angucker - Kommentare
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Alle Kommentare von angucker
Terminator Recap/Reloaded als Mädelsausflug mit monotonem Gekloppe und Gemorphe. Der in den Anfängen der Serie augenbetäubende Morphingeffekt verkommt zu einer Lachnummer und durch permanente Wiederholung zur Parodie und nur wenige One-Liner der mit einer tiefen Raucherstimme gesegneten Linda Hamilton (O-Ton!) verhindern historische Tiefstwertungen. Außerdem sind lange Actionsequenzen im Dunkeln wenig unterhaltsam und erwecken bei mir den Eindruck, dass die Schauspieler für elegantes Gehampel vor dem Greenscreen keinerlei Qualifikation haben.
Ja! Unglaublich selbstbewusst auf seine Bilder und Darsteller vertrauender Film, der eine die Genres (Komödie, Gesellschaftsdrama, Splatter, Horror unter dem Bett) überschreitende Geschichte von Arm und Reich erzählt. Mit feinem Blick für die Details (weshalb sich die Story auch angenehm beiläufig in das Bewusstsein des Zuschauers einschleicht) und ohne erhobenen Zeigefinger (weshalb ein Vergleich mit "Biedermann und die Brandstifter" auch völlig unpassend wäre). Neben dieser souveränen wie entspannten Erzählweise und der originell erzählten Geschichte haben mir das Niveau der Ausstattungen (Kamera, natürliches Licht von erhabener Schönheit, Locations vom Feinsten, die großartigen Kostüme von der Haute Couture der Hausherrin bis zu den Ramsch-Klamotten der Dienstboten sowie mehrere Stereoanlagen der > 50.000 € Klasse - Magnepan Schallwandler mit Röhrenamp im Schlafzimmer!) besonders viel Spaß gemacht. Und in seiner krawalligen Art faszinierend ist auch das feuchte Ende, welches mich in seiner wildenÜbertreibung an die letzte Viertelstunde des Meisterwerks "Der Tag der Heuschrecke" erinnert. Die Höchstnoten werden nur durch einige Längen im Keller und Mittelteil sowie die etwas ohne Rhythmus gefilmten Splatter-Sequenzen verhindert.
Durchaus solide. Ich sah den unmittelbar nach "John Wick 3" und konnte so im direkten Vergleich feststellen, dass wir hier einen richtigen Spielfilm mit einer (allerdings komplett hirntoten-) Handlung haben, guten Schnitt, gekonnte Tempowechsel und teilweise witzige Dialoge. Auch können die beiden Hauptdarsteller durchaus ironisch mit ihrer Rolle umgehen (Cruise macht den Supermann-Verschnitt so schläfrig, dass es wirklich witzig kommt) und Außenaufnahmen, gelungene Car-Stunts und Locations sind anders als bei dem anderen Actioner nicht ödes Green-Screen, sondern richtige Filmsets mit Licht, Statisten und diesem netten altmodischen Kram.
Werner Herzog hat eine ziemlich vergurkte Rolle als Bösewichtel, die auch durch ein künstliches Auge und dramatisches Licht nicht besser wird - eventuell ist das im O-Ton witziger als in der deutschen Fassung. Aber das sieht man, warum Christoph Walz wirklich eine andere Liga ist.
Die Kampfszenen fallen natürlich gegenüber Reeves und seinem Stuntman-Regisseur deutlich ab, aber dennoch: Kein Ausreißer nach unten, sondern solide Kost ohne Anspruch.
Die dramatischen Lichtsetzungen und das Spiegelkabinett sind interessanter als im Teil 1, aber warum müssen die durchaus ambitionierten Kampfszenen durchweg im Dunkeln spielen und warum kann ich trotz immer noch guter Augen Halle Berry noch nicht einmal ansatzweise wiedererkennen? Und warum werden die Hunde im Verlauf der lustigen Kampfsequenz in der Höhle des Bösen (natürlich komplett im Dunkel) ständig mehr trotz zwischenzeitlicher Erschießung (nette Tierdressuren übrigens, das müssen aufregende Dreharbeiten gewesen sein)? In den Schießereien ist Keanu Reeves mehr mit Laden als mit Schießen beschäftigt - na ja, den Logikmodus sollte man hier ohnehin ausschalten. Letztlich nur sinnloses Sport-Gehampel vor dem Green-Screen.
Ein überschätzter Klassiker. Die mehr als schlichte Story, das routinierte, aber immer aalglatte Schauspiel der beiden berühmten Hauptdarsteller, die enervierende Ansiedlung des Geschehens in einer Welt der Reichen, wo Yachten für den zweiwöchigen Urlaub gekauft und Diamantschmuck verschenkt wird wie Schokolade. Dazu ein holperiger Schnitt, ein Make up, wo die Bergmann aussieht wie gefährliche Hautkrankheit und Grant wie Trump in dunkel mit Selbstbräuner. Keine Chemie in den Liebesszenen. Kein Esprit. Im Hintergrund eine Filmmusik, die immer wieder As Time Goes By zitiert. Im Vergleich zu den Klassikern des Genres wie "Leoparden Küsst Man Nicht" oder "Hausboot" (ebenfalls beide mit Grant) ist dies kalter Kaffee.
Nach 15 Minuten brachten mich die bescheuerte Story mit einer vergurkten Seance, das einfältige Grimassieren der Schauspieler und die lustlose Synchro zum Ausstieg. "Konzentrieren sie sich auf das Feuer der Kerze 🕯..."
Viele glänzende Autos und Oberflächen treffen auf sehenswerten Aikido Lehrfilm. Dazu ein völlig gleichmäßiger, nur zu Beginn des letzten Drittels von 5 Minuten Dialog unterbrochener Bodycount und ziemlich monotone Verschrottung schwarzer Autos. Irgendwie monotone Jungsfantasie ohne Humor und ohne Tempowechsel.
Geena Davis gehört zu den Schauspielerinnen mit sagenhaft hohem IQ - 140 und eine Mitgliedschaft bei "Mensa" inklusive. Leider verlief die Karriere nach dem liebenswerten, aber desaströs erfolglosen "Die Piratenbraut" (1995) von Renny Harlan komplett ins Nichts. Niemand wollte die wunderschöne groß gewachsene Schauspielerin noch besetzen. In ihren folgenden 20 Berufsjahren war Davis im Wesentlichen nur noch in Serien zu sehen. Zum Beispiel in der 11. Staffel von "Greys Anatomy", wo sie nicht nur alle übrigen Darsteller um 1-2 Köpfe überragt, sondern mit der unsentimentalen, präzisen und eindrucksvollen Darstellung einer schwer krebskranken Spezialistin für pränatale Medizin praktisch zum Showrunner für mehrere Episoden der Serie wird. Derbe Scherze und "bad-ass" Attitüde inklusive. Schade und schuldlos, dass ein einmaliges Kassendesaster der mit einem Oscar für "Die Reisen des Mr. Leary" prämierten Darstellerin praktisch die Karriere ruinierte.
Wie konnte dieses Drehbuch die Endkontrolle des Studios durchbrechen und was haben Regisseur und Crew beim Dreh eigentlich genommen? In 91 Filmen hat der faszinierende und charismatische James Stewart in seiner langen Karriere gespielt - diese banale Komödie um den trotteligen Professor mit dem mathematisch begabten Sohn gehört nicht zu den Highlights. Da missfällt das operettenhafte Setting auf einem merkwürdigen Flussdampfer, der das Heim der Professorenfamilie darstellen soll. Der absurd grimassierende Clown/Kapitän mit der Pfeife labert das arme Publikum voll (was durch eine sehr phantasielose deutsche Synchro nicht besser wird) und zwischendurch muss sein wuscheliger Hund immer wieder vor der Pfeifenasche seines Herrchens in Deckung gehen. Der sommersprossige Sohn macht seine mathematischen Kunststückchen (die auch ohne rechnerische Kontrolle Fake sind) und darf dafür dann die todsicheren Tipps bei Pferdewetten mit Hilfe seines Vaters platzieren - so einen wirren Müll muss man sich als Drehbuchautor ausdenken, um schnell in Vergessenheit zu geraten. JS tut sich sichtlich schwer mit der Rolle des bekloppten, alten und trotteligen Professors - er nutzt zwar die platten Gags des Drehbuchs, aber Freude kommt da niemals auf. Dafür gibt es kleine Gags im Hintergrund, zum Beispiel eine Nebendarstellerin (die Frau des malenden Bootsnachbarn), die mit ihren vollen Kurven und einer unfassbar austrainierten Taille immer wieder bauchfrei im Hintergrund herumstehen und schön sein muss. Brigitte Bardot hat einen merkwürdigen Kurzauftritt, bei dem man sich wegen der wild toupierten Frisur und einem kalkweißen Make-up fragen muss, ob hier ein Double eingesetzt wurde. Und der Rest ist Schweigen.
Ein technisch perfekt gemachter Film über die (Selbst-)ermächtigung junger Frauen zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs. Trotz der beeindruckenden Darstellerleistungen und der durchweg faszinierenden Kamera gerät die Geschichte mit ihren hektischen Vor- und Rückblenden und der nur durch eine ironische Brechung am Ende etwas entschärfte Schicht von 5 Zentimetern Schmalz zu einer kitschigen Disney-Variante von "Sinn und Sinnlichkeit". Jedes Klischee wird bedient und zelebriert, als wäre es überragend originell und neu - ist es aber nicht, da die Story von den Mädchen aus der armen Familie vom Lande allein nach dieser Vorlage schon viermal zuvor verfilmt wurde. Trotzdem ist es durchweg unterhaltsam dank der beeindruckenden Außenaufnahmen, der perfekten Ausstattung und modischen Details und vor allem, weil alle DarstellerInnen mit viel Elan und Können bei der Sache sind. Allein schon die Vorträge der von Meryl Streep perfekt gespielten Tante March sind die Kinokarte wert.
Absolut nervtötend die ständig dahin dudelnde belanglose Filmmusik, die noch dazu in der von mir gesehenen OmU unfassbar laut und in schlichtem Wohlfühlsound mich immer wieder daran erinnerte, dass dies letztlich doch ein Kitschfilm der modernen Art ist mit und für Frauen als wesentliche Zielgruppe. Da bleibe ich doch lieber beim Original und der wunderbaren, in jeder Hinsicht leichtfüßigen und eleganten Verfilmung von Ang Lee, der mit "Sinn und Sinnlichkeit - Sense And Sensibility" einen ähnlichen Stoff von Jane Austen weniger plakativ und bahnbrechend unsentimental verfilmt hat. Aber es ist wohl unfair, diesen durchaus reizvollen Film von Greta Gerwig mit einem meiner Lieblingsfilme zu vergleichen.
Schokoladensüßes Kinderfilmchen mit Tonnen von CGI untermalt von einem Score, der sich ambitioniert zwischen musikalischer Resteverwertung und Disneygedudel bewegt. Die teilweise amüsanten Gags wie das dickliche deutsche Kind und die irrwitzigen künstlichen Visualisierungen fesseln mich leider nicht eine Sekunde. Denn es gelingt mir nicht, zu der verspielten und auf mich immer etwas angeberisch wirkenden Filmwelt von Tim Burton irgendeine emotionale oder intellektuelle Beziehung herzustellen. Vergeudete Zeit in meinem Fall, ich gebe es auf.
Das für unsere Zeit allerdings gemächliche Tempo und die zeitgeistige Anarchie seiner frühen (Beatles)filme machte ihn zu einem Regiestar der Komödie, nur leider sind in meinen Augen die meisten seiner vielen späteren Filme nicht gut gealtert, sondern wirken heute nur noch albern und altmodisch. Was auch daran liegt, dass er seinem Stil über lange Zeit treu geblieben ist.
Unnützes Wissen #1123:
Jamie Lee Curtis hat (fast Original) die Oberlippe meiner Frau.
Überflüssiges Wissen #1124:
Jamie Lee Curtis ist die Tochter ihres Vaters (und der war schon ein ziemlicher Feger) und ihrer Mutter (Janet Leigh war offiziell zertifiziert als heißer Feger mit riesigen blauen Augen)
Überflüssiges Wissen #1125:
JLC war in "Navy CIS" eine der wenigen Seriendarstellerinnen, die
a) graue Haare hatten und
b) Mark Harmon mühelos Paroli bieten und Schweißperlen auf die Stirn treiben und .... - aber reden wir hier nicht von Körperflüssigkeiten.
JLC hatte in den 80ern auch (absolut zu Recht) den Spitznamen "The Body" und ist außerdem mit dem weniger schönen Spitznamen "scream queen" bedacht worden.
Was soll ich sagen: Brains sind sexy, das gilt in dieser Generation (vor Natalie Portman und Kristen Stewart) vor allem für JLC und Geena Davis. Bei Kristen Stewart bin ich mir jetzt nicht sooo sicher - reine Vermutung.
Unfassbar überraschungsarm inszenierte Liebeskomödie für Ü60-Zuschauer, die wegen der komplett klischeehaften Charaktere und der mehr als schlichten Entwicklung der Figuren einfach nur langweilt. Die grottige Weichspüler-Musik im Hintergrund macht es nicht besser. 1 für die Hauptdarsteller (vor allem Diane Keaton spielt mehr als gekonnt die verhuschte Witwe), 1 für die hübschen Außenaufnahmen und 1 für die Ausstattungen.
Was soll man(n) hier sagen, ohne in Sexismusverdacht zu geraten oder als creepy old guy zu enden? Es gibt nur wenige Frauen im Model- und Filmbusiness, die schon allein durch ihre natürliche Schönheit und ihre enorme Präsenz so herausragen wie Laetitia Casta. Dazu kommt noch diese außergewöhnliche Natürlichkeit, wo selbst ein wenig dicke Augen von der letzten Nacht oder ein paar winzige Speckröllchen am mit 169 cm für ein Model eher kleinen Körper so aussehen, als müsste das genau so sein. In ihren wenigen Filmrollen hat sie (ganz französische Dame) durchaus "bella figura" gemacht und war eine Bereicherung für "Krieg der Knöpfe" oder "Asterix". Genug gesagt.
Die erste Verfilmung dieses Klassikers der französischen Literatur ist aus den 60ern und war einer meiner ersten Kinofilme mit der markanten, zuvor undenkbaren Textzeile "... und dann schneid ich dir den Pimmel ab" - leicht anarchisch, schwarz-weiß und fast ausschließlich mit Kindern und Jugendlichen in den Hauptrollen besetzt - sozusagen die französische Ausgabe von Emil und die Detektive.
Hier ist die Neuverfilmung gelungen. Immer noch geht es um die sinnlosen Konflikte zweiter Dörfer, immer noch spielen die Kinder Hauptrollen. Aber hier rücken auch die Eltern in den Fokus, machen die unterschiedlichen Ansichten und Milieus erkennbar und sind gut in die Handlung integriert. Natürlich auch wunderschöne (Landschafts-)aufnahmen, witzige Textzeilen und vor allem das von mir endlos bewunderte Model Laetitia Casta in einer ihrer wenigen Filmrollen. Allein das lohnt schon diesen Film.
In sehr betulichem Tempo erzählte Vorabendserie made by Netflix. Die einfachen Geschichten von den liebenswerten Menschen in der Provinz werden aufgewertet durch sympathischen Darsteller und effektvolle Landschaftsaufnahmen aus den Bergen von Oregon und eine sehr detailverliebte Gestaltung der Innenräume. Wer mal ein "korrekt" dekoriertes ländliches Wohnzimmer oder eine Kneipe im Stil der Hinterwäldler sehen möchte, ist hier genau richtig. Alle haben riesige Autos und irgendwie ein Trauma oder Probleme mit der Vergangenheit. Selbst als Teil der demografischen Zielgruppe bin ich nicht so begeistert.
Man sollte Filmstudenten keine Filme nach eigenen Drehbüchern machen lassen. Bemühter, inhaltsarmer Kitsch um Kinder mit sterbenden oder toten Vätern, bei dem auch die Stars nichts reißen können.
Total klassisch. Diese MP Kategorie trifft es hier perfekt. Ein handwerklich über jeden Zweifel erhabener, trotz seiner ironischen Brechungen ("ich trinke nicht, ich muss noch fliegen" ) mit seiner episch erzählten Geschichte des Waisenkinds in der Fremde immer wieder anrührender Superheldenfilm, der Maßstäbe setzt. Von der rührend naiven Einleitung mit einer Kinderhand, die in einem alten Supermann Comic blättert. Über das in aller Gemächlichkeit erzählte Ende des Planeten Krypton, der letztlich an der Eitelkeit seiner politischen Führung zugrunde geht. Marlon Brando ist mit jeder Filmsekunde sein für damalige Zeiten irrwitziges Honorar wert. Es folgt eine Pastorale auf dem Lande, die mit weiträumig aufziehenden Einstellungen unter einem riesigen Himmel im Kornfeld endet. Peter Weir und Ridley Scott dürften hier Einiges an Inspiration gefunden haben. Trotz der natürlich nach heutigen Maßstäben altmodischen Trick- und Flugszenen verlässt sich der Film immer auf seine Charaktere und seine Geschichte. Wie man in jeder Szene, zum Beispiel bei der ausgedehnten Flugreise des verliebten Paares oder den witzigen Dialogen rund um Gene Hackman und Ned Beatty in deren Gangsterhöhle erfahren kann. Eine hohe Gagdichte für jede Altersstufe, sogar Larry Hagman darf als lüsterner Militär einen Kurzauftritt hinlegen. Tolle Kamera, schöne Tempowechsel, durchgängig gut besetzte Schauspieler, ein ikonischer Hauptdarsteller - dieser Film hat praktisch alles, was ich von großem Kino erwarte. Und dazu ein fantastischer Score, in jeder Sekunde passend mit großem Orchester von John Williams. Eine wirklich tolle Tonmischung mit passenden, geschickt eingesetzten Effekten. Kostüme und Ausstattung sind vom Feinsten, ich denke nur an die Badekappe von Lex Luthor. Zum Beispiel gelingt es der souveränen Regie von Richard Donner auch, mit der damals noch nicht so etablierten Steadycam und eleganten Schnitten, die Hektik in der Zeitungsredaktion auf ganz moderne Weise einzufangen. Der (auch kommerzielle) Traum jedes Filmstudios. Die perfekte Kombination aus Mary Poppins, Action, Oper und Märchen für Jung und Alt.
Ich war im Vergleich zu der verhuschten Resteverwertung des zweiten Teils überrascht, was hier alles geboten wurde.
Durchgeknallte Variation von "Barbarella" (1968) mit einem männlichen Pin-Up und wahnwitzigen Kostümen (Gene Hackman im gelben Rollkragenpullover zum Beispiel). Die komplett analogen Effekte wirken irgendwie kindlich und liebenswert altmodisch. Und Christopher Reeve zeigt in jeder verdammten Einstellung, dass er ein ziemlich routinierter Schauspieler (und ein aberwitziger Kleiderschrank von Mann) war. Außerdem gibts noch ein rosa Bärenfell aus Plastik-Plüsch sowie Ned Beatty und Gene Hackman als rasantes Gangsterpaar. Ein Actionfilm genau richtig für Kinder. Endlich durfte ich jetzt mal Kind sein.
Noomi Rapace spielt hier alle an die Wand. Ihr Zucken, das Vermeiden von Augenkontakt, ihre brutale Physis in der körperlichen Auseinandersetzung - da kann selbst Rooney Mara nicht mithalten, deren Darstellung mehr das hübsche Motorradgirl transportiert und nicht (wie es der Vorlage entsprechen würde) die gequälte, zutiefst traumatisierte Hochbegabte. Überhaupt gefallen mir die Darsteller besser als im Remake. Michael Nyquist gelingt es, der von Autor Stig Larsson als "Supermann-Phantasie" angelegten Figur des männlichen (Nerd-)Helden etwas den Glamour zu nehmen. Das passt viel besser als die von Daniel Craig im Remake konsequent als schöner Held angelegte Darstellung. Auch die Darstellerin der Lena Berger (die Herausgeberin von "Millennium") passt besser. Die reiche höhere Tochter, die sich einen begabten Journalisten und eine Zeitung als Hobby hält - vom Kostüm über die Darstellung eine perfekte Darstellung. Und nicht zuletzt die Locations. Das Buch spielt auch ganz stark mit den Besonderheiten der schwedischen Landschaft mit den vielen Inseln und der feuchten Kälte - im Original wird das spürbar. Gegenüber dem Original ist das Remake straffer erzählt, hält sich nicht mit den verzweigten Familienverhältnissen auf (die selbst in der Vorlage etwas langatmig sind), sonder betont die Thrilleraspekte stärker. Zwei unterschiedliche Gewichtungen - ich möchte hier nicht besser/schlechter werten, sondern mal wieder sagen: Eine gute Vorlage kann man auch zweimal verfilmen (siehe "Hard Powder").
Eine gute Story kann man meinetwegen auch zweimal verfilmen wie hier "Einer nach dem Anderen" sogar durch denselben Regisseur - die moderne Form des Kulturimperialismus sorgt immer wieder dafür, dass gute skandinavische Vorlagen und Verfilmungen von Hollywood für die vermeintlichen Bedürfnisse des globalen Marktes übernommen und neu aufgelegt werden (siehe "Verblendung" von Stig Larsson, dessen Original ich soeben auch mit dem Remake vergleichen durfte). Genug der Präliminarien:
Natürlich macht Liam Neeson einen guten Job - mit fast noch sparsamerer Mimik als der grandiose Stellan Skarsgard im Original macht er die Gangster nieder. Die Kinderrolle ist perfekt besetzt - der kleine amerikanische Nerd bereichert den Film erheblich. Auch der Schnee ist beeindruckend in Szene gesetzt, wirkt aber dennoch nicht so grandios wie im Original. In den Nebenrollen glänzen einige routinierte Darsteller wie der seit "The Wire" mich immer wieder beeindruckende Dominick Lambardozzi als schwuler Helfer des Drogenbosses. Auch Emmy Rossum als taffe Provinzpolizistin nutzt ihre Rolle bestens - und doch fällt das Remake gegenüber dem Original deutlich ab: Der von Tom Bateman viel zu "amerikanisch" mit viel Körper gespielte Gangsterboss ist lange nicht so witzig wie das norwegische Original. Die ganze verklemmte neurotische (skandinavische) Art des Originals, wo der Gangster mehr über Lifestyle, Diät und seinen superteuren E-Sportwagen sinniert als übers Tagesgeschäft - das kann man weder nach Amerika transportieren noch übertreffen. Auch "Wingman" und seine durchgeknallte Thai-Frau sind eigentlich nur ein lahmer Aufguss. Skandinavien hat eben auch sehr gute Schauspieler und Locations zu bieten - das kann Hollywood kaum toppen.
Nur in einem Punkt toppt das Remake das Original: Die Indianer! Da kommt Leben in die Bude, da werden die kleinen rassistischen und kulturellen Schlenker und Scherze des Originals fast noch übertroffen. Als die ganze kulturell und politisch selbstbewusste Gangster im Luxus-Skiresort einchecken will (vor dem mit Kunstfell beplüschten Monitor) auf die "Reservation" verwiesen wird. So geht Komödie und da nutzt das ansonsten fast komplett übernommene Drehbuch die Chance zum Gag auf Kosten der rassistischen Ressentiments der herrschenden Kultur. Aber auch hier kann der wirklich routinierte Darsteller des Indianerhäuptlings kaum anstinken gegen die fantastisch übertreibende Darstellung von Bruno Ganz als serbischer Gangsterboss im Original. Also durchaus sehenswert, aber im Zweifel das Original.
Von jungen Leuten mit viel Engagement und offensichtlichem Spaß an der Freude verfilmte Hardcore Variation einer Studentenkomödie, die durch authentische Darsteller und flotte Off-Sprüche locker dahin plätschert. Mit Hilfe von Herbert Marcuse wird sich Gedanken über Sex gemacht, wobei auch rote Köpfe, Ohren und schwitzige Körper vorkommen dürfen - sehr sympathisch. Nur zum Ende hin wird es mit labernden Dialogen über Liebe und Treue immer gewöhnlicher und endet mit einer richtig schlecht inszenierten Swinger Party, bei der dann wirklich jedes dämliche Klischee bemüht wird. Zaghafte 5 Kondome für dieses Alt-Porn Experiment im Stil eines von Studenten gemachten Amateurfilms.
Bei aller Liebe zu Julianne Moore mit ihren präzise verhuschten kleinen Gesten. Ich war wohl nicht in der Stimmung für ein beschauliches Psychogramm der Charaktere Mitte 50, die mit ihren erwachsenen Kindern hadern, ihre Marotten pflegen und sich über den tobsüchtigen Sohn der Vermieterin im oberen Appartement ärgern. Trotz gelegentlicher Schmunzler war bei mir nach einer zunehmend quälenden Stunde die Luft raus und ich vorzeitig im Bett. Zu wenig von Allem.
Der vermutlich dümmste Agent aller Zeiten hampelt sich durch einen konventionellen Plot, synchronisiert von einem extrem lustlosen Synchronsprecher. Die Produktion war vermutlich ein Abschreibungsprojekt.