angucker - Kommentare
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Alle Kommentare von angucker
Kommerziell enorm erfolgreicher Low-Budget Film (Budget 17 Mio./Box-Office 115 Mio. US $), der mich bei der zweiten Sichtung (von 5 auf 7 Punkte) als Musikfilm sehr überzeugt, als Film trotz der teeniemäßigen Witze von Rebel Wilson ("Fat Amy") allerdings richtig schematisch und schlecht ist. Musikalisch verlässt sich der Film komplett auf sein Genre (A Cappella in fast allen modernen Varianten), bringt trotz der öden Dramaturgie pausenloser Wettbewerbe immer wieder schöne Performances und kann zwischendurch immer mal wieder (der lange Dialog "nackt unter der Dusche") mit witzigen Drehbucheinfällen aufwarten. Hauptdarstellerin Anna Kendrick kann übrigens (auch wenn einige MPs das hier nicht merken) fantastisch singen - eine der besten singing actors ihrer Generation - und tat dies bereits mehr als 10 Jahre professionell am Broadway, bevor sie mit diesem Film zum Star wurde. Der Film hatte neben der guten Musikproduktion auch einen richtigen eigenen Hit, den "Cup-Song", der allerdings im Film nur kurz beim ersten Casting angespielt wird. Von daher mit einem Extra-Punkt für die Musik knapp sehenswert. Damals schrieb ich:
Ziemlich öde High-School Komödie, die mich aber trotzdem fasziniert wegen der wirklich erlesenen A Cappella Musik - viele Styles, perfekte Ausführung und Anna Kendrick mit ihrem Cup Song ist unglaublich. Das gilt nur für die Musik, der Film ist ziemlich lahm. Aber wer wie ich selbst A Cappella gesungen hat, wird diesen Film lieben. Alle anderen: Habt Mitleid mit dem singenden Volk....
Gerade das erste Mal bewusst in einem eher unbedeutendem Tanzfilm in der ungeliebten Rolle der ehrgeizigen Mutter gesehen - interessant: Trotz der extremen Straffung der Gesichtshaut war sie in der Lage, sowohl charismatisch gut auszusehen als auch etwas zu schauspielern. Da muss ich wohl den alten Bond von 1973 sofort noch einmal mit neuen Augen sehen. Denn die Gute muss ihn jungen Jahren ein absoluter "Burner" gewesen sein.
Tanzfilm mit einer schrecklich vorhersehbaren Liebesgeschichte und einem (schottischen!) Schönling in der unentbehrlichen Hauptrolle des allmächtigen Choreographen. Offenbar gibt es für den erkennbar preiswert gemachten Film unendliche Mengen an perfekt tanzenden und gut aussehenden jungen Leuten. Genug gemeckert!
Denn im Gegensatz zu unendlich vielen ähnlichen Filmen gibt es hier in den entscheidenden Kategorien Qualität zu sehen: Die langen Tanzpassagen sind von absoluten Profis (wozu auch die junge Hauptdarstellerin mit dem Püppchengesicht und den großen Zähnen gehört) gut getanzt. Es gibt eine überbordende Fülle von unterschiedlichen Tanzstilen. Vom Charleston (nette Szene im Nachtclub) über Freestyle, Bühnentanz, Hip Hop und die amerikanischen Varianten von Ballett - hier haben die Choreographen ganze Arbeit geleistet. Dazu ist die Musik extrem abwechslungsreich und die den Abschluss des Films bildende Aufführung mit der musikalischen und tänzerisch perfekt inszenierten Kurzfassung des Films ist wirklich beeindruckend gelungen einschließlich der Bühneneffekte (und die Musik dazu originell und gut gemacht). Da würde ich gern in eine Aufführung gehen - und das ist es, was zählt. So haben wir hier sehr sehr soliden Durchschnitt - kein Vergleich mit "The Company" von Robert Altmann oder den Klassikern des Genres. Aber wesentlich besser als 95 % der aktuellen Produktion in diesem Genre, wo niedliche Teenager ohne Fähigkeiten mit Hilfe von Tricks und vielen Schnitten schlechte Filme für ihre Altersgenossen verkaufen müssen.
Meine politisch sooo korrekte Tochter, die mich bei Verwendung von Worten wie "Kümmeltürke" stundenlang bashen kann, kugelte sich vor Lachen. Ich dagegen finde diese Komödien mit adipösen Hauptdarstellerinnen (es gibt auch welche mit Männern) bescheuert, die angeblich ja so witzig sind, obwohl sie ohne Rollator nur knapp über den Hof kommen, aber doch ihr gefährdetes Herz auf dem rechten Fleck haben. Entbehrlich wie Fernsehwerbung für Geriatrika. Proudly sponsored by overeaters anonymous.
Der feuchte Actiontraum jeder Vorstadthausfrau. Seit "Elektra" hat Jennifer Garner 10 Jahre im Fitnessstudio zugebracht. Ihr Schultergürtel und der kräftige Torso taugen nun für die Actionheldin. Dafür darf sie jetzt ihre süße Familie rächen und der verhassten Nachbarin aus der Vorstadt richtig in die Fresse hauen. Das ganze routiniert in Bilder umgesetzt von Pierre Morell. Der Rest ist eine grauenhafte Scheixxe von unendlichen Logiklöchern mit hohem Bodycount und am Ende darf Garner natürlich am Grab der Familie heulen, bevor das Sequel vorbereitet wird.
Interessantes Alterswerk einer Schauspiel- und Regielegende. Positiv: Mit dem ganzen breitbeinigen Selbstbewusstsein seines 90jährigen Schauspieler-Regisseurs erzählt der Film in gemächlichem Tempo eine interessante Geschichte von männlicher Eigenbrötelei, die für ein Drogenkartell den idealen Drogenkurier ausmacht, wobei die finanziellen Defizite des Helden ebenso nützlich sind wie seine durch die Unauffälligkeit des Hochbetagten gewonnene Unabhängigkeit von allen normalen Zusammenhängen. Der Film erzählt von einer Welt, welche die meisten Zuschauer nicht kennen werden, der virilen, aber engstirnigen Routine der Hochbetagten. Und spiegelt dabei aktuelle Themen wie Immigranten, lesbische Motorradclubs, Altersarmut und den Hass, welchen gescheiterte Beziehungen zwischen Alten genau so in sich tragen wie bei Jungen. In jeder Sekunde weiß der unfassbar routinierte Eastwood, was der Film gerade braucht. Von verwuschelter Rentnerfrisur über unsicheren Gang bis zum gekonnt gebrachten Urologenwitz. Unterstützt wird er von einem deutlich erschlankten und sein überbordendes Charisma sorgsam zügelnden Bradley Cooper, der hier so filmdienlich agiert wie selten zuvor. Die kurzen gemeinsamen Szenen der beiden gehören zu den Highlights des Films, wenn Eastwood dem jungen Mann beim Frühstück erklärt, warum der Hochzeitstag so wichtig ist. Der Film ist so gut am Thema wie Gran Torino und wurde von mir auch ähnlich bewertet.
Das Negative: Zwischendurch ist der Film immer wieder einfach nur schlampig gemacht. Die lustlos inszenierte Party beim Drogenbaron einschließlich (natürlich! ) gleich zwei Nutten, die der vitale 90jährige Greis aber so richtig fertig macht. Die Familienszenen sind kitschig inszeniert, die Darstellerin der Exfrau hat so viel plastische Chirurgie, dass sie kaum noch die Lippen bewegen kann. Die Gangster (z.B. Andy Garcia in einer winzigen Nebenrolle) sind nur schematische Stichwortgeber. Da wäre mehr möglich gewesen. Und doch gelingt es Eastwood trotz seines Alters und seiner engstirnigen Sicht eines weißen reichen Konservativen einmal mehr, einen interessanten Film über sein geliebtes Amerika zu machen. Und über die manchmal nützlichen und bisweilen sogar liebenswerten Macken der sehr alten weißen Männer.
Diese Besprechung widme ich meinem Schwiegervater Paul, der demnächst 97 wird, ausschließlich sein eigenes Ding macht und dabei ebenso schrullig wie unerträglich ist.
Solide, sehr gute Schauspieler und ein witziges Thema, jedoch zu wenig Stoff für einen ganzen Film. Immer nur die Gesichter der beglückten Damen und Rupert Everett im Tanten Modus, das ist dann doch etwas zu dünn.
Express in die Hölle! War mit Tom Cruise und Leonard Cohen zusammen - wenn das mal kein erlesener und ausgefallener Männergeschmack ist.
Der wohl gelungenste und perfekteste Trash-Film aller Zeiten: Ein wilder Hybrid aus Sportlerdrama, Liebesfilm, Krimi, Softcore (ja: Bridges und Rachel Ward leicht eingeölt in diversen komplizierten Stellungen), Polit-Thriller (die im Hintergrund stehende Geschichte um die Grundstücksspekulation und Korruption hat durchaus Format für einen eigenen Film), Touristik-Werbung (für Mexicos Strände), Tauchfilm (lange Unterwasserszenen), Disco-Movie (mit einem ziemlich epischen Auftritt des heute in Vergessenheit geratenen Kid Creole & The Coconuts), Autorennen und etwas Splatter (scharfe Hunde treffen auf Arm). Zuletzt stehen alle im Kreis herum und versuchen, sich gegenseitig zu erschießen, während die letzten Stränge der zunehmend unübersichtlichen Handlung sortiert werden. Herausragend besetzt mit einem jungen Jeff Bridges, dessen Sixpack ebenso beeindruckend ist wie seine Schauspielerei (er vergisst wirklich keine Sekunde seine im Film wichtige Sportverletzung anzudeuten), einem diabolisch-jungen James Woods (der zwischendurch alle an die Wand spielt), einem sämig überheblichen Richard Widmark, einer unfassbar sexy agierenden und ebenso wie der gesamte Film perfekt inszenierten und gefilmten Rachel Ward. Toupierte Frisuren und auch die Nebenrollen wie etwa der schmierige Anwalt und dessen niedlich prollige Sekretärin bis hin zum dubiosen Profikiller, der als Wachmann verkleidet töten soll - hier wird nichts ausgelassen.
Vergiss die Handlung und freu Dich an einem enorm vitalen und sehr professionell gemachten Film, der Alles sein will und dabei krachend scheitert.
Die öde Geschichte vom Teen aus der walisischen Provinz auf dem Weg in die Casting Show. Richtig lahm erzählt in zähen Einstellungen, bei denen es die Kamera auf einzigartige Weise schafft, fast immer unterbelichtete Aufnahmen zu generieren, so dass Vordergrund und Gesichter der Darsteller meist im Dunkeln liegen. Selbst die Gesangsszenen reißen es nicht raus. Richtig schlecht trotz der nachvollziehbaren Begeisterung meiner Tochter für Elle Fanning.
Im Streaming bei Netflix gibt es diese sehr konventionelle Doku über eine ikonische Künstlerin. Dolly Parton wird besonders in Europa gern belächelt für ihr geradezu extremes Styling - Perücken und abenteuerlich umfangreiche Schönheits-OPs sowie gigantische Oberweite inklusive. Dabei ist Parton nicht nur die wohl kommerziell wie künstlerisch erfolgreichste Sängerin des Country und hat schon vor Jahrzehnten den Sprung zum Pop und in den Film geschafft. Sie ist auch eine außerordentlich produktive und ungewöhnliche Autorin, hat über 3000 Songs verfasst, die auch durch andere Künstler berühmt und zu Hits wurden. Songs wie "Jolene" oder "Nine To Five" (letzteres der große Hit, mit dem Parton ihre Filmkarriere begann) - immer findet die mittlerweile im Oma-Alter angekommene Parton ganz eigene Musik und griffige Bilder für ihre oft frauenbewegten, manchmal aber auch einfach nur sentimentalen Lieder, die sich häufig mit Alltagsproblemen, Kindheitserfahrungen oder auch den großen Gefühlen befassen.
Parton ist mit einer außergewöhnlich schönen und unverwechselbaren Stimme gesegnet und hat absoluten Kult-Status in ihrer Branche und bei ihren Fans. Das macht diese ansonsten sehr konventionelle Doku in vielen Interviews und mit Originalmaterial mehr als deutlich. Mit ihrer merkwürdigen Mischung aus gigantischen Perücken, maskenhaft verschöntem Äußeren und bodenständiger Südstaaten-Attitüde ist die seit mehr als 40 Jahren erfolgreiche Künstlerin zu einer eigenen Marke geworden. Und wird selbst von erfolgreichen und frauenbewegten Künstlerinnen wie Jane Fonda (die bei ihrem Interview voller schöner und sentimentaler Erinnerungen sogar zu weinen beginnt) geliebt und geachtet.
Eine sehenswerte Doku über ein künstlerisches und soziales Phänomen, die entscheidungsfreudige Geschäftsfrau mit dem Aussehen eines in Würde gealterten Pornostars und der künstlerischen und sozialen Wirkungsmacht einer ganz Großen. Witze über den eigenen BH und derbe Zoten von der Bühne inklusive. 8 für die Künstlerin, aber nur 5 für die sehr konventionell gemachte Doku. Aber besser konventionell als überhaupt nicht, denn Parton hat es im Verlauf ihrer langen Karriere stets geschafft, Privatleben und Person erfolgreich abzuschirmen.
Tipp: Selbst wer diese Art von Musik nicht mag, sollte "Trio", das große Comeback-Album besitzen, das Parton Anfang der 80er zusammen mit Country-Ikone Emmylou Harris und Linda Ronstadt machte - alle drei waren damals an Wendepunkten ihrer jeweiligen Karrieren und das Album gilt als eines der besten dieses Genres, zumal sich Aufmerksamkeit und künstlerische Meriten auf drei der ganz Großen Damen des Country verteilen.
Mindestens 30 Minuten zu lang wird der ohnehin arg konventionelle und vorhersehbare Film ausgebremst durch sein bräsiges Erzähltempo. Dazu kommt eine ständig schaukelnde und schwankende Kamera, so dass mir zwischendurch immer wieder körperlich übel wurde. Der junge Smith mit seinem kindlichen Overacting hat viel zu viel Screentime, die nicht immer gut genutzt ist. Ansonsten ist das natürlich eine unkaputtbare Story und Jackie Chan macht einen großartigen Job als Hausmeister und wortkarger Pädagoge. Jemand hätte hier die Familie Smith zügeln müssen und wer zur Hölle ist diese völlig talentfrei grimassierende Darstellerin der Mutter des kleinen Helden?
Einer der Schauspieler, die von guten Regisseuren immer wieder gecastet werden, weil er es kann. Viel zu schade für irgendwelche MDR Totort Produktionen. Unfassbare Präsenz, wandlungsfähig und nicht zuletzt ein interessanter Typ. Gerade bei Ritchies "U.N.C.L.E." als Bösewichtel wieder entdeckt - da bestreitet er trotz und mit seltsamer Brille etwa 15 Minuten allein. Und gut ist!
Liebevoll inszeniertes Remake eines mir unbekannten Genre-Klassikers. Mal wieder beweist mir Guy Ritchie, dass er perfekt mit Tempo und Rhythmus umgehen, vor allem diese variiren kann. Dieser Film hat teilweise richtig verschlafene, supersuper langsame Sequenzen (wie gleich zu Beginn die Auseinandersetzung zweier ostdeutscher Kleinwagen), die dann total effektvoll in temporeich umgesetzte Action-Sequenzen einmünden. Die Darsteller sind originell gecastet und in jeder Sekunde präsent. Alicia Vikander zum Beispiel darf ihre Fähigkeit zu körperlichen Aktionen auch der seltsamen Art beispielsweise in einer brüllend komischen Tanz-Szene im Hotel einsetzen - da können sich die Macher des verunglückten Lara Croft Remakes mit Vikander gerne etwas abschauen. Und Sylvester Groth, Christian Berkel und Hugh Grant als großartige Nebendarsteller - das ist Weihnachten für die Schauspielerei. In absolut allen handwerklichen Disziplinen (Locations originell, Fahrzeuge faszinierende Oldtimer, perfektes Make-Up und Klamotten vom anderen Stern einschließlich Haute Couture) punktet der Film ohne Ende. Außerdem hat Ritchie mit dem Drehbuch seinen schrägen Humor mitgebracht. Wenn bei uns auf dem heimischen Sofa von 23 bis 60 Jahren immer wieder herzlich gelacht wird, ist das Beweis genug. Leider gibt die Story nicht viel her und manchmal ist es doch einfach sehr konventionell - das liegt aber am Remake und nicht an Ritchies Drehbuch und Regie.
Charakterdarstellerin, die in den 70er und 80er Jahren mit meinem Lieblingsregisseur Robert Altmann und anderen ihre große Zeit hatte. Als leicht verhärmte Bedienung aus dem Diner ("Short Cuts") oder nicht dem gängigen Schönheitsideal folgende Hausfau immer eine gute Besetzung. Spielte mit ihrer alten Kumpanin Nancy Sinatra und Dolly Parton in dem ziemlich epochalen "Nine To Five" sich selbst. Sozusagen die nicht-hetero Ausgabe von Shirley McLaine und komplett unterbewertet.
Drei Hauptdarsteller mit interessanten/bildschönen Gesichtern (Goran Visnjic ist wohl allein schon der Traum jeder Frau zwischen 15 und 85 - und hier richtig gut besetzt als geheimnisvoller Familienvater) und eine Menge ebenso interessanter Nebendarsteller in einem komplett sinnfreien Marvel Fantasy Märchen, das ich wegen akuter Gehirnerweichung nicht ganz zu Ende sehen konnte. Aber ganz so schlimm wie meine MP-Buddies fand ich den nicht und mach es wegen fehlender kultureller Bedeutung kurz (in Punkten):
1 für Darsteller: Jennifer Garner hat trotz ihres unfassbar fotogenen Gesichts (schräge Augen, eine markante Nase, ein energisches Kinn und dann noch volle Lippen - wo werden solche Babies gezüchtet, in Texas?) doch erhebliche Schwächen im Körperbau - man sieht in den wenigen Ganzkörperaufnahmen, dass sie mit Bäuchlein und unsportlichem Körper von der stupenden Athletik einer Gal Gadot, Jessica Alba oder Uma Thurman weit entfernt ist. Muttialarm!
1 für Lichtsetzung: teuer und gut wird hier mit Licht gearbeitet, schöne Beleuchtungen von hinten betonen die comic-haft markanten Gesichter der Darsteller, bunte Lichter sind effektvoll und trotzdem alles gut zu sehen - da sollten sich andere mal Nachhilfe geben lassen.
1 für tolle visuelle Effekte - Vögel, die aus Tatoos heraus kommen, gut integrierte Traumsequenzen, ein Kuss, der zur Versteinerung führt - so will ich moderne Effekte sehen. Das macht Spaß und passt.
1 für Locations und Ausstattung - vom einsamen Bergsee über skurrile Waffen (der Bogen mit Zielfernrohr!) bis hin zu den gelungenen Kostümen (der asiatische Kampfanzug der Kleinen, schlicht und altersgerecht) - nur Garner hätte besser nicht in Mami-Jeans durch die Gegend laufen sollen
1 für Handwerk und Musik - der Score passt, die Schnitte kommen in gutem Rhythmus - da war das Geld gut angelegt.
Eigentlich müsste man 2 Punkte für Marvel-Dämlichkeit des Drehbuchs abziehen, aber das haben meine Buddies ja schon getan. Ist eh nicht mein Genre, aber "Sin City" ist doch mal eine ganz andere Liga.
Eigentlich kann nur der Hüftschwung von Cameron Diaz überzeugen. Sonst alles teurer Fake und viel Kostümwechsel. Schade, daneben.
Nette kleine Komödie scandinavian style, die aber extrem leidet an den schematisch angelegten Charakteren und der vorhersehbaren Handlung.
Eine ikonische Bond Szene und wenn dies die Idee von Eva Green war, dann war sie gut. Zuerst die geschickt gefilmte rohe physische Gewalt eines Angriffs mit Machete, der Einbruch des Wilden in die geschniegelte Welt der Zocker und danach die physische wie emotionale Erschöpfung - alles ist da. Eine vom Drehbuch erstaunlich stark angelegte Frauenrolle, perfekt gespielt.
Die Country und Pop Sängerin Taylor Swift hat aktuell 127 Millionen Follower bei Twitter und war damit 2019 offiziell die einflussreichste Benutzerin des Nachrichtendienstes - weit vor Trump und den Kardashians. Sich diesem Medienphänomen und seiner überaus erfolgreichen Karriere mit Archivmaterial, eindrucksvollen eigenen Aufnahmen und bisweilen quälend wirkenden Interviews anzunähern, gelingt der Oscar Preisträgerin Lana Wilson in der strikt chronologisch aufgebauten Doku anfänglich weniger. Zu beliebig ist diese Musik, zu vorsichtig die Künstlerin. Folgerichtig steht auch die Musik kaum im Fokus, sondern die Szenen aus dem Studio und aus riesigen Arenen zeigen mehr den Kampf Swifts um Akzeptanz und neue Songs, denn trotz der gigantischen Dimensionen hat Swift immer den Anspruch einer autobiographischen Künstlern. So ist der mühsame Entstehungsprozess eines neuen, sofort als potentieller Hit erkennbaren Songs zugleich der einzige musikalische Höhepunkt des Films.
Aber wie Wilson es in der zweiten Hälfte des Films schafft, die Entwicklung eines anorexischen Kinderstars zu einer einflussreichen, medienerfahrenen und politisch bewegten Unternehmerin zu zeichnen, die einen spektakulär wirksamen Prozess gegen einen ihrer Peiniger aus den Anfängen führt und die demokratische Senatskandidatin für Tennessee unterstützt (ein absolutes NO Go in der Country Branche, aus der Swift kommt), das ist atemberaubend eingefangen. Lana Wilson zeigt nach ihrem ganz der Musik gewidmeten "12 Feet from Stardom“, dass sie auch Politik, Gesellschaft und besondere Künstlerinnen versteht. Und sich respektvoll vor meinem Lieblingsfilm "Shut up And Sing" verneigt um sogleich zu verdeutlichen, warum die Karriere der Dixie Chicks 10 Jahre früher abrupt endete und Taylor Swift 10 Jahre später es sich erlauben kann, eine Meinung zu haben und trotzdem erfolgreiche Unternehmerin zu sein. Swift ist einfach reicher und mit sozialen Medien groß geworden. 9 für den Film und wohlwollend 7 für die Musik und den Gesang.
Lauren Greenfield hat mit ihrem über 25 Jahre entstandenen Fotoessay über Reichtum und Mensch ikonische Fotos geschaffen, die vermutlich über die Dekaden der Gier mehr sagen als hunderte Reportagen und Filme. Bei der filmischen Präsentation dieser Bilder und den Gesprächen mit Greenfields ehemaligen Modellen hat dieser merkwürdige Zwitter aus Doku und Autobiographie seine Stärken. Aber endlos und zunehmend enervierend stellt die Künstlerin immer wieder sich selbst und ihre davon deutlich genervte Familie vor die Kamera. Und das hat viel von Reality TV und ist wenig schön. Oft hatte ich das Gefühl, die mit ihren Modellen ungemein empathische und sensible Künstlerin will sich bei ihrer eigenen Familie mit der Kamera in der Hand einschleimen. Der Rest ist unbedingt sehenswert, aber musste es diese Nabelschau sein?
PS: Note to myself - kürzere Sätze machen.
In Zeiten des Virus unterhaltsam: Liebenswert trashig gemachte Parodie eines mir komplett unbekannten Vorbilds, wo mit viel künstlichem Blut und noch mehr nett gemachten Jokes über Geschlechterrollen, Nerds und Stripperinnen ein wenig Spaß gemacht wird. Mamawitze und stolpernde Bikinizombies inklusive. Hoher Trashfaktor und trotzdem politisch korrekt, wenn die Regeln der Ausbeutung im Stripclub ausführlich erklärt werden.
Trotz der betulichen Geschichte lohnt sich der Film wegen der Schauspieler. Bis auf James Garner mit völlig unbekannten Gesichtern perfekt besetzt. Von der ordinären Blondine des verzogenen Enkels über die beiden geldgeilen Söhne des Tycoons, die sich geradezu unwirklich ähnlich sehen bis zum kleinen Mädchen - hier bekommt auch die kleinste Rolle ein passendes Gesicht. Da macht die im Stil eines Märchens erzählte Story von der Prüfung des Lieblingsenkels gleich viel mehr Spaß. Mal nicht die üblichen Verdächtigen. Auch wenn es im letzten Drittel reichlich schmalzig wird. 10 Punkte für die Casting Abteilung und locker 6 für den Rest.
Gerade noch einmal besichtigt und von 6 auf 7 - doch, der ist nicht schlecht: Zwar ist die stimmungsvolle Eingangssequenz mit dem endlosen Sprung völlig übertrieben und geradezu Parodie pur und der Showdown am Ende hat heftige Längen. Aber dazwischen gibt es diese manchmal unwiderstehliche Bond-Mischung aus Wiederholung, Humor, Action und Atmo. Die Panzerfahrt durch Sankt Petersburg gehört zu den komischsten Car-Stunts ever und die vielen Gast-Stars machen ihre Sache gut. Gottfried John ist so schwitzig und nervös, das hatten wir seit Gerd Fröbe nicht mehr, Sean Bean macht als 006 auf Abwegen seine Sache gut und auch Joe Don Baker (der geniale Killer aus "Charlie Varick" von Don Siegel) ist eine Bank als verlebter CIA Mann. Auch wenn Famke Janssen mit ihrer Rolle viel zu übertrieben angelegt ist rettet doch Izabella Scorupco als italienisch-russisches Bond Girl die Show. Judi Dench hat ihr Debüt als M und staucht Pierce Brosnan mit ihren dunklen Augen und diesem harten Zug um den Mund so gekonnt zusammen: Wir wissen - dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Atmo, Locations, ein gelungener Titelsong - hier gibt es wenig zu meckern. Und besonders gut gefallen hat mir in der Wiederholung die kurze Szene mit Robbie Coltrane als fetter russischer Waffenhändler (er schießt Bond auf die Eier - das musste ja mal kommen) und in einer winzigen Nebenrolle die geniale Minnie Driver mit ihrem schönen Aussehen und schaurig falschem Gesang auf der Bühne des Nachtclubs als "Irina" - schon allein diese Szenen zeigen, was mit guten Nebendarstellern alles möglich ist.
Etwas verspätet zum Frauentag gesehen diesen klassischen italienischen Laberfilm im Stil der späten 60er Jahre. Berühmte Regisseure und die ebenso berühmte Silvana Magnano rauchen und reden sich durch Episoden, die auf mich nur bemüht und vordergründig wirken in ihrer dramatischen und dialogorientierten Darstellung der Probleme einer modernen Frau. Weder das oft aufgesetzt wirkende Stardom der Magnano noch die vordergründig gemachten Stories vermochten mich zu fesseln. Clint Eastwood hat einen witzigen kleinen Auftritt als der Eastwood. Er war ja damals wohl Kult in Italien.