angucker - Kommentare

Alle Kommentare von angucker

  • Express in die Hölle! War mit Tom Cruise und Leonard Cohen zusammen - wenn das mal kein erlesener und ausgefallener Männergeschmack ist.

    3
    • 7
      angucker 25.03.2020, 17:46 Geändert 30.03.2020, 18:53

      Der wohl gelungenste und perfekteste Trash-Film aller Zeiten: Ein wilder Hybrid aus Sportlerdrama, Liebesfilm, Krimi, Softcore (ja: Bridges und Rachel Ward leicht eingeölt in diversen komplizierten Stellungen), Polit-Thriller (die im Hintergrund stehende Geschichte um die Grundstücksspekulation und Korruption hat durchaus Format für einen eigenen Film), Touristik-Werbung (für Mexicos Strände), Tauchfilm (lange Unterwasserszenen), Disco-Movie (mit einem ziemlich epischen Auftritt des heute in Vergessenheit geratenen Kid Creole & The Coconuts), Autorennen und etwas Splatter (scharfe Hunde treffen auf Arm). Zuletzt stehen alle im Kreis herum und versuchen, sich gegenseitig zu erschießen, während die letzten Stränge der zunehmend unübersichtlichen Handlung sortiert werden. Herausragend besetzt mit einem jungen Jeff Bridges, dessen Sixpack ebenso beeindruckend ist wie seine Schauspielerei (er vergisst wirklich keine Sekunde seine im Film wichtige Sportverletzung anzudeuten), einem diabolisch-jungen James Woods (der zwischendurch alle an die Wand spielt), einem sämig überheblichen Richard Widmark, einer unfassbar sexy agierenden und ebenso wie der gesamte Film perfekt inszenierten und gefilmten Rachel Ward. Toupierte Frisuren und auch die Nebenrollen wie etwa der schmierige Anwalt und dessen niedlich prollige Sekretärin bis hin zum dubiosen Profikiller, der als Wachmann verkleidet töten soll - hier wird nichts ausgelassen.

      Vergiss die Handlung und freu Dich an einem enorm vitalen und sehr professionell gemachten Film, der Alles sein will und dabei krachend scheitert.

      10
      • 3

        Die öde Geschichte vom Teen aus der walisischen Provinz auf dem Weg in die Casting Show. Richtig lahm erzählt in zähen Einstellungen, bei denen es die Kamera auf einzigartige Weise schafft, fast immer unterbelichtete Aufnahmen zu generieren, so dass Vordergrund und Gesichter der Darsteller meist im Dunkeln liegen. Selbst die Gesangsszenen reißen es nicht raus. Richtig schlecht trotz der nachvollziehbaren Begeisterung meiner Tochter für Elle Fanning.

        5
        • 6
          angucker 23.03.2020, 13:14 Geändert 27.03.2020, 10:23

          Im Streaming bei Netflix gibt es diese sehr konventionelle Doku über eine ikonische Künstlerin. Dolly Parton wird besonders in Europa gern belächelt für ihr geradezu extremes Styling - Perücken und abenteuerlich umfangreiche Schönheits-OPs sowie gigantische Oberweite inklusive. Dabei ist Parton nicht nur die wohl kommerziell wie künstlerisch erfolgreichste Sängerin des Country und hat schon vor Jahrzehnten den Sprung zum Pop und in den Film geschafft. Sie ist auch eine außerordentlich produktive und ungewöhnliche Autorin, hat über 3000 Songs verfasst, die auch durch andere Künstler berühmt und zu Hits wurden. Songs wie "Jolene" oder "Nine To Five" (letzteres der große Hit, mit dem Parton ihre Filmkarriere begann) - immer findet die mittlerweile im Oma-Alter angekommene Parton ganz eigene Musik und griffige Bilder für ihre oft frauenbewegten, manchmal aber auch einfach nur sentimentalen Lieder, die sich häufig mit Alltagsproblemen, Kindheitserfahrungen oder auch den großen Gefühlen befassen.

          Parton ist mit einer außergewöhnlich schönen und unverwechselbaren Stimme gesegnet und hat absoluten Kult-Status in ihrer Branche und bei ihren Fans. Das macht diese ansonsten sehr konventionelle Doku in vielen Interviews und mit Originalmaterial mehr als deutlich. Mit ihrer merkwürdigen Mischung aus gigantischen Perücken, maskenhaft verschöntem Äußeren und bodenständiger Südstaaten-Attitüde ist die seit mehr als 40 Jahren erfolgreiche Künstlerin zu einer eigenen Marke geworden. Und wird selbst von erfolgreichen und frauenbewegten Künstlerinnen wie Jane Fonda (die bei ihrem Interview voller schöner und sentimentaler Erinnerungen sogar zu weinen beginnt) geliebt und geachtet.

          Eine sehenswerte Doku über ein künstlerisches und soziales Phänomen, die entscheidungsfreudige Geschäftsfrau mit dem Aussehen eines in Würde gealterten Pornostars und der künstlerischen und sozialen Wirkungsmacht einer ganz Großen. Witze über den eigenen BH und derbe Zoten von der Bühne inklusive. 8 für die Künstlerin, aber nur 5 für die sehr konventionell gemachte Doku. Aber besser konventionell als überhaupt nicht, denn Parton hat es im Verlauf ihrer langen Karriere stets geschafft, Privatleben und Person erfolgreich abzuschirmen.

          Tipp: Selbst wer diese Art von Musik nicht mag, sollte "Trio", das große Comeback-Album besitzen, das Parton Anfang der 80er zusammen mit Country-Ikone Emmylou Harris und Linda Ronstadt machte - alle drei waren damals an Wendepunkten ihrer jeweiligen Karrieren und das Album gilt als eines der besten dieses Genres, zumal sich Aufmerksamkeit und künstlerische Meriten auf drei der ganz Großen Damen des Country verteilen.

          5
          • 3

            Mindestens 30 Minuten zu lang wird der ohnehin arg konventionelle und vorhersehbare Film ausgebremst durch sein bräsiges Erzähltempo. Dazu kommt eine ständig schaukelnde und schwankende Kamera, so dass mir zwischendurch immer wieder körperlich übel wurde. Der junge Smith mit seinem kindlichen Overacting hat viel zu viel Screentime, die nicht immer gut genutzt ist. Ansonsten ist das natürlich eine unkaputtbare Story und Jackie Chan macht einen großartigen Job als Hausmeister und wortkarger Pädagoge. Jemand hätte hier die Familie Smith zügeln müssen und wer zur Hölle ist diese völlig talentfrei grimassierende Darstellerin der Mutter des kleinen Helden?

            3
            • Einer der Schauspieler, die von guten Regisseuren immer wieder gecastet werden, weil er es kann. Viel zu schade für irgendwelche MDR Totort Produktionen. Unfassbare Präsenz, wandlungsfähig und nicht zuletzt ein interessanter Typ. Gerade bei Ritchies "U.N.C.L.E." als Bösewichtel wieder entdeckt - da bestreitet er trotz und mit seltsamer Brille etwa 15 Minuten allein. Und gut ist!

              4
              • 7
                angucker 22.03.2020, 07:17 Geändert 22.03.2020, 11:52

                Liebevoll inszeniertes Remake eines mir unbekannten Genre-Klassikers. Mal wieder beweist mir Guy Ritchie, dass er perfekt mit Tempo und Rhythmus umgehen, vor allem diese variiren kann. Dieser Film hat teilweise richtig verschlafene, supersuper langsame Sequenzen (wie gleich zu Beginn die Auseinandersetzung zweier ostdeutscher Kleinwagen), die dann total effektvoll in temporeich umgesetzte Action-Sequenzen einmünden. Die Darsteller sind originell gecastet und in jeder Sekunde präsent. Alicia Vikander zum Beispiel darf ihre Fähigkeit zu körperlichen Aktionen auch der seltsamen Art beispielsweise in einer brüllend komischen Tanz-Szene im Hotel einsetzen - da können sich die Macher des verunglückten Lara Croft Remakes mit Vikander gerne etwas abschauen. Und Sylvester Groth, Christian Berkel und Hugh Grant als großartige Nebendarsteller - das ist Weihnachten für die Schauspielerei. In absolut allen handwerklichen Disziplinen (Locations originell, Fahrzeuge faszinierende Oldtimer, perfektes Make-Up und Klamotten vom anderen Stern einschließlich Haute Couture) punktet der Film ohne Ende. Außerdem hat Ritchie mit dem Drehbuch seinen schrägen Humor mitgebracht. Wenn bei uns auf dem heimischen Sofa von 23 bis 60 Jahren immer wieder herzlich gelacht wird, ist das Beweis genug. Leider gibt die Story nicht viel her und manchmal ist es doch einfach sehr konventionell - das liegt aber am Remake und nicht an Ritchies Drehbuch und Regie.

                9
                • Charakterdarstellerin, die in den 70er und 80er Jahren mit meinem Lieblingsregisseur Robert Altmann und anderen ihre große Zeit hatte. Als leicht verhärmte Bedienung aus dem Diner ("Short Cuts") oder nicht dem gängigen Schönheitsideal folgende Hausfau immer eine gute Besetzung. Spielte mit ihrer alten Kumpanin Nancy Sinatra und Dolly Parton in dem ziemlich epochalen "Nine To Five" sich selbst. Sozusagen die nicht-hetero Ausgabe von Shirley McLaine und komplett unterbewertet.

                  4
                  • 5
                    angucker 21.03.2020, 07:19 Geändert 21.03.2020, 07:23
                    über Elektra

                    Drei Hauptdarsteller mit interessanten/bildschönen Gesichtern (Goran Visnjic ist wohl allein schon der Traum jeder Frau zwischen 15 und 85 - und hier richtig gut besetzt als geheimnisvoller Familienvater) und eine Menge ebenso interessanter Nebendarsteller in einem komplett sinnfreien Marvel Fantasy Märchen, das ich wegen akuter Gehirnerweichung nicht ganz zu Ende sehen konnte. Aber ganz so schlimm wie meine MP-Buddies fand ich den nicht und mach es wegen fehlender kultureller Bedeutung kurz (in Punkten):
                    1 für Darsteller: Jennifer Garner hat trotz ihres unfassbar fotogenen Gesichts (schräge Augen, eine markante Nase, ein energisches Kinn und dann noch volle Lippen - wo werden solche Babies gezüchtet, in Texas?) doch erhebliche Schwächen im Körperbau - man sieht in den wenigen Ganzkörperaufnahmen, dass sie mit Bäuchlein und unsportlichem Körper von der stupenden Athletik einer Gal Gadot, Jessica Alba oder Uma Thurman weit entfernt ist. Muttialarm!
                    1 für Lichtsetzung: teuer und gut wird hier mit Licht gearbeitet, schöne Beleuchtungen von hinten betonen die comic-haft markanten Gesichter der Darsteller, bunte Lichter sind effektvoll und trotzdem alles gut zu sehen - da sollten sich andere mal Nachhilfe geben lassen.
                    1 für tolle visuelle Effekte - Vögel, die aus Tatoos heraus kommen, gut integrierte Traumsequenzen, ein Kuss, der zur Versteinerung führt - so will ich moderne Effekte sehen. Das macht Spaß und passt.
                    1 für Locations und Ausstattung - vom einsamen Bergsee über skurrile Waffen (der Bogen mit Zielfernrohr!) bis hin zu den gelungenen Kostümen (der asiatische Kampfanzug der Kleinen, schlicht und altersgerecht) - nur Garner hätte besser nicht in Mami-Jeans durch die Gegend laufen sollen
                    1 für Handwerk und Musik - der Score passt, die Schnitte kommen in gutem Rhythmus - da war das Geld gut angelegt.

                    Eigentlich müsste man 2 Punkte für Marvel-Dämlichkeit des Drehbuchs abziehen, aber das haben meine Buddies ja schon getan. Ist eh nicht mein Genre, aber "Sin City" ist doch mal eine ganz andere Liga.

                    7
                    • 4
                      angucker 18.03.2020, 18:47 Geändert 19.03.2020, 08:29

                      Eigentlich kann nur der Hüftschwung von Cameron Diaz überzeugen. Sonst alles teurer Fake und viel Kostümwechsel. Schade, daneben.

                      4
                      • 5

                        Nette kleine Komödie scandinavian style, die aber extrem leidet an den schematisch angelegten Charakteren und der vorhersehbaren Handlung.

                        4
                        • Eine ikonische Bond Szene und wenn dies die Idee von Eva Green war, dann war sie gut. Zuerst die geschickt gefilmte rohe physische Gewalt eines Angriffs mit Machete, der Einbruch des Wilden in die geschniegelte Welt der Zocker und danach die physische wie emotionale Erschöpfung - alles ist da. Eine vom Drehbuch erstaunlich stark angelegte Frauenrolle, perfekt gespielt.

                          6
                          • 8
                            angucker 15.03.2020, 23:28 Geändert 17.03.2020, 18:22

                            Die Country und Pop Sängerin Taylor Swift hat aktuell 127 Millionen Follower bei Twitter und war damit 2019 offiziell die einflussreichste Benutzerin des Nachrichtendienstes - weit vor Trump und den Kardashians. Sich diesem Medienphänomen und seiner überaus erfolgreichen Karriere mit Archivmaterial, eindrucksvollen eigenen Aufnahmen und bisweilen quälend wirkenden Interviews anzunähern, gelingt der Oscar Preisträgerin Lana Wilson in der strikt chronologisch aufgebauten Doku anfänglich weniger. Zu beliebig ist diese Musik, zu vorsichtig die Künstlerin. Folgerichtig steht auch die Musik kaum im Fokus, sondern die Szenen aus dem Studio und aus riesigen Arenen zeigen mehr den Kampf Swifts um Akzeptanz und neue Songs, denn trotz der gigantischen Dimensionen hat Swift immer den Anspruch einer autobiographischen Künstlern. So ist der mühsame Entstehungsprozess eines neuen, sofort als potentieller Hit erkennbaren Songs zugleich der einzige musikalische Höhepunkt des Films.

                            Aber wie Wilson es in der zweiten Hälfte des Films schafft, die Entwicklung eines anorexischen Kinderstars zu einer einflussreichen, medienerfahrenen und politisch bewegten Unternehmerin zu zeichnen, die einen spektakulär wirksamen Prozess gegen einen ihrer Peiniger aus den Anfängen führt und die demokratische Senatskandidatin für Tennessee unterstützt (ein absolutes NO Go in der Country Branche, aus der Swift kommt), das ist atemberaubend eingefangen. Lana Wilson zeigt nach ihrem ganz der Musik gewidmeten "12 Feet from Stardom“, dass sie auch Politik, Gesellschaft und besondere Künstlerinnen versteht. Und sich respektvoll vor meinem Lieblingsfilm "Shut up And Sing" verneigt um sogleich zu verdeutlichen, warum die Karriere der Dixie Chicks 10 Jahre früher abrupt endete und Taylor Swift 10 Jahre später es sich erlauben kann, eine Meinung zu haben und trotzdem erfolgreiche Unternehmerin zu sein. Swift ist einfach reicher und mit sozialen Medien groß geworden. 9 für den Film und wohlwollend 7 für die Musik und den Gesang.

                            5
                            • 7
                              angucker 15.03.2020, 22:53 Geändert 23.03.2020, 05:01

                              Lauren Greenfield hat mit ihrem über 25 Jahre entstandenen Fotoessay über Reichtum und Mensch ikonische Fotos geschaffen, die vermutlich über die Dekaden der Gier mehr sagen als hunderte Reportagen und Filme. Bei der filmischen Präsentation dieser Bilder und den Gesprächen mit Greenfields ehemaligen Modellen hat dieser merkwürdige Zwitter aus Doku und Autobiographie seine Stärken. Aber endlos und zunehmend enervierend stellt die Künstlerin immer wieder sich selbst und ihre davon deutlich genervte Familie vor die Kamera. Und das hat viel von Reality TV und ist wenig schön. Oft hatte ich das Gefühl, die mit ihren Modellen ungemein empathische und sensible Künstlerin will sich bei ihrer eigenen Familie mit der Kamera in der Hand einschleimen. Der Rest ist unbedingt sehenswert, aber musste es diese Nabelschau sein?

                              PS: Note to myself - kürzere Sätze machen.

                              3
                              • 6

                                In Zeiten des Virus unterhaltsam: Liebenswert trashig gemachte Parodie eines mir komplett unbekannten Vorbilds, wo mit viel künstlichem Blut und noch mehr nett gemachten Jokes über Geschlechterrollen, Nerds und Stripperinnen ein wenig Spaß gemacht wird. Mamawitze und stolpernde Bikinizombies inklusive. Hoher Trashfaktor und trotzdem politisch korrekt, wenn die Regeln der Ausbeutung im Stripclub ausführlich erklärt werden.

                                4
                                • 6

                                  Trotz der betulichen Geschichte lohnt sich der Film wegen der Schauspieler. Bis auf James Garner mit völlig unbekannten Gesichtern perfekt besetzt. Von der ordinären Blondine des verzogenen Enkels über die beiden geldgeilen Söhne des Tycoons, die sich geradezu unwirklich ähnlich sehen bis zum kleinen Mädchen - hier bekommt auch die kleinste Rolle ein passendes Gesicht. Da macht die im Stil eines Märchens erzählte Story von der Prüfung des Lieblingsenkels gleich viel mehr Spaß. Mal nicht die üblichen Verdächtigen. Auch wenn es im letzten Drittel reichlich schmalzig wird. 10 Punkte für die Casting Abteilung und locker 6 für den Rest.

                                  5
                                  • 7
                                    angucker 11.03.2020, 22:47 Geändert 02.10.2021, 10:04

                                    Gerade noch einmal besichtigt und von 6 auf 7 - doch, der ist nicht schlecht: Zwar ist die stimmungsvolle Eingangssequenz mit dem endlosen Sprung völlig übertrieben und geradezu Parodie pur und der Showdown am Ende hat heftige Längen. Aber dazwischen gibt es diese manchmal unwiderstehliche Bond-Mischung aus Wiederholung, Humor, Action und Atmo. Die Panzerfahrt durch Sankt Petersburg gehört zu den komischsten Car-Stunts ever und die vielen Gast-Stars machen ihre Sache gut. Gottfried John ist so schwitzig und nervös, das hatten wir seit Gerd Fröbe nicht mehr, Sean Bean macht als 006 auf Abwegen seine Sache gut und auch Joe Don Baker (der geniale Killer aus "Charlie Varick" von Don Siegel) ist eine Bank als verlebter CIA Mann. Auch wenn Famke Janssen mit ihrer Rolle viel zu übertrieben angelegt ist rettet doch Izabella Scorupco als italienisch-russisches Bond Girl die Show. Judi Dench hat ihr Debüt als M und staucht Pierce Brosnan mit ihren dunklen Augen und diesem harten Zug um den Mund so gekonnt zusammen: Wir wissen - dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Atmo, Locations, ein gelungener Titelsong - hier gibt es wenig zu meckern. Und besonders gut gefallen hat mir in der Wiederholung die kurze Szene mit Robbie Coltrane als fetter russischer Waffenhändler (er schießt Bond auf die Eier - das musste ja mal kommen) und in einer winzigen Nebenrolle die geniale Minnie Driver mit ihrem schönen Aussehen und schaurig falschem Gesang auf der Bühne des Nachtclubs als "Irina" - schon allein diese Szenen zeigen, was mit guten Nebendarstellern alles möglich ist.

                                    10
                                    • 4

                                      Etwas verspätet zum Frauentag gesehen diesen klassischen italienischen Laberfilm im Stil der späten 60er Jahre. Berühmte Regisseure und die ebenso berühmte Silvana Magnano rauchen und reden sich durch Episoden, die auf mich nur bemüht und vordergründig wirken in ihrer dramatischen und dialogorientierten Darstellung der Probleme einer modernen Frau. Weder das oft aufgesetzt wirkende Stardom der Magnano noch die vordergründig gemachten Stories vermochten mich zu fesseln. Clint Eastwood hat einen witzigen kleinen Auftritt als der Eastwood. Er war ja damals wohl Kult in Italien.

                                      3
                                      • 3

                                        Terminator Recap/Reloaded als Mädelsausflug mit monotonem Gekloppe und Gemorphe. Der in den Anfängen der Serie augenbetäubende Morphingeffekt verkommt zu einer Lachnummer und durch permanente Wiederholung zur Parodie und nur wenige One-Liner der mit einer tiefen Raucherstimme gesegneten Linda Hamilton (O-Ton!) verhindern historische Tiefstwertungen. Außerdem sind lange Actionsequenzen im Dunkeln wenig unterhaltsam und erwecken bei mir den Eindruck, dass die Schauspieler für elegantes Gehampel vor dem Greenscreen keinerlei Qualifikation haben.

                                        9
                                        • 8
                                          angucker 07.03.2020, 17:36 Geändert 09.03.2020, 09:25

                                          Ja! Unglaublich selbstbewusst auf seine Bilder und Darsteller vertrauender Film, der eine die Genres (Komödie, Gesellschaftsdrama, Splatter, Horror unter dem Bett) überschreitende Geschichte von Arm und Reich erzählt. Mit feinem Blick für die Details (weshalb sich die Story auch angenehm beiläufig in das Bewusstsein des Zuschauers einschleicht) und ohne erhobenen Zeigefinger (weshalb ein Vergleich mit "Biedermann und die Brandstifter" auch völlig unpassend wäre). Neben dieser souveränen wie entspannten Erzählweise und der originell erzählten Geschichte haben mir das Niveau der Ausstattungen (Kamera, natürliches Licht von erhabener Schönheit, Locations vom Feinsten, die großartigen Kostüme von der Haute Couture der Hausherrin bis zu den Ramsch-Klamotten der Dienstboten sowie mehrere Stereoanlagen der > 50.000 € Klasse - Magnepan Schallwandler mit Röhrenamp im Schlafzimmer!) besonders viel Spaß gemacht. Und in seiner krawalligen Art faszinierend ist auch das feuchte Ende, welches mich in seiner wildenÜbertreibung an die letzte Viertelstunde des Meisterwerks "Der Tag der Heuschrecke" erinnert. Die Höchstnoten werden nur durch einige Längen im Keller und Mittelteil sowie die etwas ohne Rhythmus gefilmten Splatter-Sequenzen verhindert.

                                          12
                                          • 5
                                            angucker 06.03.2020, 09:13 Geändert 21.11.2024, 19:53

                                            Durchaus solide. Ich sah den unmittelbar nach "John Wick 3" und konnte so im direkten Vergleich feststellen, dass wir hier einen richtigen Spielfilm mit einer (allerdings komplett hirntoten-) Handlung haben, guten Schnitt, gekonnte Tempowechsel und teilweise witzige Dialoge. Auch können die beiden Hauptdarsteller durchaus ironisch mit ihrer Rolle umgehen (Cruise macht den Supermann-Verschnitt so schläfrig, dass es wirklich witzig kommt) und Außenaufnahmen, gelungene Car-Stunts und Locations sind anders als bei dem anderen Actioner nicht ödes Green-Screen, sondern richtige Filmsets mit Licht, Statisten und diesem netten altmodischen Kram.

                                            Werner Herzog hat eine ziemlich vergurkte Rolle als Bösewichtel, die auch durch ein künstliches Auge und dramatisches Licht nicht besser wird - eventuell ist das im O-Ton witziger als in der deutschen Fassung. Aber das sieht man, warum Christoph Walz wirklich eine andere Liga ist.

                                            Die Kampfszenen fallen natürlich gegenüber Reeves und seinem Stuntman-Regisseur deutlich ab, aber dennoch: Kein Ausreißer nach unten, sondern solide Kost ohne Anspruch.

                                            6
                                            • 4

                                              Die dramatischen Lichtsetzungen und das Spiegelkabinett sind interessanter als im Teil 1, aber warum müssen die durchaus ambitionierten Kampfszenen durchweg im Dunkeln spielen und warum kann ich trotz immer noch guter Augen Halle Berry noch nicht einmal ansatzweise wiedererkennen? Und warum werden die Hunde im Verlauf der lustigen Kampfsequenz in der Höhle des Bösen (natürlich komplett im Dunkel) ständig mehr trotz zwischenzeitlicher Erschießung (nette Tierdressuren übrigens, das müssen aufregende Dreharbeiten gewesen sein)? In den Schießereien ist Keanu Reeves mehr mit Laden als mit Schießen beschäftigt - na ja, den Logikmodus sollte man hier ohnehin ausschalten. Letztlich nur sinnloses Sport-Gehampel vor dem Green-Screen.

                                              7
                                              • 4
                                                angucker 24.02.2020, 21:51 Geändert 25.02.2020, 01:59

                                                Ein überschätzter Klassiker. Die mehr als schlichte Story, das routinierte, aber immer aalglatte Schauspiel der beiden berühmten Hauptdarsteller, die enervierende Ansiedlung des Geschehens in einer Welt der Reichen, wo Yachten für den zweiwöchigen Urlaub gekauft und Diamantschmuck verschenkt wird wie Schokolade. Dazu ein holperiger Schnitt, ein Make up, wo die Bergmann aussieht wie gefährliche Hautkrankheit und Grant wie Trump in dunkel mit Selbstbräuner. Keine Chemie in den Liebesszenen. Kein Esprit. Im Hintergrund eine Filmmusik, die immer wieder As Time Goes By zitiert. Im Vergleich zu den Klassikern des Genres wie "Leoparden Küsst Man Nicht" oder "Hausboot" (ebenfalls beide mit Grant) ist dies kalter Kaffee.

                                                6
                                                • 3

                                                  Nach 15 Minuten brachten mich die bescheuerte Story mit einer vergurkten Seance, das einfältige Grimassieren der Schauspieler und die lustlose Synchro zum Ausstieg. "Konzentrieren sie sich auf das Feuer der Kerze 🕯..."

                                                  5
                                                  • 3

                                                    Viele glänzende Autos und Oberflächen treffen auf sehenswerten Aikido Lehrfilm. Dazu ein völlig gleichmäßiger, nur zu Beginn des letzten Drittels von 5 Minuten Dialog unterbrochener Bodycount und ziemlich monotone Verschrottung schwarzer Autos. Irgendwie monotone Jungsfantasie ohne Humor und ohne Tempowechsel.

                                                    9