Andy Dufresne - Kommentare

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  • 1
    Andy Dufresne 26.05.2013, 00:43 Geändert 22.04.2015, 03:26

    Ich dachte immer soooooo schlecht (wie er immer und überall gemacht wird) KANN der Film doch gar nicht sein...

    Aber Hey: Er ist es!
    Und wie, Leckarsch mit Sahne...

    Allein die Basketballszene verdient -1000 Punkte.
    Und besser wird es dann auch nicht mehr...

    Schlechteste (übelschlechteste!) Tricks, ein Nichts an Story, schlechte Mucke, wirklich Jeder scheint sein absolut Schlechtestes zu geben...

    Joar, es gibt Halle Berry im Catsuit, allein dies müsste ein Megapunktegarant sein.
    Ist es aber nicht, das sagt eigentlich schon alles aus über diese Wasserstoffgurke, welche es mit wahrlich jedem anderen sauschlechten Film aufnehmen kann, in punkto:
    Ist DAS euer Ernst???

    Oh mein Gott...

    Trotzdem gibt es ein Pünktchen, eben weil Halle Berry im Catsuit zu sehen ist (vor allem für die Szene, in der die Kamera um Berry herumkreist, als sie das erste Mal den Catsuit anhat).

    Dieser Punkt ist total unverdient, aber gegen Testosteron, Mojo und Libido (meinerseits) ist jede Rationalität (die dieses Pünktchen eigentlich auf das Allerschärfste verbietet...) machtlos...

    Ein (Gnaden-)Punkt also, für einen der schlechtesten Filme aller Zeiten.

    23
    • 9 .5

      Ein Film, über den man Essays, ja ganze Romane schreiben könnte.

      Und doch lässt man, lasse ich, ihn besser einfach erstmal für sich selbst sprechen.

      Denn abseits von ( so oft abgefeierten) Hartman/Ermey Tiraden, also der ersten Hälfte, abseits auch von der zweiten Hälfte, also der Verlorenheit der Jungs, sagen diese Passagen aus, genauestens aus, um was es hier wirklich geht...

      -"Marine, was haben Sie da für ein Abzeichen an Ihrer Kugelweste?"
      -"Ein Friedenssymbol, Sir!"
      -"Wo haben Sie das her?"
      -"Ich weiß nicht mehr, Sir!"
      -"Und was haben Sie da oben auf Ihren Helm geschrieben?"
      -""Born to Kill", Sir!"
      -"Sie schreiben "Born to Kill" auf Ihren Helm und tragen ein Friedensabzeichen!?
      Was soll das bedeuten? Halten Sie das etwa für witzig?"
      -"Nein, Sir!"
      -"Also, was soll es dann bedeuten?"
      -"Ich weiß nicht, Sir!"
      -"Sie wissen nicht gerade viel, oder?"
      -"Nein, Sir!"
      -"Nehmen Sie mal schleunigst den Kopf aus dem Arsch, sonst werd ich Ihnen ganz gewaltig vor den Koffer scheißen!"
      -"Jawohl, Sir!"
      -"Sie antworten auf meine Frage, oder es gibt ein Militär-Gerichtsverfahren!"
      -"Ich glaube, ich wollte damit etwas über die Dualität des Menschen sagen, Sir!"
      -"Die was?"
      -"Die Dualität des Menschen. Das Ding von Jung, Sir!"
      -"Auf welcher Seite stehen Sie, Sohn?"
      -"Auf unserer Seite, Sir!"
      -"Lieben Sie Ihr Vaterland?"
      -"Jawohl, Sir!"
      -"Dann halten Sie sich auch ans Programm!
      Warum packen Sie nicht mit an und machen mit bis zu unserem Endsieg?"
      -"Jawohl, Sir!"
      -"Sohn! Alles, was ich von meinen Marines verlange, ist, dass sie meinen Befehlen gehorchen, als wären sie das Wort Gottes!
      Wir sind hier, um den Vietnamesen zu helfen, weil in jedem dieser Schlitzaugen steckt ein Amerikaner, der aus ihm raus will!
      Die Welt ist verdammt hart, Sohn!
      Wir müssen `n klaren Kopf behalten, bis dieses Friedensgequatsche vorbei ist!"
      -"Aye Aye, Sir!"

      [...]

      -"Glauben Sie an die Jungfrau Maria?"
      -"Sir! Nein, Sir!"
      -"Was, Private Joker?
      Ich nehme an, ich hab mich da grade verhört!"
      -"Sir! Der Private hat gesagt: "Nein, Sir", Sir!"
      -"Was, Sie kleines Würstchen.
      Da wird mir gleich kotzübel!
      Sie gottverdammter kommunistischer Heide!
      Sagen Sie auf der Stelle, dass Sie die Jungfrau Maria lieben!
      Oder ich stopfe Ihnen den Darm aus!
      Also, lieben Sie jetzt die Jungfrau Maria, oder?!"
      -"Sir! Negativ, Sir!"
      -"Private Joker!
      Ist das vielleicht ein Versuch, mich zu beleidigen?"
      -"Sir! Negativ, Sir!
      Sir, der Private glaubt, dass jede Antwort, die er geben könnte, falsch wäre, und dass der Sergeant Grundausbilder ihn noch härter prügelt, wenn er jetzt seine Meinung ändert, Sir!"
      -"Wer führt Ihre Gruppe, Sie Schleimbeutel?"
      -"Sir! Der Zugführer vom Private ist Private Schneewittchen, Sir!"
      -"Private Schneewittchen!"
      -"Sir! Private Schneewittchen meldet sich zur Stelle Sir!"
      -"Private Schneewittchen, Sie sind gefeuert!
      Private Joker ist von nun an neuer Gruppenführer!"
      -"Sir! Jawohl, Sir!"
      -"Abtreten, Saftsack!"
      -"Sir! Jawohl, Sir!"
      -"Private Paula!"
      -"Sir! Private Paula meldet sich zur Stelle, Sir!"
      -"Private Paula! Von jetzt an ist Private Joker Ihr neuer Gruppenführer und Sie werden im selben Bett pennen!
      Der bringt Ihnen alles bei! Sogar wie man richtig pisst."
      -"Sir! Jawohl, Sir!"
      -"Private Joker ist ein Spinner und ein Ignorant! Aber er hat Schneid, und das reicht uns. Und jetzt weitermachen, Ladies!"
      -"Sir! Aye Aye, Sir!"

      "Full Metal Jacket" sagt für mich, dass Krieg das Gegenteil von persönlicher Freiheit ist.
      Das Krieg selbst die Klugen, die Klügsten bündelt, gleichschaltet, "entfreiheitet".

      Sozusagen, dass Krieg schlicht entmenschlicht, von der Pike (der Ausbildung) bis zur Größe (irgendwelchen tollen Orden, die doch nur aus Blech sind und an denen Blut klebt, soviel das niemand sie, es legitimieren kann), gleichbedeutend wie "vom Regen in die Traufe", nur das es sich nicht um Wasser, sondern um (vergossenes) Blut handelt...

      "Full Metal Jacket sagt: Erst schiessen, dann fragen.

      Und wenn dir klar wird, dass dies der absolut falsche Weg war,
      dann ist es zu spät, viel zu spät...

      20
      • 8 .5
        Andy Dufresne 24.05.2013, 15:27 Geändert 04.07.2015, 05:37

        Ein Film der geradezu trieft vor 80er Jahre Attitüde und dem es zugleich gelingt absolut zeitlos zu wirken.

        Der Look, der Sound, die Leute, die Brutalität bei gleichzeitiger Coolness und Lässigkeit, mit diesem Film hat William Friedkin erneut (nach dem grandiosen "French Connection") bewiesen, dass er Cop-Film einfach kann.

        Willem Dafoe war nie bedrohlicher, durchtriebener und kompromissloser wie hier, als Geldfälscher und Polizistenmörder.

        William Petersen als rachedurstiger, immer mehr Skrupel- und sich selbst verlierender und sich immer tiefer in die Scheiße reitender Cop, ist Dafoe ein ebenbürtiges Gegenüber, schauspielerisch und was die Grauzone des Handelns zwischen Gesetz und Kriminalität anbelangt.

        L.A. ist wie im Titel versprochen eingefangen:
        Gefährlich, flirrend, dunkel, grell, Adrenalinschwanger, pulsierend, abnehmend rot und zunehmend tiefschwarz, "to Live and Die" eben.

        Ein fiebrig spannender, mit einer Bullitesken Verfolgungsjagd gekrönter, rasant grimmiger Ausnahmethriller.

        17
        • 10

          "Nick: I hope they send us where the bullets are flyin' and the fightin's the worst, huh?
          Green Beret veteran: Fuck it.
          Michael: Well, what's it like over there? Will you tell us anything?
          Green Beret veteran: Fuck it."

          Ein Kriegsfilm, der vorranging an der "Heimatfront" des Krieges stattfindet, an der keine Kugeln fliegen (außer den gewollten, die man zum Wild jagen verschießt), an der keine physischen Gräuel passieren, an der die psychischen Auswirkungen aber dennoch mit vollster Kraft aufschlagen, vielleicht sogar mit noch größerer Wucht als an der tatsächlichen Front.

          Denn der Krieg zerstört nicht nur den kämpfenden Soldaten, der Krieg zerstört die Frauen der Soldaten, die Familien der Soldaten, das Umfeld der Soldaten, letztendlich das ganze Land der Soldaten.

          Was "The Deer Hunter" unter Seinesgleichen stark herausragen lässt, ist seine Vielschichtigkeit, seine "Dreieinigkeit".

          Der Film beginnt vor dem Krieg.
          Er zeigt die Männer in ihrem Heimatdorf, er zeigt sie bei einer ausgelassen, ausufernd gefeierten Hochzeit , er zeigt sie jagend, er zeigt sie ihre Zukunft planend.

          Dann wechselt er in den Krieg.
          Er zeigt die Männer kämpfend, leidend, verzweifelnd.
          Er zeigt, dass der Krieg eine einzige Selbstmisshandlung des Menschen durch den Menschen ist.

          Komplettiert wird die "Dreifaltigkeit" durch den letzten Schwenk des Filmes.
          Eben zurück in die Heimat, die eine andere geworden ist für die Männer und die auch für ihr Umfeld nicht mehr, nie mehr, die gleiche ist, sein kann.

          "The Deer Hunter" beleuchtet die seelischen und körperlichen Wunden der Männer und die Co-Abhängigkeit ihres Umfeldes.
          Er zeigt, dass sich der Krieg in die Menschen hinein frisst und eben nicht mehr raus geht, nicht mehr von ihnen lässt, sie nicht mehr loslässt.
          Das er die Menschen verrückt, krank, kaputt, völlig verloren und allein zurücklässt.

          Und er zeigt, mit dem Schicksal von Nick, dass der Krieg einen so abstumpfen lassen kann, dass man von einem optimistischen, lebenslustigen und hungrigen Menschen , zum Wrack werden kann, dem wirklich alles egal ist, für den nichts mehr einen Wert hat.
          Dass man zu jemandem werden kann, der täglich russisches Roulette spielt, schlicht weil es ihm/einem absolut egal ist ob er/man lebt oder stirbt.
          Weil er/man eigentlich nur noch den Tod sucht, die Erlösung.

          Wie Christopher Walken diese Wandlung darstellt, ist schlicht ohne Gleichen, raubt einem komplett den Atem.
          Einer der verdientesten Oscars aller Zeiten.
          Aber auch Robert De Niro spielt seine Rolle gleichermaßen perfekt, ebenso wie die immer großartige Meryl Streep.
          Der viel, viel zu früh verstorbene John Cazale ( Fredo aus Godfather I&II ) hinterlässt mit diesem, seinem letzten Film, ein exemplarisches Beispiel seiner Außergewöhnlichkeit.
          Und auch John Savage, als körperlich und seelisch zerstörter Steven ist ebenbürtig, genauso wie der sich ganz bewusst zurückhaltende George Dzundza.

          Ein grandioser Cast, geführt von der sensiblen und doch harten, klaren, zielführenden Regie des Wunderkindes und (des) danach gestrauchelten Michael Cimino.

          Untermalt von der wunderschönen Musik Stanley Myers´, dessen "Cavatina" aus "The Deer Hunter" zu einer der bekanntesten Filmmelodien überhaupt avancierte.

          Ein besonderer, einzigartiger Film, der weit, weit mehr als (nur) ein Kriegsfilm oder ein Antikriegsfilm ist.

          Cimino meinte damals er wolle einen Film über die Staaten drehen und nicht über Vietnam.
          Dies ist ihm gelungen.

          "The Deer Hunter" ist ein Schlüsselfilm geworden, der dass damalige Lebensgefühl und den sich nähernden Untergang des unschlagbaren, unverwundbaren Amerikas offenbart und der die nicht (äußerlich) zu sehenden Verwundungen und Wahrheiten freilegt, seziert.

          Sein Werk ist einer der ganz, ganz selten gelingenden, nicht planbaren Filme, die um eine bestimmte Zeit handeln, die in ihrer Wirkung und Aussage aber zeitlos und immer geltend bleiben werden.

          Ein großer Film, in wirklich allen Belangen.

          28
          • 8 .5

            Mein ganz persönliches/persönlicher Treashure.

            ( - (M)eine Mischung aus Pleasure, Trash und Treasure.
            Ein großes Vergnügen, ganz klarer Trash und ein echter Schatz eben... - )

            11
            • 8

              „You've never been to the ocean ?
              Then you better run, you're running out of time...

              [...]

              In Heaven, that´s all they talk about...
              The ocean...
              And the sunset...
              How fucking wonderful it is, to watch that big BALL of fire...
              MELT to the ocean...
              The only light that is left...
              Like a candle...
              Only inside..."

              ( - Rutger Hauer in der Quintessenz-Szene (http://www.youtube.com/watch?v=Zag4gPS3xNY ) von "Knockin on Heaven´s Door" - )

              Ein wahrlich nicht klischeefreier (eher klischeegfluteter) Film, der so Neunziger ist wie Nirvana oder das Tamagotchi, oder der Höhepunkt und der darauf folgende Untergang von Helmut Kohl.

              Welcher aber doch eine gewisse Zeitlosigkeit besitzt und zeigte, dass Til Schweiger (inoffiziell auch Regisseur des Filmes) Gespür und Augenmaß hat für Gefühlskino, manchmal weniger, manchmal aber eben auch mehr (so wie hier).

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              • 9 .5
                Andy Dufresne 19.05.2013, 22:41 Geändert 23.11.2015, 05:15

                " Schon mal bemerkt, dass man ab und zu vor jemandem steht, dem man besser nicht blöd kommt? … So einer bin ich.“

                Trauer, Freundschaft, Veränderung, Familie, Gewalt, Schuld, Verantwortung, Rache, Öffnung, Kampf, Vergebung, Krieg und Frieden.
                In Gran Torino steckt sehr viel drin.
                Der Film schafft es aber zu jeder Zeit, dies alles plausibel, fließend, manchmal witzig, manchmal melancholisch, manchmal bitter, aber immer mit der richtigen, ja didaktischen Intension zu erzählen.

                Vordergründig gibt es viele (rassistische) Sprüche und Machtposen von einem alten, dirtyharryösen Eastwood, einem verbitterten, übrig gebliebenen, einsamen Mann.

                "In ihrem Leben gibt es keine Fröhlichkeit...
                So als hätten sie keinen Frieden..."

                Dahinter erzählt und zeigt Eastwood die Katharsis eines Menschen, die späte Erlösung eines Kämpfers, der nie aufgegeben hat, im Herzen, im Inneren aber immer wusste, dass er verloren hat, er sich schuldig gemacht hat.
                Er lernt dies auch ins Äußere zu (über)tragen ( der junge Thao hat dabei eine Art Katalysator-Funktion für Walt Kowalksi ) und somit seinen Frieden zu machen.
                Mit der Vergangenheit, mit seinem Umfeld und nicht zuletzt mit sich selbst.

                Ein großartiger, differenzierter Film, der sagt:
                Es ist nie zu spät für Annehmen, für Toleranz, für Frieden.

                Vielleicht Clint Eastwoods lebensklügster Film.

                40
                • “ISCH MACH DISCH MESSER!“
                  Isch mach disch schöne Antworten (auf die 7 Fragen) eher ;)

                  4
                  • 9

                    "Die Weltvernichtungsmaschine? Was ist das?"

                    Ausnahmezustand ---> Farce --->
                    Krieg ---> Atombombe --->
                    Hirarchie ---> Hysterie --->
                    Verwirrung ---> Wahnsinn --->
                    Bullshit ---> Kommission --->
                    Noch mehr Bullshit ---> Noch mehr Verwirrung --->
                    Das Ende ---> Das lachhafte Ende...

                    "Hi There!"
                    "Dear John"

                    Hängt alles sooo spießig, so nüchtern und doch so dumm wie logisch, so lächerlich zusammen, so nonchalant an gar nichts, an gar nichts???
                    Ja!!!
                    Das tut es!
                    Ja, das tut es.
                    Leider.
                    An gar nichts, an gar nichts...

                    Stanley Kubrick my dear...

                    Wie eigentlich immer:
                    Vorausschauend gedacht,
                    so zynisch,
                    so klar,
                    so einfach,
                    So (leider, leider wahr...) logisch...

                    "Aber meine Herren!
                    Sie können doch hier nicht Krieg spielen, im Kriegsministerium!"

                    Ein Film der sagt:
                    Fürchtet euch vor eurem Nächsten.
                    Es könnte(t) ihr sein/euer Nächster sein...

                    18
                    • 10

                      Liebe ist Annehmen.
                      Sie ist die höchste Disziplin auf Erden.
                      In der Liebe befreien sich zwei Menschen.
                      In dem, was für Liebe gehalten wird, binden sie sich aneinander.
                      - George Spencer-Brown -

                      In diesem Sinne ist "Gegen die Wand" Annehmen und (schmerzliche) Befreiung...

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                      • Wenn Veronica Ferres nicht Veronica Ferres wäre und Christine Neubauer nicht Christine Neubauer wäre, sondern wenn sie (beide) Nadja Uhl wären:
                        Wir hätten eine qualitativ enorm hochwertigere Film&Fernsehlandschaft...

                        17
                        • Andy Dufresne 14.05.2013, 00:24 Geändert 04.07.2015, 05:41

                          24

                          24 feinmechanische Schritte ergeben (ergaben) 1 Sekunde Film.

                          1 Sekunde.

                          In der Essenz sagt das alles aus, was es über Ray Harryhausen zu sagen gibt.

                          Vierundzwanzig für Eine.
                          Viel Aufwand für so wenig.
                          Und doch so immens viel...

                          Für Magie, für große Augen, für Überwältigung, für Staunen sorgte dieser Mann, dieser Handwerker, dieser Filmingenieur alter Schule, ja ältester Schule, anachronistischster Schule im FilmHANDWERK überhaupt.

                          Mit Harryhausen geht einer der letzten Macher, Direktumsetzer, Tüftler, Schufter in Sachen Film von uns.

                          Ein Dinosaurier, ein Vorvater der Industrie, eben des Handwerks Film, ein wahrer, ein echter Pionier.

                          Seine Zeit war, ist lange vorbei.
                          CGI, Bluescreen, das Digitale hat ihn abgelöst, lange vor seinem Tod.

                          Und doch ist es bitterst traurig dass er nun nicht mehr hier ist.
                          Nicht mehr erzählen kann, nicht mehr von der Wiege der Effekte berichten kann, das mit ihm viele der alten, zwar überholten, aber dennoch immer geliebten, NIE vergessenen (Schau)Werte verschwinden.

                          Keine Geister, Zyklopen, Skelette, keine Fabelwesen, keine kleinen wie großen Kreaturen in Minimalstarbeit, im Schweiße des Angesichts erstellten Modelle wird es nun in seiner, in DER Art mehr geben, dies alles, sie alle wird es (so) nicht mehr geben...

                          Sein Einfluss wird bleiben.
                          Seine Verdienste sowieso.

                          Farewell an einen der letzten, echten, wahrhaften Arbeiter in Sachen Film...

                          24
                          • "Viele Menschen, die quasi in einem riesigen Wohnzimmer einen Film ansehen, war für mich schon sehr aufregend und mein Vater beeindruckte mich, indem der scheinbar ohne fragen zu müssen, wusste wohin es geht."

                            Hach, schön :)

                            2
                            • 10

                              "Kämpft und ihr sterbt vielleicht...

                              Flieht und ihr lebt, wenigstens eine Weile...

                              Und wenn Ihr dann, in vielen Jahren sterbend in eurem Bett liegt...

                              Wärt Ihr dann nicht bereit, JEDE Stunde einzutauschen, von heute bis auf jenen Tag,
                              um ein Mal nur, EIN EINZIGES MAL NUR,
                              wieder hier stehn zu dürfen und unsren Feinden zuzurufen:

                              JA, sie mögen uns das Leben nehmen,
                              ABER NIEMALS nehmen sie uns UNSRE FREIHEIT!!!"

                              "UND WAS WÜRDET IHR TUN OHNE FREIHEIT ???"

                              36
                              • 9

                                Magic(o) Movie # 2

                                Ein Schriftsteller, durch und durch den englischen Gepflogenheiten folgend, geht nach Griechenland, nach Kreta.
                                Um eine alte, stillgelegte Miene (wieder) in Betrieb zu nehmen.
                                Ein Vagabund, ein Teufel, ein Engel, ein Herzblutmensch par excellence (Zorba) begleitet ihn, nimmt ihn an die Hand, ist für ihn da...

                                -"Sie sind Koch?"
                                -"Wenn sie einen brauchen, dann bin ich..."

                                50 Jahre alt, schwarz-weiss, von Vorgestern?

                                Nein!

                                -"Wir machen einen Vertrag, sonst kann ich nicht mitkommen...
                                In der Arbeit, ich bin ihr Mann.
                                Aber in Sachen wie spielen und singen...
                                Ich gehöre mir.
                                -"Was wollen sie damit sagen?"
                                -"Da will ich sein frei..."

                                50 Jahre alt, schwarz-weiss, von Heute (!) und so vital, so zupackend und pulsierend , als ob der Film Gestern, oder besser noch Morgen in die Kinos käme...

                                Kein unschuldiger Geist, Untaten im Krieg, Kindstod (Autobiographisch, Quinn verlor einen erstgeborenen 4-jährigen! ) ,sich selbst spielend, reflektierend...

                                Voll von Freude, voll von (Woll)Lust, voll von Überschwang, voll von glucksender Freude!

                                Voll von Melancholie, voll von Trauer, voll von Vergangenheit, voll von nachhängender Sehnsucht...

                                -"Dann mit Gottes Segen."
                                -"Und auch Teufels Segen!"

                                Liebe, Leben, Auskosten...
                                Die VOLLE Liebe , Das VOLLE Leben, das VOLLE Auskosten !

                                "Wozu hat Gott uns die Hände gegeben?
                                Zum Nehmen!
                                Also Nimm!!!"

                                Das Rationale und dagegen das Intuitive, der Kopf und dagegen das Herz, der Verstand und dagegen das Herzblut...

                                "Genieße es...
                                NUR genießen..."

                                Pragmatismus und Ideal...

                                UND:
                                Beides ist richtig und falsch zugleich , beides ist im Endeffekt eben das Gleiche, aber nur wenn aus reinem Herzen entschieden, geglaubt wird, wenn die Überzeugung stimmt, wahrhaftig ist.

                                Dann ist es das Gleiche, das Selbe...

                                Wahrer Glauben, wahrer Kompass..

                                Lebenskompass...

                                Irene Papas, die wunderbare, wunderschöne, traurige Frau…
                                Alan Bates, der verlorene, suchende Mann…
                                Eine der ergreifendsten, schönsten Liebesszenen aller Zeiten…

                                Dazu IMMER Quinn, der strotzende, schweifende, abseitige Mann…

                                Und der Schmerz des Vergessenen, umsonst so geliebt Habenden…

                                Liebe eben, aber auch Archaisches, Freiheit, auch Gebundenheit, Zwang...

                                Grausamkeit, Hass, Geifer, Räson...
                                Schlimmste Räson...

                                Ist der Wille des Geifers, der Räson erst getilgt.
                                Dann ist wieder alles möglich.

                                Drauf gerotzt, drauf geschissen, drauf gespuckt…
                                Drauf gespuckt…

                                Ein Film im Gewand der Freude, der Freiheit, der Lust…

                                Und doch ein Film, der zeigt dass das Eklige, das Widerwärtige, der Hass am Ende triumphiert, sich durchsetzt, dass die Neider, die ja Zurückgebliebenen das Gesetz machen…

                                So überschwänglich dieser Film ist ,so extrem grausam ist er auch in der Konsequenz.

                                Im Grunde ein tief, tief trauriger Film, ein zutiefst trauriger Film.

                                Zorbas geht und hinterlässt es den Hyänen, dem Pöbel, dem Aas…

                                Ein Film, so rätselhaft , so "diskret" wie „Der Charme der Bourgeoisie“, so antiexplizit wie ein David Lynch Film, so fremd wie Cronenberg´s Filme, ohne eben (echte) Gewalt…

                                Und doch: Ein echter FilmFilm...

                                Ein Film, welcher eine ganze Generation sehnsüchtig nach Greichenland hat blicken lassen, fernwehig gemacht hat...

                                Ein Werk das den Puls nach oben treibt, dich aber fragend, zweifelnd zurücklässt…

                                Ein Epos.

                                Fortschritt, ermöglicht durch humanistischen Rückschritt.

                                Und somit (leider) zeitlos…

                                Und am Ende…

                                Zerfallen, bersten, bröckeln alle Träume…

                                Und ganz am Ende...
                                Hocken Hell und Dunkel zusammen...
                                Essen das Lamm...
                                Hocken zusammen und essen das Lamm...
                                Faust und der Teufel.

                                Und sie sind Brüder...
                                Wahre Brüder…

                                "Komm rein. Gib mir Ruhe..."

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                                • Ein typischer Hoffi ! :)
                                  Wurde schon lange Zeit, das ein solcher mal in dieser Rubrik erscheint! ;)

                                  • 10
                                    Andy Dufresne 09.05.2013, 17:37 Geändert 02.01.2019, 14:40

                                    1994

                                    Ich bin 13 Jahre alt und fange gerade an mein eigener Mensch zu werden, eigene Vorlieben zu entwickeln und klar darüber nachdenken zu können, was ich selber will und nicht was Andere wollen was ich wollen sollte.

                                    Seit einiger Zeit entdecke ich meine große Liebe für Filme.
                                    Klar mochte ich Filme schon immer, jeder mag Filme.
                                    Ich mochte Filme aber mehr als alle anderen um mich herum, ich konnte richtig aufgehen in Filmen, konnte mich stundenlang mit lesen über Filme und nachdenken über Filme beschäftigen.

                                    Damals waren in der Cinema (Filmzeitschrift) noch 20-seitige Berichte zu Filmen enthalten, es wurde sich komplett mit den Filmen auseinandergesetzt, sie wurden seziert und man konnte viel darüber lesen und lernen wie Filme gemacht werden, wie sie aufgebaut werden, wie Filme funktionieren.
                                    Dann kam das September/Oktober-Heft und es wurde von "Forrest Gump" berichtet und was für ein großartiger Film er doch sei.
                                    Ich wollte natürlich unbedingt ins Kino und das machte ich dann auch.

                                    Nie zuvor und nie danach hat mich Kino so komplett verzaubert, so komplett mitgenommen, so komplett mitgerissen.
                                    Nie mehr saß ich mit größeren Augen in einem Film, nie mehr hat mich ein Film im Kino so extrem glücklich gemacht.
                                    Ich kam als anderer Mensch aus dem Kino raus.

                                    Das liegt ganz sicher daran, dass ich erst 13 Jahre alt war und dass ich noch voller Naivität und Unwissen war, leicht zu beeindrucken, leicht zu manipulieren, leicht suggestiv zu beeinflussen.
                                    Allerdings hat der Film auch in den folgenden Jahren nie seine Magie verloren, er hat seinen Zauber behalten.

                                    Für mich bedeutet "Forrest Gump" so etwas wie ein erstes Mal.
                                    Wie ein erstes Anfixen, ein erstes Augenöffnen, ein erster Kuss.
                                    Für mich wird er immer eines bleiben: Magisch...

                                    "I'm not a smart man... but I know what love is."

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                                    • 10
                                      Andy Dufresne 09.05.2013, 06:26 Geändert 27.05.2015, 04:16

                                      Schließe die Augen.

                                      Denke an wahrhafte , echte Liebe.

                                      Liebe, die unweigerlich zur echten, puren Gewalt führt.

                                      Um was geht es im Leben?

                                      Wo ist der Sinn?

                                      Was ist der Sinn?

                                      Warum macht man das alles?

                                      Warum hält man es aus?

                                      Hana-Bi gibt die Antwort darauf.

                                      Liebe.

                                      Aber nicht weil es einfach ist.

                                      Nein.

                                      Weil es schwer ist, weil es so schwer, so schwer ist.

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                                      • 7
                                        Andy Dufresne 07.05.2013, 22:49 Geändert 04.07.2015, 05:43

                                        Wow, ein Reboot das nicht (komplett) unnötig ist!

                                        Das sogar richtig Spaß macht, mit durchaus gelungenen Jokes an Bord.
                                        Bevölkert von einer ganzen Garde hoffnungsvoller Schauspielerinnen/Schauspieler, mit viel Bumm Bumm und so einigen Anekdoten und Anspielungen auf seine (trekkige) Ur-Geschichte.
                                        Ein klein bissl Liebe, ein klein bissl Komplexität (der alte Spock/Nimoy!), ein klein bissl viel Pathos und fertig ist die Trekkie-Laube.

                                        Dieser Film erfindet zwar wenig bis kaum wirklich neues, echte Innovation geht anders.
                                        Aber dennoch wurde ich durchgehend unterhalten und gut zusammengestoppelt ist (viel) besser als schlecht neu erfunden.
                                        Alles in allem ein augenzwinkernder, nicht dummer Film, ich freue mich auf "Into Darkness".
                                        Und Star Trek 09 kratzt etwas an meinem "Reboot ist scheiße-Vorurteil" und das ist doch durchaus etwas wert!

                                        Sternenflottenkommando: "Was Sie uns geschickt haben, kann eigentlich nicht sein."
                                        U.S.S. Kelvin: "Ich weiß, deswegen haben wir es ja geschickt!"

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                                        • Wie schon erwähnt:
                                          Ich mochte den Film sehr, aber dein Kommentar ist stimmig und sehr gut geschrieben!

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                                          • 8 .5
                                            über Con Air

                                            Fun Air oder Klischee as Klischee can...

                                            -"Und, hast du die Lage gepeilt?"
                                            -"Sieht ganz gut aus.
                                            Abgesehen davon, dass die es geschafft haben jeden Freak und Perversen des Universums in dieses Flugzeug zu verfrachten.
                                            Und dann haben sie es irgendwie geschafft sich diese Maschine kapern zu lassen.
                                            Und dann haben sie es noch fertig gebracht uns unter diese Bande zu schmuggeln."

                                            JEDE Szene scheint aus dem Bullshitquatschbaukasten für koksende, manische Drehbuchschreiber zu entstammen.

                                            ALLE Charaktere sind Hardcoreholzschnitt pur, selbst Pinocchio hat mehr Gestik und Mimik als diese Jungs , das Drehbuch es ihnen gestattet...

                                            Dabei sind hier Nic Cage , der nur 1 Jahr zuvor den Oscar gewann (und zwar völlig gerechtfertigt!), John Malkovich (ein Charakterdarsteller von Walken´schen Ausmaßen!), Steve Buscemi (Kultregisseur´s Darling!), Colm Meany (Englands Kleineleutedarsteller Numero Uno damals!),
                                            Ving (Marsellus Wallace!) Rhames, John Cusack (der schallplattierende Kenner des 90er Zeitgeistes!) und Danny "Machete" Trejo (Okay, in der Aufzählung zieht er den Kürzesten...) am Start!!!

                                            ECHTE Schauspieler in einem Trashfeuerwerk, für das selbst ein Vorschüler mit Komplettlobotomie das Drehbuch/die Dialoge hätte liefern können ???

                                            Jupp, so waren die Neunziger manchmal, sowas ging als gelungener Mainstream durch, so was bekam ernsthaft gemeinte "Daumennachobenbewertungen" damals...

                                            Und:
                                            JAAAAAAHHAAAAHAAA, ich steh auch (und immer noch) drauf!!!

                                            Bumm Bumm, geile Bilder, Hammerschauspieler die Spaß am Nichtschauspiele(r)n haben, Explosionen, Las Vegas, Haare, Ultraübertreibung, Testosteron und eben Klischee as Klischee can:
                                            Ich LIEBTE den Film im Kino und verteidige ihn noch!

                                            Zwar mittlerweile aus anderen Gründen (Nostalgie, Spaß und einfach weil ich es kann ;D) als damals, aber egal!

                                            Con Air ist (trotz allem) ein geiler Film.
                                            Ende.

                                            „Wieso hast du meinen Hasen nicht einfach wieder in die Kiste gelegt?“

                                            PS: Allein das aus Cyrus (also "Seiräs" ausgesprochen eigentlich) in deutsch einfach mal Zürus/Sürus (25 mal minimum wird der Name gedroped) wird: noch einen halben Punkt extra drauf! :D

                                            PPS: Noch mal ein halber Extrapunkt hierfür (Quelle Wikipedia) :

                                            "-Der Film gewann 1998 den Negativpreis Goldene Himbeere in einer Sonderkategorie, für die bisher nur ein einziges Mal überhaupt Kandidaten vorgeschlagen wurden: Rücksichtsloseste Missachtung von Menschenleben und öffentlichem Eigentum.
                                            Der Film erhielt ihn für die Bruchlandungsszene mitten in Las Vegas.-"

                                            So wird aus einer 7 eine 8,5...
                                            Sei es dieser Atom(fast schon Wasserstoff)-Killer-Elite-Gurke gegönnt :D

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                                              über Krabat

                                              Magic(o)-Movie # 1

                                              Hiermit starte ich eine Kommentar-Reihe, deren Namen auf den geschätzten El Magico anspielt, der es mir ermöglicht hat, zu einem ganzen Haufen von ungesehenen Filmen Zugang zu bekommen.

                                              Darunter Über-Filme wie " Komm und sieh", "City of God", "Fahraddiebe", "Badlands", "Letztes Jahr in Marienbad", "Die Teuflischen", "Solaris", "Profondo Rosso", "Die Kinder des Olymp", "Hundstage", "Eraserhead", "Requiem for a dream" und viele, viele mehr, alles in allem über 50 (verschiedenste) Filme...

                                              Am liebsten hätte ich jetzt 3 Wochen Urlaub und würde nur Filme schauen und darüber schreiben.
                                              Da dem aber (leider) nicht so ist, wird sich diese Reihe eine ganze Weile Zeit nehmen müssen.

                                              Den Anfang macht nun "Krabat" von 1977, über diesen Film tauschte ich mich vor Monaten mit El Magico aus (ich LIEBE das Buch Krabat) und er hat es nicht vergessen ;)
                                              Also los geht´s...

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                                              "Die Liebe ist stärker als alle Zaubermacht."

                                              Zeichentrick aus der Tschechoslowakei, Christian Brückner (Die deutsche Stimme von Robert De Niro) als Erzähler und ein Buch das ich liebe in einem Film.
                                              Da konnte nicht viel schief gehen dachte ich und ich behielt recht.

                                              "Übrigens heiße ich Krabat, alles was ich besitze sind die Kleider die ich trage und meine Freiheit."

                                              Ein Junge gerät in eine Mühle, die in Wahrheit eine dunkle Schule ist, ein Ort an dem Zauberei gelehrt wird.
                                              Ein Ort der Unterdrückung.
                                              Nur die Kraft der Liebe (unterstützt, ermöglicht von der Kraft der Freundschaft) kann ihn wieder hinausbringen, nur die Liebe kann die Dunkelheit, den Zwang, das Leid überwinden.

                                              "Wir brauchten auch jetzt keine Worte.
                                              Nur mit den Augen sprachen wir."

                                              Schwermütig, im guten Sinne behäbig, erzählt der Film seine Geschichte, die auf dem Jugendbuch "Krabat", des großen Otfried Preussler (Räuber Hotzenplotz, das kleine Gespenst u.v.m.) basiert.
                                              Sehr düster, ja auch immer wieder blutig, melancholisch, mystisch ist das Ganze gehalten, trotz einer komplexen Geschichte ist der Film im besten Sinne entschleunigt, er hat einen ruhigen Fluss, man kann den Bildern bedächtig folgen, sie auf sich wirken lassen.

                                              Untermalt von sehr passender, spannender Musik und dargeboten mit einer Technik (Cut-Out Animation ) die an Scherenschnitte erinnert, was sehr gut passt zu einem Film der um das Jahr 1700 herum spielt, zur Zeit des großen nordischen Krieges.

                                              "Einmal, dachte ich, werden wir uns vor niemandem mehr verstecken müssen.
                                              Und das wird schön sein."

                                              Für heutige Verhältnisse sehr unspektakulär und langsam erzählt, empfand ich gerade die dadurch entstehende Ruhe als Wohltat, im Vergleich zur überaus hektischen, bombastischen, ja oft überladenen Machart heutiger Zeichentrickfilme.

                                              Dieser Film schafft es die Magie des Buches einzufangen ,auch wenn Details verändert wurden und (natürlich) einiges weggelassen wurde ,unter anderem die Verbindung, der Vertrag des Meisters mit dem Tod, etwas das zu meinen Lieblingsaspekten des Buches zählt.

                                              "Krabat" schafft es dennoch die Essenz der Geschichte zu destillieren,
                                              greifbar zu machen:
                                              Die Liebe ist der Schlüssel.
                                              Zu allem.
                                              Immer.

                                              "Ich habe gefühlt das er Angst hatte.
                                              Angst um mich, daran habe ich ihn erkannt."

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                                              • Ein Thema (Animes, die Macher von Animes usw.) mit dem ich mich (leider) nullkommanull auskenne...
                                                Danke für den interessanten Einblick FlintPaper, sehr lesenswert geschrieben!

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                                                    "Der blinde schwarze Mann hat mir erzählt:
                                                    Wir sterben unser ganzes Leben hindurch.
                                                    Was wir Tod nennen ist in Wirklichkeit das Ende des Todes, die Erlösung.
                                                    Das hat mich getröstet..."

                                                    Der verlorene, wilde, laute, schreiende Mann.
                                                    Der polternde, singende, springende, zerspringende Mann.
                                                    Der Mann unter Druck, unter Repressalien und Schuld leidend.
                                                    Der Mann in tiefster Resümee-Melancholie.

                                                    "Was ist denn in dir drin?""Alles ist dunkel und scheiße...".

                                                    Der Mann geht unter in Depressionen und über in Manien.
                                                    Eine Existenz, ein Leben zerfällt und wie ein sterbender Baum kurz vor dem Tod noch ein letztes mal mit voller Kraft blüht, so stemmt sich dieser Franz Brenninger gegen die Fügung, laut und wütend und leise und traurig.

                                                    Auch wenn die großartige Hanna Schygulla als Geist im Hintergrund grandios ist, der immer sehenswerte André Hennicke eine kleine Rolle hat und Sibel Kekilli die Assistentin gibt :
                                                    Dieser Film gehört einzig und allein Josef Bierbichler.
                                                    Winterreise trieft vor Bierbichler, atmet ihn.
                                                    Mir fehlen die Worte um zu beschreiben wie gut Bierbichler in diesem Film ist.
                                                    Er zeigt einfach alles.
                                                    Und noch mehr.

                                                    Vielleicht mein liebster deutscher Film, ganz sicher mein liebster deutscher Schauspieler.

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