AddoMoody - Kommentare

Alle Kommentare von AddoMoody

  • 6 .5

    Addo's Filmkritik #317

    Der in Ungnade gefallen Zeitungsreporter Steve Everett, der seine besten Zeiten scheinbar hinter sich hat, bekommt unverhofft den Auftrag, einen Häftling kurz vor seiner Hinrichtung zu interviewen. Everett wittert das der Todeskandidat unschuldig ist & rollt die sechs Jahre alte Beweiskette wieder auf. Ihm bleiben nur 12 Stunden, um die Hinrichtung zu verhindern…

    Wenn man den Film oberflächlich betrachte, ist es ein routinierter Thriller, der seine Geschichte in einem melancholischen Tempo voranbringt. Er lässt jedoch auf der Strecke enorm viel Potenzial liegen. Der Dreh & Angelpunkt im Film ist Eastwoods Figur. Alles andere an dem Film steht im Vergleich dazu in der zweiten Reihe. Insbesondere die Thematik mit der Todesstrafe wird nur zu Selbstzwecken verwendet. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Thema vermeidet Eastwood geschickt. Auf Grund von Dramaturgischen Gründen kann man das sogar verzeihen. Was schwieriger wiegt ist die Tatsache, innerhalb von 12 Stunden einen dermaßen komplexen Fall, ohne jegliches Vorwissen, zu lösen, ist dann doch mehr als Über ambitioniert. Die Prämisse, hätte auch gut & gerne einen drei Stunden Film verdient. Dabei hätten allein die Nebenfiguren viel mehr zu Geltung kommen müssen. Allein die Figuren von James Woods und Denis Leary schreien geradezu nach mehr. Die Dialoge zwischen den beiden und Eastwoods Figur sind mitunter das Highlight am ganzen Film und machen Ihn dazu immer wieder anschaubar. Aber beiden Figuren tauchen im letzten Akt gar nicht mehr auf. Verschenkte Möglichkeit!

    „Ein wahres Verbrechen“ ist ein gewohnt souveräner und geradlinig inszenierter Film. Auch wenn man gute Thriller-Unterhaltung serviert bekommt, bleibt immer ein Beigeschmack, dass Eastwood mit mehr Energie einen noch besseren Film hätte abliefern können!

    7
    • 7 .5

      Addo's Filmkritik #316

      Der Meisterdiebs Luther Whitney will noch einen letzten großen Coup durchziehen, bevor er sich zur Ruhe setzt. Während seinem Raubzug, wird er jedoch Zeuge eines heißblütigen Mordes und gerät in einen Politik-Skandal. Denn der Täter ist niemand geringeres als der US-Präsident…

      Wenn man damit klarkommt, dass der Mord-Komplott um den US-Präsident scheinbar nur ein halbes Dutzend Leute beschäftigt, dann bekommt man einen souverän Eastwood-Thriller geboten, der überwiegend spannend unterhält. Dabei bezieht der Film seine Spannung aus der Prämisse und den formidablen gespielten Figuren. Dabei stand Eastwood ein hoch interessanter Cast zur Seite. Gene Hackmann mimt den US-Präsident wunderbar hinterhältig. Ed Harris spielt seinen FBI-Agent menschlich & fasziniert. Denis Haysbert & Scott Glenn als gegensätzliche Secret Agent & Laura Linney als entfremdete Tochter überzeugen ebenso in Ihrem Spiel.

      Inszenatorisch ist der Film über jeden Zweifel erhaben. Drehbuch, Kamera, Musik sind klar und sicher gewählt. Den einzigen Kritikpunkt muss sich Eastwood bei der Laufzeit gefallen lassen. In einigen Momenten wird die Geschichte viel zu schnell vorangebracht. Das ist nicht weiter schlimm, nur das zu kurzatmige Ende hätte hier mehr Zeit verdient gehabt.

      Souveräner Thriller in dem Eastwood als Hauptdarsteller und Regisseur in bester Manier abliefert. Seine Unterhaltung bezieht der Film dabei durch seine Figuren, die von einem illustren Cast stark verkörpert werden & ohne unnötige Effekthascherei auskommt!

      6
      • 6 .5
        über Tetris

        Addo's Filmkritik #315

        Nach angeblich wahren Tatsachen erzählte Geschichte um die Entstehung & die komplizierte Lizensierung Verfahren eines der ersten Spieleklassikers schlechthin – Tetris!

        Dabei wird uns die Geschichte aus der Perspektive des Spieleentwicklers Henk Rodgers gezeigt. Dieser legt seine ganze Energie in das Spiel, um es lizensiert zu bekommen. Dabei muss er nicht nur mit dem KGB & den Unmut seiner Familie zurechtkommen, sondern muss sich auch der Konkurrenz erwehren….

        Ohne Umschweife werden wir voll ins Getümmel geworfen. Die Geschichte ist abgefahren und sehr unterhaltsam. Die Zusammenhänge & Beteiligten um den Spiele-Klassiker werden clever eingeführt. Dabei entwickelt sich der Film im Verlaufe der Geschichte zu einem Kalte-Krieg Szenario am Verhandlungstisch, wo jede beteiligte Partei seinen Intrigen spinnt, dadurch mitunter köstlicher Humor entsteht. Taron Egerton ist klasse, gibt sich seiner Figur hin und seine Besessenheit das Spiel weltweit zu veröffentlichen ist spürbar. Die achtziger Retro-Optik gefällt mit eigenwilligen Spiele Montagen. Auch das der Film während der Zeit spielt, wo der Zerfall der Sowjetunionweit fortgeschritten ist, hat das gewisse etwas. Diese wird noch mit einem großartigen Auftritt von Mikael Gorbatschow veredelt.

        Was in der ersten Hälfte herrlich funktioniert, wird in der zweiten Hälfte immer mehr zu einer Zähe Angelegenheit. Der Film tritt dann zu lange auf der Stelle. Gefühlt findet der ganze Film dann nur noch am sowjetischen Verhandlungstisch statt. Das Thema „Tetris“ bzw. das Spiel an sich ist nicht mehr wirklich relevant. Wenn das Ende der Verhandlungen endlich gekommen ist, bleibt nur ein generischer Abschluss zurück.

        Ein leichtes Biopic über das Kultspiel „Tetris“, das in der ersten Hälfte prächtig unterhält, aber seine Stärken nicht weiter nutzt und ins generische Abrutscht!

        9
        • 6

          Addo's Filmkritik #314

          Aus Geldnöten zieht eine schwarze Familie in ein heruntergekommenes Haus ein. Recht bald entdeckt die Familien einen stummen Geist auf Ihrem Dachboden, der an Gedächtnisverlust leidet. Fortan haben die Familienmitglieder unterschiedliche Ambitionen mit Ihrem Mitbewohner umzugehen…

          Ein Film der durch den Regisseur Christopfer Landon mein Interesse geweckt hat. Dieser überzeugte mich mit Filmen wie „Freaky“ und „Happy Deathday“ mit einem unterhaltsamen Mix aus Horror & Komödie. Hier nahm er sich nun die allseits bekannte Horror-Thematik „Geisterhaus“ zur Brust. Aber mit Horror hat der Streifen gar nichts am Hut. Es ist vielmehr eine Grusel-Fantasy-Abenteuer-Komödie für die ganze Familie. Zumindest schafft es Landon seine anderen Vorzüge einzubringen. Die klischeehafte Geister Handlung, wird immer wieder mit geistreichen Ideen & Zeitgeist unterfüttert, was insbesondere in der ersten Hälfte (Stichwort: Social Media & Mediale Präsenz) gut funktioniert.

          Auf Dauer kann der Film jedoch seinen Genre-Mix, allein mit den originellen Einfällen nicht zusammenhalten. Dafür ist der Film mit über zwei Stunden Laufzeit zu lang geraten und der ganze Genre Mix fällt in der zweiten Hälfte auf kitschige Art zusammen. Ein weiteres Problem sind die Figuren. Wenn deine interessanteste Figur, ein stummer Geist (Überzeugend: David Harbour) ist, sagt es doch alles über den restlichen Cast aus. Klischeehaft & nervig ist noch nett ausgedrückt.

          Einigermaßen unterhaltsamer Grusel für die Familie, der immer wieder mit frischen Ideen aufwartet, der jedoch nach & nach ins Klischeehafte 08/15 Muster fällt!

          6
          • 5 .5

            Addo's Filmkritik #313

            Auch im zweiten Teil geht die seichte Unterhaltung weiter, dafür ist der Actionanteil höher und bringt daher mehr pepp in die Sache. Das Duo Adam Sandler & Jennifer Aniston stiftet mit Ihrer sympathischen Chemie reichlich Chaos an. Ein Komödie Highlight ist die Fortsetzung damit immer noch nicht, doch bittet Sie im Vergleich zum ersten Teil einiges mehr an Tempo an. Erfreulicher als im Vorgänger ist auch die freche Situationskomik. Dazu kommt der Actionanteil, der wirklich was her macht & in einigen Sequenzen klasse aussieht.

            Schneller, treffender, bessere Chemie von Sandler/Aniston, jedoch immer noch nicht originell oder überzeugend genug. Der Krimi-Plot ist wieder für die Katze und es tummeln sich eine Menge nerviger Figuren im Film. Kurzum - Anspruchslose Krimi-Komödie-Unterhaltung, mit überraschend guten Actionsequenzen und zumindest deutlich unterhaltsamer als der erste Teil!

            6
            • 5

              Addo's Filmkritik #312

              Sandler & Aniston als Paar, das Ihre eingeschlafene Ehe retten will und kurzerhand nach Europa reist, um Ihrer Hochzeitsreise nachzuholen. Hier geraten Sie in den Strudel einer Milliardärs Familie & in ein Mordkomplott, wo Sie schnell zu den Hauptverdächtigen zählen…

              Was vordergründig nach einer typischen Sandler Komödie schreit, ist nur die halbe Wahrheit. Auf die typischen Sandler Buddys wurde verzichtet und mit einem International-Cast ersetzt. Dazu agiert mit Jennifer Aniston ein Superstar an Sandlers Seite, die den Film mindestens genauso prägt. Leider ist die Chemie zwischen beiden nicht so treffend wie erwartet.

              Was man den Film lassen muss, er sieht hochwertig aus, ist in der ersten Hälfte kurzweilig und das schön eingeführte Setting erzeugt einen gute Krimi Atmosphäre. Dazu ziehen alle beteiligten an einem Strang & das nicht on positiver Sicht. Das heißt völlig abgedrehte Figuren, mit seichtem Humor in einem Stückwerk von Whodunit-Plot. Eine gewisse Originalität zu erzeugen, trotz passender Vorlage, schafft der Film einfach nicht.

              Anfangs Amüsanter Krimi, mit Agatha-Christie Bezügen und so etwas wie die Klamauk-Version von „Knives Out“, das jedoch auf Dauer sich abnutzt und nach dem lustigen Abspann schnell wieder vergessen ist!

              5
              • 7

                Addo's Filmkritik #311

                Australisches Psychodrama indem ein Undercover Polizist in die seelischen Abgründe eines Kindesmörders blickt. Von der ersten bis zur letzten Minute ist der Film eine zähe Angelegenheit und in seiner Machart sehr ambitioniert. Die Erzählweise ist komplex gehalten, die Inszenierung ist unterkühlt, der Look düster, so dass der Film durchweg in einer beklemmenden Atmosphäre stattfindet. Pessimismus pur - Australien mal anders!

                Dabei springt der Film in der Zeit hin & her, lässt keinen natürlichen Spannungsaufbau zu und die wahren Hintergründe der beiden Hauptfiguren wird erst sukzessive enthüllt. Das spannende ist dabei, das man als Zuschauer irgendwann durch die Tristesse die Desorientierung verliert. Verrückterweise verfällt man aber in Neugier und bleibt in dieser düsteren Stimmung stecken. Viel hat das mit den beiden Hauptdarsteller zu tun – Sean Harris & Joel Edgerton spielen es herausragend. Kein Standard Gut-Böse Ding, sondern richtig schön doppeldeutig & finster.

                Hochinteressanter Thriller aus Down Under, der von seinem Zuschauer eine Menge Geduld einfordert, jedoch dann mit zwei überragenden Darstellern in einem beklemmenden Psychogramm überrascht!

                7
                • 5 .5

                  Addo's Filmkritik #310

                  Thematisiert werden die Morde von Robert Henry DeSalvo , dem Boston Strangler, der im Laufe der 60er Jahren dreizehn Frauen erwürgte. Der Film wird aus der Perspektive der Journalisten Loretta McLaughlin (Keira Knightley) erzählt, die durch Ihre Recherchen erst die Verbrechen des Boston Stranglers der Öffentlichkeit nahe brachte & gleichzeitig das Versagen der Polizeibehörden bei dem Fall dokumentierte. Dabei muss sich McLaughlin in der Männerdomäne der 60er Jahre behaupten, was in Sachen Emanzipation dem Film noch eine weitere Facette einbringt.

                  In einer gemächlichen Erzählweise bekommen wir eine Mischung aus „Spotlight“, „Mindhunters“ und „Zodiac“ geliefert. Aber den spannenden Sog den diese Vorbilder haben, erreicht der Film bei weitem nicht. Dazu ist das Retro Design, mit den entsättigten Farben viel zu trostlos geraten. Der prominente Cast (u.a. Chris Cooper, Carrie Coon, Alessandro Nivola) spielt souverän, hat jedoch gegen das biedere Drehbuch sein nachsehen. Der Film plätschert seinem Ende relativ emotionslos entgegen, ohne auch nur ansatzweise zu fesseln.

                  Langweiliger True-Crime-Thriller, der an Genre Perlen erinnert, diesen aber nicht das Wasser reichen kann!

                  6
                  • 6

                    Addo's Filmkritik #309

                    1969: Kya Clark „Das Marsmädchen“, das einsam und zurückgezogen in den Sümpfen North Carolinas lebt, wird beschuldigt einen in Gemeinde angesehenen Junge umgebracht zu haben. Bis auf Ihren Anwalt, haben alle Einwohner Ihr Urteil schon gefällt…

                    Anhand dieser Ausgangslage wird die tragisch schöne Lebensgeschichte von „Kya Clark“ bis zu jenem Moment aufgearbeitet. Ein Film, der auf einer Buchvorlage basiert und diese mir völlig unbekannt war. Mein Eindruck war das es hier um eine Emanzipationsgeschichte geht, die zwischen Natur-Melodrama, Liebesromanze und einem Mordfall platziert ist.

                    Der Film lebt in erster Linie von seiner überzeugenden Hauptdarstellerin. Daisy Edgar-Jones verleiht glaubhaft Ihrer Figur eine Unnahbarkeit & hat dadurch was Mysteriöses. Das passt optimal zu der fabelhaft eingefangen Natur North Carolinas. Die Schönheit der Natur verleiht dem Film was Mystisches.

                    Was weniger überzeugt ist die fehlende Spannung & die Stiefmütterliche Behandlung des Mordfalles. Ebenso wenig überzeugend sind die Nebendarsteller. Im Zusammenspiel mit der Hauptdarstellerin wirken diese Blass. Insbesondere der romantische Aspekt leider darunter und ist darüber hinaus nicht sonderlich glaubhaft in Szene gesetzt.

                    Interessante Emanzipationsgeschichte vor beeindruckender Naturkulisse, die jedoch am Ende das packende fehlt und daher eine eher durchschnittliche Romanadaption ist!

                    6
                    • 4

                      Addo's Filmkritik #308

                      In Zeiten von Streamingdiensten & Video-On Demand Inhalten angesiedelte Sitcom, die einen Haufen Angestellter folgt, die versuchen die letzten Blockbuster-Videothek am Leben zu erhalten.

                      Die Idee hat eine Menge Potenzial und allein die Vorstellung was in Sachen Nostalgie möglich gewesen wäre…Aber alles was eine gute Sitcom auszeichnet, wird in den Sand gesetzt.

                      Die Chemie zwischen den Darsteller funktioniert überhaupt nicht, da die Figuren mangelhaft & unsympathisch geschrieben sind. Dem Drehbuch fehlt der Schuss Cleverness die witzige Idee effektiv zu nutzen. Die unzähligen Möglichkeiten zum Thema „Videothek“ wurde erst gar nicht berücksichtigt. Der aufdringlich platte Humor & das lieblose Setting kommen erschwerend noch hinzu. All das und die grauenhafte Synchro machen die Serie zu einem teils nervigen Seherlebnis. Folgerichtig, trotz offener Fragen, wurde die Serie nach einer Staffel abgesetzt!

                      5
                      • 7 .5

                        Addo's Filmkritik #307

                        Tony hat das Leben satt, nachdem seine geliebte Frau gestorben ist, denkt er über den Freitod nach. Einzig sein Hund und vorab aufgezeichnete Videos seine Frau halten im am Leben. Seinen Mitmenschen gegenüber ist er abweisend & zutiefst zynisch. Bis nach und nach durch eben jene Mitmenschen seinen Lebensmut zurückgewinnt…

                        Drei Staffel lange Dramedy-Serie von und mit Ricky Gervais. Und wer den Briten kennt, der weiß auch welch bitterbösen Humor er an den Tag legen kann. Das erstaunliche an der Serie ist daher, dass der typische Gervais Humor, mit der tragischen Ausgangslage sinnvoll vermischt wird. In einem charmanten britischen Dorf Look erleben wir wie „Tony“ unterhaltsam mit seiner Trauer und seinem Leben umgeht. Dabei hat die Serie klasse Charaktermomente, unterhaltsame Dialoge und absurde Szenen zu bieten. Zwischen Humor, Einfühlsamkeit & Tragik entsteht dadurch eine herzerwärmende Dynamik, die Ihren Unterhaltungswert nie außer acht lässt.

                        Herzzerreißende Dramedy, in dem Ricky Gervais in kurzer Laufzeit eine beachtliche & lebensbejahende Serie geschaffen hat!

                        6
                        • 7 .5
                          AddoMoody 26.03.2023, 11:41 Geändert 10.07.2023, 10:55

                          Addo's Filmkritik #306

                          Der trauernde Therapeut Jimmy (Jason Segal) beschließt eines Tages die Regeln zu brechen und sagt seinen Patienten direkt seine Meinung. Das stellt nicht nur das Leben seiner Patienten auf den Kopf, sondern auch sein eigenes und die seiner Kollegen…

                          Apple Dramedy-Serie die leichtfüßig mit Themen wie Tod, Trauer, Krankheit und Einsamkeit umgeht. Dabei schafft Sie größtenteils die Balance zwischen tiefsinnigen Momenten & humorvollen Situationen. Das hat auch seinen Grund, den die Macher von „Ted Lasso“ stecken hinter „Shrinking“. Der menschliche Aspekt wird hier in den Vordergrund gestellt und wie schon beim Serienhit „Ted Lasso“ mit einem unverschämt positiven Grundton seine Themen angegangen.

                          Ein Garant dafür, dass die Serie diesen positiven Vibe durchgängig hält, sind seine drei gut aufgelegten Hauptdarsteller. Jason Segal spielt seinen trauenden Therapeuten vielschichtig & sympathisch. Harrison Ford als brummiger Mentor & Kollege überzeugt in der passenden Altersrolle auf ganzer Linie. Jessica Williams die dritte im Bunde, ist die Entdeckung schlechthin in der Serie. Ihre quirlige, positiv, direkte Art verleiht der Serie immer in den richtigen Momenten Schwung.

                          Was ein klein wenig negativ ins Gewicht fällt, sind die Nebencharaktere. Ob die entfremdete Teenie-Tochter, die narzisstische Stalker Nachbarin, der gutmütige Rüppel oder der schwule beste Freunde, hier riecht es nach Klischee. Dabei schaffen es die Nebenfiguren, selten auf Augenhöhe zu seinen Hauptdarsteller zu sein. Dadurch entstehen paar nervige Situationen, die zumindest nicht lange andauern.

                          Eine warmherzige Dramedy-Serie, die im Grunde nichts Neues erzählt, aber mit Ihrer positiven „Ted Lasso“-Art und seinen drei sympathischen Hauptcharaktere entspannt tiefsinnige Unterhaltung bietet!

                          7
                          • 8

                            Addo's Filmkritik #305

                            Nach dem sich Terry Gilliam mit den Monty Python Klassikern „Die Ritter der Kokosnuss“ & „Das Leben des Brian“ einen Namen als Regisseur erarbeitet hat, war es an der Zeit seinen eigenen Weg zu begehen. Als Projekt suchte er sich hierfür das aufwendig produzierte „Time Bandits“ aus. Eine märchenhafte Zeitreise Komödie mit düsterem Unterton, in dem ein Junge mit sechs Zwerge durch die Weltgeschichte reißt und dabei ein unglaubliches Abenteuer erlebt…

                            Der Film hat klar inhaltliche Unstimmigkeiten, was jedoch nicht schwer ins Gewicht fällt, da Gilliam gekonnt die Balance hält. Zwischen Komödie & Abenteuerfilm, gefällt der Film mit einem abwechslungsreichen & aufwendigen Setting, das wie ein düsteres Märchen anmutet. Dazu schlüpfen ein Haufen Stars (u.a. Sean Connery, Ian Holm, John Cleese, Shelley Duval) in Rollen von historischen Persönlichkeiten. Hier hat der Film dann was von einer charmanten Parodie, mit immer wieder kindlichen Albernheiten versehen. Aber was den Film den besonderen Schliff verleiht, sind seinen immer wiederkehrenden tiefsinnigen Momente.

                            Terry Gilliam etabliert hier endgültig seinen exzentrischen visuellen Stil! - Unvergängliches Zeitreise Abenteuer, das zwischen Düsterkeit, Heiterkeit & britischem Humor geschickt balanciert und eine fantastische Märchengeschichte für Erwachsene erzählt!

                            „Alle mal herhören! Ich möchte das ihr alles, was von dem Bösen noch übrig geblieben ist hier – in diesen Briefkasten reinwerft.“

                            5
                            • 4
                              über Chase

                              Addo's Filmkritik #304

                              Die Story ist allseits bekannt und erinnert anfangs sehr stark an „Spurlos verschwunden“ von 1988. Die erste Viertelstunde ist recht passabel. Allerdings verlässt „Chase“ diesen Weg recht schnell und lässt auch sonst alle spannenden Aspekte der Prämisse liegen. Hier geht es nur um die Suche nach dem Täter und das in fragwürdiger Selbstjustiz Manier.

                              Allerdings wirkt der Film billig, ist emotional derb aufgesetzt & die Action ist unspektakulär geraten. Die Hoffnung lag hier eindeutig auf Gerard Butler. Die Hoffnung war dermaßen groß, dass sogar die Dialoge von Butler improvisiert werden. Die Hoffnung zerschlägt sich jedoch schnell und vermittelt unfreiwillige Komik. Auch die ganzen Handlungsmuster der Figuren ist völlig unlogisch und lässt einen kaum Raum mit Ihnen mit zu fiebern.

                              Schwacher Action-Thriller, der seiner bekannten Prämisse gar nichts neues hinzufügt, sondern eher eine schlechte abgespeckte Version von Kurt Russels „Breakdown“ ist!

                              5
                              • 8 .5

                                Addo's Filmkritik #303

                                Videospielverfilmungen sind seit eh und je eine Sache für sich. Eine wirklich herausragende Verfilmung eines Games gab es nie wirklich. Daher war es spannend zu sehen wie eines der populärsten Spiele unserer Zeit sich den Weg auf die Leinwand bahnt. HBO stellte sich der Herausforderungen und machte aus den Game eine ambitionierte Serie.

                                Wo eben HBO drauf steht, ist eben auch HBO drin. Das großartige Produktionsdesign entwirft eine Dystopie, die durch Ihre Detail Verliebtheit glänzt. Die Effekte haben einen gesunden Mix zwischen praktischen und visuellen Effekten. Die Musik ist minimalistisch gehalten, drängt sich nie auf und überzeugt immer wieder mit schönen Gitarren Klängen.

                                Dabei folgt die Serie eng dem ersten Teil des Spiels und schafft es alle bekannten Elemente aus dem ersten Teil zu verarbeiten. Glücklicherweise nimmt man sich auch den Freiraum & legt den Fokus mehr auf die Figuren, ein ruhiges Erzähltempo & reduziert gekonnt den Zombie-Action Anteil. Der gewählte Erzählrhythmus ist vor allem in der ersten Staffel Hälfte dabei sehr eigen. So erhalten Faszinierende Figuren (u.a. Bill, Tess, Frank, Tommy) Raum, um völlig neue Blockwinkel zu generieren. Dadurch wird der Kontext der Dystopie stetig erweitert.

                                Das Faustpfand der Serien sind jedoch seine beiden Hauptcharaktere. Anfangs, aufgrund der Erzählweise, noch etwas wackelig, offenbart sich im Laufe der Spielzeit eine einzigartige Vater/Tochter Beziehung. Pedro Pascal als „Joel“ ist eine Offenbarung und im Vergleich zum Spiel sogar noch vielschichtiger angelegt. Allein durch seinen Mimik, hat er einen unglaubliche Präsenz. Bella Ramsey als „Elie“ braucht ein klein wenig, wird aber von Folge zu Folge besser. In der zweite Hälfte dann agiere beide auf Augenhöhe und bringen das Emotionale gekonnt rüber.

                                Das einzige was ich an der Serie auszusetzen hatte, war die an manchen Stellen zu schnell voranschreitende Handlung. Vielleicht wären hier sogar 10 Folgen besser gewesen. Jammern auf hohem Niveau!

                                Herausragende Darsteller, klasse Figuren Entwicklung, Fantastisches World-Buildung, stimmige Atmosphäre, geile Set Pieces – „The Last of Us“ ist die erste überzeugende Videospiel Adaption, die Ihre Vorlage clever würdigt und den Flair des Spiels als Roadmovie großartig zelebriert!

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                                • 6 .5

                                  Addo's Filmkritik #302

                                  Die Handy Spiele Entwicklungsfirma „CompWare“, erlebt gerade schwere Zeiten. Ihr CEO wurde gerade von einem kleinen Jungen hingerichtet. Just erscheint der mysteriöse Berater „Regus Patoff“ auf der Bildfläche. Vom ersten Moment an, führt er ein perfides Machtspiel mit der Belegschaft…

                                  "The Consultant" ist eine Mischung aus Büro-Mystery-Komödie & Psycho-Thriller. Die Serie ist komplett auf Christoph Waltz zugeschnitten. Der dankt, mit einer bitterbösen & schwarz-humorigen Vorstellungen in üblicher Manier. Der restliche Cast weiß weitergehend zu überzeugen, bleibt aber gegenüber Christoph Waltz bizarrer Weise blass. Er ist es auch der über die komplette Serie die Ausrufezeichen setzt. Mitunter hatte die Serie ein „Im Auftrag des Teufels“-Vibe.

                                  Die Serie beginnt daher vielversprechend und bietet einen Hervorragend Spannungsaufbau. Im Verlaufe der Handlung, besticht sie mit zahlreichen Wendungen die Vergnügen bereiten. Was der Serie aber komplett abgeht, ist die fehlenden Tiefe bei den Charakteren. Sobald es zum Ende hingeht rächt Sie dieser Faktor. Den das mitfiebern mit den Figuren, im entscheidenden Moment, ist nicht gegeben. Dazu fällt die Story in den letzten beiden Folgen in sich zusammen und die Serie/Staffel schließt mit mehr Fragen als Antworten ab.

                                  Nichtsdestotrotz, lässt sich die Serie bei 8 Folgen, zu je 30 Minuten, sehr gut wegschauen, was ganz klar an Christoph Waltz charmantem bitterbösem Spiel liegt!

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                                  • 9

                                    Addo's Filmkritik #301

                                    Mit 7 Oscars (!!) der große Gewinner der 95. Academy Awards. Ein Film, der gegen unsere Sehgewohnheit ankämpft, einen ungemein fordert und surreale Szenarien (Stichwort: Dildo/Hot Dog Finger) entwirft die einige ziemlich verdutzt zurücklassen wird. Selten habe ich einen Oscar prämierten Film gesehen, der so dermaßen polarisiert wie dieser. Ich war nach dem Kino Besuch ehrlich gesagt ziemlich überfordert und habe den Film monatelang Sacken lassen. Ich habe bewusst auf einen Kommentar verzichtet und lieber gewartet bis zur Zweitsichtung. Eines vorneweg, wer nur auch ein Millimeter Vorbehalte gegenüber solchen Filmen hat, der wird höchstwahrscheinlich damit nichts anfangen können.

                                    Wer sich jedoch auf diesen bewusst einlässt, bekommt einen wilden Ritt & irrwitzigen Selbstfindungstrip spendiert, der anhand der Multiversum-Thematik, vor Kreativität übersprudelt.

                                    Surreal, witzig, spannend, intim, unterhaltsam, emotional, tiefgründig, gepaart mit satter Action, Grotesken Momenten & einer Huldigung an das Martial-Arts Kino. Hier gelingt dem Film ein seltenes Kunststück, indem er all diese Facetten zu einem ausgewogenen Maß zusammenschweißt. Den entscheidenden Punkt liefert zu guter Letzt das grandiose Schauspielensemble. Aufgrund des Multiversums Thema, muss hier jeder eine beachtliche Bandbreite an Schauspiel an den Tag legen und das teilweise im Sekunden Takt. Es kommt nicht von ungefähr das Michelle Yeoh, Jamie Lee Curtis & Ke Huy Quan mit Preisen für Ihre Darbietung überschüttet wurden.

                                    Völlig durchgedrehter Genre-Mix, der beim Zuschauer verschiedenen Gefühlslagen weckt und diesen permanent fordert. Einen vergleichbaren Film gab es nie und hier hat der Film für mich seine besondere Stärke. Von Anfang an überzeugt er mit seinem Mut & seiner Originalität neue Pfade zu beschreiten.
                                    Das Schönen an alle dem ist die offensichtliche & versteckte Message. Die Liebe zwischen Eltern und Ihren Kindern und die Vorbeugung an das Leben & den Menschen, mit all Ihren Fehlern.

                                    Seid Langer Zeit wieder ein Film, der sich neuartig anfühlt und gefühlt zum Klassiker mutieren wird. Vielleicht sogar der lang ersehnte Impuls den das Kino der Zukunft benötigt hat!

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                                    • AddoMoody 10.03.2023, 14:25 Geändert 11.03.2023, 19:04

                                      Bester Film (10 Nominierungen)

                                      Nope
                                      King Richard
                                      Licorice Pizza
                                      The Batman
                                      The Northman
                                      Everything Everywhere all at Once
                                      Dreizehn Leben
                                      Top Gun: Maverick
                                      Der schlimmste Mensch der Welt
                                      Triangle of Sadness

                                      Beste Regie (10 Nominierungen)

                                      Paul Thomas Anderson (Licorice Pizza)
                                      Jordan Peele (Nope)
                                      Tood Field (Tar)
                                      Ruben Östlund (Triangle of Sadness)
                                      Guillermo del Toro (Guillermo del Toro's Pinocchio)
                                      Mark Mylord (The Menu)
                                      Dan Kwan & Daniel Scheinert (Everything Everywhere all at Once)
                                      Charlotte Wells (Aftersun)
                                      Robert Eggers (The Northman)
                                      Maria Schrader (She Said)

                                      Bestes Drehbuch (10 Nominierungen)

                                      The Menu
                                      King Richard
                                      The Triangle of Sadness
                                      Aftersun
                                      Licorice Pizza
                                      Everything Everywhere all at Once
                                      Top Gun: Maverick
                                      Der schlimmste Mensch der Welt
                                      She Said
                                      Glass Onion: A Knives Out Mystery

                                      Bester Darsteller (10 Nominierungen)

                                      Ralph Fiennes (The Menu)
                                      Nicolas Cage (Massive Talente)
                                      Claes Bang (The Northman)
                                      Mark Rylance (The Outfit)
                                      Paul Mescal (After Sun)
                                      Brian Tyree Henry (Causeway)
                                      Will Smith (King Richard)
                                      Tom Cruise (Top Gun: Maverick)
                                      Austin Butler (Elvis)
                                      Daniel Kaluuya (Nope)

                                      Beste Darstellerin (10 Nominierungen)

                                      Alana Haim (Licorice Pizza)
                                      Renate Reinsve (Der schlimmste Mensch der Welt)
                                      Daisy Edgar-Jones (Der Gesang der Flusskrebse & Fresh)
                                      Anya Taylor-Joy (The Menu)
                                      Keke Palmer (Nope)
                                      Michelle Yeoh (Everything Everywhere all at Once)
                                      Carey Mulligan (She Said)
                                      Cate Blanchett (Tar)
                                      Amber Midthunter (Prey)
                                      Frankie Corio (Aftersun)

                                      Schlechtester Film (5 Nominierungen)

                                      Black Adam
                                      The Gray Man
                                      Disney‘s Pinocchio
                                      Morbius
                                      Uncharted

                                      Beste Kamera (5 Nominierungen)

                                      The Northman
                                      Nope
                                      Athena
                                      The Batman
                                      Top Gun: Maverick

                                      Beste Ausstattung (Kostüme + Kulisse, 5 Nominierungen)

                                      Licorice Pizza
                                      RRR
                                      Amsterdam
                                      The Northman
                                      Nightmare Alley

                                      Bester Schnitt (5 Nominierungen)

                                      Athena
                                      Everything Everywhere all at Once
                                      The Menu
                                      Moonage Daydream
                                      Top Gun: Maverick

                                      Beste Effekte (5 Nominierungen)

                                      Avatar – The Way of Water
                                      The Batman
                                      Im Westen nichts Neues
                                      RRR
                                      Top Gun: Maverick

                                      Beste Filmmusik (5 Nominierungen)

                                      Moonage Daydream
                                      Belfast
                                      The Batman
                                      Tar
                                      Im Westen nichts Neues

                                      Bester Song (5 Nominierungen)

                                      "Down To Joy" ( "Belfast"; von Van Morrison)
                                      „Naatu Naatu“ („RRR“)
                                      "If I Can Dream" ("Elvis"; von Maneskin)
                                      "Time" ("Amsterdam"'; von Giveon)
                                      "Something in the Way (Remix)" ("The Batman"; von Nirvana)

                                      Beste Serie (5 Nominierungen)

                                      The Boys – Staffel 3
                                      Better Caul Saul – Staffel 6
                                      The Bear
                                      Winning Time – Aufstieg der Lakers Dynastie
                                      All of us are Dead

                                      Bester Seriendarsteller (5 Nominierungen)

                                      Antony Starr (The Boys)
                                      Bob Odenkirk (Better Call Saul)
                                      Jeremy Allan White (The Bear)
                                      Jon Bernthal (We own the City)
                                      Miles Teller (The Offer)

                                      Beste Seriendarstellerin (5 Nominierungen)

                                      D’Arcy Garden (Eine Klasse für sich)
                                      Rhea Seehorn (Better Call Saul)
                                      Lily James (Pam & Tommy)
                                      Amanda Seyfried (The Dropout)
                                      Julia Garner (Ozark)

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                                        AddoMoody 10.03.2023, 12:18 Geändert 10.03.2023, 21:54

                                        Addo's Filmkritik #300

                                        Die Verfilmung von James Ellroy‘s 1990 erschienen meisterhaften Kriminalroman L.A. Confidential (dt. Stadt der Engel) gehört nicht nur zu den besten Vertretern des Film Noir und des 90er Kinos, er gehört darüber hinaus zu den wenigen modernen Klassikers des heutigen Hollywood Kinos. Federführend hierfür ist Regisseur Curtis Hanson (The Wonderboys), der mit purer Leidenschaft für den Stoff, zusammen mit dem Drehbuchautor Brian Helgeland (u.a. Mystic River, Mann unter Feuer) das schier unmögliche schaffte und die herausragende Vorlage Ellroy‘s in einem Film verwandelte, der keine Wünsche offenlässt & die Vorlage sogar übertrumpft.

                                        "Geh wieder zurück nach Jersey Kumpel... Hier ist nämlich die Stadt der Engel, und du hast keine Flügel."

                                        Los Angeles Anfang der 50er. Der Glamour ist nach dem Krieg verschwunden. Die Stadt der Engel ist nur eine Fassade Ihrer selbst und wird durch Korruption, Intrigen & Mord kontrolliert. In dieser Lage entsteht ein Vakuum, nachdem der Gangsterboss „Mickey Cohen“ ins Kittchen muss. Politiker, Gangster und sogar die Spitze des L.A.P.D. gieren nach der Macht über Los Angeles. Die Stadt droht in der Korruption & Gewalt zu versinken. Drei Detektives, unterschiedlicher Wie Sie nicht sein könnten, entdecken das Geflecht aus Intrigen & Verbrechen und stellen sich dem entgegen…

                                        • Edmund „Ed“ J. Exley – Junger, Hungriger und vor Idealismus strotzender Detektive, der mit Überzeugung & Vaterkomplex den Unmut seines Umfeldes auf sich zieht, aber beharrlich am Fall dranbleibt.

                                        • Wendell „Bud“ White (Russel Crowe) Schläger, mit rabiaten Methoden & einem Hass auf Männer, die Ihre Frauen verprügeln ausgestattet - Ein Mann der Tat, der jedoch am meisten Empathie von allen an den Tag legt.

                                        • Jack „Hollywood Jack“ Vincennes (Kevin Spacey), erfahrener & heldenhafter agierender Detektive, der gerne im Rampenlicht steht und mit der Zeit wieder sein Gewissen entdeckt…

                                        "Diese Geschichte können wir höchstens gemeinsam lösen."

                                        Ein Neo-Noir Streifen, der ein Pracht Exemplar von einem Film geworden ist, wo jede einzelne Facette ineinandergreift. Hier gibt es nichts zu bemängeln, den der Mix aus Krimi, Atmosphäre, starker Erzählung, intensiver Charakterentwicklungen, schockierenden Wendungen & spannender Unterhaltung hat nichts von seiner Faszination verloren.

                                        "Du konntest also nicht widerstehen?" - "Die benutzten mich, also benutze ich sie auch erst mal."

                                        In einem lakonisch-pessimistischen Ton und einer grandiosen Detail Verliebtheit beim Set, den Kostümen & der Ausstattung erweckt man das Los Angeles der 50er Jahre zum wahren Leben. In diesem Setting entwickelt sich eine anspruchsvolle Krimigeschichte, die auf einem meisterlichen Drehbuch aufbaut. Der Sog, der sich dadurch inszenatorisch aufbaut und stimmig entwickelt, entfacht einen der spannendste Plot der Filmgeschichte, der mit seinen vielen Verzweigungen in mehr als zwei Stunden niemals langweilt.

                                        "Na großartig! Für dich das Mädchen, für mich die Leiche."

                                        Auch die Hauptdarsteller übertreffen sich alle gegenseitig. Hier profitieren die Darsteller wieder mal vom cleveren Drehbuch, das den facettenreichen Charakteren geniale Dialoge, moralische Fehler, Abgründigkeit und genug Raum zur ambivalenten Charakterentwicklung zugesteht. Guy Pearce war nie wieder besser, Russel Crowe gelang der endgültige Durchbruch & Kevin Spacey zementierte seinen Ruf als einer der besten Charakterdarsteller. Auch die Nebendarsteller James Crowell & Danny DeVito spielen ebenfalls auf Augenhöhe und werden von Kim Basinger Oscar prämierten Performance abgerundet.

                                        Sei es als Genre Film, Cop-Thriller, nostalgischer Krimi, Film-Noir oder geniales Spannungskino – „L.A. Confidential“ ist einer dieser Filme, wenn man sich voll auf Ihn einlässt, sein ganzes Leben sichten wird, weil er einfach in allen Bereichen überzeugt & schlicht ein stimmiges Meisterwerk geworden ist!

                                        "Wie wäre es mit einem Schlusswort, mein Junge."

                                        "Rollo Tomasi!"

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                                          AddoMoody 09.03.2023, 10:15 Geändert 09.03.2023, 10:37

                                          Addo's Filmkritik #299

                                          Fiktive Mini-Serie über das Waisenkind Beth Harmon, das Ihre Begabung für das Schachspiel entdeckt und fortan Ihren Lebensweg kennzeichnet. Erzählt wird uns die Geschichte des Schachgenies und Ihren steinigen Weg an die Weltspitze. In einer männerdominierenden Sportart…

                                          Für mich immer noch verblüffenden, dass eine Serie über Schach, sich zum Serienhit des Jahrs 2020 mauserte. Das hat folgerichtig seine Gründe. Der offensichtlichste ist dabei Hauptdarstellerin Anya Taylor-Joy. Sie zieht mit Ihrem Charisma die Serie von der ersten Minute an sich und spielt glaubhaft das Schachwunderkind. Die Rolle führte auch zu Ihrem endgültigen Internationalen Durchbruch.

                                          Ihr zur Seite steht eine optimal gecastete Schauspielerriege bei. Darunter ist die Serie originell gedreht, was insbesondere der kreativen Kameraführung geschuldet ist. Für den Nostalgie Faktor sorgt der detailverliebte 60er Look, der über die Kleidung, Ausstattung, Musik, ja fast alles aus der Ära perfekt einfängt.

                                          Eine grandiose Anya Taylor-Joy, ein verdammt starkes Drehbuch, eine kreative Inszenierung, wunderbares 60s Feeling – Das Damengambit ist eine 7-teilige Mini-Serie die stimmig, ohne unnötige Längen bis zum überzeugenden Ende unterhält!

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                                          • 7

                                            Addo's Filmkritik #298

                                            Nicolas Cage ist Nic Cage - Zwischen Selbstmontage und eigener Hommage, eine kurzweilige Action-Komödie. Im Laufe der Zeit etabliert der Film eine ungemein Sympathische Männerfreundschaft, die mitunter sensible Züge aufweist. Durch die erstklassige gespielte Bromance, die sich nie zu ernst nimmt, wird Nicolas Cage Karriere amüsant aufgearbeitet. Zwischen Face/Off, ConAir, Wild at Heart oder Croods 2, hier wird schön kreativ mit dem Vermächtnis der Schauspielikone umgegangen.

                                            Nach der sympathischen ersten Hälfte gerät die zweite Hälfte immer mehr zur abstrusen Gangstergeschichte, die einige schräge Situationen hervorbringt. Gegen Ende hin, geht der Geschichte leider die Luft aus & wir müssen uns mit dem obligatorischen Hollywood Ende begnügen. Immerhin bekommen wir ein Happy Ende, was die originelle Männer Freundschaft auch verdient.

                                            Kein Geniestreich, aber eine herrlich verrückte Bromance-Komödie, in der Nicolas Cage & Pedro Pascal vor Spiel Freude nur so strotzen!

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                                            • 6 .5
                                              AddoMoody 07.03.2023, 11:28 Geändert 10.03.2023, 21:56

                                              Addo's Filmkritik #297

                                              Fast ein Jahrzehnt nach dem ersten Teil, schickt Walter Hill das Duo Nick Nolte & Eddie Murphy wieder auf die Straßen San Franciscos. Unterhaltsam ist der Film allemal, allerdings bittet er Null Weiterentwicklung und kann überhaupt keine neuen Akzente setzen.

                                              Im Grunde ist er gleich gelagert wie der erste Teil. Man verlässt sich auf das Zusammenspiel seiner beider Hauptfiguren. Nur mit dem Unterschied das Nolte/Murphy nicht vollends an den Charme des Erstlings rankommen. An manchen Stellen hat man den Eindruck, dass beide nicht wirklich Lust auf diese Fortsetzung hatten.

                                              Eine viel zu routinierte Inszenierung und die fehlende Dynamik aus dem ersten Teil, ergibt in Summe eine eher durchschnittliche Fortsetzung, die leider selten Ihre Momente hat. Eigenständig betrachtet, bittet der Film souveräne Action-Komödie Unterhaltung!

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                                              • 8

                                                Addo's Filmkritik #296

                                                Obwohl es nicht der erste Film seine Gattung ist, gehört Walter Hills „Nur 48 Stunden“ zum entscheidenden Film des Buddy Movie Genres. Ungleiches Duo, grobe Gewaltdarstellung, simple Handlung & einen Menge Situationskomik. Der Film definierte mitunter das 80er Jahre Kino und infolgedessen wurden uns Klassiker wie „Lethal Weapon“, „Midnight Run“ oder „Red Heat“ geschenkt.

                                                Die Story ist schnell erzählt, Jake Cates (Nolte) benötigt die Hilfe von Sträfling Reggie Hammond (Murphy), um zwei flüchtende Schwerverbrecher zu stellen…

                                                Kultige & kurzweilige Actionkomödie, die komplett in die Hände seines Hauptdarsteller Duos gelegt wird. Und die beiden machen Ihre Sache verdammt gut. Nick Nolte, damals aufstrebender Charakterdarsteller, spielt seinen Cop rabiat & rüde. Sein gegenüber, verkörpert von damals jungen Saturday Night Live Comedian Eddie Murphy & hier gleichzeitig mit seinem Filmdebüt, ist als Dauer plappernde Soul Men das passende Gegenstück. Dieses ungleiche Duo brilliert mit derbem Wortwitz & fantastischen Buddy Momenten, wo bei die jeweiligen stärken der Schauspieler perfekt ineinandergreifen. Inszenatorisch lässt Regisseur Walter Hill hier ebenfalls nichts anbrennen und spielt gekonnt geradlinig mit einzelnen Versatzstücken des Action-Kinos.

                                                Innovative Action-Buddy-Komödie, mit zwei frech aufspielenden Hauptdarstellern und einer cleveren Inszenierung die im Action-Komödie Bereich Maßstäbe setzte!

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                                                • 7 .5

                                                  Addo's Filmkritik #295

                                                  Der schlitzohrige Betrüger & Poker-Ass Bret Maverick, will beim Pokerturnier der Superlative in St. Louis die halbe Millionen Dollar Preisgeld einheimsen, aber viel wichtiger noch, er will sehen, ob er der Beste ist. Auf seinen Weg dahin, muss er einige Hindernisse und Abenteuer überstehen..

                                                  Die Serie „Maverick“ lief zwischen 1957 und 1962 mit beachtlichem Erfolg im Fernsehen & gehört zu den Kultserien der 50er Jahre. Zur damaligen Zeit spielte James Garner die Hauptrolle des „Bret Maverick“. In der filmischen Neuauflage von Richard Donner, übernimmt Mel Gibson (spielfreudig!) diesmal den Part des titelgebenden Helden. Ihm zur Seite stehen Jodie Foster und erfreulicherweise eben jener James Garner aus dem Original.

                                                  Die Geschichte ist zwar schlicht und vorhersehbar, als Western Komödie im Korsett eines Road Movies legt sie jedoch ein schwungvolles Tempo vor & glänzt mit einer nostalgisch romantischen Western Kulisse. Davon profitiert, das bestens aufgelegte Hauptdarsteller-Trio. In einem charmanten Ton und mit ironischem Wortwitz ausgestattet, ist es ein Vergnügen dem Trio dabei zu folgen wie Sie sich gegenseitig immer wieder in die Pfanne hauen. Mitunter schafft es der Film, sogar spannungs technisch einige Momente zu generieren. Allein der Poker Showdown am Ende, ist sehenswert inszeniert. Als Kirsche auf der Torte, beschert uns Regisseur Richard Donner einen grandiosen „Lethal Weapon“- Moment zwischen Mel Gibson & Danny Glover. Danke hierfür!

                                                  Dynamische Western Komödie, die locker leichte Unterhaltung bittet und vor allem mit seinen Hauptdarsteller Trio mehrere Asse im Ärmel hat!

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                                                  • 7
                                                    AddoMoody 28.02.2023, 11:14 Geändert 06.03.2023, 09:49

                                                    Addo's Filmkritik #294

                                                    Unter der Regie von Richard Donner (u.a. Lethal Weapon, Die Goonies), treffen Sylvester Stallone & Antonio Banderas als Auftragskiller aufeinander…

                                                    Schon damals war die Story vom jungen aufstrebenden Killer, der sich gegen den Altmeister auflehnt, altbacken & unrealistisch. Aber Regisseur Richard Donner und seine beiden Hauptdarsteller hohlen auf unterhaltsame Weise viel aus der Prämisse raus.

                                                    Der Film lebt nämlich vom Spiel seinen Darsteller und seiner gelungenen Mischung aus reduzierter Action und Katz & Maus Spiel. Antonio Banderas als heißblütiger Killer, im Overacting Modus, ist köstlich anzusehen. Sylvester Stallone wiederum legt seinen Killer ungewohnt ruhig an. Dadurch entsteht ein unterhaltsames Protagonist/Antagonist Verhältnis.

                                                    Dazu fügt Donner zu seiner gewohnt dichten Inszenierung, mal zur Abwechslung einen Schuss Suspense und Thriller Drama hinzu. Das darüber hinaus die beiden Killer auch vermehrt ihr Duell in Worte austragen, macht den Film noch vielschichtiger & kaschiert geschickt seine Schwächen (Drehbuch, Logik, Klischees).

                                                    Gehobenes Action Kino, mit einer Oberflächlichen Prämisse & sichtlich gealtert. Dafür immer noch unterhaltsam, mit spielfreudigen Hauptdarstellern und einer kaltschnäuzigen Regie bestückt!

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