Andy Dufresne - Kommentare

Alle Kommentare von Andy Dufresne

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    Andy Dufresne 16.03.2013, 08:36 Geändert 17.01.2019, 12:07

    „Für mich hatte es wesentlich mehr Anreiz Gangster zu sein, als Präsident der Vereinigten Staaten.“

    Richtige Arschlöcher, echte , derbe Arschlöcher sind die Jungs.

    Komplette Arschlöcher, komplett (jeweils) eigensinnige Arschlöcher sind sie.

    Was machen sie, was tun sie, auf was basieren sie?

    Auf ausräubern, auf ausnutzen, auf abzocken, auf killen und vernichten, auf Verrat , auf deviante, nicht haltbare, untermauerbare, freie Art handeln sie.

    Aber sie sind keine kleinen Fische, sie sind Haie, sie sind Wale (zum teil).
    Sie sind keine leichten Jungs, sie sind wahre Verbrecher , sind das absolute Gegenteil von Ehrenmännern (im Vergleich zum Paten I-III, wo noch ein (auf nichts begründeter) Deckmantel der Ehre aufrecht erhalten wird), sind Nachtundnebeltäter, skrupellose, empathiebefreite, narzisstische Wichser...

    Sie sind Männer die deine Mutter vergewaltigen (wenn der Preis stimmt), sie anzünden und sie dann in der weiten Wüste vergraben...

    „Meinst du, das ist das erste Loch, das ich grabe?
    Ist nicht das erste mal, dass ich ein Loch grabe.
    Ich grab das verdammte Loch.“

    Und so gibt es hier keinen (echten) "Gangster"-Glamour, nichts mehr davon, spätestens nach dem zweiten Blick...

    ALLES hier ist Geschäft, ist Arbeit, ist blutiges Handwerk.

    Hier ist nur : Ich, Ich,Ich...

    "Solange ich denken kann, wollte ich schon immer Gangster werden!"

    Hier ist der Abschaum, hier ist der Ort wo der ganze fucking Müll hingebracht wird, wo er kurz gelagert wird und wo er dann verbrannt und verscharrt wird, eben wo die Scheiße hinkommt...

    Sie sind keine Ehrenmänner, sie sind das Gegenteil.
    Sie sind kleine, egoistische Schweine, sie sind keine bewundernswerte "Robin Hood´s", keine verhinderten Helden,
    sie sind wurstige, peinliche Mitläufer, Versager, Verlorene, Junkies...

    „Zum ersten Mal erkannte ich, dass Jimmy ein nervöses Wrack war. Seine Gedanken bewegten sich gleichzeitig in acht verschiedene Richtungen.“

    Sie sind aggressive, harte, unbarmherzige, derbe und überhöhte Opfer.

    Sie sind niemals reflektierte , wahrlich, wahrhafte denkende, zweifelnde Menschen (außer es geht existentiell um ihren Arsch) .

    Im Endeffekt sind sie eben schlicht Opfer, kapitalistische, faule Opfer.

    Sie sind Opfer...

    Wie Scorsese dies alles herausschält, aus anfänglicher Faszination entzwiebelt, freilegt, gehört zum besten (wahrsten!) was es im Gangstergenre gibt, "Goodfellas" ist in seiner Machart einzigartig.
    De Niro, Liotta und vor allem einen komplett entfesselten Pesci (und alle Anderen!) als halbe Miete, die Kamera eines Michael Ballhaus (Restaurantszene!), die wahre Geschichte, die konzentrierte, auf den Punkt kommende Regie, die komprimierte Erzählweise:

    So geht Mafiameisterwerk!

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    • Ach, in Wahrheit gibt es eh nur um die 50 Witze, alles andere war und ist Variation und Timing...

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        Andy Dufresne 11.03.2013, 17:41 Geändert 27.05.2015, 04:29

        "Sein Hund, ebenso schweigsam wie er, war freundlich, aber ohne Unterwürfigkeit.."

        Ich will diesen Film auswendig lernen...

        Der Mann der Bäume pflanzte beinhaltet so viel von meinen Gedanken, meinen Antrieben, meiner kleinen, überschaubaren guten Seite, wie kein Film den ich je zuvor gesehen habe.

        Ein wunderschön gezeichneter Film, dessen Erzählung aus dem Hintergrund so zeitlos und ewig während ist wie die Natur, wie das Leben selbst.

        Ich muss diesen Film auswendig lernen...

        "Der Schäfer hatte von all dem nichts bemerkt , etwa 30 Kilometer weiter ging er friedlich seiner Beschäftigung nach, ohne den zweiten Weltkrieg zu beachten, so wie er auch schon den den ersten Krieg nicht beachtet hatte..."

        (Hier gibt es den Film (30 Minuten) zu sehen:
        http://www.youtube.com/watch?v=TmAgFznjIgQ )

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        • 9 .5
          über Gandhi

          "Nur der Einzelne kann im Kampf gegen die natürlichen Triebe das Unmögliche erreichen.
          Eine Gemeinschaft, ein Volk kann das nicht, die wollen mit Zugeständnissen und Anpassungen rein praktisch behandelt sein."
          - Hermann Hesse -

          Sehr viel tiefe Wahrheit liegt in diesen Worten (nicht nur, aber gerade im Bezug auf Mahatma Gandhi und sein Wirken, vor allem was nach seiner Ermordung passierte).

          Der Einzelne mag erkennen, mag klar sehen, mag "Den Weg" erkennnen.
          Die Gemeinschaft, die Mehrheit, die Masse mag/will/kann das nicht immer...

          Ein Problem so alt wie die Menschheit, so alt wie das menschlich rationale Denken überhaupt.

          Platon und sein Höhlengleichnis.
          Das Problem, das die Mehrheit in der (demokratischen) Wahl, nicht gleichbedeutend sein muss/ist mit dem tatsächlich bestem Weg für Alle.
          Oder ob man es sieht wie Neo/Mr. Anderson´s Weg durch "The Matrix":

          Das was der Einzelne erkennt, begreift, als Wahrheit erfährt:
          Es wird NICHT der Weg Aller sein, nicht Alle werden begreifen was die (jeweilige) Wahrheit ist, was am besten für Alle zu tun ist.

          Was im Sinne des kantschen, kategorischen Imperatives
          (stark vereinfacht: Handle so, das dein Handeln allgemeines Gesetz werden kann/könnte)
          das beste für Alle und Alles wäre...

          Der Einzelne mag sehen, mag erkennen, mag glauben, gar ganz fest glauben zu wissen:

          Es wird SEIN Wissen bleiben, geteilt von Wenigen, niemals aber von Allen (oder auch nur von einer längerfristig tragfähigen Mehrheit)...

          Dass ist das Dilemma und aber auch die Hoffnung:
          Es werden nicht alle (wenige eher) verstehen, es werden wenige wahrlich nachfolgen, ES weiterführen.

          Aber das was entdeckt wurde, verstanden oder nicht, wird nicht vergehen, wird bleiben.

          So wie Gandhi Einheit unter seinen Schwestern und Brüdern, seinem Volk wollte und auf keinen Fall eine Spaltung seiner Heimat (und vor allem keine (später aber folgende)) Brüderkriege) in Indien und Pakistan.

          So wie Jesus von Freiheit, von Erlösung, von Brüderlichkeit predigte und nicht von Klerus, Unterdrückung, irdischer (kirchlicher) Machtausübung.

          Und so wie später Martin Luther (und noch später Martin Luther King) Misstände anprangerte und keinesfalls die Kirche spalten wollte.

          So wollten Einzelne (aller Zeiten, in allen Zeiten) ändern, verbessern, Gutes tun.

          Und trugen doch unabsichtlich zu Hass, Gewalt, Zerstörung und Tod bei...

          Der Weg dieser Einzelnen ist aber doch lebensnotwendig für den Fortbestand, die Weiterentwicklung von Gesellschaft(en), ja von und vom Leben an sich.

          Denn ohne Entwicklung herrscht Stillstand, denn ohne die Einzelnen, ohne ihr Ideen, ohne ihren Mut, ihr Risiko, ihre Devianz:

          Wir wären schon lange an uns selbst erstickt...

          Ob ( in Wahrheit ganz normale !) Menschen wie Nelson Mandela, Mutter Theresa, Albert Einstein, Jeanne D´Arc , oder auch einfach die gute Nachbarin oder Tante, der einfühlsame Lehrer, aber auch der Junge der frecher war als alle Anderen, oder das Arschloch von Nebenan;

          Die, welche anders sind, neues zeigen, Ungekanntes/Unbekanntes aufzeigen:

          Ohne sie wäre alles nichts...

          Um den Kreis zu schließen:

          Danke für alles ihr Querdenker,ihr Infragesteller, ihr Zweifler.

          Danke ihr Anderen, die mehr Wir sind als Wir (alle zusammen) es sein können...

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          • Filmisch gesehen ist "Heaven´s Gate" einer der größten Triumphe aller Zeiten.

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              "Jetzt bin ich hier und nichts stimmt mehr..."

              Die großartige Anjelica Huston, der immer sehenswerte James Caan und der von mir geliebte James Earl Jones in einem (Anti-)Kriegsdrama das auf ganz leisen Sohlen daher kommt und sich trotzdem oder gerade deswegen stark und deutlich entfaltet.

              Die Männer um Caan und Jones (unter anderem D. B. Sweeney, Laurence Fishburne, Dean Stockwell und Elias Koteas) dienen zur Hochzeit des Vietnamkrieges an der Heimatfront in Washington, sie organisieren die Beerdigungen gefallener Soldaten im steinernen Garten an der Arlington Road.

              Und sie stellen diesen Krieg in Frage, jeder anders und für sich.

              "Ich bin kein Pazifist,ich stimme nur nicht mit den Hintergründen dieses Krieges überein."

              Es geht um Zweifel im inneren, quasi innersten der Army/der Männer selbst.
              Um existentielle Zweifel.

              Männer die an vieles glauben, glaubten und nun zweifeln und nicht mehr wissen an was sie glauben sollen, können weil tiefste Gewissheiten zu bröckeln beginnen, beginnen zu verschwinden...

              Ein vollkommen zu Unrecht fast gänzlich unbekanntes Kriegsdrama ohne direkten Krieg oder Schüsse oder Explosionen aber mit Herz, Bauch und Kopf und vor allem mit hoher Reflektiertheit.

              Ein stiller und nachdenklicher, aber gerade deshalb so starker und aussagekräftiger Film von Francis Ford Coppola, im Geiste ein introvertierter und melancholischer Bruder seines Übermeisterwerkes "Apocalypse Now".

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              • 9 .5
                Andy Dufresne 07.03.2013, 10:11 Geändert 27.05.2015, 04:31

                On the Waterfron!!!
                Aber so was von...

                Kurz und knapp:
                Hier lässt sich (unter anderem) bestaunen warum Marlon Brando der beste Schauspieler aller Zeiten ist...

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                • Die deutsche Komödie (die Ausnahme bestätigt die Regel !) ist ein übel bitteres Trauerspiel...

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                    über Network

                    Bald 40 Jahre alt, NIEMALS nicht aktuell...

                    Dieser Film war seiner Zeit voraus wie ein I-Pad einem Rechenschieber voraus ist...

                    Mehr noch:
                    Über das I-Pad wird einst gesagt werden:
                    Damals war das so, damals war das Ding , DAS Ding, das Neueste.

                    Über "Network" wird so etwas nie gesagt werden können,
                    denn "Network" wird in seiner Zeitlosigkeit von nichts überholt werden können.

                    "Network" ist von seiner Seele her, seiner Substanz, seinem Anliegen her, dermaßen zeitlos, das eine Überholung gar nicht statt finden könnte.

                    "Network" offenbart den Hintergrund, die Hybris, die Lächerlichkeit der Medien, ob Zeitung, Fernsehen oder mündliche Überlieferung.

                    "Network" offenbart, weit über die Medien hinaus, was in Wirklichkeit ist und was sein wird. Oder: Wie es schon immer war...

                    "Network" ist zynisch schwebend, resigniert erhaben über den heutigen Stand der Dinge (obwohl "Network" diese Dinge voraus sah...) und denkt einfach:

                    Ja, ich war (bin) Narzisst, aber FUCK !!! :
                    Ich hatte (leider) recht....

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                      The Core of Kitsch.

                      And I like it...

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                        There will be Blood ?

                        There IS Blood !!!

                        Da ist Energie und fehlgeleitete Behäbigkeit, da ist Geifer und Eifer, da ist Wille und Verführung.

                        Da ist Aufbruch und Niedergang, da ist maßlose Macht.

                        Völlig fehlgeleiteter und doch essentieller Pioniergeist,
                        galligst verdorbene (Hab)Gier.

                        Da ist Schauspiel am absoluten Siedepunkt, am aggregatzustandändernden Wende-Punkt.

                        Hier wird aus fleischlich wollend die geistige Niederlage.

                        Hier wird aus Wunsch, aus Verlangen eine Vorhölle das Habens aber Nichtfesthaltenkönnens.

                        Hier wird aus Ziel bitterste Gegenwahrheit.

                        Geschluckt wird es, um nicht den eigenen Verlust, den totalen seelischen, persönlichen Niedergang eingestehen zu müssen.

                        Hier wird aus Glauben öde Anbiederung, ja Lästerung...

                        Peinlichste Schleimerei erhebt sich in ihrem weltlichem Drang, (Selbst)Verrat läuft geradezu Amok...

                        Hier werden Menschen zum Gegenteil vom Menschen.

                        Hier wird nicht gezeigt, hier wird wahrlich offenbart.

                        Hier wird offenbart: Das Tier im Menschen.

                        Das seelenlose Tier, das entmenschlichte, ja entgöttlichte Tier.

                        Das entfesselte Tier, das neuzeitlich gierige, nimmersatte Tier.

                        Nimmersatt,ja.

                        In jeglicher Ausrichtung.

                        Dieser Film zeigt das die Devianz, also die gesellschaftliche Ablehnung, Auflehnung, Abneigung des "normalen", Menschen (in diesem Fall Männer) hervorbringt, die nichts zu tun haben wollen mit Moral oder Ethik im engeren (oder auch weiteren) Sinne.

                        Diese Männer TUN, sie denken nicht nach, sie MACHEN, sie reflektieren nicht.

                        Sie sind frei, sie sind ohne Angst (vor Strafe und der gleichen), ohne öffentliche, offensichtliche Konsequenz ist ihr Handeln.

                        Sie handeln total frei, tief selbstbestimmt.

                        Komme was da wolle.

                        Diese Männer sind einerseits des Teufels...
                        Diese Männer sind andererseits der Motor, der Garant für (Weiter)Entwicklung...

                        Diese Männer sind Zukunft und Bestrafung für eine/die Gesellschaft.

                        Diese Männer sind (ein/der) Weg, zeigen (einen/den) Weg.

                        Was IMMER klar ist, IMMER so sein wird.

                        There will be Blood.

                        There IS fucking Blood !!!

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                        • "A Single Man" um 23.00 Uhr auf Bayern.
                          Einer der besten Filme der letzen Jahre, mit einem großartigen Colin Firth in seiner stärksten Rolle.

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                          • Danke für Sperling und Bloch (!!!) aber auch für die ganzen Serienauftritte von früher (Der Fahnder !).
                            Farewell !

                            • Farewell Guggi, diesmal wohl wirklich endgültig....:(
                              Wünsche dir nur das allerbeste!

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                                -"Ist das Leben immer so hart, oder nur wenn man ein Kind ist?"
                                -"Es wird immer so sein..."

                                Der Killer und das Mädchen...

                                Und das Mädchen läutet das Ende ein.
                                Und der Killer will es so .
                                Ist dankbar dafür.

                                "Der Tod ist...Heute...Furchtbar launisch..."

                                Denn was Leben, echtes Leben für ihn ist: das Mädchen.
                                Und er kann es nicht halten.
                                Sollte es auch nicht...

                                "Ich hab´s versucht.
                                Avanti!"

                                Er ist froh, nein er schreit förmlich nach Erlösung.

                                -"Ich liebe dich Mathilda!"
                                -"Ich liebe dich auch Leon!"

                                Dieses Mädchen kann die Erlösung zu ihm bringen.

                                Er ist erlöst ENDLICH seinen Zwang, eben seine Gefilde zu verlassen.
                                Koste es, was es wolle...

                                -"Wie kommen wir hier raus Leon ?!"
                                -"Überlaß das mir!"

                                Vorbild, Ziel, Verführung.

                                Er verlässt seine Heimstatt, die nie Heimat, wahre Ruhe war,
                                er verlässt sein Leben, das nie sein Leben, sein wahrer Wunsch war.

                                "Erst wenn du in einer Situation bist, in der du vor dem Tod wirklich Angst hast, erkennst du den wahren Wert des Lebens."

                                Er ist der heimatlose Ritter, der vogelfreier Beschützer, der Suchende, ohne das er weiß/wusste das er ein Suchender war, geschweige denn nach wonach genau er suchen sollte/wollte...

                                Der rastlose, ruhelose Geist verlässt sein einsames, verhasstes Schloß.

                                Der minimalistische, schon fast autistische, ja gar asperger´sche Krieger zieht in den großen, unüberschaubaren Krieg...

                                "Geh mein Liebling, ich werde sie alle umbringen!"

                                Ein Film, der immer mehr der Melancholie (Immer!) denn der Action gehört, der immer mehr der Verzweiflung, denn der Optik folgt.

                                Eine Allegorie auf Beziehung, auf Hoffnung, auf Freundschaft, auf Erlösung...

                                "ICH HABE KEINE ZEIT MEHR FÜR DIESEN MICKEY MOUSE BULLSHIT!!!"

                                Gary Oldman, der so abwegig, so abgründig , so weird, so fucking neben der Spur ist. Keiner wirft eine Prozac-Pille ein wie er.
                                Keiner knackt , wirft sich mit Blick nach oben, zu den Göttern, diese irdische Besänftigung, Minderung ein, wie er es sich gönnt, wie er sich eine solche Erleichterung zu Gemüte führt...

                                "Was für ne abgefahrene Scheiße hab ich nun wieder angestellt?!"

                                KEINER ist so am Arsch und doch so selbstgewiss, ja unangreifbar wie er...

                                Was er da (schauspielerisch) abliefert (nicht nur) auf dem Klo:
                                Einzigartig, NICHT nach (schau)spielbar, einfach singulär...

                                Jeder der jemals irgendeine schauspielerische Leistung abgeliefert hat , der soll Oldman in diesem fucking WC übertrumpfen!

                                Viel Glück dabei, es wird nicht einfach werden...

                                Dazu Danny Aiello, der nie aielloiger war, näher dran, zurückgehaltener, ehrlicher, wohlwollender als hier.

                                Und dazu Portman als kindliche Kaiserin, als erwachsenes Kind, als Nymphe, als Objekt und Beschützenswerte...
                                Als Gral in vieler Hinsicht...

                                Und eben Jean Reno.
                                Er Ist LEON.
                                Ist Leon...

                                Ein großer, explosiver, krachiger, emotionaler, derb emotionaler, direkter Film.

                                Eine Einzigartigkeit, einfach ein ganz besonderer, alleinstellungsmerkmalischer Lieblingsfilm für mich!

                                -"Ich lass dich nicht allein!
                                Ich lass dich nicht allein!!!"
                                -"Vertrau mir, ich finde einen Weg hinaus!
                                Nur wir beide, okay!!!!"

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                                  Nie hatte der Dreck, das rote Licht, die Nacht, der schlichte (Hand) Akt so viel Würde, so viel Chuzpe, so viel Stolz.

                                  Ein ruhiger, langsamer Film mit einer Frau (Marianne Faithfull, was ein Name!) in der Titelrolle die wir alle kennen:
                                  Ob als gute Mutter, Großmutter, coole Tante, oder toller Nachbarin.

                                  Eine starke Frau kämpft.

                                  Gibt nicht auf.
                                  Wendet sich nicht schwach nach Hilfe.
                                  Hilft sich einfach selbst.

                                  Macht ihr Ding.
                                  Der Zweck heiligt die Mittel.
                                  Und wenn die Mittel (irgendwelchen Joeys einen runterzuholen) fragwürdig sind, in der Moral dieser Frau eigentlich undenkbar sind, sie sind es wert.

                                  Denn der Zweck ist ihrem Enkel das Leben zu retten.
                                  Und das ist es wert (sehr gekonnt) irgendwelche Erlösungssuchende "abzumelken"...

                                  Ein Film der zeigt:
                                  Doppelmoral, "das tut man doch nicht" oder auch "Das ist unwürdig",
                                  sind verdammte Trugbilder...

                                  Wichtig ist das man solidarisch ist, kämpft, auch wenn der Preis hoch, sehr hoch ist.
                                  Das, der Weg dahin, das Wie dahin, in Wahrheit egal ist.

                                  Wichtig ist nur was hinten rauskommt, das Ergebnis eben.

                                  Auch wenn der Weg wenig schmeichelhaft, peinlich , ja gar eben "unmoralisch" ist.

                                  Wichtig ist Liebe, Zugehörigkeit, ja Aufopferung, Verbundenheit, Solidarität eben .

                                  Und auch wenn man dafür irgendeinem Arschloch (oder auch Nichtarschloch) einen runterholen muss.

                                  Dann ist das nicht schön, sicher nicht, aber halt schlicht nötig, schlicht gegeben.

                                  Und Ende.

                                  Moral ist meistens etwas für Leute die sich Moral leisten können, die nie unten waren, nie kämpfen mussten, nie "selbst ran mussten".
                                  Nie ihre Fresse hinhalten mussten, zurückstecken mussten, wirklich alles geben mussten...

                                  Die ihre Moral einfach, ja billig hochhalten konnten.
                                  Einfach weil es einfach war...

                                  Die Wahrheit ist wie das echte Leben:
                                  Hart, gemein, manchmal auch wohlwollend, dich beschenkend.
                                  Meistens jedoch schlicht heftig, gnadenlos.
                                  Und wer zu weich ist, hat keine Chance.

                                  Es geht darum stolz zu bleiben in unwürdigen Situationen, zu glauben und vor allem zu handeln, eben gerade wenn es schwierig wird.

                                  Und dies tut Irina Palm.

                                  Und sie tut es eben mit verdammt viel Mut, Charme und Selbstlosigkeit.

                                  Und dies macht sie groß, glaubwürdig, ja erhaben über all die Rotlichter, Schweine, Arschlöcher und traurige Gestalten.

                                  Sie ist eine Löwin, kein Lamm.

                                  Das ist Irina Palm:

                                  Sie ist kein Lamm.
                                  Sie ist eine echte, wahre, beissende Löwin...

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                                  • Schlicht Danke für alles, du allergrößter Windmühlenkämpfer im Medium Film !

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                                    • 9 .5
                                      Andy Dufresne 28.02.2013, 07:14 Geändert 27.05.2015, 04:41
                                      über Brazil

                                      -"Was hat er getan?"
                                      -"Er steht unter dem Verdacht der freischaffenden Subversion."

                                      Ein Kommentar ohne (eigene ) Worte, denn was Gilliam selbst dazu sagte, trifft komplett was mich persönlich an diesem Film fasziniert.

                                      "Er handelt wohl vor allen Dingen von meinen eigenen Frustrationen und meiner anscheinenden Unfähigkeit zu erreichen, was ich erreichen möchte, und meiner Unfähigkeit, ein System wirkungsvoll zu treffen, welches gänzlich falsch ist.
                                      Die Ängste von Brazil betreffen eigentlich nicht die Gefahr, die Welt könnte uns wegen des Systems aus den Fingern gleiten, denn wir sind ja das System.

                                      Worum es in Brazil wirklich geht, ist, dass das System nicht aus großartigen Führern besteht, oder aus großartigen Maschinisten, die es kontrollieren.
                                      Es besteht aus einzelnen Menschen, die einfach ihren Job tun, als kleines Zahnrad, und Sam beschließt ein kleines Zahnrad zu bleiben und letztendlich zahlt er den Preis dafür.
                                      --------------------------------------------------------------
                                      -"Ich möchte eine unrechtmäßige Verhaftung melden."
                                      -"Dann müssen Sie zur Informationsausgleichstelle. Andere Abteilung."
                                      -"Aber da war ich doch schon, ich komme gerade von da. Die haben mich hergeschickt. Sie sagten, dass Sie ein Formular haben, dass ich ausfüllen muss."
                                      -"Haben Sie eine Verhaftungsquittung?"
                                      -"Ja."
                                      -"Ist sie gestempelt?"
                                      -"Gestempelt?"
                                      -"Nein nein. Da ist kein Stempel drauf. Sehen Sie!
                                      Ich kann Ihnen das Formular nicht geben, bevor das nicht gestempelt ist."
                                      -"Und wo kriege ich das gestempelt?"
                                      -"Informationsausgleichstelle."
                                      ----------------------------------
                                      […] Auf der anderen Seite merkte ich, dass es ein Wunschbild gibt, das sagt, wenn wir alle unseren kleinen Beitrag leisten, würde die Welt eines Tages besser werden.
                                      Dann gibt es auch die Pessimisten, die meinen:
                                      ‚Genug von diesem Geschwätz, es macht sowieso keinen Unterschied, am Ende stürzen wir wie die Lemminge die Klippe runter‘.

                                      Daraus ergab sich die Frage:
                                      ‚Wie entkommst du denn dieser Welt?‘
                                      und Sam entkommt ihr, indem er wahnsinnig wird.

                                      Ich begann diesen Film mit der Frage im Hinterkopf, ob man einen Film machen könne, bei welchem das Happy End ist, dass jemand verrückt wird? …“

                                      – Terry Gilliam: Ausschnitte aus einem Interview während der South Bank Show am 29. Juni 1991. -

                                      "Haben Sie einen 27 B-6?"

                                      33
                                      • 10

                                        Hart, dreckig, korrupt, moralisch sprunghaft und doch mit dem Versuch wenigstens zu 51% gut zu sein, zu bleiben....

                                        Das ist "The Shield" im Allgemeinen und Vic Mackey im Speziellen für mich.

                                        Die beste Cop-Serie ever (wenn ich mal die Hochnostalgie und Klaus Wennemann als "Der Fahnder" vergesse :) ) !

                                        Mal wieder hat das deutsche Fernsehen bewiesen wie anachronistisch, unbrauchbar und beschissen es immer mehr wird...
                                        "The Shild" ist dreimal nach vielleicht 6-7 Folgen abgesetzt worden , obwohl es sowieso schon zu einer Zeit lief zu der manche schon wieder aufstehen müssen...

                                        Glenn Close und Forrest Whitaker in eine Serie zu locken, gelingt sicher nicht jeder Produktion, das hat ganz einfach etwas mit höherer Qualität zu tun.

                                        Schlicht das Koberind unter den Polizeidramen...

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                                        • 7
                                          Andy Dufresne 28.02.2013, 05:45 Geändert 29.05.2015, 04:53

                                          Also, ich will mal ein kleines Länzchen für diesen Film brechen (für eine große Lanze langt es dann doch nicht ).

                                          Ich kann durchaus verstehen, dass man den Film nicht mögen, ihn sogar hassen kann.
                                          Es ist unglaublich viel objektiv Schlechtes in dem Film.

                                          Zum Teil extrem eindimensionale Charaktere, eine Geschichte die unglaublich viel will und sein will (und der dies oft nicht wirklich gelingt), ein Regisseur, der es einfach nicht hinbekommt sich nicht selbst die Schlüsselrolle zu geben (und der gute M. Night ist einfach ein miserabler Schauspieler). Wendungen die völlig an den Haaren herbeigezogen wurden und einen Charakter der rein der Ehrenkäsigkeit des Regisseurs geschuldet ist (der ach so böse Kritiker) und überhaupt nicht in den Film passt.
                                          Mir fallen noch mehr Dinge ein, aber eigentlich will ich den Film ja eben nicht verreissen, sondern wie gesagt, für ihn ein zumindest kleines Länzchen brechen.

                                          Die unglaubliche Naivität des Filmes ist sein größter Pluspunkt, denke ich.
                                          Man muss ihn aber auch mit großer Naivität (ich sehe Naivität in diesem Zusammenhang als etwas sehr Gutes an) anschauen, sonst funktioniert das Ganze nicht.
                                          Dazu sind sehr, sehr viele (erwachsene) Menschen nicht mehr in der Lage, sie sind zu zynisch, zu voreingenommen, sie haben oft schlicht nicht mehr genug Phantasie übrig, um sich auf eine Geschichte, ein Märchen wie "Lady in the Water" einlassen zu können.

                                          Ich sehe es wie Albert Einstein:
                                          "Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt."

                                          Was ich damit sagen will:
                                          Man muss den Film mit Kinderaugen sehen, offen sein für Märchenhaftes, sich einlassen können auf Phantastisches, man darf nicht alles hinterfragen, sondern muss sich der ganz eigenen Realität der Geschichte gegenüber naiv genug anschließen können, dazu bereit sein, um sie als das wahrnehmen zu können was sie ursprünglich war, nämlich eine improvisierte Gutenachtgeschichte die Shyamalan seinen Töchtern jeden Abend ein Stück weiter erzählte (und die alle Beteiligten immer mehr in ihren Bann zog), bis sie ganz in der Realität angekommen war und die Idee aufkam daraus einen Film zu machen.

                                          Und das macht dieses Mädchen aus dem Wasser zu etwas Besonderem, Einzigartigem.

                                          Wie Eingangs schon erwähnt, ist es ein bißchen zweifelhaft, ob diese Idee (kontinuierlich) besonders gut umgesetzt wurde, aber ich denke wenn man den inneren Kern der Geschichte von diesem Standpunkt aus sieht, KANN man den Film nicht mehr hassen!

                                          Ich hatte schon mal etwas zu "Mädchen aus dem Wasser" geschrieben, damals enthielt ich mich einer (Punkte)Wertung.

                                          Was falsch ist, wenn ich ihm jetzt 7 Punkte gebe, hat das einfach eine ganz andere Aussagekraft als sich zu drücken und im Vagen zu bleiben.

                                          Also: 7 Punkte.

                                          Für ein Werk, das im weiten Feld der Kritiker/Zuschauer belächelt, gehasst, umgangen wird.
                                          In meinen Augen zu unrecht.

                                          20
                                          • 1 .5
                                            Andy Dufresne 28.02.2013, 05:13 Geändert 22.07.2015, 02:38

                                            Waterboy der Typ mit dem Synchroschaden...

                                            Man muss sich schon äußerst anstrengen, um einen Film schlechter zu synchronisieren.
                                            Die Idee Super Ritchie (der oberhassenswerte, dauerpräsente "Allesimitierer" Matze Knop) den Sandler reden zu lassen, war in etwa so klug, wie wenn man das Leck einer Gasleitung mit einem brennenden Zippo suchen würde.
                                            Kann quasi nur derb schiefgehen.

                                            Hier zerstört diese Idee den kompletten Film (der aber auch ohne diesen "Geniestreich" schon ziemlich, ziemlich schlecht gewesen wäre).

                                            Dazu frage ich mich, was eine echte Persönlichkeit (und hochverdiente Oscar Preisträgerin) wie Kathy Bates dazu bewegt hat, diese total bescheuerte Hill Billy/Cajun-Mutti mit Komplettaussetzern zu spielen.
                                            Ich meine sie muss doch vorher das Drehbuch gelesen haben und das kann ja wohl augenscheinlich nur mindestens so schlimm gewesen sein, wie ne grosse Portion Haggis nach zwei Wochen in der Sonne.

                                            Der einzige den ich vom Charakter her mochte (und auch nicht recht erklären kann warum, wäre nicht so das er aus dem Ensemble aus irgend einem ersichtlichen Grund hervorstechen würde), war Henry "Happy Days" Winkler als Coach Klein.
                                            Na ja, ich mochte den halt aus irgendeinem mir auch nicht ganz bewusstem, sentimentalem Grund.

                                            Deshalb und weil ich Fairuza Balk immer gern habe, gibt es noch die 1,5 Punkte.
                                            Eigentlich hat der "Film" aber nicht mal diese Gnadenpünktchen verdient...

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                                            • William Wallace and Gromit ( Braveheart hat weiterhin 10 Punkte und meine Liebe, diese durchaus passende Betitelung allerdings, hat mich grad trotzdem sehr schmunzeln lassen) :)

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                                              • 10
                                                Andy Dufresne 27.02.2013, 03:43 Geändert 04.03.2015, 05:35

                                                "Und ihre Tränen waren das schönste Geschenk, das er jemals bekommen hatte."

                                                Was für ein Film, ich bin wahrlich in ihn verliebt !

                                                Verliebt in seine Offenheit, seine Klarheit, seine Verschrobenheit bei gleichzeitiger und absoluter NORMALITÄT!

                                                Denn das sind Mary & Max:
                                                Vollkommen.
                                                So vollkommen unnormal und normal wie wir alle, ob wir es zugeben wollen oder auch nicht.

                                                Ob wir dazu stehen wollen depressiv zu sein, zu lieben, pedantisch zu sein, traurig, einsam, glücklich, abgedriftet, zutiefst verstört, komplett selbstbewusst, gefangen in unserer Familie, unserer Geschichte, unserem Sein.

                                                Ob wir uns klar darüber sind, dass wir verrückt sind und im selben Moment konservativ, launisch, empathisch und altruistisch, oder grausam und dumm.

                                                Ob wir uns am Leben freuen, oder ununterbrochen darüber nachdenken es zu beenden.

                                                Ob wir uns selbst feiern und erheben, oder uns hassen und erniedrigen.

                                                Ob wir ehrlich sind, oder uns belügen, uns selbst hintergehen oder belohnen, uns verstecken oder präsentieren.

                                                Wir ALLE sind sowohl braun als auch bunt, morbid wie auch schillernd, irgendwie groß sowie merkwürdig klein.

                                                Dieser Film sagt in meinen Augen:

                                                Das Leben kann fabelhaft sein wie das der Amelie, da kann Blut sein wie bei Daniel Plainview, du kannst stark und verheerend sein , fein und selbstlos , schwach , sensibel, beständig oder vergänglich, fragil wie Nebel, zweifelnd, klug, stark und mächtig oder angstvoll und flüchtend...

                                                In Wahrheit sind wir, ist ALLES eine Mischung aus einigem oder vielem, gar allem dieser und aller Dinge.

                                                Wir sind gleichzeitig...

                                                Lasst uns dankbar sein, dass wir dieses schlimme und schöne Wunder nicht alleine erleben müssen.

                                                Lasst uns dankbar sein für Freundschaft.

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                                                  Der Dude in zynisch und voll am (alkoholischen) Arsch...

                                                  Kopfgeldjägerisch on the Way, begleitet von einem seeeeeeehr willenstarken Mädchen.
                                                  Und Matt Damon...

                                                  Richtig guter Western, echt starker Film, wahrlich sehenswertes Ding.
                                                  Kann was...

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                                                  • Der (King Schultz) König der (King Schultzes) Könige...
                                                    Glückwunsch Herr Waltz zum zweiten Oscar !!!
                                                    Verdiente Anerkennung wird ihnen nun auch weltweit (weiterhin) gezollt...

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