Berlin42 - Kommentare
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Alle Kommentare von Berlin42
Der Anfang von "Sinola" wirkt fast wie der eines verspäteten Italowestern: Die Kamera zeigt ein verschlafenes Örtchen, nach und nach tauchen zur gelungenen musikalischen Untermalung verstaubte Charaktere ins Bild. Auch die Idee, Clint Eastwood in seiner ersten Szene als angetrunkenen Wilderer hinter Gittern aufwachen zu lassen, hat durchaus Stil und macht Lust auf mehr.
Leider können die Erwartungen jedoch im weiteren Verlauf nicht erfüllt werden. Zu hakelig wird die recht unspektakuläre Geschichte erzählt, die vielen verschossenen Patronen tragen zudem nicht wirklich zur Tiefe des Films bei. Es hat fast den Anschein, als hätte John Sturges mit dem großen Namen seines Hauptdarstellers eine schnelle Mark machen wollen. Eastwood ist neben der gelungenen Musik und dem souveränen Setting zumindest einer der Gründe, weshalb man sich den Film anschauen kann. Der Versuch, einen Bogen zwischen klassischem Western und Italowestern zu spannen, ist in meinen Augen allerdings nicht geglückt.
Nun habe ich auch diesen Western-Klassiker endlich gesehen und muss zugeben, dass mir die Bewertung, genau wie ein Vergleich mit der Verfilmung der Coen-Brüder, schwer fällt. Die Geschichte ist mittlerweile wohl jedem bekannt, ein raubeiniger und trunksüchtiger Sheriff wird von der mutigen Mattie beauftragt, den Mörder ihres Vaters zu finden. Die schauspielerischen Leistungen beider Hauptdarsteller sind hervorragend, ob John Wayne jedoch den Oscar hierfür verdient hat, kann ich nur schwer einschätzen. Kim Darby alias Mattie Ross steht ihrem großen Partner jedoch in nichts nach, soviel steht fest. Der Film ist trotz einer ruhigen Erzählweise wirklich spannend und macht Laune, selbst wenn man die neue Version gerade erst vor kurzem gesehen hat. Im Gegensatz zu vielen anderen amerikanischen Western ist der zwielichtige Sheriff ein absoluter Antiheld, was dem Film vor allem in Form von humorvollen Szenen und Dialogen sehr gut tut. Die Wortgefechte sind mitunter doch recht lustig anzusehen, ich denke, vor 46 Jahren wird die Wirkung auf das Publikum eine noch intensivere gewesen sein. Positiv fiel mir auch das geniale Setting auf, immer wieder rücken die postkartenähnlichen Landschaften in den Vordergrund und bieten der Story ein wahrlich gelungenes Fundament.
Trotz der vielen positiven Aspekte merkt man an einigen Stellen jedoch deutlich, dass sich in der Zwischenzeit viel getan hat in der Filmlandschaft. Mitunter wirken die Szenen vor allem zum Ende hin leicht "unrund" aneinandergereiht, man hat fast den Eindruck, dass das Erzähltempo ganz plötzlich an Fahrt aufnehmen musste. Leider konnte ich mich während des gesamten Films auch nicht mit der Musik anfreunden, zu heroisch kommt der Soundtrack herüber, wenn John Wayne durch die Landschaft reitet. Das passt aus meiner Sicht überhaupt nicht ins Bild eines schießwütigen, saufenden Antihelden. In der damaligen Zeit gehörte sich das anscheinend jedoch so, wenn der größte Westernheld aller Zeiten im Bild zu sehen ist.
Bemerkenswert ist in jedem Fall, wie nah sich die Coen-Brüder 40 Jahre später doch am Original bewegten. Nahezu alle Szenen sind vom Ablauf identisch, auch die Dialoge sind mitunter fast dieselben. Ich kann mich nicht erinnern, zwei so ähnliche Filme schon einmal gesehen zu haben.
Erstaunlicherweise fällt meine Bewertung für das Remake (auch wenn die Coen-Brüder es nicht so nennen wollen) mit glatten 8 Punkten noch etwas besser aus, als für das Original. Es kommt frischer daher, Jeff Bridges spielt den Sheriff noch besoffener, ekelhafter und glaubwürdiger, vor allem das Ende ist qualitativ doch um einiges hochwertiger umgesetzt worden und erzeugt dadurch eine größere Spannung.
„Als ich Sklave war, war ich glücklich.“
„Der Krieg ist zu Ende, jetzt hast Du die Freiheit.“
„Aber eine Freiheit, die nichts wert ist...“
Die Menschheit richtet sich selbst zu Grunde, daran führt kein Weg vorbei. „Keoma“ ist ein von unerbittlicher Härte geprägter, bitterernster Italo-Western, der wie kaum ein anderer Genrevertreter die Charakterzüge der Menschheit aufs Schärfste verurteilt. Franco Nero steht als vollkommen genreuntypischer Revolverheld der Gesetzlosigkeit des Bösen gegenüber und überzeugt in der Rolle des Halbbluts „Keoma“ auf ganzer Linie. Die Geschichte ist simpel und strotzt vor Action, dank der kurzen Flashbacks wird dem Betrachter nach und nach Hintergrundwissen über die Charaktere vermittelt. Was mich besonders beeindruckt, ist die Kameraarbeit von Parolin und Castellari selbst. Die Einstellungen sind absolut allererste Sahne, einige Szenen musste ich sogar zurückspulen, um sie mehrfach auszukosten. Hinzu kommen ein herzzerreißender Soundtrack, der die tieftraurige Grundstimmung des Films erstklassig transportiert und das ein oder andere stilistische Mittel, das ich so noch nicht gesehen habe. Beispielsweise die „alte Frau“, die der Hauptfigur während der gesamten Geschichte zu folgen scheint und den Tod symbolisiert - wirklich traumatisierend. Auch die Zeitlupenaufnahmen der erschossenen, zu Boden fallenden Personen sind für meinen Geschmack extrem gelungen. Immer wieder werden im späteren Verlauf des Films zudem biblische Ansätze deutlich, was zwar nur bedingt mein Geschmack ist, aber ohne Frage gut in die Thematik passt. Größter Kritikpunkt des Films ist wohl die eher schwächere Zeichnung der Nebencharaktere, bspw. hätte ich mir die Rollen von William Berger und Woody Strode noch etwas tiefgründiger gewünscht. So fühlt man sich mitunter doch eher an eine One-Man-Show erinnert.
Enzo G. Castellari ist mit „Keoma“ trotzdem ein rundum starker Italo-Western gelungen. Franco Nero spielt die Rolle des „Keoma“ mit einer Überzeugungskraft, die ihresgleichen sucht, allem voran ist es jedoch die perfektionistische Inszenierung Castellaris, die den Film wohl zu einem der besten Italowestern macht.
Nolans Experimentierfreude mag ja für viele Kinobesucher das Maß aller Dinge sein. Leider kann ich aber die Lobeshymnen auf "Memento" nur bedingt teilen. Klar, die Erzählstruktur ist etwas komplett Neues, man tappt buchstäblich mit der Hauptfigur gemeinsam lange Zeit im Dunkeln, kann sich bestens in seine Rolle hineinversetzen und trotzdem wirkt auf mich alles extrem überzogen. Viele Szenen werden mitunter in nervtötender Weise wiederholt, ich ertappe mich selbst dabei, die beiden Handlungsstränge zu vermischen und das macht mir das Leben ordentlich schwer. So richtig genießen kann ich "Memento" dadurch nicht. Klar, die Story ist zwar gelungen und geschickt konstruiert, wird aber durch die komplizierte Erzählweise in meinen Augen unnötig "aufgeplustert".
Natürlich kann ich die positiven Kritiken zumindest nachvollziehen. Den Film umgibt eine sonderbare, melancholische Atmosphäre, die Nolan geschickt als Spannungselement einsetzt. Die Story nimmt zum Ende hin zudem noch einmal richtig an Fahrt auf und lässt letzten Endes doch noch den einen oder anderen genialen Moment aufblitzen. Guy Pearce spielt seine Rolle stark, doch irgendwie kann ich mich mit ihm während der gesamten Spieldauer nicht so recht anfreunden.
Ich sehe in dem Film einen unkonventionellen Thriller mit durchaus starken Ansätzen, jedoch kann ich der komplexen Erzählweise nicht ausschließlich Positives abgewinnen.
„RocknRolla“ ist auch wieder so ein Kandidat, den ich mir vor Jahren mal angesehen, für „okay“ befunden habe und nun nach erneuter Sichtung erst so richtig zu schätzen weiß.
Die Gangsterkomödie hat nämlich einiges zu bieten, erfrischend modern wird die Geschichte um einen Machtwechsel in der Londoner Unterwelt erzählt, die Charaktere sind interessant geschrieben und mittels diverser Verstrickungen untereinander stärker verbunden, als es zunächst den Anschein hat. Immer wieder muss man während der kurzweiligen Geschichte schmunzeln, vor allem Karel Roden als Roman Abramowitsch-Verschnitt „Uri Omovich“ überzeugt dermaßen, dass es immer wieder eine Freude ist, ihn im Bild zu haben. Auch Tom Wilkinson und Mark Strong spielen ihre Rollen als alteingesessene Gangster nahezu perfekt, von Gerard Butler, Idris Elba und Toby Kebbell ganz zu schweigen. Eine wirklich grandiose Besetzung, die den Film für meinen Geschmack deutlich von Guy Richies „Snatch“ abhebt. Weniger Klamauk, dafür mehr Inhalt und Interaktion zwischen den Hauptfiguren, das ist es, was mir so an „RocknRolla“ gefällt.
Auch wenn englischer Humor in Form von Gangsterkomödien wohl nie mein Lieblingsgenre wird, dieser Vertreter hier macht wirklich großen Spaß…
"Der Untergang" ist ein mit erstklassigen Schauspielern besetztes Weltkriegsdrama, dem die darstellerische Leistung des Bruno Ganz die Krone aufsetzt. Die letzten Tage des deutschen Reichs werden aus Sicht von Hitlers Sekretärin, Traudl Junge, detailliert wiedergegeben und schonungslos aufbereitet. Hierbei bekommt der Wahnsinn endlich ein Gesicht, mit Fortschreiten des Films wird die schier willenlose Gehorsamkeit der Führungsriege deutlich, selbst Hitlers noch so wirre Befehle werden ausgeführt. Nur vereinzelt macht sich ein gewisser Zweifel in den eigenen Reihen breit, dieser wird jedoch nicht offen ausgesprochen. Somit kommandiert Hitler längst ausgelöschte Truppen durch das Reich und steuert sein Volk geradewegs in den unvermeidbaren Untergang. Der Film ist in meinen Augen historisch äußerst wertvoll und in der deutschen Filmlandschaft wohl der gelungenste Antikriegsfilm dieses Jahrtausends.
Kritisieren kann man wohl die stellenweise Langatmigkeit, da nahezu die komplette Handlung im Führerbunker angesiedelt ist. Für historisch Interessierte wird der Film meines Erachtens trotzdem nicht langweilig. Schade ist ebenfalls, dass es wohl chronologische Ungenauigkeiten gibt und teilweise die Uniformen der Darsteller schlampig ausgewählt wurden. Auch, wenn ich davon keine Ahnung habe, schmälert es doch in gewisser Weise die Authentizität des Films.
Über die Bewertungen auf Moviepilot bin ich allerdings wirklich erstaunt. Bewerten einige User deutsche Filme grundsätzlich schlecht oder woran liegt's? Ich für meinen Teil kann so ein Machwerk nur positiv bewerten.
Och Mensch, Paranormal Activity war doch klasse! Ansonsten, sehr interessante Antworten...
„A History of Violence“ hat mich nach starkem Beginn zum Ende hin doch leicht enttäuscht. Aber der Reihe nach…
Eingangs wird der Kontrast zwischen gutbürgerlicher Familienidylle und exzessiver Gewalt haarscharf nebeneinander gestellt. Die Szenen wirken präzise und verlockend, mitunter erinnerte mich der Beginn entfernt an „Pulp Fiction“, da die Härte der Gewalt scheinbar nebensächlich in Erscheinung tritt. Ein Beispiel hierfür ist die Anfangsszene, in der die beiden Gangster Leland und Orser aus ihrem Motel auschecken. Besonders hervorzuheben sind zudem die unerwarteten Action-Einlagen von Viggo Mortensen und Ashton Holmes, die wirklich punktgenau platziert sind und ihre Wirkung erstklassig entfalten.
Leider hält der Film dieses Niveau nicht bis zum Ende, denn die Story wird zu schnell vorhersehbar und genau ab dem Moment der Auflösung wird „A History of Violence“ mitunter unlogisch und uninteressant. Zum Ende hin fühlte ich mich sogar in eine Episode „X Factor“ hineinversetzt. Düster und irgendwie unprofessionell wirkte die Szenerie in Richies Anwesen auf mich. Umso erstaunlicher, dass William Hurt für die kurze Rolle als Richie eine Oscar-Nominierung verbuchen konnte. Regisseur Cronenberg vermisst es in meinen Augen, dem Film ein starkes Finale zu verleihen. Man hätte zudem mehr aus der Entwicklung der Hauptfigur machen können, zum Ende hin wirkt der bis dahin starke Mortensen wie eine Hülle seiner selbst.
Dennoch bleibt der Film dank starkem Beginn und hochkarätigen Szenen immerhin sehenswert.
Christian Bales Interpretation des "American Psycho" ist einfach nur stark. Klar, der Film ist pervers, krank, widerwärtig und was nicht alles... Aber er ist in gewisser Weise trotz allem genial. Mehr schwarzer Humor geht einfach nicht, zudem ist die Darstellung des 80er-Jahre Yuppie-Ideals wirklich großartig gelungen. Viele Szenen sind unvergesslich, allein der Visitenkarten-Vergleich im Sitzungsraum zu Beginn des Films ist ein Meilenstein, genau diese Szene ist es auch, an die ich immer denken muss, wenn ich "American Psycho" höre.
Dennoch muss ich meine Bewertung nach der heutigen Drittsichtung leicht nach unten korrigieren. Irgendwie kommt die Story trotz der tollen Inszenierung von Mary Harron eindeutig zu kurz. Der Film unterhält mit einzigartigen Bildern, aber hat eben nur wenig Message zu bieten.
Der Film hat mich vor einigen Jahren wirklich vom Hocker gehauen, nicht zuletzt dank eines absolut überzeugenden Michael Caine in der Hauptrolle des einsamen Rächers. Die Handlung erinnert oberflächlich leicht an Gran Torino, gewisse Parallelen sind auch zwischen den Hauptfiguren zu finden. Die Melancholie und die düstere Note des Films sind schlichtweg fesselnd. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Story hin und wieder recht klischeehaft daherkommt.
"Headhunters" nimmt nach ziemlich genau einer halben Stunde so dermaßen an Fahrt auf, dass es mich beinahe von der Couch gehauen hat. Was wie ein guter Krimi beginnt, entpuppt sich als grandiose Hetzjagd zwischen den beiden Hauptcharakteren, vor allem Aksel Hennie verkörpert den widerlichen Roger Brown perfekt. Von Minute zu Minute wird der Film fesselnder, vor allem die unerwartete Härte der Gewaltdarstellungen verleiht dem Film eine ordentliche Note schwarzen Humor, was mir sehr gut gefällt und wunderbar in die Story hineinpasst... Tarantino und die Coen-Brüder lassen grüßen.
Klar ist, dass hin und wieder die Logik unter dem hohen Tempo des Films zu leiden scheint, wie von vielen Usern bereits beschrieben. In meinen Augen ist das aber Meckern auf höchstem Niveau. Morten Tyldum ist hier insgesamt wirklich ein starker Film gelungen. Fans von temporeichen Thrillern sollten sich das Ding unbedingt mal ansehen...
Das Ende bzw. die letzten 30-45 Minuten sind einfach stark und runden die Geschichte super ab. Fesselnd war für mich neben dem epischen Kampf zwischen Darth Vader und Luke auch die Verfolgung der Jagdflieger auf dem Todesstern, allein optisch ist das für damalige Verhältnisse erstaunlich fortschrittlich produziert. Die gesamte Schlussphase des Films ist im übrigen mit einem grandiosen Score unterlegt, der nicht ganz unschuldig an der dichten Atmosphäre ist. Positiv ist ebenso die offensichtliche Entwicklung des Hauptdarstellers, Mark Hamill, der mich schauspielerisch von Teil zu Teil mehr überzeugen konnte. Schade, dass für Ihn nach Star Wars die großen Erfolge ausblieben.
Trotz des vielen Lobes kann der dritte Teil der Original-Trilogie seinen Vorgängern für meinen Geschmack nicht ganz das Wasser reichen. Was mich vor allem enttäuscht hat, war die erste halbe Stunde des Films, hier speziell die Szene auf Tattooine, denn neben der etwas wirren Handlungsabfolge sind auch die Charaktere hier teilweise echt lächerlich gestaltet worden. Letzteres gilt ebenso für die Ewoks, durch die für meinen Geschmack die gesamte Szenerie auf Endor nicht mehr ernst zu nehmen ist. Die Verfolgungsjagd mit den Stormtroopers über den Waldmond wirkt aus heutiger Sicht zudem echt veraltet, was Schnitt und Hintergrundoptik betrifft, leider hat diese Szene für mich somit keine wirkliche Spannung erzeugen können. Aber der Film hat eben auch schon 32 Jahre auf dem Buckel...
Genug herumgemeckert, selbstverständlich ist Star Wars: Episode VI trotz der Schönheitsfehler immer noch sehenswert und gehört ja offenbar schon so gut wie zur Allgemeinbildung.
Was für ein starker Nachfolger von Star Wars Episode IV… Der Film muss damals wirklich eingeschlagen haben wie eine Bombe. In meinen Augen kann er seinen Vorgänger sogar noch übertrumpfen, sowohl was Spannung als auch Story angeht.
Gleich zu Beginn wird dem Zuschauer mit dem Eisplaneten Hoth eine geniale Szenerie geboten, die Schlacht der Bodentruppen ist wirklich erstklassig umgesetzt worden, wenngleich die Bewegungen der animierten Einheiten aus heutiger Sicht natürlich leicht unrund wirken. Dafür wurden aber die Lichteffekte (Schusswechsel, Laserschwert) schon etwas optimiert.
Nach diesem vorläufigen Höhepunkt drosselt der Film sein Tempo leicht, um den Weg zum Hauptteil in der Wolkenstadt zu ebnen. Tolle Spannungskurve, die ihren Showdown im Kampf zwischen Darth Vader und Luke Skywalker findet.
Natürlich gibt es neben meiner nicht allzu großen Leidenschaft für das Genre hier und da einige Gründe für Punktabzüge. Allein schon C3PO trägt nicht gerade zur Dramaturgie bei, sondern zerrt mit seinen teils dummen Sprüchen vielmehr an meinen Nerven. Auch schauspielerisch konnte niemand wirklich glänzen, am ehesten überzeugt wohl noch Harrison Ford als Han Solo. Der Rest bleibt schlichtweg durchschnittlich. Dennoch ist der Film schon ein erheblicher Sprung zum ersten Teil und dürfte wohl erheblich zum Mythos der Reihe beigetragen haben.
Aufgrund der unerwarteten Storyentwicklung ist „Gone Girl“ ein bis zur letzten Sekunde packender Thriller, der trotz dramaturgisch erstklassiger Elemente leider auch seine Schwächen besitzt. Vor allem das Ende ist, wenn auch realistisch und nachvollziehbar umgesetzt , für mich persönlich einfach unbefriedigend. Habe mich fast schon etwas darüber geärgert, dass der große Knall ausbleibt, den ich so gern gesehen hätte. Aber das fällt sicher unter "Geschmackssacke"... Ich war jedenfalls selbst bei der doch recht langen Spieldauer von 2,5 Stunden zu keiner Zeit gelangweilt, da die Handlung für mein Empfinden schwer vorhersehbar war und der doch eher außergewöhnliche Spannungsbogen "Gone Girl" klar vom Großteil seiner Genrekollegen abgrenzt.
Die darstellerischen Leistungen sind durchweg als positiv zu bewerten. Ben Affleck weiß zu überzeugen, auch wenn ich keinesfalls ein großer Fan von ihm bin. Die Nebenrolle von Barney… äääh Neil Patrick Harris ist erfreulich, auch wenn ich ihn leider nicht richtig ernst nehmen konnte. Bin wohl zu sehr „How I met your mother“-vorbelastet. Rosamund Pike sticht aus der Riege der Darsteller in jedem Fall noch einmal hervor, was vor allem der von ihr wunderbar umgesetzten Wandlungsfähigkeit der "Amazing Amy" zu verdanken ist.
Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft :D
Und auch diesen Klassiker kann ich endlich abhaken. Wurde ja schon langsam peinlich, dass ich bislang keinen einzigen der Star Wars-Filme gesehen habe :)
Und ich muss sagen, es ist wirklich gigantisch, was George Lucas da vor knapp 40(!) Jahren für ein Meisterwerk erschaffen hat. Eine geniale, fast schon an Wahnsinn grenzende fiktive Welt, gebündelt in einem für damalige Verhältnisse unglaublich bildgewaltigen Epos. Selbst aus heutiger Sicht wirken die Animationen noch gelungen. Gab es 1977 überhaupt schon so etwas wie einen Computer? Ich frage mich, wie die 3D-Szenen umgesetzt wurden. Einzig die Schusswechsel sind vielleicht nicht mehr ganz up to date, unterstreichen aber in jedem Fall den Charme der Star Wars-Anfänge. Trotz allem Positiven, bleibt jedoch festzahlten, dass es für meinen Filmgeschmack sicher einige geeignetere Filme gibt, ich bin halt irgendwie nicht für das Science-Fiction-Genre geboren. Zudem fällt es mir schwer, bei der Erstsichtung im Jahre 2015 diesen "Wow"-Effekt von damals zu empfinden.
Was mich aber ganz besonders freut, ist die Tatsache, dass sich Star Wars selbst nicht immer völlig ernst nimmt. Das tut dem Film in meinen Augen nur gut. Viele Dialoge sind wirklich witzig geschrieben, einige Szenen strotzen nur so vor Selbstironie und dennoch ist die Story fesselnd und macht mir Lust auf den nächsten Teil.
Und wieder ein Klassiker, den ich abhaken kann. Die Frage ist bloß, wie soll man den Film nun bewerten? Schwierig, schwierig…
Unglaublich in seiner Skurrilität, wirkte Jack Nicholsons One-Man-Show auf mich gerade wegen der schockierenden Schlusssequenz mehr als verstörend. Nahezu über die gesamte Spieldauer wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Die Szenen sind dank des brillanten Hauptdarstellers einerseits urkomisch, andererseits erzeugen sie wohl in jedem Zuschauer großes Mitleid. Auch die Nebendarsteller agieren mitunter wirklich großartig in ihren sicher schwierigen Rollen.
Ich bin dennoch ehrlich gesagt erstaunt, wie viele Oscars der Film letzten Endes abgestaubt hat. Einige davon sind mit Sicherheit berechtigt und vertretbar, doch scheint die filmische Konkurrenz 1975 eher gering gewesen zu sein. „Die Verurteilten“ ging 20 Jahre später komplett leer aus, da im selben Jahr Perlen wie "Pulp Fiction" oder "Forrest Gump" erschienen. Da verliert der Oscar doch ein wenig an Bedeutung.
Sehenswert ist „Einer flog über das Kuckucksnest“ in jedem Fall, doch mich hat er wegen des nicht unerheblichen Anteils als Klamauk letzten Endes nicht so gefesselt, wie es sicher beabsichtigt war.
Ich bin echt gespannt. Das könnte was ganz Großes werden. Da ich in Crowe auch einen exzellenten Schauspieler sehe, ist der Film selbstverständlich vorgemerkt!
Das war er also. Der Spielfilm mit meiner persönlichen Top-Vorhersage von 9.0 Punkten! Endlich habe ich mir "Die Verurteilten" mal angesehen und ich bin wirklich sprachlos, was das für ein Meisterwerk ist. Ein unglaublicher Film, der sich die Zeit nimmt, die er braucht, um seine komplette Tiefe zu entfalten. Ein Epos, das zum Nachdenken anregt und den Sinn des Lebens in den Mittelpunkt stellt. Genial besetzt mit dem mir bis vorgestern noch völlig unbekannten Tim Robbins und dem ohnehin wunderbaren Morgan Freeman in den Hauptrollen. Ich bin irgendwie noch leicht benebelt von dem rührenden Ende, deswegen fasse ich mich mal wieder etwas kürzer und gehe gleich zum Fazit über: Absolut genialer Film, der einfach alles richtig macht. Keine wirren Handlungsstränge, realistisch und tiefgründig erzählt, absolut zu Recht auf Platz 1 der besten Filme der IMDB. Wer das Teil noch nicht gesehen hat, ist selbst schuld.
Auf jeden Fall Das Boot. Anfang der Neunziger schon als Kind mit meinen Eltern, immer wenn er im TV lief. Dann als ich mit 18/19 anfing mich für Geschichte zu interessieren und mit Mitte 20 hab ich mir dann den Director's Cut auf Blu-Ray und letztes Jahr die TV-Serienfassung gekauft. Unglaublich mitreißende Story, geniale und unerreichte Atmosphäre... Was vergleichbares gibt es für mich nicht in Sachen Filmen
Als ich den Film damals im Kino gesehen hab, war ich schon leicht enttäuscht. Sicher hat der grandiose Vorgänger „Casino Royale“ einen erheblichen Teil dazu beigetragen, die Erwartungen ins Unermessliche zu steigern. Mit ein paar Jährchen Abstand muss ich aber sagen, dass „Ein Quantum Trost“ immerhin ein grundsolider und vor allem actiongeladener Bond ist. Die Verfolgungsjagden sind spannend, schon in den ersten Minuten bekommt man einiges geboten. Dazu noch ein exzellenter Daniel Craig, der mich mit seiner unvergleichlichen Präsenz wieder einmal absolut mitreißen kann und die gewohnt spannenden Kulissen, wenngleich sie diesmal in ihrer Einzigartigkeit wohl nicht ganz das gewohnte Niveau erreichen. Die wirkliche Schwäche liegt leider im Inhaltlichen des Films. Nach interessantem Beginn verliert sich die Story buchstäblich in der thematischen Einöde. Mathieu Amalric dealt als Bösewicht mit einem mindestens genauso schurkenhaften bolivianischen Staatsoberhaupt. Wen juckt´s? Hier hätte man sich durchaus mehr einfallen lassen können. Zudem finde ich das Ende im Hotel wirklich klischeehaft und enttäuschend. Alles läuft nach dem altbekannten Schema ab, scheint komplett vorhersehbar. Schade… Dennoch verstehe ich die teils unterirdischen Bewertungen nicht, denn wir bekommen hier einen wirklich sehenswerten Actionfilm geboten, der den Bogen zwischen zwei herausragenden Bond-Filmen spannt.
Was bist Du bereit auf's Spiel zu setzen? - Russell Crowe taucht in "72 Stunden" in die Rolle des fürsorgenden Familienvaters, dessen Frau zu Unrecht eine Mordstrafe absitzt. Sein 6-jähriger Sohn findet sich nach und nach mit der Situation ab, seine Mutter scheint langsam aber sicher an der Unschuld ihrer Schwiegertochter zu zweifeln. Als selbst seine Frau scheinbar bereits aufgegeben hat, fasst Crowe einen unglaublichen Plan...
Selbst beim zweiten Ansehen ist dieser Thriller noch absolut fesselnd, Crowe spielt seine Rolle perfekt und setzt den schmalen Grat zwischen Gut und Böse wirklich überzeugend um. Allein die Vorbereitungen seines "Plans" sind genial ausgearbeitet, auch Liam Neeson kann in einem Kurzauftritt als ausbrucherfahrener Ex-Knacki überzeugen. Die Geschichte mündet in einer atemberaubenden Hetzjagd durch Pittsburgh, dessen Ausgang völlig offen scheint. Natürlich ist dieses Szenario nicht immer realistisch, doch wieso eigentlich? Könnte mit einer perfekten Vorbereitung nicht alles mögliche sein?
"72 Stunden" ist wohl einer der packendsten Thriller, die ich je gesehen hab. Starkes Drehbuch, genialer Hauptdarsteller, spannend und ergreifend bis zur letzten Minute...
Sehr ansprechender Western, der gut und gern auch aus Sergio Leones Feder stammen könnte. Einzig Clint Eastwoods Redseligkeit grenzt "Ein Fressen für die Geier" klar von den weitaus bekannteren Filmen der Dollar-Trilogie ab. Parallelen sind jedoch durchaus vorhanden. Neben der gewohnt hervorragenden musikalischen Begleitung Ennio Morricones sind Zynismus, Wortwitz und Spannung die großen Stärken des Films. Der Western ist gekonnt in einen historischen Konflikt, hier die französische Intervention in Mexiko, eingebettet, der auch den Handlungsstrang der Geschichte bildet. Trotz einiger Längen im Mittelteil macht das ungleiche Duo bestehend aus Clint Eastwood und Shirley MacLaine einfach nur Freude. Vor allem Eastwood glänzt mit seiner coolen, zynischen Art. Absolut sehenswerter Genrefilm, vor allem für Fans von Italo-Western ein Muss!
Ein starker Bond mit einem in meinen Augen nach wie vor überragenden Daniel Craig in der Hauptrolle. Das Setting ist nahezu perfekt, immer wieder überraschen mich die James Bond-Filme mit unbekannten, wunderschönen Locations, so auch Skyfall. Hinzu kommt der moderne Charme, der zum einen durch die Thematik (Cyberkrieg) und zum anderen durch den Wandel der Charaktere erzeugt wird. Eine wirklich rundum gelungene Fortsetzung der Serie, wenn auch für meinen Geschmack insgesamt nicht ganz so stimmig, wie Casino Royale.
Leider können die optisch reizvollen und liebevoll arrangierten Szenen nicht über die fehlende Aussagekraft hinwegtäuschen. "Die Vermessung der Welt" verliert sich mit zunehmender Spieldauer in der Bedeutungslosigkeit, einzig der Humor und teilweise auch die Darstellerleistungen sind positiv zu bewerten. Ansonsten ragt der Film leider nicht aus dem typisch unterdurchschnittlichen Einheitsbrei deutschen Filmlandschaft hervor. Schade eigentlich, denn Potenzial ist durchaus erkennbar.