
              • 7 .5

                Addo's Filmkritik #888

                Noch bevor ich als kleine Junge die Christopher Reeve Filme oder die Comics kennengelernt habe, war es die „Superman: The Animated Series“ (1996-2000) die mir den Mann aus Stahl nähergebracht haben. Die ist das DC-Äquivalent zur legendären „Batman Animated Series“ und spielt ebenfalls im erschaffenen DC Animated Universe.

                Bis auf das Intro, definitiv nicht auf dem unglaublichen Niveau der Fledermaus, aber stark genug um als eine der besseren animierte DC-Serie durchzugehen. Die Serie brachte es auf 4 Staffeln und ganze 56 Episoden, die sich durch die vielschichtigen Geschichten von Kal-EL durchwuzelt. Rein optisch ist der Animated-Stil bekannt, aber bunter und logischerweise hoffnungsvoller gestaltet als bei Batman. Nur sind die Dialoge hier mitunter nicht ganz auf der Höhe, was dem zum Teil am klischeehaften Charakterbild liegt. Aber dafür stimmt die Action und der Einsatz der Gegner von Superman (General Zod, Lex Luthor, Brainiac, Parasite, Bizarro u.v.m.).

                Mein persönliches Highlight, sind die Gastauftritte aus dem DC-Universe. Natürlich tauchen Superman nahe Figuren wie Supergirl oder Metallo auf. Aber richtig cool ist die Verbdingung zur Batman Serie, wenn der Flattermann mit Robin oder dem Joker vorbeischaut. Der absolute Hammer jedoch sind die Gastauftritte anderer DC-Stars, wie Flash, Green Lantern oder dem überragenden LOBO.

                Kleiner Randaspekt…Superman sollte eigentlich von Evil-Dead-Ikone Bruce Campbell synchronisiert werden, dieser sprang ab und Superman bekam seine ikonische Stimme nun vom Tom Daly.

                Nach Batman, ist definitiv die „Superman: The Animated Series“ das absolute Highlight des kurzlebigen DC-Animated-Universe & immer noch eine schöne Kindheitserinnerung!

                7
                • 4 .5

                  Addo's Filmkritik #887

                  Nachdem unwürdigen Abschluss der Christopher Reeve Reihe dauerte es sagenhafte 20 Jahre bis der Kryptonier wieder durch das Kino fliegt. Dazwischen gab es Serien Adaptionen und unzählige versuche einen Film (u.a. mit Nic Cage!) auf die Beine zu stellen. Die Produzenten wussten über all die Jahre kreativ nicht wirklich, wo Sie hinwollen, und entschieden sich dann für die faulsten aller Ideen. „Wir setzen an den Christopher Reeve Filmen einfach an und erzählen Sie weiter!?!?!?!?...

                  Das alle damaligen Darsteller nun zu alt waren und Christopher Reeve das zeitliche gesegnet hatte, führte zu einem verunglückten Re-Casting der bekannten Figuren. Der Superman/Clarke Kent Part ging an den unbekannten Brandon Routh, der mit Reeve verblüffende Ähnlichkeit hat, aber darstellerisch mau ist und überhaupt kein Charisma versprüht. Das gleiche Problem hat Kate Bosworth, die wohl die langweiligste filmische Version von „Loise Lane“ darstellt. Zumindest rockt Kevin Spacey die Rolle des Erzbösewichten Lex Luther und überzeugt mit seinem verspielten Wahnsinn.

                  Besonders enttäuschend ist die energielose Regie von Bryan Singer, der im Vergleich zu den vorherigen wegweisenden X-Men-Filmen, ein klischeehaftes Comic-Panel abspult. Die Handlung ist dabei simple gestrickt, wird dennoch auf über zwei Stunden aufgeplustert, was zur Folge hat, dass sehr viele dramatische-Längen auftauchen, die den Spaß erheblich mindern. Die Effekte und die Darstellung Metropolis sehen ordentlich aus, wirken aber wie bei Sam Raimis „Spiderman“-Filmen billig abgekupfert.

                  Der Versuch die Christopher Reeve-Timeline modern zu recyclen und Superman ins neue Jahrtausend zu holen, geht gehörig schief. Bis auf Kevin Spacey Schurken-Part und paar schönen Shots bleibt er vieles schuldig. Mehr noch, durch diesen Film und den Nolan-Batman-Filmen hatte der Saubermann nun deutlich das Nachsehen im internen DC-Ranking!

                  8
                  • 7
                    AddoMoody 30.07.2025, 19:56 Geändert 30.07.2025, 19:59

                    Addo's Filmkritik #886

                    Zack Snyder’s „Man of Steel“ ist bis heute ein zweigleisiges Schwert. Er hat definitiv seinen treuen (Henry Cavill-Jünger!)-Fans, weil der Regisseur hinter Werken von „Dawn of the Dead“-Remake und dem fantastischen „Watchmen“-Verfilmung seinen unverkennbaren Stil durchprügelt. Pate für einen düsteren & seriöseren Ansatz waren zweifelsohne die „Dark Knight“-Trilogie und die DC-Hoffnung sich als Kontrastprogramm zum supererfolgreiche Marvel-Universum zu etablieren.

                    Hierfür holt Snyder mächtig aus und erzählt die Origin-Story mit epischen bedeutungsschwangeren Bombast. Von der Geburt von Kal-El, der Zerstörung Kryptons, Clark Kents Teenie-Zeit in Kansas, bis zu seiner Anstellung im Daily Planet & seinen ersten schritten als Superhelden ist alles dabei. Das mündet dann alles im Kampf gegen die letzten Kryptonier um GENERAL ZOD…

                    Die erzählerische Grund-Thematik ist dabei die Suche der eigenen Identität, die viel zu distanziert erzählt wird und grundsätzlich der Film sich bei den Charakteren wie ein Michael Bay-Streifen anfühlt. Das Henry Cavill rein optisch ein überragender Superman ist, steht außer Frage. Schauspielerisch ist das nicht vollends überzeugend, da sein Clark Kent blass bleibt. Die Chemie zu Amy Adams passt überhaupt nicht, da Sie im darstellerisch deutlich überlegen. Das restliche Ensemble stickt auch nicht heraus, aber zum Glück tun das die Bösewichte. Michael Shannon als „ZOD“ ist ein Geniestreich von Casting und gibt einen unvergessenen DC-Bad-Guys ab.

                    Nun ja, Snyders Stärken liegen definitiv nicht im Geschichte erzählen oder interessante Charaktere zu erschaffen. Sein Streckenpferd ist das visuelle und das im epischen Ausmaße. Das liefert er wie kein anderer und hinterlässt einige der eindrucksvollen DC-Szenerien. Nur vergaloppiert sich Snyder des Öfteren, vergisst zwischen all der Zerstörungswut, Verschnaufpausen zu schaffen und lässt überhaupt keinen Humor zu.

                    Synders „Man of Steel“ ist eine epische Bilderflut an schwerfälligen Bombast, das seine erzählerischen Defizite nicht vollends abschütteln kann. Unterhaltsam ja, aber der zynisch stoische Tonfall passt einfach nicht zu der Figur. Ich bin der Meinung das Snyder den Charakter Superman nicht verstanden hat und nur sich an den visuellen Möglichkeiten ergötzt, welche der Comic hergibt!

                    10
                    • 8

                      Addo's Filmkritik #885

                      …Ist es ein Vogel, Ist es ein Flugzeug, Nein, es ist James Gunn’s SUPERMAN, der endgültig das verunglückte Snyder-Verse abschüttelt und DC in ein neues vielversprechendes Zeitalter führen soll…Als Mastermind hinter dem Ganzen, übernahm der Macher hinter Hit’s wie der „Guardians“-Trilogie oder der Neuauflage von „The Suicide Squad“ gleich selbst die prestigeträchtige Regie.

                      Eine immense Verantwortung, da er mit dem ersten Kinofilm gleich liefern MUSS und selbstverständlich noch das Fundament für das erste große Story Kapitel („Gods & Monsters“) des ambitionierten Cinematic-Universe legen muss. Dass die Wahl gleich auf die Über-Figur Superman fiel, ist sinnvoll, aber auch spannend und heikel zugleich, da sich Gunn bis dato, ausschließlich mit Comic-Außenseiter-Figuren seinen Ruf erarbeitet hat.

                      Zuallererst, der Streifen ist nicht perfekt, dafür platziert er in der ersten Hälfte zu viele Handlungsstränge, mit zusätzlich einer Vielzahl von Charaktere von bekannt bis unbekannt. Allerdings sind die erzählerischen Schwächen nicht gravierend, weil Gunn es schafft Mittel und Wege zu finden, dem allseits bekannten Stoff frisch zu interpretieren. Die zynischen Zeiten von „Man of Steel“, die Düsternis, der aufgesetzte Bombast sind passe. Gunn kehrt bewusst zu den klassischen bunten Comicwurzeln zurück und unterzieht der zigfachen verfilmten Vorlage eine radikale Frischzellenkur.

                      Es fängt schon damit an, dass wir die Vorgeschichte nicht nochmal durchkauen müssen & wir in die Geschichte regelrecht reingeworfen werden. Superman ist seid paar Jahren schon aktiv und hat gerade seine ersten Kampf verloren. Während Clark gerade mit Louis anbändelt, setzt Lex Luthor seine monströse Intrigen gegen den außerirdischen Immigranten um…

                      Der Effekt an diesem Ansatz, statt wieder die öde Origin-Story durchzukauen, lernen wir den Helden und die Welt in voller Action kennen. Das macht ungeheuerlich Spaß, da sich Gunn wie gewohnt, nah an der Figur bewegt. Superman ist hier nicht der unbesiegbare Übermensch, er macht Fehler, ist verletzlich, zweifelt, kriegt ordentlich auf die Fresse und lernt daraus seine Lektionen.

                      Mit David Corenswet ("Twisters") wurde hierfür der passende Darsteller gefunden, der robust wirkt, aber nicht auf das körperliche beschränkt wird. Corenswet schafft den Übergang zwischen Superheld und Reporter glaubhaft und flößt dem Man aus Stahl endlich seinen unverkennbaren optimistischen Charakter ein. Sein emotionales Gegenstück bildet Rachel Brosnahan als „Lois Lane“, die prächtig miteinander harmonieren. Das der kecke James Gunn’s Humor auch noch mit einfließt, versteht sich von selbst und genauso die Chemie unter den spielfreudigen Darstellern.

                      James Gunn ist nicht am Druck zerbrochen, sondern startet selbstbewusst & radikal seine Vision des DC-Cinematic-Universe. An manchen Stellen will er zu viel, aber das nur am Rande, da er mit grenzenlos nostalgische Liebe die klassischen Comics ins moderne Kino befördert und diese mit dem Zeitgeist kreativ verknüpft. Visuell und atmosphärisch reizvoll durchgestaltet, mit bissiger Ironie versehen und seid langem ein Comicfilm, der sich auch wie einer anfühlt.

                      Das neue DC-Cinematic-Universe lässt aufhorchen & kann mit OPTIMISTISCHER Zuversicht in die Zukunft blicken!

                      10
                      • 6 .5

                        Addo's Filmkritik #884

                        Fast 30 Jahre später beglückt Adam Sandler seine Fanbase mit der seit Jahren heißerwartete Happy-Gilmore Fortsetzung. Unterm dem Aspekt eines Legacy-Sequel, pflegt der Film sein kultiges Vermächtnis, bringt alle Schauspieler (die noch am Leben sind) zurück und geizt nicht mit seine abstrusen Nostalgiewerten. Zum Glück ruht sich die Fortsetzung nicht aus und verkommt daher nicht zum bloßen Sandler-Netflix-Content wie die vergangenen Jahre. Die Geschichte von Happy, samt herrlich überdrehten Familien-Anhang wird stimmig, natürlich mit dem bekannten anarchischen Humor weitergeführt.

                        Der einstige Rebell des Golfsports, wird zum Bewahrer des klassischen Golfes....

                        Was sich zunächst poetisch anhört, ist in Wahrheit die Exzessive Version des ersten Teiles. Nach langem Anlauf, durch massigen Fan-Nostalgie-Service, geht das Sequel in der zweiten Hälfte komplett Steil. Was dabei cool ist, die satirische Richtung ändert sich & der Klassenkampf richtet sich zeitgemäß gegen die neue Generation von „Golf-Influencern“.
                        Das hat auch wieder Charme, was nochmals durch bekannte Neuzugänge (Sunny Sandler, Benny Safdie, Eminem, Bad Bunny) unterstrichen wird. Und wieder ist es Christopher McDonald als „Shooter McGavin“ der die denkwürdigsten Momenten im Zusammenspiel mit Sandler sein Eigen nennen darf.

                        „Happy Gilmore“ ist ein Fest für Fans, da bekanntes mit Neuen schräg vermischt wird, jedoch prophezeie ich jetzt schon, dass das Sequel nicht diesen den Kultfaktor seiner Vorgängers erreichen wird!

                        10
                        • 7 .5
                          AddoMoody 27.07.2025, 22:08 Geändert 28.07.2025, 15:51

                          Addo's Filmkritik #883

                          „Happy Gilmore“ war 1996 der endgültige filmische Durchbruch von Stand-Up-Komiker Adam Sandler, auf dessen Erfolg sein nunmehr 30-jährige Filmkarriere fußt. Sandler mimt den gleichnamigen Titelheld, dessen größer Traum es ist Eishockeyspieler zu werden, der jedoch vielmehr mit seiner Impulsiven Art auffällt, als mit Talent. Bis er sein

                          Die plump durchgeknallte Außenseiter-Prämisse wird mindestens genauso plump durchgeknallt wiedergegeben. Dabei reiht sich die Komödie in eine Reihe mit dem Golfkomödie-Klassiker „Caddyshack“ ein und ist in etwa die eigenständige Neunziger Version.
                          Abgesehen vom Sandler einzigartigen Comedy-Stil, sind es die unzähligen Co-Stars (u.a. Ben Stiller, Carl Weathers, Richard Kiel) die dem Affen ordentlich Zucker einflößen.

                          Für mich der alles entscheide Punkt & stärkster Argument, das der Film seine Kultfaktor verpasst bekommen hat, ist der Part des Bösewichten – „SHOOTER McGAVIN“ …
                          Die Performance von Christopher McDonald („Thelma & Louise“) ist das arrogante Gegenstück zu Happy und wohl einer der besten Bösewichte in der Sparte Blödel-Komödien.
                          Immer wen die beiden aufeinandertreffen, wirft die Konfrontation Comedy-Gold ab. Es ist dieses überspitze satirische Spiel zwischen Außenseiter/Favorit, Unterschicht/Oberschicht, gemeiner Pöbel gegen die Reichen, die zusätzlich Reiz versprüht. Dazwischen flimmern immer wieder schön übertrieben gefilmte Golfszenen mit, die den Sport an sich anarchisch aufs Korn nehmen.

                          Kultig charmante Blödel Komödie, die Anarchie auf den Golfplatz predigt und mit dem unverbrauchten damaligen Sandler-Humor dem konservativen Golf-Establishment ordentlich eines auswischt!

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                          • 7 .5
                            über Stick

                            Addo's Filmkritik #882

                            … Jeder Golfschläger sucht sich seinen Spieler - und nicht umgekehrt!

                            „Stick“ ist die neue Wohlfühl-Serie aus dem Streaming-Haus von Apple, das in der Tradition seiner Super-Serien „Ted Lasso“ und „Shrinking“ vonstattengeht.
                            Owen Wilson verkörpert den ehemalige Profigolfer Pryce Cahill, der seine Karriere in den Sand gesetzt hat. Am Tiefpunkt, begegnet Ihm der junge Santiago, ein Jahrhundert-Talent. Angestachelt seine eigenen Fehler wieder gut zu machen, überredet er seine Mutter mit Ihm die Golf-Tour aufzumischen…

                            Eine Wohlfühl-Atmosphäre wie in „Ted Lasso“, die Lässigkeit von „Tin Cup“ und ein reifer „Happy Gilmore“-Humor prägen die Serie, deren Episoden eine kurze Laufzeit haben.
                            Der große Abschlag ist die Serie nicht, aber allein wegen den nahbaren Figuren und die Konstellation zueinander ist Sie absolut sehenswert. Der typische Owen Wilson und der brillante Stand-Up-Star Marc Maron sind allein die Sichtung wert. Aber auch die Jung-Darsteller hinterlassen Eindruck, vor allem „Santiago Wheeler“-Darsteller Peter Dager sollte man in Zukunft im Auge behalten.

                            Im Enddefekt ist dies ein Road-Trip, quer durch die unterschiedlichen Golfplätze der USA. Im Fokus bleiben immer die nahbaren Figuren, die sich aus zwei Schicksal geplagten Golf-Buddys, zwei lebhaft frechen Gen-Z-Teenies und einer Latino-Mama die ordentlich Feuer mitbringt, zusammensetzen. Auf Ihren Trip müssen sich nicht nur mit den Unwägbarkeiten des Golfsportes auseinandersetzen, sondern vor allem persönlich Hindernisse überwinden.

                            Nicht so Punchy wie Apples Vorzeigewerke „Ted Lasso“ & „Shrinking“, dennoch gut genug, weil die sympathischen Figuren das Herz an der richtigen Stelle haben und den Golfsport ordentlich aufmischen. Her mit der zweiten Staffel sag ich da nur!

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                            • 5 .5

                              Addo's Filmkritik #881

                              „Spenser Confidential“ ist ein typischer Mark-Wahlberg Buddy-Cop-Movie. Er spielt den Ex-Cop „Spenser“ der nach 5 Jahren aus dem Kittchen kommt & sein Leben umkrempeln will. Allerdings spielt ihm sein Gewissen ein Streich und er sieht sich in einem Korruption-Skandal seiner Ex-Partner verwickelt…

                              Man bekommt, was man erwartet…Oberflächliches & vorhersehbares Macho-Stück in einer reisbrettartigen Korruption-Story verpackt. Inszeniert wurde von Wahlbergs Stammregisseur Peter Berg („Lone Survivor“, „Boston“, „Mile 22“), der hier routiniert die bekannten Versatzstücke abspielt. Der Film beruht auf irgendeine Buchreihe, die mir vollkommen unbekannt ist und in etwa als seichte "Equalizer"-Variante durchgeht.

                              Dennoch macht der Streifen größtenteils Laune, da Wahlberg im Umfeld seiner bestens eingefangene Heimat Boston reichlich Spielfreude reinpackt. Im Verbund mit seinen Co-Stars Winston Duke & Alan Arkin ist reichlich Buddy-Zoff-Komödie-Material entstanden. Die Action, die durch Situationskomik meistens entsteht, ist kurzgehalten, aber dafür zackig inszeniert. Bei den Bad-Guys und dem Ende müssen abstrichen gemacht werden, da viel zu Oberflächlich.

                              „Spenser Confidential“ ist ein lockerer Action-Crime-Buddy-Streifen, der nichts Innovatives bietet, aber das aufgewärmte gesellig wiedergibt!

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                                AddoMoody 26.07.2025, 01:07 Geändert 26.07.2025, 01:07

                                Addo's Filmkritik #880

                                …VERTRAUEN SIE MIR, ICH WEISS, WAS ICH TUE….

                                Gegen „Sledge Hammer“ ist „Frank Drebin“ ein Chorknabe. Die Kultserie aus den 80er-Jahren (1986-1988) brachte es lediglich auf zwei Staffeln und insgesamt 41 Episoden. Jedoch schon zu Beginn erspielte Sie sich eine große Fanbase und löste damals schon große Kontroversen aus.

                                Die vornehmlich als Dirty-Harry-Verarsche konzipierte Serie von Alan Spencer, der beim Verfassen der Idee noch ein Teenager war (!), parodiert nicht nur Eastwood knallharten Bullen, sondern auch die zahlreichen Blockbuster Filme zu jener Zeit und ganz offensiv die Law-Order-Politik der damaligen Ronald Reagan Ära.

                                …“Gegen diesen Kerl sieht Rambo wie ein Gartenzwerg mit Zipfelmützchen aus“...

                                Der Humor ist nahezu deckungsgleich mit der „Nachten Kanone“-Reihe, nur mit dem feinen Unterschied das Sie den Klamauk noch drastischer überspitzt und uns mit dem politisch Unkorrekten „Vorschlaghammer“ ins Gesicht schlägt. Dabei ist „Sledge Hammer“ als knallharter Über-Stereotyp gezeichnet, der mit seiner 44-Magnum-Revolver, namens „Susi“ ein inniges Verhältnis pflegt. Sein Motto lautet dementsprechend: „Erst schießen, dann gar nicht mehr Fragen“!

                                Damals wie heute, zuckt man beim Humor oder besser gesagt beim Mindset der Hauptfigur zusammen. Sledge vereint nämlich alle negativen männlichen Eigenschaften in einem. Breitbeinig, aggressiv, rüde, chauvinistisch, rückständig, unbesonnen, anstößig, respektlos und vieles mehr. Hier kommt David Rasche ins Spiel, der es wunderbar versteht, der seiner Vorzeigerolle den entscheidenden Kniff verräterischen Sarkasmus herauslockt. Er zieht die Overacting-Nummer volle Lotte durch und variiert diese mit reichlich Ideenreichtum.

                                "Ich sehe mir keine Nachrichten an, ich mache sie!"

                                Selbstredend ist der Look und das Bildformat in den tiefen seiner Jahrzehnts verankert. Altbacken vielleicht, aber dafür sind die Fälle schnell, abwechslungsreich und bedienen sich bei verschiedensten Genres, mitunter sogar aus dem Horror oder Sc-Fi-Bereich. Der Folgenaufbau/Ablauf besteht wesentlich aus Situationskomik, Slapstick und klassischer Ermittlungsarbeit mit unerwünschte Begleiterscheinung. Abgesehen von Hammer, gibt es nur zwei relevante weitere Stamm-Charaktere. Seinen cholerischen Captain Trunk (Harrison Page) und Sledge’s reizende Partnerin Dori Doreau (Entzückend - „Anne-Marie Martin“), die vernünftige der Truppe.

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                                Fazit:
                                „Sledge Hammer“ ist 80s-Kult und das kommt nicht von Ungefähr. Sein eigenständiger satirischer Charakter, die kreative Regie, ein absurd überragender David Rasche, ein Klasse Ohrwurm-Intro, aberwitzige Fälle, stimmiger Zeitgeist, der mutig und vor allem bissig aufs Korn genommen wird. Der Humor funktioniert noch heute bestens & ist eine brillante Abrechnung von konservativ reaktionären Werten!

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                                • 3 .5
                                  AddoMoody 25.07.2025, 11:28 Geändert 26.07.2025, 00:17

                                  Addo's Filmkritik #879

                                  Aus gegeben Anlass…

                                  Boomer und die späteren Millennials dürfte sich alle an „Hulk Hogan“ (Terrence „Terry“ Gene Bollea) erinnern, der Anfang der 80er bis Mitte der 90er die Wrestling-Welt mit bestimmte & die WWF zum ungeahnten Höhenflug verhalf. Später sollte er noch seine eigene Reality-Show bekommen und zu einem der prominentesten Trump-MAGA-Befürworter werden.

                                  Schon zu Höchstzeiten war Hogan schwierig und fiel mit kontroversen Aussagen auf und punktete da schon immer bei den erzkonservativen Republikanern. Persönlich nie ein Fan von Ihm gewesen, da ich eher der Konkurrenz um „THE ULTIMATE WARRIOR“, „BRET HART“ oder “RAZOR RAMON“ die Daumen gedrückt habe.

                                  Aber Hulk Hogan war wohl der entscheidende Wegbereiter, der Wrestlings-Stars den endgültigen Weg ins Mainstream-Kino geebnet hat. Die Sphären eines „The Rock“ hat er nie erreicht und die besten Vorstellung hatte er mit dem Kurzauftritt in Rocky III aus dem Jahr 1982.

                                  Anfang der Neunziger versuchte sich Hogan im Kino mit dem Sc-Fi-Family Streifen „Der Ritter aus dem All“ (OT: Suburban Commando") zu etablieren. Eine Genre-Kombination aus der „Kindergarten Cop“, „Zurück in die Zukunft“ und für meinen Geschmack „Howard, The Duck“-Vibes. Hogan spielt einen tumben Weltraumkrieger, der von Space-Bounty-Hunter gejagt wird und Unterschlupf bei einer klassisch amerikanischen Vorstadt-Familie findet.

                                  Als Komödie oder Sc-Fi-Actioner nicht der Rede wert. Als Familien-Film zu dämlich und grobschlächtig. Das Hogan kein guter Schauspieler ist, liegt auf der Hand. Für Cineasten ist er vielleicht ein Blick wert, da Christopher „Doc Brown“ Lloyd und Shining-Legende Shelley Duvall ihr Talent dafür hergeben.

                                  Der Film floppet gewaltig an den Kassen und begrub letztendlich die großem Hollywood-Träume Hogan’s.
                                  In diesem Sinne – Rest in Peace!

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                                  • 7 .5
                                    AddoMoody 25.07.2025, 10:24 Geändert 26.07.2025, 00:19

                                    Addo's Filmkritik #878

                                    Auf meiner alljährlichen Retro-Serien Suche, fiel mir endlich eine Serie in den Schoss, die ich schon seit Ewigkeiten nachholen will…“THE EQUALIZER“…
                                    Robert McCall Geheimdienstler im Ruhestand hilft als Privatdetektiv einfachen Menschen, die von bösen Buben bedroht werden. Dabei geht der introvertierte Racheengel nicht zimperlich zur Sache und besticht mit unkonventionelle Methoden…

                                    Klingt bekannt?!…Richtig, allein durch den Titel klingelt es bei den meisten, da dies die Serien-Vorlage für die gleichnamigen Denzel Washington Film-Trilogie ist.
                                    Das Serien-Original lief Mitte bis Ende der 1980er in den Staaten relativ erfolgreich, hierzulande jedoch hat sich bis heute nichts an Ihrem Außenseiter Status geändert. Die Serie musste sich zum damaligen Zeitpunkt mit dem Schicksal auseinandersetzen im gleiche Genre beheimatet zu sein, wie die damaligen Serien Flaggschiffe „Miami Vice“ oder „Magnum“.
                                    An deren finanziellen Möglichkeiten und der Mainstream Tauglichkeit kommt die Serie um den stillen Rächer nicht mal im Ansatz heran. Aber qualitativ hat die Serie unheimlich viel zu bieten und gehört mit zu dem Geheimtipps der 80er Serienlandschaft. Ich würde sogar so weit gehen, dass als ernste Alternativen zu den Super-Serien dieser Zeit zu sehen.

                                    Was mich vollkommen umgehauen hat, war Hauptdarsteller Edward Woodward („The Wicker Man“), der wie ein harmloser stoischer Opi daherkommt, wenn es, aber drauf ankommt es richtig Krachen lässt. Dabei geht seine ungewöhnliche Figur unkonventionell vor, was wie eine Mischung aus Dolph Lundgren’s „Punisher“ und der Kreativität eines „MacGyver“ wirkt. Der ernste Ton, der sich von den damaligen Serien deutlich abhebt, wurde passend zur Hauptfigur gewählt.

                                    "The Equalizer" ist hierzulande immer noch sträflich unterschätzt und eine düstere Alternative zu den kultigen Highclass Detective-Serien der achtziger Jahre.
                                    Natürlich ist die Serie ein Produkt seiner Zeit und wirkt aus heutiger Sicht ziemlich altbacken. Aber der überzeugender Hauptdarsteller, der eigenwillige düstere Tonfall und die unkonventionellen arrangierten Episoden haben einen eigenwilligen Charakter!

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                                    • 5

                                      Addo's Filmkritik #877

                                      „The Equalizer – The Final Chapter“ schickt Denzel an die wunderschöne italienische Amalfiküste, das als schicksalhafter Ruhesitzt erkoren wird, mit dem Hacken, das er die Dorfbewohner aus den Fängen der neapolitanischen Camorra befreien muss…

                                      Wer hätte gedacht das es der „The Equalizer“ auf drei Kinofilme bringt. Die Produzenten sicherlich nicht, denn beim dritten Teil schwingt sehr viel Leerlauf mit, das mit schönen Aufnahmen vom Handlungsort und aufgesetzten Theatralik unterfüttert ist. Die Macher bürden der Figur „McCall“ übertrieben viel melancholischen Ballast auf, um Ihn erstmals richtig verletzlich zu zeigen. Dieser Umstand nimmt sehr viel Leinwandzeit in Anspruch, wodurch die Action zu kurz kommt. Das versucht man in der zweiten Hälfte schnell auf schnell nachzuholen, aber die Action ist nicht mehr auf dem Level seiner beiden Vorgänger. Die kann die Brutalität auch nicht viel rausreißen.

                                      Die Konstante ist hier natürlich Denzel Washington, der nicht nur den Charakter lebt, sondern auch in den deutlich reduzierten Actionmomenten im Vergleich zu den Vorgängern erneut vollumfänglich glänzt. Auch hier muss man Ihm Respekt zollen, was er aus dem dürftigen Drehbuch rausholt, ist aller Ehren wert. Für das deutlich verschlechterte Produktionsdesign und der kreativlosen Regie kann er nicht viel. Ebenso ist Randbesetzung deutlich schwächer als in den vorherigen Teilen.

                                      Zumindest hat Alles, was Denzel macht, Hand und Fuß. An die beiden Vorgänger kommt der Film dadurch nicht heran, da er seine schwülstige Story viel zu pathetisch abspult & bei dem Kernelement der Action nicht mehr überrascht. Beim „The Final Chapter“ sollte man es endgültig belassen!

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                                      • 6 .5

                                        Addo's Filmkritik #876

                                        Im Sequel muss Denzel eine Freundin rächen, die unter mysteriösen Umstände ermordet wurde, was Ihn in direkten Konflikt mit seiner Vergangenheit bringt…Antoine Fuqua durfte wieder ans Regie-Ruder ran und bekam diesmal ein umständlicheres Skript zur Seite gestellt.

                                        Wie gehabt, liefert Denzel natürlich in vollen Zügen ab und erweitert nochmals das Repertoire seiner Figur. Irgendwie war es aber absehbar das die Fortsetzung nicht die Höhe des ersten Teiles erreicht. Den die Regie verballert, nach ansprechendem Beginn, sehr viel Zeit in klischeehaften Nebenplots und versucht die Figur des „Robert McCall“ nochmals zu Ergründen. Wozu? Alles, was man wissen muss, hat uns der erste Teil bereits erzählt. Diese aufgesetzte Dramatik, wird dann noch von dem vorhersehbaren Twist getoppt, der in der Mitte des Filmes zu Vorschein tritt, aber druch die Figurenkonstellation eindeutig ist.

                                        Erst wenn Fuqua ins letzte Drittel einbiegt + anschließendem Showdown, dann werden Genre-Liebhaber und Fans des ersten Teiles für vieles entschädigt.
                                        Bis dahin hält Denzel Washington den Laden zusammen und macht daraus noch ein anständiges Sequel!

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                                        • 8

                                          Addo's Filmkritik #875

                                          Das Dreamteam aus „Training Day“ – Regisseur Antoine Fuqua und Hollywood-Legende Denzel Washington faden wieder zusammen um die Nischen 80er-Kult-Serie „The Equalizer“ für die große Leinwand zeitgemäß zu adaptieren. Washington verkörpert den hochdekorierten Ex-Agenten Robert McCall, der in Boston zurückgezogen lebt und Hilfsbedürftigen Menschen zur Hilfe eilt. Bis er an die russische Mafia gerät & sich gezwungen fühlt ordentlich aufzuräumen…

                                          Ein harter Action-Kracher, der unheimlich vom Talent seines Hauptdarsteller profitiert. Wie schon bei „Training Day“ sind es das Schauspiel und die Hilfe des klar strukturierten Skript, die es Antoine Fuqua ermöglichen seine bekannten Schwächen (Figurenentwicklung, Dialoge, Stringenz) zu minimieren und eine stilvollen Inszenierung vorzulegen. In Sachen Atmosphäre bedient sich dieser an der Original-Serie, der Ton ist rau & düster und New York wird als Handlungsort von einem gewalttätigen Boston abgelöst.

                                          Flankiert werden diese Vorzüge von starken Nebendarstellern (u.a. David Harbour, Bill Pullman) und mit Marton Csokas („Triple X“) verfügt der Streifen über einen Bösewichten der wirklich beängstigende Klasse abgibt. Sicherlich kann man hier moralische Bedenken anmelden, aber ganz ehrlich, wenn juckt‘s?!

                                          Denzel als stilvoller Rächer, der seiner Serien-Vorlage und Old-School-Revenge Filmen ordentlich Tribut zollt. Als bodenständig stylischer Genre-Stück schafft er es mit der geradlinigen Inszenierung und Geschick die üblichen Patzer zu umschiffen und blendend zu unterhalten!

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                                          • "Es ist die Reise, die zählt, nicht die Ankunft."
                                            In diesem Sinne, meine Top Ten-ROAD MOVIES:

                                            #########################################

                                            Stand by Me (1986)
                                            From Dusk till Dawn (1996)
                                            Easy Rider (1969)
                                            Midnight Run (1988)
                                            Green Book (2018)
                                            Road Trip (2000)
                                            Time Bandits (1981)
                                            Kiss the Cook (2014)
                                            Into the Wild (2007)
                                            Perfect World (1993)

                                            #########################################

                                            Honorable Mention:
                                            Hitcher (1986)
                                            Dogma (1999)
                                            Y Tu Mamá También (2001)
                                            Rain Man (1988)
                                            Die Reise des jungen Che (2004)
                                            Breakdown (1997)
                                            Getaway (1972)
                                            Stichtag (2010)
                                            Sideways (2004)
                                            Thelma & Louise (1991)

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                                            • 5 .5

                                              Addo's Filmkritik #874

                                              Ein verunglücktes Experiment vom Militär sorgt dafür das die Erdrotation zum Stillstand kommt. Es bleiben Monate bis zur Globalen Katastrophe. Die NASA stellt ein bunt gemischtes Experten-Team zusammen, das zum Erdkern vorstoßen & diesen mit Atombomben wieder in Gang bomben soll….

                                              Bock auf einen Katastrophen-Film gehabt, aber nicht einen der üblichen Verdächtigen, sondern eher einen der in Vergessenheit geraten ist. Die Wahl fiel auf den 2003er-Streifen „The Core – Der innere Kern“, der sich eindeutig an den Genre-Highlights aus den 90ern orientiert. Das er aber ein halbes Jahrzehnt später mit seiner Effektarbeit deutlich abfällt erstaunt. Ab und zu blitzt mal zwischen dem Effekthagel coole Shots raus, aber im Großen und Ganzen wirkt das doch bescheiden.

                                              Die Story könnte glatt von einem Kleinkind stammen und vom physikalischen her ist das an Lächerlichkeit nicht zu überbieten, das Untermauern nochmals die infantilen Dialoge und die permanenten Erklärungen zum Thema. Dennoch trotzt allerlei Probleme, zieht das Tempo durch und der internationale Cast hinterlässt ein sympathischen Eindruck

                                              Nichts für Logik oder Effekt Fetischisten geeigneter Katastrophenfilm, genauso sind die vollgestopften Effekte ziemlich aus der Zeit gefallen. Wer seinen Anspruch massiv zurückschraubt, kann mit dem hohen Tempo und der Teamdynamik kurzfristig der Erdrotation entfliehen!

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                                              • 6

                                                Addo's Filmkritik #873

                                                …Der sture verwitwete Matt, der eine Werkstatt für Oldtimer betreibt, staunt nicht schlecht, als seine entfremdete Tochter Riley mit Ihren Kids bei Ihm wieder einzieht. Das Leben aller Beteiligten wird auf den Kopf gestellt…Zeit für Aufarbeitung und tiefgreifende Veränderungen…

                                                „Hör mal wer da Hämmert“ vermischt sich mit „Two Broke Girls“…

                                                Der Heimwerker-King Tim Allen und die freche Kat Jennings machen als Vater-Tochter-Gespann keine schlechte Figur, da beide Ihre gewohnten Komödie-Stärken abspulen. Als wäre das nicht schon 90er/2000er Sitcom-Nostalgie pur ist, wird die Besetzungsliste noch durch Sean Williams Scott aka „Stifler“ & Jenna Elfmann („Dharma & Gregg“) prominent erweitert. Abgehandelt wird in der Sitcom neckischen Familienproblemen, Liebelein, Generationskonflikten und der Arbeit in der Werkstatt.

                                                Die Serie ist überwiegend ein Tim Allen-Vehikel, der nach seiner Tool Time Sendung und dem Outdoorgeschäft aus „Last Man Standing“, nun eine Werkstatt leitet, was eine Art Kombination aus seinen beiden Vorzeige Serien ist. Und wieder spielt er einen konservativen Vorstädter mit großen Herz und Problemen mit liberalen Leben. Wer mit all den genannten Serie seinen Spaß hat, der wird hier gut aufgehoben sein.

                                                Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Disney-Sitcom keine innovativen Bäumen ausreißt, sondern eine klassische 90s-Sitcom ist, nur eben in zeitgemäßer Gestalt & der Addition nostalgischer Darstellern!

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                                                  AddoMoody 21.07.2025, 22:17 Geändert 22.07.2025, 20:39

                                                  Addo's Filmkritik #872

                                                  In „The Amateur“ verkörpert Oscarpreisträger Rami Malek den CIA-Analysten Charlie Heller, der zwar äußerst begabt ist, aber auch ein ziemliches Weichei. Das ändert sich, als seine geliebte Frau bei einem Terroranschlag in London ums Leben kommt. Er schwört Rache, die Ihm seine Arbeitsgeber verwehren, so nimmt er sich die Sache selbst an…

                                                  Die Racheprämisse kommt frisch und unverbraucht daher…

                                                  Die Regie platziert einen stimmigen Aufbau, der souverän in den spannenden Mittelteil gleitet, wobei dem letzten Drittel der inszenatorische Mut abgeht. Das Stimmungsbild erinnert an klassische Agentenfilm, aber eben im hochwertigen modernen Gewand. Problematisch wird es dazwischen bei den Handlungsabläufen seines Hauptcharakters, das teils sprunghaft oder nicht besonders sinnvoll erscheinen. Das gleichen zumindest die fein säuberlich ausgewählten und inszenierten Action-Parts aus.

                                                  An der Idee, an der Umsetzung, sowie an den hochkarätigen Nebendarstellern (Rachel Brosnahan, Laurence Fishburne, Jon Bernthal, Caitríona Balfe, Holt McCallany) gibt es nichts zu meckern.

                                                  Dennoch bleibt der Film im Gesamten zu distanziert. Obwohl Rami Malek eine guten Job abliefert, liegt es an seinem introvertiert geschriebenen Charakter, dass der Film nicht mehr abwirft. Dem Film fehlt es an ENERGIE und der Drive vom Anfang ist schnell passe. Nichtsdestotrotz mal ein Anders gelagerter Rache-Thriller!

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                                                    Addo's Filmkritik #871

                                                    In der Netflix-Mini-Serie „Four Seasons“ folgen wir drei seid Ewigkeiten befreundeten Paaren, die sich vierteljährlich zum gemeinsamen Urlaub verabreden und dort jedes Mal Ihre wabernden Beziehungs-Problemchen eskalieren.

                                                    Dabei ist dies die Serienadaption von dem Alan Alda-Film „Vier Jahreszeiten“ aus dem Jahr 1981, der unteranderem von der Comedy-Spezialistin Tina Frey mit verfasst wurde. Mit Steve Carrel, Colman Domingo, Will Forte & eben Tina Frey sind die Rollen mit lauter Comedians besetzt, die aber die Fähigkeiten mitbringen dramaturgisch zu glänzen. Aufgrund der Beziehungs-Twist und welche Fragen hier aufgeworfen werden, schwankt die Serie zwischen Situationskomik, dialoglastig Szenarien und Dramedy umher.

                                                    Durch die klasse Darsteller ist das prima verkörpert, über die acht Folgen, die an unterschiedlichen Urlaubsgebieten, zu unterschiedlichen Jahreszeiten sich abspielen, entwickelt das Ensemble eine glaubhafte Freundschaftliche Bindung zueinander. Das köchelt aber nur auf Oberflächlicher Sparflamme, der Tiefgang bei den Figuren bleibt aus und somit fehlt die spanende Bindung für den Zuschauer. Der Humor hätte hier in die Bresche springen können, wirkt aber, trotzt dem Talent der Darsteller, wenig zwingend.

                                                    Zwar hat die Serie keine Macken und ist grundsolide in allen Belangen, aber trotzt der talentierter Besetzung, fehlt ihr das Gewisse etwas!

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