AddoMoody - Kommentare
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Alle Kommentare von AddoMoody
Addo's Filmkritik #416
Ein Prequel zum 2019er erschienen Remake von Friedhof der Kuscheltiere, dem jegliche Daseinsberechtigung abgeht. Mit einem bescheidenen Budget wird hier stümperhaft versucht die Mythologie um den „Friedhof der Kuscheltiere“ auszubauen. Es geht um die Vorgeschichte der Kleinstadt Ludlow, in dem der Indianer Friedhof liegt und wie die Bewohner damit drin hängen.
Schlecht ist der Ansatz nicht, allerdings geht das Prequel, das in den Siebzigern angesiedelt ist, dabei komplett verwirrend zu Werken. Die meisten Handlungsinhalte decken sich überhaupt nicht mit dem Remake oder dem Buch von Stephen King. Was schade ist, da der Film eine gewisse Atmosphäre hat und die Gore-Momente durchaus Charme haben. Aber hölzerne Dialoge, eine mangelhafte Regie, talentlose Hauptdarsteller die eindimensionalen Figuren verkörpern und dieses grausame Drehbuch machen der ganzen Veranstaltung den gar aus. Das dann noch ikonische Schauspieler wie Pam Grier und vor allem David Duchovny sich hierfür hergeben, hat mich seltsamerweise, traurig gestimmt.
Paramount selbst, hatte so wenig Vertrauen in dem Film, dass Sie ihn ohne große Ankündigungen gleich auf Ihrem hauseigenen Streamingdienst veröffentlicht haben. Das ist immer ein schlechtes Zeichen und so ist das unnötige Prequel dann auch zu werten!
Addo's Filmkritik #415
Die nächste große Star Wars Serie, bei der es zwingend erforderlich ist, vorher die Mando Staffel 2 angeschaut zu haben und die beiden Animation Serien The Clone Wars und Star Wars Rebels. Da ich nur wenige Folgen der Animationsreihen gesehen habe und aufgrund des Animation Stils nicht drangeblieben bin, fehlt mir ein gehöriger Teil des Backgrounds.
Daher war ich gespannt, wie die Macher die Geschichte um Ahsoka und Ihren Mitstreitern fortsetzen würden und ob Sie überhaupt nicht Kenner der Animationsserien abholen werden. Die kurze Antwort lautet Nein – Die Macher um Dave Filoni verzichten komplett darauf!
Dadurch haben sich die ersten drei Folgen für mich langatmig & als mutloser Fanservice angefühlt. Von der Musik, den Effekten, der Bild und Tonqualität gibt’s an der Serie nichts zu meckern. Mit dem vorhandenen Budget wird einen stimmungsvolle Star Wars-Atmosphäre geschaffen. Ab der vierten Folge, wenn auch Nicht-Kenner der Vorgeschichte die Figuren ein klein wenig kennengelernt hat, schalte die Serie dann hoch. Hier überrascht dann die Serie mit einer stimmigen Handlung und durchaus spannenden Momenten. Dazu wird das Star-Wars-Universum, zumindest im Live-Action Format mit einigen neuen Elementen (Hexen, Magie, Zombies, Sternen Wale, Kritik an den Jedi-Orden usw..) bereichert.
Dass die Serie mit einigen Cliffhangern abschließt, war recht schnell vorhersehbar. Eine zweite Staffel ist daher schon ein Muss. Vor allem weil viele Figuren (u.a. Shin Hati, Sabine Wren, Ezra, Hera Syndulla), darunter auch die Titelheldin, nicht vollends überzeugen. Was im Umkehrschluss nicht heißt, dass die Figuren schlecht sind, Sie brauchen einfach noch etwas mehr Handlungstiefe. Trotzdem bekommen wir zwei Charaktere, die ungemein erfrischend waren.
Ray Stevenson als Ex-Jedi Baylan Skoll mit seiner Hünenhaften Gestalt, besticht als hochintelligenter, tiefgründiger & ambivalenter Schurke, der sich nicht in die Karten schauen lässt. Jammerschade das der Darsteller Ray Stevenson noch kurz vorm Start der Serie verstorben ist. Hier wird interessant zu sehen sein, wie und ob sein Ark weitergeführt wird.
Der Elefant im Raum ist jedoch der erste Live-Auftritt vom Ober-General des Imperiums – Thrawn. Die Vorschusslorbeeren, dass es sich hier um den besten Star-Wars Bösewicht seit Darth Vader handelt, kann ich bestätigen. Thrawn ist hochintelligent, subtil, kalkulierend und hat immer das Große Ganzen im Blick. Es wirkt schon fast, als wäre das eine Böse-Star Wars/Sherlock Holmes Version. Ironischerweise spielte Thrawn Darsteller Lars Mikkelsen in der Sherlock Serie den Schurken Charles Augustus Magnussen, der ziemliche Ähnlichkeiten zu seiner Thrawn Performance aufweist. Endlich hat Star Wars wieder einen ernstzunehmend und bedrohlichen Gegner.
„Ahsoka“ ist deutlich besser als Obi Wan oder Boba Fett. Aber die Masse an Fan-Service, der holpriger Beginn, die überwiegend flachen Figuren, ziellose Dialoge, dämliche Storm Troopers – Ja, Schwächen hat die Serie allemal. Aber Sie steigert sich, ist technisch einwandfrei & bringt neue Aspekte ins Star-Wars Universum. Zumindest bittet Sie eine gute Ausgangslage, um eine bessere zweite Staffel zu erschaffen!
Addo's Filmkritik #414
Von einem guten Kumpel empfohlen, ist „No One will Save Us“ ein durchaus sehenswertes Sc-Fi-Horror-Genre Beitrag geworden, der vor allem durch seine kompetente Inszenierung & seiner kreativen Effekt Arbeit ein Blick wert ist. Wir folgen Brynn Adams, eine jungen, begabten Frau, die zurückgezogen in Ihrem Elternhaus lebt und einsam Ihre Zeit mit Trauma Bewältigung verbringt. Bis eines Nachts Sie aus dem Schlaf gerissen wird & sich mitten in einer Alien Invasion wieder findet….
Mit einer überschaubaren Spielzeit, einer einnehmenden Einführung, kommt der Film schnell zur Sache. In klassischer Manier bekommen wir einen Home Invasion Thriller, der gekonnt inszenatorisch die Spannungsschraube immer weiter anzieht. Dabei mixt Regisseur Brian Duffield (u.a. Underwater, The Babysitter) gekonnt die Science-Fiction-Horror Elemente in das einfach gehaltene Szenario. Der Film bedient sich dabei überwiegend praktischer Effekte und nur vereinzelt wird CGI sinnvoll eingesetzt. Dazu verstärkt das hämmernde Sounddesign die Atmosphärische Anspannung ungemein. Im Grunde nimmt der Film klassische Science-Fiction Muster und ordnet Sie zu was gekonnt Neuem. Am besten Sieht man das am Design der Außerirdischen. Das klassische Alien Design ist dabei funktional und charmant-trashig geraten.
Hauptdarstellerin Kaitlyn Dever (Booksmart) gebührt hier aber das meiste Lob. Nicht nur das Sie die komplette Emotionale Komponenten des Films ist, sondern das Sie bei diesem Szenario das auch Glaubhaft rüber bringt. Sie überzeugt als wortkarge One-Women-Show, die sich gegen die Außerirdischen Invasoren zu Wehr setzt und dabei derb einstecken muss, auf ganzer Linie.
Das Ende wird das Publikum spalten und viele werden sich an diesem abarbeiten. Davon aber abgesehen, ist „No One will save You“ ein effektiver Low-Budget-Genre Mix, der seine Spuren bei Horror-Filmliebhabern hinterlassen wird!
Addo's Filmkritik #413
Lange habe ich die Serie verschmäht, da mir Hauptdarsteller Manuel Garcia-Rulfos und die Aufmachung viel zu sauber gewirkt haben. Der Eindruck bestätigt sich auch schnell, allerdings ist die Serie mit Ihren bis dato zwei Staffeln, doch kein geglaubter Reinfall. Dafür muss man ehrlicherweise sagen, hat Sie auch Ihre Vorzüge.
Einer dieser Vorzüge ist, dass die Serie pro Staffel einen kompletten und gut konstruierten Fall sich annimmt. Um diesen wird dann die Staffel aufgebaut und dann kontinuierlich ausgebaut. Die dabei enthalten Gerichtsszenen sind das Sahnestück der Serie. Sie werden wendungsreich und durchaus spannend in Szene gesetzt. Die dazugehörige Ermittlungsarbeit durch die Crew des Anwalts, ist ebenfalls eines der Elemente wo unterhält. Der am Anfang von mir verschmähte Hauptdarsteller Manuel Garcia-Rulfos geht zwar das Charisma von einem McConaughey komplett ab, aber er ist zum Glück keine bloße Kopie seines Film-Pendants. Dafür bringt er sein eigenes Skillset & seine lateinamerikanischen Wurzeln gewinnbringend in die Figur mit ein.
Trotz alle dem, hat die Serie offensichtliche Schwächen. Sie wirkt mitunter viel zu ruhig, da hätte durch aus mehr Emotion rein Fließen können. Das hierzu noch ein politisch Korrekter Ton herrscht und jegliche Ecken und Kanten glattgebügelt werden, macht die Serie nicht gerade glaubwürdig. Hier hätte die Serie sich vom grimmigeren Kinofilm beeinflussen lassen können. Das problematischste sind die jedoch die Nebenhandlungen. Die sind teilweise nichtsagend und verschleppen die Story ungemein. Es erweckt den Anschein, dass dies bewusst in Kauf genommen wird, um die Staffeln auf 10 Folgen zu dehnen.
Abschließend ist Lincoln Lawyer eine seichte Gerichts-Serie, die Ihre Kern Geschichte gut voranbringt, aber in den meisten Bereichen nur Mittelmäßigkeit walten lässt!
Addo's Filmkritik #412
Verfilmung des Beststellers „The Lincoln Laywer“. Mich Haller ist alles andere als ein normaler Anwalt. Er wickelt seine Arbeit überwiegend auf dem Rücksitz seiner Lincoln-Limousine ab – natürlich stilecht mit Chauffeur. Bei seinem neusten Mandanten handelt sich um einen reichen verschlagenen Bengel, der seine Unschuld beteuert, aber ein gefährliches Spiel mit Haller treibt…
Im Grunde ist das ein Neo-Noir-Anwalts-Thriller, der unter der prallen Sonne von Los Angeles spielt. Dabei ist er im Kern ein klassischer Gerichtsfilm, der hier und da nette Ideen aufweist. Vor allem die Gerichtsszenen sind unterhaltsam inszeniert und die unaufgeregte Herangehensweise passt zum Ausgangsstoff. Des Weiteren bietet der Film einen schönen L.A.-Flair, der durchaus authentisch rüberkommt. Aber wenn man ehrlich ist, besticht der Handlungsverlauf nicht gerade durch Kreativität oder gar überraschende Wendungen. Es verläuft alles nach dem üblich bekannten Mustern ab, was dem Film hier und da was Belangloses verleiht.
Was den Film aber über den Genre-Durschnitt rettet, sind die bis in die kleinsten Nebenrollen besetzten Akteure (u.a. Ryan Phillipe, William H. Macy, Marisa Tomei). Das nenn ich einen spielfreudigen Cast, der nur noch vom Hauptdarsteller selbst, Matthew McConaughey, übertroffen wird. Als der Film 2011 in die Kinos kam, markierte das auch den endgültigen Umschwung in McConaughey Filmkarriere. Ab diesem Film mauserte er sich zu einem DER Charakterdarsteller Hollywoods. Daher ist „Der Mandant“ für mich auch immer sehr stark mit Matthew McConaughey verbunden, weil er im Alleingang dafür sorgt, dass die durchschnittliche Genrekost doch sich zu einem sehenswerter Gerichts-Thriller entwickelt!
Addo's Filmkritik #411
Im Jahr 2022 (!) werden Schwerverbrecher auf die inoffizielle Gefängnisinsel Absolom gebracht. Dort herrscht ein unbarmherziger Krieg zwischen zwei Gruppen von Häftlingen, den "Outsidern" und den "Insidern". Der traumatisierte Ex-Soldat gehört zu den Neuankömmlingen und mischt das System gehörig auf…
Ein mehr als solider Science-Fiction-Actioner der insbesondere durch seine liebevollen Effekt und Kulissen Arbeit besticht. Die düstere Insel-Dschungel Dystopie ist mit einer Unmenge an Detailverliebtheit in Szene gesetzt, die Genre-Fans lieben werden. Darüber hinaus stellt die oberflächliche wirkende Geschichte, durchaus tiefgründige Fragen. Die Prämisse das Gefangene sich in eine zivilisierte Gesellschaft (Insider) und in eine blanke Anarchie (Outsider) aufgeteilt haben, gibt reichlich Spielraum zur Interpretation. Der Vergleich zu Genre Größen wie Carpenter‘s Klapperschlange oder der Mad Max Reihe liegt auf der Hand. Sowohl die Story als auch von der Ausstattung her standen beide Filme definitiv Pate.
Eine plumpe Kopie ist „Absolom“ aber mitnichten. Er geht klar den Weg der effektvollen Unterhaltung und lässt die vorhanden Möglichkeiten intelligenter mit seinem Kontext umzugehen, bewusst außen vor. Ein großes Manko hat das Ganze daher, fehlende Spannung aufgrund der vorhersehbaren Wendungen.
Durch den Fokus auf die charmant trashigen Action und den ansehnlich bestückten Cast (u.a. Lance Henriksen, Ernie Hudson, Kevin Dillon), braucht der Film das aber auch nicht zwingend. Mit Ray Liotta in der Hauptrollen, hat man zusätzlich noch ein weiteres Faustpfand in der Hinter Hand. Mit seiner überzeugenden Wandlungsfähigkeit, verleiht er seiner tragischen Figur gehörig Ambivalenz. Der heimliche Scene Stealer ist jedoch Stuart Wilson (Lethal Weapon 3), der als Rocker-Anführer der „Outsider“, einen unterhaltsam & exzentrischen Bösewichten abgibt.
„Flucht aus Absolom“ gehört nicht zur Creme de la Creme des Genres, aber er ist dennoch gut genug, um als kleines abwechslungsreiches B-Movie Highlight durchzugehen!
Addo's Filmkritik #410
Ein bärenstarker Neunziger-Jahre-Thriller der nie wirklich die Aufmerksamkeit erhalten hat, die er verdient hätte. Dabei ist das hochspannende Duell zwischen Samuel l. Jackson in Kevin Spacey feinste Schauspielunterhaltung. Der Polizeipsychologe Danny Roman (Jackson) der auf Geiselnahmen spezialisiert ist, wird selbst zum Geiselnehmer & um den Mord aufzuklären für den er beschuldigt wird. Da er niemanden traut, will er nur mit dem ebenfalls auf Geiselnahmen spezialisierten Chris Sabian (Spacey) verhandeln - Der Beginn eines psychologischen Katz-und-Maus-Spiels…
Diese dramatische Ausgangslage beschert uns ein virtuoses Wortgefecht zwischen den beiden Schauspielgrößen. Das Spiel von Spacey & Jackson ist auf hohem Niveau und jeder bringt seinen wohl bekannten Schauspielerischen Stärken ein. Das interessante an dem Film ist jedoch die Prämisse, dass wir den Good-Guy dabei zuschauen, wie er selbst zum Geiselnehmer wird & wir als Zuschauer trotzdem mit Ihm mitfiebern. Das sich der Film dann überwiegend an einem Ort abspielt, verleiht dem Film noch mehr Reitz. Abseits von den Hauptdarstellern, überzeugen die namhaften Nebendarsteller (u.a. David Morse, J.T. Walsh, Paul Giamatti) ebenso auf der ganzen Linie und prägen den Film mit Ihrem souveränen Spiel.
Des Weiteren setzt der Film seine Action-Sequenzen wohl dosiert ein, so bittet sich genügend Raum für die Darsteller eine fesselnde Dramaturgie aufzubauen. Das kommt dann selbstverständlich dem Spannungsbereich zugute, der dann durchweg sich steigert und bis in das überzeugende Ende mündet.
Überdurchschnittlicher Action-Thriller, bei dem auf beide Hauptdarsteller verlass ist und mit seiner virtuos in Szenen gesetzte Dramaturgie bis zum Ende mitfiebern lässt!
Addo's Filmkritik #409
„Alone – Du kannst nicht entkommen“ ist ein kleiner minimalistischer Survival-Thriller, der vor einer einschüchternden Naturkulisse spielt. Jessica ist auf dem Weg in einen neuen Abschnitt Ihres Lebens, auf dem Weg dahin wird Sie entführt und muss in den Wäldern gegen Ihren Entführer ums Überleben kämpfen…
Geradlinig und ohne jede Schnörkel wird der Film vorangebracht. Der Beginn ist zwar schleppend & es wird schnell klar, dass die Geschichte äußerst bescheiden ist. Erklärt oder begründet wird hier gar nichts. Das erhöht aber nur noch mehr den Reiz der simplen Ausgangslage. Den durch die Fertigkeiten von Regisseur John Hyams und dem klaren Bewusstsein was der Film sein will, verzichtet der Film auf tiefgründiges oder gar einer gewissen Kreativität.
Was mich an den Film überzeugt hat, war die stimmige Atmosphäre und das Spiel der beiden Darsteller. Die Hauptfigur „Jessica“ ist kein übliches Scream-Girl, sondern Sie ergreift die Initiative und mit dem Kopf voraus kämpft Sie vehement um Ihr Leben. In vielen Situationen handelt Sie durchaus nachvollziehbar, was nur an manchen Stellen, um die Dramaturgie zu steigern, unterbrochen wird. Auf der Bösewicht Seite, des Unbekannten Entführers, hinterlässt „Ozark“-Darsteller Marc Menchaca einen bleibenden Eindruck. Ein gewisses psychopathisches Charisma kann man Ihm nicht absprechen.
„Alone“ ist ein ansehnlicher B-Movie, der nichts Innovatives bietet - Er ist das, was er Sein will – Eine geradlinige Survival-Thriller Hatz, ohne jegliche Ambitionen!
Addo's Filmkritik #408
Militär-Klamauk mit Komödie-Legende Dudley Moore und einem jungen Eddie Murphy der als Testfahrer eines Super-Hightech-Panzers fasst den Irak Krieg auslöst.
Als der Film Anfang der 80er veröffentlicht wurde, war das Ziel klar. Eine humorvolle Abrechnung mit der amerikanischen Rüstungsindustrie und ein Fingerzeig gegen das Pentagon. Das Jahre nach dem erscheinen, dann wirklich der Irak Krieg ausbrach, verleiht in dem Film im Nachhinein einen bitteren Nachgeschmack.
Abgesehen davon, bekommen wir eine Komödie, die Ihr ernstes Thema mit viel zu viel Klamauk anreichert. Dabei ist die Story richtig fein aufgebaut. Wir erleben von Anfang bis zu Ende wie der Hightech Panzer konzipiert und gebaut wird. Hier gibt es gut konstruierte Situationskomödie zu sehen, was aber durch die dürftige Gag-Trefferquote nicht vollkommen zur Entfaltung kommt.
An den gut aufgelegten Darstellern Dudley Moore oder Eddie Murphy lag das definitiv nicht, beide machen einen mehr als soliden Job. Es lag vielmehr an der mutlosen Regie und dem Konzept wie man das Militär veräppeln will. Die ironischen Anspielungen auf das Militär sind im Ansatz ja ganz passabel, werden aber dann immer wieder ins lächerliche gezogen. Die Satirische Wirkung bzw. die Militärkritik verpuffen dadurch komplett!
Die guten Darsteller geben ihr Bestes, aber die Regie und das Drehbuch fahren den Hightech-Panzer und die satirische Komponente voll gegen die Wand!
Addo's Filmkritik #407
Die Überlebenden des fünften Teiles, versuchen in New York City sich ein neues Leben aufzubauen, doch der „Ghostface-Killer“ ist zurück und treibt sein mörderisches Unwesen diesmal im Big Apple….
Nachdem im fünften Teil die Franchise neu ausgerichtet worden ist und der Staffelstab an eine neue Generation übergeben worden ist, geht es im sechsten Teil nun in die Großstadt. Der sechste Teil ist bis dato auch der brutalste Film der Reihe.
Das sind wohl die herausstechenden Merkmale des sechsten Teils. Nachdem überzeugenden Intro, verkommt der Film im Laufe zu einem nostalgischen Abklatsch der vorherigen Teile. Der Film versucht in langen und krampfhaften Dialogen den neuen Figuren mehr tiefe zu verleihen. Aber wie schon im vorherigen Teil, bleibt die neue Generation, insbesondere die Carpenter-Schwestern erschreckend blutleer. Man fiebert zu keiner Sekunden mit Ihnen mit, geschweige denn, das Sie einem sympathisch sind. Das wirkt sich leider dann auch auf die kreativ und blutig inszenierten Kills aus, die dadurch in Ihrer Wirkung verpuffen. Man merkt vorne und hinten das eine Neve Campbell oder ein David Arquette, als Sympathieträger fehlen. Eine Courtney Cox, wieder einmal als biestige Reporterin „Gale Weathers“, kann das nicht abfedern & hat hier mit Abstand Ihren schwächsten Auftritt der Reihe.
Dazwischen bekommen wir das obligatorische Scream-„Wer-ist-der-Mörder“-Ratespiel zu Gesicht. Diese wird wieder einmal mit reichlich Meta-Humor gefüttert, die mit vielen Wendungen und Verdächtige bestückt wird. Der Meta-Humor richtet seinen Fokus diesmal auf Franchise-Regeln aus. Das heißt keiner ist mehr sicher, es wird größer, blutiger, aufregender und drastischer. Halten kann der Film seinen Versprechen leider nicht. Optisch ist der sechste Teil durchaus ansprechend. Die Anfangseröffnung mit Gaststar „Samara Weaving“ & die U-Bahn Sequenz sind richtig gelungen & versprechen deutlich mehr.
Aber immer wenn der Film versucht auf eigenen Beinen zu stehen mangelt es Ihm an der nötigen Konsequenz. Insbesondere bei den Hauptfiguren, fehlt jegliche Entscheidungsfreude. Der Film ist brutal ernst, aber dafür geht die Leichtfüßigkeit flöten, die nun mal die Scream-Filme ausmachten. Das Großstadt-Setting hat im Grunde nicht die Relevanz für den Film, wie er uns weiß machen will. Dass darüber hinaus das neue Setting, für die meisten grobe Logikfehler verantwortlich ist, macht die Sache nicht leichter. Um dann noch der Franchise Thematik seinen Stempel aufzudrücken, wird allen Killern aus der Reihe Tribut gezollt. Hier fehlt dem Film dann die klare Abgrenzung zwischen Nostalgie/Meta-Ebene und Eigenständigkeit.
Durch die Brutalität und New York als Spielort, bringt der sechste Ghostface zwar den vermeintlich frischen Wind rein. Er verzettelt sich jedoch in einem Best-Of der vorherigen Filme & einer langatmiger Figuren Entwicklung. Die Ansätze ein erbarmungsloses Slasher-Highlight zu werden sind da, werden aber aus unerklärlichen Gründen nicht verfolgt. Es wirkte fast so, als ob der Film sich selbst zum belanglosen Slasher zensiert (Meta?)!
Addo's Filmkritik #406
Wow, ich habe selten einen Film gesehen, der dermaßen die Zuschauer beschissen hat, wie „65“. Die Marketingkampagne bewarb den Film als Non-Stop-Sci-Fi-Kracher, wo Adam Driver gegen Prähistorischen Dinosaurier ums Überleben kämpft. Spendiert wird uns aber eine Mischung aus halbgarer Dino-Action und oberflächlicher Pseudo-Psychologische Verlustaufarbeitung.
Ich Schwank nach der Sichtung zwischen „jammerschade“ oder „ich könnte kotzen“. Denn der Film hatte alle Zutaten, um ein kleiner kultiger Sc-Fi Action Reißer zu werden. Das CGI ist für die Produktionskosten ansehnlich und besitzt trashigen Charme. Sogar eine gewisse Atmosphärische Dichte stellt sich ein. Und mit Adam Driver hat man einen der gefragtesten Schauspieler als Hauptfigur gewinnen können, der mit seiner Körperlichkeit bereit für ein Action-Kracher Fest gewesen wäre.
All das täuscht aber nicht über die Schwache Handlung und die nicht konsistente Tonalität der Erzählung hinweg. Eine Unmenge Potenzial wird einfach liegenlassen um wieder einmal, wie üblich in den letzten Jahren, eine uninspirierte „Old Man/Young Girl“-Dynamik zu erschaffen. Hätte man einfach einen Adam Driver in einen harten Überlebenskampf gegen die Dino’s & einer fremden Welt geschickt, wäre schon viel gewonnen gewesen. Zurück bleibt ein enttäuschender Film, wobei ich mich als Zuschauer wegen des dreisten Marketings verarscht fühle!
Addo's Filmkritik #405
Der Buch-Spezialist Dean Corso, erhält von dem mysteriösen Milliardär Boris Balkan den Auftrag, das Buch „Die Neun Pforten“ auf seine Echtheit zu überprüfen. Ein Buch dem unterstellt wird, den Leibhaftigen beschwören zu können…
In klassischer Manier inszeniert Roman Polanski eine satanische Schnitzeljagd, die gekonnt Okkult-Thriller und subtilen Horror miteinander verbindet. Der Verbindung flößt er noch Suspense ein und lockert es mit schrulligem Humor auf. Die Bilder die Polanski dabei erschafft sind elegant und doch immer etwas unheilvoll. In Kombination mit Hauptdarsteller Johnny Depp entwickelt sich eine ruhige detektivische Thriller Suche durch halb Europa. Depp brilliert hier als Bücher-Nerd & wandelt sich vom aalglatten abgebrühten Profi, immer mehr zum Besessenen, der jegliche Kontrolle zu verlieren scheint. Ich glaub das ist auch der erste Film, wo Johnny Depp so richtig sein komödiantisches Talent zeigt, dass er später dann als Jack Sparrow perfektionieren würde.
Trotz der großen Namen ist der Film weitentfernt von einem Mainstream Streifen. Das spürt man fast den Ganzen Film über, was auch eine der großen Stärken des Filmes ist. Eine gewisse Bereitschaft muss bestehen, den das ist ein Klassischer Film in modernen Gewandt, der fast aus den 60er stammen könnte. Ebenso fast würde ich die „Die Neun Pforten“ als mein Lieblings Polanski bezeichnen, wären da nur nicht diese letzten 15 Minuten. Das Ende platzt förmlich aus der Tonalität heraus, verwirrt mit seinem Twist und wirkt unlogisch. Hier hätte Polanski ruhig beim subtilen bleiben können.
Bis auf das verkorkste Ende, ein wunderbar in Szene gesetzter Horror-Thriller der in subtiler Polanski Manier und einem starken Johnny Depp einen sehenswerten Okkult-Thriller abgibt!
Addo's Filmkritik #404
Nach dem berühmten Beatles Song „Can’t buy me Love“ benannten Teenie-Rom-Com, die ihre Story auch ein klein wenig an den Song anlehnt. Witzigerweise heißt er im Original „Boy rents Girl“, aber da der Beatles-Song im Film vorkommt, wurde kurzerhand der Songtitel als zugkräftigerer deutscher Filmtitel gewählt.
Der schüchterne High-School Schüler Roland Miller (Mr. „Grey‘s Anatomy“ Patrick Dempsey) erkauft sich die Gesellschaft der beliebten Mitschülerin Cindy, um endlich Anerkennung zu erhalten. Doch die Liebe ist stärker als jede Anerkennung…
Formelhaft, kitschig, oberflächlich und vorhersehbar, all diese Punkte bedient der Film zu genüge. Aber irgendwie kriegt es der Film hin, in den richtigen Momente süß und auf charmanter Weise berührend zu sein. Zwischen all dem Kitsch und den Stereotypen, erarbeitet der Film sich wunderbarerweise eine großartige Message zum Ende hin.
Dazwischen gibt es in Sachen Komödie, zwar viel Albernheiten, aber einige Szenen sind zum Brüllen. Die Tanzszenen gehört wohl zu den besten der 80er und die Furz-Szene kriegt mich immer wieder. Ebenso die ernsten Momente, wo die Figuren mal Tiefe zeigen, ist zärtlich inszeniert. Ein junger Patrick Dempsey zeigt als Außenseiter erstaunliches Charisma & ich dachte damals, dass er in die erste Klasse Hollywoods schaffen würde. So kann man sich kolossal täuschen.
Eine typische Teenie-Komödie aus den Achtzigern, mit all den bekannten Elementen. Dem zum Trotz, gehört er für mich zu den verkanntesten Teenie-Rom-Coms der 80er & dürfte Fans von RomCom durchaus gefallen!
Addo's Filmkritik #403
Launiges B-Movie Action-Vehikel aus den 90ern, das sich munter bei berühmten Genre Vorbildern bedient. Hier trifft die Prämisse von „Auf der Flucht“, auf eine MTV –Inszenierung von „Flucht in Ketten“ die mit Buddy-Elementen die an „Nur 48 Stunden“ erinnern, garniert wird. Zwar ist das alles Qualitativ mindestens eine Stufe unter den genannten Vorbildern, aber kurzweilige Unterhaltung bittet sich für Action-Fans allemal.
Zwei Sträflinge die aneinander gekettet sind, werden zur Flucht gezwungen und müssen eine Disk mit brisanten Information beschaffen. Wahrendessen sind Ihnen die Behörden und die Kubanische Mafia dicht auf den Fersen…
Laurence Fishburne & Stephan Baldwin (Die üblichen Verdächtigen) spielen die beiden Knackis mit einer Menge Enthusiasmus & entwickeln eine gute Energie zueinander. Die braucht es auch, weil der Film in Sachen Figurenzeichnung und Handlungsverlauf ziemlich Klischee beladen ist. Dazu sind einige Action-Sequenzen schlampig in Szene gesetzt, die miserable gealtert sind. Auf der anderen Seite, überzeugt der Film mit coolen Shootouts, der richtigen Prise Buddy-Humor, einer Klasse Motorrad Verfolgungsszene und seiner rasanten Inszenierung. Als kleines Schmankerl bekommen wir die rassige Salma Hayek in Ihrer ersten größeren Hollywood-Rolle zu sehen.
Sehr kurzweiliger Action-Kracher, der sich offensichtlich bei Genre-Klassikern bedient und typische B-Movie Schwächen hat. Aber die kurze Laufzeit, die dafür sorgt, das immer was los ist und seine sympathischen Hauptdarsteller, lassen Action Fans durchaus frohlocken!
Addo's Filmkritik #402
Zweistündige Dokumentation über die Geschichte der legendären Hip-Hop Band “The Beastie Boys”, die von Ihrem Hausregisseur Spike Jonze (u.a. Her, Adaption) höchstpersönlich in Szene gesetzt wurde. Das tolle an der Doku ist, das die zwei verbliebenden Mitglieder Mike „Mike D“ Diamond und Adam „Ad-Rock“ Horovitz auf einer Bühne, ja schon fast Comedy mäßig, die Bandgeschichte Revue passieren lassen.
Während die beiden ihre Anekdoten und intimen Geschichte preisgeben, werden Sie immer wieder von kleinen Videos oder unveröffentlichten Fotos unterstütz. Die Geschichte wird dabei in Kapitel humorvoll unterteilt und anhand der Veröffentlichungen der Alben zeitlich einsortiert. Damit die Doku einen packt, muss man zumindest ein klein bisschen Sympathie für die Band übrig haben. Dazwischen gibt es immer wieder Popkulturelle Referenz, aber überwiegend sind es logischerweise die Beastie‘s wo im Vordergrund stehen.
Es ist dabei, nicht nur eine Retrospektive an Ihre Musik, sondern auch auf die gemeinsame Freundschaften und die Momente die diese ausmachen. Auch negative Aspekte, vor allem die wilde Anfangszeit in den 80er, wo die Bestie Boys gefürchtet waren für Ihre rüpelhaften Auftritte werden gekonnt verarbeitet. Richtig emotional und bewegend wird es dann im letzten Drittel. Hier wird Adam „MCA“ Yauch, dem 2012 an Krebs verstorben drittem Bandmitglied gedacht. Grob würde ich sagen das ein Drittel der Doku dem Kreativkopf der Truppe gewidmet wird. Die Musik kommt ebenfalls auch nicht zu kurz und wir erfahren wie einige Songs zustande gekommen sind. Hier gibt es einige wirklich interessante Story die zum weg schmeißen sind.
Eine intime & sehenswerte Hommage, der vor allem für Fans der Band und der Musik an sich gemacht ist. Im Enddefekt muss man jedoch festhalten, dass dies auch die Abschiedsvorstellung der Beastie Boys ist, was die Doku für Fans zu einer emotionalen Reise & Pflichtveranstaltung macht!
Addo's Filmkritik #401
Wer das Buch oder den Originalfilm kennt, wird schnell merken das die Serie nichts neues erzählt. Die neue zeitgemäße Konstellation der Figuren und die Retro-Bildgestaltung von New Yorker machen den Reiz der Serie aus. Die Serie orientiert sich mehr an den heutigen Zeitgeist, was vor allem ein jüngeres Publikum abholen wird. In zehn Folgen, zu je knapp einer halben Stunde, lässt sich die Serie leicht verdauen. Im Vergleich zum Buch & dem Film aus dem Jahr 2000 bleibt die Serie bei den Punkten tiefgründige Charaktere oder den Umgang mit schweren Themen vieles schuldig. Auch das Zerlaufende Ende, wo viele Frage unnötig offenbleiben, hinterlässt Unzufriedenheit. Eine Serie die klar unter der Kategorie „Coolness über Substanz“ einzuordnen ist.
Innovatives zur Vorlage Sucht man also hier vergebens. Trotzdem hat die Serie ihre Vorzüge. Zoe Kravitz in der Hauptrolle hinterlässt Eindruck und der Fakt das Ihre Mutter Lisa Bonet im Film mitgespielt hat, bringt nochmals eine gewisse Nostalgie rein. Der große Plus Punkt ist der schöne Retro-Charme, den die Serie ausstrahlt. Mit dem geschmeidigen Soundtrack reitet man auf einer Nostalgiewelle, der mit einem unverschämten Retro-Lebensgefühl garniert wird.
Ein Remake eines Kultfilms in Serienform den man nicht zwingend gebraucht hat, da er im Grunde nichts neues erzählt, sondern die bekannten Zutaten einfach neu & diverser mischt. Das wird Fans der Vorlage nicht wirklich gefallen, aber Neulinge, vor allem die jüngere Generation dürfte Gefallen daran finden – Zumindest der Soundtrack bleibt bei mir in Erinnerung!
Addo's Filmkritik #400
Ich glaube jeder Filmliebhaber hat seine besonderen Schätze. Filme, die einem persönlich ansprechen, an besondere Erlebnisse erinnern oder sich einfach wie ein warmes Zuhause anfühlen. Die Stephen Frears Verfilmung des Kultromans „High Fidelity“ aus dem Jahr 2000, ist genau einer dieser Filme für mich. Mindestens einmal im Jahr verschafft mir der Streifen ein wohliges Lebensbejahendes Gefühl der Leichtigkeit & lässt mich den Alltag für zwei Stunden entfliehen.
John Cusack spielt den Mittdreißiger Rob Gordon, der überwiegend seine Zeit in seinem erfolglosen Plattenladen „Championship Vinyl“ verbringt. Mit seinen beiden schrägen Angestellten Dick & Barry faselt er Tag ein, Tag aus über das perfekte Musik-Tape. Als seine langjährige Freundin Laura ihm den Laufpass gibt, stürzt Rob in eine Mid-Life-Crisis. Um Sie zurückgewinnen, stellt er sich seinen Top Five der Verflossenen und muss einsehen, dass er endlich erwachsen werden muss…
Der Film nimmt sich im Vergleich zu der Buchvorlage seine Freiräume und interpretiert die Gegebenheiten oder die Figuren eigenwilliger. So wechselt der Handlungsort von London nach Chicago. Das britische Flair geht dadurch im Vergleich zum Buch verloren, aber das machen die Darsteller/Figuren spielend vergessen. Denn Sie sind es, die den Film letztendlich ausmachen. Es ist im Grunde ein Schauspielerfilm, der den Geist der Vorlage würdigt, aber trotzdem sein eigenes Ding selbstbewusst durchzieht. Inszenatorisch ist das ganze mit vielen cleveren Einfällen in Szenen gesetzt. Wenn beispielweise Rob in Gedanken versinkt und sich seine eigenen Situation ausmalt, sprüht das regelrecht vor Ideenreichtum.
Die Figuren sind dabei eigenwillig & exzentrisch gezeichnet und vor allem Rob Gordon erweckt anfangs nicht den sympathischsten Eindruck. Aber sein Weg durch den Film, wie er seine Top Five Beziehungen rekapitulieren lässt und daraus seine eigenen Fehler erkennt und einsieht, ist die große Stärke des Films. Rob entwickelt sich über den Film hinweg authentisch zu einer besseren Person. Dass er dabei immer wieder die dritte Wand durchbricht und sein Gefühlschaos mit uns Zuschauern teilt, verleiht dem Film was zutiefst Persönliches. Das dies mit leichtfüßigem Charme, einer Prise Melancholie hier, einen Schuss Kummer da und mit einer nerdigen Weltsicht garniert wird, unterstreicht den besonderen Charakter des Films.
Das der Cast mit der Vorlage und dem Drehbuch abliefert, versteht sich von selbst. Als Hauptdarsteller „Rob Gordon“ spielt John Cusack die Rolle seines Lebens. Als quirliger Musik-Rambo erlebt Jack Black hier seinen Schauspielerischen Durchbruch und setzt mit seiner ganz eigenen Interpretation von Marvin Gaye’s „Let’s Get it on“ das musikalische Statement. Dazu kommen noch Tim Robbins als ausgeflippter Guru, Catherine Zeta-Jones als arrogante Labertasche oder ein Bruce Springsteen der per Cameo Auftritt, noch kurz eine Lebensweisheit parat hat. Auch die restlichen Beteiligten liefern ihren Beitrag zum Ganzen Vergnügen.
Eine großartige Romanverfilmung und Liebeserklärung an alle Musik und Film-Junkies. „High Fidelity“ ist eine kreative Liebeskomödie & augenzwinkernde Coming -of-Age Story für Erwachsene mit unverwechselbarem Charakter. Die lockere Inszenierung, die herrlichen Dialogen, die Popkulturellen Anspielungen und liebevollen Figuren hinterlassen nach jeder Sichtung ein positives Lebensgefühl!
Zu guter Letzt - Meine Top Five-Songs zum Frühstück:
David Bowie – Cat People
Nirvana - Oh Me
James Brown – Talkin' loud and sayin' nothing
Sixto Rodriguez – Sandrevan Lullaby
Manu Chao – Mentira
Addo's Filmkritik #399
Ein Biopic über den berühmten Musik Parodisten Al Yankovich, der vor allem Mitte der 80er und 90er große Erfolge feiern konnte und bis heute ein treue Fangemeinde hat. Wer hier ein ernsthaftes Biopic erwartet, ist auf dem Holzweg. Der Film ist wie der Künstler selbst, eine Geschichte voller Absurditäten, die bewusst die Lebensgeschichte ausschmückt und überzeichnet. Das wird dem Künstler und seiner schillernden Persönlichkeit gerecht, ist aber auch überraschenderweise auch eine gekonnte Verarschung von anderen Musik-Biopics.
Es ist teils absurd Grotesk, wie die Geschichte vorangeht. Nach dem klassischen Biopic beginn, entwickelt sich der Film immer mehr in Richtung Parodie. Das macht auch phasenweise Spaß, hat aber zwischendurch seine Längen. Eine gewisse Bereitschaft sich dieses abgedrehte Tor zu geben, muss man definitiv mitbringen. Den Irgendwann übertreibt es der Film gewaltig. Wir haben Madonna als Bösewicht, Auftragskiller, Salvador Dalli, Explosionen, Pablo Escobar und so weiter und so fort. Obwohl der Film viele wahnsinnigen Überraschungen bietet, wirkt gerade in diesen Bereichen ermüdend.
Das der Film überwiegend funktioniert liegt daher an Daniel „Harry Potter“ Radcliffe. Seine exzentrische Figur, reichert er mit jeder Menge Liebe zu eben jener Exzentrik an. Was er in Sachen Rollenauswahl in Filme wie „Horns“, „Jungle“ oder „Guns Akimbo“ schon vorgemacht hat, zahlt sich hier aus. Evan Rachel Wood als fiese Madonna ist ebenso gelungen wie die zahlreichen Gastauftritte (u.a. Jack Black, Patton Oswalt, Will Forte) – inklusive dem echten Weird Al Yankovich.
Achtung: Unbedingt den Abspann anschauen, das als Bildkollage die Karriere des Parodie Experten nochmal aufgreift.
Schräg absurdes Biopic, das sich zu keiner Zeit ernst nimmt und im Bereich Musiker-Biopic, halbwegs unterhaltsame Abwechslung bietet!
Addo's Filmkritik #398
Nachdem hektischen & eher öden ersten Teil, bekommen wir in der Fortsetzung weniger Anarchie und mehr Abwechslung geboten. Das ist zwar immer noch weit weg davon, eine gute Komödie zu sein, aber zumindest passt die Chemie zwischen den Darstellern besser. Und die Thematik der ungleichen Paare die zusammen Urlaub machen, wird besser angegangen, was wiederum der Situationskomik und dem Tempo guttut.
Zwar ist die Story immer noch dieselbe & die Aufmachung versprüht wieder das gleiche Klischee Urlaubsfeeling wie im ersten Teil. Aber immerhin wird der Film diesmal mit einem Krimiplot und einem witzigen Steve Buscemi aufgemotzt. Das garantiert einige nette Gags & schafft zumindest einen gewissen Anschauungswert.
Besser als der Erstling, aber nicht mehr wie Komödie-Durchschnitt nach bekanntem Muster!
Addo's Filmkritik #397
Mini-Serie die sich der Opiat-Krise in den Vereinigten Staaten & Ihren Anfängen annimmt. Den Ansatz den die Serie dabei verfolgt ist spannend. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven wieder gegeben.
•Als erstes haben wir die Verursacher. Die Firma Purdue Pharma und der Familie Sackler, insbesondere dem Vorsitzenden Richard Sackler, die das Schmerzmittel Oxycontin auf den Markt brachten.
• Die zweite Sicht zeigt uns die Opfer der Opiat Krise. Hierfür steht die Familie Kryger und wie der Schmerzmittelmissbrauch die Familie zerstört.
• Die dritte Sicht ist die der Staatsanwaltschaft und auch die entscheidende Sichtweise für den Zuschauer. Den anhand dieser Perspektive wird uns das Ganze Ausmaß der Tragödie geschildert.
Jede Folge beginnt mit einem Disclaimer, wo echte Personen in wenigen Minuten erzählen wie Ihre Angehörigen an den Opiaten verendet sind. Das packt bei jedem Folgenbeginn derb die emotionale Keule aus & schärft die Aufmerksamkeit des Zuschauers. Die Serie an sich sieht gut aus, ist hochwertig und die Schauspieler liefern. Besonders hervorheben will ich hier Matthew Broderick, der den Purdue Pharma-Chef kühl, scharfsinnig und exzentrisch anlegt.
Die Serie hat jedoch zwei Große Probleme. Die Lauflänge von sechs Folgen ist für dieses Komplexe Thema viel zu kurz. Das spürt man insbesondere am Ende. Der zweite Punkt ist die schwankende Tonalität. Teils authentisches Drama, Teils bissige Satire wo seine Figuren zu Über-Karikaturen macht. Diese abwechslungsreiche Tonalität kann die Serie in den ersten vier Teile noch einigermaßen in Balance halten. Bei den letzten zwei Folgen, driften die Serie dann zu sehr in eine exzentrische Inszenierung & versucht in einem nerven Schnittgewitter die Botschaft einzuhämmern. Leider werden viele Handlungsfäden nicht mal aufgelöst und das demoliert am Ende die wichtige Botschaft.
Der Ansatz und der Umgang mit dem Thema sind vielversprechend. Leider kann sich die Serie zwischen seriösem Drama und unterhaltsamer Satire nicht entschieden, was am Ende auf Kosten der wichtigen Botschaft geht!
Addo's Filmkritik #396
Netter kleiner Familienfilm den Adam Sandler mit seiner Produktionsfirma Happy Madison und in Zusammenarbeit mit Netflix auf den Weg gebracht hat. Diesmal überlasst der Komiker seiner jungen Tochter Sunny Sadler die große Bühne & rückt dafür ins zweite Glied. Grundsätzlich ist das durch und durch ein Sandler Familienfilm, indem alle Mitglieder mal größere Mal kleinere Rollen einnehmen.
Ich muss zugeben, die kleinen macht das wirklich gut und hat durchaus ein gutes Schauspiel für das junge Alter. Das Zusammenspiel mit Ihren echten Familienmitgliedern und insbesondere mit Ihrem Vater ist zuckersüß. Ansonsten ist es ein Coming of Age-Teenager-Streifen der komplett in der Jüdischen Gemeinde angesiedelt ist & für das junge Publikum einige interessante Aspekte der jüdischen Kultur erklärt. Hier und da gibt es für Erwachsene was zu schmunzeln, was überwiegend auf das Konto von Adam Sandler oder einem Luis Guzman geht.
Aber wenn man ehrlich ist, dann ist der Film ganz klar für Teenies konzipiert. Spätestens ab der Mitte des Films wird ein Coming of Age-Klischees nach dem anderen abgehandelt. Umso länger der Film geht, umso schriller wird die Jüdische Gemeinde dargestellt, was manchmal nervig sein kann & definitiv nichts mit der Realität zu tun hat.
Harmloser Familienfilm, der eher für die junge Generation geschrieben worden ist, aber in Sachen Coming of Age nichts neues erzählt!
Addo's Filmkritik #395
Roy McAvoy aka „Tin Cup“ (dt. „Bleckpokal“), ist ein ehemaliger Golfprofi, der aufgrund seines Temperaments es nie nach oben geschafft hat. Er dümpelt in der Einöde Texas auf seiner heruntergekommenen Driving Range herum, bis eines Tages die Therapeutin Dr. Molly Griswold Stunden bei Ihm nimmt. Roy ist hin und weg und sein Ehrgeiz ist seit langer Zeit wieder entfacht. Blöd nur, dass die Angebetet mit seinem Erzfeind & Profispieler David Simms zusammen ist. Roy & sein Caddie Romeo fassen den Plan die prestigeträchtigen US Open zu gewinnen, um es allen zu beweisen…
Sportfilmexperte Ron Shelton (u.a…Weiße Jungs Bringens nicht) inszeniert hier ein leichtfüßigen Sportfilm, gepaart mit einer Romanze und klassischen Elementen einer Screwball-Komödie. Man kann den Film vorwerfen, dass die Sportszenen keine Spannung aufweisen oder das grundsätzlich nicht viel über den Golfsport erzählt wird. Außerdem sind die Figuren nicht gerade tiefgründig und die ausufernde Filmdauer von 135 Minuten, könnte einigen sauer aufstoßen.
All diese Probleme wischen die bestens aufgelegten Darsteller aber zur Seite. Allein Kevin Costner als unvernünftiger Macho-Golfspieler war vor und nach „Tin Cup“ nie wieder witziger. Das hier die Kiffer-Legende Cheech Marin (Cheech & Chong) seinen Caddy spielt & eher den vernünftigen der beiden mimt, ist der Brüller schlechthin. Dazu noch Rene Russo, die eine gute Balance reinbringt zwischen den Alphatierchen und natürlich Don Johnson als Erzfeind, der es in vollen Zügen genießt das Arschloch zu mimen.
Unterstützt wird das launige Spiel der Darsteller, mit einer relaxten Inszenierung, einen individuell toll zusammengestellten Soundtrack und Durchweg einer positiven & an manchen stellen warmherzigen Atmosphäre. Das macht „Tin Cup“ zu einem charmanten & leichtfüßigen Sportfilm, der mehr auf seine spielfreudigen Charaktere setzt, als sich auf das sportliche zu konzentrieren und in seiner lässigen Machart einem eine gute Zeit beschert!
Addo's Filmkritik #394
Eine Fortsetzung, die zwar einen neuen Ansatz verfolgt, aber offensichtlich vom Studio erzwungen geworden ist. Das Skript wirkt wirr und zusammengeschustert. Das merkt man besonders bei Robert de Niro & Billy Crystal an, die nicht an die erfrischende Chemie vom ersten Teil rankommen. Phasenweise ist das sogar eine lustlose Vorstellung beider, den der restliche Film nicht abfangen kann.
Trotzt des netten Ansatzes das der Mafiaboss den Therapeuten mitunter jetzt therapiert, bleiben viele Situation eine Pointe schuldig. Bis auf paar nette Lacher, dümpelt der Film langweilig vor sich hin. Auch die Inszenierung ist nicht gut ausbalanciert, so dass der Film immer stockt, und das ist für eine Komödie tödlich. Die humorvolle Verarbeitung der Mafiaklischees wird hier in Klamauk ertränkt. Aufgefüllt wird der Film mit den generischen Fortsetzungsmechanismen, ohne jegliche Ideen. Das wo der erste Teil es geschafft hat, nicht in Blödelei zu verfallen, setzt die Fortsetzung bewusst auf Klamauk und das passt einfach nicht zusammen.
Leider eine leblose Fortsetzung, die den charmanten Schwung des ersten Teils nicht nutzen kann!
Addo's Filmkritik #393
Herrlich unterhaltsame Komödie, die es schafft, zwei Genre auf unterhaltsame Art und Weise zu kombinieren & daraus ein kleines Sub-Genre formt, die Mafiakomödie! Der Mafiaboss Paul Vitti (de Niro) muss in Windeseile von seinen Panikattacken therapiert werden. Der biedere Vorstadt-Therapeut Ben Sobol (Crystal) wird unfreiwillig mit der Therapie beauftragt, was zu eine Menge Chaos führt…
Der Film hätte leicht in den Klamauk abdriften können. Aber Harold Ramis (u.a ..und täglich grüßt das Murmeltier) routinierte Inszenierung und die Spiellaune seiner beiden Hauptdarsteller ist es zu verdanken, dass es nicht mal ansatzweise so weit kommt. Die große stärke des Films ist dabei die Interaktion zwischen Robert de Niro und Billy Crystal. De Niro spielt seinem Mafioso selbst ironisch und hat sichtlich Spaß seine Paraderolle satirisch anzulegen. Billy Crystal agiert auf Augenhöhe und bringt sein komödiantisches Talent insbesondere bei der Situationskomik perfekt mit hinein.
Apropos Situationskomik – Hier hat der Film eine weitere Stärke, die er gekonnt ausspielt. Wenn ein Robert de Niro zur Frustbewältigung auf ein Kissen einschlagen soll, aber anstatt dessen seine Waffe zückt und das Kissen durchsiebt, hat das was amüsant Charmantes. Bei der Besetzung von Vitti‘s Mafia-Handlanger, wurde durch die Bank weg bekannte Gesichter (u.a. Chazz Palmanteri, Joe Viterelli) besetzt, die bereits in zahlreichen Mafiafilmen mitwirkten. Das verleiht dem Film genialer Weise dieses typische Mafia-Getue und das macht einfach Spaß anzusehen. Das hierzu noch in cleverer Manier die typischen Mafiaklischees auf die Schippe genommen werden, versteht sich von selbst.
Tolle Schauspieler, guter Rhythmus & charmanter Humor - Das Vorzeigewerk in Sachen Mafiakomödie!
Addo's Filmkritik #392
Nachdem die Franchise kontinuierlich immer besser wurde, mussten für den sechsten Teil, paar frischen Neuerungen hinzugefügt werden. Daraus ist mit Abstand der epischste und düsterste Teil der Reihe geworden. Da dieser Film komplett im IMAX-Format gedreht worden ist, bekommt die Action und das Visuell einen noch hochwertigeren Look. Des Weiteren wurde Christopher McQuarrie als erster Regie mit einem zweiten Teil beauftragt & nahm gleich Story technisch eine Verbindung zum vorherigen Teil mit auf.
Nachdem das Syndikat zerschlagen worden ist, sind die übrigen Mitglieder zu freischaffenden Terroristen geworden & unter dem Deckmantel „Die Apostel“ planen Sie mit drei Atomsprengköpfen die Welt ins Chaos zu stürzen. Ethan Hunt & Co. rennt die Zeit davon und zu allem Überfluss gibt es einen Doppelagenten in den eigenen Reihen…
Der sechste Teil nimmt in seiner Inszenierung epische Ausmaße an. Bei der Kernreferenz macht der Film keine Gefangenen und wir bekommen einen perfekte gefilmten und geschnitten Actionkracher zu sehen. Sei es beim Halo-Jump, der Hubschrauber Verfolgungsjagd oder dem Fight auf der Herrentoilette, abwechslungsreichere Action-Sequenzen in nur einem Film sieht man selten. Das dabei noch das Produktionsdesign, die aufwendigen Kulissen und die unglaublichen Landschaftsaufnahmen die Action Elemente in unfassbaren Look erscheinen lassen, rundet das Ganze perfekt ab.
Was der Film anders macht als seine Vorgänger, ist die Ernsthaftigkeit, die rabiatere Action und die klug verschachtelten Agentenstory. Die Stimmung ist dabei ungewohnt düster, der Humor ist trockener und eine gewisse Bedrohlichkeit ist immer vorhanden. Der bekannte Cast um Tom Cruise, Rebecca Ferguson & Co. ist wieder wie gehabt aller erste Sahne. Aber auch die Neuzugänge um Henry Cavill, Angela Bassett oder Vanessa Kirby ist aller Ehren wert. Die Prämisse ist zwar etwas drüber, aber ein Tom Cruise & Cast fangen das spielend mit Ihrem charismatischen Spiel ein.
Gefühlt ist der sechste Teil der Höhepunkt der Reihe, da er alle bekannten Elemente auf ein episches Niveau hebt & dadurch ein furios-brachiales Actionmeisterwerk geworden ist!