BigH - Kommentare

Alle Kommentare von BigH

  • 7

    Schöner ruhiger und melancholischer Film, der seine Geschichte transportiert, ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Und Sarah Michelle Gellar in der Titelrolle zeigt, daß sie ihr Handwerk durchaus versteht, wenn man ihr eine anständige Rolle gibt (aber das sage ich ja schon lange...).

    • Als erklärter Freund des Vampir-Genres (solange die Blutsauger nicht in der Sonne glitzern) ist jede Nachricht über einen neuen Vampir-Film eine gute Nachricht. Jarmusch traue ich auch zu, daß er einen Film hinbekommt, der aus der Masse der sonstigen Vampir-Filme heraussticht. Und Tilda Swinton ist auf alle Fälle eine interessante Besetzung - ich mag die gute Frau nicht so sehr, als Vampirin kann ich sie mir ausgezeichnet vorstellen.

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      • 6 .5

        Okay, man soll ja nicht alles glauben, was so auf DVD-Covern geschrieben steht. Aber mal im Ernst: "Einer der besten Kriegsfilme aller Zeiten" (Cinema). "So realistisch und brutal wie 'Black Hawk Down'" (TV-Spielfilm)... haben die Herrschaften in den zitierten Redaktionen denselben Film wie ich gesehen? Sicher, der Film hat seine starken Momente (das Scharfschützen-Duell in der Wüste ist z.B. sehr spannend), aber alles in allem wüßte ich jetzt nicht, was "The Hurt Locker" so großartig, so herausragend machen soll. Die Geschichte zieht sich zum Teil viel zu sehr in die Länge, hat wenig Höhepunkte oder Überraschungen. Natürlich ist der Film nicht als Action-Spektakel angelegt, das ist mir schon klar. Aber wenn ich mir im Vergleich z.B. "Jarhead" anschaue, der auch so gut wie keine ausgewiesenen Kriegsszenen hat und es dennoch schafft, den Irrsinn des Krieges zu illustrieren, dann stinkt "The Hurt Locker" doch ziemlich ab.

        Als erklärter "Avatar"-Basher hat es mich natürlich tierisch gefreut, daß "The Hurt Locker" den Digitalschlümpfen seinerzeit die wichtigsten Oscars weggeschnappt hat. Unabhängig davon frage ich mich aber schon, ob die Flut der Auszeichnungen, die über den Film und Kathryn Bigelow niedergegangen ist, nicht vielleicht doch ein wenig übertrieben war. Bester Film? Beste Regie? Bestes Originaldrehbuch? Never ever...!

        • Ich würde allen Punkten zustimmen (mir hat "Thor" saugut gefallen), bis auf Punkt 2: Nur weil Brannagh altgedienter Shakespeare-Darsteller und -Regisseur ist muß man nicht in jedes seiner Werke etwas shakespearehaftes hineininterpretieren. Nicht jede problematische Familiengeschichte gemahnt an den englischen Barden, und bei allen Schau- und Unterhaltungswerten fände ich es doch ein wenig übertrieben oder bemüht, "Thor" und Shakespeare in einem Atemzug zu nennen. Soviel Tiefgang hat der Film dann auch wieder nicht.

          • Kein Highlander-Remake! Kein Highlander-Remake! (All together now) Kein Highlander-Remake!

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            • 6 .5

              Spannende Inszenierung, durchweg gute Besetzung (ausnahmsweise hat auch Ben Kingsley mal wieder die Gelegenheit zu zeigen, was er kann), tolle (düstere) Stimmung... und trotzdem nicht mehr als 6,5 Punkte?
              Nein, mehr geht einfach nicht. Der Film mag handwerklich erstklassig gemacht sein (und das reflektiert mein 6,5er-Urteil auch), aber er bietet einfach nichts Neues. Letzten Endes erzählt er nur eine Geschichte, die auf diese oder ähnliche Weise schon viel zu oft erzählt worden ist. Auf den Punkt gebracht: Merkwürdige Ereignisse in einer Irrenanstalt, und am Ende stellt sich heraus, daß die gesamte Handlung nur ein Hirngespinst des Protagonisten war. Been there, done that, bought the T-shirt...
              Somit tappt "Shutter Island" in die Falle, gerade dadurch, daß der Film versucht überraschend zu sein, absolut vorhersehbar zu werden. Ich finde, man kann dem Film auch nicht den Vorwurf machen "Da hätte man mehr draus machen können". Nein, hätte man nicht. Mehr war nicht drin. Die Geschichte ist einfach zu ausgelutscht; egal wie gut sie präsentiert wird (und wie gesagt, an der grundsätzlichen Inszenierung und der handwerklichen Qualität gibt es sicher nichts zu meckern, diesbezüglich ist "Shutter Island" im Subgenre der Hirnverzwirbler-Filme gewiss auf einer Spitzenposition), eine Überraschung, die sich im Grunde zur Hälfte des Films schon mit Pauken und Trompeten ankündigt, ist halt keine mehr.

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              • 7 .5
                über Thor

                Zugegebenermaßen waren meine Erwartungen nach den anfänglichen Berichten und Bildern nicht allzu hoch. Um so mehr war ich überrascht, wie unterhaltsam "Thor" dann doch geraten ist. Klar, er kommt nicht an "The Dark Knight" (die Benchmark für gute Comicfilme) heran, aber das muß er auch nicht.
                Zunächst mal muß man sagen, daß sich "Thor" erfreulicherweise nicht allzu ernst nimmt, dabei aber nie ins Alberne abrutscht. Bei allen gelegentlichen Drehbuchschwächen läuft der Motor des Films dennoch weitestgehend ohne Aussetzer, und so kommt auf alle Fälle zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf.
                Die mit Abständ größte Stärke von "Thor" ist meiner Meinung nach die Besetzung. Allen voran Chris Hemsworth in der Titelrolle, der ein solches Charisma auf die Leinwand zaubert, daß es eine wahre Freude ist, ihm bei der Arbeit zuzusehen. Egal ob furchtloser und überheblicher Göttersohn, verwirrter Donnergott oder demütig gewordener Krieger, man nimmt's ihm jederzeit ab (allerdings muß sich die Story an dieser Stelle den Vorwurf gefallen lassen, daß die Wandlung vom überheblichen Thronfolger Odins zum geläuterten Verteidiger der neun Welten doch ein wenig zu schnell ging). Natalie Portman hat hier zwar nicht die Chance, zu "Black Swan"-Höhen aufzulaufen, aber dennoch macht sie das beste aus einer vermeintlich anspruchslosen Rolle. Und auch wenn ich anfangs gewisse Vorbehalte hatte, entwickelt sich die Chemie zwischen ihr und Hemsworth dann doch so, daß man das Gefühl hat, da ist wirklich was zwischen den beiden. Anthony Hopkins als Odin ist auch gut besetzt, und Tom Hiddlestons Loki ist ein würdiger Widersacher, ein Bösewicht, der nicht gleich ab der ersten Szene eine rote Leuchtreklame "ich bin ja sooo böse" über dem Kopf hängen hat. Nur mit Idris Elba als Heimdall hatte ich gewisse Schwierigkeiten - wir reden immerhin von nordischen Göttern, und da fand ich einen Farbigen ein wenig fehl am Platz (ähnliches wollte ich auch über Tadanobu Asano als Hogun schreiben, der mir entschieden zu asiatisch war, aber wie ich feststellen mußte ist das durchaus konform mit der Comicvorlage).
                Die Effekte sind vielleicht nicht außergewöhnlich, aber auf alle Fälle sehr gut. Normalerweise habe ich Schwierigkeiten damit, wenn Welten aus dem Computer zu künstlich aussehen. Aber hier reden wir von Asgard, der Welt der nordischen Götter, und das darf ruhig ein wenig überzeichnet aussehen. Patrick Doyles Filmmusik ist dem Film auch angemessen, mit ein paar angenehm heroischen Themen und ansonsten eher zurückhaltend.
                Vor allem aber fand ich auch interessant, daß ich bei "Thor" nie das Gefühl hatte, er würde nicht ins Marvel Movie Universum hineinpassen. Obwohl Thor ja eher ein Charakter ist, der sein Fundament in der Magie, im Übernatürlichen hat, während seine "Vorgänger" wie Iron-Man, Hulk oder Spider-Man ja alles in allem doch noch einen Fuß in der Realität haben (soweit man das bei Comicfiguren sagen kann), kann ich mir jetzt schon vorstellen, wie er neben Captain America und den anderen Avengers in die Schlacht zieht, ohne dabei fehl am Platze zu wirken. Allein schon deshalb freue ich mich auf den Avengers-Film.

                Und so gibt es abgesehen von ein paar kleineren Storyschwächen, die aber dem Unterhaltungswert des Films kaum einen Abbruch tun, nichts zu meckern. Wie gesagt, vielleicht ist "Thor" nicht die beste Comicverfilmung auf dem Markt. Aber eine der unterhaltsamsten auf alle Fälle (deutlich besser jedenfalls als "Spider-Man 3" oder "Iron-Man 2"!).

                • 6 .5

                  Ich hätte dem Film glatt 8 Punkte gegeben, einfach nur deshalb, weil ich Filme dieser Art mag. Die Beschreibung "Independence Day meets Black Hawk Down" beschreibt "Battle L.A." recht gut, und von beiden Filmen werden die besten Elemente geklaut und zu einem prinzipiell mehr als anständigen Actionfilm zusammengebastelt.

                  Dummerweise ist die Kameraführung bzw. der Schnitt so atemberaubend schlecht, daß ich es kaum glauben konnte. Liebe Regisseure und Produzenten: Ich möchte endlich mal wieder einen guten Actionfilm sehen, der nicht mit wackeliger Handkamera gefilmt wurde, nur um dem Ganzen den Anschein von Authentizität zu geben! Actionszenen müssen nicht aussehen als ob der Kameramann einen epileptischen Anfall gehabt und der Editor auf seinem Instrumentarium Rimski-Korsakows "Hummelflug" zu spielen versucht hätte. Ich zahle Eintritt, um einen Film zu SEHEN, nicht dafür, ungefähr zu erahnen, was gerade auf der Leinwand passiert!!

                  Ernsthaft: Die Effekte sind wirklich toll, das Produktionsdesign atemberaubend - die Zerstörung L.A.s ist grandios inszeniert und unglaublich realistisch. Aber es wäre schön gewesen, wenn man die Apokalypse ein wenig länger hätte geniessen dürfen, nicht nur für die Dauer von "blink and you'll miss it". Es würde mir schwer fallen, die Aliens einigermaßen brauchbar zu beschreiben, sie sind zwar gar nicht mal so selten im Bild, aber nie so lange, daß man sie wirklich erfassen könnte (genau genommen sind die Innereien der Aliens länger im Bild als die Kreaturen selbst...). Ähnliches gilt für die Besetzung: Aaron Eckhart ist als Staff Sergeant Nantz glaubwürdig besetzt, aber die meisten anderen Rollen sind nur wenig mehr als flüchtige Figuren, die man im Augenwinkel wahrnimmt, es ist verdammt schwer, die Charaktere überhaupt auseinanderzuhalten, wenn die Kamera nie länger als eine halbe Sekunde stillhält.

                  Deshalb gibt's von mir satte anderthalb Punkte Abzug für einen Film, der echt das Zeug gehabt hätte, einer meiner Lieblingskriegsfilme zu werden.

                  • 7

                    Nicht der ganz große Wurf, aber insgesamt ein ganz anständiger Thriller (auch wenn das Ende relativ vorhersehbar ist). Für einen spannenden Samstagabend reichts allemal.

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                    • 4 .5
                      über Tron

                      Vermutlich hat es "Tron" nur seinen Effekten zu verdanken, daß er so etwas wie Kultstatus erlangt hat. An der Handlung kann's nicht liegen, denn die ist - gelinde gesagt - ziemlich verworren und macht auch keinen rechten Spaß. Da kann der Charme der 80er-Jahre Effekte auch nichts mehr wettmachen.

                      • 8 .5

                        "Black Swan" ist schlicht grandios! Das liegt nicht an der Handlung, denn wenn man's genau nimmt hat der Film keine Handlung im eigentlichen Sinn. Es gibt keine Geschichte, die erzählt wird, nein, "Black Swan" ist mehr ein Psychogramm einer Ballett-Tänzerin, die verzweifelt versucht, perfekt zu sein und dabei immer mehr in den Wahn abrutscht. Das Ganze hat schon fast etwas dokumentarisches, und gerade deshalb geht einem der Film auch so nahe.
                        Vor allem aber muß man eines sagen: Natalie Portman IST "Black Swan"! Sie trägt den Film von vorne bis hinten, ist in jeder Szene präsent, und in den Tanzszenen ist (wenigstens für den Laien) nicht erkennbar, daß sie nicht schon von Kindesbeinen an in Ballettschuhen steckte. Der langsame Weg in den Wahnsinn, der in der Premiere von "Schwanensee" kulminiert, ist einfach perfekt dargestellt, man nimmt Portman die schwache, zerbrechliche Tänzerin ebenso ab wie die getriebene Seele, die für ihre Kunst bereit ist alles zu geben, alles aufzugeben. Ich kann mich nicht an eine ähnlich beeindruckende Leistung einer Schauspielerin in den letzten zehn Jahren erinnern; man kann guten Gewissens sagen, daß die Academy in diesem Jahr den Oscar unzweifelhaft an die richtige vergeben hat!
                        In all dem Lob für Natalie Portman darf man schließlich nicht vergessen, daß auch die Nebenrollen durchweg ausgezeichnet besetzt sind (allen voran Vincent Cassel!) und die großartige Kameraführung das ihre tut, um das Ganze perfekt in Szene zu setzen.

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                        • 6

                          Ich hab eine ganze Weile gebraucht, bis ich mir darüber klar war, ob ich "Sucker Punch" mochte oder nicht. Daß der Film erzählerische Schwächen hat, wurde im Vorfeld fett und breit diskutiert, und diese Schwächen will ich auch nicht in Frage stellen. Trotzdem hat die Geschichte durchaus etwas für sich. Mit ein wenig mehr Sorgfalt beim Script (okay, zugegeben, beträchtlich mehr Sorgfalt) hätte Snyder durchaus einen Film vom Kaliber "Matrix" oder "Inception" hinbekommen können. So kann man nur konstatieren, daß "Matrix" weiterhin der Maybach unter den Hirnverzwirbler-Filmen ist, "Sucker Punch" dagegen nur der VW Käfer
                          Erschwerend kommt hinzu, daß die Action-Sequenzen für sich genommen zwar extrem cool sind, sich aber irgendwie nicht ganz ins Gesamtgefüge des Films fügen, weil sie erst gegen Ende einen direkten Bezug zur Geschichte an sich haben. Dadurch geraten genau die Szenen, die einen für die Löcher in der Story entschädigen könnten, zum reinen Selbstzweck. Spektakuläres Eye Candy, sicher, aber leider nicht mehr.
                          Auch die Darstellerinnen haben durchweg nicht das Charisma (oder das Talent), um den Film zu tragen; selbst Carla Gugino ist irgendwie nicht so ganz auf der Höhe ihres Könnens. Und auch der Bösewicht hat nur wenige Szenen, an die man sich hinterher gerne erinnert.
                          Warum dann also 6 Punkte? Ist ja nach all den kritischen Worten relativ hoch. Aber das Merkwürdige an "Sucker Punck" ist einfach, daß der Film bei all seinen Schwächen dennoch unterhaltsam ist. Auf jeden Fall muß man klar sagen, daß er bei weitem nicht so schlecht ist, wie ihm nachgesagt wurde. Okay, Snyder kann's besser. Aber trotzdem mache ich mir jetzt keine Sorgen um seine Zukunft - "Sucker Punch" ist mit Sicherheit nicht das Ende seiner Karriere.

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                          • Einspruch, Euer Ehren! Ich muß der Anklage in allen Punkten widersprechen. Wer auf "300" wegen vermeintlich faschistoider Tendenzen einprügelt, macht es sich in meinen Augen sehr einfach und reduziert den Film auf das scheinbar offensichtlichste. "Watchmen" ist in meinen Augen ein Meilenstein der Comicverfilmungen, und ich bin sicher, daß diejenigen, die Snyder vorwerfen, er würde sich zu sklavisch an die Vorlage halten ohne sie wirklich zu verstehen, die gleichen sind, die ihm im Falle einer Abweichung von der Vorlage vorwerfen würden, er würde die Graphic Novel mit Füßen treten. Und der Vorwurf, Snyder habe kein Gefühl für rhythmische Filmerzählung, ist aus denselben Gründen aus der Luft gegriffen, weil er sich in weiten Teilen an den Rhythmus der Vorlage gehalten hat/halten mußte (ich jedenfalls halte "Watchmen" für ein großartiges Stück Literatur und war überrascht, wie gut die Adaption gelungen ist).

                            Ich habe "Sucker Punch" noch nicht gesehen (Betonung auf "noch"), aber ungesehen gestehe ich einfach mal zu, daß der Film möglicherweise tatsächlich völliger Bullshit ist. So what? Daraus abzuleiten, daß Snyder sein Handwerk nicht versteht, ist einfach nur das filmische Äquivalent zu Sippenhaft, nichts weiter. Er wäre weiß Gott nicht der erste Regisseur, der in seinem filmischen Schaffen neben einigen Perlen auch Gurken aufzuweisen hat. Roman Polanski hat "Chinatown" gedreht, aber auch "Piraten". Tarantino hat uns "Pulp Fiction" beschert, aber leider auch "Death Proof". Ridley Scott verdanken wir "Blade Runner" und den Langweiler "Ein gutes Jahr". Beweisführung abgeschlossen.

                            Wenn man die Filme von Zack Snyder nicht mag, dann gibt's 'ne einfache Lösung: Einfach die Filme von Zack Snyder nicht anschauen. Truffaut mag Meisterwerke der Filmkunst geschaffen haben - mich langweilen seine Filme nur, und deshalb kucke ich mir die Dinger einfach nicht an. Funktioniert tadellos. Kann ich nur weiterempfehlen...

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                            • "Andere Regisseure – ich denke zum Beispiel an Quentin Tarantino – packen sich ebenfalls den Einkaufskorb voll, aber es sei erwähnt, dass es guten Filmemachern unter ihnen gelingt, aus den einzelnen Versatzstücken ein eigenes, ganz individuelles Gericht zu zaubern."

                              Also, erstens hat mich das, was Tarantino - unbestritten ein guter Regisseur - in den letzten Jahren so in der Küche gezaubert hat, auch nicht sonderlich begeistert. Zweitens leben wir in Zeiten, wo wir mit unnützen Remakes von Klassikern oder Sequels von Prequels geradezu überschüttet werden. Wen wundert es da, wenn Hollywood aller Orten bedient, um daraus etwas vermeintlich neues zu köcheln (und es muß auch nicht immer Haute Cuisine sein, manchmal ist so ein Döner auch 'ne feine Sache). Drittens: "Besser wäre es wohl gewesen, wenn Zack Snyder gar nicht eingekauft, sondern sich auf den eigenen Kühlschrank verlassen hätte. Aber vielleicht hat der ja nicht viel zu bieten?" Harte Worte über einen Regisseur, der u.a. "Watchmen" und "300" abgeliefert hat. Beides sicher auch keine ur-originären Snyder-Werke, sondern Verfilmungen von Graphic Novels, aber unbestritten qualitativ hochwertig (okay, bei "300" muß ich das Wort "unbestritten" vielleicht streichen, auch wenn ich den Film richtig toll finde). Und viertens: Man kann aus jedem Film immer und überall etwas finden, das einem geklaut vorkommt (ist die Szene, in der Indy in "Jäger des verlorenen Schatzes" Marion Ravenwood küsst, nicht aus "Casablanca" geklaut? Immerhin trägt Bogey da auch einen Hut... Und Arnold Schwarzenegger erinnert mich in "Terminator 2" schon ein wenig an "Easy Rider", wie er da so mit dem Motorrad unterwegs ist). Ob "Sucker Punch" ein guter Film ist, kann ich (noch) nicht beurteilen. Aber man kann einen Film schlecht bewerten, das geht absolut in Ordnung, oder man kann ihn schlechtreden. Und wenn man krampfhaft versucht zu belegen, wie und wo ein Film geklaut hat, obwohl's so eigentlich nicht gedacht war, dann fällt das für mich in letztere Kategorie.

                              • "Im ersten Buch wird ein Raumschiff mit DNA-Proben und ein paar Teenagern von der Erde losgeschickt, um auf einen fernen Planeten eine neue Zivilisation und gewissermaßen eine neue Erde zu schaffen."

                                Ich weiß, bei SciFi etc. sollte man die Messlatte nicht zu hoch hängen, aber... warum zum Henker schickt man ein paar Teenager los, um eine neue Zivilisation zu schaffen?? Falls jemand die Romane gelesen haben sollte - kann mich bitte jemand aufklären, warum man für so eine Mission keine ausgebildeten Spezialisten, Techniker und Wissenschaftler losschickt, sondern Teenager? (und bitte keine Kommentare wie "sonst sprichts halt die jugendliche Zielgruppe nicht an; das ist mir auch klar, daß das der kommerzielle Hintergrund ist. Aber der handlungstechnische Hintergrund würde mich interessieren, und sei es nur, um mein bislang nicht fundiertes Vorurteil zu untermauern, daß da ein Haufen gequirlte Fäkalien auf uns zukommt...!)

                                "Melissa Rosenberg schreibt momentan am Reboot von Highlander."
                                Ja, jetzt fühle ich mich schon viel besser. "Earthseed" kann ja nur ein absoluter Knaller werden...

                                • Ich dachte, solche Trailer seien Ende der 70er ausgestorben. Aber irgendwo müssen sich ein paar Überlebende versteckt haben, und ab und an kriecht dann mal wieder sowas wie "Exodus Fall" ans Tageslicht. Meine Güte, der Regisseur muß dem Sprecher mit der freundlichen Stimme noch einen riesigen Gefallen schuldig gewesen sein, anders kann man sich sowas echt nicht erklären.

                                  • 7

                                    ganz nett, stellenweise wirklich lustig, aber insgesamt krankt der Film meines Erachtens an zwei Dingen:
                                    1. Bei einem Film, in dem der Bösewicht der Protagonist ist, hätte es durchaus ein wenig anarchischer zugehen können. "Madagascar" hat gezeigt, daß man auch in einem Kinderfilm durchaus erwachsenen Humor unterbringen kann.
                                    2. Ähnlich wie Scrat, die Säbelzahnratte, die eigentliche Handlung der "Ice Age"-Filme in den Hintergrund stellt, sind es hier die Minions, deren Auftritte insgesamt deutlich komischer sind als das, was der Film sonst so zu bieten hat.
                                    Dennoch ist "Ich - einfach unverbesserlich" durchaus unterhaltsam. Für einen Animationsklassiker, den man sich immer und immer wieder anschauen kann, hat's halt nicht gereicht.

                                    • Es gibt ein paar Filme, bei denen ich es als persönlichen Affront betrachte, wenn sie in einem Remake verwurstet werden. "Highlander" ist einer davon (nur der erste Teil wohlgemerkt, alles was danach kam, sollte besser für alle Zeiten totgeschwiegen werden). Ungeachtet aller Schwächen, die der Film zweifellos hat (wer kommt schon z.B. auf die Idee, einen Franzosen einen Schotten und einen Schotten einen Spanier spielen zu lassen...?), macht der Film echt Spaß, hat mit Kurgan einen der coolsten Bösewichter der Filmgeschichte, die Schwertkämpfe sind toll choreographiert (anders als z.B bei Star Wars Epi III kann man hier dem Schlagabtausch auch mit dem Auge folgen), und von dem legendären Soundtrack von Queen will ich noch nicht mal anfangen. Wie will man den Film, der punktgenau in seine Zeit hineingepasst hat, modernisieren, ohne daß dabei sein Charme auf der Strecke bleibt? Ich rechne damit, daß Justin Bieber die Hauptrolle auf's Auge gedrückt bekommt und auch gleich noch den Soundtrack beisteuern darf. Dann gehe ich mit meinem Schwert (ja, ich hab eins) in die Tiefgarage und hau mir selbst die Birne von der Schulter, soviel steht fest...!

                                      • Mich persönlich spricht "Thor" zwar bislang deutlich mehr an, aber ich bin sicher, daß "Captain America" den nordischen Gott in den USA um Längen schlagen wird. Einfach, weil es - abgesehen von Superman vielleicht - wohl kaum einen Superhelden gibt, der so stark den amerikanischen Patriotismus anspricht (wen wundert's bei dem Namen und dem Kostüm...). "Thor" wird sicher ein finanzieller Erfolg. Aber wenn die Handlung von "Captain America" auch nur halbwegs Sinn ergibt (im Kontext einer Comicverfilmung), dann ist der Sieg an der Kinokasse praktisch garantiert.

                                        • Die bisherigen Oscar-Kategorien bewerten separate Aspekte der Kunstform Film. Solange 3D dem Medium nicht etwas grundlegend Neues hinzufügt, sondern einfach "nur" normale Filme um die dritte Dimension erweitert, gibt es absolut keinen Grund für einen 3D-Oscar.
                                          Allerdings...

                                          "Während einer Übergangszeit werden beide Filmgattungen parallel existieren, was aber nur zur Überbrückung dient bis der traditionelle 2D-Film nur noch einer vernachlässigbaren Randgruppe angehört… NEIN!
                                          Ich hoffe wir sind uns einig, dass es soweit nie kommen wird. "

                                          Nein, da sind wir uns nicht einig. Es wird definitiv so weit kommen. Nicht so schnell, wie ich nach dem anfänglichen Hype erwartet hätte (meine ursprüngliche, übertrieben optimistische Schätzung lag um das Jahr 2015; jetzt würde ich eher von den '20ern ausgehen), aber früher oder später wird der 2D-Film genauso aussterben wie der Stummfilm und der S/W-Film. Und ich kann auch nichts elementar Schlechtes daran sehen, im Gegenteil. Auch wenn die 3D-Technik bisher in den wenigsten Fällen wirklich effektiv eingesetzt wurde, ist sie vermutlich auf absehbare Zeit der einzige Weg, dem Medium einen neuen Aspekt abzugewinnen (bitte keine Kommentare zu Geruchskino o.ä.). Wie ich nicht müde werde zu sagen: Gebt 3D ein wenig Zeit, und irgendwann kommt ein Regisseur daher mit einer welterschütternden Idee und dreht den "Citizen Kane" des dreidimensionalen Films, und spätestens dann hat sich die Diskussion pro und contra vermutlich erledigt.

                                          • Stell dir vor du kriegst 'nen Ehrenoscar und keiner kriegt's mit... Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie macht der Umstand, daß die Ehrung quasi unter Ausschluß der (TV-)Öffentlichkeit stattfand, das Ganze doch schon wieder lächerlich. Wenn die Academy nicht die - ziemlich sicher kommerziell motivierte - Entscheidung getroffen, 10 Best Pictures anstatt der früheren 5 zuzulassen, dann hätte man auch noch die eine oder andere Minute übrig gehabt, um altverdiente Recken des Filmgewerbes angemessen zu ehren.
                                            Aber danke für den Artikel, sonst hätte ich mich am 27. Februar vermutlich gewundert, warum Coppola & Co. nicht auf die Bühne gebeten werden.

                                            • Wow, das ist wirklich ein Verlust für den deutschen Film. Und Eichinger war ja nicht nur mit hiesigen Produktionen unterwegs, er hat durchaus auch einige namhafte internationale Genre-Produktionen gestemmt (Resident Evil, Fantastic Four). Deshalb bin ich mal gespannt, ob er dieses Jahr beim "In Memoriam"-Teil der Oscar-Verleihung gewürdigt wird. Verdient hätte er's auf alle Fälle.

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                                              • 7

                                                Ich bin an und für sich kein ausgewiesener Western-Fan, aber "Schneller als der Tod" macht irgendwie Spaß. Die Besetzung ist ziemlich beeindruckend - Sharon Stone, Leonardo DiCaprio, Gene Hackman, Russell Crowe, Gary Sinise... -, und auch wenn die Handlung nur so vor Western-Klischees trieft (allen voran Stone und Hackman, die hier quasi die personifizierten Klischees sind), ist das ganze recht gefällig inszeniert. Okay, Sharon Stone versucht vielleicht ein wenig zu sehr den Eastwood zu geben, aber zumindest sieht sie dabei gut aus. Kein Klassiker, eher sowas wie ein guilty pleasure. Ich kuck mir den Film jedenfalls immer wieder gerne an.

                                                • Mal abgesehen davon, daß man angesichts seines eigenen filmischen Schaffens vielleicht nicht unbedingt "Toy Story 3" auf einer Liste mit Tarantinos Lieblingsfilmen des letzten Jahres erwartet hätte, stellt sich mir eigentlich eher eine ganz andere Frage:

                                                  Wen interessiert's, was Tarantino gut findet?

                                                  Okay, er hat sicher ein paar ganz gute Filme gemacht (ich vergöttere "Pulp Fiction", und "Kill Bill" finde ich auch klasse), aber "Grindhouse" ist Grütze, "Deathproof" ist ein Griff quer durch's Klo bis runter in die Kanalisation, und "Inglorious Basterds" ist in meinen Augen völlig überbewertet (nur die absolut unglaubliche Leistung von Christoph Waltz hievt den viel zu geschwätzigen Film auf ein erträgliches Maß). Eigentlich lebt der Mann nur noch von dem Ruhm, den er sich - durchaus verdient - mit seinen früheren Filmen aufgebaut hat. Es gibt also sicher bessere Regisseure und Leute, für die ihre Filme mehr sind als Hommagen und Reminiszenzen an Genres oder andere Filme. Von qualifizierteren Filmkritikern mal ganz zu schweigen.
                                                  Deshalb also meine Frage: Wen interessiert's, was ausgerechnet Tarantino gut findet?

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                                                  • So bizarr das klingen mag, aber einer der Verlierer des letzten Jahres ist für mich "Inception". Nicht, weil der Film schlecht war, ganz im Gegenteil. Aber er hätte so viel besser sein können. Er hätte ein movie for the ages werden können. So war "'Inception" einfach ein klasse Film. Aber nicht mehr.

                                                    "Iron Man 2" war eine der ganz großen Enttäuschungen des Jahres. Die Handlung funktionierte einfach nicht, der Bösewicht war lächerlich und wirkte nicht wie eine echte Bedrohung, und selbst die Protagonisten wirkten unsympathisch. Würde die Marvel-Filmmaschine nicht auf Hochtouren laufen und Iron Man seinen Auftritt im kommenden "Avenger"-Film haben, dann könnte ich mir sehr gut vorstellen, daß Teil 2 genausoeine Sackgasse und Endstation wäre wie "Spider-Man 3".

                                                    Einer der Langweiler des Jahres war für mich ganz klar "Robin Hood" (für mich ein ähnliches Flugzeug-Trauma wie Annas "Zahnfee"; gesehen im Flug von New York nach Frankfurt). Unglaublich zäh, und es gibt keine wie auch immer gearteten Grund, den Film als Robin Hood zu verkaufen - die Geschichte ist keine Überarbeitung des bekannten Mythos, sondern entfernt sich so weit von der Vorlage, daß diese kaum mehr erkennbar ist.

                                                    Auch wenn ich mit dieser Meinung ziemlich allein auf weiter Flur stehe, aber eine der größten TV-Enttäuschungen war, daß "Flash Forward" nach der ersten Season eingestellt wurde UND dann obendrein kein anständiges Ende bekommen hat. Ich mochte die Serie von Anfang an, fand die Figuren sympathisch und die Handlung gut aufgebaut. Davon abgesehen machte "FF" nicht den Fehler von "Lost" und baute noch ein Geheimnis in die Handlung und noch eins, bis keiner mehr durchblickte, sondern konzentrierte sich vor allem auf den Haupthandlungsstrang. Schade, daß da nichts mehr kommt.

                                                    Und dann war da noch "Boondock Saints 2", die schlechteste Fortsetzung eines großartigen Films, seit das Wort "Sequel" in den deutschen Sprachschatz aufgenommen wurde...